Großes und Gesegnetes wirke, daß er dadur seinem Königlichen Beschüßer die Schuld des Dankes abtrage, — das ist die Sache Aller, die Gefühl haben für das sittliche und wirthshaftliche Wohl der Arbeiter - Klassen, — das sei den Besten und Cdelsten überall
ans Herz gelegt! Berlin, den 12. November 1844.
Das Comité des Central - Vereins sür das Wobl der arbeitenden
Klassen.
von Viebahn. Bornemann. G. Shwenger. Knoblauch. Carl. Eduard Goldschmidt.
——_ck_—
___ Provinz Westphalen. \chreibt aus Münster vom 9. November :
von Patow.
felde beigelegt worden. X Boua, im Nov.
für eine nahe Zukunft.
der ganzen Umgegend zur besonderen Zierde.
eines neuen Theaters an die Stolle des abgerissenen rüdt es nicht recht vorwärts, Die Actienzeichnung ist aus Mangel an Aussicht auf Ertrag nux dürstig ausgefallen, und das bisherige Theater -Comité scheint vorab die ganze Angelegenheit aufgegeben zu haben, wenigstens auf eine günstigere, theilnahmreihere Zeit zu vertagen. — Uéber den Verein zur Erxichtung eines Hospitals bierselbst scheint fast ein ähnlicher Un- j Seit seinem mehrjährigen Bestehen is derselbe noch zu keinem durchgreifenden und ersprießlihen Resultate gelangt; was besonders von der im Schooße des engeren Comités herrschenden Verschiedenheit der Ansichten und Meinungen herrühren magz die
stern zu walten.
bevorstehende theilweise Erneuerung desselben wird hoffentlich diesHemm
niß beseitigen. — Seit einigen Wochen treten hier zwei längst vermißte wohlthätige Anstalten unter Leitung der Stadtbehörde ins Leben: ein
öffentliches Psand - und Leihhaus, wodurch dem Nothbedrängten ein zuversichtliches Hülssmittel gewährt und dem heimlihen Wucher eine Schranke geseht wird; dann eine Sparkasse, hauptsählih für die g dienende Klasse, wodurh Manthem Gelegenheit dargeboten wird, sich Ÿ Auch er- F \renen ih bereits beide Justitute, besonders das leßtere, seit der
einen Sparpfennig für die Zeit der Noth zurückzulegen.
furzen Zeit ihres Bestehens einer fast faum erwarteten Theilnahme.
Die Ausstellung des van Beethoven - Monuments {teht noch zufolge, Ÿ desselben, 5 Au Burg=-HY schmidt in Nürnberg abgeliefert; Mehreres davon is bereits ge-F gossen und auh gelungen; das Uebrige soll, dem Versprehen des Gießers zufolge, gegen (Ende Januar vollendet sein. Falls nun der mittlerweile fein neues Hemmniß eintritt und die Ciselirung, Hierberschaffung und Ausstellung möglichst rash betrieben werden, so könnte die seierliche Einweihung des Mo- numentes zu Pfingsten kommenden Jahres stattfinden, dürste s{ch aber, den vorbemerften Voraussebungen zufolge, wahrscheinli bis in den Spätsommer verzögern. — Der rheinische landwirthschastlihe Verein hat vor kurzem hierselbst seine mehrtägige allgemeine Jahres - Ver- sammlung, verbunden mit einer reichhaltigen Ausstellung einheimisher landwirthschaftliher Produkte und Ackergeräthschasten aller Art, mit einer Thiershau nebst Preis - Vertheilung für die anerkannt besten Stüde und mit einem Wettpflügen und Wettrennen auf Aerpferden,
immer in weitem Felde. Den neuesten hat der Bildhauer H. Hähnel alle mit Ausnahme
Nachrichten ; | einzelnen Theile eines Basreliess an ‘den Gießer H.
Guß ganz nah Wunsch gelingt,
unter großer Theilnahme des Publikums abgehalten.
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fehlerhaften , und einen ursprünglich richtigen, nur in der Ausführung ver- dorbenen, Ersteres ist Alles, was er selbst durch Fragen von cussishen Of- fizieren und Osseten eingezogen ; leßteres der Katechismus des Archimandri- ten Kajus, und was daraus geflossen. Diesen hat nur Klaproth sehr un- vollständig verstanden und die hon durch die russishe Schrift verstümmel- ten ossetischen Laute iu der lateinischen Transscription ganz verdorben, J selbst arbeite deshalb langsam, weil ih mich lediglih auf meine eigenen Un- tersnhungen verlasse und jede Hülfe, welche die freundlichen russischen Ossi- ziere mir oft anbieten, verschmähe. Dasür habe ih aber dann auch den Bortheil der Sicherheit und Richtigkeit, und sehe mih nie in die Verlegen- heit geseßt, etwas niederschreiben zu müssen, was ih selbst nicht verstehe.
Numismatiscbhe Gesellschaft.
Rhe Versammlung der numismatischen Gesellschaft zu Berlin unter dem Vorsiß ihres Vice-Präsidenten, Herrn Prof. Tölfen, am 2, September 1844, Der Geheime Ober-Tribunals8-Rath, Baron von Gärtner, legte eine Anzahl unedirter oder durch Erhaltung und Schönheit ausgezeichneter antifer Münzen seiner Sammlung vor, darunter eine unbestimmte alt-ita- lienishe, eine sehr shöne von Populonia, eine jener alten Silbermünzen, welche den Raub einer Jungfrau dur einen Satyr vorstellen und wahr- \{einli nah Thracien gehörea, eine etwas zweiselhaste Goldmünze der ägyptishen Königin Arsinoë, mehrere ágvptische Namen - Münzen, die in dem Werke von Töôchon d'Annecy (recherches hist. et geogr, sur les méd. des nomes de lPEgypte) fehlen u. a. m. — Herr Oberst - Lieute- nani Schmidt theilte sech8 vorzügliche unedirte Medaillons mit, sämmt- li in Rheinpreußen gefunden, zwei von Heraclea in Bithynien (bei Xanten), ein Sept. Severus von Perinthus (bei Nenß), ein Alex Severns desglei- jen (bei Bonn), ein Caracalla von Philippopolis und ein Heliogabalus (bei Köln). Ferner einen vor etwa zehu Jahren dal dem Borgselde bei Aßberg am Rhein gemachten Fund, die Theca nebs Reíbenapf eines röômi- \cen Jatropoliten (Arzt und Chirurg)z ín dem länglich viereckigen Käst- chen befand si eine bronzene mit Silber eingelegte Platte, Aeskulap in einem Safkrarium darstellend, von vorzüglicher Arbeit, in den Fächern (loculis) des Kästchens eine silberne Sonde in einem bronzenen Cylinder, und meh- Shale de ylatte Silbersiücke, ohne Zweisel als Gewichte dienend, Die
ist sie “s ZOEE f{unstooll in farbigen Glasflüssen gearbeitet, vielleicht thum fob L Gesäße, die unter dem Namen der murrhinischen im Alter- míttelalt exlid I S — Herr Hauptmann von Ledebur handelte die # u N cue mit Reiter-Darstellungen ab und belegte seinen Bor- hund C, ibeils Abg holge E A Str vom 12ten bis zuin A6ten Zahr- Eichler zwei eng ' Zeichnungen. — Zum uß legte Herr
| je Medaillen in Zinn es) ahhew, vor, wie sie 8 in iahllusen Gemplaree ziehen
Elfte Versammlung der namismatishen Gesells(hast anr 7, Oftober.
Frh, von Reden. Nobiling.
Der Westphälishe Merkur hre k Da die Lage der zur (rrichtung eines Remonte - Depots in Westphalen bereits angekauften Grundstüe die Bildung von fünf besonderen Vorwerken als noth- wendig herausstellt, so ijt unter Genehmigung des Herrn Kriegs- Mini- sters Excellenz jenem:Remonte-Depot und dem Haupt-Vorwerke, wel- ches zugleich der Siß -der Administration sein wird und aus dem Kolonat des Kalthof nebst angränzenden Grundstücken gebildet wird, der Name: Boyenstein, den Neben- Vorwerken aber, bestehend: a) aus dem Kolonat Kaup als Haupt -Grundstück nebst den angrän- zenden erfauften Besißungen der Name: Friedrichsho4;st|, b) aus dem Kolonat des Schulzen Zumgahr wie vor, der Name: Vindcke wald, c) wie vor aus dem Kolonat des Stemig der Name: Meer- veldshoff, undd) dem Vorwerke bei Lippstadt der Name: Menb els-
Die Vergrößerung und Verschönerung Bonns, besonders in dem neuangelegten Südviertel, hat diesen Som- mer hindur den erfreulihsten Fortgang gehabt und beretigt, bei gleihmäßig anhaltender Baulust, zu den besten Aussichten selbst s{hon eine ) Auch die akademische Sternwarte ist dies Jahr, bis auf ein paar Thürmchen, baulich vollendet und bereits von dem Professor der Astronomie und Direktor des Observatoriums be- wohnt. Sie gereiht dur ihre eigenthümliche und großartige Bauart
1642 Auslaud.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern.
aus allen Staats- Taxe verkauft werden muß. Hofbrauhauses zu München ist ein gewaltiger. Bier ausgeschenkt, —
gegenüber, wo das Kreitmayershe Denkmal errichtet
feierlichen und viel besuchten Handlung zu fungiren. —
Rheinpfalz neuerdings ziemlich bedeutend gestiegen.
Freiburg der Präsident des dortigen L e 1 B,
Präsident der zweiten Kammer, an seine Stelle treten.
eingefangen und getödtet. 1 Mlt. in Durchschnitt etwa 64,000 Maikäser.
vertilgt. lassen werden müsse ?
%X Frankfurt a. M., 9. Nov.
längere Zeit in Urlaub daselbst verweilen. fehrt Herr von Oubril hierher zurü.
träger hier fungiren,
Oesterreichishe Monarchie.
ten hat Folgendes zur?öffentlicèn? Kenntniß gebracht :
15, Juli 1845.
ausgefordeït, in der Zeit vom 4. Januar bis Mitte Februars 1845 die Gat
Kaiserlichen Post-Aemtern portofrei übernommen werden. §. 7.
längstens 30, April 4845, unter derselben Adresse, zu geschehen,
Der Kammerherr und Bice-Ober-Ceremonienmeister, Baron von Stillfried, theilte die Zeichnung der gewölbten Halle des Klosters Himmelskron im Bayreuthschen und der in den Kompartimenten der Wölbung befindlichen Darstellungen mittelalterlicher Ritter - Orden und Brüderschasten aus dem 15ten Jahrhundert mit. Hieran fnüpften sich Nachrithten über die Grafen von Orclamünde, welche jenes Nonnenkloster Cisteccienser - Ordens 1280 stifteten, und ihre Verwandtschast mít dem 1248 ausgestorbenen Hause Meran und den Hohenzollern. Zugleich legte derselbe Abbildungen meh- rerer in Himmelsfron befindlichen Gräber von Aebtissinnen und dort be- stattetec Grafen von Orlamünde und Plassenburg vor, unter ihnen das berühmte der angeblich weißen Fran, und wies nah, daß die auf leßterem abgebildete Gestalt nicht die einer Frau, sondern dic eines Ritters in lan- gem Feierkleide mit übergeworfenem Man'el sei. Au wurden eimge or- lamündische Siegel gezeigt, — Darauf brate Herr Cappe eine Reihe fal- \her Beerscher Münzen, und“ zur Vergleichung die echten Ori- ginal- Gepräge, so wie andere völlig ersonnene Münzen zur Kennt- niß, die sich alle in den bisherigen Verzeichnissen nicht finden. — Herr Geh. Registrator Voßberg führte die Meinung aus, daß die dem berliner Stadtwappen 1808, während der französischen Beseßung hinzugesügte Mauerkrone dem ursprünglichen Wappen durchaus fremd sei, und wies dies dur eine ansehnliche Reihe berliner Siegel seit dem 13ten Jahrhundert nach. Zugleich legte Herr A8 mus der Gesellschast eine hön fkolo- rirte Zeichnung des besprochenen Wáppens, von ihm gefertigt, vor, — Herr Dr. Roner las eine Abhandlung über die auf griechis{en Münzen vor- kommenden Götterbilder in Hermengestalt, ‘durch Abbildungen erläutert. Zwölste Versammlung der numismatishen Gesellschast am 4. Novem- ber. — Der Geh. Registrator Voßber g that dar, daß das berliner Stadt- wappen in der Gestalt, wie es die Stadt durch Königliche Verleihung im Zahre 1709 erhalten habe, wiederhergestelli werden müsse, und gab noch cinige Notizen darüber, Der Secretair der Gesellschast, Dr, Kö hue, lrgte eine Auswahl aus Jtalien mitgebrachter Münzen und Medaillen vershie- dener Zeiten vor, so wiedie neuesten dort herausgegebenennumismatischen Werke.
Zweite Trio -Soiree.
Berlin, 9. Nov. Compositionen von Beethoven und Mendels“ sohn-Bartholdy süllten diesmal den Abend. — Ein geistreicher Schrist“ fteller sagt irgendwo: „Es is in der Welt der Künstler gar kein höherer, der Anbetung würdigerer Gegenstand, als ein ursprünglich Originalz mit emsigen Fleiße, treuer Nachahmung, klugem Urtheil zu arbeiten, ist mens{lichz -abex das ganze Wesen der Kunst mit einem nenen Auge durhblicken , es gleichsam mit einer ganz neuen Handhabe zu verfassen , — ist göttli h.“ Diese Bemerkan läßt si auf die in Rede stehenden Meister im vollen Sinne anwenden. Beethoven war einer der Geister, die vom
Nicht leiht hätte irgend eine an- dere Entschließung unseres Monarchen uuter den unteren Volksklassen eine größere Freudigfkeit hervorbringen fönnen als jene, nah welcher rauereien das Bier um drei Psennige unter der Der Zudrang zu den Trinkstuben des In diesem Hof- brauhause werden, wie man vernimmt, jeßt täglih 60 bis 70 Eimer i Das Standbild des vaterländischen Historikers Westenrieder kommt auf den Promenadeplaß zu München der Stelle wh, Am 3. November sand zu Bamberg eine Judentaufe statt: Daniel Kolb, Beamteter bei der dortigen Königlichen Kanalbau =- Juspection, legte nämlich das fatholische Glaubensbekenntniß ab. Der König hatte die Pathenstelle angenommen, und der quieszirte Polizei - Kommissar Sippel war ausersehen worden, als dessen Stellvertreter bei dieser Wie man aus Speyer unterm 7. November schreibt, sind die Weinpreise in der
Großherzogthum Badea. Am 4. November starb zu J osgerichts, Herr Baumgärt- Dem Franfkfurter Journal zufolge würde Staatsrath Jolly Ober-Hosrithter în Mannheim werden und Viíce-Kanzler Bekk, — Freiherr Röder von Diersburg (Vers. der „Feldzüge des Prinzen Ludwig von Baden wider die Türken“) ist Kommandant des zweiten Regiments in Freiburg und der Gendarmerie-Kommandant von Renz Oberst ge- worden. — Von dem verdienten Arthiv - Direktor Mone is die erste Abtheilung einer „Urgesthihte von Baden“ erschienen. — Wie man vernimmt, steht die Regierung mit einigen ausgezeichneten Professo=- ren, die gegenwärtig mit großem (Lrfolge an auswärtigen Hochschulen lehren, in Ünterhandlung, um dieselben für Freiburg zu gewinnen.
| é Großherzogthum Hessen. Jn dem Kreise Friedberg Mit der Erbauung | wurden im Lause dieses Frühjahrs im Ganzen 874 Malter Maikäjer Nach den angestellten Zählungen enthält Im Ganzen wur- den daher iu diesem Jahre im Kreise Friedberg 55,936,000 Maikäsfer Wer möchte hiernach“ den Wahn theilen, daß der Vorse- hung, die sie gesendet, au die Entfernung folcher Landplagen über-
; Der Kaiserl. russische außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Bundes-= tage, Herr von Oubril, reist heute nach Petersburg ab und wird Im nächsten Frühjahre Der erste Legations-Secretair, Herr von Struve, wird unterdessen als Kaiserl. russischer Geschüsts-
Wien, 8. Okt. Die in Folge Allerhöchsten Kabinetsschreibens 4 vom 8, Juni 1844 ernannte Hof - Kommission zur Leitung aller die 4 nächste allgemeine Judustrie - Ausstellung ‘betrefsenden Angelegenhei-
§, 1. Die Ausstellung der österreichischen Gewerbs-Erzeugnisse in der Haupt - und Residenz - Stadt Wien beginnt am 15, Mai und endet am ; g. 2, Dieselbe findet theils in den inneren Räumen des Kaiserl. polytechnischen Jnstituts, theils in besonderen, eigends zu diesem Zwecke bestimmten, mit dem polytehnischen Jnstitui8-Gebäude in angemes- sene Verbindung geseßten Gallerieen (zu deren Herstellung auf dem Vor- playe dieses Justituts bereits die erforderlichen Maßregeln getroffen sind), statt. §. 3. Zur Ausstellung sind die Gewerbs- und Fabrits-Erzeugnisse über- haupt, danu auch jene unverarbeiteten Stoffe geeignet, deren Beschaffenheit auf den Stand ihres Jndustriezweiges Einfluß übt. §. 4, Von umfangreichen oder {weren Gegenständen fönnen vollständig gearbeitete Modelle eingesendet wer- den; Musterkarten sind nur als Ecgänzungen des Sortiments annehmbar, §. D Diejenigen Gewerbs-Jnhaber, welche die Ausstellung beschicken wollen, werden
zahlreihen Orte, an denen Viehseuchen herrschen. sischen Provinzen nah Ungarn und Gallizien eingeshleppt, hat sich dieses Uebel, aller angewandten Vorsichten ungeachtet, bereits in meh- F reren Kreisen Mährens und Bbhmens und selbst in einigen Orten F der Regierungs - Bezirke der österreichischen Provinzen gezeigt. Die Tödtung vieler erkrankter Thiere, strenge Kontumazirung der Vieh- triebe im Jnuern und die an einigen Punkten der preußischen und bayerischen Gränze angeordnete Sperre des Viehhandels beshränfen den für den Landmann so wichtigen Verkehr und lassen au in Be- ziehung auf die bereits gestiegenen Fleischpreise eine baldige Beseiki=- gung dieses Uebels als in hohem Grade wünschenswerth erscheinen,
tung der einzusendenden Gegenstände, so wie die ungefähre horizontale oder senkreéhte Fläche, welthe sie benöthigen, vorläufig ‘bekannt zu geben. §, 6. Diese Anmeldung ist mit der Adressez „Direction der allgemeinen öster- reichischen Gewerbe-Ausstellung in Wien““, zu versehen, und wird von allen Die Eín- sendung der Gegenstände hat innerhalb des Zeitraumes vom 1, März bis §. 8. Die Gegenstände sind mit oiner doppelten Faltara zu begleiten, wovon das
im Vortrage und in seinem eigenen Interesse ein Justrament mit etwas leíchterer Spiclart, indem einige Passagen im ersten und lebten Satze dur Versagen einer Taste nicht ganz deutlich zum Vorschein kamen. Jun der nun zunächst vorgetragenen Sonate für Piano und Violine von Beethoven Op. 30 (C-moll) steht dec göttliche Meister {hon ganz selbstständig, als vollständiges Original da. Der gewaltige Schwung seiner phantastishen Ideen prägt sih in dem ersten Allegro von kühnem an Wildheit grä- zenden Charakter aufs sprechendste aus. ] l Allegro steigein sih zu einer solchen Höhe, daß der Zuhörer mit dem Genius des Tondichters oft kaum gleichen Flug zu halten vermag, obglei das Ganze von den beiden Spielern, den Herren Steifensaud und A, Stahl-
Direction zurüdgestellt, das andere von der Direction
Braud - Versicherungs - Gesellschast nah ibrem angegebenen Werthe gegey Feuersgesabr versichert. Gegenstände, deren Werth nicht angegeben bn werden in die Versicherung nicht einbezogen, steller unbenommen, die Verkaufspreise scinen Waaren beizufügen, so wie
Auëstellung hinweggenommen werden. §. 12. Nach dem Schlusse der Ays. stellung haben die Eigenthümer oder Commissionaire ihre Gegenstände K gen Zurückgabe der erhaltenen Empsangs - Bestätigung längsiens binnen {4 Tagen zurückzunehmen, dieselben also ¡pätestens bis leßten Juli 1845 aus den Ausstellungsräumen zu entsernen. §. 13. Zur Anerkennung der ver- dienstlichsten Leistungen sind goldene, silberne und bronzene Medaillen, daug die ehrenvolle Erwähnung bestimmt; der s:ühere Besiß einer solden Aus- zeichnung schließt den wiederholten Empsang derselben nicht aus. §. 14,
vor Allem würdig sind. §, 415. teresse der Aussteller, mit der Cinsendung der Anmeldungen odr der Fakturen solche Notizen über ihren Gewerbebetrieb zu verbin den, aus welchen von der Kommission, dessen Ausdehnung und
Es liegt demnach im
welche ihrer Umgegend zu Gute kommen, die (Gewerbs8zweige, denen sie Ve-
men werden können. §, 16. Jene Aussteller, welche als Mitglieder der Hof-Kommission an der Beurtheilung Theil nehmen , treten aus diesen Grunde aus der Preisbewerbung.
der Hof- Kommission — außer Konkurs“ bezeichnet. §. 17. Die Verlei- hung der zuerkannten Auszeihnungen wird am Schlusse der Ausstellung ín würdiger und feierlicher Weise stattfinden, :
Triest, 3. Nov. Mit dem heute aus der Levante eingetrof fenen Dampfboote is der französishe Gesandte bei der Pforte, Herr von Bourqueney, hier angekommen.
vorziehen. — Der Osservatore Triestino bringt ein Schreiben aus Durazzo, woraus erhellt, daß in Albanien, namentli in der Dibra, neuerdings Unruhen ausgebrochen sind. Man {reibt diesel ben zum Theil der Uneinigkeit zwischen Rumeli Said Pascha und dem Seriasfer zu. Leßterer hat sein Lager bei Deciani abgebroden, um sich nach Tetova zu begeben. Jun verschiedenen Distristen ha man das Tragen der Waffen verboten und die Landleute für die Aufrechthaltung dieser Anordnung solidarisch verantwortlih gemacht. Dies dürfte indeß wenig fruhten, da es in ganz Albanien gährt,
und man sieht daher nicht ohne Besorgniß dem Umsichgreisen der Unruhen entgegen.
© Wien, 4. Nov,
Die von dem Hoskammer-Präsidium un-
ter dem Vorsiße des Staatsraths Philipp von Krauß angeordnete Hof - Kommission für die im Mai k, J. hier zu eröffnende Gewerbe
Nusstellung sür den Gesammt -Umfang des österreichischen Kaiser Beschlüsse zur höheren Genehmigung [vorgelegt, und es
(Vergl. oben.)
Allgemein spricht sich der!
Ans den Provinzen gehen sehr traurige Nachrichten ein über di Aus den südrus-
T
Himmel ausersehen werden , - eine neue Aera ín der Kunst zu scha}en, brach zuvor nie betretene Bahnen ; Viele nach ihm schlugen sie ein, abt! Keiner vermochte darauf ans Ziel zu gelangen. i seyern ist wohl Mendelssohn als der Einzige zu bezeichnen, der, jenen erhabenen Todten nachstrebend, dennoch Originalität im Styl bewahrte. Die Werke beider Meister würden in dieser Beziehung hinreihenden Sto} zut interessanten Bergleichungen geben, doch begnügen wir uns für heute damit, die in der Soiree am Iten vorgetragenen Musikstücke dieser Komp0- nisten furz za besprechen und den Bericht über die Ausführung unmittelbar daran zu knüpfen. Cello von Beethoven, Op. 1 (G-dur), ist eins der drei bekannten Musikstüke dieser Gattung, die noch aus jener Periode herstammen, wo er sih meist an Hapdn°s und Mozart's Formen anschloß, obgleich der Keim zu der Richtung, welche er später nahm, sih s{chou unverkennbar daun zoigt, So z. B, iffst die Durchsührang im zweiten Theile des ersten Allegro- Sayes ganz im Geiste seiner späteren, mehr sich in labyrinthishen Gängen ergehenden Compositionen gehalten, wie auch das Andante schon die eigen- thümlichsten, feinsten und geistreichsten Züge liefert. Trio's durch die Herren Steifen sand und Gebrüder Stahlknect ge- lang ausgezeichnet; nur wünschten wir dem Ersteren mitunter mehx Wäim?
Von allen lebenden Tou
Das zuerst ausgeführte Trio für Piano, Violine und
Die Ausführung dieses
Adagio, Scherzo und Sluß-
knecht, mit treffliéher Uebereinstimmung s innig erfaßt und wiedergegeben wurde. Den Beschluß machte ein großes Trio sür die drei genannten Jn n strumente von Mendelssohn-Bartholdy Op. 49 (D - moll). €n F feuriges, hö lebendiges und beseelendes Tonstück, das der Origínalität und des Romantischen, wie eine jede Meisters , leugnen zu könne. ( Feuer vorgetragen, erwarb sich \chon der erste Say den lautesten Beifal des für den fleinen Saal des Hotel du Nord zahlreih zu nennenden Pu- F blikfums, der dann au den anderen Säyen nicht fehlte, und in den wir hier von Herzen sowohl in Bezug auf díe geistreiche, gediegene Composition, als auf die musterbaste Ausführung mit einstimmen.,
anz das Geprägf omposition dieses ohne das Vorbild Beethoven's im Allgemeinen vel
trägt, M ; Ganz im Geiste der Composition mit Energie und
——
eine Exemplar als Empfangs - Bestätigung mit der Unterschrist der v werden wird. §. 9. Diejenigen Gewerbs - Jnhaber, welce mit L Ausstellung nicht selbst in Wien anwesend sind, haben einen Commissionaic zu bestellen und der Direction anzuzeig.us §. 10, Die eingesecndeten Ge. 25 genstände weiden vom Tage der Uebernabme bis zur festgeseßten Wegueh- Ñ mung aus den Ausstellun sräumen auf Kosten des Staatsschaßzes bei einer
aus dem Gesichtspunkte der vaterländishen Judustrie der Auszeichnungen eigenen Jn-
Grunde au i Zur Auszeichnung werden ihre Namen im öffentlihen Kataloge und in den Ausstellungsräumen als „Mitglicd |
§. 11. Es bleibt dem Aug. * 3
dieselben während der Ausstellung zu verfausenz; ein solcher Gegenstand 3 wird dann als „verkaust“ bezeihnet, darf jedoch erst nach dem-Slusse dex E
Tie Hof - Kommission wird sich durch Beiziehung der bewährtesten inländi- S s{en Jndustriellen und sonstigen Sathverständigen verstärken, um mit Be- | ruhigung darüber zu erkennen, welche von den ausgestellien Gegensiäuden |
Alter, die Lokalschwierigkeiten, welche überwunden wurden, die Art und F Größe der bewegenden Kräfte, welche benußt werden, die Arbeitslöhne, F
Be: E \häftigung verschaffen, der Antheil, welchen fie an dem Großhandel neh- E men, und der Einfluß, welchen sie auf die Preis-Verhältnisse üben, entnom-
N E
staates hat nun die über diese Angelegenheit und ihre Ausführung, gefaßten i dürften daher die nöthigen Anordnungen darüber nunmehr bald zur Oeffentlichkeit gelangen. Wunschaus, daß, gleihwie dieses bei den großen Gewerbe-AusstellunF gen zu Mainz und Berlin geschehen, auch bei der hiesigen die Ange hörigen aller deutschen Bundesstaaten zur Theilnahme durch Sendun gen eingeladen und zu diesem Behufe die nöthigen Zoll -Erleichte* rungen gewährt werden möchten,
v ey, Es is sehr erfreulih, daß die |* Franzosen selbst jeßt zu thren Reisen unsere Dampfböte den ihrigen F
prag- 7. Nov. Der Erzherzog Stephan 4} gestern nah nien abgertist und wird erst zu Ende des Monats wieder hierher zu- Wi rüdfehr® tus unserer Universität in dem begonnenen Studienjahre A eder: der Fürst-Erzbischof als permanenter Kanzler der Uni- ¡jt folgé ad Protector Studioram, der Rektor Gubernial - Rath versitt /, 5 Studien- Direktoren der 4 Fakultäten und des Gym- Has diums, die Dekane, dann die Senioren und Vice-Senioren nas Tifultäten sind sämmtlih niht mehr dem eigentlichen Lehrkör- ? ngehörend. Die theologishen Studien besorgen 6 öffentliche, per liche Professoren und 2 Adjunkten, Die juridisben: 8 der- a Professoren und 1 Adjunkt. Das medizinisch - chirurgische l dium: 13 ordentliche und 2 außerordentliche Professoren, 12 außer- ordentliche Docenten und 11 Assistenten, Das philosophische Studium: 14 ordentliche, 3 außerordentliche Professoren und 2 Adjunkten. Die wissenschaftlichen Hülfsmittel : Universitäts - Bibliothek, Sternwarte, Naturalien-Kabinet, botauischer Garten, anatomisches Theater, chemi- sches Laboratorium, dann das physikalische und numismatische Kabinet besorgen die Professoren dex betreffenden Fächer oder eigene Direkto- ren mit Beihülse ihrer Adjunkten und Assistenten, Die Anzahi der Studirenden beträgt 3862.
Frankreich.
Varis, 7. Nov. Der Moniteur publizirt eine Königliche Nerordnung, wodurch, kraft Gesebßes vom 24. Juli 1843, das Kriegs- Ministerium eine neue Organisation erhält, Die Haupt-Beränderung besteht in einer besonderen Einrichtung des Departements für Pläne 9nd Statistik. Das Gehalt des Direktors diejes Büreau?s wird auf 10,009 Fr. jährlich festgestellt, die Unter-Direktoren sollen 4000 Fr., die ersten Secretaire, Planzeichner und Gravirer 3500 Fr. jeder er- halten, Die übrigen Beamten an demselben Departement sind in sechs Klassen getheilt, mit Gehalten von 1500 bis 3000 Fr.
“ Die französische Regierung soll, wie der Constitutionnel be- hauptet, der spanischen die bei dem Brigadier Amettler gefundenen Papiere übersandt und leßtere dadurch alle Schlüssel zu der eben ent- deckten Verschwörung erhalten haben. i O
Die Patrie versiihert jeßt mit Bestimmtheit, daß 1/7 von den früheren Zöglingen der polgytechuischen Schule feine Aufforderungs- Streiben zur Rückkehr in dieselbe bekommen hätten, also niht wieder zugelassen werden sollten.
— Varis, 7. Nov. Zur Beurtheilung des künftigen Standes der Parteien in der Kammer dürsten folgende Notizen einen interes- santen Beitrag liefern. Seit den leßten allgemeinen Wahlen sind 59 Wahl - Kollegien wegen theilweiser Wahlen, die durch Todesfälle, Rücktritt von Deputirten oder in Folge von Ernennungen solcher zu öffentlichen Aemtern u. \. w. zusammenberufen gewesen. Diese haben 9» Wiedererwählungen der austretenden und 37 Ernennungen neuer Deputirten zur Folge gehabt. i -
Unter den wiedergewählten Deputirten zählt man 14 Konserva- tive, 3 Mitglieder der dynastischen Opposition und 5 Legitimisten. Dabei is zu bemerken, daß von den 16 Deputirten, die in Folge der Annahme von besoldeten Aemtern einer neuen Wahl sich unterwerfen mußten, nur 2 nicht wiedererwählt wurden, und bei einem von diesen zweien war dies unmöglich geworden, da er zu einem Posten berusen worden war, der mit der Deputirtenstelle unvereinbar ist.
Die 37 Ernennungen neuer Deputirten haben folgende Ver- änderungen in den verschiedenen Fractionen der Kammer zur Folge gehabt :
Austretende Deputirte. Gewählte Deputirte,
Konseroative 20 26 Dynastische Opposition .….…. 8 5 Radikale Ce E sé 5 2 Et iris 4 4
Im Ganzen 37 T7
4
Die Freunde des Herrn Guizot sind ernstlich dur seinen Ge- sundheits - Zustand beunruhigt, ex leidet an der Luströhre, und die Aerzte sollen ihm eine absolute Ruhe von wenigstens einem Monate vorgeschrieben haben. Man fürchtet, das Uebel fönnte, wenn nicht die größte Vorsicht und Schonung beobachtet wird, in Luströhren- Schwindsucht ausarten, :
Die Regierung -hat, indem sie dem französischen Minister zu Mexiko, Baron Alley de Ciprey, jeine Beförderung im Orden der (Ehren-Legion ankündigte, demselben zugleich ihre leßten Jnstructionen in Betreff der Angelegenheit von Tabasko zugesendet.
Grossbritanien und Irland.
London, 6. Nov. Das früher radikale, seit einiger Zeit aber feiner Partei recht angehörende Wochenblatt Spectator enthält in seiner vorleßten Nummer einen Artikel „auswärtige Politik‘ übere \chrieben, der sh durch seine auffallend feindselige Tendenz gegen den deulschen Zoll - Verein auszeichnet. Der Sthreiber des Spectator sindet den Zustand der Staaten von Central - Curopa für England yöhst unbesriedigend und droht, wenn England noh ferner in seinen Handels - Juteressen durch die Handels - Politik des Zoll - Ver- eins benatheiligt werden sollte, geradezu mit Krieg, ja er ent- blödet sich niht, das Beispiel China's als Warnung hinzustellen. In einem Artikel, der son| von großer Schärfe des Verstandes und politischer Bildung zeugt, muß es auffallen, einen solhen Mangel an Rechtsgesühl zu bemerken, der den Autor hindert, zu erkennen, wie jeder unabhängige Staat von seinen freien Rechten Gebrauch machen fann, ohne erst die Erlaubniß dazu von einem anderen nöthig zu haben. A Seit Menschengedenken sind zu den Gerichts - Sißungen nicht so viel Männer des Rechts von allen Seiten nach London geströmt, wie in den leßten 14 Tagen. Der Beweggrund dazu is, daß bis- her ein vom Queensbench - Gerichtshof zugelassener Anwalt auch bei M sün} Gerichtshöfen von Westminsterhall sür zulässig angesehen Föulich die deshalb erforderlichen Formalitäten aber feineöweges per- ine sondern nur durh Beaustragte ersüllt zu werden brauchten, dorti ab estimmung in der betreffenden Akte von leßter Session for- sämmtlich e daß jeder Anwalt sih eigenhändig in die Rollen der s L für erihtêhöfe einzeihnen müsse; wenigstens ist die Mei- zu Fellen, y überwiegend, daß die ältesten Anwalte, um si sicher gegan A von allen Seiten aus England und Wales nach London daß O und noch gehen. Es war nämlich entdeckt worden, den, in Ves e verstorbener Anwalte in den Rollen fortgeführt wur- schäfte En Sthreiber und andere unbefugte Personen Ge-
D N à : Distriften. Mathe giebt sehr günstige Nachrichten aus den Fabril-
auch der E entra sind beshäftigt, die Preise gestiegen und
empfindet den für dms im Durchschnitt um 5 pCt, höher. Man |
günstigen Einfluß, den die neue Faktorei-Akte
dur ä gen | ada N der Arbeitszeit und demnach auch der Production
Lord Western,
/ bekannt dur seine eifrige Thätigkeit im Parla- mente bei Verhandlungen landwicthsafiliher Srata und auch als | h ausgezeichnet, is vorgestern in seinem 77sten | itel, den er unter“ dem Ministerium |
praktischer Landwirt Lebensjahre gestorben. Sein T
Melbourne erhielt, erlisht mit ihm.
In der wallisischen Grafschast Carnarvonu sind reihe Goldadern |
1643
entdedt worden; das Grubonerz soll per Tonne 60 bis 200 Unzen |
Gold enthalten. ; y Der französische Kriegskutter „„Favori ‘““, der dieser Tage in Portômouth angekommen ist, hat ein fosibares Porzellan-Serxvice als Geschenk Ludwig Philipp's au die Königin und außerdem noh mehrere Geschenke an andere Personen, mit denen der König während seiner Anwesenheit in England in Berührung gekommen ist, überbracht.
Belgien.
Brüssel, 5. Nov. Die belgischen Blätter theilen jeßt das Protokoll mit, welches bei der am 19ten v. M. stattgehabten Aus- weselung der Ratificationen des zwischen Belgien und dem _Zoll- Vereine abgeschlossenen Traktats ausgenommen worden ist. Dieses Protokoll stellt die Jnterpretation von 5 Artikeln des Vertrages, von denen man glaubte, daß jie zu Zweifeln Anlaß geben fönnten, in fol- gender Weise fest: f E
Art. 12. Die Gleichstellung der belgishen Schisse mit denen des Zoll- Vexeins, in Betres der Flußschisffahrt , findet auch auf die Rhein - Vetros ihre Anwentung. ¡ i “ Art. 46. Die belgischen Unterthanen werden in Bezug auf thren Han- dels-Verkehr in der freien Stadt Franksurt nicht günstiger behandelt als die
Unterthanen des Zol - Vereins. B : E Art. 417, Der unter Litt. A. dieses Artikels auf 4 Sälbergroschen
sestgestellte Transit - Zoll für den Land - Transport, findet auf die Rhein- Octroi keine Anwendung.
Art. 20. Die Herabseßung des Ausfuhrzolles sür die nach Belgien ausgesührte Wolle dex Z2oll-Bereinsstaaten gilt nur in Betreff der zur Con- sumtion in Belgien selbst bestimmten Wolle. Die Wiedergausfuhr dieses Artikels aus Belgien soll eatweder dur die direfte Maßregel der belgi- {en Regierung oder dadurch verhindert werden , daß der Zoll - Vecein die Herabsezung des Ausfuhrzolles auf ein bestimmtes Quantum dieses Arli- fels beschränkt, welches ersahrungêmäßig und nach Uebereinfkunst zwischen beiden Regierungen als dem Bedürfnisse der belgischen Fabriken genügend erfannt wird. i 5 L
Art. 24. Die in diesem Artikel erwähnten nürnberger Waaren wer- den in dem Protokolle näher spezifizirt. i L j
Dex Minister des Jnnern hat eine aus Fabrikanten von St. Ni- colas und Gent bestehende Kommission zusammenberufen, welche die Frage beantworten soll, ob ohne Nachtheil für das genter Gespinnst
gewisse Sorten englischer Garne in Belgien eingesührt werden können,
unter der Bedingung, als Gewebe wieder ausgeführt zu werden. Schon vor einem Jahre war eine Kommission in Gent zusammen- getreten, um diese Frage zu entscheiden, und hatte sih verneinend ausgesprochen, Günstiger ist die Meinung der jeßigen Kommisston ausgefallen, welche vorgestern hier in Brüssel zusammengetreten ist. Es handelt sich übrigens diesmal nur um zollfreie Zulassung gewi)jer hohen Nummern von Twist (Nr. 48 Ketten- und 60 Schuß-Garn), und die Be- dingung ist, daß sie gewebt, gezwirnt oder gefärbt wieder ausgeführt werden. Dem Prinzipe nach hat die 9 (aßregel den Beifall der Kommisjion gefunden, do ist man übereinstimmend der Ansicht gewesen, daß dieselbe vor- läufig auf Baumwollen-Twist, ohne Unterschied der Nummern, welcher zur Färbung eingeführt wird, zu beschränken sei. Man hat geglaubt, noch ein Jahr warten zu fönnen, ehe man weiter gehe , einestheils weil die belgischen Fabriken im Begrisse stehen, sich auf Production der feineren Sorten einzurichten, anderentheils weil man hofst, daß die Verorduung vom 13, Oktober einen günstigen Einfluß darauf iben werde, und endlich auch, weil bei der Umwandlung der Garne in Gewebe niht dieselben Garantieen gegen Desraudationen vorliegen, wie wenn es sich um bloße Färbung handelt. i
Der Gemeinde-Rath von Verviers hat nun doch, um, wie man sagte, der Regierung einen Beweis von der Beruhigung der Gemü- ther zu geben, am 4. November die Vorstellung des „Tartüsse““ ge- stattet. Es war zwar ein heftiges Gedränge nah Pläßen, die Hauptstellen gegen den Jesuitisómus wurden mit lebhastem Beifall ausgenommen, man verlangte auch nach dem Schluß des Stücks das Lied: „die Missionaire‘’ von Beranger, und der Swhlußvers wurde vom Publikum mitgesungen, aber es famen feine tumultuarishen (L1- clamationen oder Ruhestörungen vor.
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Luzern. Die erste Veto - Gemeinde wird {hon am nächsten Sonntag (10, November) in Aesch abgehalten; andere werden rasch nachfolgen. Sämmtliche Gemeinden des Bezirks Münster , selbst Schwarzenbach, sind, wie dem Verfassungsfreund geschrieben wird, mit großer Mehrheit gegen die Jesuiten. —- Jn der Kaserne zu Luzern sind 230 Mann Jusfauterie unter dem Kommando von 3 Lieutenants. Von dieser Mannschaft haben bis zum 3 November 96 eine Veto- Gemeinde gegen die Jesuiten verlangt, ohne die Arch- tillerie - Compagnie, die bis auf 6 Mann das Veto ausüben will. — Der Bischof von Basel soll an die Geistlichkeit ein Schreiben erlassen haben, worin er sie vor der Theilnahme an leidenshaftlihen Umtrie- ben warnt und dahin zu wirken auffordert, daß das Volk ungehindert nah Wissen und Gewissen das Recht des Veto ausüben könne.
tai tP8.
Ftalienische Gränze, 99, Oft. (A. A. Z.) Briesen aus dem Toskanischen zufolge, is vor einigen Tagen von dem Dache des Großherzoglichen Schlosses Pogia Cajano herab zu einer Zeit, wo der Großherzog im Schlosse eben anwesend war, ein Schuß gefallen, der den Custode des Schlosses bei dem Austreten aus dem Gebäude verwundete. Alle angestellten Untersuchungen, um den Thäter zu eut- deden, blieben bisher ohne Erfolg.
Spanien.
Madrid, 1. Nov. Der Castellano veröffentliht den Be- rit des Staats - Anwalts in dem Prozesse der Individuen, welche der Verschwörung und des Mordversuchs gegen den General Narvaez und andere Behörden Madrids angeschuldigt sind. Aus diesem Ak- tenstücke geht hervor, daß Don Joachim Alberni, einer der Verschwo- renen, es war, welcher dem General Narvaez den ganzen Plan ent- dedte, und daß General Prim der Chef und der Hauptanstister dieses Komplotts gewesen. Gegen Prim und dessen Mitangeklagte
ist die Todesstrase beantragt. Portugal.
A Lissabon, 29. Okt, Da die Opposition in und außer den Kammern die Fortschritte zum Bessern, welche das Ministerium Costa Cabral in der materiellen Lage des Landes überhaupt und der &l- nanz = Minister Graf Tojal in der Finanz - Verwaltung insbesondere
bereits durchgeführt hat und noh weiter zu erreichen strebt , nicht
abzuleugnen vermag, so nimmt sie zu einer kleinlihen Taktik ihre Zuflucht; sie macht dem Kabinet einen Vorwurf daraus, daß es noch nicht vollkommen ans Ziel gelangt is, alle Lücken {hon ausgefüllt, alle Berge eben gemacht, alle Schäden geheilt hat. Man möchte dem Grafen Tojal gern zumuthen, in wenigen Wochen wieder gut zu machen, was in Folge langjähriger Unordnung allerdings schlimm genug geworden is, und zu welcher Verschlimmerung die Opposition und namentlich die Septembristen - Partei wahrlich einen guten Theil beigetragen hat. : ; ; Ein Mährchen der Oppositionspresse spricht von angeblichen Hoffnungen auf Abänderungen in der Verfassung, welche Herx Costa
Cabral mehreren angesehenen Miguelisten gemacht haben soll, um sie
sür dis Regierung zu gêwinnen, damit sie Don Miguel zu förmlicher
| Verzichtleistung auf den portugiesischen Thron vermögen, wogegen ibm
eine feinem hohen Range angemessene Jahres - Apanage ausgesebt, und sogar für die Vergangenheit nahgezahlt werden würde. Man mischt hier auf allerdings gescidte, aber auch sehr unredliche Weise Wahres und Falsches durcheinander, lediglich um Den Minister, der deu Hauptstein des Anstoßes der Septembristen bildet, Absichten des Umsturzes der Charte unterzuschieben, deren Wiederherstellung größ- tentheils sein persönliches Werk is. Alle angeblichen Versprehungen desselben in solhem Sinne sind eine bloße Erfindung, er richtig ist, daß die Regierung sowohl die noch vorhandenen Miguelisten mit der jeßigen Ordnung der Dinge zu versöhnen sucht, und daß seit lange schon Schritte gethan worden sind und noch ge- than werden, um endlich von Seiten des jeht in Jtalien lebenden Jnfanten einen förmlichen Abdankungs- Aft zu erlangen und so für ?mmer eine bedeutende Quelle der Zwietracht sür die Nation zu ver- stopsen, Aber gewiß i, daß die Regierung nie daran gedacht hat, einen solchen At um Opfer zu erkaufen, die mit ihrer Pflicht, Würde, ja ihrer Existenz sogar, unvereinbar wären. Jedenfalls steht es den Septembristen sehr \{lecht an, der Regierung einen Vorwurf daraus zu machen, wenn sie eine Partei, die jedenfalls eine echt nationale ist und sehr ehrenwerthe Männer in ihrem Schoße zählt, sih anzu=- nähern wünscht und in diesem Sinne arbeitet, da die Septembristen bei jeder Gelegenheit, wo es galt, die Regierung zu bekämpfen, um die Allianz mit den Miguelisten gebuhlt haben.
Die Weinproduzenten und Weinhändler des Duro-Distriktes hiel- ten fürzlih zu Porto eine Versammlung, worin die gedrückte Lage dieses Zweiges der nationalen Landwirthschast und die Mittel zur Abhülfe besprochen wurden. Ciner der Theilnehmer an der Ver- sammlung, ein seit langen Jahren in Porto niedergelassener (Eng- länder, der mit dem Weinbau und Weinhandel durch eigenen Betrieb beider im Großen gleich sehr vertraut is, hat darüber nah dem Sprüchwort reinen Wein eingeschenkt, d. i. die volle Wahrheit ge- sagt, die freilih manchen Ohren nit sehr angenehm klingen mochte. Wenn der Verbrauch an Portweinen in England abgenommen, der Absah dahin also sich vermindert hat, so sind weit weniger die hohen Zölle daran Schuld, mit denen dieses Produkt bei der Cinfuhr in England belegt ist, als die ins Große getriebenen Verfälschungen der Weine selbs, welche in Portugal daran vorgenommen werden, noch ebe dieselben zur Ausfuhr kommen. Man suht denselben durch al- lerlei Zusäße von Alkohol, Zucker, Himbeersast u. dgl. einen aroma- tisheren Geshma, eine gewisse Farbe zu geben, wie man glaubt, daß sie namentlih in England gewünscht werden. Und dabei wird Wein von geriugerer Qualität häufig für erste Qualität ausgegeben,
Griechenland.
chck Athen, 26. Oft. Laut offizieller Anzeige in dem Regie- rungs- Blatt sind die Korinthen - Preise der verschiedenen Provinzen festgeseßt, wie solgt:
u E 300 Drachmen oder 50 span. Thaler. Messenien ..+---.40.0420545 216 » * 00 » di 240 » Oh » Mad liS eo: eint e 198 » A. O »
Nach diesen Preisen sind die Zehnten und der Ausfuhr-Zoll sür das fünstige Jahr zu berehnen.
Jn der Deputirten-Kammer wurde neulich der Antrag gemalt, dem Ministerium einen Kredit von 20,000 Drs. zu erössnen, um den Deputirten ihre monatliche Entschädigung auszuzahlen. Darüber wurde die Frage aufgeworfen, ob alle Deputirten zu dieser Entschä- digung berechtigt seien, oder nur diejenigen, deren Wahl von der betreffenden Kommission bestätigt worden, indem die Vertheidiger der leßteren Ansicht behaupteten, die Worte der Constitution (Art. 67) lauten ausdrücklich: „Die Deputirten, welhe ihre Pflichten als solche erfüllen, erhalten aus dem Staatsschaß eine Entschädigung von 250 Drachmen monatli während der Dauer der Session.“ Da aber auf diese Weise kaum ein Drittheil der Deputirten Anspruch auf ihren Gehalt machen fönnten, — denn bis jeßt sind niht mehr als 40 von der Kommission anerkannt, — so ging es sie persönli zu nahe an, und mit großer Stimmen-Mehrheit beschlossen sie, daß bis zur Ent- scheidung der Kommission selbs die Deputirten, deren Wahlen bestritten sind, eben so gut ihre 250 Drachmen bekommen sollten, wie die anderen, und zwar \o, daß die Zeit von dem Tage der Eröffnung der Kammer an zu rechnen sei, Der Aion, die Hoffnung und andere ministerielle Blätter tadeln diesen Beschluß, noch viel mehr aber die Oppositions - Blätter, welche behaupten, daß unter Maurokordatos nie ein solcher Mißbrauch der öffentlihen Gelder ge- stattet worden wäre, eine Behauptung, die indeß sehr problematis is.
Jn meinem lebten Bericht theilte ih Jhnen die Rede mit, welche der Deputirte Herr Damianos hielt, als die Kammer dem König eine Deputation entgegensenden wollte. Die respektwidrigen Worte, deren er sich bediente, und der Mangel an Achtung für den König, den er bei dieser Gelegenheit zeigte, erregte nit allein in der Kammer, sondern in ganz Athen den größten Unwillen. Die Kammer beschloß daher gestern, noch eine Deputation zu ernennen, um Jhren Maje= stäten zu ihrer glüdcklichen Rückkehr in die Hauptstadt zu gratu- liren. Die Opposition war sehr bemüht, dieses zu -hintertreiben. Doch vergebens. General Th. Grivas sprah mit wenigen kräftigen Worten seine tiefste Ergebenheit für den Thron und die Ruhe des Landes aus, und suchte die Nothwendigkeit darzuthun, daß die Kam- mer den ihr durch Damianos zugefügten Schimpf von si weise.
Herr F. H- Schäser, der thätige und umsihtige Secretair der Dampfschiff - Gesellschaft des bsterreichishen Lloyd, welcher voriges Zahr den Vertrag zwischen jener Gesellschast und dem Königl. grie- chischen General - Post - Amte abshloß und sih hier gegenwärtig be- sindet, um die nöthigen Anordnungen wegen der auf dem Fsthmus von Korinth zu erbauenden Etablissements zu treffen, ist von Stk. Majestät dem Kbuig Otto zum Ritter des Erlöser-Ordens er- nannt worden. ; j L
Jn der lebten ordentlichen Sißung der atheniensischen archäolo- gischen Gesellschaft zeigte der Secretair, Herr Rizo Rangavi, eine von ihm entworfene und hier gestochene sehr interessante Karte der Städte, Provinzen und Inseln, welche in früheren Zeiten Tribut an Athen bezahlten. Bemerkenswerth is es, daraus zu entnehmen, daß Byzanz auf derselben mit einem jährlichen Tribut von 2580 Drah=
men figurirt.
© München, 8. Nov. Ein _ in Briefen aus Athen erwähn= tes Gerücht läßt von Kolettis und Metaxas für eine definitive Zu- sammensehung des Ministerrathes einen weiteren Schritt gethan ha- ben, nämlich dur die Genehmigung des Austritts des Kriegs - Mi-= nisters Tzavellas. Jndessen bedarf dasselbe noch der Bestätigung, so lange man dasür keinen anderen Beweggrund ansührt, als den der vollkommenen Unfähigkeit des Genannten zu irgend einer bedeutenden Stelle, denn diese war son lange vor seiner Ernennung zum Mit= gliede des gegenwärtigen Ministerrathes kein Geheimniß in Griechen- land mehr.
Der Minister-Präsident Kolettis und sein gleihmähtiger Kollege Metaxas haben si ganz in derselben Lage befunden, in welcher auch der Justiz-Minister Balbis war, d. h. sie wurden von der Hauptstadt zu deren Vertretern gewählt, nachdem sie ihre Ministerstellen längst
angetreten hatten,
albis? Wahl wurde aus dem gleichen Grunde