1913 / 140 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Feierlichkeiten anläßlih des Regierungsjubiläums Seiner Majestut des Kaisers und Königs.

Die Hauptstraßen Berlins haben zum heutigen Tage Festschmuck angelegt: bis in die Nacht wurde eform noch überall gearbeitet, um alles rehtzeitig fertigzustellen. Am reisten ist naturgemäß die Umgebung des Sqslosses und Berlins Via Triumphalis, die Straße Unter Linden bis zum Brandenburger Tor bedacht worden. Den Lustgarten umgeben Fahnenmasten: den wir ungsvollen Hintergrund der Anlage bildet, vom Schloß aus gesehen, das Alte Muyjeum, dessen Säulen, welche sich von einer purpurnen Wand- bespannung abheben, durch grüne Laubgewinde ver- bunden werden. Gewaltige Banner in den brandenburgischen Farben Gelb und Rot umrahmen die Schloßbrüce, Girlanden und Teppiche \hmüdcken Zeughaus, Kommandantue und Kron- prinzenpalais, Girlandenschmuck und Velarien weisen auch die Universität und die Neue Wache auf. Weiße, mit Schwarz und Gold verzierte Pylonen sind hier zu beiden Seiten der Straße angebracht, „und hohe Banner- masten vor dem Opernhause und der Universität wiederholen die Farben der an den Gebäuden selbst angebrachten Stoffe in harmonisher Weise. Die Straße Unter den Linden selbst weist in ununterbrochener Reihe bis zum Pariser Pl

zu beiden Seiten Obelisken auf, die die Lichtiräger E Ueiden und an ihrer Spige goldene Kronen tragen. Damit übereinstimmend i|st der Shmuck gehalten,

der das Denkmal Friedrichs des Großen umgibt. Einen den monumentalen Maßen des Brandenburger Tors entsprechenden Charakter zeigt die Anordnung am Pariser Plaß. Zu beiden Seiten des Plaßes erhebt sich hier eine Reihe von dorischen Säulen, in der Größe genau denen des Tors entsprechend. Sie tragen auf ihren Kapitellen vergoldete Siegesgöttinnen. Die Hâäuserfronten ringsum sind mit langen roten Stoffstreifen bedeckt. Jn der Oeffnung des Brandenburger Tores hängen gelbe Banner. Die Säulen sind dur Lauhb- gewinde verbunden und dazwischen stehen Pfeiler, die in goldener . Schrift Aussprüche Seiner Majestät des Kaisers und Königs tragen. Vor dem Tor belebt hauptsächlich Tannengrün die Häuserfronten sowie die Denkmäler und Brunnenanlagen. Schwarzweiße „Pylonen und tiefblaue Blumengewinde geben der D Straße Farbe und Charakter. Am Potsdamer Plaz find die Torhäuschen in einen triumph- * bogenartigen Aufbau von Rot und Grün mit einbezogen, Flaggen- masten und Tannengrün umsäumen den Zugang zum Potsdamer Bahnhof. Fahnen und Girlanden ziehen fih auch dur die Leipziger Straße. Die Trägermasten der Straßenbahn sind hier mit roten Bannern versehen, die Embleme der verschiedenen Ge- werbe zeigen. Jn der Friedrichstraße schweben von der Kochstraße an bis Unter den Linden in regelmäßigen Abständen mächtige Ee in den brandenburgischen Farben über der Mitte des ahrdamms. Sämtliche Dekorationen sind von Künstlern entworfen. Eine festfrohe Menge durhflutete {hon ge

und vorgestern die Slraßen, um die Vorbereitungen zur aiser- jubiläumsfeier zu sehen. j

Ueber die Feiern selbst liegen bisher folgende Meldungen vor:

Die Mitglieder des Ah geordnetenhauses vereinigten sih vorgestern mittag im Abgeordnetenhause zu einem Je sttmahl, in dessen Verlauf der Präsident Dr. Graf von Schwerin- Löwiß folgende Rede hielt:

Meine Herren! Ganz Deuischland prangt heute schon im Fest- \{chmuck oder rüstet sich doch zur Feter des 2o jährigen Regierungs- jubiläums seines geliebten Kaisers. Von allen deutichen Stämmen aber steht keiner unserem Kaiser- und unjerem Königshause so nahe, wie das preußishe Volk. Und keine Körperschaft im Reich hat daher in diesen Tagen mehr Anlaß zu dankbarer Freude, als die soeben neu gewählte Vertretung des preußishen Volkes, das Preußische Abgeordnetenhaus.

Im Auslande nit minder als im Inlande, auf dem ganzen Ecdenrund, wird in diesen Tagen unser Kaiser als der treuesie und machtvollste Hort dées Friedens während feiner ganzen bisherigen Megierung8zeit gefeiert werden. Und doch ist er zugleich niht minder auch ein Mehrer des Neichs gewesen. Zwar niht sowohl an Lank, obgleich ja auch die Festigung unseres wertvollsten Kolonial- besißzes noch in seine Regierungszeit fällt. Schon eine Woche uah seinem Regierungsantritt, am 25. Juni 1888, erklärte der Ka!ser in seiner ersten Ansprache an den Reichstag: „Die Stärke meines Heeres zu Angriffskriegen zu benu en, liegt meinem Herzen fern, Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhmes, noch irgendwelher Eroberungen, nachdem. es sih die Berechtigung als einige und unabhändige Nation zu bestehen, endgültig erkämvft hat.“ Weit mehr als an Land ist nah diesem seinem Programm unser Kaiser {on rein äußerlich betrahtet ein Mehrer „des Reichs an Leuten geworden. Um rund 19 Millionen Einwohner ist während seiner Regierungszeit die Bevölkerung des Reichs gewach\en, und um über 12 Millionen oder fast 500% allein die Bevölkerung Preußens, ein Zuwachs, in dem dke NRegierungszeit unseres Kaisers von keiner früheren übertroffen worden it. S :

Weit höher als diesen mehr E Zuwachs an Einwobnern aber schäße ich und werden Sie Alle die gewaltige Mehrung der inneren Wohlfahrt, des gesamten Wohlstandes unseres Volkes in allen feinen Schichten shäßen. Nahezu verdoppelt hat si während der NMegterungs8zeit unseres Kaisers das deutsche Nationalvermögen und etenfo der Wert unserer jährlichen Gütererzeugung, der lanèwtrishaft- lichen sowohl wie der gewerblichen, zugleich aber auh das Arbeitseinkommen unserer gewaltigen lohnarbeitenden Bevölkerung. Von rund 7 Milliarden im Jahre 1888 auf fast 20 Milliarden im Zahre 1912, also fast auf das Dreiface, ist in diesem kurzen Zeitraume der jährlihe Wert unseres Außenhandels gestiegen, und damit ist Deutschland weit über Frankreich hinweg unmittelbar neben England an die zweite Stelle unter allen Welthandelsstaaten der (Frde gerüdt, ist Deutschland troß seiner so beschränkten Seeküste und seiner kontinentalen Lage im Herzen Europas heute der zweitgrößte Sechandelsstaat der Erde! Und welchen allerpersönlichsten Anteil hat nicht gerade an di:ser Gntwicklung in seiner unablässigen So-ge für den verstärkten Schuß unseres Sechandels durh eine Achtung ge- bieténd2 Flotte unser Kaiser. Dos nur etnige markante Punkte aus der gewaltigen Steigerung der wirtschaftlichen Wohlfahrt des Reiches.

Und“ do, meine Herren, weit höher als all diese gewaltige Hebung des äußeren Wohlstandes unseres Volkes müssen wir an unserem Kaiser doch das vom ersten Tage seiner Regierung an be- tätigte nie rastende Bemühen s{äßen, un}erem Volke seine höthsten, inneren Werte, seine \sittlihen Sdeale zu wahren und zu pflegen. Ueberall und unter allen weselnden Verhältnissen ein mutiger, ent- stedener Bekenner seiner tiefen christlihen Weltanschauung. Dazu in einex Zeit, in der unserem Volke etner der s{önsten fitilihen Werte deutschen Volfksiums, der alte urgermanische Familienfinn mehr und mehr abhanden zu komwen scheint, unser Kaiser und sein Haus, wie es soeben auch der Präsident des Reichs- taas bei seiner Ansprache hervorgehoben hat, das \{chönste Vorbild eines solchen echtdeutshen Familienlebens. Und als Monar, wie alle seine Vorfahren, durhdrungen von dem vollsten Verständnis für die modernsten (Erfordernisse seiner Zeit, do stets erfüllt von den höchsten sittlichen Idéalen und der treuste Hüter der herrlichen geschihtlicen Uecber- lieferung scines Hauses und seines geliebten Preußenvolkes. So in

- festen Entschluß {chöpft, ih den den wir

der ganzen Welt durchaus nit nur als watvoller, den Frieden

hütender Monarch, fondern nit minder als bedeutender Mann, als

kraftvolle stark ausgeprägte Persönlichkeit von Freund utzd Feind hoh

ave und bewundert, steht heute nah 25 jähriger Regierung die estalt unseres Kaisers vor seinem Volke.

Das alles sage ih, und das alles wird in diesen Tagen bet tausend Jubiläumsfeiern auêgesproWen werden, durchaus niht, um unserem Kaiser Weihrauch zu treuen. Damit wäre ihm und wäre unserem Volke sehr wenig gedient. Unserem Volke braucht sein Kaiser heute nit mehr in rednerischer Schönfärbung vorge- führt zu werden. Es kennt ihn in allen Zügen seiner stark auêgeprägten Eigenart, die ja au oft genug der weitgehendsten Kritik nicht entgangen ift. Es kennt ihn als Monarchen wie als

enshen und Gott sei Dank es liebt ihn geradeso wie er ist. Aber ausgesprochen will es das alles bei solchen Anlässen wie dem jeßigen dennoch haben. Denn wie glücklihe Zeiten, wie steigenden außeren Wohlstand die Regierung unseres Kaisers uns au gebracht haben mag, zu einem dauernden Segen wird das alles unserem Volke do nur werden, wenn es sich dessen nicht nur in Dankbarkeit be- wußt bleibt, sondern wenn es daraus auch den Willen, den herrlihen nationalen Schaß, an unferem Kaiser, an unserem Königshause, an unferem preußischen Königtum besißen, einen Schaß, um den uns die ganze Welt beneidet, von niemand rauben oder schmälern zu lassen.

nd darum müssen auc alle Jubiläumsfeiern in diesen Tagen, wenn anders sie einen nationalen Wert haben follen, ausflingen in das immer erneute Gelöbnis unverbrüchlihster Treue und Anhänglichkeit zu unserem geliebten Herrscherhause. Treue um Treue! Wie unsere Hohenzollern dur eln halbes SJahrtausend hindurch ibrem brandenburgish - preußis@en Volk die Treue gehalten baben, so wird au das preußische Volk in allem Wechsel der Zeit feinem Königéhause die Treue halten. Dann aber dürfen wir auch mit vollster Zuversicht auf die Erfüllung des Wunsches hoffen, mit dem vorgestern der neugewählte Landtag begrüßt wurde: „daß Gottes Gnade dem Kaiser und König noch lange vergönnen möge, einem treuen und vertrauenden Volke vorarzushreiten auf den Bahnen aufsteigender staatlicher Entwicklung“. Und dann wird auch die fernere

egterung unseres Kaisers eine glei gesegnete werden, wie es die abgelaufene unter Gottes Beistand gewesen tit. Ich erhebe mein Glas und bitte, mit mir einzustimmen in den Nuf: Gott segne unsern Kaiser! Es lebe unser geliebter König! hoh! hoh! hoh!

Jn der Königlichen Landwirtschaftlichen Hoch- schule wurde zur Feier des Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs hon am Sonnabend, dem 14: d. M. E 5 E im neuen großen Hörsaal 10 der Anstalt ein Festakt abgehalten, an dem mehrere höhere Beamte des Ministeriums, Vertreter anderer Hochschulen, ferner zahlreiche geladene Gäste teilnahmen. Nach dem einleitenden Musikstück, dem die Begrüßung der Festversammlung durch den Nektor, Professor Dr. Fischer fol te, und nah dem Verklingen der „Jubelouvertüre“ von Weber ielt der Geheime Regierungs- rat, Professor Dr. von Rümker die Festrede über das Thema: „Die Entwicklung der Landwirtschaft in den leßten 25 Jahren“. Die Ausführungen klangen in einem dreifachen Hurra auf Seine Majestät den Kaiser und König aus.

Die im L. C. vereinigten deutschen Landsmann- E veranstalteten am Sonnabendnachmittag einen Huldigungszug.- Alle Universitäten des Reiches waren dabei vertreten: Der ug bildete sich in Stärke von eiwa 1500 Teilnehmern auf dem Kasernenhofe des Alexander- regiments und nahm, von zwei Militärkapellen begleitet, seinen Weg durch die Prinz Louis Ferdinandstraße nach der Universitätsstraße und die Nordseite der Linden entlang. Als die Spiße des Zuges, mit den von Chargierten mit gezogenem Schläger eskortierten Bannern, den Pariser Plaß erreicht hatte, ertönte vom Schloß her das Signal des Kaiserlihen Automobils, und gleih darauf fuhr der Wagen, in dem Jhre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten n genommen hatten, auf der Nordseite der Linden den Zug entlang, von den Landsmannschaften lebhaft mit Hurra begrüßt. Während die Majestäten weiter nah dem Tiergarten ful ren, marschierte der Zug durch das Brandenburger Tor, durch die Siegesallee und über die Moltke-

brücke nah dem Landesausstellungspark, wo man sich zu einem Gartenfest vereinigte.

In den Kirchen Berlins fanden gestern überall Fest- gottes dienste statt, bei denen die Geistlichen in den Predigten auf die Bedeutung des Tages Bezug nahmen. Zu einer be- sonders eindrucksvollen Feier gestaltete sich gestern vormiitag um 101/2 Uhr ein Feldgottes dienst auf dem Tempelhofer Felde, an dem der Kriegerverband, die freiwilligen Sanitäts- tolonnen und die Vereine vom Roten Kreuz teilnahmen. Zwischen der Paradepappel und der Tempelhofer Chaussee war der Feldaltar errichtet. Etwa 24 000 Mann nahmen an dem Feldgottesdienst teil, dem der Generaloberst und General- adjutant von Lindequist als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und Königs beiwohnte. Unter den Ehrengästen befanden sih ferner zahlreihe Vertreter der “Militär- und Marinebehörden. Der Gottesdienst begann mit dem von der Gemeinde mit Begleitung der Musik gesungenen Choral „Nun danket alle Gott“. Nach einer kurzen liturgischen Andacht hielt danach der Militäroberpfarrer, Konsistorialrat D. Goens die Festpredigt, in der er nah einem Rükblick auf die verflossenen 955 Jahre zum Schluß für die sichtlih gesegnete Regierungs- zeit Kaiser Wilhelms IT. den weiteren Segen Gottes erflehte. Nach einem vom Generalleutnant ô. D. Bartels ausgebrahten dreifachen Hurra auf Seine Majestät erfolgte ein Vorbeimarsch der Abteilungen vor dem Generaloberst von Lindequist.

Der heutige Festtag wurde bei prähtigem Sommerwetter um 7 Uhr durch das große Wecken eingeleitet, das von den Spielleuten der 2. Gardeinfanteriebrigade und dem Musik- torps des Gardefüsilierregiments ausgeführt wurde, während das Trompeterkorps des 2. Gardeulanenregiments von der Kuppel der Schloßkapelle die Choräle blies. Eine große Menschenmenge lauschte vom Lustgarten und vom Schloßplaß aus den eierlichen Klängen und wartete auf ‘den Anmarsch der 7000 Knaben und Mädchen Berliner Gemeindeschulen, die gegen 8 Uhr anrückten, Majestäten vom großen Schloßhof aus ein Ständchen zu bringen. Jn musterhafter Ordnung, geführt von ihren Lehrern, marschierten. sie ein, die Mädchen in weißen Kleidern, mit lumenkränzen im Haar, die Knaben mit Schleifen in den Reichsfarben geschmüctt. Feierlich klang, dirigiert vom Rektor Hoffmann, als erster Chor der Choral: „Dich seh ih wieder, Morgenlicht“ in den sonnigen Tag. Es folgte das Festlied „Brüder und Schwestern“ und „Aus der Jugendzeit“. Mit dem „Deutschen Lied“ chloß das Programm. Nach Verklingen des leßten Liedes brachte der Oberbürgermeister Wer muth ein Ho auf die Majestäten aus, und gus all den jugendhellen

Kehlen grüßte ein dreifaches Hurra das Kaiser aar, dás mit den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen S

von den Fenstern des ersten Stocks den Vorträgen lauschte. Die Nationalhymne folgte, und in Tiger after Ordnung zogen die 7000 Sänger wieder ab unter Tüchershwenken und Hurra- rufen hinauf zu den Majestäten, die unauf örlih dankten.

Um 9 Uhr 15 Minuten nahmen dann die Majestäten im Speisesaal der Kaiserlihen Wohnung die Gratulationen des engeren Hofes entgegen, um 9 Uhr 30 Minuten im Pfeilersaal die Glückwünsche Jhrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, der Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses ‘sowie der hier anwesenden Siuen und Prinzessinnen aus souveränen altfürstlichen äusern. Jm Anschluß daran fand im Königszimmer die Gratu- lation der Palastdamen Jhrer Majestät der Kaiserin statt, im Nittersaal die der Hofchargen, des Geheimen Kabinettsrats, der Generaladjutanten,- der Generale und Admirale à la E und der Flügeladjutanten; endlich in der A Ad dr kammer die Gratulation der Hofstaaten und Gefolge der Höchsten Herrschaften:

Jm Laufe des Vormittags wuchsen die Menschenmassen Unter den Linden und auf den übrigen Zufahrtsstraßen zum Schloß ins Ungeheure, während die Anfahrt der Ab- ordnungen zur Gratulationscour vor sih ging. Farben- prähtige Ausshmücung der Straßen und die Gala- uniformen der anfahrenden Herren vereinigten sich zu einem reizvollen Bilde. Um 10 Uhr empfingen die Majestäten im Kapitelsaale die Deputationen, die E und gee überbrachten. Seine Majestät der Kaiser und Jhre Majestät die Kaiserin nahmen unter dem Thronbaldachin Ausstellung. Zur Rechten des Kaisers standen die Prinzen des Königlichen Hauses, gegenüber den Majestäten bildeten die Hofchargen und Pagen Spalier. Zuerst spra das Staatsministerium seine Glückwünshe durh den Mund des Reichskanzlers Dr. von Bethmann Hollweg aus. Jm Namen der stimmführenden Bevollmächtigten zum Bundesrat, mit denen auh wieder der Reichskanzler und der Staats- sekretär von Jagow erschienen, sprach Graf S ent eld. Das Präsidium des Reichstags mit den Schriftführern und Quästoren, geführt von Dr. Kaempf, das des Herrenhauses mit dem Kammerherrn von Wedel-Piesdorf als Sprecher sowie das des Abgeordnetenhauses mit dem Grafen L

chwerin-Löwiß schlossen sichan. Weiter folgten die als Komi ee für das Ehrengeschenk der Armee erscheinenden O \chälle, Generalobersten und Generale; General-Feldmarscha Graf von Haeseler überreichte dabei Seiner Majestät einen Feldmars allstab, den der Kaiser, der bei jeder Gruppe mit wenigen er hervorhob, daß es ihn besonders freue, das Geschenk der Armee aus den Händen eines der glorreichen Die d seines Großvaters entgegennehmen zu können. Mit diejer Gruppe erschienen der General-Feldmarschall von Bock und Polach, der Generaloberst von Plessen, der Kriegsminister, General der Jnfanterie von Heeringen und einige zwanzig Generale, unter ihnen die Generalobersten von Lindequist, von Kessel, der General der Kavallerie v on Scholl und Ge- neraï der Jnfanterie von Moltke. An der Spiße der Ab- ordnung der Marine, die aus dem Großadmiral von Tirpiß und mehreren Admiralen bestand, überreichte Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinr ch einen silbernen Adler, der den _Flaggstock auf S. M. Jacht Hohenzollern zieren soll. Offizierabordnungen des RNegi- ments der Gardes du Corps, des 1. Garderegiments z. F., des Leibgardehusarenregiments sowie des Grenadierregi- ments König Friedrih Wilhelm IY. (1. Pomm.) Nr. 2 schlossen sich an und überreichten Erinnerungsgaben. Der englische Militärattaché Russel überbrachte ein Geschenk der Royal Dragoons. Vertreter des Deutschen Cpangelishen Kirchen- ausschusses mit dem Wirklichen Geheimen Rat D. Voigts als Sprecher sowie der Erzbischof von Cöln Dr. von Hartmann und der Bischof von Rottenburg Dr. von Keppler als Vertreter der Bischöfe folgten. Die NReichslande ließen durch eine Abordnung unter arung des Statthalters in Elsaß-Lothringen Grafen von Wedel mit dem Staatssekretär Freiherrn Zorn von Bulach und anderen ihre Glückwünsche aussprechen. Für das O sprah dessen Präsident, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Freiherr von Secendorff, für das Reichsmilitärgeriht der Präsident, General der Snfanterie Graf von Kirchbach. ‘Die Abordnung des British Council of the Churches zur Pflege freundschaft licher Beziehungen zwischen Gro britannien und Deutschland wurde vom Bischof Boyd Carpenter geführt. Nachdem Mr. Carnegie an der Spitze der amerikanischen Abordnung Prie überreicht hatte, folgten die Abordnungen aus den

rovinzen.

Ueber Feiern und Vorfeiern des Regierunasiubiläums i

; 1 tegierung8ublläaums 1m Reiche liegen u. a. folgende Meldungen des L: VDE

Hannover, 14. Juni. Die hanno -

L / verse Sport- und S die aus Anlaß de S utlinag Seiner Majestät und Königs und der Einweihung des neue Nathauses vom 14. bis

: , Juni hier stattfindet, wurde heute mittag mit einem offiztellen Festakt im alten Rathause eröffuet zu dem die städtischen Behörden die Ginladungen hatten ergehen lassen. Die Neihe der \portliczen Veranstaltungen wurde heute nahmittag mit einer Ballonwettfahrt der Nordweitgruppe des deutschen Luft- iben Theater kung aen feilnabmen, eingeleitet, Su ht ist

r findén Fest G Die S reih geschmüdt. Fesivorstellungen stalt. Die Sta

München, 14. it, Den puflalt ¿u den Katser- u us F « ee Tp 5, und Mittelschulen abgehalten Sn Lied und Wort wurde der großen Zeit y A retheitötriege und des 26jährigen Regierungsjubiläums Sett M jestät des Kaisers ge- daterlänbist n dee anteiluahme beteiligte si die Jugend Lvorstände E L em eilte et 5 ie 3 _

Mien in den Festansprahen auf die Bedeutung e eter! hin. Mh f Wanalslde Vase neben 4, rid

ge ab. le L , iem Geltung gzu ringen, Fel N I E obersten Klassen der Volks\{ulen wurde das mit Bildern ausgestattete Buch Der deutsche Befreiungskampf 1812 - 1815" verteilt. Die Krieger - vereine gedenken ebenfalls bes Jubeltages dur feitliche Ver- austaltungen und Wohltätigkeitsakte. Heute abend hielt der König- lid bavert s g iegerbund einen großen

ver ische Veteranen- und Krieg „groß Festkommers ab, auf dem Seine Königliche Hoheit der E n z Es nrad eine mit lautem Beifall aufgenommene Huldigungs- e hielt.

Dresden, 15. Juni. Seine Maiestät der König hat aus Anlaß des jährigen. “e ierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers alle über An deVdrige des sächsischen Heeres,

ontingents verhängten Disztplinarslrafen, soweit sie am

reundlihen Worten dankte, entgegennahm, indem.