1844 / 294 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ihrem Enthusiasmus due uis bePht ae dei Hoseabans. Dres nit mehr un \ N N n Vor änger, Der Mayor, die Aldermen,, E. Baer den der Stadt London haben 3 bis 4 Meilen in rother und im feierlichen Aufzuge zurüdgelegt, um dem Könige zu der Politik seines Ministeriums Glück Ü wünschen dnd „E zu rathen, diese Politik zum Besten der Menschheit fortzuseßen. Fe ch ein Glück für Frankrei! Welches politische Ereigniß! Unsere ach- barn beurtheilen unsere Nation nah ihrer Regierung und bilden \ich daher ein, der äußere Schein sei für uns Alles, am Wesen der Dinge liege uns wenig. Sie gehen geradeêsweges auf das Nügliche, Wahre und Positive los ; sie glauben aber, wir seien ein formalistisches Volk und hätten keine anderen Interessen, als die unserer Eigenliebe. Sie bedienen uns also nah unserem Geschmack, und man muß ihnen für ihre gute Absicht Dank wissen.“ Die Presse schließt sih bei dieser Gelegenheit ganz der Opposition an, nur daß sie nicht mit Hohn, sondern mit politischem Ernst ihre Ansicht über die Beziehungen ¿wischen den beiden Souverainen ausspricht, und diesem Verhältniß feine andere Bedeutung, als eine rein persönliche einräumt. Eine der höchsten Personen in England soll, diesem Blatt zufolge, beim Anblick der innigen Vertraulichkeit zwischen Ludwig Philipp und Vic- toria und der ausgezeichneten Ehrerbietung der Königin gegen ihren Gast geäußert haben : „Sollte man nicht glauben, einen Vater mit seiner Tochter zu sehen, und wenn statt der Königin von Großbrita- nien die vielgeliebte Louíse, Königin der Belgier, es wäre, die dem ehrwürdigen Haupte des Hauses Orleans ihren Arm gäbe, könnten wobl Haltung und Benehmen anders sein? ¿Diese Bemerkung hält das genannte Blatt für sehr treffend; sie gäbe, meint es, von dieser Reise einen rihtigeren Begriff als alle noch so ausführliche Schilde- rungenz die besonders herzliche Aufnahme nämlich, deren der König der Franzosen si bei der Königin Victoria zu erfreuen gehabt, er- fläre sich daraus, daß der ehemalige Herzog von Orleans während seines Exils in England stets im engen Freundschafts - Verhältniß zu dem Herzoge von Kent gestanden habe, so wie auch durch die shwe- sterlihe Junigkeit, die zwischen der Königin von England und der

Königin der Belgier bestehe.

avis, 16, Oft, Ju der Nacht vom 8ten zum 9ten fam

der Cas von Aumale vor Algier an, landete in früher Morgenu- stunde und empfing im Laufe des Vormittags den General - Gouver- neur, den Stab, die Militair-, Civil- und Gerichts-Behörden, Am Abend des 10ten sollte dem Prinzen ein großes Bankett gegeben werden, wozu die 500 Kolonisten, welche neuerlih vem Marschall bei dessen Rückkunft von Marokko ein Fest gegeben hatten, von diesem eingeladen worden sind. Am {iten sollte der Prinz von Algier nah Marseille abgehen, wo Alles zu seinem Empfange bereit ist. Er wird demnach morgen oder übermorgen hier eintreffen. Zu Toulon sind wieder einige hundert Leute, die als Ansiedler nach Afrika gegangen wa- ren, im elendesten Zustande zurücgekommen , da sie weder Arbeit fanden noch son} Unterhaltsmittel besaßen. Die meisten sind Fran- zosen, Auch alle vor Tanger und Mogador verwundeten Franzosen sind nun in Toulon zurü und sämmtlich auf dem Wege der Gene- sung, Der Schisss-Capitain Duquesne und der Schisss-Lieutenant Coupvent, der auch von der wissenschaftlichen Expedition des _so un- glücklich auf der versailler Eisenbahu umgekommenen Capitain Dumont Durville her rühmlihs| bekannt is, werden demnächst wieder ihren Dienst antreten können. Die Franzosen haben vor der Räumung der

Ansel von Mogador Alles verbrannt, was nicht mit wegge\cha}t

werden fonnte, und außerdem noch das leyte noh stehen gebliebene

Fort Sidi Mekdul in die Lust gesprengt, so daß _nichts mehr von

den Fortificationen der Stadt Mogador übrig ist, Die am 12. Sep-

tember gezündete Mine war um so zerstörender, als bedeutende Pul=

ver - Vorräthe iu einem Thurm dieses Forts lagen, welche gleichfalls

Feuer fingen. So flogen denn die Kabylen, welche das Fort in der

leßten Zeit besebt hatten, mit den Kanonen der Batterieen und allen

Vorräthen in die Lust; die Trümmer wurden bis weit über die Stadt

hin geschleudert, welhe nur noch ein Haufen von Ruinen ist, Als

am 1áten mit dem französischen Dampfboot „Cuvier“ der von dem

Pascha von Larrache abgesendete Commissair Kaid El Arbi eintraf,

fand er faum einige Menschen, die ihn mit Respekt empfingen und

nach dem zwei Stunden entfernten Lager führten, wohin der Gou-

verneur und seine Soldaten seit dem 16. Au ust sich geflüchtet hat-

ten, und die er in tiefster Bestürzung und iedergeschlagenheit und

dem größteu Elende preisgegeben antraf. Die von El Arbi überbrachte

Friedens-Nachricht erregte daher große Freude.

Großbritanien und Irland.

London, 16, Oft. Der König der Franzosen hat sich gestern Mittags gegen 12 Uhr in Dover auf dem sranzösischen Post= Dampfschiffe „L Nord‘/ nah Treport eingeschifft, nachdem er vorher noch eine Adresse des Stadt-Raths von Dover, ähnlih den früher ihm überreichten, angenommen und beantwortet hatte. Unter hesti- gen Regengüssen stieg der König in das Schiff; doch hatte das Wet=- ter nit den Zulauf einer großen Volksmasse gehindert, die den Köü= nig am Strande mit lautem Abschiedsgruß bewillklommnete. Ludwig Philipp dankte am Lande durch Abnehmen des Hutes und vom Schiffe aus dur wiederholte Verbeugungen. Die See ging_ sehr hoch, und man fürchtete, der König werde eine sehr unruhige Fahrt aben. j / Jhre Majestät die Königin Victoria und Prinz Albrecht verlie- ßen gestern Morgen um 8 Uhr auf der Damypyf=-Yacht „Victoria und Albrecht“, an deren Bord sie die Nacht zugebracht hatten, den Hafen von Portsmouth, um sich nah Osbornehouse bei Cowes auf der Jn- sel Wight zu begeben. Der Sturm des vorgestrigen Tages hatte sih etwas gelegt und heiteres Wetter begünstigte die Abfahrt, welche ein überaus prächtiges Schauspiel gewährte. Die ganze französische Flotte bei Spithead, bestehend aus den Schiffen „Jnflexible“ (84), „Belle Poule“ (60), „Gomer‘/, Dampf - Fregatte (24), „„Caiman‘“ (10), „Elan“ (10) und „Pluton“ (10), so wie die im Hafen liegenden britischen Schiffe, hatten ihre Masten mit Flaggen geshmüdt, die Raen mit Matrosen bemannt, und eröffneten, als die Königliche Dampf-Yacht die Anker lichtete, ein lebhaftes Salutfeuer (21 Schüsse von jedem Schiffe), welches die Geschüße auf den Bastionen am Lande weiter beantworteten. Jhre Majestät die Königin ließ bei der

ranzösischen Damyf-Fregatte „Gomer““, welche dur ihren Bau | Schöppen leg! - j i \ 'bellhaft carl anlegen und O Einladung des | das Räthsel löste; er erklärte, daß er allerdings das Protokoll an die

o vort Admiral La - Susse zu einem

Stunde an Bord des „Gomer“ seßte die Königin ihre Fahrt nah

Cowes unter Begleitung der Dampf -Schaluppen „„Vulcan‘/ und

Ern weiter A Um 104 Uhr langte man {hon auf der Me lungen ¿os a T an, Bis gestern Nächmitt [7 atte die fran= er Bürgermeister i ( ,

Elie Flotte noh feine Anstalt Umd den lidberen Ankerplaß bei i: [lls Willens, ihre Entlassung zu

Spithead zu verlassen,

Die gestrige Gazette veröffentlicht di

| ie Ernennung „des sehr 00 dward Lord Ellenborough zum Viscount und Earl des Vereinigten Königreichs Großbritanien und Jrland, und zwar unter von Southam in der Gra gat Aer rland‘’

ehrenwerthen

den Titeln Viscount Southam eser und Earl von Ellenborough in der Grafschast C

Eee ein Beweis, daß die Regierung die Dienste des Lords, troy der dem-

Ey ejeuner in den G E des Königs der Franzosen an, Nach einem Aufenthalt von ungefähr einer

1548

selben von Seiten der ostindischen Compagnie zu Theil gewordenen Desavouirung, einer Anerkennung werth gehalten hat.

Berichte aus Gibraltar vom 4ten d. M. geben folgende von dem spanischen Berichte wesentlich abweichende Version des Vorfalls der Zerstörung des iusden Kriegs-Schooners „El Rayo“/. Der „Rayo“ eigte bei dem Verfolgen des portugiesischen Schmugglerschiffes zwar eine Flagge, seßte aber, allem Rechte zuwider, niht nur seine Ver-= olgung bis in die britishen Gewässer fort, sondern ließ das Schmugg- lershi} durch seine Böte im Bereiche der Kanonen der Festung

dem Polizeigericht „Aud des Roe E Verviers von dem Königlichen Prokurator und dem Fch NE E leitung des Herren wollten wissen, 0b die den Tumulten cirfulirten, aus den Pressen dieses Blattes hervorge- gangen se ( die 11

983 des Strafgesezbuches gegen die Personen, welche wissentlih zur Veröffentlichung von Drucfsahen ohne Namen des Druckers beigetra- gen, angedrohte Strafe in Anwendung zu bringen. Die Seber wur-

von Verviers erscheinen. Auch wurde die Drudckereti

reffier besucht. Diese ruckschriften, welche einige Tage vor

jen, um für diesen Fall auf den Herausgeber die im Art.

st in der Drückerei und dann im Gerichtslokale verhört.

nd beseßen. übrigens ein Geshüß von {wererem | den zuer 1 di Kaliber « s gg Bts po is Während die Regierung über die Kommunal - Verwaltung von Ver-

Kaliber gebrauht wurde, waren 6 leite Kugeln zur Warnung über das Schiff hinweggeschossen, und erst als dies nichts half, ein 32Pfün- der auf das Schiff selbs gerihtet worden, dessen Kugel, wie hon erwähnt, es in den Grund bohrte. Die zur Rettung der Mannschaft abgesendeten Böte des britischen Linienschiffes „Albion“ wies der Capitain des „Rayo“ zurück und nahm dagegen die Hülfe der Mann= schaft des von ihm furz zuvor genommenen Schmugglerschiffes an, durh welche er und seine Mannschaft au gerettet wurden. Die balbamtlihe Gibraltar Chronicle erwähnt bis zum Aten des ganzen Vorfalls mit keiner Sylbe.

Vorgestern ward in der Wochen-Versammlung des Repeal-Ver- eins zu Dublin ein langes Schreiben O’Connells vorgelesen, worin derselbe von neuem die Jrländer auffordert, der Repeal beizutreten, und die Grundsäße angiebt, auf welhen sein neuer Plan beruht, wie die Auflösung der Union bewirkt werden soll. Das Schreiben ent- hält nihts Neues; die Repeal soll zur nationalen Sache werden, Protestanten und Katholiken, strenge Repealer und Föderalisten sollen zu dem einzigen Zweck, der Aufhebung der Unions Akte, sich verbin- den und einer glänzenden Zukunft in Folge dieser Aufÿebung sich versihert halten. Das Schreiben wurde mit Beifall aufgenommen und zu den Akten des Vereins gelegt. Die Wochen-Rente überstieg diesmal nicht 398 Pfd. : N

Von dem Per. Wolf sind Briefe aus Buchara vom 27, Jum und 1, August eingetroffen, welche seine Lage als überaus gefahrvoll schildern. Der Chan hatte ihm zwar schon fünf- bis sechsmal wäh- rend seines bereits zweimonatlichen Aufenthalts in Buchara seine Frei- heit versprohen, war aber nach Samarkand abgegangen, ohne sein Versprechen zu erfüllen, und Pr, Wolff wurde auf das strengste be- wacht, so daß er ohne Begleitung von 3 Maun das Haus nicht ver- lassen durfte. Er sah jeden Augenblick dem Eintreffen des Befehls zu seiner Hinrichtung entgegen, Den Briefen des Dr. Wolff ist ein kurzer Aufruf an alle Monarchen Europa's beigefügt, in welhem er deren Verwendung nicht für seine Freilassung, sondern für die Frei= lassung der 200,000 in Buchara als Sklaven lebenden Perser in Anspruh nimmt, Jn Betreff des Obersten Stoddart berichtet Dr. Wolf nachträglich, daß derselbe allerdings gezwungen zum Mu- hamedanismus übergetreten sei, später aber seinen christlichen Glau- ben wieder ofen bekannt habe, was denn wohl die nächste Veran- lassung zu seiner Hinrichtung gewejen sein mag.

Aus angeblich guter Quelle wird versichert, daß das Verfahren der \ranzösishen Offiziere in Otaheiti gegen den Lieutenant Rose zu feinen Weiterungen führen wird, und daß die darüber gegebenen Er= läuterungen vollkommene Befriedigung gewährt haben. :

Die Cisenbahn-Gebäude der Station zu New-Croß der Brigh= ton - Dover - Bahn sind in der lebtverslossenen Nacht ein Raub der Flammen geworden; der Schaden wird auf 25,000 Pfd. veranschlagt.

Der Zug, der den König der Franzosen nach Dover brachte, passirte die Brandstätte, als das Feuer am heftigsten wüthete. Belgien.

Brüssel, 17. Oft. So wie vor kurzem ein Beschluß des Provin- zial-Conseils von Lüttich, in Bezug auf die Ueberreichung von Petitionen, als eine Ueberschreitung der Befugnisse jener Corporation, von der Regie-

rung annullirt wurde, is ein Gleiches jeßt mit einer Berathung des (He=- meinde-Raths von Verviers geschehen, die sich auf die Unterdrückung der Tumulte bezog, durh welche die Ruhe dieser Stadt neulih we- gen beabsihtigter Einführung von Jesuiten gestört wurde, Der Bür= germeister und das Schöppen-Kollegium hatten nämlich, ehe sie einen Beschluß über die Mittel zur Zerstreuung der Zusammenrottungen vom 15. und 16. September faßten, dem Gemeinde- Rath davon Mittheilung gemacht, um dessen Gutachten darüber einzuholen, uud leßterer stimmte ihnen darin bei, daß es, der vorherrschenden Stim- mung gemäß, besser sei, das Publikum durch Vermittelung in der

viers den oben erwähnten Tadel hat ergeben lassen, wiünscht auffal- lenderweise der Gouverneur der Provinz Lüttich, Herr von Brouckère, in seiner Korrespondenz mit der städtischen Behörde von Verviers sih Glüdck zu dem Resultat, welches dieselbe durch ihr weises Benehmen

erlangt habe. Herr von Brouckère soll außerdem in einem Berichte an die Regierung eine den Gemeinde - Rath von Verviers rehtferti- gende Darstellung von der streitigen Angelegenheit gegeben haben. Ob die Angabe des Journal de Verviers, daß, aller Bemühun- gen des dortigen Magistrats ungeachtet, der Einzug der Jesuiten da- selbst nächster Tage erwartet werde, seine Richtigkeit hat, muß dahin- gestellt bleiben, Die Verhandlungen der oben _erwähnten geheimen Sibung des Gemeinde - Raths von Verviers sind bereits durch die Zeitungen veröffentliht worden. Es wurde beschlossen, dem Mlusser des Jnuern eine Abschrift davon zuzuschicken und um Zurücknahme des Annullirungs = Dekrets vom 5, Oktober zu ersuhen. Auch der Moniteur hat diesen Bericht aufgenommen,

de

SPUNLE N,

Madrid, 10, Okt. Die Königin Isabella hat heute die Cortes mit folgender Rede eröffnet :

„Meine Herren Senatoren und Deputirten! |

Ich konnte den Jahrestag Meiner Geburt nicht würdiger feiern, als an diesem glücklichen Tage die Cortes des Reichs zu versammeln und Mich mit den Erwählten der Nation zu umgeben, 1

„Jch darf Mir Glück wünschen zu den wohlwollenden Gesinnungen der alliirten oder befreundeten Mächte, unter denen die hohe Pforte Mir ihre Glückwünsche durch einen außerordentlhen Gesandten hat ausdrücken lassen, der in diesem Reiche so empfangen worden ist, wie die alten Verbindungen zwischen den beiden Staaten erheischten, e s j;

„Ein ernster Konflikt mit Marokko drohte den Frieden zu stören, den Jch so sehr zu erhalten wünsche; aber Meine Negierung, welche die National- Ehre kompromittirt glaubte, vor der natürlich alle anderen Rücksichten schwei- gen müssen, mache sogleich die angeme|jenen Vorstellungen und bereitete sich vor, dieselben nöthigenfalls mit bewaffneter Hand zu unterstüßen, Mei dieser Gelegenheit habe Jch einen neuen Beweis der Freundschaft von Sei- ten meiner erlauchten Verbündeten, Sr. Majestät des Königs der Franzosen und Jhrer Majestät der Königin von Großbritanien und Irland, erhalten. Beide Souveraine boten Mir ihren Beistand an, den Jch auch annahm, „Da die Angelegenheiten so verwielt geworden, daß ein Krieg zwischen Marokko und Frankreich ausbrach ein Krieg, der von der leßteren Mat eben so schnell als ruhmvoll beendigt wm:de so fuhr die britische Re- gierung fort, ihren mächtigen Einfluß mit gutem Ersolge zur Beilegung unserer Streitigkeiten mit Marokko zu verwenden, Dies Resultat is glücklich erreicht, Schon sind die Grundlagen eines Vertrages, wodurch Spanien die ihm gebührende Genugthuung erhalten wird, entworfen. Meine Staatë- Secretaire werden Jhnen diesen Vertrag vorlegen, so bald er auf die ge- hörige Weise ratifizirt sein wird, | a

Sie weiden Ihnen auch den Entwurf zu einer constitutionellen Re- form vorlegenz cs is dies einer der wesentlichsten Punkte, den Mein Mini- sterium Jhnen bereits bei der Einberufung ankündigt, und dessen Wichtig- keit von ZJhrer Einsicht und Jhrem Patriotismus nicht verkannt werden wird, Diese Eigenschasten sind Mir Bürge dafür, daß Sie sih einem so wichtigen Werke mit Eiser hingeben werden, denn die geringste Verzögerung fönnte unberehenbare Nachtheile herbeiführen und die Hossnungen der Na- tion vernichten, die sobald wie möglich das Feld der politischen Diskussionen geschlossen und die Jnstitutionen, welche sie regieren sollen, für die Zukunsi gesichert zu schen wünscht. i M „Um denselben mehr Krast und Stärke zu verleihen, ist es nothwen- dig und dringend, der Nation organische Geseße zu geben, die mit der Constitution übereinstimmen und ihre Thätigkeit und Bewegung erleichtecn, Jch hoffe daher, daß Sie, in Uebereinstimmung mit Meinem Ministerium dazu beitragen werden, ein Werk zu vollenden, wonach die Nation schon |o viele Jahre seuszt. E ee „Wenn es gelingt, in kurzer Zeit die Constitution zu reformiren und organische Geseße, welche jene ergänzen, zu entwerfen, so werden Sie Ihre Aufmerksamkeit mit Muße auf die Untersuchung der administrativen und

Sache zu beshwichtigen, als die Unruhen mit Gewalt zu unterdrücken, Der Magistrat machte daher den Personen, welhe den Jesuiten eine Anstalt einzuräumen beabsichtigten, geeignete Vorstellungen gegen diesen Plan, dem tie öffentliche Meinung widerstrebte, und die darauf erfolgte Anzeige, daß das Vorhaben aufgegeben sei, brachte die Ge- müther zur Ruhe. Von dem über die Berathung zwischen dem Ma- gistrats-Kollegium und dem Gemeinde - Rath aufgenommenen Proto- foll, welchem kein offizieller Charakter beigelegt wurde, erhielt die Re=- gierung, wie es sih jeßt ergeben hat, dur einen der Schöppen, Herrn Davignon, vertrauliche Mittheilung. Kurz darauf uun erschien ein Dekret, welches diese Kommunal-Berathung annullirte, weil nach den Gesetzen der Magistrat allein mit der vollziehenden Gewalt in der städti= hen Administration beauftragt sei und der Gemeinde-Rath sich indie Aus- übung derselben nicht einzumischen habe, Dagegen wird nun eingewandt, daß der Gemeinde-Rath gar nicht als berathende Körperschaft in die- ser Sache aufgetreten sei, sondern nur, von dem Bürgermeister über die von demselben entworfene Proclamation um seine vertrauliche Mei- nung befragt, diese au uur considentiell abgegeben habe, ohne zu einer förmlichen Abstimmung und Entscheidung durch Majorität zu schreiten. Man war, so wird gesagt, darüber einig, daß es sich von einer bloßen Zusammenkunft der einzelnen Mitglieder und Vernehmung ihres Gut- achtens, niht von einer ordentlihen Versammlung der Körperschaft des Gemeinde-Raths und Annahme eines Beschlusses handle, und in diesem Sinne sei auch das Protokoll über die Verhandlung aufge- nommen und als ein geheimes betrachtet worden. Der Ge- meinde - Rath hat sih in Folge dessen veranlaßt gefunden, am 11, Oktober eine Sibung bei verschlossenen Thüren zu hal- ten, worüber indeß Einiges verlautet ist, Die Mitglieder der Corporation forderten das Schöppen-Kollegium auf, sih über die Art und Weise zu erklären, wie das Protokoll zur Kenntniß der Re- gierung gekommen. Nach langem heftigen Wortwechsel mit den ( pen legte endlich Herr Davigion das Geständniß ab, welches

Regierung gesandt, aber nicht geglaubt habe, sie werde dasselbe auf folie Weise U und er sei entschlossen, unverzüglih nach Brüssel abzureisen, um dem Minister Nothomb seine Abdankung ein- zureichen, Es Ave darauf vel erich , das Tee e u ieser Sihung zu veröffentlichen. u ir j E s die, und der andere Schöppe, Herr Biolley, seien ebenfa l S a die Mitglieder des Gemeinde-Rathes wollten in Masse ein Gleiches thun, Man hofft indeß noch, daß die Regierung, sobald sie die Ueberzeugung gewonnen, daß die Gemeinde - Berathung mit dem Magistrat von Verviers nur eine vertrauliche habe sein jollen, ihren Annullirungs- Beschluß wieder zurücfziehen werde, Uebrigens sind die Ruhestörungen in Verviers nicht ungeahndet geblieben; 24 Jndivi-

ófonomischen Verbesserungen richten, die einen so großen Einfluß auf den Neichthum und die Wohlfahrt des Volkes ausüben müssen.

„Jundem Jch eben so sehr, wie Sie, ein so wünschenswerthes Nesul- tat erlangen möchte, habe Jh Meinen Staats- Secretairen aufgetragen, Jhnen mehrere Geseh - Entwürfe über Gegenstände der össentlichen Verwal- tung vorzulegen,

„Was die Finanzen betrifft, so is der erste Schritt, um Ordnung und Uebereinstimmnng darin wiederherzustellen, geschehen; es besteht derselbe darin, die Steuern und öffentlichen Einkünste von den Verpflichtungen zu befreien, die während Meiner Minderjährigkeit in Folge der dur den Bür- gerfrieg und andere beklagenswerthe Ereignisse veranlaßten Bedürfnisse lou- trahirt wurden. Wenn der Ertrag der Steuern mit dem der Einkünjle vereinigt scin wird, so wird es weniger schwierig sein, sie zu den dringend- sten Bedürfnissen zu verwenden. Man wird auch bald dahin gelangen, das Gleichgewicht awischen der Einnahme und Ausgabe wiederherzustellen, 11° dem man einerseits das Steuer-System verbessert, andererseits zweckmäßtge Ersparungen einführt. Es is dies das beste Mittel, um den Kredit wie- verherzustellen, und um dies zu erlangen, ist es unerläßlich, auch das Schickfsal der Staatsgläubiger, sowohl der einheimischen, als der sremden, in Erwägung zu ziehenz die beste Garantie, die wir ihnen bieten föunen, sind Ordnung in den Finanzen und Rechtlichkeit von Seiten der Re- gierung. S S „Mit der lebhaftesten Genugthuung zeige Ich Jhnen an, daß díe d mee na einem siebenjährigen Bürgerkriege und nach so vielen politischen Wedchsclfällen, wodur die Bande des Gehorsams stets locker zu en pslegen , sih gegenwärtig in einem bewundernswerthen Zustande der Da plin befindet, Das Exercitium hat einige Verbesserungen erfahren, welWe die Fortschritte der Kriegskuust nothwendig machten ; auch habe Jch Kom- missionen, die aus den verschiedenen Corps zusammengeseßt worden sind, M das Ausland gesandt, um alles Nüßliche und Brauchbare in die spanische Armee einzuführen. ,

„Um das Budget der Ausgaben zu erleichtern, sind Ersparungen ge- macht worden, so weit sich dies mit der Sicherheit des Staats und din Bedürfnissen derer verträgt, die ihr Blut für die Vertheidigung des Throns und der Geseße vergossen haben. Z| die Macht der Geseße erst einma befestigt, so wird man au ohne Gefahr die bewassnete Macht reduziren können , welches den doppelten Vortheil hat, daß viele nützliche Arme dem Lande zurückgegeben und die Steuern vermindert werden, j

„Ungeachtet der Leere des Schaßes habe Jh Meine Ausmerksamkciì! auf die Marine gerichtet, an die sich #o viele ruhmwürdige R fnüpfen, und die zu niht weniger würdigen Hossnungen berechtigt, Vie Lage Spaniens als Halbinsel und die reihen Länder, welche es noch in vel“ schiedenen Theilen der Erde besiyt, verlangen in jeder Hinsicht die Bildung einer mächtigen Marine, und da dies nur ein Werk der Zeit und eines mit Beharrlichkeit verfolgten Planes sein kann, o wird Meine Regierung Zhnen die Maßregeln mittheilen, die sie bereits in dieser Beziehung el griffen hat, ijà

„Die gründliche Umgestaltung der Justiz-Pflege bedarf au der Ze! ? es sind dazu neue Geseßbücher nöthig, mit deren Abfassung man e wärtig beschäftigt und \hon weit vorgeschritten ist, Unterdeß wird E Regierung einige nüpliche Maßregeln ergreisen, um den Weg zu dieser

duen sollen unter der Anklage der Theilnahme an denselben morgen vor

sehr gewünschten Reform anzubahnen, hi

_men-Gleichheit; es wurde also zum N

E I TVENI imm j eine ziemli starke Majorität, für- die R ex das Vertrauens - Votum

„Auf diese Weise werden Orduung und Uebereinstimmung zwischen den verschiedenen Zweigen der öffentlihen Verwaltung wieder hergestellt werden, und obgleich zahlreiche Hindernisse zu überwinden sind, so wird doch unter dem Beistande der göttlichen Vorsehung, durch Jhre lovale Mitwirkung und bei der günstigen Stimmung der Bevölkerung, die, der Unruhen und Umwälzungen müde, sch unter der Herrschaft der Geseze und dem Schat- ten des Thrones nah Ruhe und Frieden sehnt, das begonnene Werk schnell

vorwärts schreiten.“

Z Madrid, 10. Oft. Mit den herkömmlichen Feierlichkei- ten hat heute die Eröffnung der Cortes stattgefunden. Die Truppen waren diesen Vormittag in dea Straßen, durch welche die Königin auf einem bedeutenden Umwege von ihrem Palaste nah dem Senats- gebäude zu fahren hatte, aufgestellt. (Unter den Truppen erschienen zum erstenmale 800 Mann Civilgarde, die den Dienst der Gendar- merie verrihtet, \{chön beritten und in der Uniform, welche die spa- nische schwere Kavallerie vor funfzig Jahren trug.) Um 12 Uhr verließ die Königin, von ihrer Mutter und Schwester begleitet, in einem acht- \spänuigen Staatswagen den Palast, der Hofstaat, so wie der Ju- fant Don Francisco de Paula, fuhren vorauf. Am Eingange des Senats-Palastes wurde die Königliche Familie von sämmtlichen Mi- nistern und Deputationen der Cortes empfangen und die Königin Christine, die Jufantin Marie Louise und der Jnfant Don Francisco de Paula ín die für sie bestimmte Tribüne geführt. Die regierende Königin verlas darauf vom Thron aus, an dessen Seite die Minister und hinter welhem die Hof-=Beamten und Ehrendamen standen die (Cröffnungs - Rede. Nachdem nun der Minister - Präsident im Namen der Königin die Cortes für eröffnet erklärt hatte, begab die Königl, Familie sich nach dem Palaste zurück, Die junge Königin hat an (Sröße und Körperfülle bedeutend zugenommen und der Zustand ihrer Gesundheit is hochst beruhigend. d / i Der Verfasser der Thron-Rede, Herr Martinez de la Rosa, hat sür angemessen gehalten, alle Schwierigkeiten, welche die dermalige Lage Spaniens darbietet, mit Stillschweigen zu übergehen. Von den außerordentlihen Maßregeln, welhe die Minister ohne Beobachtung der dur die Constitution vorgeschriebenen Formen trafen, von den Verhältnissen der spanishen Kirche und vou den mit dem päpstlichen Stuhl angeknüpften Unterhandlungen, is keine Rede; dagegen wird der französischen Regierung beiläufig ein starkes Kompliment gemacht, Diesen Nachmiitag um zwei Uhr war feierlicher Empfang bei Hose, indem die regierende Königin heute ihr vierzehntes Lebensjahr zurüdlegt. Von nun an kann Espartero au nicht einen Schatten von Recht für sih in Auspruch nehmen, um seine Parteigänger auf- zufordern, ihm wieder zur Ausübung der Regentschaft zu verhelfen. Ju der That hört man versichern, er werde durh den englischen Ge- sandtea eine Schrift an die Cortes einreichen lassen, in welcher er die Regentschaft niederzulegen erklärt, dagegen aber in den Besiß sei- ner früheren Würden und Einkünfte wieder eingeseßt zu werden ver- langt, Seine hiesigen Anhänger scheinen dagegen darauf zu rechnen daß eine bevorstehende Bewegung ihn nach Spanien als Regeuten zurückführen werde, Dies darf man gus der Sprache Mr: Oraade des Espectador und des Clamor general schließen. Auch hörte man heute von den Progressisten ganz laut die Behauptung aufstellen, am 15ten würde bier die amtliche Nachricht eintreffen daß ganz Cataloniei und Aragonien im Aufstande Ans die dortigen de sten Beamten als Opfer der Volkswuth gefallen \eien Ein Englän der, der in die Umtriebe der ausgewanderten Esyarteristen persönlich verwickelt ijt, bezeichnete neulih in einem aus Bayoune an die Mo x = ning Chronicle gerichteten Briese sogar die spanishen Regimen- E an der Bewegung zu Gunsten Espartero?s Theil nehmen wurden, /

__ Die Regierung hat noch keinen amtlichen Bericht über di : stände, welche den Engländern Veranlassung gaben, bis A Kriegöschif} „Rayo““ in den Grund zu bohren, veröffentliht. Es scheint jedo, wie ih gleich vermuthete, daß dieses Schif in der Hiße der Verfolgung des Schmugglers sh den englishen Batterieen über die Gebühr näherte und, als diese ihr Feuer begannen, durch den nah der Küste wehenden Wind verhindert wurde, sich scleu- me f zurückzuziehen. Eine sechsundahkzigpfündige Kugel durch- A das Schiff, worauf es binnen wenigen Minuten zu aas e ging. Kaum erhielt der General = Capitain von Andalusien R, 6 e Ereigniß, als er in Gibraltar Genugthuung ver= dl ger AA eben anbefehlen wollte, alle Verbindungen mit diesem Zabe abzubrechen; der englishe Gesandte, welher si bekanntli in Sevilla aufhält, verhinderte dies dadurch, daß er seinen ganzen Cin- fluß zusagte, um eine Genugthuung auszuwirken. E Die G aceta enthält heute ein der Genehmigung der Cortes unterworfenes Dekret, vermöge dessen den Jnhabern der sogenaunte slottirenden Schuld gestattet wird, ihre Forderungen gegen T racéinke Btaatspapiere auf dem Fuße von 40 yCt, umzutguschen. s

n Portugal. A Lissabon, 7. Oft. Das Ministerium { j / S E i . as Ministerium : ne Probe seiner Stärke, die gefährlicher war als e ous elner E Verpa gelangen, Gegen Erwarten erhob \ich in der zweiten N E A Kammer der Herzog von Palmella, der zu E S Pa o it 5 oe aalen abtrat, um das Ministerium gen d er tebtlen Versammlung der Cortes befolgt s anzugreifen. Herr Costa Cabral entgégnete bier O anges alle getroffenen Maßregeln a6 S Mez itoren 48 befetten, geln hätten nur den Zweck gehabt, die Justi- Schon vor dem Herzo j Ha ; ( Herzog hatten heftigere Mitglieder der Oppyosi- a P Graf Taipa, dem Ministerium vord todifei N Als Herr Cos A Ln Qa G erlelling des Despotismus, Fei’ ver? (lecite “0 G entgegnete, der Despotiêmus der Anarchie h Vespotismen, bemerkte Graf Tagi ihm i dié Réds / e Graf Taipa, il Wortvläntee u habe auch Dom Miguel Pad Allein alle diese stellte endlich den Angi Femlich ohne Erfolg, Graf Lavradio im alle seit der luna daß eine Kommission niedergeseßt werde, genommenen Akte, wel 2ortes = Versammlung vom Ministerium vor= ten, zu untersuche welche eine Verleßung der Constitution begründe- K n T OR und darüber zu berichten. Die Minister toider- aur dafür, wenn Lie Kani: befe, Cabral ouflárte fh sogar N olm Me denjelben Gf a dh Beim Abstimmen durch Aufstehen und Siiibiiher ercat fg Se

jeder Pair ausdrülih erklären ile, ao I geschritten, wobei

oder ver „mußle, ob er den j ‘rwerfe, und da ergaben sich 23 Stimmen A l für, M ,

\o daß o c , j offenbar 2 Stimmen zum Ministerium übergetreten waren

j m folgenden Tg Kommi age wurde auf den Antra e ; mission wegen der Indemuitäts= Bill Di R A fine

gleihmäßig aus Mitali E, D ortei A cet, Q IE ministeriellen und der Oppositions

Mitglieder als Verstärkung sin en reen noh täglich ministerielle stattfindenden defini Me so daß bei der in San Tagen

mer sich ergeben wird, E des Fein in der Pairs = Kam=

Herzogs von Palmella, dessen Ei eligen Auftretens d nella, in ; es stark genug war, eine hinreichende A N Ttammer doch nicht

shlusse an die Opposition zu bewegen, Einige V, Miedern zum An-

1549

sagt haben soll, der Herzog von Palmella werde nicht gegen die Re

zogen werden.

jutant des Königs, der Graf Villareal aber Kriegs-Minister werden.

TEEREt, Konstantinopel, 2. Oft. (A. Z.) Die Psorte hat be-

Dardanellen in besseren Vertheidigungs - Zustand zu seßen. Die an beiden Punkten befindlichen Festungswerke sind, nach der Meinung aller Sachverständigen, von der Art, daß sie einer feindlichen Flotte das Einlaufen niht zu wehren vermögen, da eine ohne Schwierigkeit vorher zu bewerkstelligende Landung feindlicher Artillerie mit Leidchtig- feit die dortigen türkischen Batterieen zerstören kann, Es wurde da her ein sehr einsichtsvoller in türkischen Diensten stehender europäischer Offizier mit einer abermaligen Jnspection dieser Befestigungen beauf- tragt, und es is nunmehr beschlossen, neue und bessere Werke aufzu= führen; die Dardanellen sollen mit 3000 und die Festungêwerke am Eingange des Bosporus mit 2000 Artilleristen beseßt werden.

Die Gewerbe - Ausftellung der deutschen Bundes-

und Zollvereins- Staaten, No j c s (Bergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 227, 238, 240, 242, 243, 248, 249, 252 E 4‘ f R Oas Zee 1-4 -' v Z A 220, 202 200, 2090, 298, 299, 260, 261, 262, 2603, 264 263; 266, 267, 07 9) 973 097 97S or r p pr, i ) O 4/0, E, 0/2, BEA, 274, 219, 276, Ml, #19, 279, 280; 200: 483,285;

280, 287, 288 291 und 293.) LXVI. YLandwirthschaftliche Geräthe.

zunächst von anderen Gewerbetreibenden als Schmieden, Stellmadchern 2c, angefertigt und theilweise sogar wenn auch nicht immer mit genauer Kenntuiß des Bedürfnisses erfunden werden, is ein reih- licherer Vorrath vorhanden, unter welchem sih vieles höchst Brauch- bare und Zweckmäßige besindet, Besonders seit dem \o eminent wirksamen Auftreten von Thaer, Schwerz, Fellenberg und Anderen ist eine große Anzahl laudwirthschastlicher Werkzeuge theils in Deutsch- land erfunden, theils vom Auslande eingeführt worden, Indessen würden alle diese nübßlihen Erfindungen nur sehr langsam Eingang und Verbreitung gefunden haben, wenn sih niht besondere Anstal: ten für diesen Zweig der Judustrie erhoben hätten ; jedoch i} dieser Fabrikzweig immer noch nicht gehörig entroickelt und ausgedehnt, in- dem weder eine hinreihende Anzahl von Fabriken in gehöriger Ver= theilung vorhanden, noch au hinreichendes Kapital in denselben an- gelegt is. Um so angenehmer is es, den zur Ausstellung gekomme- nen Erzeugnissen der bereits bestehenden Fabriken im Allgemeinen das Zeugniß der Güte und Preiswürdigkeit geben und bemerken zu fön- nen, daß die Mittel, mit derselben Kraft größere Zwecke in der Wirthschaft erreihen und die Arbeiten vollkommener ausführen zu können, sich gehoben haben. : _ Unter Nr. 992 hat die Aerbaugeräthe - Fabrik des Herrn Pr. Sprengel u, Co. zu Regenwalde, Regierungs-Bezirk Stettin, aus- gestellt: einen 16s{haarigen Krümmer, einen Wiesenrißer, einen Jgel zum Bearbeiten der Kartoffeln, einen fleinen pommerschen Schwing- pslug, einen Sängerschen Häufelpflug, einen Thaerschen Häufelpflug, einen Schwerzschen oder flandrischen Pflug, einen Bayleishen Pflug, einen Wasserfurchenpflug, einen Rasenschälpflug, einen Untergrund- pflug, eine Albanshe Korn-Säemaschine, eine Klee- und Raps=Säe- maschine, ein Wiesenmesser, eine Wiesenhacke, ein Wiesenbeil und eine Schafwollscheere, sämmtlich kurrente Artikel, deren Zwecklmäßigkeit und Brauchbarkeit in bestimmten Fällen sich bewährt hat, und die ebenfalls sämmtlich tüchtig und haltbar angefertigt und preiswürdig hierher gestellt sind. Ferner sind aus derselben Fabrif 25 Modelle von Werkzeugen und Geräthen zum landwirth\{haftlihen Gebrauch zur Ausstellung eingeliefert und aufgestellt, die alle genau und sauber gearbeitet sind. Herr Theod. Labah n, Maschinenbauer in Greifswald, hat un ter Nr, 995 ausgestellt: eine transportable Dreschmaschine nah Ramson mit dem dazugehörigen Pferdejöpel. Mehrere Maschinen von dersel ben Construction sind seit einiger Zeit an verschiedenen Orten im Gange, und haben den Erwartungen entsprochen; au die hier aus- gestellte is zu mehrerenmalen versucht, und es hat si auch hier ge- zeigt, daß sie zum praktishen Gebrauche wohl zu empsehlen ist, Gerner eine Getraide-Reinigungs-Maschine von vorzüglicher Construc- tion, eine Albansche Korn = Säemaschine, eine Klee - und Raps - Se maschine mit Pferde-Anspanuung, eine desgleichen kleinere dur einen Mann zu bewegen, eine Hädselshneidemaschine, eine Kartoffelschneide- maschine, einen siebenschaarigen Extirpator, einen schottischen Schwing- pflug ganz von Eiseu. Sämmtliche Maschinen und Geräthe sind fest E en gearbeitet und die Preise mäßig gehalten. Der si gerechtfertigt der Fabrik des Herrn Einsenders erscheint also au hier Herr J. Baller und Comp. in Wilhelmshütte bei Sprottau hat ausgestellt unter Nr. 2046 drei sehr Fader L rtutitts E gut konstruirte Hâlssel-Maschinen, wovon eine ganz von Eisen, Die Preise dafür sind so mäßig gestellt, daß wohl nur eine so großartig betrie- bene, mit so ssherem ausgedehnten Absaß verschene Fabrik, wie die des Herrn Einsenders, solhe Preise auch im Detail - Verkauf inne- E ugt „Ferner einen sehr sauber gearbeiteten, gut fonstruirten 6s G E E sogenannten schottishen Schwingpflug, ganz Die Herren J. G. Plagemann bei Bromber r, 2464 A. F. Neukranz in Berlin (130), J. von M A Posen (2081), J. F. Hartmann in Berlin (458), Aug. Grabibß in Luckau (6006), G. Bährish in Radeburg bei Dresden (1585) haben sämmtlih Häkselmaschinen von guter Arbeit ein eliefert, und wenn diese au sehr verschieden konstruirt erscheinen , f werden sie doch alle brauchbare Jnstrumente nah Maßgabe der dazu verwandten Lg abgeben.

err C, F. Müller in Niedershvöne bei Freyberg hat eine gut gearbeitete und gut konstruirte Getraide - Reinigungs - Maschine unter Nr, 1613 ausgestellt, Herr H. G. Trumpff in Blankenburg am

, j O r unter sein Schwiegersohn, Graf Alcaçovas, stimmten mit ihr dar + 2H

Harz hat eingeliefert : eine Getraide - Reinigungs - Maschine, eine pa-

Opposition des Herzogs kam um so unerwarteter, als Graf Alcaco- vas noch bei einer Gesellschast, die der Herzog am S oe” Cortes - Eröffnung den leitenden Mitgliedern der Regierung gegeben hatte, einem Adjutanten des Herzogs von Terceira im Vertrauen ge-

gierung stimmen. Wenn der Herzog wirklich bei seiner Opposition beharrt; fönnte ihm leiht der perpetuelle Vorsib in E DaiE tam mer, den er der Königlichen Gnade zu verdanken hat, wieder ent-

__Es gewinnt immer mehr Wahrscheinlichkeit, daß demnächst ein Königliches Dekret erscheinen wird, das dem König Ferdinand, der jeßt das Alter vou 25 Jahren erreicht hat, den Oberbefehl des Heeres überträgt. Wenn der König dadur allerdings eine Last si auferlegt, so is andererseits uiht in Abrede zu stellen daß sein da=- dur vergrößerter Einfluß auf die Armee nur in einem dem Throne günstigen Sinne auf dieselbe rückwirken muß, und daß dann vielleicht au noch mancherlei Mißstände aus der Armee - Verwaltung ver- {winden würden, die jeßt noch an derselben haften. Wie man hört, würde der Herzog von Terceira, der jeßt den Oberbefehl über die Armee führt, unter der beabsichtigten neuen Organisation erster Ab=

schlossen, den Eingang des Bosporus am Schwarzen Meere und die |

An Akerwerkzeugen und landwirthshaftlihen Geräthen, welche |

eus uns unter Nr. 1665 ansgeeit on Herrn Hauschild in Berlin is eine sehr sauber gearbei= tete Hafer-Schrootmühle unter Nr, 143 Ie ! y vie mir R in Hadmanaleben.. hat eingesandt einen eisernen g m ngender Egge und Vorri i - vort deftelhia Ae gg richtung zum leihten Trans Herr J. C. Benninghaus in Thale bei Quedli I i } } gl i Quedlinburg (2035) ae. gas emielels eiserne Pflüge, sehr sauber gearbeitet, dee leichten L auart wegen, jedoch wohl nur in leichtem Boden an- Herr Pesheck in Sudenb bei 745

E urg bei Magdeburg (745) hat aus=-

L U sehr gut gebauten Untergrundpflug und eine Pferde= Herr Grabiß in Luckau einen Fors f

Arbeit erwarten läßt. Nr. Gin: e PEAS n ERRE Herr Theophile Weiße in Dresd i

i I eLV j en hat nur Modelle ein- fellefeté und zwar: Eine Getraidehaumaschine, eine Dreschmaschine, E cassenkehrmaschine, eine Kloßwalze, einen englishen Pflug mit Steradern, einen böhmischen Pflug (Ruchodlo), einen Éxtirpator 4 sich selbst relmgenden Extirpator, einen Kartoffelhacken, Sämnmt- iche Modelle sind ret gut gearbeitet und stehen unter Nr, 2232, | da Dare G, H. Heyner aus Alteiburg hat ein gut gearbeitetes | Mo B tines einfa fonstruirten Mähmaschine eingesandt (2804).

S U in Berlin hat eine Kartoffelshneidemaschine, einen Dienenstock nach Nutt, Modelle zu einer Buttermaschine und zu einer Heuwaage unter Nr. 267 ausgestellt, :

Herren Moldenhauer und Kroncenburg i j Derren und L in G Anhalt - Bernburgschen haben ein solide Aectbeitetes BUZR mit fünstlich gekrümmten, patentirten Felgen eingesandt, Nr. 2293 i: Gräulein Pauline von Neander hat ausgestellt einen von dem verstorbenen Hauptmann von Neander erfundenen Apparat zum Es E heu gewordener Pferde, Nr. 467 Herr C. W. Trothe in H ine indi i | ote Sil: AOEh: e in Halle, eine holländische Getraidewaage Herr J. Kaltenecker aus Münhe i | : L | J hen hat eingesandt ein Modell

u Hopfenseiher i arbeitete j i

A Se! und ein gut gearbeitetes Modell zu einer Malz= Hoffentlich wird auch dieser Theil der Gew j

S | au )ewerbe-Ausstellung dazu beitragen, durh Annäherung des ursprünglichen aienatts n e Bedürfenden einen Theil der unnüßen Mehrkosten der Zwischenhänd= ler zu beseitigen, den aufmerktsamen “Landwirth auf die Bezugsorte | tüchtiger preiswürdiger Geräthe hinzuweisen und die betreffenden Fa= brifanten auf die Bedürfnisse des landwirthschaftlihen Publikums und | |

die besten Mittel zu ihrer Abhülfe aufmerksam zu machen.

Eifenb-ahmnen:

| Xck* Dresden, 13. Oft, Die außerordentlichen

welche gegenwärtig für den Eisenbahnbau n para atme eins wendet werden, scheinen doch auf den gewöhnlichen Umlauf des Gel= des einen störenden Einfluß zu äußern, der sich zunächst an den Bör= sen und in den Staatskassen fundgiebt. Es is in der That keine leihte Aufgabe für die heutigen Regierungen, bei dem ungestümen Verlangen nah \{chwunghafter Fortseßung der begonnenen Baue und nah neuen Unternehmungen dieser Art mit der nöthigen Umsicht und Besonnenheit die Hand im Spiele zu behalten, um allen möglichen Verlegenheiten und namentli denjenigen nachtheiligen Zuständen im voraus zu begegnen, welche man eintretenden Falls nur zu geneigt ist den Fürsten und ihren Regierungen zur Last zu legen, Die Kräfte der Staaten und Völker haben ihre positiven Gränzen, um welche sih das spekulative Verlangen nah Vortheilen und Verbesserungen aller Art unbekümmert läßt. Alle disponiblen Gelder fortwährend nur auf einen der speziellen Zwecke des Volks - und Staatslebens zu verwenden, kann unmöglich ohne üble Folgen bleiben, und der Kredit der Staaten darf nicht leichtsinnig Chancen ausgeseßt werden, die be= denklih sind. Es würde uns daher gar nicht befremden fönnen wenn der Eifer und die Bereitwilligkeit, auf jene Weise Volkswohl zu befördern, von Seiten der Regierungen nachlassen und sowohl der Hastigkeit, mit welher die Eisenbahnen unternommen und vollführt werden, als auch den ferner auftauhenden Wünschen solcher Art mehr

als bisher widerstanden werden sollte,

Yandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin , 21, Olt, Das Geschäft war heute ni cträchtli

__ Verlu, 21, Okt, Das Geschä e nicht unbeträctlich ; ersuhren Oesterreichische und Mailändische Eisenbahu-Actien einen A L Os während alle unsere Cisenbahn - Actien abermals flauer gingen, :

x Königsberg, 15, Oft, Der Zustand unseres ai is seit unserem leßten Bericht nicht rain Bo da der R U fehr sih nur auf Kleinigkeiten und den örtlichen Verbrauch beschränkte auch der Werth aller Artikel keiner erwähnensweithen Veränderung unterlag Eine allgemeine Niedergeschlagenheit über das, die ganze Aerndte vernih= tende, nasse Wetter war vorherrschend, Furcht und Hoffnung wechselten in leßter Zeit mit der Witterung, bis man die unabweisliche Ueberzeugung hatte, daß zwischen der Weichsel und Memel nur nasses, ausgewachsenes unhalt - und nicht schiffbares Getraide unter Dach gebracht und unseren Handel im künstigen Jahre, so zu sagen, das Kind im Mutterleibe getödtet worden war, Die wenigen Ausnahmsfälle, wo etwas günstiger geärndtet worden is, sind zu selten, um die allgemeine Kalamität mildern zu können. Aus den Theilen von Polen und Rußland, welche nach hier Getraide und Saaten exportiren, lauten die Nachrichten noch trüber und benehmen uns die Aussicht auf Zufuhren im künftigen Jahre. Wir werden daher für das Frühjahrsgeschäft im k, J, auf unsere nicht großen Vorräthe alten Ge« traides beschränkt sein, so viel der heimische, voraussichtlich ansehuliche Ver- brau bis dahin noch übrig lassen wird, Schon jeßt versorgen sich unsere Bäder und einige benachbarte Städte mit altem Roggen aus unserem La- ger, tvas so lange anhalten tvird, als das frische Korn unbrauchbar bleibt Der beinahe totale Mißwachs von allen Hülsenfrüchten und ein empfind= liches Defizit der Kartoffel-Aerndte werden den Verbrauch von Roggen sehr vermehren, wodur unser alter Vorrath sich bis zum Frühjahr Vebeutend verfleinern, wenn nicht ganz räumen wird. Auh Weizen werden unsere Bäcker zu ihrem Geschäftsbetriebe aus dem Lager kaufen müssen, wie das mít geringen Qualitäten, die billig zu haben sind, bereits geschieht, Gerste soll hin und wieder trocken eingebracht worden sein und zum Theil ein shiffbares Produkt liefern , welches wohl nah England und Belgien Anwendung finden wird. Auch von Hafer ist| Manches gut eingebracht, wodurch der große Verlust von Heu weniger fühl- bar wird. Kartoffeln, welche großentheils noch in der Erde sind, liefern bei weitem weniger, als sonst bei gleicher Aussaat, und dabei ein Gewächs welches jeßt hon zum Theil der Fäulniß verfallen ist, Es sind Fálle be- kannt geworden, wo die Ausbeute nicht einmal die Aussaat ausgebracht hat. Die Brennereien werden daher die feuchten, für Brot nicht tauglichen Körner verwenden, aber denno den Umfang ihres Betriebes wesentli vermin- dern müssen, Spiritus wird daher bei uns einen hohen Stand behaup- ten. Von Leinsaat is weniger wie gewöhnlih und ?; davon in einem nicht versendbaren Zustande geärndtet worden. Von Kleesaat und Thimo- theesaat ist nur wenig und von geringer Qualität zu erwarten. __ Dieser unerfreuliche n mehrerer sons \o fruchtbaren Provinzen zeigt in seiner Rückwirkung gu unseren merkantilischen Verkehr, wie störend eine

tentirte Kartoffel- und Rüben -Scueidemaschine und eine Getraide= Schrootmühle. Alle drei Geräthe siud einfah fonstruirt und gut ge-