1844 / 317 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

umm

Tast alle französische Blätter sprechen ihre Entrüstung darüber aus, e in L ur van des spanischen General - Prokurators gegen die Verschwörer der Grundsaß aufgestellt und vom Ministerium S billigt worden, es genüge an bloßen Jndizien der Schuld ohne ab- soluten Beweis, um die Verurtheilung von Prim und seinen Mitge- fangenen zum Tode zu rehffertigen, „Wir haben“, sagt das Jo ur- nal des Débats, „keinen Begriff von einer soléhen Justiz. Wenn die Todesstrafe leine Beweise der Schuld erheischt, zu welcher“ ande- ren Strafe sollen sie dann erforderlich sein?“ Der Constitution - nel empfiehlt der Regierung der Königin Zsabella dringend , daß sie weise genug sein möge, Pardon zu bewilligen, falls das Kriegsgericht auf solche Prinzipien hin die Todesstrafe aussprechen sollte, „Jm Blute Don Diego’s“, fügt dies Blatt warnend hinzu, „kam Espartero's Regierung zu Falle; Prim's Blut würde vielleicht nicht weniger verderblich sein für die, welche es zu vergießen magen möchten. Seit Ferdinand's Herrschaft bat es keine Regierung in Spanien über sih gewonnen, Begnadigung zu bewilligen, Politische Tribunale haben der Reihe na, eben so wie die Regierungen, einen Bürgerkrieg genährt, der \{recklicher ‘war, als der, gegen welchen sie zielten, Hoffentlich wird die ‘jeßige Regierung, um ihrer selbs willen, in der“ grausamen und gefährlihen Bahn ‘inne- halten, welche sie mit den Hinrichtungen zu Barcelona betréten hat.“

A Paris, 8. Nov. Das Journal des Débats preist in fast üterschwänglihem Tone die Fortschritte, welche die Kolonisirung von Algerien in den’ leßten Jahren gémäiht habe.

ie es aber in der Wirklichkeit um die Colonisation in Algerien steht, lernt nan aus dem fürzlih erschienenen Werke des Herrn Le- blanc de Prébois, eines Stabs - Offiziers, der zwei Jahre lang in Afrika gewesen is, und der nicht nur die Fähigkeit, sondern auch, ein seltenes Verdienst, den Willen hat, seinen Landsleuten die Wahrheit über den Zustand ihrer afrikanischen Eroberung zu sâgen. Herr ‘Le- blané de Prébois erklärt in seinem: „Les Départeinens alg&Œiens” betitelten Buche, daß bisher so “viel wie nichts für den Anbau des eroberten Asrika geschehen ist, und zwar aus folgenden drei Grün- den: erstens, weil bis auf den jeßigen Tag das militairische Ele= ment, der Säbel, in Algerien entschieden ovorherrsht; zweitens, weil die Regierung kein Colonisations - System hat und “be- folgt z; drittens, weil in der gegenwärtigen Lage der Dinge die algie- rische Frage niht eng genug mit ‘der allgenieinen europäischen Poli- tif verslohten is. So lange diese Hindernisse dauern, sagt Herr Leblane de Prébois, wird Frankreich nimmermehr etwas Großes und Pauerndes in Afrika gründen; aufgehoben aber können dieselben uur dadurch werden, daß Algerien für ‘einen integrirenden Bestandtheil Frankreihs erflärt, daß es in Departements eingetheilt, und in jeder Hinsicht unter das allgenièine französische Geseb gestellt wird. Eine solche Forderung ausstellen, heißt indessen offenbar êtwas Unmögliches verlangen, Wir wollen uns nicht die Mühe“ geben, die einzelnen Gründe der Ungusführbarkfeit der ‘politischen und natiónalen Ver= \{melzung Algeriens mit Frankreich nahzuweisen , sondern uns auf die Bêmerkung beschränken, daß jene Postulat so’ ziemlich einer Ber- dammung der asrifanischen Eroberung ‘gleihkömmt,

Grossbritanien und Irland.

London, 8. Nov. Die Morning Post bringt ein Gerücht, daß nicht nux Lord Haddington, der erste Lord der Admiralität (als dessen Nachfolger bekanntlich Lord Ellenborough bezeichnet wird), son- dern auch der Graf von Ripon , Präsident des ostindishen *Kontroll- Amtes und Lord Lonsvbale, * der General - Postmeister, noch’ vor dem Beginn der Parlaments - Session aus dem Ministerium scheiden wer- den, Als Nachfolger Lord Ripon's wird Lord Stanley genannt, der im Kolonial - Ministerium durch Herrn Gläbstone erseßt werden soll. Als Präsidenten des Handels - Amtes, in Herrn Gladstône’s Stelle, bezéihnet man den Grafen von Dalhousie, und als: dessen Nachfolger in der Vice-Präsidentschaft des Handels-Anites Hérrn Cardwell, Mit-= glied für Clitheron, Das Amt des General - Postmeisters“ ist," dem Gerüdhte nah, noch nit vergeben, doch wird angedeutet, daß die Regierung das Ausscheiden Lord Haddington?s' ungerit sehe, und ihn vielleiht bewegen werde, in Lord Lonsdale?s Stelle zu ‘treten.

Ein Schreiben des Dr. Wolff, welches die londoner Blätter mit- theilen, bestätigt dessen Ankunft in Meschid. Er hat ‘éine Lösegeld von 2500 Pfd, zu zahlen. Sciner Mittheilung zufolge hat noch ein Engländer, Lieutenant Wyburd von der ‘ostindischen Marine, der seit 1835 verschollen is, seinen Tod durch Henkérshand in Bochara ge- funden, Der neue Lord - Mayor von London, Herr Gibbs, ist am 8ten d, M. beeidigt worden; am folgenden Tage sollte er, dem bereits veröffentlichten Programm gemäß, seinen seierlichen Umzug durch die City halten. Dem an diesem Tage zu Ehren des Lord-Mayor ver= anstalteten Festmahle in Guildhall werden ‘sämintlihe Kabinets - Mi- nister beiwohnen.

Der französishe Botschaster in Madrid, Graf Bresson, soll si, nah unseren Berichten aus Müidrid, aufs lebhastestz bemühen, eine Hinrichtung Prim's für den “Fall zu verhüten, daß, wie zu ‘erwarten, das Kriegsgeriht denselben zum Tode verurtheilt," und“ es soll ihm gelungen sein, beruhigende Zusicherungen von der spanischen Regie- rung zu erbalten,

Der Präsident des spanischen Finanz-Comits in London, Herr Borrajo, erklärt ein während der leßten Tage in Umlauf gesebtes Gerücht, als habe die spañishe Regierung unter der Hand neue Zproe. Obligationen zum Betrage von 600,000 ‘bis 700/000 Pfund Sterl. an den Markt gebrächt, sür vollklommen unbegründet.

Lord Palmerston isst am 6ten von seiner Reise durch ‘Deutschck- land zurüickgeïehrt,

Der Vice- Admiral Sir William Parker, |wéliher die englische Seemacht während ‘des cinestshen Krieges besebligte,/ ist am 4ten aus China in Portsmouth’ angekommen.

x London, 7. Nov. Der gegenwärtige Znstand der Repéal- bewegung und ‘das’ offenkundige Bestrèben O'Connëll's, ‘das Feunêr zu - löschen, welches er mit ibétaus großem Eifer anzusachen béniüht ger wesen i, geben uns ein léhrreiches Bild ‘von dem ‘Charafter des ir- ländischen Volkes und seiner politischen“ Anführer. Jn England, wie in anderen Ländern, kann “das Volk wohl ‘dupirt wérden; aber wehe bann auch dem Abenteurer, der auf die öffentliche ‘Leichtgläubigkeit spéfkulirt und der Rache und dénm'Unwillen seiner enttäuschtên Añhän-

er sh ‘ausgeseßt hat, J Jrland ‘dagegen ist dér'‘augénscheinlichste anfelmuth, is der höchste Grad von Lügenhaftigkeit “nicht fähig, die Stellung derjenigen zu loerü, welche diè Künst besißen, dié Bea zu hintergehen, und so lange O'Coûnell ¿s vermeidet; zu dem ‘irlän- dischen Volke in der ‘einsahen ‘Sprache ter Wahrheit ‘und Ausrichtig- keit zu \rechen, \o lange hat ér “äu {venig zu ‘fürchten von ‘der Wirkung \einet Uebertreibüngen unb*dèr Leerheit seiner Versprèhun- L Bee h r hatte indeß" die Répealbewegung fo ‘außerordentlich ‘lange Müh n es nicht ait}ffällèn fonntë; wenn man ‘sélbst Männer ‘von eit und“ Véïsiand” fand , * dié zu "glauben "anfingen , ér

y

: “’hâtte “si ènblich' “\elbs- "Aetäuscht, und“ in“! A , “bés Alters diese ‘üngeitinte und unanslhtbare Ioee ‘mit ‘allér Aus:

tihtigkeit, derén er fähiä"wärèzt“rfaßt. v Dérivnane indeß liberheben uns M M att atn iefe“a ? L

1648

seines Selbstbewußtseins, niemals war er eifriger bedaht, sih aus den Schlingen seines eigenen Neyes heranszuwickeln und, bevor er es von neuem wieder auswirft, seinen Fuß aufs Trockene zu seben, als eben jeßt. Die Stellung, welche er einzunehmen sucht, kann indeß doch

Zum erstenmale stellt er sein persönliches Uebergewicht den Prinzipien entgegen, welche er seit Jahren mit allmächtiger Autorität dem Volke einzupflanzen bemüht war. Andere Männer, welche {hon seine Nébenbuhler sind und bald seine Feinde werden können, sind bereit genug, diese Entwürfe auszu- nehmen, wo er sie gelassen hat; aber wenn die Aufgabe eine hof- nungslose für den Liberator selbst war, so is sie es noch viel mehr und Einwirkungen. Es fann indeß wenig Zweifel darüber bestehen, daß die Folge die- bder progressiven und Fraction der Repeal-Partei ein Bruch sein muß; und zwar ein solcher Bruch, welcher dem Charakter aller Leiter dieser Sache entweder der Konsequenz oder der Klugheit halber wesentlih schaden wird. Die eine dieser beiden Eigenschaften muß nothwendig der anderen aufge- Unter diesen Umständen aber sindet sich die Regie- rung \o wohl gestellt, daß sie eine Politik wird annehmen und durh- seßen können, welche zugleich einen energischen und versöhnlichen Cha- Ju welcher Ausdehnung dies stattfinden mag, is bis

nicht ohne große Opfer erlangt werden.

bei dessen oppositionellen Bestrebungen ser großen Differenz zivischen

opfert werden.

rafter trägt. jeßt noch durchaus unbekannt, aber so viel ich aus der

retrograden

gegenwärtigen

Lage der Dinge urtheilen kann, so dürste man die Gelegenheit, welche die nächsten sechs Monate zum Handeln darbieten werden, nicht un-

gestraft vernachlässigen können.

Das Máßigkeits-Gelibde sührt noch in Jrland sein Scepter und ist fürzlih dur einige Zufälle verstärkt worden, welche auf die Ein-

bildungsfrast des Volkes einen tiefen Cindruct gemacht Personen, die das Gelübde gebrochen und sich betrunken

haben, Zroei hatten, starben

des anderen Tages eines gewaltsamen Todes; der Cine ertrank, der Andére stürzte vom Pferde. Pater Mathew «ist ‘in großer Geldver-

legenheit. gewesen.

Man hatte ursprünglich beabsichtigt, die Máäßig-

feits «Medaillen für einen kleinen Betrag zu verfaufen, doch der Cifer der Müßigkeits-Apostel vernalässigte diese Vorsicht, und viele tausende oder hunderttausende Medaillen, von denen ein Theil von

Silber war, wurden umsonst weggegeben.

Es scheint, daß Pater

Mathew durchaus nicht pünktlich in Bezahlung seiner Schulden an die Versertiger dieser Medaillen gewesen is}, welche ein unbegräuztes Vertrauen auf seine Rechtlichkeit oder seinen Kredit hatten; der Be- trag seiner Passiva soll fich auf nicht weniger als 20,000 Psd. be-

laufen, Kirche is, daß ein Mönch mit einer solhen Summe macht hat.

Spanien.

& Madrid, 2. Nov.

Jh glaube, daß dies das erste Beispiel in der Geschichte der

Bankerott ge-

Der Fiskal, Oberst-Lieutenant Azuar,

beaustragt , die: Untersuchung gegen General Prim und dessrn Mit- vershworené zu führen, hat gestern feine Anfiage- Akte dem Kriegs-

geriht eingehändigt. daß ei \{hworenen, D, Joaquin Alberni, um sein Gewissen

dem General Narvaez Anzeige von der Verschwörung hier und“ in änderen großen Städten ausbrechen sollte.

In ihr giebt er an, daß einer der Mitver-

zu beruhigen, maihte, die

„Die Er-

mordung der ersten Militair-Behörden war der Anfang und das

Signal des blutigen Drama's, wollten. Unzählige Opser sollten fallen,

welches jene Verbrecher aufführen Entdeckung von Wassen,

Scießbedarf, Aussagen, Alles““, sagt der Fiskal, „bestätigt die (von

Alberni? gemachten) Angaben.

Neun- Personen sind“ bis: jebt wegen

dieser Angelegenheit verhaftet: der General D. Juan Prim, D. Ven- tura Ortega (Adjutant Prim?s), D, Ramon Sans (und 6 andere,

den niedrigsten Ständen angehörende Leute).

Es ergiebt sch gegen

den Ersten, General Prim, daß er der Chef und Dirigent der gan-

Der Fisfal beruft si

zen Verschwörung war,“ die Truppen zu

die: Prim ausgefordert hätte, hält den ‘Umstand,

ménchelmörderishen Absichten darzuthun.

welche gegen ihn ausgesagt, lenne er theils gar nicht, von \{chlechtestem Rufe,

weise aufrichtiger Crfenntlihkeit gegeben hätte, Vers{hworenen eingehändigt zu haben, vers{chwunden. Weiter hätte er nihts anzusühren.

geshuldigten behaupteten, sich gegenseitig gar nicht zu das Gegentheil erwiesen ist.

nicht alle“ die’ vollen Beweise erforderlich sind, deren

}löß

zur ‘Anwendung fömmen, vielmehr {weben wir , bis'

ist, daß die Blätter der moderirten Partei sich das

und Kugeln darstellt, auf welcher eine Fahné mit „Constitution“ von 1837 ruht. Im Hintergrunde

E co stellt dagegen ‘als Losung auf: mokrätishen Jnstitutionen!

höhtér Wachsamkeit. ©iBeit'mit’“ dey zidécklosen! Untersuchung der Frage, ob

vorzunehmen, oder ob man

seiner Urtbeilsfrast. Niemals war O'Connel in vollstähdigérem Besiy *

“Volfsvertreter einmal die Notbwendigkeit der Reform

“Gewiß! muß“ diese Fragé® selb} als: zunzeitig: xrshein

auf Personen,

verführen, und daß er seine beiden Trabucos an zwei der Vérschwornen“ eingehändigt häite, -als genügenden Beweis, um seine Diese Trabucos warf einer der Angeklagten, als er entdeckdt zu sein befürchtete, in einen Brunnen, aus welchem die Behörden sie hervorholen ließen. Der General Prim erklärte dem Fisfal, ‘die ihm angeschuldigten verbrecherischen Absichten wären eine leere Erfindung und durch nichts erwiesen.

Die Zeugen, theils als Leute

Er besäße Entschlossenheit genug, um offen, Stirn gegen Stirn, aufzutreten, wenn er Revolutionair sein wolle; nie aber würde er sih der shändlichen Mittel bedienen, die man ihm zur Last lege, und zwar um so weniger, als der Anschlag gegen Per- sonen gerichtet wäre, denen er Fréundschaftsdienste verdanke und Be- . Die Trahbucos er- fannte er zwar für die seinigen an, leugnete aber, fie an einen der Sie wären, er wisse niht auf welche Weise, vor seiner Rlikkehr aus Frankreich aus seiner Wohnung Die übrigen An-

fennen, obwohl

Dies sind die Beweise, welche ‘der Fiskal anführt, um Prim und die übrigen Angeklagten als des Verbrechens des Aufruhrs (sedician) schuldig* darzustellen und gegen Alle auf die Todesstrafe anzutra- gen. Ex spricht den Sab aus, daß bei friegsgerichtlihen Verfahren

das bürgerliche

Gesebbuch ‘eïrwähnt,"um auf Todesstrafe zu erkennen, soudern daß ge- wié Judizien hinreichen, die den Beisißern des Kriegsgerichtes die Ueberzeugung von dem Verbrechen und der“ schuldigen Person ein-

en. l Es ist wohl faum zu erwarten, daß diese Ansichten des: Fivfals

andere ‘Beweise

vorliégeti werden, über das eigentlide Vorhaben und den Grad ‘der Strafbarkeit des Generals Prim so gut wie im ‘Dunkeln. Auffallend

Ansehen geben,

als ob sie ihn für’ huldig hielten und \ein-Schidssal beweinten, Das Eco del Comercio nimmt sich seiner ‘auss lebhafteste an. Die espartéristishen Blätter beobachten völliges Stillschweigen. géstern' sind lebtere (der Espectador und der Clamor publico) ‘mit-einer großen Vignette verziert, die eineit Haufen von Kanonen

Seit

‘der Ausschrist : erhebt ih die

Sonue, wenn anders nicht der Untergang derselben gemeint is Das „Ein Thron, umgeben von de-

Daß'‘am 27sten in Barcelonaeine Bewegun stattsand, welche die Ermotding ‘des General-Capitains Meer zum Zwede ‘hatte, jedoch unterbrückt ‘würde, ist ‘Ihnen - ohne Zweifel {hon bekannt. Sevilla; Valencia ¿‘Burgos äußerten sih Symptome ähnlicher: Unter- nehnüimgen * und ‘gaben den Militair*Behörden Veranlassung: zu ‘er-

Auch in

Unterdessen ‘vérgeuden die: Deputirten* der ‘Nation’ die Tostbarste

es: an der: Zeit

sei, die von der Regierung beantragte Reform der! Constitution jebt sie auf spätere Zeit verschieben solle.

en, da die als Prinzip -an-

erfannt haben, und die Regierung ohne Hehl mit ihren umfassenden Pro- jeften hervorgetreten ist, í auf dem als verwerflih und unausführbar- Anerkannten beharren zy wollen und zuglei - seinen Feldzugsplan dem Feinde- vorher zu ent- E hüllen, damit er Zeit gewinne, jich zu rüsten. ; Werke zu \chreiten, lassen die Gesebgeber, Minister wie Deputirte sih in Diskussionen“ ein, deren jede ihre Blöße darstellt und den Re- oolutionairen Waffen in die Hand reiht. Martinez de la Rosa den Saß dur{führen sehen, Revolutionen seien eine Nothwendigkeit. Ueber Fragen, wie die von der Souverainetät des Volkes, streitet der Minister des Jnnern sih mit einigen Deputz-

oatoren, indem sie die Hälste des Staats - Grundgeseßes abändern

Die Reform jeßt zu verschieben, würde heißen,

Anstatt ras zum

Haben - wir do Herrn

ten schon mehrere Tage hindurch. Die Minister nennen sich Kouser- und dabei erklären sie, diese Constitution bleibe dieselbe, und fie wären ihr mit enthusiastischer Liebe zugethan, Der Minißer des Jnnern tritt in der Zerstreuung mit dem Saße hervor, der Thron könne nie an das Grundgeseß gebunden sein, denn er stehe höher als dieses. Ein Deputirter, unter den Doctrinairs einer der am meisten geltenden, behauptet, um den Beruf der gegen- wärtigen Cortes zur Reform der Constitution zu erweisen, fünftige Gortes bätten das Recht, die Verfassung nach demokratischen Grund 2 säßen zu ändern, falls sie es sür angemessen hielten. Eine Voraus. F sagung, deren Erfüllung vielleiht nahe steht. Weiß überhaupt Jemand, ob die angekündigte Reform ausreichen wird? Von der Constitution |

von 1812 fam man auf die von 4837 zurü: wohin wird man nun von der neuen literarishen Arbeit des Herrn Martinez de la Rosa fommen? Rechnen er und seine Amtsgenossen darauf, ewig Minister zu bleiben, und von deuselben Cortes unterstüßt zu werden, und zwei- feln sie etwa daran, daß sie, dem natürlichen Laufe der Dinge ge- F mäß, anderen Männern, und zwar von- entgegengeseßten Ansichten, werden: Plaß machen müssen? Sehen sie etwa uicht, daß ihre con stitutionelle Reform der einen Partei als Hochverrath an der Sou- verainetät des Volkes, einer anderen (der monarchishen) aber nur als * eine Fortführung der Revolution in neuer Gestalt erscheint? Â

Die Zeit, wo man sich in Spanien um politische Schulfragen stritt, sollte endlich abgelaufen sein. Das Volk bekümmert sich um diese Fragen nicht, sondern verlangt Ruhe, und seufzt nah der schüßen den Thätigkeit einer - frastvollen Regierung. Sagte doch Herr Mon selbst gestern im Kongresse, das Ministerium Gonzalez Bravo hâtte nach Gutdünken Geseße gegeben, die National - Miliz entwaffnet, die Diftatur ausgeübt, und doch einer unermeßlihen Popularität genossen, F und zwar, weil es das Bolk gegen Meutereien ‘schüßte und ihm den Frieden gab.

Abends. Jn der heutigen Sihung des Kongresses stellte der Deputirte Perpiñá die Behauptung auf, die dermaligen Minister würden auch mit der umgeänderten Constitution nicht regieren können, da Einige von ihnen in Theorieen verliebt wären, ¿ohne praktische Kenntnisse zu besißen, Herr Alcalä Galiano, der vor einigen Monaten öffentlich das Gelübde ablegte, der politischen Lausbahn sür immer zu entsagen, hat nunmehr, aus Liebe zum Vaterlande, von der Regierung ein Amt angenommen, mit welchem ein Gehalt von 5100) Piastern verknüpft ist z - er sprach zu Gunsten des Paragraphen, in welhem die Reform für nothwendig erklärt: wird, und dieser Parg- graph wurde endlich vom Kongresse angenommen

Griechenland.

„Auf Grund eines von einem ausgezeichneten Diplomaten in Athen“, heißt es in einem Sthreiben aus London, Anfang Novem- ber, in der Augsb. Allg. Zt g-, „mit großer Klarheit und meister haster Gründlichkeit verfaßten Memoire über den Zustand Griechen- lands hat die österreichische Staats-= Kanzlei an die Kabinette der | Großmächte, England, Frankrei, Preußen und Rußland zu dem | Zweck Eröfsnungen gemacht, um ihre Ansicht darüber zu hören, was | etwa zu thun wäre, am dem Versuch einer Erweiterung der griedi- | {hen Gränzen auf Kosten des türkischen Reichs, in welchèm Streben alle Parteien in Griechenland einig: seien, entgegenzutreten. ie f

4 E

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Zweisel werden ch sänimtliche Kabinette über eine Prävc- tiv - Maßregel vereinigen , die geeignet is, einen solchen Versu, F wodurch nicht blos die Pforte und Griechenland in Krieg verwicelt, sondern auch das sriedliche Cinvernehmen des übrigen Europa leicht unl

ih gefährdet würde, niederzuhalten, Es dürste dies um fo mehr an

der Zeit sein, als es nachgerade Aufgabe ist,“ eine Verschmelzung der beiden Haupt-Parteien als wesentlihe Bedingung für das (Gedeihen

des jungen Staais zu erzielen, was insofern, als sämmtliche Parteien

in der Meinung der Nothwendigkeit einer Gränz - Erweiterung über- einstimmen, den einzigen Nachtheil haben kann, daß dur eine auf solche Weise beroerfstelligte Kräftigung des National-Willeus die Re- gierung in eine lästige Alternative: versetzt und- gegen ihren Wiklen zu handel sih gedrungen sehen köunte. Man darf sonach einem baldi- gen Entschlusse. der Kabinette entgegensehen, und vermuthlich werden | sich hieran weitere Verhandlungen im Jnteresse des griechischen Staats, namentlich auch in Bezug auf seine Finanzlage, fnüpfen,“

&. Athen, 20, Okt. Die beunruhigenden Nachrichten, wel deutshe:Blätter vor einem Monat über die Insel Eubsa enthielten, finl gänzlich unbegründet; denn merkwürdigerweise sind dort seit dem ck * September weniger Räubereien vorgefallen als in srüheren Jahren (nämlich nur drei), und bekanntlih war gerade Euböa derjenige Land- tri, welcher am wenigsten von diesem Grundübel aller südlichen Län der zu leiden hatte, Jm Ganzen zählt der nördliche Theil der Jusel 11. europäische Grundbefißer, darunter drei Engländer. Von diesen wohnt nach wie vor über die Hälste das ganze Jahr hindurch au| ihren Gütern. Die übrigen besuchen dieselben nux zeitweise, und s ist Niemand eingefallen» sich zu. flüchten. - Alles, den Fremden wider fahrene Unheil beshränkt sih auf die Ermordung des Guts-Aussehe einer englischen Familie, welcher ein Griehe warz er wurde vor di F Monaten im Schlafe erschossen;z die Familie aber, welche nur den F Sommer auf ihrem Gute zubringt, fand sich hierdurh nicht bewog | dasselbe zu verlassen, Zwar hatte die Jusel diesen äußerst trockenn Sommer über viel von Waldbränden zu leiden, sie theilt gber died Scic{sal mit allen übrigen Provinzen. Der Bauer legt hier Feu? an das! Gesirüpp, um seine Brache zu reinigen oder neue Felder z1 F öffnen oder um- gute Weide für seine Schase zu gewinnen, Wege! F dev: \hädlihen Folgen, welche - diese: Experimente meistens haben, d bei der- Trockenheit des ¿Sommers die größte Vorsicht dazu geho die- Verbreitung: oder das Weiterspringen des Feuers zu verhindeW ¿waren die Forst-Behörden fortwährend bemüht, diese- Gewohnheit d unterdrücken, Leider is nun seit diesem 3, September diese Bran in vorzugsweise Konfusion gerathen, und, so erklärt es sih, wi? die Befreiung. von einem lästigen Drucke auf der, einen Seite und ungemeine Trockenheit des diesjährigen Sommers vollkommen hinrel ÿ chend waren, die griechishen Wälder zu vernichten, ohne daß dabt E politische: Ausregung oder Unzufriedenheit der Bauern, mit ihren Out®- F herren. im Spiele war. : L

/ An der Nordgränze aber -und in Messenien und- Lakonien nimm! die Räuberei zu, und die Regierung soll daher beabsichtigen, den Kan mern unmittelbar nah ihrer definitiven Konstituirung die Wiederher" stellung des Gesebes über die Standgorichte (vorzuschlagen , weldhe® wie man hier (jedoch wohl wit Unrecht) glaubt, durch die Constitu

tion, welche die Errichtung von Ausnahmegerichten (also nux von sol :

hen, die im Gesebe. nicht vorgesehen). vexbietet , . ausgehoben „wor- den sei,

Nachrichte ein Sthrel j U E O) verdienten Herrn: Waghoxn an den Vice-König von Aegypten be- merlenöwerth ist. gung einer

mir, ih sollte Jhnen sc{reiben. egten Unterrevung zusagte, suchi den kürzesten g

finden, der te la Osten und Amerika im Westen,

Ew. Hoheit eine Eisenbahn durch die Wüste nah Suez; die Zeit ist jeßt

gekommen, d l uyI j Dinge davon abhalten; greifen Sie das Unternehmen an und Sie werden

unter den günstigsten Au i ) erheben, wie es in der alten Zeit war. Jch schreibe Jhnen fonfidentiell, Die Herren Rothschild, die größten Finanzmänner Europa’s, können das Kapital, das dazu nöthig ist, . in London , Paris und Wien aufbringen, )weifeln Sie daran, so sage ih Jhnen, daß mir von ihnen selbst versichert worden--ist, die Sache sei auszusühren, nicht ausbleiben. versäumen, Jhren Namen.der Nachwelt als den eines großen Mannes zu überliefern. der Schienenbahn nach Suez bei den ersten Jngenieuren Europa's, Stephenfon und Brunel, Auskunst einholen zu lassen. Aegypten ist bestimmt, zu blühender Größe zu steigen, = und alle anderen Nationen, mit Ausnahme Frankreichs, wünschen eine Eisenbahn nah Suez. nach Vollendung der Bahn Triest das werden muß, was Marseille heute i, Betrachten sich Ew, Hoheit nur die Karte -von Europa; Sie werden bestätigt finden, was ich sage. Bermittelung in Berührung sezen mit den Finanzmännern und den Juge- nieurs, die ih Jhnen genannt habe, so werden sie den vollständigen Be- weis erlangen, wie das Unternehmen vortheilhaft sür Aegypten sein wird, und sich- Reichthum und Handel iu einem Verhältniß, das jeßt noch gar niht zu ermessen ift, vermehren werden,

(Vergl. Allg. Preuß. Zt g. Nr. 227, 238, 240, 242, 243, 248, 249, 252, 233, 25 5

. nahtheiliger Umstand is, daß viele Fabrikanten sich von den einmal

«

. der Zeit und deren Anforderungen fortschritten, emporgekommen sind

Prei H, A S i \ M Y bedeutend niedriger, und es dürste der Beweis {hon zu süh-

Baußen in Sahsen, ferner die Fabrik von C. G. Kramsta und

die E

seinen Bedárf. in größeren Gedeckeu . vou Sahsen bezieht und auch

Aegppteu.

London 6. Nov. Die leßte Ueberlandpost aus Judien hat n gus Kahixa vom 22, Oktober überbracht, unter denen ben des um die Verbindung zwischen England und Ostindien

Das Streiben betrisst den Vorschlag zur Anle- Cisenbahn über die Landenge von Suez und is, wie es cheint, auf ausdrücklihes Geheiß Mehmed Ali's geschrieben, Es

ie folgt: lage! M folg den 18. Okt. Ew, Hoheit begehrten gestern Abend von , Dies ist der Brief, den ih Jhuen bei der Die Zeit i gekommen;z die britische Regierung We nach dém Osten; dieser ist nur dur Jhr Land zu Aegypten ist der Mittelpunkt und die große Straße zwischen China Vor eilf Jahren schon beabsichtigten

dies Vorhaben auszusühren. Lassen Sie sich nicht durch politische

pizien. Aegypten zum Emporium des Welihandels

ausz Die Cisenbahu dur Aegypten kann Jch bitte Ew, Hoheit, darüber nachzudenten und nicht zu

Möge Ew. Hoheit sich entschließen, in Bezug auf die Anlegung

Rußland, Preußen, - Ocsterreih, England und Amerita

Nur Frankreich is dagegen, weil es einsicht, daß

Wenn Sie ih direkt oder durch meine

Die Diplomaten (fremde Konsuln) weiden Ew. Hoheit von dem Unternehmen abhalten wollen. Aber der ge- sunde Verstand erheischt, daß Sie es angreifen, Sie werden damit den 9elthandel nah Jhrem Lande ziehen, das prädestinirt ist, zu steigen unter den Nationen. Ob nun Ew, Hoheit den Schienenweg zwischen Kahira und Zuez anlegen lassen oder niht er wird doch zu Stande kommen das (f so gewiß, als daß die Sonne ausgeht. - Darum rathe ich, bemeistern Zie h der Gelegenheit, sühren Sie die große Sache durch. An Geld zux Ausführung des Plans wird es nicht fehlen: die Eisenbahn von Kahira nah Suez wird Ew, Hoheit Ruhm unvergänglich erhalten. Jh für meine Yerson suche keinen Vortheil, feine Auszeidmung, keinen Kredit. Sie stehen son jeßt durh das, was Sie vollbracht haben, - voran unter den Herr- chern, Vollenden Sie Zhre Ausgabe; Aegvpteu wird die Früchte davon ärndten, Anspruchlos theile ih Ew. Hoheit diese Ideen mit ; jedes meiner Porte tommt vom Herzen z möge - es mír gelungen sein, Ueberzeugung in dem Jhrigen zu weden, (Gez.) Thomas Wagh r

Die Gewerbe - Ausftellung der deutschen Bundes- und Zollvereins-Staaten.

33, 254, 255, 256, 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 269, 206, 267, 7 17 Dr) R) e m m (V e V C Q erz 270, 271, 272, P13, VTA: 275, 276, 277, 218, 279, 280,. 281, 283, 2589, 286, 287, 288, 291, 293, 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302,

294, 295, 296, 297, 295, 49 ¿

303, 304, 306, 307, 308, 209, 310, 311, 312, 313, 314, 315 und 316.) (1. Geföperte und gemusterte Gewebe ans Flachsgarn.

“Die hierzu gehörigen Fabrikate zerfallen in zwei Hauptklassen, nämlich: Drell (Drillih, Zwillich), A nter Nan alle Ans Fuß- Arbeit hervorgebrachte gemusterte Gewebe begreist, und Vamasi, womit man die durch den Zug entstandenen Bildgewebe bezeichnet. Der Drell erhält nah seinen Hauptverwendungen, welche auh Fein- heit und Beschaffenheit des Gewebes bestimmen, die Namen: Salt zwillih, Bettdrell, Beinkleiderdrell, Handtuchdrell, Tischdrell, Der Leinen -Damast enthält große Muster von weit mannigfaltigerer und feinerer Zeichnung als der Drell, sämmtlich in Atlas ausgeführt, Er wird entweder auf dem sogenannten Zugstuhle, dessen Einrichtung aber gegen früher wesentlich verbessert ist, oder mittelst der Jacquard- Maschine gearbeitet. Die einzige, aber {hon sehr allgemeine An- wendung der Leinen - Damaste ist zu Tafeltüchern, Servietten und Handtüchern. Er wird dazu jederzeit abgepaßt, d. h. nah bestimm- tem Maße mit Einfassung, Mittel - und Cckstücken gearbeitet. Ein

bei ihnen eingeführten Mustern nicht trennen können, Sie empfinden in ihrem Absaße die üblen Folgen, wogegen diejenigen, welche mit

und für den großen Verkehr ihr Fabrikat vorzugsweise brauchbar und gesucht ist, Unter diesen lehteren sind besonders die Fabriken in A Schönau und Zittau im Königreich Sachsen, zu Bielefeld und Wahrendorf im preußischen Westphalen und zu Bracke im Lippeschen zu erwähnen. E A gabrifen halten serner mit lohenswerther, großer Strenge Seiodi in ihrem gabrifat nux rein leinen Garn gewebt wird. eingefük (M der Damast - Weberei größten Theils Maschinen - Garn gesührt worden, sind namentli in den feineren Qualitäten die

Dire I die Wagre dadurch ima Allgemeinen nicht {hlechter ge- .O s j i s E Le die Jacquard - Maschinen ret hübsche Muster stühle Pri ehalteh S immer noch wünschenswerth sein, die Zug- gen zu erzielen sind, a do nux durch diese die {önsten Zeichnun- wenig einge as: d Iu bedguern is, daß von Zwillich-Gedecten #0 von Tisch- gge I L diese Artikel eigentlich den Hauptbedarf Sch Ml UGerzeugen gusmachen, au Eu Waaren dieser Art liefern z, B. die Dörfer Tautewalde, Zeinigwelyiensdorf ; --Waltersdorf, überhaupt die Umgegend von

Söhne in. Freiburg in Schlesien, v 0. ; ? hlesien, w 0 E ton Ahr : TGch und -Hautitchzeugen graßen E et, (F at, DANen, Wh Mee auch ies llgemeinen endlich is sehr erfreulich wahrzunehmen, daß bergesalt v JZudustriezweig, nicht allein nicht zurückgeblieben, sondern Der e (lf wie man nux -billig beanspruchen kann. endste: Beweis für diese Behauptung ist, daß England

A A pansee ih Sendungen deutscher Leinen-Damaste gehen. streisten Kettdrillich & Schönböorn in Lübben stellte ein Stück ge- Preis. d ettdrillich, „welcher sowohl für gut gearbeitet, wie auch der Ne CTa B Van ien: exfannt worden. . i 612. O, Schulze in Sorau stellte ejnige Damastgedecke

und Handtücher zur Ansicht; Kette von Baumwolle, Sub von

1649

Jacquard-Gedecke, diese sind. derb. von Flahs-Handgarn gearbeitet, Der -Preis -ist ziemli billig. : Nr. 751. -F. J. Reinhardt in Quedlinburg. Servietten und Handtücher - sind sogenannte Hausmadher = Arbeit, eine derbe Waare, ohne nah Neuheit in den.Mustern zu. streben. Der Preis isi angemessen und is der Aussteller für Hausarbeit zu empfehlen. Nr. 754. Reichard aus Quedlinburg, Damast - Handtücher von ungebleichter Baumwolle und ungebleichtem leinenen Garne.

Nr. 763, Fr. Thoms in Salzwedel hat mehrere Gegenstände von Damast und Drell vorgelegt. Die Waare ist von sehr gutem Flachs-Handgarnë aus dem Hannoverschen, derb und s{hön gearbeitet, hat daber eine auffallende Gediegenheit ; an Muster, Bleiche und Appretur können nicht die höchsten Anforderungen gestellt werden, Der Preis is mit Rücksicht auf die derbe Qualität angemessen. Ein=- sender \{heint sein Geschäft in ansehnlichem Umfange zu betreiben. îr. 776. H. E. Bertram in Gnadenberg. Der halbleinene Bettdrillih und die Julett - Leinwand sind gut gearbeitet, auch die Preise angemessen. Nr. 830, D. Kaufmaun in Landshut, Handtücher in Drell und Damastz; Bleiche und das Muster gut, Gewebe von .Maschinen- garnz die. Waare ziemlich gut.

Nr. 934. Gebr. Hilbert in Langenbielau sandten mehrere Stücke, aus Leingarn, Seide und Baumwolle gewebte Damast- Drilliche. Diese Fabrifate können zu den vorzüglichsten der Gewerbe- Ausstellung gerechnet werden, indem dabei sehr genaue Arbeit, s{chöne

Qualität und ausgezeichnete Farbenstellung zusammentressen. Na- mentlich zeichnet sich das Stiück Nr. 50 Damast-Drillich mit seidenen Streifen sowohl in Schönheit und Qualität, als durch mäßige Preise aus,

Die von Chr. Dierig in Langenbielau unter Nr. 955 ausge- stellten vorzüglichen gemischten Gewebe gehören zum Theil auch die- ser Waaren-Gattung an.

Ö Nr. 939, S: Fränkel in Neustadt, Reg. - Vez, Oppeln, hat einige Damastgedecke von leinenem Garn vorgelegt, worin die Ketten von Maschinengarn, Die Bleiche so wie Appretur sind besonders gut, und dürfte diese Fabrik eine für den größeren Handel passende Wagïre liefern, um so mehr als die Preise sehr billig sind,

“4 Nr,.,940, J: Makrauer in Neustadt, Reg. Bez. Oppeln, legte einige Damastgedede von Halbleinen vor. Bleiche, Muster, Appretur und Arbeit sind sehr zu loben, eben so is der Preis sehr billig.

: Nr. 969, S. Mendelsohn in Heilsberg hat ein Dubend Handtücher in Damast von leinenem Garne ausgelegt, Das Ge- spinns darin ist gleihmäßig und gut, eben so die Qualität.

Nr. 1270, A. Eickholt Erben in Warendorf stellten eine Menge Waaren zur Ansicht, unter Anderem viele Damast- und Drell- gedecke. Was nun diese anlangt, so sind zwar die Muster zum Theil den jeßigen großen Anforderungen nicht mehr entsprechend ; allein zwei Stüde: die Ansicht des Doms von Köln und die von Stolzensfels, nah Zeichnungen des Malers Scheuren in Düsseldorf, verdienen als Kunstweberei besonders hervorgehoben zu werden. Jm Allgemeinen ist die Waare sonst derb und gut gearbeitet, Es ist nicht zu ver» fennen, daß diese Fabrik ein Streben an den Tag legt, den jeßigen Ansprüchen zu genügen. Der Preis ist der Waare entsprechend.

Nr, 1290. Jante und Rempel in Bielefeld stellten außer einem Dußend Damast- Handtüchern mehrere Tischdrelle zur Ansicht. Die Waare i} durhgehend von gutem Flachs-Handgespinnst und hat für den Kenner, wegen der obwaltenden Gediegenheit, Werth.

Nr. 1293, Ferd. Lüder und Kisker in Bielefeld. Die hier ausgestellten Damaste, Jacquards und Drelle sind außerordentlich shön und derb gearbeitet und sür den täglichen Gebrauch passend. Die Drelle sind von gutem Flachs -Handgespinnst, dagegen Jacquards und Damaste. theils davon, theils von Maschinengarn. Was nun aber die Muster betrifft, so sind solche, namentlih bei so seiner Qualität, nicht genügend und nicht geschmackvoll genug, Der Preis ist für den Kenner nicht zu hoch.

Nr. 1294. A,- C, H, Westermann Söhne in. Bielefeld stellen Damaste und Drelle von gutem Flachs-Handgespinust zur An- sicht, welche mit großer Sorgsalt gewebt sind, und zwar, wie uah- gewiesen, in Bielefeld. Die Muster sind nicht immer neu; die Waare selbst gediegen. Besondere Erwähnung verdient ein 55 Ellen breio tes, 16 Ellen langes Damast - Tafeltuch, sehr fleißige , gute Arbeit, Was ferner die Drelle anlangt, sto sind diese, obgleich ebenfalls in feinem neuen Muster gearbeitet, denno so außerordentlich \{chön, daß sie jeder Kenner nur mit Vergniigen betrahten wird. Die Bleiche sowohl als die Appretur sind befriedigend und kann der Preis mit Rücksicht auf die Gediegenheit der Waare niht zu hoch erschienen.

Nr. 1352, Gebrüder Daller in Schnaitenhach, Kreis Ober- Pfalz, haben mehrere Kaffeetücher von grau und weißem Leinengarn ausgestellt; sie sind derb und haltbar bei niedrigen. Preisen.

Nr. 1568. J.G. Lieske undHäbler in Groß -Schönau bei Zittau sandten mehrere Gegenstände in Damast und Jacquards, theils aus Leinen, theils aus Seide und Leinen, zur Gewerbe-Ausstellung. Bei den gebleihten Damast - und Jacquards-Gedecken scheint allemal zur Kette Maschinen-, dagegen zum Schuß Handgarn genommen zu fein, Bleiche, Muster und Appretur sind zu lobenz der Schuß hätte mit- unter etwas stärker genommen werden fönnen. Der Preis ist überall nicht zu hoch und scheint diese Fabrik fehr viel leisten zu fönnen. So hat sie denn unter mehreren ret guten halbseidenen Servietten guch eine 2 halbseidene Thee-Serviette mit der Büste Sr, Majestät des hochseligen Königs von Preußen Friedrich Wilhelm Ul. (außérordent- lih ähnli), umgeben von sämmtlichen Wappen der den deutschen Zoll - Verein bildenden Staaten, nebst allegorischer Randform, einge- sandt, welche allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Es ist dies unbe= dingt sür diese Branche sowohl in Sauberheit , hübscher Auffassung des Gegenstandes, als der Zeichnung und Ausführung selbst, eines der \{önsten Stücke und verdient vollkommene Anerkennung. Zum Weben sowohl dieser Servietten, als der vorgelegten sehr zu lobenden 5 und resp. 4 Cllen breiten Taseltücher, wêrden Zugstühle mit 3 Arbeitern erfordert. i

Nr. 1569. Aug. Chr. Exuer in Zittau. Diese Fabrik hat eine überaus reihe Auswahl an leinenen Damaststoffen geliefert, fo unter Anderem ein etwa 8 Ellen im Quadrat großes naturell Tasel- tuh mit einem englisch - französishen Wappen, Die Anfertigung in dieser Größe is sebr shwierigz dergleihen große Gegenstände fön- nen nicht auf Jacquard- Maschinen, sondern müssen auf Zugstühlen mit 5 Arbeitern gewebt werden, Die Leistung ‘is außerordentlich be- achtungswerth. und findet auch die allgemeinste Anerkennung. Neber-= haupt sind sämmtliche Damaste, Tafelzeuge dieser Fabrik, sowohl hinsichtlich der Dessins, Sauberkeit, gediegenen Arbeit, als wegen der \{önen, reinen Bleiche und durhaus vasteibea Appretur, zu loben, Jeder Anforderung is hier genügt, denn auch der Preis isst überall der Waare angemessen. Dié Gewebe sind fast durhgehends von sehr wu Gange Ina (angeblih aus der Gegend von Lauben in Schlesien).

K Nr. 1666. A. Uxban in Gandersheim in Braunschweig legt außer verschiedenen Leinen ein Zwillih-Gedeck von Handgarn zur Ansicht. Eine überaus ansprechende, reelle, gut gebleichte und nichk zu steif appretirte Waare, mit hübschèn, kleinen Mustern und sehr geschmackvoller Kante. Dex Preis is der Waare angemessen.

Leinen-Garn. Die. Waare i preiswürdi n, ; preiswürdig. Nr, 614, J. Raschke aus Wellersdors, Kreis Sorau, zwei

Nr, 1668,

Johaun Friedrich Férnekorn in Warberg in_

Braunschweig hat außer lobenêwerthen Taschentüchern aus engli shem “Flahs-Maschinen-Gatne, thai Kaffeë=Ser®iekten“ von “leine- nem Handgarne, ziemlich guter Qualität, ente

Ne. 1759, E, Colbrunn in Braké hät mehrere Damast-

Gedede, theils von Maschinen-, theils von Handgarn, eingesandt. Dies Fabrikat is durhweg gedrungen und sehr dauerhaft. An die Muster werden gegenwärtig, wie schon bemerkt, sehr große Anfor- derungen gemacht; Bleiche und Appretur isst sehr zu loben. Als be- sondere Kunst-Weberei zu betrackchtende Stücke sind zwei 5 Ellen breite und 12"Ellen lange Damast-Tish-Gedecke, nit 12 Servietten, welche noch das Bemerkenswerthe haben, daß sie auf einem sto eigen- thümlih eingerichteten Stuhle verfertigt sein sollen, daß nur ein Ar- beiter dabei erforderli is, welcher denno täglih etwa eine Elle Gewebe liefert. Ferner eine Theeserviette, darstellend den Zöllveréin durch Zusammenstellung aller Wappen der dazu gehörigen Staaten. Diese Arbeiten sind mit ungemein vielem Fleiße ausgeführt und ver- dienen besondere Anerkennung. _ Nr. 2226. Chr. D. Wäntig u. Söhne aus Groß-Schönau. Diese bereits seit vielen Jahren in gutem Rufe stehende Fabrik hat außer zwei Stücken Leinen, von Uracher Flahs-Maschinen-Gärn, auch zur Gewerbe - Ausstellung wahrl\ast \{chböne Sachen, besonders in Naturell Tafel - und Theétücher, eingesandt, wobei mehrere wifk- liche Kunst - Erzeugnisse. Sämmtliche Arbeit von leinenem Garne ist rein und sauber, die Muster, von außerordentlichem Geschmack, treten überall flar und deutlih heraus. Auch ist die Bleiche und Appretur besonders zu loben. Von mehrerèn Tafelgedecken sind nur einzelne Servietten vorhanden, und nach diesen zu urtheilen sind zwar Muster, Bleiche, Garn und Appretur gut, dagegen die Waare selbst, mit Rücksicht auf ten Preis, etwas zu leiht, Die zur Kunstweberei ge- hörenden Kassee - Servietten sind denen von Exner in Zittau und Liesfe und Hagebeler in Groß - Schönau an die Seite zu stellen. Vorzüglich muß unter diesen eine *, breite, * lange, naturell seidene Serviette bezeihnet werden, die wegen ihrèr Feinheit und ganzen Ausführung besonders zu loben is. j Du

: Nr, 2238. Von J. G. Stiebriß in Apolda, Großherzogthum Weimar, sind einige Damast-Handtücher vorgelegt, die als sogenannte Hausmacher-Arbeit zu loben sind, , 3: ee Hls 2259, Ch. F. Oehlshläger in Neustadt a. d. O. lie- ferte ein leinenes Kaffeetuch mit rothen Streifen, welches riisichtlich der Qualität und Preiswürdigkeit zu loben ist. Das Mustér scheint der Landessitte angemessen.

Nr. 2600. J. J. Ruo ß in Münsingen, im Königreich Würt- temberg, hat einige Damast - Gegenstände von egalem, gutem Garne eingesandt. j

Nr. 2661. H. Vielspuhl in Alickendorf, Herzogthum Anhalt, lieferte zwei gewöhnliche Stücke Drell. j

Nr. 2663. Andreas Fischer in Alickendors, Ein Stück Ser- vietten-Drell, von gutem Garn gearbeitet.

Nr. 2556. Düninghäus zu Beckum, Reg.-Bez, Münster, lie- ferte mehrere Proben von Bett- und Beinkleider-Drillichen, über wel-= ches Fabrifat sih nur Vortheilhastes sagen läßt, Die Waare is gut gearbeitet, dauerhaft in Qualität und mäßig im Preise gestellt. q

Nr. 2713. L. Königsdorf in Lünebnrg hat verschiedene Damastgewebe vorgelegt, von gutem Handgarn, die sür den Plab- Bedarf und kleinen Verkehr genügen. |

Nr. 2723, Gebr, Grüttner in Boihßenburg lieferten vorzüg- lich gute Haus-Arbeit von schweren Garnen und Zwillih und Damast zu mäßigen Preisen.

Nr. 2778, Von A. Thill in Neustadt, Reg.-Bez. Oppeln, liegt ein ganz leinenes und ein halbleinenes Tischgedeck, gewöhnlicher Qua- lität, zu einem verhältnißmäßig billigen Preise vor. i

Nr. 2897. G. Speue in Sommerschenburg bei Erxleben lie- ferte zwei Damast-Gedecke von leinenem Gaëne, wovon das eine das Bild des verstorbenen Feldmarschalls von Gneisenau, das andere dessen Denkmal énthäst; beide mit vielem Fleiße gewebt. ‘Ueberhaupt is die Waare gedrungen und gut gearbeitet, auch is Bleiche, so wie Appretur, nur zu loben. : :

Nr. 3024, H. König in Lüneburg sandte graue und weiße

Thee - Servietten, Damast und Drell - Handtücher und Taschentücher ein. Die Drelle und Taschentücher sind eben so gut als preiswürdig.

Nr. 3047. C. G. Kämmel in Waltersdorf, Königreich Sach- sen. Jacquard-Gedecke (ausgestellt durch Herrn W. Wolfenstein in Berlin) sind von gutem Flachs -Handgespinnst, geshmackvollèm Mu=-

ster, äußerst sauber gearbeitet und der Preis angemessen. Appretur gut, dagegen möchte die Bleiche vielleicht noch zu verbessert sein.

Yaudels- und Börsen- achrichten.

1% Frankfurt a. d, D., 12. Nov. Die diesmalige hiesige Martini- Messe is nicht’ zur Zufriedenheit der Mehrzahl der Verkäufer ausgefallen. Bei einer Menge von mehr als 75,000 Centnern neu eingegangener Waa- ren aller Art sehlte es zum. Theil an Einkäufern, Mit Tuch und tuchärtí- gen Waaren war der Absaß, bei den gestiegenen Wollpreisen und den hier- aus folgenden höheren Tuchpreisen, nicht sehr lebhaft. Mit Wollénzeug- waaren machte sih das Geschäft ziemlich mittélmäßig. Auch in Lein- wand und anderen Leinenwaaren wurden ziemlih viel Geschäste gemacht, Die Baumwollen - Waaren, namentlich Callicos Und die seineren weißen Gattungen, au schwere farbige Waaren, sanden eine sehr \chlechte Messe, wobei die s\clesishen ordinairen Waa- ren noch den meisten Absay hatten, Seiden- und ‘Halbseiden- Waaren fanden bei den noch immer hostehbenden Seidenpreisen ziemlich mittelmäßigen Absay. Das Geschäft mit den Kurzenwäaren war nicht ganz zufriedenstellend, Eisen-, Stahl- und Mésstg-Waaren gingen mittelmäßig ab. Dasselbe ließ sih bei Glas -, Porzellan - und Holz-Waaren bemerken, Mit Leder - und Rauch - Waaren zeigte das Geschäft sich ziemlich lebhaft, Bon rohen Produkten waren Rindshäute wenig, Roßhäute viel hier: erstere fanden ziemlich raschen Absay, leßtere weniger Nachfrage. Kalbfelle waren fehr viel hier und wurden mit Begehr gesucht; Hammel- und Schaffelle waren ebenfalls viel vorhanden und fanden zu ermäßigten Preisen sämmtlich Absaß, Hasenfelle waren wenig hier und fonnten nur zu geringen Preisen oerkaust werden, Hirschgeweihe waren wenig vorhanden, hatten anch nur wenig Nachfrage. Pferde - und Kuhhaare ‘waren ebenfalls wenig vorhan- den, wurden aber zu erhöhten Preisen abgeseßt. Schweinsborsten fanden gute Preise, Bon Bettsedern und Federposen war viel hier und wurde meist zu guten Preisen ‘abgeseßt. Wachs und Honig war wenig vorhanden und wurde zu guten Preisen verkäuft, Wolle waren A bis 5000 Centner auf dem Playe, twoozu 4340 Ctr. neu eingegangen waren. Sie wurde rasch und bedeutend höheres Preisen als in der leßten Margarethen - Messe verkauft, |

Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war mit 1600 Pferden beseßt, worunter is Luruspserde, 77 gute Mittelpferde und die übrigèn Ar- beitspferde befindlich waren, Der Absaß war im Gänzen zufriebenstellend. Gute Mittelpserde wurden meist nah Sadhsen verkauft, g as

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 9. Nov. Niederl. wirkl. Seb. 627. 5% Spau. 227. 3% do. 393. Pass. O. Ausg. 15. Ziusl. 74%. Sch. —. “Pol. —. Oesterr. 109. 4% Russ, Hope 9i.

Antwerpen, 8. Nov. Ziusl. 7%. Neùé Anl. 213.

Frankfurt a. M., 10. Nov, 1967. Int. 6177. Pólú. 300 Fl, 965 G. “do. 50b É1. 936. s

E Uamburg; 11. Nov. Bank-Actien 1635 Br. “Engl. Russ, 114.

siïñe 6, Ausg. Sch. 155. : Eúgl, Russ, 11834, Beas, 863. Chili 101. Co umb. —, Mex. 341. Perú 245. f Î j r} =!F Ti

i E T

5% do, 9917.

Preuss, Per. 5% Mei. UE; G. Bank-Actien p. ult,

London, S. Nov. Cous, 3% 100%. Belg. 1014. Neue Aul 24%. Pas- 2106 ou. 62%; 5% do.’ 992." Nèws Pott. 551.