1844 / 299 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Berlin T L Bm |_ 36] 3/36 =/7/ 3/0 a [_|M[#|/ 1]—/ 31 2/4 If [21] 4/5[—| 5] 4/30 “üngermine __|— /49] 5 /109]— [10] 5/29 “Passow [40] 6| 9/5] 6/14 Tantow = 1001 7] L LALE “Stein “1 [21 70-1 —— Dauer der Fahrt 4 Stunden 50 Minuten. Dauer | An- |Aufent-[Abfahrt, d. Fahri.! kunft. | balt. } Mor St. | M, U. | M.[St.| M, U. | Stettin —_—— S Erri M e Fest Si C MEUELAEA Cl) il. Hd Passow |—|36] 8/201—/ 5] 8/25 Angermünde —%J 91 11+ 10j 9/11 1 [01 N N Biesenthal {18/10 /14]— | 310 /17 Deren u Tr 14014095 —_ 5 10 40 Berlin [35111 |151— |—T— |— —— Dauer der Fahrt 4 Stunden 15 Minuten. Dauer UAn- {Aufent [Ubfahrt, d. Fahri.} kunft. } halt. [Nachm. St.|M.| U. | M.|St.[M.| U. | M. Stettin —|——|—[— |—1_3|— Tantow [10] 3 /40|— | 4/3/44 yasow __|— /42| 4 |26[— | 5/4/31 Angermünde T— [42] 5/131 [10 519 Neustatt [49 6|12/— 5] 67 Biesenthal 21] 6|/38]—| 3] 6 4l Ben |— (272/577 Berlin 181 T0 17A Dauer der Fahrt 4 Stunden 50 Minuten. 11. Güterzüge. Dauer ar font, T F _der | Anfunst, | hgt, | Morgens St.\M[ Uhr. | M. | St. | M. | Ubr. | M. Berlin E! a a E Bein ]—|45{ 8/45] 4 812 | 53 Biesenthal ]— [22] 914151 —| 10] 9 | 25 Neustanckt |— [22] 9 [47 |— | 43 [10 | Angermünde |— [52] 10 | 52 | | 20111 | 12 o 1B Tow 121M] 81 112 Stetin W450 2 Dauer der Fahrt 5 Stunden 50 Minuten. Dauer tue “der | Antanft, | Af” | Motgens Fahrt. x St.\M.| Uhr. | M. | St. | M. Uhr. | M. Stettin E I S Tantow 1— 45] 8|/45]— [10] 815 Passow [— 45] 9 | 40] —125]/10| 9 Angermünde |— [52] 10/571] 115111 | 12 Neusladt [—[|52[12]| 4[— [12/12 | 16 Biesenthal [— [22] 12 [38 [— | 10] 12 [48 Bernau 1-122] 1/104 814 18 Sa 4 2 Dauer der Fahrt 6 Stunden. Extra-Güterzug von Anger- .. D . münde nach Berlin. Dauer Abfahrt, der | Ankunft, A ans Fahrt. nas mittag. St. | M.[ Uhr. | M. |St. | M. [Uhr. | M. Angermünde [—|—|— |—|—|— 1411 | 30 Neustadt [52] 12 | 22 | | 10 | 12 | 32 Biesenthal |— |22[ 12 [54] | 10] 1 | 4 mau |—[22] 1|2]|—| 8] 1/31 Berlin |[— [45] 2191 —|— T |—

Dauer der Fahrt 2 Stunden 49 Minuten,

Nachmittags

folgt der Güterzug dem Personenzuge von Berlin um 3 Uhr 20 Minuten, wartet den Stettiner Personenzug in Neustadt ab, Ankunft in Angermünde um 7 UÜhr 12 Minuten.

Des Montags und an den zweiten und drit- ten Feiertagen fallen die Güterzüge aus,

Der Extra - Güterzug Angermünde - Berlin wird durch das jedesmalige Bedürfniß bedingt. Personen werden mit demselben nicht befördert.

[1026 b] Passagier - Dampsschifffahrt

zivischen Potsdam u. Hamburg.

Montag den 28, Oktober, Dampsfb. „rinz Carl“ Mittwoch » 30, » » „„Adler“/ und

Freitag » 1.November » „Falfe“‘, womit die diesjährigen Personenfahrten

zwischen obigen Pläßen geschlossen werden, Die Güterfahrten ivisGen „Berlin und Hamburg“ haben unveränderten Fortgang, Nähere Auskunst ertheilt Anker, Taubenstr. Nr. 10,

[12911 Freiwillige Subhastation,

Aufhebung und resp. Anberaumung eines Ei anderweiten Termins betr,

& Rghtretener Hindernisse halber wird der unterm 17,

ever a. c. zum 30sten h. m. und a. anbe- der de S Beit Pa Bie R ierfel udwig zugehörigen, Pras Fiegenen, in drei Parzellen bestehenden

e alsz ‘A. eine Stearin-Kerzen - und Seisen-Fabrik

nebst Maschinen und Utensilien - B. ein herrscha\flich ein A “L auf diesem Areale euen Gr Da E

g feier Erde befindlichen Bäumen und Pflanzen,

1566

C. die zur Oekonomíe gehörigen Gebäude, Felder, Wiesen und übrigen Zubehörun- en, ingleihen alle nah Maßgabe des bis- e Pachikontrakts von dem Pächter bei der tübergabe zu Zer EBV Inventarien an _ Vieh, Scbíff und Geschirr, Vorräthen, Aussaaten 2c. hierdurch aufgehoben und der zweite Dezember dieses Jahres anderweit als Bietungstermin anberaumt, zu welchem die hierauf reflektirenden Liebhaber, unter Bezugnahme unserer früher erlassenen Bekanntmachung de“ dato Schoecnefeld, am 17, September 1844, andurch gela- den werden. | Schönefeld bei Leipzig, aut 23, Oktober 1844. Freiherrl, Ebersteinscbe Gerichte allda und (1. S.) Dr. Carl Pillwiß, G.-V,

[1289]

Geschehener Anzeige zufolge is für das von dem jedesmaligen hiesigen Hof - und Domprediger zu ver- waltende von Knesebecksche Armen - Legat in unbekanu- ter Zeit bei der vormaligen Land - Renterei - Kasse hier- selbst ein Kapital von 200 Thlr, in Golde zinsbar be- legt worden, die hierüber ausgestellte Verbriefung jedoch angeblich bereits seit langer Zeit nicht mehr vorfindlich gewesen und von der vormaligen hiesigen Fürstlichen Schulden-Liquidations-Kommission, in Anerkennung der fragl. Schuld, statt der niht vorhandenen Verbriefung, unterm 4, Julius 1816 ein Beglaubigungsscheïn aus- gestellt worden , welcher amtlicher Bescheinigung zufolge sich ebenfalls bislang nicht hat auffinden lassen wollen,

Auf den Antrag des zeitigen Hof- und Dompredi- gers hiersclbstt wird deshalb der etwanige Jnhaber der oben erwähnten Verbriefung resp. des gedachten Be- glaubigungsscheins hierdurch edictaliter vorgeladen, in dem dazu auf

den 30, Januar 1845,

Vorwittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte im Geb äude des Herzogl, Kreisgerichts hierselbst angeseh- ten Termine scine vermeintlihen Ansprüche an die fragl, beiden Urkunden, unter Production derselben, gehörig auszuführen, widrigenfalls er mit seinem aus dem Be- sige fließenden Rechte ausgeschlossen und die beantragte Mortifizirung jener beiden Urkunden ausgesprochen wer- den wird, :

Decr. Braunschweig, den 16. Oktober 1844,

Herzogl, Stadtgericht, 2. Bez. Ed. Riesell.

Chemnib - Riesaer Eisenbahn. 4% s Erfte Einzah- | 1937») lung.

Die Königliche Hohe Staats - Regierung hat M vor definitiver Bestäti- gung der eingereichten Statuten der Chemnih- Riesaer Eisenbahn - Ge- sellschaft Behufs der Ausschreibung von Einzahlungen nachfolgende von der General - Versammlung beschlos- sene in den §8. 14., 15., 16., 32., 33, und 34. des

Statuten-Entwurfs enthaltene Bestimmungen vorläufig genehmigt, und sollen diesc sonach eintretenden Falls geltend gemacht werden :

„Die Einzahlungs-Termine sind von dem Directorio nah dem Bedürfniß und dergestallt anzuberaumen, daß zwischen einem solhen und dem Datum der Leipziger Zeitung, welche den ersten Abdruck der Aufforderung zur Einzahlung enthält, cine Frist von mindestens vier Wochen inne liegt. Die Einzahlungen sind bis zu den anzuberaumenden Terminen bei Vermeidung eincr Con- ventionalstrafe von zehn Prozent der Einzahlungs- summe unter Nückgabe der früheren Jnuterims - Actien gegen neue dergleichen, welhe auf den Gesammtbetrag der bis dahin geleisteten Einschüsse lauten, zu leisten Bei der ersten auf zehn Thaler festgeseßtes Einzahlung auf die Acticn der Chemniy-Riesaer Eisenbahu-Gesell- schaft findet der Umtausch der Jnterimsscheine der Erz- gebirgischen Eisenbahn-Gesellschaft gegen die Interims- Actien der Chemniy-Riesaer Eisenbahn statt, und wer- den die leyteren über den Betrag der Einzahlung, un- ter Zurehnung des Nominalwerthes der ersteren von 22 Thlr., demnach über 125 Thlr., ausgefertigt. Die Staats - Regierung zahlt auf die von ihr übernomme- nen 10,000 Stück Actien bei der ersten Einzahlung den vollen Nominalwerth der Junterims-Actien mit 125 Thlr, pr, Actie, Die Nummern der Jnterims-Actien , auf welche eine Einzahlung bis zu dem anberaumten Ter- mine nicht geleistet worden is, sind von dem Direc- torio mit Aufforderung der Jnhaber, die unterlassene Einzahlung unter Zuschlag der verwirkten zehn Pro- zent bis zu einem anzuseßenden Práklusio - Termine bei Vermeidung des nachstehend angedrohten Rechts-

nachtheils nachträglich zu leisten, bekannt zu ma- chen. Das Unterlassen dieser Zahlungen in dem sol-

chergestalt angeseßten Präklusiv - Termine, welchem eine leihe Frist, wie bei einem Einzahlungs-Termine, vor- Perzugeben hat, macht den Actien - Jnhaber aller ihm als solchen zuständigen Nechte verlustig. Die Nummern der demgemäß erlöschenden Jnterims-Actien sind öffent- lich bekannt zu machen, die neuen Dokumente aber, welhe dafür bei Nichtversäumniß zu erlangen gewesen wären, nah Ermessen des Direktoriums zum Besten der Gesellschaft zu verkaufen, Die an die Mitglieder der Actien-Gesellschast zu rihtenden Bekanntmachungen sind durch die Leipziger Zeitung, und zwar, dafern sie mit Rechtsnachtheilen verknüpste Aufforderungen ent- halten, mittelst je dreimaliger Jnsertion, auch nah Er- messen des Direktoriums außerdem noch durch anvere Blätter, zu veröffentlichen. Alle in vorstchendem Maße erfolgten Bekanntmachungen und Aufforderungen sind für die Mitglieder der ctien - Gesellschast verbindlich und begründen den Eintritt der nah gegenwärtigen Statuten damit verknüpften Rechtswirkungen, ohne daß dagegen die Ausflucht der ‘Nichikenntniß vor- geshügt oder die Wiedereinseßung in den vorigen Stand beansprucht werden könnte. Wegen ver- lorener, untergegangener oder sons ihren Fuhabern abhanden gekommener Juterims-Actien, Actien, Talons oder Dividenden -Scheine haben die Betheiligten das für die Amortisation Königl. sächsischer Staatspapiere in dem Befehle vom 25, Juli 1777 (Il. C. C. A. Abth. 2, S. 901) und in der Verordnung vom 6. Of- tober 1824 Gesen für das Königreich Sach- sen von demselben Jahre, S. 195) vorgeschriebene und mit der alleinigen Ausnahme, daß stait der in der an- gezogenen pag i as festgeseßten Verjährungsfrist von zehn Jahren eine dre jährige eintritt, zur analogen An- wendung kommende Ediftal - Verfahren bei dem Stadt-

gerichte zu Chemniy zu beantragen und nach Beibrin-

gung der demgemäß rechtskräftig erfolgten Präklusion von dem Directorio, welches die Mortification öffent- lich befannt macht, Duplikate der mortifizirten Doku- mente, so wie Auszahlung der verfallenen Renten, zu crhalten.““

Jn Gemäßheit der in der General - Versammlung zu Chemniy am 26. August 1844 gefaßten Beschlüsse und mit Bezug auf obige statutarishen Bestimmungen wird hiermit eine Einzahlung von Zehn Thalern auf jede Actie der Chemniy - Riesaer Eisenbahn-Gesellschaft aus- geschrieben, welhe vom 1, Oktober 1844 ab spätestens bis zum

Ersten November 1844, Abends 7 Uhr,

bei Vermeidung einer Conventionalstrafe von zehn Pro- zent der Einzahlungs-Summe, in Chemniy am Büreau der Gesellschaft zu leisten ist.

Hierbei sind die vom 15. August 1837 datirten , auf 2:2 Thlr. Einzahlung lautenden Jnterims - Scheine der „Erzgebirgischen Eisenbahn- Gesellschaft zurüczugeben und gegen Juterims-Actien der Chemniz-Riesaer Éisen- bahn umzutauschen, worin unter Zusammenrechnung der gezahlten 2% Thlr. und 10 Thlr. über 122 Thlr, als erste Einzahlung quittirt wird.

Chemniß, den 19, September 1844,

Dircktorium der Chemniß-Rie- saer Eisenbahn - Gesellschaft.

B, Eiscenstuck, Vors. A, Wex. A. Bürger. R. von Stern. C. Riedig.

Bekanntmachung.

Zufolge cines mit dem Directorio der Chemniß-Riesaer Eisenbahn-Gesellschaft getroffenen Uebereinkommens er- bieten wir uns zur fostenfreien Besorgung der bis zum 1. November d. J. zu leistenden Einzahlungen auf die Actien der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn, dafern uns die- selben längstens bis zum 28, Oktober d. J. gegen un- sere Quittung zur Beförderung übergeben werden.

Frege & Co. H, W. Bassenge & Co.

in Leipzig. in Dresden. Anhalt & Wagener. in Berlin.

Literarische Anzeigen. Librairie de Firmin Didot Frères à Paris.

En vente chx B, H. Schroeder Berlin. Linden 23, Jagorsches Haus:

Science de la Politique [1281] par Ivan Golovine, Un vol ian 8vo, Prix 2 Thier.

Espril de lEconomie Po- litique,

par emem e. Un vol, in 8vo. Prix 1 Thlr. 25 Sgr. )Z - J Discours sur Pierre le Grand. prononcé à l’Athénée, le 20 Mai 1844, Ar Let 6m Réfntation du livre de Mr. le Marquis de Custine, intitulé La Russic en 1839, Prix broché 10 Sgr.

Le grand succès qu’obtient la Science de Va P olitique s’explique par la position exceptionnelle et indépendante de M. de Golovine, et se justifie par la profondeur de ses vnues et létendue de ses connaissances. S’adressant aux hommes sérieux de toutes les opinions elle se recommande surtout par des âperçns très curieux sur la Russie, qui est ac- tuellement à lPordre du jour.

Drei christlich theologische [1290] Schriften

des Konsistorialraths, Professor und Dok- tor der Theologie

Julius Müller in Halle.

Jm Verlage der unterzeichneten Buchhandlung sind erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin bei

Alexander Duncker, Köèvigl, Hosbuhhänd-

ler, Französische Str. 21, zu haben: I. Die christliche Lehre von

A 9 s 4 der Sünde. Dargestellt von Julius Müller. Neue Ausarbeitung, __ 2 Bde, gr. 8. 1844, 71% Bog, 55 Thlr, Die neue Ausarbeitung des 1sten Bandes und der hinzugekommene 2!e Baud, welcher das Werk \chließt, von zahlreihen Bestellern lange erwartet, wird wohl- wollender Theilnahme \sih vielfah zu erfreuen haben. Als eine hóöchs bedeutende Erscheinung im Gebiete der theologischen Literatur ist dieses Werk längst anerkannt; in seiner jegigen Vollendung wird es eine befriedigende “mei dec hier behandelten Lehre sicher herbei- ühren,

11. Das Verhältniß der dog- matischen Theologie zu den antireligiöósen Richtungen der gegenwärtigen Zeik.

Eine dogmatishe Vorlesung von Julius

_ Müller. gr, 8, 1843. geh. 75 Sgr. Obige Schrift wird als offenes Wort über die höch- sten Juteressen der Gegenwart, als ein unmittelbarer Erguß des davon bewegten Geistes auch in weiteren Kreisen gewiß anregend wirken, und wer in dieser Vor- lesung des berühmten Herrn Verfassers auch nur eine P ausae ge guoa sieht, wird doch mit Freude werden, daß diese geeignet ist, sonstigen Unverstand

11K zu widerlegen, BeFIANES, Mo, POURIO s

[I Das christliche Leben, seine Entwickelung, seine Käm-

pse und seine Vollendung. Diargestellt in einer ReihePredigttn vou Julius Müller, 2te Toeuve die Ta Tee gr, 8. 41838, 215 Bogen. geh, 3 r. Das Schlesische Literatur-Blatt sagt unter anderem: „Es i eine durchaus helle und verständliche , dur „edle Einfachheit und treffend S folgerichtig „durchgeführte Bilder erhabene Darstellungsweise , in „welche die sinnreichsten, geist- und gemüthvollen Ent- „widelungen der im Evangelio dargebotenen Wahr- „heiten höchst anziehend eingekleidet sind, wodurch sich „diese Kanzel-Vorträge empfehlen, Hier is feine „blos trockene Sittenlehre, hier ist kein s{wülstig un- „klares Glaubenssystem: hier is reines, unverfälsch- „tes Wort Gottes, was vom Herzen zum Herzen „dringt und nicht bligend glänzt, sondern dauernd „und segensreich erleuchtet,“ und empfiehlt dieses Werk zugleich auch als ein Muster- werk angehenden Predigern. Die jeßige Auflage er- scheint in Druck und Papier so elegant, daß sie auch in dieser Bezichung zu Festtags-Geschenken für Frauen und Männer wohl geeignet sein wird, Buchhandlung Josef Max u, Co. ín Breslau,

[1292]

Von den Katalogen meines antiquarischen Lagers sind theils früher theils jetzt erschienen :

No. I, (vergriffen).

No. Il, Theolog. n. Philosoph. VVerke.

No. Il, Jurist. n. Kameralist. VWerke (zum

Theil erledigt durch No. V.).

No. IV, Philologische VVerke (1843).

No, V. Juristische VVerke (1844).

No. VI. Medizin. Verke (1844).

No. VII. Naturwissenschafl. Verke (1844).

No. VIlI, Histor. u. Geogra ph. VVerke (1844).

No. 1— 25. der Katalogsblätter, enthaltend

Bücher aus allen VVissenschasten.

Die 5te Nummer des Kat. VI. und die bte u. Tte Nummer des Kat, VIII, sind, als s0 eben gedruckt, einzelu zu erhalten, s0 wie überhaupt sämmtliche Kataloge, s0 weit sie noch vorräthig, gratis aus- gegeben werden,

44 Behrenstr,

Literarische Anzeige.

VV m. Besser,

[1025 b]

Das 25 Bogen starke Verzeichniss der von dem Königl, General-Lieuten. Freih. von Lützow, dem Königl. General-Lieut, v. Helvig, dem Geh, Regierungs- rath v, Sellentin, dem Geh. Regierungsrath u. Bau- Direktor Hartmann, dem Medizinalrath Grofsshein und mehreren Anderen hinterlassenen Sammlungen von Büchern, Kupserstichen, Kupferwerken ; Land- karten, Musikalien etc., welche um die Mitte No- vember c. in Berlin versteigert werden sollen , ist heute versendet und bei den auswärtigen und hie- sìgen Commissionairen, s0 wie bei mir, Zimmer- str, No. 65, zu haben. Neneren Minister. - Reskr. gemäls, muss auch in freiwilligen Bücher-AÄuctionen sofortige baare Bezahlung nach dem Zuschlage er- folgen und ist cine Ansnahme zu machen mir durch- aus nicht erlaubt, Bücher- Liebhaber, welche im Laufe dieses Jahres durch ihre Commissionaire we- der Kataloge noch Nachricht über den Ausfall der Auctionen erhalten haben, mögen in diesem verän- derten Verhältniss den Grund suchen und, wenn ihnen daran liegt, nach wie vor ihre Aufträge er- füllt zu sehen, sich an mich wenden, wo ich wei- tere Mittheilung machen werde.

Rauch, Königl. Kommissionsrath

[1020 b] Vorträge über Agrikultur-Chemie, Die hier in früheren Jahren stattgefundenen Vorle- sungen über agronomische Chemie sind durch die jeßt nur bestehenden Vorlesungen über allgemeine Experí- mental - Chemie, so ausgezeichnet diese auch gehalten werden, feinesweges erseßt oder überflüssig geworden, Diese Thatsache, in Verbindung mit dem lebendigen Interesse, welches die neuesten Fortschritte der Agrikul- tur - Chemie überall hervorgerufen haben, veranlassen mich, in dem bevorstehenden Winter, und zwar von November an, eine Reihe von Vorträgen über diesen interessanten Zweig der Chemie zu eröffnen, welche sich von den früheren insbesondere darin unterscheiden wer- den, daß, ohne chemische Kenntnisse vorauszusehen, praktische Uebungen für jeden einzelnen Theilnehmer damit verbunden werden sollen, sich beziehend nicht nur auf die chemishe Untersuchung des Aerbodens, der Feldfrüchte u. #. w., sondern auch auf die verschiedenen landwirthschaftlichen Gewerbe. Es sind daher in mei- nem Laboratorio alle hierzu nöthigen Einrichtungen ge- troffen, unter Anderem ein Pistoriusscher Dampf- Appa- rat ausgestellt worden, der täglich im Betricbe sein wird, so daß auch junge Männer, die sich vorzugsweise theo- retisch und praktis mit diesem Gewerbszweige beschäfti- gen wollen, dazu in den Wintermonaten bei mir Gele- genheit finden. Mit Rath und That von zwei ausge- zeichneten Kennern der Gährungs - Chemie, dem Herrn Fabriken - Kommissionsrath Dorn und Herrn Pistoríus, unterstüßt, hoffe ih, daß Niemand unbesriedigt mein Laboratorium verlassen werde. : Ausführlicher, als es hier geschehen kann, habe ih mich über das Ganze in einem gedruckten Prospektus ausgesprochen, der ín meinem Hause, Georgenstraß3 Nr, 43, unentgeltlih in Empfang genommen werden fann, und bemerke nur noch, daß Berlin dem angehen- den Landwirthe im Winter vielfach (Gelegenheit darbie- tet, seine Kenntnisse zu erweitern, Zu persönlicher Rül- sprache bin ih täglich zwischen 11 und 1 Uhr bereit, Professor D». Lindes.

e ———_— ———

[1024 b]

In ciner Forst, die nachhaltig jährlih 4—5000 Klaf- ter liefert, 2 Meilen von einer Chaussee und ín einer Gegend belegen is, in deren Nähe ähnliche Etablisse-

ments noch nit bestehen, soll eine Glasfabrik

errichtet werden. Unternehmun slustige, welche im Stande sind, einiges Kapital na zuweisen, werden er- sucht, ihre Adressen unter der Bezeichnung P. 23, im Königl, Jutelligenz-Comtoir zu Berlin abzugeben.

Das Abounemen.! beträgt : 2 Kthlr. sür ahr. 4 Rihlr. - 2 Jahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. i in allen Theilen der Monarchie ohue Preiserhöhung. : i -Gebühr sur den Insertions f rag Sg M4

iner Raum * Anzeigers 2 Sar.

ps N

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf diescs Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung : Friedrichsstrafße Ur. 72.

M6 299.

AKA ha b k.

C icher Theil. AattiDe Provinz Preußen. Die Vorgänge in Königsberg während der Sáäkularfeier. Provinz Schlesien. Pelz. : Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Armeebesehl. Königreich rttemberg. Besuch des Königs in Urach, -—— Le- nau, Großherzogthum Baden, Kommissions-Bericht. Groß- herzogthum Hessen. Jaup. Freie Stadt Franksurt, Schwanthaler, j Frankreich. Paris. T el land. Die Reorganisation der polytechnischen Schule. Paris. (Die Amnestie; das Bild des Lord-Mayor.) t Großbritanien und Irland, London, Vermischtes, Neue Kon- slifte in Otaheiti. 2 as Niederlande. Aus dem Haag, Eröffnung der Session der General- Staaten, / Belgien, Brüssel, ( Bürgermeisters von Berviers, mit England, Spauien. Paris. mern sind konstituirt, Griechenland. Brief aus Athen, u Organisation der Hauptstadt; bessere Gestaltung der Finanzen.) Türkei. Konstantinopel, Feuer in Pera.

Die Verhältnisse zwischen Franfreih und Eng- Schreiben aus

Eröffnung der Kammern. Ausscheiden des Minister - Pension, Post - Convention

Telegraphische Nachrichten aus Madrid : Die Kam-

Ciseubahnen, Die Sächsisch - Bayerische und die Friedrichs - Wilhelms- Nordbahn, : Haudels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse.

Königl, Schauspielhaus, (Auber's „Sirene“‘.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Rendanten des Haupt - Montirungs - Depots zu Berlin, Kriegsrath Piebker, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Se, Königl, Hoheit der Kronprinz von Dänemark ist nach Neu- Streliß abgereist.

Betanntmacun g Die Geschäfts-Büreaus dèr die oberste Verwaltung der Domai- nen, Forsten und Jagden umfassenden zweiten Abtheilung des Mini- steriums des Königlichen Hauses werden Montag den 28. Oktober c. in das für diese Behörde bestimmte neue Diensthaus, Wilhelmsstraße Nr. 79, verlegt, woselbst also von da ab sämmtliche für dieselbe be- stimmte Dienstsachen abzugeben sind.

Angekommen: Der General-Major von Rauch, Mitglied der Direction der Allgemeinen Kriegsschule, aus Böhmen,

Abgereist: Se, Excellenz der General - Lieutenant und fom- S General des Sten Armee - Corps, von Thile, nah oblenz.

\he Beobahter unter der Ausschrist „Königsberg, 15, Okt,“

einen Bericht, der so sehr das Gepräge der Unumwundenheit und

(Kammer-Arbeiten ; neue Polizei- |

| Lehrers nicht vereinbar sei. A : / | nit vom Ministerium Eichhorn, sondern vom Ministerium Altenstein Die Gewerbe-Ausstellung der deutshen Bundes- und Zollvereins - Staaten, |

| ligions-Unterricht an den Gymnasien,

Wahrheit an der Stirn trägt, daß wir denselben, sowohl im Interesse der leßteren als zur endlichen Beseitigung der in dieser Angelegenheit mannigfach verbreitet gewesenen Mißverständnisse und Jrrungen, hier unveifürzt wiederzugeben nicht unterlassen dürfen. Er lautet:

„Sie wünschen eine wahrheitsgetreue Darstellung der Vorfälle bei un- serer Säfularseier vou mír, da die Erzählungen in den öffentlichen Blä.tern Jhnen unglaublich schienen, mir aber, dem Augenzeugen, der wahre Her- gang der Sache nothwendig bekannt sein müsse, und fügen hinzu: auch wenn eine wahrheitsgetreue Darstellung der hiesigen Vorsälle irgendwo miß- fällig aufgenommen werden dürfte, Es ist allerdings nicht ungegründet, daß seit längerer Zeit eine große Verstimmung gegen den Minister Eichhorn stattfand. Die erste Veranlassung dazu war die Beseßung des erledigten Lehrstuhls der alttestamentlichen Cxegese durh einen orthodoxen Theologen, den Professor Häv ernick; die zweite ein scharfer Tadel über die disziplina- rische Behandlung eines Studenten-Unfugs, der in der ersten Vorlesung des Professors Hävernik stattgefunden hatte, Ferner verübelte man dem Mini- ster die Entfernung des Oberlehrers Witt von dem Kneiphöfschen Gymna- sium, weil derselbe die Redaction eines Parteiblattes, der Königsberger Kriegs-undFriedens-Zeitung, nicht aufgeben wollte, der Minister aber der Ansicht war, daß dieses Geschäft mit den Pflichten eines Gymnasial- Endlich war es die ernstliche Ausführung der, auf spezielle Anträge des vierten preußischen Provinzial- Landtages vom Jahre 1831 erlassenen Verfügungen über den N e- Die Ausführung dieser Ver fügungen, durch welche außer dem bcfannten Lehrbuch von Niemcver be- sonders Dinter's Schullehrer-Bibel, so wie dessen \chulräthliche Wirksam- feit überhaupt allerdings etwas unsanft berührt wurden, war schon im Jahre 1832 von Herrn von Altenstein zwar ernstlih, aber vergeb- lich in Anregung gebracht worden, Sie schienen bereits, wie so manches Geseh, für immer in Frieden entschlafen zu sein, als plöglich der Minister Eichhorn die Ausführung derselben, also der nicht von ihm ausgegangenen,

| sondern auf den Antrag der Stände von seinem Amtsvorgänger | verfügten Bestimmungen, ohne das Widerstreben Einzelner weiter zu beachten,

| | | | |

Der General - Major à la Suite Sr, Majestät des Kaisers von |

Rußland, Fürst Suwaroff-Rymnicki, nah Leipzig. Der Großherzogli sachsen -weimarshe Wirkliche Geheime Rath und Ober -Jägermeister Freiherr von Fritsch, nach Weimar.

Vichtamtlicher Theil.

Inlaud.

Berlin, 26. Oft, Se, Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, dem Professor Dr. Jacobson an der Universität zu Königsberg die Anlegung des von des Königs der Niederlande Ma- jestät ihm verliehenen Ritter-Kreuzes der Eichenkrone zu gestatten.

————_—

_ Provinz Preußen. Jn Bezug auf die Vorgänge zu Kö- nigsberg während der dortigen Säkularseier enthält der Rh eini-

———— T U Stati

Königliches Schauspielhaus.

Auber?'s „Sirene,“

Die Wiederholungen dieser O p it, - thi Oper gaben uns Gelegenheit, in das la L ORE des Textes tiefer einzudringen, als dies selbst dem aus Es if diesem De bei der ersten Vorstellung möglich gewesen sein möchte, wie leßteren v n nit besser ergangen, als den Sirenen der Mythologie, beschränkten Kritik en Musen die Federn ausgerupst, so ist an jenem von daß die Intri rieern tem gutes Haar gelassen worden. Wer aber erwägt, inb Va ilen sein und Combinationen einer Oper ganz andere sein können dem das Wah Rie als diejenigen, welche das Lustspiel erfordert, bei der wird zu est "ét ihkeits-Prinzip nícht außer Acht gelassen werden darf, lischen Clemtnten müssen, daß Scribe hier wiederum aus lauter musika- hat, bei welhèm eines der amüsantesten und pfifsigsten Textbücher gebildet Unmöglichkeiten O nur eín nüchterner Anhänger des Hergebrachten über Scribe hat den zusammenhängende Wunder beschweren wird, ; seine Sirene gutmüthi irenen - Mythus inkarnirt und modernisirt, Nur ist der leßteren Gehör ain Bo es die griechischen waren, Die dem Gesange blos în die Hände von tale umz die Aubersche liefert ihr Auditorium ihnen Taback und Rum Auen Paschern und Strauchdieben, welche der Scudi und sonstiger baarer V auch nicht verschmähen, ihnen die Bürde Demnach wird man sintemg{ ungen minder beschwerlih zu machen, ler, annehmen müssen, die Sirene, weer nicht besser is als der Steh- Zerline heißt, sei ein bösartiges Geschügp ihrem eigentlichen Vornamen Bei Gt E in dfe Hände der- tallabresisge O D B e dor, Ale das er ‘nue Lar ensonteiee Saccolé Verheirathungs-Ab schen g fallen lassen dürste. Die dereinst zur ba U Redlichkeit ran ihre Vokalisen, wodurch Andere bethört und ins Nes. Ene Wene

eben so harmlos an, wie Oxpheus die siebensaitige Le and wie Tawlns

energisch durhseßte. Wenn man den Einfluß kennt, den Dinter und ein ihm be- freundeter Staatsmann in der Provinz haben, so begreist man leicht, daß die Verstimmung gegen den Minister Eichhorn eine Zeit lang groß war, Diese Verstimmuug war aber keinesweges von allen Mitgliedern der Uni- versität getheilt worden, und überdies bei den Meisten, die sie früher getheilt hatten, schon vor dem Feste der Ueberzeugung gewichen, daß der Minister mit seiner Energie und Konsequenz auch eine liebenswürdige Humanität verbinde, und namentlich der Universität und ihren Lehrern, auch denjenigen, die er sich abgeneigt wissen konnte, ein aufrichtiges Wohlwollen bewahrt habe. Er hatte davon die unzweideutigsten Beweise gegeben, Unter diesen Auspi- zien fam der Minister am 24. August Abends hier an und empfing sogleich die Chefs der verschiedenen Behörden, so wie den Prorektor der Universität. Am folgenden Tage nach beendigtem Gottesdienst (es war ein Sonntag) wurden ihm durch den Negierungs - Bevollmächtigten, Geheimen Nath Neush, sämmtliche Professoren, Privat - Docenten und Beamten der Universität vorgestellt, und bei dieser Gelegenheit hielt der Minister die in der Allgemeinen Preußischen Zeitung mitgetheilte An- sprache, welche der Prorektor, Professor Burdach, in der würdigsten MBeise beantwortete, Er dankte dem Minister, daß er nicht blos durch sein Kommen der Universität seine Theilnahme bewiesen, sondern auch durch seine wohlwollende Vermittelung auf das Verhältniß der Universität zu ihrem erhabenen Rektor wohlwollend eingewirkt habe, woran die Bemerkung geknüpft wurde, daß die Universität fortwährend nur von Ehr- furcht und Liebe zu ihrem erhabenen Rektor beseelt gewesen sei. Zugleich

Berlin, Sonntag den 27 Oktober

1844.

große Konzert, Die jungen Leute zeigten überall Anstand uud gute Sitte, und ließen es an Aufmerksamkeit und Verehrung auf keine Weise fehlen ; einige Mitglieder des Fest-Comité’s begleiteten ihn von Anfang bis zu Ende, und man founte dem Minister deutlich anschen, daß er sich in dieser Umge- bung einer wackeren preußischen Jugend ungemein wohl fühlte, Den folgenden Vormittag (Dienstag den 27sten) widmete der Minister dem Empfange verschiedener auswärtiger Gelehrten, welche zum Feste gekommen waren, und Mittags nahm er Theil an dem glänzenden Diner, welches der Prof. Burdach gab. Hier brachte der Gastgeber einen sehr herzlichen Toast auf den Minister aus, der des Lobes ganz gewiß _ nicht zu wenig enthielt. Dem Empfange der Deputationen von Seiten des Prorektors und akademischen Senats im Auditorium maximum, welcher am folgenden Tage stattfand, wohnte der Minister nicht bei, Hier klang allerdings eine kleine Dissonanz durch; als nämlich der Provinzial - Schul- rath Lucas im Namen seines Kollegiums die Theilnahme desselben an der Feier aussprach , antwortete der Prorektor Burdach mit einer Hin- weisung auf den Schulrath Dinter in einer Weise, die Beifall und Mißbilligung gefunden hat, jedenfalls aber die Harmonie des Festes etwas störte, Wir bemerken indeß nochmals, daß der Minister bei dieser Feierlichkeit nicht zugegen war, Mittags war Diner bei dem General-Su- perintendenten Sartorius, Während desselben kam die Nachricht, daß des Königs Majestät schon um 4 Uhr eintreffen werde; man kürzte daher das Diner ab und begab sih in das Königliche Schloß. Jn Folge der durch die Ueberfüllung der Räume entstandenen großen Hiße wurde der Minister von einem kleinen Unwohlsein befallen, so daß er weder an der Königlichen Tafel, noch in der großen Gesellschaft erscheinen konnte, die sich am Abend im Lokale beider Freimaurerlogen versammelte, Die Haupt-= feier fand am Donnerstag statt. Sie bestand in einer kirchlichen Feier im Dom, einem Festmahl der Universität im Kneiphöfshen Junkerhofe, einem Faelzuge, welchen die Studirenden Sr. Majestät brachten, einer Jllumination der Stadt und einem Feuerwerk. Da der König an diesem Tage wegen Un- wohlseins das Zimmer nicht verlassen konnte, so hatte Prinz Adalbert bei dem Festmahl im Junkerhose den Vorsiß und brachte im Namen Sr. Majestät einen Trinkspruch auf das Wohl der Albertina aus, den Prof. Burdach mit einem Trinkspruh auf das Wohl des erhabenen Rektors er- wiederte, Den dritten Trinkfspruch brachte der Minister Eichhorn aus auf das glüliche Gedeihen der Universität, Zur Einleitung sprach Derselbe über die großen Verdienste der Universität Königsberg, besonders im ver- flossenen Jahrhundert, das man vLörzugsweise das Jahrhundert der Kritik nennen könne, An die Stelle der Kritik, als einer Ausscheidung des Todten und Abgestorbenen, trete nun eine shasende und bildende Thätigkeit, die das Reale und Bestehende zu achten und nicht die Kritik überhaupt, wohl aber eine in Frivolität sih ergehende, das gesunde Leben zerstörende Auffassung derselben abzuwehren habe, Jn diese Periode falle das neue Jahrhundert der Albertina, und wie diese im vergangenen durch eine groß- artige Kritik sich unsterbliche Verdienste um die Wissenschaft erworben und allen anderen Universitäten vorgeleuchtet habe, so möge sie auch jeßt auf der Bahn der Entwickelung, ín welcher die Zeit begriffen sei, in die ihr neues Jahrhundert falle, mit ihren Schwestern, den übrigen deutschen Universitäten, wetteifern. Daran fnüpfte der Minister einige interessante Bemerkungen über den Geist, der auf den anderen deutschen Unioersitäten vorherrshe und dem Freunde des Vaterlandes eine s{chöne Zukunft verspreche, und {loß dann in tiefer Bewegung mit den Worten: „Vivat, sloreat, crescat

| die Albertina !“ Am Freitag, den 30, August, fand eine. akademische

äußerte er sh über akademische Disziplin , Burschenschaft u, st. w. ganz |

so, wie es der Referent in der Kriegs- und Friedens- Zeitung ge- meldet hat, Den übrigen Theil der Ansprache des Ministers ließ der Pro- fessor B urdach ganz unberührt, und überhaupt war die Nede desselben höchst anständig und der Würde des Prorektors durchaus angemessen, Nach Beendigung derselben überreichte ihm der Minister die vom Könige zum Chrenshmucck für den jedesmaligen Prorektor geschenkte funstreich gearbeitete goldene Kette, Um 412 Uhr wohnte der Minister der zu Ehren unseres unsterblichen Herder veranstalteten Feier in der Aula maxima bei, wo der geistreiche Prof, Rosenkranz die später im Dru erschienene Festrede hielt, Am Abend versammelte sich eine zahlreiche Gesellschaft bei dem Kurator der Universität, in welcher auch der Minister erschien. Hier wurden ihm viele Notabilitäten, sowohl der Universität als der Stadt Königsberg einzeln vorgestellt, und man konnte überall nur ge- genseitige Freundlichkeit, ein vertrauensvolles Entgegenkommen bemerken. Den nächsten Vormittag widmete der Minister, nachdem die Geistlichen und Lehrer ihm vorgestellt worden, den Vorträgen des Konsisto-

Feier in der Domkirche, ein Subscriptions- Diner der Universität, Armen- spcisung und Jllumination statt, Am folgenden Tage wurde der Grund- stein zum neuen Universitätsgebäude auf Königsgarten gelegt, Mittags war große Tafel bei Sr, Majestät und Abends Ball im Moskowiter Saale und wiederum Erleuchtung der Stadt, Am folgenden Tage, den 1, September verließ der Minister Königsberg, um die Deputationen der Gustav-Adolph- Vereine in Berlin zu empfangen. Jch glaubte bei dieser Festbeschreibung selbst das Kleinliche der Diners und Feuerwerke nicht übergehen zu dürfen, um ohne eine Versicherung, der die leidenschaftlihen Gegner, denen der friedlihe Charakter des Festes ein Greuel ist, do keinen Glauben geschenkt hätten, aus dem Zusammenhange selbst bei jedem Unbefangenen die Ueber- zeugung hervorgehen zu lassen, daß das, was vorgefallen sein soll, gar nicht vorgefallen sein kann, denn woder Prorektor dem Ministermit hoher Appro- bation der Studenten die schlecht erfundene Lection gegeben zaben soll, da waren keine Studenten zugegen, und wo die Studenten nicht sind, da können

| die Studenten auch nicht ihre vox Dei, ihre Gottesstimme (!!!) er-

riums und Provinzial-Schul-Kollegiums, und Nachmittags wurden verschie- |

dene Universitäts-Justitute in Augenschein genommen, Am Abend beehrte der Minister das von den Studirenden im Borkschen Garten veranstaltete

die Flöte. „Apella““ mag?s glauben, aber Zerline weiß nichts von Allem,

was um sie vorgeht, und ahnt nicht, zu welchen Handlungen sie ihre Hand, oder besser ihre Kehle bietet,

Die Sirene wird also Herzogin. Und wie wird sie das? Ja, das muß gehört, nicht erzählt werden, denn selbs, wenn man es erzählen wollte, würden es die Leser doch kaum verstehen. Wer wird z, B, aus folgendem Resumé flug, in das ein humoristischer Kritiker dieser Oper das Süjet zu- sammengedrängt hat, indem er sagt : „Die Sirene wird Herzogin, indem sie ihren Schisss-Lieutenant heirathet, der sih für einen Bastard hält, und der doch nichts Anderes is, als der ete Herzog von Popoli , älterer Linie, frast der geheimen Heirath des verstorbenen Herzogs von Popoli, seines Vaters , mit Maria Vergani, seiner Mutter, die, ebenfalls verstorben, eín Mädchen aus dem Volke war, das der alte Herzog, wie ein echter Roué, da er sie nicht anders versühren kounte, durch eine falsche Heirath zu täu- chen suchte, Allein sein Vertrauter , ebenfalls Roué , nahm statt des fal- {hen Priesters einen eten und statt der falschen Zeugen unverfälschte .….“

Die Sirene hat einen Bruder, der zwar Schmuggler und Räuber- hauptmann , aber niht undankbar für die Dienste is}, welche seine Schwe- ster ihm durch ihre Rouladen und Mordanten geleistet, und daher den Be- {luß gefaßt hat, derselben zu einem ansehnlichen Vermögen zu verhelfen. Er hatte zu diesem Behufe schon ein artiges Sümmchen , nämlich 500,000 Piaster, zusammengekapert ; dieses Geld is ihm aber vor kurzem durch den Schiffslieutenant Scipio, den seine Schwester liebt und der kein anderer als der eben erwähnte anonyme junge Duca di Popoli ist, ab- gejagt und im Schlosse des älteren Herzogs Popoli untergebracht worden. Scopetto, so heißt jener Bruder uneigentlich, denn eigent- lih nenut er sich Francesko, und eine Zeit lang hai er ‘auch den Namen Marco Tempesta geführt, also Scopetto-Franzesko-Marco-Tempesta läßt die ganze Oper hindurch alle Minen springen, um wieder in den Be- si jener Beute zu gelangen und seine Schwester reich und glücklich zu machen. Unter dem Vorwande, dem Herzog von Popoli, einem Musik-

\hallen lassen. Doch genug. Jh theile Jhnen nur noch die Dank- Adresse der Universität mit, die dem Minister am 24, September votirt und vom Prorektor und den 26 ordentlichen Professoren unterzeichnet nach Berlin nachgesendet wurde, Man lese sie aufmerksam und frage sich: konn- ten Professoren, die Ehrgesühl besien, eine solche Adresse unterzeichnen, wenn auch nur der geringste Theil dessen, was vorgefallen sein soll, wirklich vorgefallen war? Mein Chrgefühl wenigstens sagt laut: Nein, Die Adresse lautet wörtlich :

„Ew. Excellenz haben mit hochgeneigtem Wohlgefallen der s{önen Feier unseres dreihundertjährigen Jubelfestes beigewohnt und uns als den

" \{önsten Lohn höchstihren Beifall sür die Leistungen der Lehrer, für die Hal-

E

narren erster Größe, eine theatralifche Abend - Unterhaltung zu gewähren,

fommt er in Begleitung der Sirene und mit seinem als vagirende Komö- diaunten ausstaffirten Schmuggler - Corps ins Schloß. Seine Genossen räumen bald, so gut es geht, auf, machen sih davon und lassen ihn mit Sirene allein zurück. Aber schon ist dem Räuber - Hauptmann Scopetto nachgeforscht und deshalb jedes Thor verriegelt worden. Wie entkommen? Das Schloß is von Truppen umzingelt; vor dem Balkonfenster, das auf das Meer hinausgeht, halten fünßzehn See-Soldaten mit geladenen Flinten Wache . . , Scopetto verliert den Kopf nicht Oirphea - Zerline muß noch einmal ihre Wunderkünste üben: sie fängt zu trillern und wie eine Nachti- gall zu locken an, das geht auch den bärtigen Marinetruppen zu Herz, sie verlassen ihren Posten, erkleitern den Balkon, und kommen der Sängerin zu laushen, Und wie die Vögel nun alle fünfzehn eingefangen sind, stürzt sich Scopetto aus dem Fenster ins Meer, und s{wimmt nah einem für ihn in der Nähe bereit gehaltenen Schiff, Die Soldaten schiden ihm eine Salve von Kugeln nad, es müssen aber keine Tells gewesen sein, denn man hört Scopetto noch aus den Fluthen sein Lieblingslied, wonach Muth und Liebe zum Ziele verhelfen, lustig intoniren. Scopetto is entkommen und hat also ein besseres Schicksal gehabt, als Fra Diavolo, während Zerline und Scipio ein Paar werden,

Außer den genannten Personen spielt noch ein Jmpreario , Namens Bolbaja, ein närrischer Kauz, mit. Ohne Frage isst damit der allbekannte Impreario Barbaja gemeint, der zur Zeit, wo die Handlung vor si geht (1815), Theater-Direktor in Neapel war. Die Grundlage der Hand- lung ist demnach höchst wahrscheinlich eine Jmpreario - Geschichte, welche Scribe noch weit verwickelter, als es mit ähnlichen Histörchen früher, z. B. in den „Wandernden Komödianten““ von Fioravanti, geschehen .ist, besonders aber weit geistreiber zu einem dramatischen Tableau voll Peden und Laune verarbeitet hat. 1,

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