1913 / 86 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Apr 1913 18:00:01 GMT) scan diff

erhalten. Die Unterrichtsveriwaltung hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen und vlant weitere Maßnahmen, die nach dieser Richtung wirken sollen. i

Zunächst möchte i die von dem Herrn Vorredner genannten Seminarkurse erwähnen, die ih in Posen, Berlin und Münster unter Ihrer gütigen Mitwirkung dur Bewilligung der erforderlichen Mittel eingerihtet habe. Ueber sie ist in der Unterrihtskommission auf das eingehendste verhandelt worden, und die Kommission ist dann au einem Beschluß gelangt, der das als den rihtigen Weg bezeichnet, was wir selbst uns vorgenommen haben. Diese Kurse sollcn die Lehrer ia ihren Kenntnissen wissensaftlich ver- tiefen. Die Lehrer, die den Unterriht an diesen Kursen erteilen, sind teils FYoraktishe Schulmännerc, teils Hoch- hulprofessoren. Mit diesem Lehrerkollegium hoffen wir zu erreichen, daß dort eine wissenschaftlihe hohshulmäßige Behandlung der Dinge statifindet, daß aber gleichzeitig diese Kurfe auf die Aufgabe gerichtet sind, die sie erfüllen sollen, die Kursisten in ihrem Beruf als Volks- \chullehrer zu heben, zu fördern und sie nammentlih auch dazu zu be- fähigen, demnächst an unsern Lehrerbildungsanstalten wertvolle und tüchtige Lehrer zu werden. Diese Kurse sind ganz direkt auf die Be- dürfnisse der Volksschule gerihtet, und daran, glaube i, müssen wir bet allen diesen Maßnahmen festhalten. Der Volks\{hule wollen wir dienen! Wenn wir dabei auch der Lehrerschaft dienen, um so besser! Schließlih wird Lehrershaft und Volksschule in ihren Interessen, wenn sie beide richtig verstanden werden, niemals ausetnandergehen. (Sehr richtig! rets.) Was dem einen nüßt, nüßt auch dem andern, Und was dem einen adet, schadet au dem andern.

Diése Kurse haben also vornehmlich den Zweck, uns geeignete Seminarlehrer zu schaffen, und es ist ja, wenn wir den Seminar- untertiht verbessern wollen, auch die Voraussetzung, daß wir für etn geeignetes Yehrerkollegium forgen. Nun möchte ih aber do hier ausdrüdcklih betonen, daß die Angriffe, die gegen die jeßigen Seminarlehrer in einem Teil der Presse gerihtet worden find, nicht berechtigt sind. Man muß vielmehr in hohem Maße an- erkennen, Wwds dite Seminarlehrerschaft bei den sehr großen Schwierig- keiten, mit denen sie in der Vergangenheit zu kämpfen hatte und auch jeßt noch zu kämpfen hat, zu leisten vermohte. Wenn Sie sich ver- gegenwärtigen, daß die lezten Fahre unter dem Zeichen des Lehrers - mangels standen, daß die Sculverwaltung nicht eine sehr scharfe Auswahl na der Geeignetheit und der Würdigkeit treffen konnter sondern daß sie bei der Annahme von Seminaristen und Präparanden weitherztg sein mußte, um den Bedarf zu decken, und wenn Sie daran denken, mit welchem schwierigen Material deshalb die Seminarlehrer vielfa zu arbeiten hatten, so werden Sie um so eher geneigt sein, das Verdienst dieser Lehrer anzuerkennen.

Das hindert aber nit, daß wir hier nun doch Fortschritte zu machen versuchen. Es fommt darauf an, wie das Kollegium an den Seminaren zusammengeseßt sein muß. Jch glaube, es besteht kein Streit därüber, daß die Zusammenseßung des Lehre1® kollegiums so sein muß, daß akademisch gebildete und seminaristisch gebildete Lehrer zusammenarbeiten. Die einen, die akademisch gebildeten Lehrer, werden vornehmltch— i sage: vornehmlich, nicht auéschließlih die Fächer zu lehren baben, die eine wissenshaftlihe Behandlung ver- langen; die anderren, die seminaristisch gebildeten Lehrer, werden vor- nehmlich Methodik und diejentgen Fächer zu lehren haben, die si aus dem Volkss{ulbetriebe ergeben, in dem sie gestanden haben, und in dem siè Praxis und Erfahrung haben.

Wenn man nun so das Lehrerkollegium gemischt zusammenseßtzen muß, so entsteht, wie gesagt, die Notwendigkeit, Akademiker heran- zuziehen. Um das tun zu können, müssen die entsprechenden Ein- richtungen getroffen werden. Bisher mußten die Akademiker, um sie für die Seminare zu gewinnen und dort zu halten, in die Stellen der Seminaroberlehrer und der Seminardirektoren berufen werden. Wenn sie niht wenigstens die Aussicht hatten, diefe Stellen zu er- halten, blieben sie nicht bei den Seminaren, sondern kebrten an die höheren Schulen zurück, wo sie günstigere Gehaltsbedingungen fanden. Um nun solche “Akademiker dauernd fesseln zu können, andererseits aber -auch nit gezwungen zu fein, sie in solchem Umfang wie bisher in die Seminaroberlehrer- und Seminardirektor- fiellen berufen zu müssen, haben wir es für angezeigt gehallen, eine besondere Stelle an ten Seminaren, die sogenannte Prorektor- stelle einzurihten, in die Akademiker berufen werden können, und in der sie dieselben Gehaltsbezüge haben, die ihnen an höheren Schulen zustehen. Das" winde also zur Folge haben, daß in der Zukunft “Seminariker in höherem Maße in Seminaroberlehrer- und Seminar- direktorstellen berufen werden können, weil für die Akademiker eben diesc Prorektorstelle vorhanden ist.

Gine solhe Maßnahme ist namentlich unter den jeßigen Ver- hältnissen notwendig, wo uns noch nicht genügend durch die Kurse gegangene Seminarlehrer zur Verfügung stehen. Ih will nicht in Abrede stellen, daß es in Zukunft vielleicht möglih fein wird, hier andêrs zu verfahren, wie das ja au von Herrn Freiheren von Zedlitz angedeutet worden ist. Zurzelt wird es aber nicht anders gehen, und ih würde es auf das lebhafteste bedauern, wenn Sie sich eiwa aus den Erwägungen heraus, die hier angestellt worden int, ents{licßen sollten, die Prorektorstelle nicht zu bewilligen. Das würde uns geradezu einen Eckstein der ganzen Seminarreform, dié wir vornehmen wollen, wegnehmen. Wir würden in die aller- größten Schwierigkeiten geraten, und es würde in Frage stehen, ob wir die-von Ihnen, wie ich bis jeßt gehört habe, eigentli durchweg gebilligten Aenderungen vornehmen können. Ich möchte deshalb doch dringend bitten, meine Herren, daß Sie sich niht etwa dazu ent- ließen, diese Stelle abzulehnen; und ih meine, auch diejenigen Herren, die gewisse Bedenken haben, ‘könnten sie wohl um so eber bewilligen nah dem, was ih soeben ausgeführt habe.

Nun tarf man ja au diese Einrichtung des Prorektors nit für h allein betraten, man muß vielmehr tun im Zusammenhang mit den übuigen Cinrichtungen, die wir treffen wollen; sie sind von dem Herrn Abg. Freiherrn von Zedlig, erwähnt worden. Es handelt si vör allem darum, die Präparandenanstalten mehr als biéher für die Aw bildung der zukünftigen Lehrer ¿u verwerten. Wir wollen an sie überall zwet Königliche Lehrer berufen, sodaß wir die Sicherheit haben, dort tüchtige, ältere und länger verbleibende Lehrer zu haben. Daran hat es biéher gefehlt. Es fand ein außerordentlicher Wesel statt Die Lêhrer fahen an diefen Anstalten keine Zukunft, verließen sie bald wieder, um wo anders hin zu gehen. Das, hoffe i, wird aufhören, wir werden da cin dauerndes tüchtiges Lehrermaterial haben, das

dann au seßr wohl von dort, wenn es sih bewähct hat, an die ;

Seminare übergehen kann.

Sodann, meine Herren, besteht die Absicht, diejenigen Präpa- randenanstalten, dle si an dem Siß der Seminare befinden, durchweg in eine nôhere Verbindung mit den Seminaren dadur zu bringen, daß überall der Seminardirektor au der Leiter der Präparanden- anstalt wird. Wir brauchen abec eine größere Zahl von Präpa- randenanstalten als Seminare. Das Verhältnis ist 3 : 4, Es ist also notwendig, daß in noch anderen Orten als den Seminarorten Präpa- randenanstalten beibehalten werden, und die Leiter dieser Präparanden- anstalten sollen den Nang und die Besoldung der Seminaroberlehrer bekommen. Dadurch eröffnet sich für die Seminariker eine große Zahl von Avancementsstellen: es sind das über 50 Stellen, die in Betracht kommen und die do ganz wesentlih ins Gewicht fallen, wenn Sie, meine Herren, mit Net den Wunsch haben, für die feminaristisch gebildeten Lehrer die Möglichkeit des Fortkommens, des Avancements zu schaffen. Das ist durchaus auch mein Wunsch, ein Wunsch, den ih übrigens nicht nur platonish habe, sondern dem ih auch die Tat habe folgen lassen. Es ist eine ganze Reihe von Seminarikern von mir {on in höhere Stellen berufen worden, in die Stellen der Krets\{hultnspektoren, der Seminaroberlehrer, der Seminar- direktoren, und ih glaube, man wird mir niht den Vorwurf machen können, daß ih tüchtige, dazu geeignete Seminariker von einem folen Avancement irgendwie zurückhalte; ih bin im Gegenteil durchaus geneigt, den tüchtigen Seminarikern diese Karriere- zu eröffnen, und halte es für sehr wohl mögli, daß diese Stellen durch tüchtige Seminariker im vollen Umfange zur Zufriedenheit der Sgchulver- waltung und im Interesse der Sache verwaltet werden. (Bravo!)

Mit diesen Absichten, die darauf gerichtet sind, die Lehrerschaft noch tüchtiger für ihre Aufgabe zu machen, hängt die Absicht zu- sammen, den Lehrplan an den Seminaren einer gewissen Ne- form zu unterziehen. Meine Herren, die Lehrpläne vom Jahre 1901 haben \fich bewährt, und an thren Zielen wird festzuhalten sein; aber innerhalb dieser Lehrpläne lassen si doch vielleiht noch einige Ver- besserungen vornehmen durch eine gewisse Verschiebung der Lehrstoffe in den einzelnen Klassen, durch eine gewisse Konzentration des Lehr- stoffes usw., sodaß das Ziel do noch beffer erreiht werden fann, das uns borschwebt und das darin besteht, ¿war keineswegs die wissen- schaftliche Ausbildung an unseren Seminaren zu bescneiden, aber doh dem Können mehr Raum zu schaffen als dem Lernen. (Bravo 1) Wir brauchen tüchtige, prakiisch demnächst sich auh be- währende Lehrer. Man muß daran festhalten, daß das Seminar eine Fahschule ist, daß sie bestimmt ist, unsere Volksschullehrer aus- zubilden, und deshalb muß der Unterricht an diesen Sghulen so ein- gerichtet sein, daß er die jungen Leute mit denjenigen Kenntnissen und denjenigen Fähigkeiten ausstattet, die sie demnächst. in ihrem Berufe brauchen. (Sehr richtig!)

Diesem Gedanken wird au die Reform der Lehrerprüfung gerecht. Daß die über die zweite Lehrerprüfung - nicht befrirdigt baben, ist in diesem hohen Hause {on wiederholt zum Ausdruck gebracht und auch * von der Regierung anerkannt worden. Schon seit

zweiten bisherigen Bestimmungen

. längerer Zeit gingen die Unterrichtsverwaltungen mit dem Ge-

danken um, eine Reform dieser Bestimmungen vorzunehmen. Sie ist jebt erfolgt und, wie ih zugeben muß, in einer ziemli radikalen Form. Aber ich glaube do, daß mit dieser Neform, deren Einzelheiten von den Herren Vorrcdnern richtig gekennzeichnet worden find, ein großer Fortschritt gemacht werden wird. Irgend- welche Schwierigkeiten haben fiß überdies, wie ih Herrn Freiherrn von Zedliy gegenüber bemerken möchte, aus ihr noch nicht ergeben können, denn fie ist erft seit 8 Tagen, seit dem 1. April in Kraft getreten. Eine Prüfung ist bisher nah diefen Bestimmungen noch nicht vorgenommen worden; das wird erst in diesem Sommer geschehen. Meine Reform legt die Prüfung aus dem Seminar in die Volksschule, auf das Arbeitsreld des Lehrers selbst. Dort foll er zeigen, was er zu leislen vermag; dort soll er zeigen, ob er die Theorien und ‘die Unterweisungen, die er auf dem Seminar erhalten hat, zweck- mäßig in die Praxis umzuseßzen vermag ( Abgeordneter Siebert: Sehr gut!) Sein ganzes Wesen, sein ganzes Benehmen, seine Tätigkeit, sein ganzes Leben in der Sghule triti dort in die - Erscheinung und muß bet der Prüfung mit berücksi{chtigt werden. (Sehr gut!) Es hat den weiteren großen Vorteil, daß der Lehrer, wenn er in sein Amt eintritt, von Anfang an seine volle Tätigkeit der Schule, der Klasse zuteil werden läßt. (Sehr richtig!) Früher wurde er dur das zu bestehende zweite Examen der Schule direkt entzogen, mußte sih in sein Studierzimmer segen, dort Bücher \tudieren und sih ein ge- dächtnismäßiges Wissen aneignen, um demnächst vor dem Seminar das Examen abzulegen. Jebt muß er tüchtig in der Shule arbeiten ; dann wird er im Eramen bestehen. (Sehr richtig!) Jch hoffe also, daß diese Neform von dem besten Einfluß für unsere Lehrerschaft und unsere Volksschule fein wird. (LÆbhafte Zustimmung.)

Es läßt sih ja nicht leugnen, daß mit der Ausführung gewisse Schwierigkeiten verbunden sind, und mancher ältere brave Shulmann scheut vielleiht ein wenig vor dem Gedanken zurü, nun im Lande herumreisen und Examina abhalten zu müssen. Das kann mich aber nicht abhalten, diese Neform vorzunehmen, wenn ic sie im übrigen für rihtig halte. J glaube, die Herren werden \ih daran gewöhnen, und sie werden {ließlich selber die größte Freude gerade an dieser Arbeit finden. (Sehr richtig!) Sie treten dadurch in ganz andere Be- ziehungen zu der Lehrerschaft, als es bisher dér Fall war. (Schr richtig!) Sie müssen si, um das Examen abhalten zu können, auÿŸ noch weiter mit der Theorie beschäftigen, als es sonst für sie not, wendig ist. Jch glaube, das ist auch gerade für den Sulaussichts- beamten von großem Werte. Er wird dann um so besser in der Lage sein, die Tätigkeit der Lehrer in ihren Sgulen sachgemäß zu beurteiten. (Sehr richtig !)

Die Prüfungskommission ist aus dem Begierung8- und Swulrat a!s Voisizendem, aus dem Kreis\{hulinspektor als dem ¿weiten Mitglied und aus einem dritten Shulmann zusammengesegt, Wenn hervorgehoben worden ist, daß namentli für die nebenamt- lichen Kreis\{ulinspektorcn diese Aufgabe do eine {were Bürde bedeute, so möhte ih demgegenüber betonen, daß man die Aufgaben für die nebenamtligen Kreiss{ulinspektoren, die ibnen bieraus ent- stehen,“ doch sehr überschägt. Im Durhschnitt kann man annehmen daß auf etwa 45 Lehrerstellen 2 bis 3 Lebrerprüfungen kommen, Das ist aber au etwa der Durchschnitt der Lehrerstellen, die inte einem Krels\Gulinspektor im Nebenamt leben, \odaß in der Tat die Veläsligung, wenn ich mi einmal so ausdrücken daf, ter Kreis,

E im Nebenamt dur diese neue Aufgabe nicht sehx ark ist,

Als Dritter, hatte ih erwähnt, kommt ein praktischer Schul- mann in die Kommission, Das kann ein Seminardirektor sein, ein Seminarlehrer, ein Rektor oder auch ein bewährter Volks\{hullehrer. Ih habe geglaubt, gerade durch die Hinzuziehung eines solhen Mannes in die Prüfungekommission der Prütung selbst einen Dienst zu leisten, und andererseits auch angenommen, daß es in den Kreisen der Volks-

\{hullehrers{ch

Reihen erfahrene Männer zu diesem Amte berufen werden würden.

Wenn sie alle diese Maßnahmen zusammennehmen, meine Herren, werden Sie mir zugeben, daß die Unterrichtsverwaltung mit Ziel- bewußtsein vorgeht, ih ein festes Ziel geseyt hat, und diejenigen Maßnahmen ergreift und Ihnen zur Billigung vorschlägt, die ge- eignet sind, dieses Ziel zu erreichen. Es liegt darin: tüchtige Volks-

scullehrer auszubilden, ihnen die Möglichkeit zu afen, sih weiter zu bilden und si

Stellen des Volksshuldienstes eimückten können. nahmen müssen aber ih wiederhole das auf das Interesse der Volks\hule gerichtet fein ; Standeëinteressen der Lehrer können wir bei all diesen Dingen nur insofern berüdcksihtigen, als fie gleich- zeitig die Interessen der Volkss{ule fördern. (Sehr richtig! rechts.) Wo das nit ist, meine Herren, müssen die Standes- interessen der Volks\cullehrer zurücktreten.

Das erkennen auc, wie ih weiß, die besonnenen Kreise unserer Volkse shullehrer in vollem Umfang an.

Ich komme nun auf einige Einzelheiten, die der Herr Fretherr von Zedliß angeführt h Worten gegen die Regierung gewandt, weil sie in der Frage der Reise- und Umzugskosten der Lehrer noch nihts getan habe. Ih darf Herrn Freiherrn von Zedliß wohl daran erinnern, daß diese Frage in einer Kommission des Hauses eingehend zwar erörtert worden ist, daß die Kommission aber bis heute einen Bericht darüber noch nit erstattet hat, daß au im Plenum diese Frage noch nicht zur Erörterung gekommen ist. Die Regierung wollte abwarten, - bis die Angelegenheit in diesem hohen Hause zum Abschlusse gekommen

Alle diese Maß-

ist, und wird dann ihre Entschließungen treffen. Ich glaube, daraus /

nit gemacht werden und jedenfalls Ÿ aus ihrem Verhalten niht entnommen werden können, daß sie dieser

wird der Regierung ein Vorwurf

aft nit ungern gesehen würde, wenn au aus ihren

ch au so weiter zu bilden, daß sie in die höheren

(Sehr richtig! rets.)

at. Er hat sich mit einigermaßen bitteren

Frage nicht diejenige Aufmerksamkeit zuwende, die ihr zukommt. Da E

die Regelung dieser Frage ja au in der Richtung liegt, für unsere" und zwar bei den Umzugs- und Reisekosten, | so möchte ih bei dieser Gelegenheit do einmal Jahren 1906 bis 1911 die Bezüge der

Lehrer höhere Bezüge, zu erreichen, hervorheben, daß in den

Lehrer \sich um etwa eln Drittel gesteigert haben, und zwar um rund 100 Millionen Mark. (Hört, hört! rets.) Es wird also anerkannt werden müssen, daß die Parlamente und die Staatsregierung unseren Volks\{ullehrern weitgehendes Entgegenkommen gezeigt haben, gewiß nicht ohne Grund und mit voll Necht. Aber ih glaube, es ist doch gut, wenn es von Zeit ¿zu Zt. ausgesprochen wird, daß in der Tat doch in den leßten Jahren für unsere Volksschullehrer viel geschehen is. (Sehr richtig! rechts.) Ih will nicht bestreiten, daß hier und da noch Korrekturen vorgenommen werden können ; aber ‘das kann doch den Eindruck nicht verwischen,

Parlament in den leßten Fahren wohl für

sorgt haben. (Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Ern st (fortschr. Volksp.): Es ist in erster Linie Aufgabe des Staates, die Schulen so einzurichten, daß den Schülern geistige Werte übermittelt werden, damit sie tüchtige Bürgec werden können. Dadurch kann das Schillershe Ideal mit gefördert werden : Ans Vaterland, ans teure, {ließ did an! Das Anschwellen des Vo!kg4 sculetats ist an sich erfreulich, aber er ist immer noch knapp bemessen, die Grgänzungszuschüsse des Staates müssen erhöht werden. Solange

wir noch überfullte Klassen und Halbtagsschulen haben, hat der Staat keine Veranlassung, auf diejen E j

die Volksschullehrer ges

L l ; tat stolz zu sein Die Lehrerbesoldung ist noch immer nicht ganz befriedigend; noch nicht 5 9% der Lehrer sind in der Lage, Kapitalien anzusammeln. Nur

da mag wohl einmal

Hetrat gewesen sein. Aber sonst sind materialistische Ten- denzen bei den Lehrern niht zu finden. Die Ortszulagen

sind nit richtig * geregelt; ih bin beim Lehrerbesoldungsgese Gegner der Ortszulagen gewesen und bin es heute R Der

einzige Weg zu einer richtige 1g i inhei ital O tigen Gehaltsregelung ist das Einheitsgehalt

„nah Analogie der Gehaitsregelun ür die Staats- beainten. Es ist neulih bemängelt worden, daß E Ceubitde Lehrer- Ver keine Klarheit in der Neligionsfrage geschaffen habe. JIch E den Abg, Heckenroth, wie der Verein das machen soll. Der Berein hat erklärt, daß er den Nel'gionsunterri®ht in d-r Volksschule auf konfessioneller Grundlage crhalten wissen will, aber er besteht QuE evangelischen, katholischen und jüdischen L brern und kann sich in Religionsstreitigkeiten nicht einlassen. Die Schulaufsicht muß eine IGanndie sein. Es ist nicht richtig, taß alle fatholishen Lebrer sehenen S mte a geistlichen Schulaufsicht wie der Abg. Das Bestreben 2a Lu ) In dieser Hinsicht die Staatshoheit wahren.

ir verlangen daß im Interesse der Sthule dis h / i j Ï anze Lehrerbildung auf eine andere Basis estellt wird. Der Deutsche Lehrerverein

ordert nah wie vor di A P T7 Die Proretorstelen S Zulassung der Lehrer zum Universitätssludium leßt werden. Der Nedrer bringt dann den F Fromberg dur Sprache, der infolge schlechter E eitens des j At O erbe habe, und bittet den Minisier „Aust rüber. Qu i ür di eine aa Unterrichtöminister ns tritt R Sin Negierungskommissar: Der Abg. Ernst hat ausgeführt, L f Lehrer in Bromberg, der von dem Kreis\chulinspektor {lecht Caandelt worden fein soll, Selbstniord verübt habe. Ih telle fest, ae ¿wet Zeitungen, die den Fall in einem Zeitungéartik:l geschildert A; t zur Rechenschaft gezogen worden sind. Der Staatsanwalt hak ullage erhoben, ober die Gerichtsverhandlung hat noch nicht statt- gefunden. Infolgedessen hat der Minister davon Abstand genomme lebt son zu der Angelegenhett Stellung zu nehmen. E „Abg. von Trampczynski (Pole): Die Regierung scheut si nidt, edes Jahr ein Ausnahmegeseß gegen die Polen zu s{mieden- [r würden ja gern die Schullasten tragen, wenn wir wüßten, wozl sie berwandt werden. Man hat jeßt eine / Unterricht in der deutshen Sprache eingeführt, den sogenannten An? schauungsunterriht. Der Minister, der diese Methode in verschiedenen

Provinzschulen \elbit geprüft hat, hat seine Befriedigung über die G

olge dreser- Methode ausgesprohen. Aber demgegenüber muß

u aufmerkíam machen, daß der Minister dabei hinters Licht ge F A

ührt word:n ist. Den Kindecn wurde getrihtert, was sie antworten follen. Wir A a ai Ter Kinder in uns d. le Skaaten die eine zweisprahige Bevölkerun haben zweisprachige Schulen. Das“ ift N Schweiz, n j [and usw. der Fall. Ja \# lbst die Türkei hat nicht gewagt, 1n Des nicht mohammedanischen Schulen die Muttersprache zu unterdrüdet

(Schluß in der Zweiten Beilage) O

hon 14 Tage vorher ein müssen unbedingt fordert"

\ ertet erer Mutter'prache haben,

!

: hier und ein Lehrer besonders vorsichtig bei seiner

inisters, die Seminare zu reformieren, ist erfr-ulih.

„len auch mit seminaristisch gebildeten Lehrern all eines Lehrers n

neue Methode für dell“

uße

daß Staatsregierung und