1844 / 290 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Deputirten im Lokal des unterzeihneten Gerichts ange-

worden. ; A Vers werden daher alle etwanige unbekannte Gläubi-

ger hierdurch vor eladen, ihre Forderungen binnen 3 Mo- naten und spätestens in dem obigen Termine entweder in Person oder durch einen mit ollmacht und Jufor- mation verschenen hiesigen Justiz-Kommissarius anzuzei- gen, die Beweismittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfügungen zu erwarten.

Bei unterlassener Anmeldung L Avsprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl- bar zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vor- rechte verlustig erflärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nah Besriedigung der sich melden- den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden sollen,

Wittenberg, den 1, August 1844,

Königliches Land- und Stadtgericht.

[780] Bekanntmachung Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 30. Mai 1844.

Das in der neu angelegten, von der Stadtmauer bis zur neuen Jakobsstraße führenden Straße belegene Aer- mannsche Grundstück soll in seinem jeßigen Zustande mit der Taxe von 8239 Thlr., von welcher aber, weil der Ertragswerth noch nicht zu ermitteln gewesen ist, die gleichfalls noch nicht zu ermitteln gewesenen Lasten nicht abgerechnet worden sind, am 10. Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subha- tirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

E E

Nothwendiger Verkauf. Patrimonialgericht Aa Deut Das in Westpreußen und dessen Deutsch - Kroner Kreise, 15 Meile von der Königsberger-Berliner Chaussee entfernt liegende Vorwerk Neuprohnow , bestehend aus einem Arcal von 1009 Morgen 147 (Ruthen, abge- \hägt auf 16,333 Thlr, 3 Sgr. 4 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll am

28, März 1845, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Alle unbekannte Real-Prätendenten werden Ao, ten, sich, bei Vermeidung der Präflusion, spätestèdus in diesem Termine zu gestellen.

Tyy in Westpreußen, den 10, September 1844,

[1120]

Bekanntmachung die Ausstellungen der Kunst-Vereceine [1248] L 5p L Danzig, Königsberg 1. Pr., Stettin, Breslau und Posen im Jahre 1814/45 betreffend.

Die verbundenen Kunst - Vereine zu Danzig, Kö- nigsberg in Preussen, Stettin, Breslau und Posen werden, wie im Jahre 41843, so auch im Jahre 1844/45, vom 15, Dezember 1844 bis ultimo Juli 1845, nach der eben angegebenen Reihenfolge der Städte, unmittelbar auf einander stattfindende Kunst- Ausstellungen veranstalten und damit Ankäufe von Kunstwerken, behuss der Verloosung derselben, verbinden.

Den geehrten Künstlern Deutschlands, welche diese Ausstellungen mit ihren VVerken zu bereichern ge- neigt wären, wird Folgendes zur gefälligen Beach- tung empfohlen : : : | , 1) Alle an die Kunst-Vercine zu richtende Schret1-

ben sind unter Kreuzband und mit der Be- zeichnung: Angelegenheit des Kunst- Vercins zu abzufertigen. 2) Zur Erleichterung der Absender werden : in Berlin der Kastellan der Königl, Akademie der Künste, Herr Rietz, in Dresden Herr Finanz - Kretschmer, in München Herr Konservator Klotz, in Düsseldorf Herr Professor Inspektor VV in - tergerst,

die Versendung der Kunstwerke übernehmen.

In Ermangelung einer bei Uebersendung der

Kunstwerke ausdrücklich ausgesprochenen ent-

gegengesetzten Bestimmung wird «s vom alleci-

nigen Ermessen der Vorstände abhä ogen, die in den Cyklus der Ausstellungen gegebenen

Sachen denselben vollständig durchlaufen zu

lassen, wonach auch keine der oben gemachten

Reihenfolge der Ausstellungen widersprechende Anordnung zu berücksichtigen möglich bleiben wird. Die Austellungen beginnen:

Danzig 1844 den 15. Dezember,

Königsberg 1845 den 7, Februar,

Stettin 1845 den 9. April,

Breslau 1845 den 19. Mai,

Posen 1845 den 20. Juni.

Demnach werden die zu diesen Ausstellungen

bestimmten Gemälde und sonstigen Kunstwerke

einzusenden seyn: an den Kastellan der Königl.

Akademie, Herrn Rietz in Berlin, bis den 26.

November 1844, oder spätestens an den

Herrn Kaufmann Simpson in Danzig bis zum

10, Dezember 1844; an den Stadtrath Degen

in Königsberg bis zum 2. Februar 1845; an

den Herrn Kaufmann Schecffer in Stettin bis zum 1. April 1845; an die Schlesische Ge- sellschaft für vaterländische Kultur in Breslau bis zum 12. Mai 1845; an Herrn Lieutenant

Rehbein in Posen bis zum 15. Juni 1845. 4) Die Gemälde müssen unumgänglich an die sie

enthaltenden Kisten mit Schrauben befestigt,

die Kisten aber nicht nur zugeschroben, sondern auch über den Fugen mit starkem Papier ver- klebt werden. Bei solchen Bildern, welche an den Deckeln oder den Seitenwänden der Kisten zur Raumersparung mit Schrauben be- festigt werden, ist es durchaus erforderlich, die- selben noch ausserdem durch Kreuzgurten gegen das Herabfallen zu sichern,

_Ein Zettel mit Angabe des Malers, des S Lagnd ddn ra ns oder Werthes und argesteliten L cher bei Landschaften L dm trn p besonderer Genauigkeit anzugeb Fn E 1st an dem Blendrahm Keben seyn wird, ahmen oder an die Rückseite

des Hauptrahmens der Gemälde 80 i s rgfäluig zu befestigen, Wo diese Vorsicht nicht beob- achtet wird, trägt der Uebersender jeden Nach-

Kalkulator

15

theil, der durch etwanige Beschädigung oder Verwechselung geschehen könnte. Die Verpackungs- und Frachtkosten bezahlt der die Kunstwerke empfangende Vercin, jedoch mit Ausnahme der Post-Sendungen, welche letztere nur portofrei angenommen werden, Es muls dem betheiligten Vereine aber vor der Absen- dung der Kunstwerke durch Fracht, unter der Adresse der zu 8. 2, genannten Empfänger, da- von durch die Vost eine kurze Benachrichtigung mit Angabe der Grösse der Kunst werke und der Signatur der Kiste dergestalt zeitig gegeben werden, dass nach dem gewöhnlichen Postenlaufe noch hinreichende Zeit für den betheiligten Verein bleibe, um die zur Sache gehörigen Ver- fügungen zu treffen. Auch die Rücksendungs- kosten der etwa unverkauft gebliebenen Sachen übernehmen die Vercine. Künstler und Privat-Personen, die von den Yer- einen micht aufgefordert sind, haben sich wegen der Uebersendung an die 8. 2. genannten Herren zu wenden ; alle direkte Sendungen ohne diese Vermittelung gehen auf Kosten der Herren Ein- sender,

Königsberg, im Oktober 1844.

Namens der Kunst- Vereine zu Danzig,

Königsberg, Stettin, Breslau und Posen, deren Haupt-Geschästsführer

H. Degen.

[913] EDdiftal= Ladung

Wenn auch der zu dem Vermögen des Nahrungse- Besißers, auch Fabrikanten und Handelsmanns Jo - hann Carl Gottlieb Böhmer des jüngeren, zu Neu Mittelsohland, eröffnete Konkurs hinsichtlich der bekannten Gläubiger durch Vergleich von Grund aus gehoben worden und beizulegen gewesen, so is doch dic Vorladung der unbekannten Gläubiger für nöthig er- achtet und zu dem Ende der

Zehnte Dezember dieses Jahres zum Liquidations-Termin für dieselben anberaumt worden,

Es werden daher alle unbekannte Böhmersche Gläu- biger hiermit vorgeladen , bestimmten Tages zu rechter früher Gerichtszeit an geordneter Gerichtsstelle allhier in Person oder durch gehörig legitimirte Gevollmäch- tigte zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu bescheinigen , darüber mit dem bestellten Rechtsver- treter, so wie wegen der Priorität unter sich, rechtlih zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen und sich

den Einundzwanzigsten Januar 1845 der Jurotulation der Akten, sodann aber den Vierten Mart. dict. al

der Publication eines zugleih auf die Präklusion der außengebliebenen Gläubiger zu richtenden Locations- Erkenntnisses zu gewärtigen, unter der Verwarnung, daß sie außerdem mit ihren ¿Forderungen von diesem Kredit- wesen ausgeschlossen und ihrer Ansprüche, auch der Wie- dereinsezung in den vorigen Stand für verlustig wer- den geachtet werden.

Im Uebrigen haben auswärtige Gläubiger zu An- nahme künftiger Ladungen und Zufertigungen in hiesi- gen Landen sich aufhaltende, gehörig legitimirte und mit gerichtlichen Vollmachten versehene Sachwalter, bei 5 Thlr. Judividualstrafe zu gestellen,

Sig, Mittel-Sohland an der Spree, am 13, Juli 1844,

Die von der Sahlaschen Gerichte daselbst.

Dr. Hvttich.

[1245 B 0 L a U 04

Der ledige Maurergeselle Johannes Schneider von Dittlofsrod ist am 29. Januar d. J. unter Hinterlas- sung cines gerichtlichen Testaments und eines außerge- richtlichen Nachtrags hierzu ohne Leibeserben mit Tod abgegangen, hat beiläufig 1000 Fl, Vermögen, welches auf Handschristen ausstcht und zum Theil noch nicht liquid is, hinterlassen, und die Frau und Kinder des in Berlin als Schneidermeister ansässig sein sollenden

Kaspar Schneider aus Dittlofsrod, dann den Schneider

Philipp Schneider von da, welcher mit seiner Familie vor 9 Jahren nach Nord-Amerika auswanderte und bei Gedersburg auf einem Bauernhofe wohnhaft sein soll, als Haupterben mit dem Vorbehalte der Auszahlung mehrerer Legate an Verwandte, im Betrage zu 920 Fl, eingeseyt, Diese bei der Erbschaft zunächst Betheilig=- ten, so wie alle übrigen abwesenden Verwandten, werden hiermit aufgefordert, von heute an binnen 6 Monaten entweder perfönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte allhier zu erscheinen, um sih das Testament publiziren zu lassen und sich auf dasselbe zu erklären, sofort ihre Erbschastèraten in Empfang zu nehmen, widrigenfalls das fraglihe Testament als von ihnen unter der Rechts- wohlthat des Geseßes und Juventars anerkannt erklärt und der betreffende Erbantheil eines Jeden in gericht- lihe Verwaltung genommen und nah Ablauf der ge- scßlichen Zeit an die nächsten Verwandten gegen Caution überlassen werden wird. Zeitlofs, den 30, September 1844, Pee uni von Thüngensches Patrimonialgericht im Kreise Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern.

Citerarische Anzeigen.

So eben erschien bei Uuterzeichnetem und is dasclbst, so wie in allen Buchhandlungen zu haben:

Statistische Uebersicht

[1247] der wichtigsten Gegenstände

des Verkehrs und Verbrauchs

im deutshen Zoll- Vereine. Aus amtlichen Quellen dargestellt von

: Dr. C, F. W., Dieterici.

Zweite Fortseßung, der Zeitraum 1840 1842, Broschirt. Preis 4 Thlr.

E. S. Mittler

(Stechbahn 3).

Bei Gräfe und Unzer in Königsberg erschien

so eben: Jubelpredigt

[1243] am dritten Säkularfest der Königl. Albrechts Universität in der Domkirche zu Königsberg gehalten von Dr, A, R, Gebser, Profesor Primarius der theologischen Fa- kultät, Superintendent 2c. Preis 5 Sgr. Der Ertrag ist zur Verschönerung der Domkirche bestimmt.

Ju Berlin zu haben bei Wilhelm Besser,

Behrenstr, 44.)

30

[1242] In der

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Deutsche Poectik.

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der französischen Sprache. Erster Kursus. 17te Aufl, Zweiter Kursus. 6te Aufl, 132 und 144 Seiten 8. Brosch. à 7; Sgr, Handbuch

der franzöfischen Umgangs-

sprache.

Sicbente, vermehrte Aufl, 184S. 8, Brosch. 125 Sgr. «Französisches Lesebuch in drei Kursus, mit Anmerkungen und Wörter-Verzeichnif, für die unteren und mittleren Klassen der Gymnasien und höheren Bürgerschulen, Achte Aufl. 232 S, gr. 8. 15 Sgr. Französisches Lesebuch sür höhere Töchterschulen. Zweite, vermehrte Aufl, 216 S, 8, Brosch, 15 Sgr,

[1253]

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Der Prospekt über dieses Institut, welches sich seit 7 Jahren von seiner Begründung im Jalire 1838 an bis jetzt, einer ununterbrochenen Theilnahme erfreut, Ist jeder Zeit grat1s zu haben.

[966b] Oecffentliche Bekanntmachung.

Den unbekannten Gläubigern des am 7. August 1844 auf einer Geschäftsreise zu Berlin verstorbenen Kauf- manns und Lieutenants, Herrn Peter Moriß Doering zu Breslau, wird hierdurh in Gemäßheit vom §, 37 und folgende, Tit, 17, Thl. 1,, die bevorstehende Thei- lung der Verlassenschaft mit der Aufforderung bekannt gemacht, ihre Ansprüche binnen 3 Monaten anzumelden,

Breslau, den 5. Oktober 1844.

Die Kaufmann Peter Moriß Doeringschen Erben, Ulrike, verw, Doering, geb, v. Wulffen, Oberstlieutenant von Hülsen, als Mitoormund der Doeringschen Minorennen.

Höchst beachtenswerth für einen rationuellet Landwirth mit einem baaren Kapital vor [996 b] 15— 20,000 Thlr,

Jn einer guten Gegend von Ostpreußen is eie Herrschaft (aus eilf Ortschaften bestehend, worunter 4 Vorwerke mit cinem Areal von 8300 „Morg., darvon 4000 M. Acker und Wiesen, 2400 M. Wald, 1300 M. verpachtete Ländereicn, Bauerland und Gärten und 500 M, fkulturfähige Brücherz 1500 hochfeinen Schafen (Stammheerde), 50 starken Ochsen, 28 Zugpferden, 14 Kühen und 29 St. Jungvieh. Brau- und Bren- nerci, wovon lehtere neu cingerichtet und 6000 Q. Maische täglich abtreibt, Ziegelei, die jährlih 700 Rthlr. Reinertrag gewährt, und mehrere andere Fabriken, 1300 Rthlr. baare Gefälle und 250 Fuder Heu-Ertrag. Der Acker ist {chöôn und die Wirthschast wird in Sch|- gen mit Erfolg betrieben. Mörgel und Moder hinlg- lich, Das Wohnhaus nebst 2 Pavillons is neu 1 baut und hat 19 Piecen, shönen Garten, die Wirlh- schaftsgebäude fast alle neu, Zwei Meilen von einen im Bau begriffenen Kanal und 1 Meile von eincr im Bau begrifsenen Chaussce entfernt) sogleich und zwar binnen 4 Wochen zu verkaufen, und das von cinem reichen aber alten Herrn, der nah Berlin gehen will.

Der Preis isst 90,000 Rthlr,, davon können 50,000 Rthlr. à 4 Prozent lange stehen bleiben, 20,000 Nx, stellt Käufer Sicherheit und der Rest muß bei der Ueber gabe, welche entweder jeyt gleich oder auch erst zu J0o- hanni 45. erfolgen kann, gezahlt weiden. 2—3000 Rthli. sind zum Abschluß des Geschäfts gleich nöthig. Wenn der Kanal- und Chaussce-Bau beendigt, sind dic Güter das Doppelte werth. i

Wo? sagt dem zureisenden Käufer Herr A. Krit- ger in Kownatken bei Gilgenburg in Ostpreußen,

995 b l Ein li danziger Regierungs - Bezirk, 5 Meilen in nächster Entfernung von Danzíg , 15 Meilen von de Chaussee belegenes, gegen 3900 Morgen großes Ritt ut, soll, da es in ungünstigem Zustande befindlich, ehr billig verfauft werden. Die Uebergabe kann gleich nah der Aerndte 1845 erfolgen, Es enthäll jeßt unterm Pflug circa 1200 Morgen meist weizen- fähiger Aer, umgeben von 1300 Morgen hoher Weide, die ähnlihen Bodens als der Acker und durh- weg kleefähig, jeßt zum Theil mit geringem Strau und Heidekraut bezogen und leiht urbar zu machen ist, Wiesen 140 Morgen , niedere Hütung und Torfbruh 430 Morgen. Hofstellen, Gärten, Gewässer, Wege und Unland 100 Morgen. Wald, meist Buchen, 670 Morgen. Ét

Für einen bemittelten, tüchtigen Landwirth ein loh- nendes Feld seines Wirkens.

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Inhalt. S icher Theil. : e Ao Berlin. Feier des Geburtsfestes S1 Majestät des Königs. -— Ministerielle Versügung, Die Sr. Majestät dem Könige überresle Dank- Adresse des Gewerbestandes. Provinz Preußen, Der Fe- stungsbau zu Königsberg. Rhein - Provinz. Unglücksfall bei Ruhrort, Schreiben aus der Provinz Sachsen, (Der angebliche Sturm in Nordhausen.) ia : N Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Thierquälerei, Großherzogthum Mecklenburg-Sch werin, Preisausseßung. Herzogthum Holstein. Eröffnung der Stände - Versammlung.

Petition der Stadt Allo. O, i Hesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Bauten. ) Frankreich. Paris. Ueber die Publication des Berichts aus Ota-

heiti, Konflikt zwishen dem englischen Konsul zu Algier und dem

Pfarrer von Blidah. Vermischtes, Schreiben aus Paris. (Nach-

richtcn aus Afrika; Diplomatisches ; die Advokaten und die Magistratur.) Großbritanien und Jrland, London. Ludwig Philipp zum Ritter

des Hosenband- Ordens ernannt. Adressen der Munizipalitäten von

Windsor und London. Lauheit der Presse über den Besuch Ludwig

Philipp's, Vierteljährlicher Bericht über die Staats-Einnahme. Schweden und Norwegen. Stockholm. Großer Diebstahl. Spanien. Schreiben aus Madrid, (Die Cortes und das Ministerium

Narvaezz neue Regungen der Esparteristen.) E L Meriko. Schreiben aus Paris, (Rückblick auf die jüngsten Differenzen

mit Frankreich.) : ; :

Haiti, Schreiben aus Paris, (Neueste Nachrichten.) Eisenbahnen. Die Unfälle auf der Altona-Kieler Bahn. bahn von Oos nah Baden beschlossen, Schreiben aus

Bahn von Orleans nah Bordeaux.) : J Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Eine Zwecig- Paris, (Die

Königsstädtisches Theater, (Dice italienishe Oper.) Kunst - Notiz, Wissenschaftlicher Kunst - Verein,

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Großherzoglich sachsen = weimarschen Hauptmann Grafen Beust, Adjutanten des Erbgroßherzogs Königl. Hoheit, den St, Johanniter = Orden zu verleihenz und ; j

Den bisherigen Oberlehrer am Gymnasium zu Konitz, Professor Dziadeck, zum Direktor des Gymnasiums zu Trzemeszno zu er- nennen,

Der Krankheitszustand Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen is so weit in dem naturgemäßen Genesungsprozesse vorge- fhritten, daß heute ein festerer Verband angelegt werden konnte.

Schloß Babelsberg, den 17. Oktober 1844,

Weiß, Branio. Dieffenbach, Lauer.

Die hiesige Universität beging am 15ten das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs. Mit dieser Feier ward in diesem Jahre zrm erstenmale die öffentlihe Uebergabe des Rektorats verbunden. Die Fest-Rede hielt diesmal Professor Gabler, über die Vereinigung der wissenschaftlichen Studien mit der Liebe zu König und Vaterland. Der abgehende Rektor, Professor Lachmann, erwähnte in der Kürze die Ereignisse des verflossenen Jahres; der antretende, Professor Hecker, ermunterte die Studirenden zu einem freien und edlen Studium, Jm abgelaufenen Jahre sind die Oster = und Herbstferien durch ein neues Gesch geregelt worden, Der Bau der Universität is bis auf die äußere Umgebung vollendet. Die Zahl der Freitishe i, freilich noch immer ungenügend, durch die Körnersche Stiftung vermehrt. An Lehrern hat die Universität durch den Tod verloren den außerordent= lichen Professor Kluge, die Privat - Docenten Oppert, Simon und

Königsstädtisches Theater. Die italienische Oper.

Die Wiederholung der Lucrezia Borgía“’ am 16. Oktober hatte sich wiederum großer Theilnahme zu erfreuen, Wir wollen bei dieser Ge- legenheit auf die merkwürdige Aufführung dieser Oper aufmerksam machen, welche am 4. September im Teatro Nossini zu Livorno stattfand, und von der das Giornale del Commercio (Florenz, 11. September) eine detaillirte, auch in der Augsburger Allg. Ztg. kurz erwähnte Schilde- rung liefert, Fürst Karl Poniatowski sang den Duca di Ferrariz vie Principessa Elisa Poniatowsfki die Lucreziaz Fürst Joseph Ponia- towsfki den Gennaroz die Signora Corinna Nanni nei Luigi den Maffeo Orsini, Funfzig Choristen. und Choristinnen aus den gebildetstcn Ständen und den edelsten Geschlehtern unterstüßten das zum Besten des Asìili infantili di carità ausgeführte Unternehmen, Am 7, September wurde die Oper unter unbeschreiblichem Beifall wiederholt, und eine Marmorschrift Le Faktum. f

Verdi’s „Nabucodonosor“, welher am nächsten Sonnabend au Allerhöchsten Befehl wiederum gegeben Ln ist nun u in Stiuttga s ris E d E ilm As Sr. Majestät des Königs (27. Sep- ember), zur Darstellung gekommen, und hat d i J d tenden Erfolg gehabt wle Vet As hat dasclbst einen eben jo ZEN

din: vit Kunst-Notiz.

Herrn ilhelm Philivpi is es gelungen, einen Apparat zu kon- Prrdias e freie Phantasieen auf dem Pianoforte während Vis Spiels in sicht A R eibenden Zeichen darstellt und beim Uebertragen dieser Zeichen in unser Noten-System die Folge-Ordnung der angespielten Töne und ihre Zeitdauer nach Zeit - Atomen angiebt, Die Maschine läßt sich auf jedem Pianoforte anbringen z sie verändert weder den Ton des Justruments, noch die Leichtigkeit des Anschlages ; ihre überaus einfache Construction macht sie zur praktischen Anwendung sehr geschicktz für circa 150 Nthlr, kann cin einsacher Apparat geliefert werden, Das Instrument \chreibt blos daun wenn man ein angebrachtes Negister zieht, und hört auf zu schreiben wenn dieses wieder eingedrüct wird. Es schreibt Phantasieen bis zu eincr 'halben Stunde Zeitdauer, Es is dem Einflusse der Witterung gar nicht unter- worfen, und nur eine Erneuerung des beschriebenen Papierstreifens ist nö- thig. Man gebraucht niht mehr Papier, als zu“ unserer gewöhnlichen Notenschrist erforderlich is, i

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen HSestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrihchs straße r. 72.

Berlin, Freitag den [Zea Oktober

Ellendorf. Abgegangen sind der außerordentliche Professor Göschen nach 0 L ele dntiaten Kahnis und Schaf nach Breslau und nach Amerika, der Privat - Docent Dr. Nauwerck, Zu ordentlichen Pro- fessoren sind ernannt Dr. Encke und die bisherigen außerordentlichen Professoren K. Mitscherlich und Gerhard. Zu außerordentlichen Pro- fessoren die Doktoren von Daniels, Schmidt, Troschel, Waagen, Gruppe, Hirsch, Schwarße. Als Privat-Docenten haben sich habili- tirt der Licentiat Chlebus und die Dokteren Berner, Simon, Köhne und Troschel. Jm Winter haben an den Vorlesungen Theil genom- men 2093, theils immatrifulirte Studirende, theils anderweit bereh- tigte, im Sommer 1929. Jmmatrikulirt wurden während des ganzen Jahres 167 Theologen, 399 Juristen, 185 Mediziner, 250 Philo- sophen, im Ganzen 1001, darunter 657 Jnländer, 344 Ausländer. Promovirt wurden von der medizinischen Fakultät 125, von der phi- losophischen 16. Die Disziplin der Studirenden war im Ganzen lobens- wertb, obgleich während des Winters bei mannigfaltiger Aufregung in niht unedler Gesinnung einige si zu citler Anmaßung und einem Un= gehorsam hinreißen ließen, der nicht ungeahndet bleiben konnte. Einer ward relegirt, vier konsiliirt, Jm nächsten Jahre besteht der Senat aus folgenden Professoren: dem Rektor Heer, dem Prorektor Lachmann, den Dekanen Twesten, Homeyer, Wagner und Böch, den Senatoren Lichtenstein, Hengstenberg, von Raumer, Puchta, Müller und dem Universitäts - Richter Lehnert.

Angekommen: Der Präsident des Handels - Amts, von Rönne, vou Magdeburg. ,

Abgereist: Ber General - Major und Commandeur der ten Division, von Wedell, nach Stargard.

Der General - Major und Kommandant von Thorn, von Rei- chenbach, nach Thorn.

Kichtamtlicher Theil.

Julanund.

Berlin, 17. Oft. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, dem Vice-Ober-Ceremonienmeister, Freiherrn von S till- fried, die Anlegung des von des Königs von Württemberg Maje-= stät ihm verliehenen Komthurkreuzes des Kronen-Ordens zu gestatten.

Die Anzeige in der Nr. 281 dieser Zeitung wegen Verleihung des Ordens de N. S. da C. de Villa Viçosa an den Wirklichen Geheimen Kriegsrath Müller is dahin zu berichtigen, daß demsel-

ben gestattet ist, die große Decoration als Ritter des Ordens zu tragen. A

Berlin, 17. Oft, Die Magdeburger Zeitung enthält eine Schilderung der Festlichkeiten, welche zu Magdeburg zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages stattgefunden haben. Die uns heute zugegangenen Zeitungen von Posen, Erfurt, Stettin, Elber feld und Breslau tragen an ihrer Spibe Poesieen, worin der

Segen des Himmels auf das theure Haupt ‘des Königs herabgefleht | wird. Das Ministerialblatt für die gesammte innere |

Verwaltung enthält in Nr. 10. u, A. folgende, von den Ministe=

rien der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten, o |

wie des Jnnern, unterm 12. August d. J. erlassene Verfügung : Der iín dem Berichte der Königl, Regie

widelten Ansicht, daß es unstatthaft sei, den Beginn der in der evangeli

schen Gemeinde zu N, eingeführten Bibelstunden durch Glockengeläut anzu- | Andachten der bezeichneten Art |

Presbyterium in das Leben gerufen. |

kündigen, tönnen wir nicht beitreten. Die sind durch die Geistlichen und das l : eri Der ganzen Kirchengemeinde is der Zutritt gestattet, und die Geistlichen fungiren dabci in der Amtstracht. Das Abhalten der Bibelstunden hat daher den Charakter eines öffentlichen Gottesdienstes, welcher dadurch nicht auf- gehoben wird, daß die Gemeinde in Rücksicht auf die zu erwartende gropere Theilnahme , die bessere Erleuchtung und die ausführbare Heizung, in dem

Die wesentlihe Einrichtung der Maschine ist die, daß sich Metalldrähte durch die angeschlagenen Tasten gegen einen Papierstreifen schieben, der in steter gleichmäßiger Bewegung sich befindet. Hat man ein Tonstück aufge- schrieben, so käßt man die Maschine rückwärts laufen, bringt dann den Papierstreifen in die vorigen Lagen und erhált vermittelst einer angebrach- ten flcinen Klaviatur alle aufgeschriebenen Töne und vermittelst der Anzahl der Umdrehungen einer Radwelle alle Zeit - Werthe nah Zeit - Atomen. Darnach wird der relative Werth der Töne festgestellt, der absolute folgt aus der Länge des beschriebenen Papierstreifens und der Schnelligkeit der Maschine. Durch die Stärke der angeschriebenen Zeichen wird das Forte und Piano angegeben; Stellen, die den Rhythmus heben, werden durch dunk- lere Zeichen erkenntlih, auch kann man den Takt sich dur eine angebrachte Vorrichtung markiren lassen, i

So entspricht die Maschine allen Anforderungen, die der Musiker an sie machen dürfte, und cs wird demselben die Erlernung der Uebertragung der Noten-Zeichen von der Maschine in unser Noten-System nicht so viele Mühe machen, als die Erlernung unseres Noten - Systems. Die Versuche vor Herrn General-Musik-Direktor Mendelssohn und Herrn Musik-Direktor Taubert sind günstig ausgefallen, namentlich hat sich bei der von Ersterem gespielten Pièce cin Synkope schr gut markirt,

Wisssenschaftlicher Kunst - Verein.

Der wissenschaftlihc Kunst-Verein feierte am 15, Oktober zu- gleich A dem Geburtstage Sr, Majestät des Königs scin jährliches Stif- tungsfefit,

® Medrere auswärtige Künstler, unter ihnen Herr Guidin aus Paris, bechrten den Verein mit ihrer Gegenwart. :

Zur Unterhaltung der Gesellschast waren ausgelegt : eine Mappe mit Ansichten mehrerer Neubauten in Paris z Ansichten des Minsters von Yorkz Zeichnungen und radirte Blätter von Busse.

Der Hof - und Münz - Medailleur Herr Pfe uffer legte cine im Auf- trage Sr. Majestät des Königs angefertigte Preis - Medaille, für die Aus- steller der Gewerbe-Ausstellung bestimmt, vor. Sie zeigt auf der Hauptseite das Bildniß Sr. Majestät, auf der Kehrseite die Hauptsront des Zeughau- ses mit passender Jnschrift. : i

Professor Zahn legte ein Blatt seines pompejanishen Werkes vor mit Abbildungen von drei berühmten Mosaikbildern, ;

Nr. 1. Ein Löwe, von Amorinen bezähmt, mit mehreren allegorischen Figuren, am 31, Mai 1829 entdeckt,

rung vom 23sten v, M. ent- |

1844.

Saale des Gymnasialgebäudes sich versammelt, Durch das Gloengeläut wird aber nicht nur der pünktlihe und ordnungsmäßige Beginn der An- dacht gesichert, sondern dasselbe is auch dazu geeignet, die Feier zu erhöhen und eine fromme Gemüthsstimmung zu erwecken, Daß dadurch Mißoer- ständnisse herbeigeführt werden könnten, is um so weniger zu befürchten, als es der Königl. Regierung überlassen bleibt, das Publifum von der Be- deutung des Geläuts auf geeignete Weise in Kenntniß zu segen, Die Kö- nígl, Regierung hai demgemäß das erfolgte Verbot aufzuheben und von dem Geschehenen Anzeige zu machen.

_ Berlin, 15, Okt. Jm Verfolg der Nachricht vom 13ten d. M. wird bemerkt, daß auch die Theilnehmer an der deutshen Gewerbe=- Ausstellung aus der Residenzstadt Berlin gleih denen des gesammten deutschen Vaterlandes gegen Se. Majestät den König die Gefühle des Dankes auszusprehen mit Begeisterung beschlossen und si bei der Allerhöchstdenselben überreihten Adresse betheiligt haben, und daß die betreffende Deputation, aus fremden sowohl, wie aus hiesigen Aus- stellern bestehend, diese Gefühle des Dankes Namens des gesammten deutschen Gewerbstandes am Fuße des Thrones niedergelegt hat.

Provinz Preußen. Nach den Zeitungen von Königs- berg vom 14. Oktober sind bei dem dortigen Festungsbau noch meh-= rere hundert Erdarbeiter beschäftigt. Die Mauer - Arbeiten, an vier verschiedenen Punkten begonnen, hören bei der herannahenden Winter=- zeit allmälig auf, und die vom Fundament ab jeßt etwa 20 Fuß hohe Ziegelmauer der Kaserne, in der {on Thüren, Fenster , Luken und Nischen zu bemerken, wird, zum Schuß vor der Nässe, mit Ziegeln und Brettern belegt. Eine bombenfeste Pulverkammer is vollendet. Immer deutlicher treten die aus Erde und Lehm aufgeschütteten und theilweise mit grünen Rasen bedeckten Außenwerke hervor. Die Gräben haben eine größere Breite und Tiefe erhalten.

Rhein-Provinz. Jn der Nähe von Ruhrort shlug am 12, Oktober ein mit Kartoffeln beladener Nachen um, und fünf Menschen fanden in den Fluthen des Rheins ihr Grab.

X Provinz Sachsen, im Oft. Jn mehreren Zeitungen (z. B. in der Beil. z. Frankf. O. P, A. Z. vom 12ten d. M) findet sih eine grausenerregende Schilderung der Verwüstung, welche ein Sturm in der Naht vom Zten zum ten d. M. in Nordhausen an-= gerichtet haben soll. Der petersberger Thurm habe sein ehrwürdiges Haupt gesenkt, als schaue dasselbe gleich den Schornsteinen in Lich- tenberg’s „Belagerung von Gibraltar“ nur nah Menjschenköpsen um, um sich darauf zu stürzen. Das Gehege und das wilde Hölzchen seien in trauriger Verfassung. Ganz Nordhausen habe durch diese

Katastrophe eiu anderes Ansehen bekommen. Wir können allen an dem Schicksale der guten Stadt Nord=-

hausen Antheil nehmenden Lesern auf Grund zuverlässiger Nachrichten die beruhigende Versicherung geben, daß an dieser ganzen Erzählung fein wahres Wort is, als daß in der erwähnten Naht auch in Nord= hausen ein starker Wind geweht hat. Stadt und Umgegend haben ihr altes gemüthlihes und friedliches Auschen unversehrt behalten, und der petersberger Thurm trägt sein Haupt so aufrecht als sonst, dur wirkliche Winde wie durch Windbeuteleien unershüttert.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat, ge- mäß Ministerial-Reskripts vom 23. Sept. d. J., dem münchener Ver-

| ein gegen Thierquälerei die Allerhöchste Anerkennung in Betreff seiner

bisherigen Leistungen ausdrücen lassen, und zugleich zu befehlen ge= ruht, daß der von demselben eingesandte Jahres-Bericht für 1843 den

| sämmtlichen Polizei-Behörden und Pfarr-Aemtern mit dem Bemerken

Nr. 2, Ein bacchischer Genius auf einem Panther, gm 10, Dezem- ber 1830 entdeckt. L

Nr. 3, Die große Alexander-Schlacht, am 24. Oktober 1831 entdeckt.

Diese drei Mosaik-Gemälde sind vielleicht die vollkommensten , die uns bis jeyt das Alterthum überliefert hat, sie bestchen aus lauter farbigen Marmorn und sind der Art ausgeführt, daß in cinem Raume von eínem Quadrat - Zolle mehr als 150 Marmor -Stückchen zu zählen sind. Herr Zahn bemerkte, daß die Alexander-Schlacht {hon im Alterthume, vielleicht durch das Erdbeben im Jahre 63 nah Christi, beschädigt worden, und man schon damals versucht hatte, es zu restauriren; aber da man eín- gesehen, daß diese Restauration nicht genügend war, st0 hatte man die feh- lenden Stellen mit Gvps ausgefüllt. Zugleich erwähnte Prof. Zahn, daß man am 11. April 1839 zu Pompeji in der Casa di Apollo drei Wand-Mosaik-Gemälde entdeckt hat, die aus lauter Glaspasten (und nicht aus farbigen Marmorn) bestehen, die ersten Mosaik-Gemälde, die man an den Wänden in Pompeji entdeckt hat, während bis jegt alle übrigen da- selbst entdeckten Mosaik - Gemälde auf den Fußböden gefunden wurden, Zahn schreibt dicse legteren einer späteren Zeit nah dem Jahre 63 n. Chr. zu, indem die älteren Mosaiken aus farbigen Marmorn und nicht aus Glaspasten bestehen. 164 |

Dr. Fr. Förster machte hicrauf Mittheilungen von seiner Reise nah dem Rheinland, Niederland und Frankrei. Das S tädel sche Kunst-Jn- stitut wurde von ihm als die Anlage zu einem dereinstigen deutschen National - Museum bezeichnet, wozu es freilih der Theilnahme der deutschen Fürsten durch den Bundestag und sämmtlicher deutschen Kunst- Vercine bedürfen würde, um etwas dem Aehnliches zu erreichen, wie die in Versailles eröffneten Säle mit Bildern der gegenwärtigen Zeit oder wie die National-Gallerie im Palais Louxembourg in Paris mit Bildern leben- der Künstler, Ueber die Ergebnisse sciner Reise dur England und Schott- land behielt sich Dr. Förster vor, in nächster Sizung zu berichten.

Bei Tische brachte der Geheime Rath Professor Tölken die Gesund- heit Sr. Majestät des Königs ausz Dr. Förster brachte einen zweiten Toast „auf innige Vereinigung und Durchdringung der Wissenschaft und Kunst mit dem Leben“ aus, wobei er der Ent- hüllung der Fresfo- Gemälde in der Vorhalle des Museums , des dahin- geschiedenen Meisters dieser d Schöpfung und der Künstler, welche dieses Werk in dem Geiste Schinkel's so trefflich ausgeführt, gedachte.

r.

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