1913 / 114 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 May 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Der Abg. Durafour begründete darauf die Interpellation. Er machte dem Minifterpräsidenten Vorwürfe darüber, daß er cine so \hwerwiegende Grklärung wie die über die Zurückbehaltung der Jahresklasse in Caens nicht vor dem Parlament gemacht habe. Der Redner, vom Zentrum und der Rechten unterbrochen, erhob unter dem Beifall eines kleinen Teils der äußersten Linken gegen die Zurückbehaltung unter den Fahnen Einspruch und sragte, ob diese Maßregel im Auslande nicht als Zeichen einer kriegerischen Politik gedeutet werden würde. Durafour nannte diese Maßregel ungeseßlich und verfassungswidrig, eine Ver- kennung der Rechte des Parlaments und der Nation und fragte, auf wie lange die Zurükbehaltung beschlossen sei. Augenscheinlih für eine längere Zeit. Die Demokratie müßte si fragen, ob es sich dabei nit um einen gegen sie gerihteten Schlag handele. Uebrigens seine die Ynkündigung der Zurückbehaltung der Annahme des Gesetzes über die drei- jährige Dienstzeit und dessen Rückwirkung zu präjudizteren. Alles, was für Frankrei getan werde, müsse für und durch die Republik geschehen. Der Radikale Lachaud erklärte es für unmöglich, die S der Kasernen zu steigern, ohne in hohem Maße die bygienischen Be- dingungen zu beeinträchtigen und die Sterblichkeit im Heece zu ver- größern. Der Kriegsminister Etienne unterbrah den, Nedner und versicherte, daß keine Kaserne zu stark belegt werden würde. Hierauf nahm der Ministe:präsident Barthou wieder das Wort und erinnerte daran, daß er vor der Heereskommission schon vor den Osterferien seine Absicht, eine Jahresklasse unter den Fahnen zurüd- ¿ubehalten, angekündigt habe. Gr habe damals klar auégespcohen, daß er ih im Mai schlüssig werden würde, nachdem der Kriegs- minister die Abteilungen seines Ressorts zu Rate gezogen habe. Barthou ging sodann des längeren auf den Artikel 33 ein, um die Vorwürfe Durafours zurückzuweisen, daß sowohl der Wortlaut wie der Sinn dieses Artikels verlegt worden seien. In der parlamentarischen Debatte sei anerkannt worden, daß eine Kriegsgefahr gar nicht un- bedingt notwendig sei, um den Artik. zur Anwendung zu bringen. G3 genüge die Notwendigkeit, Arm2e eine gute Aus- bildung zu geben. Barthou hinzu, er werde feine pessimistisen Worte geörauchen; er habe in feiner Weise die Absihr oder das Recht, die äußere Lage {warz zu malen. Es wire dexr Regierung unwürdig, äuß:re Shwterigkeiten zu be- nußen, um einem Geseßeatwurf zum Siege zu verhelfen. Es sei zwar richtig, daß man die E Lage kaltblütig betrahten müßte, aber man dürfe ih anderec)eits nit gewisse Folgen diefer Lage verhehlen. Der Deputierte Durafour schiene zu fürhten, daß dur die in Caen gesprochenen Worte Folgen nah außen hin und eine Störung des europäischen Friedens entstanden seien. Die inter- nationale Lage, über die der Minister des Auswärtigen Lon Gelegenheit haben werde zu sprechen, habe si sehr merklich gebessert.

der fügte

die besonders ernst erschienen, seien gelöst worden. Jeder B krioge die Regelung einer Fcage. Barthou_ erklärte weiter, man dürfe sich nicht einbilden, daß alle Schwierig-

und allz Gefahren für den Frieden Guropas {hon überwunden fia Man müsse demna von den Erfahrungen, die man mit dem Geseße von 1905 gemacht hätte, Gebrazch machen und befonders die Schäden, die es den berittenen Waffengattungen gebraht hätte, heilen. Barthou erwähnte das Dementi, das der französishen Berechnung einer U-berlegenhzit Deutschlands _ in der Friedensftärke von 180 000 Mann von deutsWer Seite entgegengeseßt worden sei, meinte aber, ein Dementi sei noch kein Beweis, und die offizielen Dokumente beider Länder erlaubten keinen Wider- pru. Angesichts der Lage, wie sie am 1. Oktober sein werde, hätte die Regierung die Pflicht, von tem Artikel 33 Gebrauch zu machen. Wegen des Zeitpunktes, an welchem die Zurücbehaltung des dritten Zahrganges angekündigt werden müsse, berief Barthou sich auf die Autorität Freycinets. Was die Dauer der Zurückbehaltung angebe, so erflârte er, das Gesez \preche von vorläufiger Zurückbehaltung. Nehme nun diz Kamm.r die dreijährige Dienstzeit an, so würde die Zarükbehaltung duch dies neue Geseg gedeckt sein. Nehme die Kammer es nicht an, so würde die Regierung kraft des Artikels 33 und gemäß ihrer Vzrantwortlichkeit handeln, wie bereits angekündigt. Barthou versicherte, er glaube nur, seine Pflicht zu tun, und werde dabei bleiben. Der Landwirtschafts- und der Kriegsminist-r würden bestätigen, daß füc die Beschaffung von Pferden und Lebensmitteln nur gerade noh Zeit sei. Die Regierung beabsichtige nit, die Kammer jeßt hon auf ein Votum für die dreijährige Dienstzeit fest- zulegen, do wünsche sie brennend, daß die Debatte binnen einer Woche in Gang komme. Das Land erwacte von der Reaierung und der Kammer rechtzeitige Maßregeln für die Sicherheit. Die Kammer müsse deutli aussprehen, ob fie der Negierung folgen wolle. Der Abg. Jaurès verurteilte heftig den Entshluß der Re- gierung, der die Kammer zu einer vorzeitigen Festlegung auf die dret- jährige Dienstzeit bringen wolle. Der Ministerpräfident Barthou erwiderte mit dem Hinweis auf die nahe bevorstehende Ueberlegenheit eines benachbarten Landes. Ja urès nahm die Antwort Barthous als ein Geständnis auf, daß es fich um eine dauernde Zurückbehaltung des dritten Jahrgangs handele, da die Regierung mit der Zurück- behaltung ja schon ciner für die Dauer geplanten Gesebesbestimmung eut- sprechen wolle. Gin solches Opfer dürfe nicht ohne lange und sforg- fältige Prüfung verlangt werden. : f

Darauf wurden die beantragten Tagesordnungen vertejen. Die HDaratf ronung Breton (Sozialist lautete: „Die Kammer

ertlä entschlossen, allen für die andesverteidigun not- L es N innen aber dem Lande au alle un- nötigen Lasten gzu ersparen, und geht zur Tagesordnung über.“ Die Tagesordnung wurde von der T abgelehnt, die die Vertrauensfrage stellte. Der Mim G räfident nahm nur die Tagesordnung Verlot an, A dem Kabinett das Vertrauen ausspricht. Die E P Tagesordnung Breton wurde mit 315 gegen 241 j E 1 abgelehnt, die Tagesordnung Verlot, welche lautet: ga Kammer billigt die Erklärung, lehnt jeden Zusabantrag a N geht zur Tagesordnung über“, wurde mit 32 geger 55 Stimmen angenommen und die Sißung aufgeho s Das Abstimmungsergebnis wurde mit stürmishem Beifa e den Sozialisten und Radikalen aufgenommen, die in ihm qn eweis dafür erblicken, daß die Reglerung ihre Mehrheit nur dis liedern der Rechten, den Nationalisten und Gemäßigte anft,

Rußland.

Der Minister des Auswärtigen hat der Reich sduma Ue einer Meldung des „W. T. B.“ einen Gesetzentwurf

reis durch den eine Summe von 2150000 öst er-

en Kronen zur O für die Be- j ontenegros angefordert wird. gestern. Die ustizkommission der Reihsduma hat ern dle d gemeine Besprechung der Geseßesvorlage über K Unterordnung der in Finnland begangenen Staatsverbrechen unter die Neichsgeseze beendet und mit großer Mehrheit be- slofsen, in die PePablingen über die einzelnen Paragraphen einzutreten. ; / Ftalien.

: i von Rumänien ist gestern abend, vom a nie Bie a t aitael zum Bahnhof V eleitet, von Nom abgereist.

Portugal. ; Im Senat beantragte gestern José Maria Pereira, eine

Sit 0%, auf ausländische Wertpapiere zu legen. Wie „W. 2 Bu meldet, wurde der Antrag unter-

stüzt und wird zur Beratung kommen.

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Belgien.

Bei der gestern erfolgten Eröffnung des Kolonial- museums auf der Weltausstellung in Gent hielt der König Albert eine Rede, in der er von der Kongokolonie sprach und laut Meldung des „W. T. B.“ ausführte:

Die Zeit sei gekommen, die Rechte und Pflichten genau fest- zulegen, die Mutterland und Kolonte gegeneinander hätten, damit die Kolonie im Rahmen des Möglichen autonom werde und aus ihren Neichtümern Hs iehe. Die Belgier hätten zuerst die Zukunft Zentralafrikas erkannt und müßten sih daher bemühen, sie zu sichern.

Dänemark.

ie Internationale Seerechtskonferenz in Kopen- t C gestern vormittag ihre Beratungen über den Vor- schlag zu einer internationalen Geseßgebung bezüglih der Charterungsfrage fort. Wie „W. D. B.“ meldet, wurde besonders über die Folgen der Nichterfüllung eines Charter- vertrages oder einer Certepartie ver andelt, in welchem Punkte die englishe Geseßgebung von derjenigen der fontinentalen Mächte stark abweicht. Von den britischen Delegieen nahmen gestern nur die Reeder das Wort und sprachen ch_ für den Anschluß an die kontinentalen Bestimmungen aus. Die Kon- ferenz nahm eine Resolution an, die eine Verständigung in dieser Frage ermöglichen dürfte. Nur der englische Reeder Sir Walter unciman sprach fi L J

heit wurde rekli einem besonderen Ausschuß überwiesen. Jn der Nachmittagssizung wurde die Beratung über die Londoner Deklaration fortgeseßt. Franck-Belgien legte eine von dem ständigen Ausschuß ausgearbeitete Resolution vor, die besagt, daß die Londoner Deklaration einen großen Fort- schritt bezeichnet, sowohl für den neutralen Handel als au für die kriegführenden Mächte. Unter diesen Umständen betrachte man eine baldige Ratifikation der Deklaration als wünschens- wert. Die Resolution, über die eine förmliche Abstimmung nicht gewünscht war, wurde von der Versammlung ohne Wider-

ruch gebilligt. A Griechenland.

Jn Gegenwart des Generalgouverneurs von Kreta Dragumis ist vorgestern, wie „W. T. B.“ meldet, auf einer kleinen Jnsel vor Kanea an derselben Stelle, wo früher die türkische Fahne wehte, feierlih die griechische Fahne gehißt worden. Auch eine Gedenksäule erhebt sich dort zur Erinnerung an den Tag, an dem die türkishe Fahne nieder- geholt wurde. z

Montenegro,

Zwischen dem Admiral Burney und dem General Betschir ist nah einer vom „W. T. B.“ verbreiteten amt- lihen Meldung über Skutari folgendes vereinbart worden :

1) Die montenegrinishen Offiziere, die für den Transport des die monten-grinischz Beute bildenden Kriegsmatertals Vorkehrungen zu treffen haben, dürfen in der Stadt wohnen, Seitengewehr tragen und ihre Ordonnanzen behalten.

2) Die montenegrinishen Soldaten, die den Transport des ge- nannten Materials bewerkstelligen, betreten die Stadt, ohne Waffen zu tragen.

3) Bis zur Beendigung des Matertaltransports werden einige montenegrinishe Offiziere gemeinsam mit Dffizieren des internationalen Detachements Polizeibefugnisse ausüben.

4) Bis zur Anwerbung von Post-, Telegraphen- und Zollbeamten werden montenegrinische Beamte in diesen drei Dienstzweigen ver- wendet.

5) Die montenegrtnishen Soldaten, die mit den Transporten beschäftigt werden, können vom Admiral im Bedarfsfalile zur Hilfe- leistung herangezogen werden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der deutsche Arbeitsmar kt im April 1913.

Nach Vorlaae Mitteilung des Kaiserlichen Statistischen Amtes auf Grund der Berichte für das „Neichsarbeitsblatt“ weist die Lage des gewerblichen Arbeitsmarktes im April gegenüber dem Vormonat eine der Jahreszeit entsprehznde Besserung auf, die hinter der vorjährigen anscheinend nur unbedeutend zurückbleibt.

Die an das „Reichsarbeitsblatt“ berihtenden Krankenkassen hatten am 1. Mai 1913 5 336 440 Mitglieder (3 693 310 männliche und 1643 130 weiblihe) oder 100 723 mehr als am 1. April, und zwar hat die Zahl dec männlichen Mitglieder um 82113 oder 9,27 v. H., die der weiblihen um 18 610 oder 1,1 v. H. zugenommen. Eine Vermehrung der Dans tritt vom 1. April zum 1. Mai regelmäßig ein. Sie war im zorjahre bei den männlihen Mit- gliedern noch etwas größer (2,93 v. H.), bei den weiblichen etwas ge- ringer (0,88 v. H.). Die diesjährige Zunahme erstreckt \ih auf alle drei Gruppen von Kassen (Orts-, Betriebs- und sonstige Krankenkassen).

Nach den Berichten von 16 größeren Arb eiterfachverbänden mit zusammen 1814116 Mitgliedern waren Ende April 1913 37 401 oder 2,1 v. H. der Mitglieder arbeitsl os gegenüber 2,2 y. §: Ende März 1913. Von Ende März A Ende April pflegt die Arbeits- losigkeit etwa auf der gleihen Höhe zu bleiben. Während sie in diesem Jahre um 0, v. H. sank, stieg sie im Vorjahre um 0, v H. an, nämlich von 1, auf 1,6 v. H. Ste war mit leyterem Stande allerdings noch niedriger als im April dieses Jahres.

Bei 290 öffentlichen Arbeitsnahweifen mit 152060 Ver- mittlungen kommen im April auf 100 offene Stellen bei den männ- lichen Personen 167, bei den weiblichen 95 Arbeitsg-suhe. Die ent- sprehenden Ziffern des Vormonats waren 159 und 87. Hiernah hätte der Andrang männlicher wie weiblicher Arbeitsuhender zuge- nommen, während im allgemeinen vom März zum April bei den männlichen Arbeitskräften eine Abnahme des Andrangs eintritt.

Die Berichte von 402 industriellen Firmen und Ver- bänden über die Lage des Arbeitsmarktes im April bezeihnen den Geschäftsgang der Mehrzahl nah als ausreihend. Besonders günstig lauten die Berichte für den Kohlenbergbau, etwas weniger für die Eisenverhüttung (die Rohelsenerzeugung betrug 1587 300 b gegen 1 628 190 & im Vormonat und 1451404 & im April 1912), günstiger wiederum für die Stahlindustrie (der Versand des Stahlwerks- verbandes war um 4012 t größer als im Vormonat und um 97996 t größer als im ril 1912). Auch die Mashineniadustcie berichtet im allgemeinen befr S während die elektrische Industrie eine leichte Abschwächung verzeichnet. Die Lage der chemishen In- dustrie war gut. Ueberwiegend ungünstig lauten die Berichte aus der Textilindustrie, insbesondere der Baumwollspinnerei und -weberei. Nur Hanfspinnerei und Leinenindustrie arbeiteten gut. Unzureichend

ar die Beschäftigung in der Holzindustrie und im Baugewerbe, L machten si bet leßterem Anzeichen einer Besserung bemerkbar.

Non 230 Firmen ist die Arbeiterzahl angegeben, und zwar mit 966 583 zu Ende April 1913 gegen 249 770 zu Eade April 1912. Es ist also eine Vermehrung um, 6,73 v. H. eingetreten, während für den Marz eine Steigerung gegenüber dem Vorjahre von 5,83 v. H., für den Februar eine solche von 9,66 v. H. verzeichnet werden konnte. Die Steigerung erscheint also noch in der Zunahme begriffen und läßt auf eine günstige Entwicklung in der Geoßindustrie \{liecßen. Besonders groß ist die Stetlgerung gegenüber dem April 1912 in der Maschinen- industrie mit 18 os v. H. und in der chemischen Industrie mit 11,65 v. H., von mittlerem Umfang in der übrigens \{chwach vertretenen Textilindustcie mit 5,983 v. H. und im Bekleidungsgewerbe mit 4,09 v. H. Eine Abnahme zeigen, abgesehen von der Sammelgruppe

gegen die Resolution aus. Die Angelegen-.

„Sonstige Gewerbe“, die und - Genußmittelindustrie (— 0, v. H.), die elektrishe Industrie (— 4,96 v. H.) und die sehr \chwach vertretene Holzindustrie (— 95,66 v. H.).

Nahrungs-

Zur Arbeiterbewegung.

Die Dros@kenkutsher von Breslau haben, wie M. T. B.* meldet, in einer gestern abgehaltenen Versammlung be- schlossen, von den Droschkenbesißzern 35/0 der Ginnahmen zu ver- langen. Sie erwarten die Antwort der Droschkenbesißer bis spätestens zum 18. d. M. Es wurde einstimmig beschlossen, für den Fall, daß die Antwort ablehnend lauten sollte, am 20. d. M., dem Tage der Eröffnung der Jahrhundertaut stellung, in den Ausstand zu treten.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. d, Ersten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Wie die „Correspondenz Hoffmann“ meldet, hat Seine König- lihe Hoheit der Prinz-Regent von Bayern anläßlih der Eröffnung des Königlichen Kurhauses in Kissingen eine „Prinz- Regent Ludwig-Stiftung für Bad Kissingen“ errichtet, dür die bedürftigen Personen der Gebrauch einer Badekur in ie ermögliht werden soll. Das Stistungskapital beträgt

Kunft und Wissenschaft.

Der Leiter der Hilfsexpedition für die Schroeder-Stranz- Expedition, Kapitän Staxrud, der am 3. April mit dem Expeditions\{iff „Hertha“ in Green Harbour angekommen war, hat an das norwecgishe Ministerium des Auswärtigen aus Spißbergen e es Mai laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes Telegramm gesandt:

„Ih bin mit Rüdiger und Raabe in Adventbai an- gekommen. Wir waren am 20. April mit 11 Renntieren und 14 Hunden in der Treurenbergbai angekommen und fanden die Ver- hältnisse und das W-tter ungünstig. Die Reise nah dem Nordostland zur Nachforshung nah Schröder-Stranz wurde deshalb vorläufig auf- geschoben. Rüdiger und Naabe wurden nach Green Harbour in Sicherheit gebracht. Am 2. Mai waren wir über das Julandeis nah dem Ostfjord und der Wijdebai abgegangen. Rüdiger wurde liegend über das Inlandeis gezogen. Die Renntiere wurden infolge Futter- mangels geshlachtet. Wir erreihten das Depot tin Korspynt Hytia am 10. Mai. Nachforschungen ergaben, daß Dettmers und Möser im Oktober in der Wijdebai ertrunken find, Eberhard, von den Norwegern verlassen, in der Weihnachtsnaht 10 km westlich vom Hause an der Mosselbai erfroren ist, der Koh Stave am 24. es der Tuberkulose erlegen i und daß an Bord des Schiffes massenhaft Proviant vorhanden ist. Schröder-Stranz wird noch immer vermißt. Es wird ein Unglück befürchtet. Ich gehe sobald als möglich von der Treurenbergbai nach dem Nordostland ab. Larner traf am 30. April in der Mofselbai ein und wollte mit uns zusammenarbeiten, was uns aber nit zusagte. Seine Expedition ift eine fombinierte Rettungs- und Fangexpedition.“

Land- unnd Forftwirtschaft.

Ein- und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln in Antwerpen im Monat April 1913, Einfuhr: Roggen: etwa 89 000 dz, davon aus

Deutshland 8620 dz

Uruguay. . A 35000 ,

Argentinien 2452042

Numüärtiten A Ee 11880 , Weizen: etwa 1 750 000 dz, davon aus

DeUN land a vie 48 190 dz

Argentinien . 809560 ,

Rumänien. 424550 5

den Vereinigten Staaten von Amerika . 341680 ,

Canada 0 1 A A 90000 ,„

Australien 4a 31-9502 Gerste: etwa 167 000 dz, davon aus

Deutschland s ¿1 2090. 02

Rumänien a R 118120555

den Vereinigten Staaten von Amerika . 20550 ,

British Indien . C G 9800 ,

den Niederlanden 6440 ,;

Bulgarien 4 s 5000 , Hafer: etwa 109 000 dz, davon aus

Deutschland . A 52460 dz

NRüßland 34190 5

den Niederlanden . is 06605 2

Argentinien S (B00 Mais: etwa 324 000 dz, davon aus

DeUlhland ae 70 dz

Argentinien B R 1069102

Numänien a c 5 107440 5

den Vereinigten Staat von Amerika . 49330 ,

Bulgarten . E s A900 S

j den Niederlanden . 4490 5

Kartoffeln: etwa 14000 dz, davon aus E

den Niederlanden Es 12990 dz

Ausfuhr:

Roggen etwa 3000 dz, davon nah

den Niederlanden . 3000 dz Weizen: etwa 193 000 dz, davon n

E U MIAND iss 178 650 dz

den Niederlanden . 14550, Gerste: etwa 23 000 dz, davon nah

Dei Man s 12920 dz

den Niederkanden 9850 , Mais etwa 42 000 dz, davon nah

Deutschland . . 10250 dz

Spanien e N e E N 28840 , Kartoffeln: etwa 33000 dz, davon nah

Großbritannien . Es 28 770 dz

Marollo 2% 2020" 5

Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen vom 8. Mai 1913.)

Weizenernte in Australien.

Nah einem Leitartikel des in Sydney erscheinenden „Daily Telegraph“ vom 24. März zeigen die neuaufgestellten Voranschläge für die Weizenernte 1912/13 în den Staaten Neusüdwales, Süd- australien und Westaustralien sehr günstige Zahlen, Das Gesamt- ergebnis der australischen Weizenernte wird heute auf 85 500 000 Bushel geschäßt gegen 78 700 000 Bushel in den ersten Voranschlägen,

und zwar entfallen auf: Neusüdwales . 30132 000 Bushel

Victoria «5 A Do AZA 000 Südaustralien . « 20 939 000 Westaustralien . ._. «9574000 Queensland und Tasmanien 1700000 ‘,

Für den Eigenbedarf an Saat und zu Na! 8 zusammen 33 Millionen Bushel gerechnet, e E Bngcade 922 Millionen Bushel zur Verfügung stehen würden. Der (Bericht d A Gesamtwelzenernte betrug L 14250 000. 015) es Kaiserlichen Generalkonsuls in Sydney vom 2. April