1879 / 6 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Jan 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Die in der heutigen Börs.n - Beilage abgedrudte tabellarische Uebersicht der Wo enausweise deutscher Zettelbanken vom 31. Dezember v. J. {ließt mit folgenden summarischen Daten ab: Es betrug der „gesammte Kassenbestand 618 775 000 M oder 2 766 000 # weniger als in der Vorwoche. Der Wechselbestand in Höhe von 611 934 000 #4 zeigt eine Zunahme von 31799 000 #, die Lombard- forderungen in Höhe von 93852000 # eine solche von 15 296 000 M ; es betrug ferner der Notenumlauf 857 759 000 oder 72 086 000 4 mehr als in der Vorwoche, während die sonstigen tägli fälligen Verbindlichkeiten mit 170 888 000 einen Rückgang um 29 962 000 # und die an eine Kündi- gungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit 47 659 000 M eine Abnahme um 543 000 # ausweisen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Bürgermeister der freien Hansejtadt Bremen, Gildemeister, ist hier an- gekommen.

Bayern. München, 6. Januar. (Allg. Zig.) An die Kammer der Reichsräthe ist von deren erstem Prä- sidenten Grafen Schenk von Staufenberg ein Schreiben ge- langt, worin derselbe wegen eines Augenleidens sein Nicht- erscheinen zur Wiedereröffnung der gegenwärtigen Landtags- session entshuldigt und sein Eintreffen auf den 16. Januar in Ausficht stellt. Seit der Vertagung des Landtags sind an die Kammer der Abgeordneten wieder eine Anzahl Eisenbahn-Petitionen eingelaufen. Die vor einigen Tagen mitgetheilten Beschlüsse des Generalcomités des land- wirthschaftlihen Vereins in Bayern, die Zoll- und Tari ffrage betreffend, wurden auf Grund eines eingehen- den Berichts gefaßt, den der Gutsbesißer (frühere Königliche Advokat) Hofrath Dr. Simmerl verfaßt und kurz zuvor auch den Mitgliedern des Landraths von Oberbayern mit- getheilt hatte. Sowohl dieser als das Generalcomité waren mit dem Berichte volljtändig einverstanden, und es wird der- selbe alsbald durch den Druck veröffentliht werden. Der Be- richt und die Beschlüsse haben als Jnstruktion für die Ver- treter des Generalcomités im deutschen Landwirthschaftsrathe u dienen. Die Bearbeitung des Berichts und die Beschluß- Efung über denselben war, was noch zu erwähnen sein dürfte,

erfolgt.

Sachsen - Coburg - Gotha. Gotha, 6. Januar. | (Leipz. 210.) Dem heute hier versammelten gemeinschaft- | i andtage wurde eine Reihe von Vorlagen unter- |

lichen breitet. Dazu geren: der Geseßentwurf, betreffend die Or- ganisation der t

Ausführung der deutschen JZustizgeseße, der Geseßentwurf,

betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Ver- | mögen, der Entwurf einer Schiedsmannsordnung, der Geseß- |

entwurf, betreffend die Erledigung von Kompetenzkonflikten, und der Gesegentwurf, betreffend die Versorgung der Wittwen und Waisen öffentlicher Diener.

Waldeck. Arolsen, 7. Januar. (W.T.B.) Die feierliche

Vermählung Sr. Majestät des Königs der Nieder- |

lande mit Fhrer Durhlaucht der Prinzessin Emma von Waldeck hat patt Abend um 61/, Ubr in der pro- grammmäßig vorgesehenen Weise stattgefunden.

Oesterreich : Ungarn. Wien, 6. Januar. Ueber die Lösung der Ministerkrisis waren in den leßten Tagen neuerdings verschiedene Kombinationen ver reitet. Heute bringt die „Montagsrevue“ über den Stand der Angelegenheit folgenve Mittheilung: „Das Abgeordnetenhaus, welches am 15. d. M. wieder zusammentritt, wird selbstverständlich noch die gegen- wärtige Regierung auf der Ministerbank finden, da sie es übernommen hat, niht nur den Berliner Vertrag materiell zu vertheidigen, sondern auch ihren Standpunkt, daß derselbe nit der verfassungsmäßigen Genehmigung bedürfe, zu moti- viren. Nach dieser Debatte wird \ih eine theilweise Verände- rung im Kabinet insofern herausstellen, als einzelne Minister sih zurücziehen. Die übrigen Herren dürften in der bisheri- gen Weise als geshäftsführende Minister noch über die Budget- debatte bis zu der in diesem Jahre nothwendigen Auflösung des Abgeordnetenhauses unter dem Präsidium des Fürsten Adolph Auersperg im Amte verbleiben.“

7. Januar. (W. T. B.) Nath einer Meldung der „Polit. Korresp.“ aus Scutari findet heute in Zogai bei Scutari auf Veranlassung der Pforte eine Konferenz zwischen Hussein Pascha und den montenegrinischen Delegirten statt, in welcher wegen der Uebergabe von Podgoritza, Spuz und Zabljak an Montcnegro, sowie wegen der Räumung der von den Montenegrinern ofkupirten Küste Albaniens verhandelt werden soll.

Die „Neue fr. Presse“ schreibt : Da die französische Regierung ihre Zollämter angewiesen hat, bei den öster- reihishen Provenienzen den allgemeinen Zolltarif an- zuwenden, so ist die österreihishe Regierung genöthigt, das Zollgeseb insofern durchzuführen, als sie französische Pro- venienzen mit einem Zuschlag von 10 Prozent zu den Sägzen des allgemeinen Zolltarifs belasten wird. Jn dem Handels- Ministerium finden hierauf bezügliche Berathungen statt und R die entsprehenden Weisungen an die Zollämter bald er-

olgen.

Großbritannien und JFrlaund. L ondon, 7. Januar. (W. T. B.) Earl Beaconsfield ist an einem hefti- gen Gihtanfall erkrankt. Nah ciner Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Konstantinopel, vom heutigen Tage, nehmen die Verhandlungen über den definitiven Friedensvertrag zwischen der Pforte und Rußland fortdau-rnd einen günstigen Verlauf. Man hofft, daß dieselben in der nächsten Woche beendet wer- den würden. Die Pforte hat keine Gegenvorschläge gemacht.

8. Januar. Ein Telegramm des „Standard“ vom 4. d. M. meldet: Die Division des Generals Stewart ei in Kohhi, etwa 4—5 Tagemärsche von Kandahar ent- ernt, angekommen. Nah einer Meldung des Befehlshabers

er engli)hen Vorhut habe der Gouverneur von Kan-

dahar eine Stellung am TZarnafkflusse eingenommen. Die Generale Stewart und Biddulph konzentrirten ihre Streitkräfte bei TZafkftipul, um den Vörmarich nah Kan- dahar am 8. d. M. Iten anzutreten.

(E. C.) Am Kap glaubt man, daß ein Frteg mit den Zulus, dem mähtigsten der Kaffernstämme, sich kaum mehr werde vermeiden lassen. Jeden Augenbkick wird der Ausbruch von Feindseligkeiten erwartet. Die an den Zulukönig Cete- wa yo entsandte Aufforderung, sich über seine Politik und

Ueberei nkommen zwishen dem Deutschen Reih und der Sch{wei wegen Herbeiführung eines unmittelbaren Geschäftsverkeh den deutschen und den \{chweizerishen Gerichtsbehörden. Dezember 1878. Marine- und Scziffahrt: Beginn von See- und Seeschiffer-Prüfungen. Postwesen : Hinausschie- Konsulaiwesen : heilung.

Absichten deutlich zu erklären, läßt, obglei sie minif Erk nicht als Ultimatum aufzufaf faum Raum für eine ausweichende Antwort. Sollte Cetewayo sih abgeneigt zeigen, der Kapregierung nachzugeben, so bleibt kaum etwas anderes als Krieg übrig.

rs zwischen Vom 1./10.

fteuermanns- des Beitritts Perus zum Weltpostve Bestellung eines Konsular-Agentcn; Exequatur-Ert und Gewerbewesen: Vereinbarungen über den Veredelungs über den Grenzverkehr mit roher ungebleihter Leinwand auf Grund des Handelsvertrags mit Oesterreiz-Ungarn.

Die Zahl und Aus- des Kaffernhäuptlings aber, sowie die

cinlihkeit

rüstung der Tru ze Wahrschei fernstämme inn lgen könnte,

it, daß ein allgemeiner Aufstand der b und außerhalb der britischen Grenzen den Krieg zu einer weit ernsthafteren Sache machen, als alle ähnlihen Kämpfe in Südafrika bis- lang gewesen sind.

Franukreih. Paris, 6. Januar. S den neugewählten Senatoren befinden sih 13 Mitglieder der Deputirtenkammer, die jeßt nur die Bestätigung ihrer Wahl abwarten, um ihr Mandat niederzulegen. Binnen drei Monaten steht demnach, da auch noch einige andere Plätze zu beseßen sind, eine nicht unbeträchtlihe Zahl von Deputirtenwahlen bevor. Der Ministerrath hat sich in seiner heutigen Sißzung mit dem Programm beschäftigt, mit welchem er in der nächsten Woche vor die Kammer zu treten gedenkt. Es gilt für ziemlih gewiß, daß der neue udiffret-Pasquier zn seinem Prä- sidenten niht wieder ernennen wird; die meisten Aussichten diesen Posten haben augenblicklich die Herren Leroyer Martel. Die Vorstände der Linken des Senats treten heute zusammen, um über die durch die gestrigen Wahlen geschaffene La

7. Januar.

Statistische Nachrichten.

Zahl der Studirenden auf der ersität zu Göttingen vorigen Semester sind im- angen 290. emester ge- Fakultät blt akultät zählt; Die juristische

Uebersicht über die Königlichen Georg-Aug im Winter-Semester 1878/79. Fm matrikulirt gewesen (988 + 4 =) 992, D geblieben 702. Hierzu sind in dies, I ie Gesammtzaßl der immatrikulirten beträgt daher 990. Die evangelis-theologishe

reußen 75, Nichtpreußen 16, zuszmmen 91. zen 200, Nichtpreußen 77, zusammen 277. afultät zählt: Preußen 95, Nichtpreußen 34, ilosophishe Fakultät zählt: niß der Reife 348, b. P S. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 preußen 101, zusammen 493, in Summa 999. trikulirten Studirenden besuhen noch einzelne Vorle Vorlesungen überhaupt Theil 1007,

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

ger Lehrer der französishen und der höheren Schulen hat im Jahre 1860 die stitutes zur Ausbildung von Lehrern ßt, welches seit dieser Zeit unter gestanden und dem neuspra(lichen n Schulen wesentlihe Förderung gebracht hat. ses Institutes und noch während tehens an der hiesigen und an Studium der französischen eichende Vertretung s Institut, obgleih aus an den böberen Schulen Anleitung den wiffsen- um gewätrte. rnen Spracen an den Unterricht verwerthen- öglihkeit gegeben, daß wifsenshaftlihe Grund- t sih aneignen, bevor hulen beginnen. von Lehrern der neueren Sprachen wird ergestellten Universitätéeinrihtungen nit über- Lage gefeßt, seinen prak- Lehramtskandidaten, welche prahen zum Hauptgegenstande ihrer , fol dur die in dem Insti- eit gegeben: werden, im shrift- ieser Sprachen Sicherheit zu Behandlung der Grammatik en Unterrichts\tufen, sowie mit i rertraut zu machen. Mitglieder sind von den Uebungen er nicht als die nächste und eigentliche en werden, in welcher die Mitglieder tes Unterrichts si zu vollem Bewukßt-

jenigen Mitglieder des Seminars, welch{e Schule in Be. lia ablegen, werden ) wede besucht, um igen in das Einzelnste wel{er nur auf Grund der wissen- cherrsbung des Gegenstandes mit

Professor Herrig durch scine Berufung an die Kadetten- ßt worden ift, scine bisherige Thätigkeit 1. Oftober v. J. aufzugeben, ift die g der franzö!ishen Uebungen dem 1 Gymnasiums Dr. Schnatter, die hrer an der hiesigen ertragen worden.

usts-Univ

Es sind demna kommen 288. D

[tät zählt: Preußen medizinische

Senat den Herzog von 129. Die p

a, Preußen mit dem Zeug- e Zeugniß der Reife nach en 392, c. Nicht - er den immas- ungen 17. Es

reußen ohn

Rath zu halten. nehmen mithin an den

T. B.) Die französische Re- gierung hat am 31. Dezember 1878 die Handelsverträge mit England und Belgien gekündigt. Dieselben wer- den indessen noch bis zum 31. Dezember d. J. in Kraft Diejenigen Handelsverträge, deren Ablauf erst nah 6 Monaten erfolgt, gekündigt

Das Erforderniß tüchti englischen Sprache an den Errichtung eines Jn der neueren Sprachen veranla der Leitung des Professors Herrig Unterrichte an uns-re

Da zur Zeit de

zu rechter französische gierung volle Aktionsfreiheit behält und vom 1. Januar 1880 ab neue Zollverträge in Wirksamkeit treten können. Die Regierung betrachtet die von dem Bey von Tunis gethanen Schritte zur Beilegung der dur den Zwischenfall | mit dem Grafen Saucy hervorgerufenen Differenzen nit als egierung von Tunis eine sehr | energish gefaßte Note zustellen lassen. Jn derselben wird die f usführung folgender Bedingungen verlangt: Ent- shuldigung dem französischen Konsul gegenüber, Absetzung der wischenfall kompromittirten Beamten un3 Unter- suhung der Streitfragen zwischen den tunesishen Behörden und dem Grafen Saucy.

8. Januar. (Rép. fr.) Auf der Jnusel Martinique ist der Republikaner Desmazes in den Senat wiedergewählt ch die republikanishe Majorität auf 58 Stim-

r Errichtung die einer Reihe von Jahren seines Bes anderen Universitäten das wis} und der englishen Sprache noch nicht di gefunden batte, so ift erfklärlid, daß diese dem praftishen Bedürfnisse des Unterrichts bervorgegangen, denno neben der didaftiscen schaftliben Erörterungen einen erhetlihen Ra die Errichtung der Profefsuren für die mode rsitäten und die Einrichtung der diesen den seminaristischen Uebungen ift jeßt die M die Studirenden der neueren Spratber. die

lage ihres Studiums auf der Universität selb sie ihre Unterrichtsversuche an den höheren S Institut zur Ausbildung vo dur die inzwischen h flüsffig gemat,

enschaftiiche

vor dem Bekanntwerden des Schreibens des Reichskanzlers | ausreichend und hat der R

mtsgerihte, der Geseßentwurf, betreffend die |

[ sozdern vieimehr in diz tishen Zweck vollständig zu verfolgen. den Unterricht in den neueren S Lehrthätigkeit zu machen beabsi tute anzustellenden Uebungen Gelegenh lihen und mündlichen Gebrauche d gewinnen und mit der \{ulmäßigen und der Lektion auf den verschieden der Scwulliteratur ihres F schaftlive Abhandlungen der viht ausgeschlefsen, können at Aufgabe für eine Zeit angese vor Allem die Erfordernisse sein zu bringen haben.

, Die Lehrstunden der gleichzeitig ihr Probejahr Seitens des Vorstandes des den Kandid

worden, wodur men steigt.

Serbien. T. B.) Der esteuerung chlagen. weil die Skupschtina ablehnte, rzt zu bewilligen seine De-

Belgrad, 7. Januar. Finanz-Minister hat der Skupschtina die B aller Kaufleute und Jndustriellen vorges Der Kriegs-Minister hat, ihm das Militärbudget ungekü mission gegeben.

Egypten. Kairo, 7. Januar. tishe amtliche Journsk veröffentlicht einen. Berich nisters* der Auswärtigen Angelegenheiten, Nubar Pascha, wo- nach der Khedive und der Ministerrath eine Kodifizirung der administrativen und der finanziell damit der Ungewißheit in der Finanzverwaltung ein Ende gemacht werde, ferner wird vorgeschlagen, diese Ko- difizirung dem Revenuen-Enqueten-Auss{husse anzuvertrauen. Der Khedive hat sich in einem veröffentlihten Dekrete damit geordnet, daß von einem später Termin ab die Erhebung der Steuern nur kraft geseßliher Bestimmung geschehen solle.

Das egyp- t des Mi-

en Gesegze

wünschen, Seminars zu dem Z

aten über ihr Lehrverfahren denjen eingehenden Rath auszusprechea, : schaftlichen und didaftishen B einverstanden erklärt und an Sicherheit ertheilt werden kann,

noch zu bestimmenden ch z s t in Litterfelde veranla

an dem Infttitute mit dem Direktion desselben und die Lei Direktor des hiesigen französische: Leitung der englischen Doroth-enftädtishen Realschul: r. Scholle üb a, welche in das Seminar für neuere Sprachen ch fchriftlich oder persönlich an nd Tönnen von demselben über Ausékuryft crhalten.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Uebungen dem Oberle

Rom, Dienstag, 7. Januar, Aben die Ankunft des rumänischen Kammer- wartet. Das Journal „Popolo Romano“ schreibt: Von den drei zu den Grenzregulirungsarbeiten zwischen Rumänien, Bul- rien und Serbien entsendeten italieni rero und Gola, sind die beiden

Lebhramtskandidate einzutreten wünschen, den Direktor Schnatter zu richten u die Einrichtung des Instituts nähere

Im leßten M-nat des eben verflossenen Jahres ist nun das „Mittelhocbdeutsche Handwörterbuch“ von Dr. Matthias Lerer, Professor der deutshen Ptilolozie in Würzburg, vollendet wor- Hirzel.) Der Sdlußlieferung, der vierten Liefe- find zugleich die „Nachträge“ zu dem gesamm- beigefügt. Zehn Jahre entbehrlihen W:rkes in

ds. Morgen wird hier

Präsidenten Rosetti er- haben ihr Gesu

schen Offizieren Tornaghi, ersten, nachdem die Arbeiten suspendirt sind, wieder in Rom eingetroffen. hat man jedo, seitdem er keine Nachriht mehr. en Nachforschun- dieselben haben bt. Jn dem Wahlbezirke eraccia 416, der Advokat Es ist deshalb hier eine engere Wahl

für den Winter

den. (Leipzia, Verlag von Von dem Oberst

rung des dritten Bandes tex Werke, welche beinah hat die Ausarbeitung dieses wihtigen und un Der Verfajier, der fih dur seine Arbeit gedenkt der Beihülfe einer größe- unter denen fich nicht allein in engerem auv nicht wenige öôsterreihishe Gelehrte auch mancher

Namentlich Mannes, der

-Lieutenant Gola Anfangs Dezember Bukarest passi Der Minister des Auswärtigen hat die gen über den Aufenthalt Gola's angeordnet, aber bisher noch feinen Erfolg ge Macomer erhielt der Minister Canetto 381 Stimmen. nothwendig.

St. Petersbur rungsboten“ zufolge Ministers des Jnnern abg dcs Medizinalrathes und mehrerer angesihts des ansteckenden C schen Bezirk ausgebrochenen Behaudlung nicht nahgeb und erprobte wurde beschlo can sofort zu meldete telegraphisch, Wetlianka geringe sei

e 13 Bogen umfassen,

Anspruch genommen. ein Verdienst erworben hat, ren Anzahl Fahmänz;er, Sinne deutsche, sondern wärmstem Danke; aber dahingegangenen Freunde und Förderer des Werkes. „\chmerzte das unerwartete Hinscheiden jenes verdienten gung zu vorliegendem Werke gegeben und das Fort- en nit nur theilnahmsvoll keobachtet, sondern auch schaffung von Hülfsmitteln gefördert daß Salomon Hirzel zu erleben.

Mittwoch, 8. Januar. Dem „Regie- die gestern unter dem Vorfiße des ehaltene außerordentl:he Ko z Departementsch{efs beschlossen, arafters der im Jenotajewsk- idemie, welhe der ärztlichen e, eine strenge Quarantäne anzuordnen

aßnahmen zu ergreifen. en, die Zahl der Aerzte im Gouvernement Astra- Der Gouverneur von Astrachan daß die neuen Erkrankungen im Dorfe en, obwohl die Epidemie ansteŒenden, unheilbaren Charakter behalte. f der Moskauer Verkehrslinie is eingestellt worden und wird über andere Wege geleitet.

Washington, Mittwoch, sprach in seiner gestern stattge thuung über den Erfolg der [ungen aus, denen eine Wie Wiederaufleben des Sherman- erklärte, d

die erste Anre schreiten defselb dur Rath

Es ift in der That nicht die Freude vergönnt war, den Wenn Lexer am Scblusse des Vorwortes den Wunsch und nung ausfpriht, daß die mühevolle Arbeit nicht verloren sei unserer deutschen Wiffenschaft zu Nuß und so dürjen wic die feste Zuversicht hegen, da Hoffnung si erfüllen werden. Ganzen sind die einzelnen, nacheinander e fleißig beaußt worden. Dur bu wird das Studium der erleihtert und

iéziplinen, die Theolog manistische J Werkes als eines ersprießl chen Hülfsm der Broschürenfolge, wele unter dem Sammelnamen: „Soziale Fragen und Antworten“ v Volks*‘chriftenverlage zu Bremen herausgeg Tit.l: „Das sozialdemokratische das zweite Heft erschienen. sein, die fozi [demokratischen trügerisden P verführerishen Nebel herauszuziehen ünd éléhrten Verstande im vollen Tageslichte Ton, in dem kräftig und kernig, wie der der erften, trägt ein eht volfsthümlihes Gepr manen Bethörten wieder der {lichten Wahrheit zu wird. Daß sie nit für die ganze Stufenleiter von Gemüt eignet jein fann, ist unzweifelhaft. Genug, wenn wirksam ist. Dec billi chriftenverlage herausge nahme einer größeren Anzah

sehr zu beklagen, Ubshluß des Werkes

rommen gereichen möge, dieser Wunsch und diese chon ror der Vollendung des i rscheinenden Theile überaus ch dieses mittelhohdeutshe Handwörter- germanishen Philologie ganz wesentli Aber auch andere ie, die Geschichte des Mittelalters, die ger- ges{ihte, wird sich dieses ittels bedienen.

verstärken.

ihrcn früheren Posiverfehr au vertieft werden. uriéprudenz 8. Januar. Der Kabinetsrath habten Sißung seine Genug- Wiederaufnahme der Baarzah- L ie des Set E ein

ndels folgen werde. Schaßsekretär as Schagamt verfüge über viel mehr ber und Greenbacks, âls der gegenwärtige Gebrauch

on dem Nordwestdeutschen eben wird, ift unter dem ufkunftreich* vor Kurzem läßt es ih angelegen. antajiegebilde aus dem fie au einem s{lihten, ] iu ihrer wahren Natur die Broschüre gehalten, ist # „Klassenkampf“ betitelten ; dieselbe âge und es ist zu hoffen,

Die kleine Sch Gold, Sil zu zeigen.

«Central-Blatts für das Deutsche eben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden In- rwaltungssahen: Bekanntmachung, Ausweisung von Ausländern aus dem R Münz- und Bankwesen: Uebersicht über die Auspr ch8goldmünzen; Goldankäufe der Reichsbank ;

änglih machen 8anlagen glei ; sie auf ihrem ge Pr°is der von dem Nordwestlichen ebenen Broschüren, 30 4 und bei Ab- noch erheblih weniger, ift geeignet,

Allgemeine Ve Rinderpest ;

ägung voa Justizwesen :

dem verdienf:liben Unternehmen einen guten Fortgang und weite Verbreitung zu fihern. Das zweite Heft verspricht, daß Gediezenheit und Volksthümlihkeit auch fernerhin die beiden Hauptvorzüge der Schriften sein werden, :

Gewerbe und Handel.

Der 12. Jahrgang (1879) von Elsners „Repertorischbem Assekuranz-Almanach“ if im Selbstv:rlage des Verfassers, Dr. A. F. Elsner in Berlin, erschienen. Der reiche Inhalt des AlmanaŸs if nach denselben Gesichtspunkten wie in den voran- gehenden Bänden geordnet und bringt aus dem Gebiete des gesamm- ten Versicherungswesens zahlreiche für Gesellschaften und Vereine wie für den einzelnen Interessenten wichtige Notizen: alle geseßlichen Neuerungen, welche diese Materie betreffen, sowie g dieselbe bezüg- lide Entscheidungen höhst r Gerichtshöfe in der bekannten sorg- fältigen und übersichtlihen Bearbeitung ch2. Besondere Aufmerksam- keit ist in diesem Jahrgange der Lebensversicherungsbranche gewidmet. Die Rubrik „Verschiedenes“ enthält „praktische Winke für Lebensversicherer, Lebensoersicherte und solche, die es wer- den wollen.“ Es hat hier besonders die Absicht vorgelegen, das Publikum darüber zu informiren, welcher Gefahr dasselbe entgegen- geht, wenn den Versicherungsbedingungen nicht die nöthige Achtsam- keit zugewendet wird. Dankenswerth sind in dieser Beziehung au die Mittheilungen, welche über das ges{häftliche Verfahren einzelner Versicherungsgesellshaften gemacht werden. Als ein werthvolles Nachs@lagebuch für alle Zweige des Versicherungswesens wird sich allen Interessenten der Almanach auch in: dem neu vorliegenden Bande bewähren. 5

In der ordentlichen Generalversammlung der Stärkezucker- fabrifkf-Aktiengesellschaft, vorm. C. A. Koehlmann&Co., vom 6. Januar cr. wurde die Bilanz für das Geschäftsjahr vom 1, Oktober 1877 bis 30. September 1878 genehmizt und die Divi- dende dem Antrage des Aufsicbtsraths eatsprehend auf 8°/o festgeseßt. Aus dem Geschäftsbericht ist Folgendes zu entnommen: Im Anschluß an die Gencralbilanz wird bemerkt, daß die Grundftücke Cüstriner- straße 10 und 11 sowie ein Gartengrundstück von den Koebhlmann- {hen Erben käuflih für den Preis von 139294 Æ 50 S erworben, davon 55 194 A 50 4 baar bezahlt und 84 190 Æ in darauf be- findlihen Hypotheken übernommen sind. Die dieëjährigen Abschreibungen beziffern \ich auf 50161 Für eine größere Waarenforderung wurden bereits im Vorjahre 35 009 A auf Conto duvio in Spezialreserve geftellt Als Rest- betrag wurden in diesem Jahre weitere 70656 Æ dem Konto zuge- fügt. Das Waarenkonto betreffend, vertheilt sich das Aktivum von 155 869 e auf 1) Fastagea, Stabhölzer, Säcke 2c.; Gegenstände, die zum Transport der Waaren nöthig sind, mit 37 629 A 2) Zur Fabrikation erforderlihe Chemikalien 17 197 M 3) Futtervorräthe für die Gespannkraft 1880 A 4) Feuchte Stärke, die in den leßten Tagen der Campagne çeliefe:t wurde, 33591 Æ 5) Halbfertiges

abrikat 36544 Æ 6) Einen efffektiven Waarenvorrath _von Ba 028 t, der in den ersten Tagen des laufenden Jahres geräumt wurde. Im Ganzen sind 256 612 Ctr. feuhte Stärke verarbeitet und 167034 Ctr. fertiges Fabrikat vercs{chickt worden. Der Durh- snittspreis für Stärke stellte sih auf 7,50 A per Centner, d. i. 25 S niedriger als im Vorjahre. : / i

London, 6. Januar. (Allg. Korr.) Die Cornish Bank in Truro (Eigenthümer Tweedie, Williams u. Co.), ein seit etwa 110 Jahren bestehendes Institut, {loß am Sonnabend Morgen ihre Thüren. Die Bank hatte Kommanditen in Falmouth, Penoyn und Redouth. Ihre autorisirte Noten-Emission betrug 49 009 Pfd. Sterl. Das Einlagen-Konto foll ein sehr stark -s6 sein. Berichte aus Truro befagez1, daß der Bankerott der Bank zahlreibe Falliments in der Handelswelt und der Bergwerks-Industrie in West-Cornwall nab si leger Rene: Die Passiva der Bank w:rden auf 1 Million

fd. Sterl. geschätßt.

M 7. L na (W. T. B.) Eine Meldung des „Reu- tershen Bureaus“ aus Kairo erklärt -das an der Lon- doner Börse verbreitete Gerücht von Differenzen, die zwischen dem Finanz-Minister Wilson und dem Hause Rothschild entstanden seien, für unbegründet. Die Urfache des Gerüchts fei wahrscheinli die, daß einige Gläubiger auf die vom Khedive und dessen Familie an den Staat abgetretenen Domänen Beschlaz gelegt hâtten, und daß es" heiße, das Haus Rothschild werde die zweite Rate der egyptischen Anleihe erst nah der Aufhebung jener Beschlag- nahme zahlen. /

New-York, 7. Januar. (W. T. B.) Die Baumoll- fabrik „Harmony“ in Cohoes, welcbe gegen 3500 Arbeiter beshäftigt, hat seit gestern in Folge der gedrückten Geschäftslage die Arbeitszeit auf die Hälfte herabgeseßt; ein Gleiches hat die Baum- wollfabrik in Newburg gethan, in welcher ca. 300 Arbeiter be- schäftigt sind. : :

= Q Jana (V. T. B) _ Weizen - Verschiffun- gen der leßten Wocbe von den atlantishen Häfen der Verein ig- ten Staaten nach England 86009, do. nad dem Kontinent 109 009, do. von Kalifornien und Oregon nach England 40 000 Ortrs. Visible Supply an Weizen 19250 000 Bushel.

Verkehrs-Anstalten.

: Wie die „Lüb. Zig.* vernimmt, hat die Direktion der Lüb ede Büchener Eisenbahngesellschaft noch kurz vor Ende des verflof- senen Jahres dem Ausschuie das Projekt für eine nah Travemünde führende normalspurige Sekundärbahn vorgelegt und wird, nach- dem der Ausschuß sich mit demselben einverstanden erklärt hat, die Genehmigung zum Bau jener Lahn demnächst höheren Orts be- On Die Baukosten sollen dein Anleibefonds entnommen werden.

VBerlín, 8. Januar 1879.

Der Weihnachts-Postpacketverkehr von Déxlili hat in der Zeit vom 12. bis 25. Dezember 1878 folgenden Umfang angenommen: A. Aufgelieferte Packete 1878: 365 230 Stü oder täglih 26 088 Stü, 1877 täglih 25 192 Stück. B. Eingegangene Packete 1878: 263267 Stück oder täglich 18 805 Stü 1877 täglich 18 035 Stü. C. Auf - gelieferte und eingegangene Packete zusammen 1878: 628 497 Stü oder täglih 44 893 Stü, d. f. auf die Minute 31,2 Stück, 1877 täglih 43 227 Stü, d. f. auf die Minute 30,0 Stück. Auch bei dem Paetverkehr in den übrigen grö- Bren Städten ift eine entsprehende Zunahme wahrgenommen worden.

Bei der gestern auf den Feldmarken von Schöncberg und Lankwitz abgehaltenen Hofjagdamtsjagd sind von 21 Schützen in einem Stand- und drei Keftel-Tteiben 376 Hasen erlegt worden.

Ihrer Königlichen E der Sroßberzogin von Baden is im November v. F. aus der Mitte der Bürgerschaft Berlins eine Adresse überreicht worder, in welcher Höchstderselben im Namen vieler Tausende Dank dafür ausgesprochen wurde, daß Sie in den {weren Tager. des verflossenen Sommers mit Ihrer Majestät der Kaiserin, Ihr Land und Haus, die Ihren verlassend, an das Bett des geliebten Vaters wiederum geeilt sei, um dur Wochen und Monate hindurch Ihm Trost und Ergaickung zu sein.

Die Großherzogin hat hierauf, wie die „N. A. Z.* mittheilt, das folgende Antwortshreiben erlassen:

„Ich bin im Besiße der außerord:ntlich \{chöuen, nach Inhalt und Ausstattung gleich auêgezeichneten Adresse, wele Mir von einer Anzahl Bürger Meiner Vaterstadt Berlin bestimmt worden ist und welche zahlreie Unterschriften aus den Kreisen der Bevölkerung trägt. I wünsche ret in der Lage zu sein, den Dank, den Jh berzlih und aufrichtig empfinde, allen denjenigen mit ebenso großer Herzlichkeit zu fagen, deren Absicht, Mich zu erfreuen, in so hohem

Maße fi erfüllt hat. Daß Meiner gedacht wurde bei G-legenheit ;

der {weren Prüfungen der Sommermonate dieses Jahres gedacht wurde, da Mein Herz in {merzlichem Erbeben und Sorgen war gedacht wurde, da Mein Herz in Dank und Bewegung der Ge- nesung des Kaisers sich freuen durfte, diese Thatsachen konnten niht in s{höônerer und woblthuenderer Weise Mir kundgegeben werden, als in den Erinnerungsblättern geshah, welhe nun vor Mir liegen. Jch \chöpfe aus denselben die trö:llibe Gewißheit, daß die Spender dieser kunstoollen und finnigen Blätter es wohl empfunden haben, wie hoh und sege :scoll das Vorredt ist, das dem Kinde gestattet, in seinem Elternhause von Jahr zu Jahr stets die- selbe Heimstätte glücklihsten Zulammenlebens sich bewahrt zu sehea, wie groß und schön ferner der Segen, in Tagen der Trübsal an der Seite theurer Eltern gemeinsam die Prüfungen tragen zu dürfen, wie solche über Uns kamen, wie groß uno selten endli die erhebende Erfahrung, Zeuge der Dankbarkeit und Theilnahme treuer Herzen nad Abwendung s{werer Sor:en sein zu dürfen. Für dieses Ver- ständniß dessen, was Ih im Laufe der leßten Monate erlebte, und für die wahrhaft vollendete Darlegung diesec Gesinnungen spreche Ich Ihnen Meinen Dank aufrichtig und von Herzen aus. Karlsruhe, 1. Dezember 1878. Quif uise,

Großherzogin von B den. Prinzessin von Preußen.“

Der wissenschaftlibe Verein beginnt den diesjährigen Cyflus seiner Vorlesungen in der Sing-Akademie am Sonnabend, den 11. Januar, Nachmittags 5 Uhr, mit dem Vortrage des Prof. Dr. Scherer über Goethe's Pandora. Die Thüren des Saales werden zur Ver- meidung von Störungen 5 Minuten nach 5 Uhr ges{lossen werden. Abonnementskarten je 10 und 6 4, Karten zu den einzelnen Vor- E je 13 A sind Vormittags beim Kastellan Hrn. Schaeff zu baben.

Die geographische Gesellschaft hielt am Sonnabend im Festsaale des Arcitektenhauses ihre erste Sitzung im neuea Jahre unter Vorsiß des Dr. Nahtigal ab. Dr. Nacbtigal gedachte zunätst in warmen Worten der reien Verdienste dez bisherigen Vor-

fißenden Freiherrn v. Richthofen, unter dessen bewährter und | langjährige: Leitung die Gesellshaft immer mehr an ArSdebnung |

gewonnen habe, und sprach die Hoffnung aus, dzß, da dessen Abreise von Beriin leider nahe bevorste..e, er recht bald wicder hierher zurückfehre. Freiherr v. Richthofen danite in herzliher Weise für die ibm jeßt und so oft gezollte Anerkennung und wies auf die zahlreiben Umstände kin, die es ermöalidt haben, daß die Gesellschaft uater seinem Vorsiß an Mitgliederzahl si

verdoppelt habe. Die Ges-:llshaft trat nunmebr in den |

gescäftlihen Theil der Sitzung ein. Dr. Nawhtigal referirte zunächst über die neuesten Nachrihter , die vom Hofrath Dr. Roblfs eingelaufen find. Ihnen zufolge hat Rohlfs gegen Weihnachten Tri- polis verlaffen, ohne dort auf die ih:n von Sr. Majestät dem Kaiser für den Sultan von Wadai bestimmten Geschenke zu warten, da dec

Aufenthalt in Tripolis für Kohlfs und sein zahlreiches Gefolge |!

zu theuer wurde. Die Expedition hat 12 Tagereisen südli von - Tripolis chr Lager aufgesblagen und gedenkt dort auf die Ankunit der Kaiserliben Geschenke zu warten. Vom Dr. Btich- ner, der etwa vor Jahre: frist in Loxndo angekommen sein mag, ist ein Brief noch nicht eingetroffen. Ebenso haben Major Mecbow uad Dr. Schütt neuerdings keine Nachricht von sich gegeben. An der Oitküste Afrikas hat man die Erfor!chung des Deaarflusses in Angriff ge- nommen. Lie Expedition ist zwar erst einen Breitegrad von der Küste aus vorgedrungen, aber son auf dieser verhältnißmäßig furzen Streckte hat sich gezeigt, daß man biéher über den Lzuf des genannten Slufses sehr fa:\{ berichtet war. Dur Vermitt-lung des Aus- wärtigen Amtes sind der Gesellschaft endlid noch Mittheilungen über die Expedition des Grafen Cetschini zugegangen. Der- Ge- nannte hat fich die Aufgabe gestellt, den Süden des Lofloa zu erforshen. Er war im Oktober in Peking eingetroffen, und es ist ihm gelungen, von der chinesish:n Regierung nit nur Pässe nah Tübet, die bisher noch nie einem Europäer verabfolgt waren, sondern auch Empfehl ongen an die Mandarinen der zu durchreisenden Gebiete zu erhalten. Professor Förster referirte sodann über die neuesten Thecrien der Polarlihtersheinungen, deren Kenntniß gerade jeßt jür uns voa Interesse ist, da demnächst die sogenannte alljährige Mar:mal- zeit der Polarlichtersheinungen unserer Zone wieder ihren Anfang nehmen wird. Deutschland wird während derselben di ¿mal an der Polarlichterfors{ung aktiv si betheiligen können, da beschlossen ist, mit dem astrophysishen Observatorium zu Potédam ein solches für die Zwecke der Polarlichterforshung zu verbinden. Hierauf sprach Professor Hartmann über afrikanishe Ethnologie.

Ueber die Stadt- und Landgemeinden in Rußland enthält das jüngste Heft der vom Statistishen Departement im K. K. Handels-Ministerium herausgegebenen „Mittheilungen der K. K öfterreichish-ungarishen Konfulatës-Behörden“ nach einem Berichte der K. und K. Botschaft in St. Peteréburg einen gcößeren Aufsaß, dem wir Folgendes entnehmen : Die jeßize Bauerngemei deordnung wurde dur den üfas vom 19. Februar 1861 über die Aufhebung der Leibeigensbaft ins Leben gerufen. Spätere reformatorishe Be- stimmungen, welche diese neue Organisation weiter beeinflußten, sind die Gesere vom 1. Januar 1864 über die Bezirks- und Gouverne- ments-Instituticnen, und vom 20. November über die Justiz- reform. Die Stadtgemeinden wurden durch die Städteordnung vom Jahre 1870 reorganisirt. Dic den Landgemeinden gewährte Autonomie betrifft die Gemeindeämter, die Gemeindeftenern und alle die Verwaltung ançehenden Pflibte und Rechte. Auëêgesclossen ift das Gefetzgebungsrecht. Die größte Abweichung der russischen Ge- meindeordnung von ähnlichen Staiuten in anderen Ländern beruht auf der Beschaffenheit des Grundbesitzes. In der Regel namlich haben die Mitglieder der Gemeinde kein persönliches Eigenthum an Grund und Boden, fondern erh:lten ihr Land von der &e- meinde zur zeitlihen widerruflihen Nußnießung. Der Ur- spruna dieser Einrichtung, ihre Zweckmäßzigkeit und die Mittel zur Abhülfe der dabei zu Tage tretenden Uebel- stände find Gegenftand einer umfangreichen Literatur geworden, die jedoch bisher ein Resultat iu irgend einer oder der anderen Richtung nicht herbeigeführt hat. Die jeßt über die Vertheilung des Ge- meindelandes bestehenden Normen sind folgende: die Gemeinde er- theilt jedem ibrer eigenberechtigten Mitglieder einen gleihen An- theil am Gemeindeland und an den gemeinschaftlihén Nußungen. Nach einem Zeitraum ron 3—15 Jahren erfolgt eine neue Vertheilung des Landes. Wer aus der Gemeinde scheidêt. verliert fein Ackerland ohne Entschädigung, gleichwie er es ohne Eùtgelt er- halten hat. Nuc die Mobilien und das Wohnhaus sind Prioateigen- thum. Doch darf das Haus, da es auf Gemeindeboden steht, nur wieder an ein Mitlied der Gemeinde verfauft werden. Wald und Weide werden in .der Regel gemeinshaftlich benußt und die j-wei- ligen Brac(felder zur Weide geschlagen. Mit iht auf die Lage und Fruchtbarkeit wird das Land in Zonen und diese in so viele Streifen getheilt, als Antheile erforderlih sind. Nur selten bildea die Antheile eines Bauern ein zusammenhängendes Ganze, und meistentheils bedingt die Abtheilung in Streifen den Flur- zwang. Den Gemeinden, welche bei Einführun des jezigen Ge- meindesta uts den zur Vertheilung erforderlihen Grund und Boden nicht in genügender Menge besaßen, mußten die Gutsherren das fehleude Land abtreten, wofür die betheiligten Bauern den letzteren u Geld- oder Naturalleistungen verpflihtet waren. Bauern, welche solide durch Schätzung festgesetzte Leistu ge1 zu erfüllen haben, heißen „zeitlih Ve. pflichtete“. Die Regierung gestattet jedem zeitlih verpflich- teten Bauern, sich von dieser Grundlast durch Ankauf des Bodens zu befreien, und unterstüßt solche Operationen, indem sie die An- zahlung des Kaufschillings in Form einer Hypothekaranleihe besorgt. Als Kaufsumme gilt ihr jedoch niht der von den Parteien

vereinbarte Preis, sondecn die 6prozenti e Kapitalisirung des bestandenen Grundzinses. Hiervon zahlt die Neaierang einen

| geseßlich bestimmten Theil in 5 prozentigen Staatépapieren,

und giebt tür den Rest Loskaufébillete zu demselben Zinsfuße, über deren Einlösung besondere Vorschriften bestehen. Die Bauern ihrer- seits haben der Regierung die „Loskaufsteuer“ zu entrihten. Was die Gemeindeverfassung betrifft, so ist die russishe Bauern- gemeinde der Inbegriff aller ein Gut bewohnenden Bauern. Sie ist ein Verband für Verwaltung und für Finanzwesen. Letzter -s in- sofern, als sie sowohl selbständig Gemeindesteuern auss{reiben und einheben fann, als auch dem Staatz für Einbringung der Landes- abgaben solidarisch haftet. Feder Bauer in der Gemeinde, der im Vollgenufsse feiner bürgerlichen Ehre steht und einen Aatheil am Ge- meindelande erbalten hat, iff Hauswirth (Chasiaïn). Nab dem Landesgeseßze ift hierzu jeder Russe befähigt, der 18 Jahre alt ift und heirathet. Alle Hauswirthe einer G:meinde und die gewählten Beamten derselben bilden die Dorfversammlung, welcher der von ihr erwählte Starosta (Aelteste) vorsteht. Die Thätigkeit der Dorfoersammiung betrifft hauptsäblih die wirths{aftiihen Verhältnisse der Gemeinde. In Folge der Haftpfliht für die Steuern hat die Versammlung die Steuersummé auf die Gemcindemitglieder zu repartiren, sowie die Maßregeln für Eintreibung der Steuern u1d Rückstände zu ver- anlafsen. Lie Gemeinde kann Kirchen und Schulen bauen; sie hat die Brücken und Gemeindewege in Stand zu halten und darf z: diefem Behufe Naturalleistungen oder Geldabgaben ausscreiben. Sie hat ferner die Verpflichtung, die arbeitsunfähigen Mitglieder zu erhalten und für die Waisen zu sorgen; sie fann Tutoren und Kura- toren ernennen, und hat deren Geschäftsführung zu überwachen. Die Versammlung vertbeilt das Land an die Hauswirthe, nimmt neue Mit- glieder auf und {ließt renitente Angehörize (Trunfkenbolde 2c.) von der Gemeinde aus. Sie kann, falls der Umfang der Geschäfte es erbeist, für einzelne Zweige der Administration Beamte wählen und ibnen einen Gehalt auêwerfen. Die Beamten sind der Dorfversammlung ver- antwortlich und von Gemeinde- und Staattlasten befzeit. Der

| Starosta beruft die Versammlung ein, welche gewöhnlich an Sonn-

tagen Sizung hält. Sie ist beschlußfähig, scbald der Starosta un die Hälfte der stimmbere{btigten Bauern anwescnd sind. Die Be- {lüfse werden in der Regel mit einfacher Majorität gefaft; nuc für einige wenige Angelegenheiten, z. B. Umtheilung des Landes, ist Zweidrittel-Majorität erforderlih. Die Cntscceidungen werden in ein Protofoll eingetragen. Der Starcïîta ist das Erekutivorgan der Ber'ammlung. Außerdem handhabt er die Ortäpolizei, ist Hülfs- organ des Unterfucunzêgerihts in Kriminalfällen und kann Bauern, die ihren Verpflihtungen gegenüber der Gemeinde nicht nahfommen, zu einem Rubel Sirafe, zu 2 Tagen Arrest, oder zu Gemeindearbeiten während derselben Frist verurtheilen.

| Der Verurtheilte kann binnen 7 Tagen beim Friedensoermittler

wegen der ibm zuerkannten Strafe Klage führen. Mehrere Bauern- gemeinden, die uit weniger als 300 und nicht über 2000 mänulite

| Seelen enthalten und vem Centralpunkt der Verwaltung nit über

12 Werst entfernt sind, bilden einca Wolost (Gebiet, Gau). Als Centralpunkt gilt der Ort wo si die Pfarrkirche befindet, und wenn es deren mehrere im Gebiete giebt, d»-r bedeutendste Ort über- baupt. Ortschaften mit mehr als 2000 männlihen Seclen bilden für si einen Wolost. Gleich der Dorfgemeinde hat auch der Wolost seine Versammlung und seinen Vorsteher; außerdem aber noch einen Verwaltungsaus\chuß und ein Tribunal. Die Gobiet8vecfsammluag besteht aus von je 10 Hauêwirthen g:-wählten Abgeordneten. Dörfer von weniger als 10 Höfen schicken auch einen Deputirten Ueberdies haben alle gewählten Beamten der cinzelneu Gemeinden und des Wolost Sig und Stimme in der Versammlung. Die Versammlung wäßlt sich ihren Vorsitzenden, den Starschina, der zugleich Vorstand des Wolost ist. Sie tritt ¿u einem Zeitpunkt zusammen, den der Frieden8oermittler auf Antrag des Starschiaa bestimmt. Im Allgemeinen hat \ih die Sebietêversammlung mit allen wirthscaftlihen Angelegenheiten zu befassen, die den Wirkungskreis oder die Mittel der einzelzen Dörfer überschreiten. Sie hat insbesondere die Wahl ihrer Beamten und der des Wolostgerihts vorzunehmen; Beschlüsse zu fassen, welche das finanzielle Interesse des Gebietes betreffen, Schulen zu errichten, Klagen und Reklamationen entgegenzunehmen, die Steuerbeträge zu vertheilén und ihre Beamten zu kontrolirzn. Die Versammlung ift besblußfähig, sobald der Starshina und zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind. Die Entscheidungen werden mit einfawer Majorität getroffen und in wiStigeren Fällen in ein Protofoll eingetragen. Der Starschina wird in seiner Würde vom Friedensvermittler bestätigt, der ihn au beeidigt. Er ist das Haupt der Gebiet“polizei und unterstehen ihm in dieser Eigenschaft die Starosten seines Gebietes; auch ist er, wie diese, in Kriminalfälen Hülfsorgan des Untersuchungsrichters. Im Uebrigen liegen ihm dieselben Verpflichtungen, wie den Starosten ob. Die Gebietsverwaltung (Verwaltungsausschuß) be teht aus dem Starschina, aus allen Starosten, dem Steuereinnehmer des Wolofst, und wenn die Versammlu:g will, noch aus 2 aus ihrer Mitte gewählten Mitgliedern. Sie bält gewöhnlih Sonntags ihre Sißungen. Sie be- \cließt über die Zuweisung von Geldera für die von der Versammlungbe- \blofsenen Ausgaben, über den Verkauf von Eigenthum der Bauern wegen rüdcständiger Steuera, und über die Ernennung und Absetzung der besolde- ten B-amten des Woloft. Jn allen andecn Fällen hat die „Verwaltung“ nur konfultatives Votum und dem Starschina steht unter eigener Ver- antwortlihfeit die Entsbeidung und Ausführung zu. Die Rechts- pflege in Wolost in civilrechtliher und strafrechtliher Hinsicht ift einer Art Volk8geriht anvertraut, welches aus gewählten Bauern zu- sammengeseßt ist. Es sind demselben alle jene Fälle von geringerer Wichtigkeit vorbehalten, welche vor dem Jahre 1861 der gutsherr- lihen Gerichtébarfeit unterstanden. Die Kompetenz und Straf- gewalt dieses Tribunals sind aber nunmehr jeit begrenzt. Jährli werden von der Versammlung des Wolost 4 bis 12 Bauern gewählt, die zu je dreien kollegialisch das Richteramt üben. Der Gerichts- schreiber wird von der Versammlung Saab oder miethweise an- geftellt. Das Gericht tagt in der Regel alle zwei Wochen. Außer- ordentli@c Sißungen fann der Starschina einberufen. Jn seinem Verfahren ijt das Gericht an fein Gesetz gebunden, sondern hält fi an das örtlihe Gewohnheitsret.

Gestera veranstaltete im Saale des Architekienhauses die Pianistin Frl. Lucie Fuchs ein Konzert. Dasselbe wurde mit Beethovens reizendem Quintett (op. 16) für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott tingeleitet, welches von der Konzertgeberin und den Herren Richter, Stock, Löbel und Genzmer mit trefflißem Ver- ständniß und großer Präzision za Gehör gebraht wurde. Dem Quintett folgte der Vortrag einer Arie aus „Semele“ darch Frk. Martha Rückward. Die junge Dame verfügt über eine wohlflin- gende, gut geshulte Altstimme, und verbindet damit eine von felbst- ständiger Auffassung zeugende Vortragsweise. Später sa1g dieselbe noch drei Lieder: „Heimweh“ von Wuerit ; „Willst du dein Herz mir \cenfen“ von Bath und „Reiselied“ von Mendelssohn gefällig und mit warmer Empfindung. Außerdem bot das Programm als Solo- vorträge der Konzert zeberin, welche auch die Gesänge auf dem Klavier begleitete, drei fleinere Piecen: „moment musical“ von Schubert; e Warum“ und „Novelette“ von Schumann und zum S@luß das Spinnerlied aus Wagners „Fliegendem Hol- länder“ von Lißt für das Pianoforte transponirt. dem gelungenen Vortrage dieser Stücke, wie aub den ia Ver- bindung mit Hrn. Grünfeld gespielten, feinsinnigen Reijebildern für Klavier ¿nd Violoncello von Kiel: Sturm Am Wafsferfall, Romanze, Eintriit, Fremde Musikanten, erntete die Concert- geberin, welce sich aufs Neue als eine Pianistin von bedeutender Begabung und ernstem, erfolgreichen fünstlerishen Sireb:n erwies, lebhaftczn Beifall, der auch den übrigen in dem Coacerte Mitwirkenden zu Theil wurde.

Dás 2. Abonnements-Konzert dec Sing-Akademie findet am Montag, den 13. Januar, Abends 6# Uhr, statt. Zur Aufführurg gelangt „Der Fall Jerusalems“ von M. Blumner.