1844 / 330 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j tien, und zwar zu Preisen an st{ch gebracht , welche nah ins E Lage Me Verhältnisse der Fabrik mehr als angemessen zu betrachten waren. Die solchergestalt theils ursprünglich, theils nachträglich erworbenen Actien besißt das Königliche Jnstitut auch eßt noh. j ; via ma hat die Actien - Gesellschaft selbst aus ihren Mitteln und zwar zum Theil von den zeitigen Direktoren, ohne daß die See- handlung davon auch nur die entfernteste Kenntniß hatte, welche ihr au nicht ertheilt zu werden brauchte, 25 Actien, und davon meh- rere sogar unter 60 pCt. angekauft.

Jn früheren Jahren sind allerdings dem Königlichen Seehand- lungs-Jnstitute verschiedentlich Offerten zum Ankauf von Papier- Fabrik-Actien und zwar oft zu niedrigen Preisen gemacht werden. Dasselbe hat jedo dergleichen Anträge stets abgelehnt, Die offerir- ten Actien befinden sich noch heute in Händen der ursprünglichen Actionaire, die sehr zufrieden sind, solhe noch zu besißen.

Der ungünstige Hortgang, welchen der Geschäftsbetrieb genommen hatte, nöthigte die Gesellschaft für ein Jahr allem Zinsengenusse zu entsagen, “sodann sich mit 25 pCt. Zinsen zu begnügen und endlich zum Zweck der Feststellung des wahrhaften Zustandes des Afktiv- und Passiv-Vermögens zur Reduction der Actien um 20 pCt. zu schreiten, au das Actien-Kapital nur mit 4 pCt. zu verzinsen.

Alles dies, auf Beschlüssen der Actionair-Versammlung beruhend, mußte die Seehandlung sich wie jeder andere Actionair gefallen lassenz es stand ihr dagegen weder ein Widerspruchsreht noch sonst eine Einmischung in die Geschäfte und Verwaltung der Fabrik zu. Die Verwaltung wurde vielmehr, h g. 4. der älteren Statuten vom 4. April (23. November) 1819, jowie nach einem späteren Beschlusse von drei Direktoren und einem Bevollmächtigten, die ganz unabhängig von der Seehandlung waren, geleitet. ;

Als mit Ende des Jahres 1829 der frühere verwaltende Di- reftor der Patent = Papierfabrik auf seinen eigenen Wunsch ausschied, übernahm der jeßige Geheime Ober-Finanzrath Wenßel diese Stelle, In seine Hände wurden, im Einverständnisse mit den damaligen Di= rektoren und nah dem einmüthigen Beschlusse der Actionaire in der General - Versammlung vom 28. Juli 1830, die Functionen, welche den gesammten Directions - Mitgliedern Inhalts dec Statuten über- tragen waren, mit vollem Vertrauen gelegt; nur behielten sich die Actionaire die Mit-Aufsicht, sowie die Befugniß vor, zu allen Zeiten von allen Angelegenheiten der Gesellshast Kenntniß zu nehmen, auch, wenn es ihnen nöthig erscheinen sollte, eine General - Versammlung zu konvoziren. :

Mit dieser Veränderung in der Verwaltung beginnt allerdings eine glüdlichere Periode des Bestehens der Patent-Papierfabrik, Der Herr Stadtrath Risch schreibt diesen glüdcklichen Wechsel, welcher unter Anderem auch die Aufhebung der Reduction der Actien zur Folge gehabt hat, der niemals eingetretenen Selbstübernahme der Verwaltung Seitens des Seehandlungs - Justituts und der von dem- selben ausgegangenen Uebertragung der Direction an einen König- lichen Geheimen Seehandlungs -Rath aus vollem Jrrthum zu. Nun ist zwar in den neueren, noch jebt geltenden Statuten vom 26. April 41837 ebenfalls in Folge des einmüthigen Beschlusses der sämmtlichen Actionairs dem jedesmaligen Chef des Königlichen Seehandlungs-=Jn- stituts die immer nur auf drei Jahre stattfindende Wahl des verwal- tenden Direktors überlassen worden; dem Leßteren is jedoch aus der Zahl ver übrigen Actionairs ein kontrollireuder Direktor zur Seite

gestellt, welchem die Mitaufsicht über den gesammten Geschäftsbetrieb gebührt, und der unter Anderem auch die Besugniß hat, von allen

Angelegenheiten der Gesellschaft, so wie von dem Jnhalt der Bücher und Skripturen derselben, Kenntniß zu nehmen. Es steht sona das Königlihe Seehandlungs = Jnstitut zu der Patent = Papierfabrik, wie dies bereits in dem oben erwähnten Aufsaße vom Mai 1843 darge- legt worden, mit Ausnahme der gedahten Wahl nur in dem Verhältuiß eines jeden der übrigen Actionairs; es muß statutenmäßig den allgemeinen Beschlußnahmen s{ch fügen. | :

Da nun nah §. 32 der Statuten kein Actionair unter feinen Umständen mehr als 4 Stimmen haben kann und der Besiß von 5 Actien eine Stimme, der von 10 Actien zwei, von 15 Actien drei und der von 20 Actien vier Stimmen giebt, so hat das Königliche Seehandlungs - Institut niht mehr Stimmen, als ein Actionair , der im Besiße von nur 20 Actien sich befindet, während noch jeßt Actio- nairs Theil nehmen, welhe 5 bis 50 Actien besißen, folglih mit einem Kapitale von 5000 Rihlr, bis einshließlich zu 50,000 Rthlr. betheiligt sind. : i ; :

Nach diesen Vorschriften über das Stimmrecht wird bei den statutenmäßigen General-Versammlungen, wie sich von selbst versteht, verfahren, und die in denselben dur Stimmenmehrheit gefaßten, mit Zuziehung des Syndikus der Gesellschaft protokollirten Beschlüsse dienen als Normen der Verwaltung. /

Auf solchen Beschlüssen beruht au) die nur ausnahmsweise zu gestattende Besichtigung der Patent-Papierfabrik, über deren angeb- lihe gänzliche Verweigerung der Herr Stadtrath Risch pag. 69 sei- ner Srift bitter tadelnd sih äußert. Die Besuche zum Zweck der Besichtigung hatten in früheren Jahren eine solhe Ausdehnung er- halten, daß ‘dadurch nicht selten die Fabrication selbs gestört wurde ; au sind hinsichts einzelner neuerer Zweige und Ersindungen, welche die Fabrik mit großem Kostenaufwande sich eigen gemacht hatte, die unangemessensten und unbescheidensten Ansprüche hervorgetreten. Nichts destoweniger is immer und noh in den neuesten Zeiten und nament- lich während der nunmehr geschlossenen Gewerbe-Ausstellung, die Be- sichtigung vielfah auswärtigen Fremden, hiesigen Magistrats-Mitglie- dern und Privaten, sondern auch hiesigen öffentlihen Lehrern mit ihren Schülern, und Technikern, unter Begleitung des tehnishen Di- rigenten der Fabrik, Herrn 2c. Leinhaas, gestattet worden. Von dem Lebteren sind, unter Zustimmung des verwaltenden Direktors, selbst Papierfabrikanten in einzelnen Fällen Belehrungen und Auskünfte über den einen oder den anderen Zweig der Papierfabrication mit großer Liberalität ertheilt, wozu andere Privat-Anstalten denn eine solche is doch die Patent-Papierfabrik nur {werlich in dem Maße sich verstehen dürften.

Wenn dagegen einem hiesigen Papier - Fabrikanten , welcher von einem früheren Actionair zwei Actien erworben hatte, vor beinahe 10 Jahren die Besichtigung der Fabrik versagt worden, so lag zu jener Zeit hierzu eine mehrfache Veranlassung vor. Der damals nicht Zu- elassene wird aber niht in Abrede stellen können, daß er später die

abrif mit allen ihren Einrichtungen besehen, und daß ohne alle und jede Verpflichtung Seitens der Direction, seinen sonstigen Wünschen mit Bereitwilligkeit entsprohen worden ist. E A

Ganz abgesehen hiervon, werden sih aber die Actionairs niemals bestimmen lassen, von ihrem wohlerwogenen Beschlusse abzugehen. Es wird daher auh ferner die Besichtigung der Fabrik nur ausnahms- weise gestattet und lediglih dem Ermessen des verwaltenden Direk- tors A tg

eiter führt Herr Stadtrath Rish Seite 66 an: „Welche Absichten die Königliche Stel autinag dadurch zu erreichen hofste, daß sie noch eine zweite ähnliche Fabrik zu Hohenofen an- elegt hat, darüber lassen s\ch nur Vermuthungen anstellen. Diese

ühle wourde von dem Königlichen Ober- u

N iglichen Ober-Berg-Amte erkaust, auf alleinige Rechnung der Königlichen Seehandlung erbaut, der Be- trieb jedo an die Actien-Gesellschaft der Patent - Papierfabrik in

1706

Berlin verpachtet, oder was dasselbe heißt, der Betrieb erfolgte ebenfalls durch die Königlihe Seehandlung. Aus dieser Verpahh- tung soll nur ein geringer Antheil des Gewinns auf die Actionaire der berliner Gesellschaft übergehen, der Hauptgewinn aber der Köü- niglichen Seehandlung verbleiben, deren Nußen um \o bedeutender ist, als das Eben lter Fabrikat in der Niederlage der berliner Fabrik mit distribuirt, die Kosten einer eigenen Niederlage, die Zah- lung einer nicht unbedeutenden Gewerbesteuer erspart und noch der Vortheil erreiht wird, daß das neue Fabrikat bei den alten Kun- den, ohne eine Konkurrenz zu bestehen, bequemer Absaß findet“.

Statt in Vermuthungen sich zu ergehen, hätte der Herr Stadk- rath Rish besser gethan, auf geeignetem Wege von dem wahren Sahoerhältniß sich zu unterrihten und über seine irrigen Voraus- seßungen sich zu belehren.

Die Patent-Papierfabrik, welche noch jebt eine Lumpen-Ankauf- und Sortir-Anstalt zu Guben eigenthümlich besißt, hatte dort früher au ein Hülfswerk, welches die Lumpen zu sogenanntem Halbzeuge verarbeitete und solhes zur weiteren Verarbeitung zu Papier an die hiesige Fabrik sandte, in Pacht genommen. Das Pachtverhältnißþ wurde in Folge geshehener Kündigung Seitens des Eigenthümers des Grundstücks aufgelöst. Die Königliche Seehaudlung acquirirte auf den dringenden Wunsch der Actien - Gesellschaft von dem Fiskus das mehrfah dur verschiedene öffentlihe Blätter des Jn- und Aus= landes fruchtlos zum Verkauf ausgebotene vormalige Saiger-Hütten- werk zu Hohenofen und errichtete dort eine Papierfabrik, welche wegen ihrer Vorzüglichkeit hon mehrfach die öffentliche Aufmerksamkeit auf

sih gezogen hat. : j : /

Das Königliche Institut überließ diese hohenofener Fabrik der Patent-Papierfabrik in Pacht und veranlaßte dadur allerdings einen mehr als ausreihenden Ersaß für das aufgelöste gubener Hülfswerk. Es übergab also jenes neue Werk der Privat=Industrie des Actien- Vereins und unterstüßte dadurh nicht allein ein Privat-Unternehmen, welches das erste in seiner Art in Preußen war, sondern es gewährte au durch die Errichtung der Fabrik einigen Hundert Jnudividuen der ärmsten Volksklasse, die fonst zum Theil den Kommunen zur Last ge- fallen wären, Unterhalt und brachte zugleih das nah der Aufhebung des Saiger-Hüttenwerks ganz verödete und verarmte Hohenofen wie= der in Aufnahme. Welchen Vortheil bei dieser Pacht das Königliche Seehandlungs=Justitut hat, ist für die Juteressen der Patent=Papier= fabrik gleihgültigz diese kann bei der bereitwilligen Unterstüßung, mit der das Königliche Justitut ihren desfallsigen Anträgen stattge- geben, nur wünschen, daß der Vortheil recht bedeutend sein möge z als Actionair is dasselbe wie jeder andere Actionair pro rata seiner Actien am Gewinn und Verlust der hohenofener Fabrik betheiligt.

Herr Risch muß si hieraus überzeugen, daß der Betrieb der hohenofener Fabrik ebenfalls niht dur die Königl. Seehandlung erfolgt, wie ihm denn auch noch zur Nachricht dienen mag, daß \o- wohl die hiesige Patent - Papierfabrik , als die hohenofener Fabrik, jede besonders, Gewerbesteuer zahlen, und weder die eine noch die andere Fabrik irgend ein Vorzugsrecht oder sons eine Vergünstigung, der Actien-Gesellschaft gegenüber, genießen,

Nur die allgemein anerkannte Vorzüglichkeit und Preiswürdigkeit ihrer Papiere hat diesen Fabriken, ohne das Prädikat von Muster= Anstalten zu beanspruchen, den Ruf erworben, dessen sie sich sowohl im Jun - als im Auslande erfreuen dürfen, Beide Fabriken haben daher auch niemals eine Konkurrenz, weder der inländischen noch der Fabriken der Vereins- oder. anderen Staaten gescheut. Jhr Fabrikat hat stets einen raschen und: guten Absaß gefunden; sie sind sonach in Beziehung auf die Unterbringung" des Papiers auch niemals in den Fall gekommen, zu Éleinlichen Mitteln oder etwanigen Sollicitationen vorzugsweiser Berücksichtigung bei Lieferungen und Abnahmen von Papier, ihre Zuflucht zu nehmen; sie haben vielmehr den Papierhändlern häufig ihre Fabrikate verkauft und diesen gern Ge- winn überlassen. Als völlig grundlos hat sih die Behauptung erwie- sen, die sogar zum Gegenstand der Berathungen des S8ten Provinzial= Landtages der Mark Brandenburg im Jahre 1843 geworden ist, daß nämli die Königlichen . Behörden, zur Sicherung des Absaßes der Patent-Papierfabrik, angewiesen seien, ihren Bedarf von derselben zu entnehmen. Eine desfallsige Ermittelung hat das Gegentheil und zugleich erwiesen, daß selbst in den Büreaus der Königl, Seehandlung noch theilweise anderes Papier, als das aus jener Fabrik, in Gebrauch is, Mit ihrem Fabrikate hat die Patent - Papierfabrik niemals ge- prunkt das Gegentheil geschieht jeßt Seitens anderer Anstalten nur zu oft —= sie kann aber, wie jeder Sachkenner bekunden wird, dreist mit jeder Fabrik in die Schranken treten, worüber sich die öffentlihe Meinung und selbst die größten Papier-Fabrikanten längst ausgesprochen haben,

Der Herr Stadtrath Risch tadelt nah pag. 98 seiner Schrift, daß der Actien - Verein zu der diesjährigen hiesigen Gewerbe - Aus- stellung Proben seiner Erzeugnisse und Fortschritte in der Fabrication nicht geliefert hat, Der Grund liegt darin, daß die hiesige Fabrik dur eine längst beschlossene Erweiterung derselben, so wie durch die in Folge neuerer Erfindungen nothwendig gewordene Anschaffung neuer Maschinen einen mehrmonatlihen Stillstand erlitten, der es un möglich gemacht hat, den vielfah ausgesprochenen Wünschen in die- ser Hinsicht zu genügen. Beide Fabriken werden dies bei der nâh- sten Gewerbe-Ausstellung zu thun gewiß nicht verabsäumen,

Die vorstehenden Widerlegungen lassen die Angaben des Herrn Stadtrath Risch in dem rechten Lichte ersheinen. Sie sind akten- mäßig und jeden Augenblick als solhe zu erweisen,

Berlin, den 24, November 1844.

Professor F. Frid, Geheimer Justizrath Jordan, Poselger, General - Münz - Direktor Gödefking, Geheimer Archivrath Klaat\ch, Ebart, Pellisson, R, Heinemann, als diejenigen Actionairs, welche in der heutigen General-Versammlung der Mitglieder des Actien-Vereins anwesend gewesen sind.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 26. Nov. Bei sehr umfangreihem und lebhaftem Geschäft waren die Course der Eisenbahn - Effekten an heutiger Börse durchgängig besser als gestern notirt; namentlich blieben österreichische Eisenbahn - Actien zu merklih besseren Coursen sehr begehrt,

Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 25. November 1844, Zu Lande: Weizen 1 Rihlr, 46 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 6 Sgr., auch 1 Rihlr. 4 Sgr. 7 Pf.z kleine Gerste 26 Sgr, 5 Pf, z Hafer 25 Sgr. 2 Pf., auch 21 Sgr. 7 Pf. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 25 Sgr. 2 Pf. ib Er 2 D r, af 20 Roggen ÿ e 3 Pf., auch 1 Rthlr. r. 10 Pf.z Hafer 20 Sgr. 9 Pf, E Sonnabend, den 23, November 1844. j Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rihlr. 17 Sgr, 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rihlr, 2 Sgr, 6 Pf., auch 20 Sgr,

1 Rthlr, 7 Sgr,

Wer 1.1 n. e B00. r. f €, Den 26. November 1844.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

100

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gen,

191 184; 103: 147

Actien. |8

f.

Fonds.

Z

Brl.Potsd.Eisenb. do. do. Prior.ObI. 94 Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. ObI. Berl. Anb. Eisenb. do. do. Prior-Obl. Diüss.Elb, Eisenb. do. do. Prior.Obl. Rhein. Eisenub. do. do. Prior.ObI. do.v.Staat garant. - IBrl.Frankf. Eisnb. do. do. Prior.Obl. Ob.-Schles. Eisub. do.Lt.B. v. eingez- B.-St.E.Lt.A. u.B, Magd.-Halbst.Eb. ‘MBr.-Schw.-Frb.E. 5 fdo. do. Prior.Obl. 5 [Bonn-Kölner Esb.

&

St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeb. à U T. Kur- u. Neumärk, Secbuldverschr. |7 Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Thb. Westpr. Pfandbr. Grossb. Pos, do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Sechlesische do,

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96; 159

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1183; 110

Gold al marco. Friedrichs dor. And.Gldm, à 5 Th.

Disconto,

T E i Manet

Pr. Cour, Thlr. zu 30 Sgr Brief. | Geld, 1407 1397

Wechsel- Cours.

Kurz _ 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 6 237 2 Mt. 793 2 Mt. —— 2 Mit. 2 Mt. 995 / 8 Tage 100 99;

2 Mt. 2 Mt. 56 24

3 Woch.

| 1502 do. 300 Mk. 149% Loudon 1] LSt, Vals. vab v chi cllieh ¿c Lolén do s 300 Fe. Wien in 20: Xpioas4 i eat e CEMTe ete 150 FI, Augsburg 150 FI. Breslau 100 Thlr.

Leipzig 1n Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thle.

Frankfurt a. M. südd, W Petersburg... «oco o o o a a o o 100 SRBbI.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam., 22. Nov. Niederl. wirkl. Sch 625. 5% Span. 21137. 3% do. 35%. Pass. 6. Ausg. —. Zins], 63. Sch. —, Pol. —. Oesterr. 109. 4% Russ. Hope 91.

Antwerpen, 2L. Nov. Zins], —. Neue Anl. 215.

Frankfurt a. M., 23. Nov. 5% Met. 112 G. Bank-Actien p. uk. 2002. Bavr. Bank - Actien 747 Br. Hope 904 Br. Suiegl. 89% Be. In. GL 7 Poln. 300 Fl. 974 G. do. 500 Fl. 94. do. 200 FI. 28 Br.

P aris, 21. Nov. 5% Rente fin cour. 119. 55. 3% Rente fia cour. 83. 10. 5% Neap]. 98. 20. 5% Span, Rente —. Pass. 6.

Wien, 22. Nov. 5% Met. 110. 4% 10L. 3% 76. 1625. Aul. de 1834 154. de 1839 1275. Nordb. 149. Mail. 108%. Livorn. 1137.

5% do. 99.

Preuss, Pe,

Bank-Actien Gloggn. 1145,

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Allg, Pr, Ztg- S, 1701 Sy. 3 Z, 42 lies: missen, statt „wissen“.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachb einmaliger

Nachmittags | Beobachtung,

2 Ubr. |

Morgens

1844. Morgen

j Abends 25. Nov.

10 Ube.

Luftdeuck .... 336,39" Par.1335,91 Par.|337,80” Par. Luftwärme .…. |-+ 2,6° R. 2,8 R.+ 2,2° R. Thanpunkt .…. |4 16° R.'4- 2,1° R. 4+ 1,2° R, 92 pCct. 94 pct. 92 pCt. | Ausdünstung 0,003 Rb, Regen. Regen, | trüb, Niedersecblag 0,099 Rb, 0. O. | O. | Würmewechsel + 3,9° Wolkenzug. - - —— | O, | | + D R. "Tagesmittel: 336,70" Par... +25°R... +1,6° R... 93pCt. 0.

Quellwärme 7,3 R. Flusswärme 4,5° R, Bodenwärme 4,9° R, Dunstsättiga g j Wetter

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 27, Nov. Der EChestifter, Lustspiel in 4 Außzug, Hierauf: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Abth., aus dem Franzd- sischen, von Friedrich. e

Im Konzertsaale: Pour la continuation des débuts de Mlle, Garique. Spectacle demandé: Mademoiselle de Belle-Isle, drame en 5 actes, par A. Dumas. (Mlle. Garique remplira le rôlede Mademoiselle de Belle-Isle.)

Donnerstag, 28. Nov. Zum erstenmale wiederholt : Doktor Robin, Schauspiel in 1 Akt, nah dem Französischen, von W. Friedrid Hierauf: Mein Herr Onkel,

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 27. Nov, (Jtalienishe Opern = Vorstellung.) Zut erstenmale wiederholt: La Ves!ale, Oper in 3 Aften, von Camma- rano, frei übertragen von Emilie Seidel. Musik von Mercadanle- (Sga. Schieroni Nulli: Die Vestalin.) Hierauf: Vorleßte Oast- Vorstellung des Herrn Professor Risley aus Philadelphia , mit seinen beiden Knaben, John und Henry, vom Königl. Haymarket- Theater zu London, vor ihrer Abreise nah Petersburg: Die Spiele des Jlus, Divertissement.

Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Anfang halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr geöffnet.

Donnerstag, 28. Nov. Hellwig: den Herzog Richelieu, und Guste,

als zweites Debüt.) Hieraus:

Oeffentliche Aufführungen.

Mittwoch, 27, Nov,, Abents 7 Uhr, îm Hotel de Russie: Soirée mu- j

sicale, gegeben von Luigi Donati aus Florenz, worin derselbe eine Ro- manze aus Il Torneo von Lord Westmoreland, eine Cavatine aus Le due ¡llustri rivali von Mercadante, ein neapolitanishes Volkslied, mit Fräul. Klage ein Duett aus Lucrezia Borgia von Donizetti und mit eben dersel ben, Fräul, Hähnel und Herrn Fischer ein Quartett a Canone von

Costa vortragen wird. Außer den Genannten werden auh Frau von Faß- mann, Mad. Notit und die Herren L, Schneider, Wohlers, Würst, Engels und Jaquemar den Konzertgeber unterstüßen. Billets à 1 Rthlr. zu num

rirten Plägen sind in der Kasse zu haben.

Verantworilicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Dlecker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerct.

Beilage

Der erste Waffengan. (Mad. Grobedcker-

der Schlesingerschen Buchhandlung und Abends ak *

E E

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

1707

Mittwoch den 27#" November.

Inhalt. Die Gewerbe-Ausstellung de

Eisenbahuen., Die Bahn von Oberhausen nah Nordheim eröffnet,

é ewerbe - Ausstellung der deutschen Burndes- Die G und Zollvereins-Staaten.

eral. Allg. Preuß. Zkig- Nr. 227, 238, 240, 242, 243, Ca 9954, “A 256, 258, 299, 260, 261, 262, 263, 264,

270,

248, 249, 252, 265, 266, 267,

286. 287, 288, 291, 293, 294, 295, 29s, 297, 298, 299, 300, 301, 302, 303, 304, 206, 307, 208, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315, 316, 317, 318, 319, 320, 321, 322, 323, 324, 325, 326, 327, 328 und 329.) CXVII. Glatte Gewebe aus Flachsgarn. (Schluß des im Hauptblatte abgebrochenen Artikels.)

Betrachten wir nun die auf der Gewerbe-Ausstellung befindlichen Vertreter der deutschen Fabrication glatter Leinen, so gehören sie in der Hauptsache entweder Schlesien und Nachbarschaft oder Westphalen an. Beide versorgen das nördliche Deutschland vorzugsweise, jedoch hat jede Abtheilung dur die Eigenthümlichkeit ihrer Erzeugnisse sich fast andere Abnehmer verschafft.

Die Leinen-Fabrication Westph alens is durch s{chönen Flachs, geübte Spinner und Weber sehr begünstigt, deren Fleiß auh durch gute Preise aufgemuntert und unterhalten werden kann, weil ein großer Theil der dortigen Fabrication aus mittelseiner und fei= ner Waare zur Befriedigung des inländishen Bedarfs der wohl=

habenden Volksklassen besteht. Einen großen Theil seines au s- wärtigen Absabes hingegen sowohl in feineren Leinensorten als in den Legge-Leinen, welche früher in so großer Menge ausgeführt wurden, hat Westphalen bereits durch die englishe Konkurrenz verloren.

Die \chlesishe und sächsische Fabrication hat im Wesentlichen ganz andere Aufgaben zu erfüllen, Sie liefert nämlich zu mäßigen Preisen eine Waare, die in jedem Hausstande täglih gebraucht wird, die aber in dem Maße und der Güte, als solhe verlangt wird, nicht beschafft werden könnte, wenn Maschinengarn den Mangel an Werften oder Kettengarn nicht Abhülfe leistete. Der Absab in Creas in ordinairen- und Mittel-Gattungen is von größerem Umfange als der der bielefelder Gegend, daher es auch hier an seinem Plaße scheiut, zu erwähnen, daß von dieser aus gebleihtem Garne geweb- ten Leinewand (deren Fabrication vor einigen 30 Jahren C. G. Kramsta u. Söhne in Freiburg in solher Ausdehnung zuerst ein- sührten) ein Etablissement allein im Jahre 1843 75,000 Schock und Weben gegen festen Lohn von s{lesishen Webern anfertigen ließ, wovon { jenseits der Meere, F diesseits abgeseßt wurde.

__ Die Eigenschaften einer guten Leinewand sind: gleihmäßiges, kräftiges Gespinnst, hierdurch unterstüßte tadellose Weberei, das Auge befriedigende und die Haltbarkeit niht zerstörende Bleiche.

Diese Eigenschaften bei dem größeren Theil seiner Erzeugnisse zusammengetragen zu haben, ist die Aufgabe des guten Fabrikanten. Einzelne Stücke, wie sie auf der Ausstellung nur vorgefunden werden fönnen, geben daher keinen untrüglihen Maßstab für die Leistungen desselben, Jhre Fabrication i} eine sehr einfache, wenig technische Ausbildung erfordernde und so leicht keine Veränderung zulassende Kunstfertigkeit, daß sie dem Denken und den Fähigkeiten des Arbei= ters nur wenig Raum läßt. Es is daher in der Regel kein Grund vorhanden, an und ‘für sich der guten Anfertigung eines Stüdes Leinen großes Verdienst beizulegen. Das Gesagte mag nun den Gesichtspunkt, von welchem bei nahstehender Beurtheilung ausgegan- gen ist, abgeben. ;

__ Nr. 73, E. E. Mezner u, Sohn in Berlin haben 7 Stück Cregs -Leinen aus Handgespinnst als ihr Fabrikat ausgelegt. Die Waare, „ganz nah den Normen wie die anderer tüchtiger Fabriken erzeugt, entbehrt feine der Eigenschaften, welche dem guten Absaße solcher Leinen nöthig sind. Die Preise (uur bei den feineren ange- geben) sind, wenn man die Sorgfalt der Behandlung der Waare in diesem Etablissement in Anschlag bringt, niht zu hoch.

_ Nr. 374. Albert Tannhäuser in Berlin lieferte einige Stüdce geäscherter, in der Gegend von Kottbus fabrizirter Drilliche, von demselben zur Unverstocklichkeit präparirt, ein. Die Vortheile dieser Erfindung lassen sich nur durch den Gebrauch beurtheilen.

Nr. 615. Von G, Schulze, Webermeister in Wellersdorff, Reg. - Bez. Frankfurt a. d. O., is ein Stück weißgarnige und ein Stü rohe feine Leinewand eingesandt; sehr kräftige und im Faden gleichmäßige Waare, und is nur zu bedauern, daß jene Gegend nicht viel so feine Gespinnste liefert, da diese Leinen gewiß zu einer der dauerhastesten Gattungen gehören.

i Nr, 780. F. Schwarzer in Grunau, Regierungs-Bezirk Lieg= mß. Die vorgelegte 1 Webe feines, rohes Schleier - Leinen genügt den Anforderungen, die man an solhe Gewebe macht, besonders gut, jedo gehört der Preis au nicht zu den billigsten.

S /81, Kierstein in Hirschberg, Regierungs-Bezirk Liegniß, san f einige ungebleihte und weiße Schleier, so wie 4 Weben joge= Besx e e e Leinwand ein, Leßtere zeichnet sich durch \{chönes B La ihteres Gewebe und natürlichere Appretur gegen sonstige n A einwand vortheilhaft aus und sind die Preije angemessen

Nr, 785. F. A. Wie P L Ats j

F « V. A. gner in Schosdorf, Regierungs - Bezirk Megwh A e 80- und 1OOgängige E ewaub Auageleat. ebendaselbst liefert, Thamm in Schosdorf und C. Thamm (833)

„endajewIt, Ueserten 2 Weben von reinem Flahsgarn-Handgespinnst einz g M u Mühe und Sorgfalt gewebt. i deln 87, F. Järscke in Schosdorf sandte 1 Webe rohe

Nr. 830, D. Kaufmann in Landshut /

; s t hut hat unter anderer E Si, FoNGRRO! 1j oBengante 10 oder * berliner Ellen breite, Cu A esishe —ck oder "2 berliner Ellen breite ungefklärte f CAaR ausgestellt. Außer der ungewöhnlichen Breite ist die

Werths balten, Weberei und sind die Preise in den Gränzen des

Nr. 831. C. H. i fein aus gebieten Garae de ea B E B E e Das dazu verwebte Ga L L em E Gesvi 3 rn trägt die Eigenthümlichkeit des dortigen

espinnstes an st{. Die Waare is übrigens gut gewebt und der wn Preis n E S PragTed! empfehlen.

_ Nr. 832. Von F. W. Prasser u. Comp. i 4 Stück 2 bis 4 Ellen breite- E und Che Dilatvano in mittel und fein und 2 Stück 5 breite weiße vor, so wie mehrere Dugend Taschentücher von verschiedener Feinheit. Bei der ersteren läßt das Ansehen des recht \{önen fehlerlosen Fabrikats vermuthen, daß es auf meh anishen Stühlen gewebt sei, was eine Angabe des Fa=

r deutschen Bundes- und Zolloereins - Staaten, | Jahren mit Erfolg betreiben.

| dortiger Gegend vielfach produzirt, und die Preise im angemessenen

| Schuß von Maschinen - Gespinnst ausgelegt. | bis 7 bezeugen Vorzüge der Maschinenspinnerei gegen Handgespinust, ¡ indem die Leinen, durch die dazu verwendeten gleichen und ebenen | Fäden, eine musterhafte Weberei zuließen.

271 272, 273, 27A, 279, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 283, 285, | 7 Ffate sonst geliefert werden.

brifanten zu bestätigen scheint, Dies würde der erste Anfang einer neuen Fabricationsart sein, welche die Engländer bereits seit einigen Die Tücher sind so, wie man sie in

Verhältniß, jedoch höher gerechnet wie bei der Leinwand.

Nr. 836. C. G. Hartmann in Landshut hat von Nr. 1 bis 7 und Nr. 10 gebleichte Leinen verschiedener Qualitäten in Kette und Die Nummern- Nr. 1

n Bei Nr. 10 treten die Vorzüge des Maschinengarns ebenfalls hervor, da sih die sonst wohl vorkommenden, ungleichen und dünnen Stellen der Batistleinen darin niht vorfinden. Die Preise sind etwas höher wie dergleichen Fabri= Die außerdem ausgelegte Creas-Leinwand, rohe und weiße Shachwiß Handtücher und weiße leinene Taschentücher von Handgespinnst sind zwar gute Waare, lassen aber bessere Bleiche wünschen.

Nr. 843. Von S. G. Wäber, Eidam und Comp. in Schmiedeberg sind 3 Stück gebleichte Leinen eingesandt, die gegen sonstige dort verfertigte Leinen dieser Art durch Dichtigkeit des Ge= webes sich vortheilhaft auszcichnen. Außerdem haben sie ein Sorti= ment leinener Taschentücher, weiß und bedruckt, eingesandt, leßtere in den vielfa bekannten geshmadckvollen Dessins. Diese, so wie die weißen, sind wegen ihres schönen seidenartigen Gewebes sehr anspre= hend. Die Preise sind angemessen.

Nr. 866. Die mechanishen Flachsspinnereien zu Erd- mannsdorf und Landshut sandten 8 Stück rohe Leinwand, theils ganz, theils nur in der Kette von Maschinengarn gewebt, ein, Die ganz aus Maschinengarn gewebten Stüde sind allerdings ebener und den jeßigen Anforderungen der Konsumenten entsprechender, als die daneben liegenden, mit Handgarn beschossenen, Bei sämmtlichen Stücken aber ist das dazu verwandte Maschinengarn eigenes Fabrikat und verdient die Bezeichnung eines vorzüglich gleichen und mit dem gehörigen Draht versehenen Garnes. Die Leistungen dieser Eta= blissements zeugen überhaupt von umsichtiger Leitung.

Nr. 867. Petschke u. Comp, in Greiffenberg haben eine Auswahl Taschentücher von ordinairen bis zu feinen Sorten ausge= legt, wie sie in dortiger Gegend erzeugt werden, und den Ansprüchen an derartige Fabrikate vollständig genügen. Sie erfreuen sich schon länger eines vortheilhaften Rufs. :

Nr. 868, Steudtner u. Fischer in Greissenberg sandten 4 Weben gebleichte Leinwand ein, welche ein dihtes Gewebe und mehr Naturähnlichkeit in der Appretur zeigt, als früher diese Leinen zu haben pflegten. Die dabei bemerkten Preise sind nicht theuer zu nennen, namentli i der des geringsten Stücks, im Verhältniß zu den feineren, äußerst billig gestellt.

Nr. 928. Von Gebrüder Alberti und Schreiber in Walden= burg sind zwar von den verschiedenen Gattungen ihrer zu exportiren= den Leinen nur einige Muster gesandt, allein dies is um so ersreu= licher, weil außerdem nichts in dieser Art zur Gewerbe- Ausstellung Ks ist. Es sind 8 Stü verschiedene Platillas royales. Die- elben zeigen gute Fortschritte \chlesisher Fabrication in diesem Ar= tifel, haben vorzügliche Bleiche und sind überhaupt als vollkommen gelungen zu betrachten. Ob solche mit den englischen ähnlichen Leinen, welche weniger dicht gewebt sind und durch die Appretur mit dem Beatel Work (Klopfwerk) ein gefälligeres Ansehen erhalten, im Aus- lande fonkurriren können, müssen wir dahingestellt scin lassen. Die Kette is Maschinen -, der Einschlag Handgarnz jedes Stück enthält 57% schlesische Ellen oder 36 spanische Varasz; die Sortimente von je 200 Stück gehen nah Mexiko, Havanna und dem übrigen West- indien. Die nebenliegenden 4 Stü Tela reale entsprechen ebenfalls vollkommen, hinsichtlih ihrer Eigenschasten, jeder Anforderung, Auch dabei is die Kette aus Maschinengarn, der Einschlag aus Handge= spinnstz die Länge jedes Stückes ist, bei 6£-Viertel-Breite, 27 28 Ellen z die Versendung, namentlich nah Havanna, geschieht in Assor= timents von je 100 Stück. Es is hierbei zu erwähnen, daß der Absaß von Platillas- und Tela reale, namentlih nah Amerika, nur dur die äußerste Billigkeit, sowohl des Fabrikanten, als auch des Arbeiters, erhalten werden kann.

Außerdem haben Gebr. Alberti mehrere zur inländishen Con- sumtion geeignete Leinen, 1 Stück feine rohe, 2 Stück geklärte Creas und 1 Stück gebleihte Leinwand aufgestellt. Diese zeichnen sich vor den gewöhnlichen \{lesischen Fabrikaten sehr vortheilhaft durch äußerst gleihmäßiges Gespinnst aus, und ist die Weberei und die Bleiche au hierbei nur zu loben. Die Leistungen dieses Etablissements sind seit einer Reihe von Jahren eben so rühmlih als verdienstlich.

Nr. 936. C. G. Kramsta u. Söhne in Freiburg haben nur die Erzeugnisse ihrer neueren und erst in jüngerer Zeit begonnenen Fabrication, nämlich aus ihren eigenen Maschinen-Gespiunsten in Kette und Schuß gewebte Leinwand, roh und gebleicht, ausgelegt und zwar größtentheils in den mittelfeinen Gattungen, Dieselbe giebt wiederum ein Zeugniß von dem ununterbrochenen Streben dieser Fabrik, die Fortschritte der Leinen - Fabrication in ihrem äußersten Grade sich zu eigen zu machen. Die vorliegenden Stücke lassen in der Kette ein ganz geshlossenes Gespinnst sehen, und sind die Schußfäden in solcher Gleich= heit und Fülle, daß sie als festes Gewebe eine große Dauerhasftigkeil er= warten lassen. Bei dem regen Eifer dieser Fabrik jedem, auch den kleinsten Uebelstand zu beseitigen wird es ihr wohl bald gelingen, das oft niht ganz Glatte der Oberfläche zu beseitigen, was bereits bei dem englishen Maschinen-Leinen gehoben is. Jener Mangel mag vielleicht in der Weichheit des mit Rasenröste bereiteten schlesischen feinen Flaches seinen Grund haben, indem Gespinnst aus belgischem Wasser= röste-Flachs eine glättere Waare liefert. Die Preise für diese Leinen sind übrigens, wie man es von dieser Fabrik gewohnt ist, äußerst billig und bleibt nur zu bedauern, daß dieses Haus nicht auch von Creas-Leinen, als dem umfangreichsten Zweige seiner Fabrication, Einiges ausgelegt hat.

Nr. 1169. Von J. P. Sto ffels in Säffelen, Regierungs= Bezirk Aachen , is ein nadelfrei gewebtes Hemd eingeliefert, welches allerdings eine besondere Kunslfertigkeit erfordert und auch im vor= liegenden Falle bekundet; jedoch. scines verhältnißmäßig hohen Preises wegen (20 25 Rthlr.), kaum zu einem kurrenten Artikel wer= den dürfte. '

Nr. 1270. Erben Anton Eickholt in Warendorf haben unter mehreren Artikeln 6 Stück gefärbte baumwollene und halbleinene Futterzeuge gewöhnlicher Fabrication und 12 Stü weiße Halb- leinen, welche mit dem Namen Jris- Leinen bezeichnet sind, gesandt. Sie werden die Konsumenten, hinsichtlih der Qualität vollständig, in den Preisen nicht so ganz befriedigen, Ferner 4 Stück recht gute greise oder Franz-H albleinen, im Preise mit s{lesischem Fabrikat ebenfalls niht Schritt haltend. Dann Leder=Leinen, aus Kette von Flachs - Maschinengarn mit Baumwolle gemischt und leinenem Schuß, ist ein kräftiges Gewebe, und wird durch die Härte der dazu verwendcten Garne, die Mischung mit Baumwolle weniger sichtbar.

Mit dieser Art von Geweben haben die Engländer auf den überseei= shen Märkten den deutschen Leinen eine gefährliche Konkurrenz be- reitet, Die ausgelegte Creas-Leinwand, von der Art, wie solche vor- zugsweise in Schlesien in großer Ausdehnung verfertigt wird, mag

| wohl dur ihre kräftigen Garne den höheren Preis einigermaßen

ausgleihen, Ferner stellten A. Eickholt Erben in Nr, 1, 56 78 cinige graue, so wie verschiedene weiße sogenannte Hausleinen und eín Sortiment feiner gebleihter Leinen auf. Dieselben entsprehen den Aar ngen, die man an gute Leinwand macht, sowohl hin- sichtlich der Weberei als der Bleiche und Preiswürdigkeit, vollklommen. Die ebendaher eingesandten Stücke weißer Legge-Leinen verdienen in Weberei und Bleiche Lob. A. Eickholt Erben legen im Allge= meinen ein verdienstlihes Bestreben an den Tag, ohne Vorurtheil und ängstlihes Beharren an unhaltbaren Erinnerungen der Vergan= genheit, den Anforderungen der jeßigen Consumtion zu genügen.

Nr. 1275—1278. Die von vier Gewerbstreibenden zu Stadt= lohn, Regierungs-Bezirk Münster, gesandten 8 Stücke Leinen sind aus gutem münstershen Flachse gearbeitet. Die Weberei is gut, wogegen die Bleiche nur für Hausleinen befriedigt.

Nr, 1283. Fried. Wilh. Wessel in Spenge, Regierungs- Bezirk Minden, sandte 6 Stü weiße Leinen, gut mittel und fein fein und 1 Stück graue, die sih durch dihtes Gewebe vortheilhaft fenntlih machen. Derselbe hat auch ein Stück Leinen-Batist nah Art des Valencieuner gearbeitet. Da die Fabrication dieser Waare in Deutschland wenig bekannt ist, so kann man solche bei der Shwie= rigfeit des Unternehmens als gelungen betrahten, und werden fort= geseßte Bemühungen den Verfertiger wohl zum Ziele führen. Das Garn dazu ist in Avenswedde gesponnen.

Nr. 1284. Bertelsmann u. Raabe in Bielefeld und Gaßel u. Veerhoff in Bielefeld, in deren bedeutender Anstalt (der nah den neueren englishen Mustern umgestalteten sogenannten holländischen Bleiche in Bielefeld) diese von Ersteren gekausten Leinen gebleicht und appretirt sind, haben 4 Stü feine Leinwand von guten Garnen eingesandt, die sih durch {chöne Bleiche und Appretur bei angemessenen Preisen auszeihnenz uur hat das Stück 9791 nicht so gewähltcs Garn, wie die drei anderen, wodur auch den Webern die Arbeit erschwert wurde.

Nr, 1285. Land wehrmann, Kolonist und Weber in Ober= Jöllenbeck, Regierungs =- Bezirk Minden , lieferte 2 Stück weiße und 1 Stück ungebleichte Leinwand ein. Die beiden ersteren würden sich noch besser empfehlen, wenn die Bleiche dem {öunen Gewebe ent= sprehend wäre.

Nr. 1286. Von C. A. Delius und Söhne in Bielefeld wur= den 6 Stücke Leinen von fein- fein bis zu den feinsten gesandt, auf welchen das Auge des Beschauers mit Wohlgefallen weilt. Sie sind von gleichem Gespinnst und mit so großer Geschicklichkeit gewebt, daß keine Fehlstelle zu finden war, und geben fie daher ein rühmlihes Zeugniß von der Geschicküchkeit der dortigen Spinner und Weber. Die Preise sind dem Werthe der Leinen durchaus angemessen. Garn aus Jöllenbeck und Avenwedde.

Nr. 1287. W. R. Velhagen in Bielefeld lieferten 4 Stück ganz feine Leinwand, die von ausgezeichnetem Material und muster hafter Weberei Zeugniß geben, und ist namentlich das Stü Nr. 6324 zu den vollkommensten Leistungen in diesem Fache zu rechnen. Die Vorzüglichkeit der gleichfalls ausgelegten Taschentücher wird Freunde dortiger Fabrikate mit dem Preise derselben gewiß aussöhnen.

_ Joh. Chr. Altheide (1288) und Joh. Fr. Altheide (1289), Weber in Nieder - Jöllenbeck, Kreises Bielefeld, haben einige Stüdcke weiße und 1 Stück graues Leinen, fein-fein , eingeliefert, die wegen ihres dichten Gewebes und ihrer verhältnißmäßigen Preise sih vor= theilhaft auszeihnen.

Nr. 1290, Von Janbe und Rempel in Bielefeld liegen 20 Stücke Leinen in verschiedenen Qualitäten von mittel bis fein vor. Dieselben haben nur sorgfältig und gut gearbeitete Waare, welche außerdem in der Bleiche gelungen is, dazu gewählt, und wenn sie bei größeren Lieferungen sih eben so bewähren, so würden sie zu den besseren Fabrikanten mit Recht zu zählen sein.

Nr. 1291. Krönig und Böckemann in Bielefeld, 6 Stücke weiße Leinwand, welche sich durch Natürlihkeit in der Appretur und durch Preiswürdigkeit vortheilhaft auszeihnen. Die Kette is im Engerschen, der Einshlag im Rietbergschen gesponnen.

Nr, 1294. A. H. C. Westermann Söhne in Bielefeld sandten 1 Stück Leinwand, berliner Elle 35 oder kölner Elle 45 breit, 60 Ellen lang, ein. Es muß um so mehr hierbei hervorgehoben werden, daß solches sehr dicht und fehlerlos gewebt isst, weil die ungewöhnliche Breite dem Weber viele Schwierigkeiten zu überwinden giebt. Bei dem Preise is der für solhe Arbeit sehr hohe Lohn zu beachten.

Nr. 1311. F. W. Krönig und Söhne in Bielefeld stellten 6 Stüde gebleichte Leinen von feinmittel bis zu feinfein auf. Sie sind von guter Weberei und Bleiche und besonders guter Appretur. In den noch ausgelegten 2 Stück rohen Leinen von fein zu feinfein ist namentlich der Glanz, welcher den bielefelder Leinen eigen ist, stark ausgedrücktz auch kann man die Preise all dieser Leinen zu den nie= drigsten rechnen. Verfertiger sind verschiedene benannte Weber aüs Jöllenbeck und dem Fürstenthum Lippe.

Nr. 1314. Gante und Bensick in Bielefeld haben 6 Stücke Leinen mit neuer, der irländischen Leinwand nahgeahmten Appretur eingeliefert, in geshmackvoller Ausshmüdckung. Das Leinen zeigt sich dabei in seiner ganzen Natürlichkeit, und ist das Gewebe ganz den zu machenden Anforderungen entsprehend. Die Preise sind im Ver=- hältniß zur Güte der Waare mäßig zu nennen. Ferner 1 Stüdck Batist und 2 Dußend Taschentücher. Man fann zwar die Billigkeit dieser Fabrikate niht in Abrede stellen, allein sie unterscheiden sich doch noch von den französischen derartigen Geweben, welches haupt= sächlich in der Eigenthümlichkeit des Flachses liegt. Auch die Appre= tur is noch mangelhaft.

Nr. 1479, Der Laichinger Weber-Verein in Laichingen, Königreich Württemberg, sandte mehrere Stüde Leinwand und Dutende Taschentücher ein. Dieselben sind nicht allein von dihtem Gewebe, sondern auch hinsichtlich der Appretur in ihrer ganzen Natürlichkeit erhalten, so daß die Leinwand ret gut den Anforderungen an der=- gleichen Waaren entspricht. Sie würde noch empfehlenswerther auf= treten, wenn die Bleiche gelungen wäre, was die Dichtigkeit der Waare wohl zugelassen hätte. Die Preise sind, im Verhältniß zu den westphälischen etwas hoch.

Nr. 1482. Andr. Fr. Lang in Blaubeurn, K. Württemberg. Derselbe sandte cinige Gewebe von Hanf und mehrere von Flahs= garn, so wie ein Sortiment leinener Taschentücher, ein, Die ersteren sind die alleinigen ihrer Art auf der Ausstellung. Sie sind sehr ansprechend durch die Gleichheit und Seidenartigfeit des Gespinnstes und müssen, da sie au sehr gut gewebt sind, den Kon- sumenten befriedigen. Auch die flahsgarnigen Gewebe zeichnen sih durh große Gleichmäßigkeit des Gespinnstes, wie solches nur bei Maschinen-Spinnerei vorgefunden wird, aus, und haben zugleih den {önen Glanz (Lustre), welcher eine Haupteigenschaft recht guter