[825
Sur die Lieferung von circa 150 lfd. m. schmiedeeisernen Pallisadengittern uebst Gitter- thor:n und 47 Stück Granitsodckelsteinen steht ein Submissionstermin zum 15, Februar cr., Vormittags 9 Uhr, im Bureau der unterzeich- neten Fortifikation an. Die Lieferungsbedingungen und Zeichnungen sind ebendaselbst einzusehen, können auch gegen Erfstat- tung der Kopialien verabfolgt werden. Glogau, den 27. Januar 1879.
Königliche Fortifikation.
Wochen-Ausweis der deutsäcn Zettelbanken vom 23, Zanuar 1879, (Die Beträge lauten auf Tausende Mark.)
| Gegen | Gegen Gegen | Gegen
die die die Noten- die Vor- Wesel. Vor- Vor- | Umlauf. | Vor- woche. woche.
woche. woche. 540 099|+ 8015| 329 568|— 7196) 54 028'— 1 602] 594 619'— 21 984 5 111/— 5507| 29 3304+ 2347
5 860— 7207| 10 164/— 696
23 564/— 3 1083| 44512/— 2586| 6490— 41| 39848— 4181
6 051/— 8365| 56942/— 3244 5102+ 3837| 12531/— 732
4 676|— 1335| 24072|4- 262) 5453[— 138| 10557— 437
36 814/— 9228 31507|+ 683| 1756— 15| 658464 155 16 299|— 1 203] 50 507|— 1432
3075|— 62 38547|— 2851 632 605+ 1274| 570438 — 10.246] 81764 — 2028| 772 112/— 30 726 lohn. 3) Gewerbe oder Stand: Leihhaus-Rendant. [690] Bekanutmachung. 4) Religion : evangelish. 5) Alter: 35 Jahr. 6)! Der Bedarf hiesiger Anstalt für das Rechnun;s- Größe: 5 Fuß 6 Zoll. 7) Höupthacre: braun. | jahr vcm 1. April 1879 bis ultimo März 1880 an: 8) Bart : braun (röthlich). 9) Stirn: niedrig. a. Oefonomic-Materialien circa: 10) Augenbrauen: braun. 11) Augen: grau. 12) 7C00 Liter Braunbier, 6500 Ko. weiße Bohncn, Nase: stumpf. 13) Mund: ziemli klein. 14) 40C0 Ko. Buchweizengrütße, 2500 Ko. Buttcr, Zähne: gcwöhnlih. 15) Kinn: oval. 16) Gesicht: 10000 Ko. Erbsen, 150 Ko. Fadennudeln, ank “s Ba: Ds, e Statur: O Ko. ordinäre Graupen, 150 Ko. see
ank. 19) Besondere Kennzeichen: keine. aupen, 3500 Ko. üße, 2000 Ko.
Schauspielhaus. 29. Vorsteluna. Ein Erfolg. rrupe d, traut
irse, 10C0 Ko. gebrannten Kaffee, 175070 Ko. Lustspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang In der Oberförsterei Waice steht im Monat E 3000 Ko. Sauertobl, 3000 Ko. T A Dae 1879 nachstehender Holzverkaufêstermin an Weißkohl, 69C0 Ko. Linsen, 3000 Ko. Reis,
Saal-Theater. Donnerstag: Achtzehnte Vorstellung | Freitag, den 14, Februar cr., Vormittags 7500 Ko. Kohlrüben, 12000 Ko. Mohrrüben, E ¿ E / der ranzosen SGau vieler PES, U U k A im g o Gasthof M M ANE 6500 Ko. Salz, 4000 Ko. Rindfleisch, 81.0 Ko. leuden Veträge beim hiesigen reftion von Emil Neumann. Troisième res résentation ommen zum Aufgebot Jagen 115, , , ammelfleis, 1209 Ko.Schweinefleish, 1000 Ko. : ; 5 de: Le verre d’eau, ou: Les efffets et les | 217, 227, 242 und 282 = ca. 1000 Stück Kiefern Rid 200 o Ser E O Emc 4 Kgl. Stadtgericht auf Kosten der eauses, Comédie en 5 actes par BScribe. Bau- und Swneidchölzer mit ca. 900 Festmetern, y
3200 Li fig, 10 inge, o. | Él S ï ï Freitag: Keine Vorstellung. sowie ca. 100 Buchen Nuytenden mit ca. 80 Fest- ree. Di 20 Tonnen Derings Zona 2 Empfängcr ersolgen wird.
Elainseife, 25 Ko. weiße Seife, 500 Ko. Soda, Í A ;
Sonnabend: Neunzehnte Vorstellung der franzs- | metern. Die Hölzer lagern durchschnittlich eine 6000 Der otifer Sicicteblen ere E x Berlin, den 29. Januar 1879, (à Cto, 401/1.)} sishen Scauspieler-Gesellshast, unter Direktion | Meile von der Wartke und Netze. Kauslustige leinen, 50 Stü Haarbesen, 100 Stück Haud- | M Die Liquidatoren der Berliner Wechslerbank. b von Cmil Neumann. Première rep1ésentation de: | werden hierzu mit dem L-emerken eingeladen, daß feger, 60 Stück Sctrubber. 100 Stück Auftrage- | M P L E E F PEEABTE FFET A T TA E T A E 3
Le Keman dun jeune hemme | die Aufmaßregister des Vauhclzes einige Tage vor bürster, 100 Stück Kleiderbürsten, 100 Stück pauvre. Ccnédie en 7 Tableaux par M, Octave | tem Verfauf in der hiesigen Registratur eingesehen Schmutzbürsten; [{ELtjitigens
Feuillet, ; werden können und die betreffenden Forstsbuß- b. Betriebsmatertalien :
—— beamten angewiesen sind, die zum Verkauf gestellten 140000 Ko. Roggen, 7000 Ko. E erste, 270 Ko. Wallner-Theater. Donnerstag: Vorleßte Auf- | Hölzer auf Verlançen A und Stelle vorzu- Weizenmehl, 40 Ko. Fahlleder, 160 Ko. Sohl-
führung von: Doctor Klaus. zeigen. Kl. Krebbel, den 24. Januar 1879, Ter
„T 7 e leder, 80 Ko. Brandsohlleder ; Freitag: Lette Aufführung von: Docter Klaus, | Königliche Oberförster, Happe. e. Schreibmaterialien i Holzverkauf. Es sollen am 7. Februar cr. zu
Verbind-| Gegen lichkeiten | die auf Kün-| Vor- digung. | woe.
SRa6— - TLÉ 8382+ 226 8661 |—- 19 19 8654+ 40 4334/— 673} 83589— 91 Bg M 202+ F
e —ck | J Berliner Wechslerban
216 625|+ 19 167| 49 622|+ L N ú ä [86] in Liquidation.
Wir fordern hierdurch die unbekannten Eigen- thümer derjenigen Aktien der Berliner Wechéler- bank in Liquid., auf welche die 1II, u. IV., f Rückzahlung noech nicht erhoben is, wicder- kß
holt dringend auf, dieselbe bis \putestens Y den 15. Februar Cr. bei der Effekten- Kasse der Deutschen Bank, Behrenstraße 10, Ä hierselb in Empfang zu nehmen, widrigen- s
falls die Deposition der entfal- |
Täglich | Gegen fällige die Verbind-| Vor- lichfeiten.| woche.
199 128/+ 19 416 3746+ 130 2160— 30 6044|+ 354
Lombard- forderun- gen.
Deutscher Reichs-Anzeiger
und
Königlich Preußischer
Kasse
U S Die 5 altpreußischen Banken Die 3 säcsishen Banken . . Die 4 norddeutschen Banken . STantsurter Dat «. » ie Bayerische Notenbank Die 3 süddeutschen Banken _.__ ¿ Summa
THE&tEÈL
Königliche SchanspieZec, Oxernhaus. Keine Vorstellung.
Schauspielhaus. 28. Vorstellung. Neu einstudirt:
Uricl Acosta. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Carl Gußkow. In Scene geseßt vom Direktor
Dec. Anfang 7 Uhr. Freitag: Opernhaus. Erster Subscriptionsball.
Staats-Anzeiger.
A A E E a E | Alle Post-Anstoiten nehmen Bestellung unz j
| für Lerlin anger den Post-Anstalten anch die Expe- i L dition: S7. Wiïßelmfir. Ne, 32.
Donnerstag:
M are Mt | Dos Abonnemzut beträgt 4 4 6) j
für das Vierteijaßzz. |
| Insertionsprels für den Raum einer Drucbzeile 80 S | dai tenz D
den 30. Januar, Abends.
Berlin, Donnerstag,
Deutsches Neich.
Se. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Reiches den Kaufmann Eugen Cao an Stelle des auf seinen Antrag entlassenen Konsuls Fiorentino zum Konsul in Cagliari (Sardinien) zu ernennen geruht.
Verschiedene Bekanntmachungen. Buro Lon Un g,
8 ‘At x o LOMT Vekannimochung. betreffend Beshränkungen der Einfuhr aus Die hiesige, durch decn Tod ihres biéherigen Jn- Rußland. habers vatant gewordene Vom 29. Fanuar 1879. Bürgermeisterstelle Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, foll zum 1. April cr. anderweitig besetzt werden. König von Preußen 2c.
send die Herstellung der Artikel 15, 16 und 18 der Verfassung über. E
__ Der Abg. Windthorst beantragte die Wiederherstellung der Artikel 15, 16 und 18 in folgender Fassung:
Art. 15. Die evangelische und die rômis-katholische Kicche, sowie jede audere Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre ngelegenheiten selbständig und bleibt im Besiß und Genuß der für ihre Kultus-, Unterrichts- und Wohlthätigkeitszwecke bestimmten Anftalten, Stiftungen und Fonds.
Art. 16. Der Verkehr der Religiousgesellshaften mit ihren Oberen ist ungehindert. Die Bekanntmachung kir&licher Anord- nungen ift nur denjenigen Beschränkungen unterworfen, welchen alle übrigen Veröffentlichungen unterliegen.
_ Art. 18. Das Ernennungs-, Vorschlags-, -Wahl- und Be- stätigungsrecht bei Beseßung kirchlicher Stellen ist, soweit es dem
verwaltung: einmalige und außerordentliche Ausgaben Kap. 14. — Zweite Berathung des Gesehentwurfs, betreffend die Hessishe Brandversicherungsanstalt in Cassel. — Zweite Be- rathung des Gesegentwurfs, betreffend die Bildung von Wassergenofsenschaften. -
Bekann Wah Un @.
_Jm §. 24 des Geseßes vom 3. Juli 1878, betreffend den Reichs-Spielkartenstempel, ist den Spielkartenhändlern und den Jnhabern öffentlicher Lokale die Verpflihtung auferlegt wor- den, die Spielkarten, welche fie zur Zeit des Jnkrafttretens dieses Geseßes, also am 1. Januar 1879, in Vorrath hatten,
nah Probe, im Ganzen oder getheilt, wie
O ligen aulgenyut us, verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung
Te . E |
Victoria-Theater, Direktion: Emil Habn. | Berlinchen (bei Landsberg a./W.) im Hotel Gol- Donnerstag: Zum 40. M.: Dernröschen. Parquet | dowsky, Vormittags 10 Uhr, nachstehende Hölzer 3 H, 11, Rang 2 M1, Galerie 50 S.
Resiídenz-Theater, Donne der Damen Frau Hedwig Niemann
Haase und des Herrn Friedrih Haase. Zum zweiten ' Sthck Eichen-, 3 Stück Buchen-Nußenden, 7 Stück
Male: Die Bürger von Po
DOUNRGGA. HO, D A T) Me Ia 4 n 182, 3 Stück Buchen-Nutenden im Wege der Lizi-
von Victorien Sardou, deutsch von
Stadt-Theater. Donnerstag Frauenherzen. Ein Sittengemä
| aus dem Königlichen Forstrevier Neuhaus: Schußz- | bezirk Rahmhütte. Jag. 129, ca. 57 Stück Eichen- rstag: Gastspiel Nußenden, 3 Stück Kiefern-Bauhölzer; Schußbezirk und Frau Elise | udcensee, Jag. 98, ca. 508 Stück Kiefern-Lang- ton | bôlzer; Schußbezirk Brunken 11., Jag. 148, ca. 160
nt-Axrcy, (Les
Kiefern-Bauhölzer; Schußbezirk Brunken I., Jag. R. Schelther. | tation öffentlih an den Meistbietenden gegen gleich
, ' baare Zahlung verkauft werden. Die Förster zeigen : Zum 5. Male! qn den Wochentagen , mit Ausnahme des Dienstags lde in 5 Akten | und Freitags, den Kauflustigen auf Verlangen die
nah dem Franzésischen des St. Hilaire, frei bear- | beitet von W. Mejo. | |
|
0stend-Theater. (&r. Franffurterstr. 130.) | Donnerstag: Gastspiel der Königlihen Hofschau- spielerin Frl. Therese Both. Die Verswörung | der Frauen. |
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum j 2, Male: Des Königs Narr. Schauspiel in | 5 Akten von Franz Treller. Anfang 7 Uhr. Gewöhn- | liche Preise. Entrée 50 g, T. Parquet 146 50 §, 1AM, | I[, Parquet, Seitenparterre und VBalcon 75 s, ' Parquet- und Balconloge 2 4, Orchester- und Prosceniumsloge und Orcbesterlogen 3 M.
Freitag: Des Königs Narr.
Germania-Theater, Donnerstag: Wieder-
eröffnung bei festlich erleubtetem Hause unter Lei- tung von Fred. H. Smith-Schrader: Prolog. Alle- gor!\ches Festspiel: Dir wie mir. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französishen. Er i} uicht eifer- süchtig. Lustspiel in 1 Akt von A. Elze. Bei Wasscr und Brod. Dramatischer Scherz in 1 Akt von E. Jacobson. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Cireus Salamensky, Donnerstag: 4 faches Tandem. Zum 1. Male: „Kairo“, egyptischer Hengst, in Freiheit vorgef. ron Frl. Adele Guillaume. La fille de laire von Frl. Harriet. Die hohe Schule, ger. von Frl. Elise. Aust.cten des Amerikaners Mr. Bachelor. „Lord Grimston“, ger. von Fr. L. Salamonsky. Miß Nany als Parforcereiterin auf unges. Pferde, der jugendl. Reiter Bedini in feinen Vor- und Rückwärts-Saltomortales zu Pferde. Ausftr. der neuengag. Clcwns Tandi, Cooke und Clemens. Pariser Leben.
Sonntag: 2 Vorstellungen.
Concert -HWaus, Concert des Königlichen Hof-
Yitusikdirektors Bilse.
Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Martha Schöneich mit Hrn. Npo- theker Eugen Bénoit (Trachenberg—Altwasser). — Freiin Isabelle v. d. Rede mit Hrn. Licute- nant Freiherr Marx v. Friesen (Haus Uentrop— Hamm).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann und Cempagnic-Chef v. Below (Posen). — Hrn. Haupt- mann und Compagni:-Chef Taubert (Torgau). — Eine Tochter: Hrn. Kreisgerichts-Rath Starke (Salzwedel). — Hrn. Hauptmann und Campagnie- Chef A. v. Wurmb (Leipzig).
Gestorben: Verw. Frau v. Petersdorff, geborene ada v. Bülow (Coethen). — Verw. Frau Lehrer
ngelina Poetter, geb. Schulze (Minden).
Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. Steckbrief. Der frühere Leihhau8-Rendant der Stadt JZserlohn; Dito Dverhoff, ist wegen
Unterschlagung in amtlicher Eigenschaft empfangener Gelder im Betrag von über 6000 Thlr., sowie un- richtiger Führung der Bücher zur Untersuchung ge- ogen. Da der Aufenthaltsort des 2c. Overhoff un- elan ist, so ersuchen wir alle Polizeibehörden, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und uns vorführen zu lassen. Zserlohn, 17, Januar 1879.
Hölzer vor. Ein Verzeichuiß der Aufmaße liegt in meinem Bureau zur Einsibt aus. Abschriften des Verzeichnisses fertigt auf Wunsch der Forstsekretär Bergin hierselbst an. Neuhaus bei Berlinchen, den 26. Januar 1879. Der Oberförster. Con- stantin.
[835] Strafgefänguiß bei Berlin (am Plözensce). Für das Rechnungsjahr 1879/60 soll die Lieferung
von
L. Consumdtibilien, bestehend aus: 300 (C0 kg Bred, 7000 kg Semmel, 13 000 kg Gerstenmet;l, 22000 kg Rogg-nmehl, 4000 kg ordinäre Graupe, 12 500 kg Hafergrüßte, 12 000 | kg Buchweizengrütßze, 7000 kg Reis, 350 bg Gries, 350 kg Fadennudeln, 25 000 kg Erksen, 15000 kg Linsen, 15000 ks Bohnen; 550 0C0 kg Kartoffeln, 15 000 kg Mohrrüben, 6000 kg Koblrüben, 3000 kg Kohlrabi, 50C0 kg Weißkohl, 900 ïg Sauerkohl, 13 500 bg Rind- fleish sür Gesunde, 1900 kg Schweinesleisch, 2000 kg Rind-, Hammel- oder Schweinefleisch für Kranke (täglich zu liefern), 1450 e Spe, 6000 kg Schweinesbmalz, 300 kg Rindertalg, 5800 kg Butter, 100 h1 Essig, 21-000 kg Salz, 40 kg Pfeffer, 1400 kg gebrannten Kaffee, 200 kg Cichorien, 33 000 1 Milch, 2501 Weiß- bier, 23000 1 Braunbier;
L, Fonrage,
bestehend aus: : 2100 kg Heu, 5450 kg Hafer, 5000 kg Stroh, 1000 kg Häâdsel, 200 kg Weizenkleie;
L. Materialien, bestehend aus :
800 kg Petroleum, 150 kg Brennöl, 1700 kg Clainseife, 450 kg weiße harte Seife, 1000 Stück Reisigbesen, 200 Stück Sceuerleinen, 60 Stück Scheuertuch, 4000 Buch Löschpagpier, 800 kg Soda, 170 kg Pußpulver, 900 kg Schuhwichse, 300 kg Schuhschmiere ; V. Schrcibmaterialien an den Wenigstnehmenden, sowie die Abnahme der im Rechnungsjahr 1879/80 aufkommenden Abfälle aus der Küche (Spülig, Kartoffelshalen, Gemüseabfall)
und ca. 600 kz Knochen an den Meistbictenden im Wege der schriftlichen Submission vergeben werden. Termin hierzu ist auf Dienstag, den 11. Februar 1879,
Vormittags 11 e im Verwaltungs: Bureau des Strafgefängnisses anbe- raumt. Portofreie Lieferungsangebote werden bis zu ti fem Termine angenommen.
Die Angebote müssen verschlossen und mit der Aufschrift: Submission auf . . . . (Coasumtibilien, Materialien, Fourage 2c.) verschen sein. Mit sei- nem Angebote giebt jeder Submittent \tillshweigend die Grklärung ab, daß ihm die Lieferungöhedingun- gen bekannt sind. Das Bedingnißheft kann bei der BDekonomie-Inspektion eingesehen oder gegen Erlegung der Schreibgebühren in Abschrift bezogen werden. Auf Verlan c treftionhat-_jeder Submittent—- \{hon im Termin eine Kaution von ungefähr 10 % Fl Werths der von ihm beabsichtigten Lieferung zu
ellen.
Die Eröffnung der Angebote geschieht im Termin in Gegenwart der erschienenen Submittenten.
Nachgebote oder bedingte Angebote werden nit berüsichtigt. (à Cto. 380/1.)
Plöyensee, den 25. Januar 1879.
sowie die im Rechnungéjahre vom 1. April 1879 bis ultimo März 1880 : auffommcnden Abe änge: circa 300 Ctr. Roggenkleie, 4 Ctr. Gersten- hülsen, 12 Ctr. Staubmehl, 10 Ctr. altes Cisen und Blech, 1d Ctr. Lumpen (leinen, baumwollen und Tuc{-), 10 Ctr, Knochen, 1 Ctr. altes Kupfer
sollen im Wege der Submission beschafft, resp. ver-
geben werden.
Versiegelte Offerten mit der Aufschrift : „Submission auf Liefe:ung von Anstalts- Bedürfnisseu resp, Entnahme von Ab- gängen“
werden bis Montag, den 10. Februar cr., Vor-
mittags 19 Uhr, wo dieselben in Gegenwart der
etwa anwesenden Submittenten eröffnet werden sollen, portofrei hier angenommen.
Offerten, welhe nach Eröffnung des Termins hier eingehen oder niht von Proben begleitet sind, bleiben unberüctsichtigt, desgleichen die Offerten der- jenigen Lieferungsbewerbter, wclche die Bedingungen nicht vor dem Termin unterschrieben, resp. eine Ab- chrift derselben bezogen haken.
Die hierauf bezüglihen Bedingungen liegen in den Wochentagen, von 8 bis 12 Uhr Vormittags, im hiesigen Kassenzimmer zur Einsicht und Unter- {chrift aus.
Die Angebote der Submittenten müssen in Reichs- Mark und Pfer nigen ausgedrüctt sein. G
Königliche Neue Strafanstalt (Zellengesäng- niß) Berlin, den 21. Januar 1879.
Dcr Direktor.
[830] Bekanutmachung.
Vom 16, Mai d. J. ab sollen 30 bis 40 weib- liche Gefangene, welwe bisher mit Tapisserie- Arbeiten beschäftigt waren, anderweit, wenn möglich zu derselben Beschäftigung, kontraktlih verdungen werden, jedoch find auch andere, sih für Weiber eignende industrielle Arbeiten nicht n,
Die hierauf bezüglichen allgemeinen Bedingungen können während der Bureaustunden hier eingesehen, auch in Abschrift gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden.
Kautionsfähige Unternehmer, welche auf diese Arbeitókiäfte reflektiren, wollen ihre Offerten bis zum 15. April d. J. hier einreichen.
Cottbus, den 22. Januar 1879.
Königliche Jnspektion des Central-Gefängnisses.
Submission. Bei dem unterzeichneten Artillerie- Depot sollen in öffentlißher Submission verkauft werden: 129 157 kg Scmiedeeisen in Achsen, Rei- fen, kleinen Beschlägen 2c., 1 006 282 kg Gußeisen aus Eisenmunition 2c., inkl, 920 000 kg mit Zink-Ailet- ten, 17 174 kg Bronze. größtentheils aus Zündern und noch mit eisernen Nieten und Platten versehen, sowie andere Metalle, 14113 Stück lederne Hebe- schuhe, 4 683 227 m Taue verschiedener Stärke in 685 verschiedenen Längen, 572 Stück ausrangirte Räder. Der Termin, zu welchem schriftliche Of- ferten einzureichen sind, ist auf Freitag, den 14. Februar d. J., Vormittags 9 Uhr, im dies- seitigen Bureau, Zeughaus 1I., angeseßt. Die Be- dingungen können ebendaselbst eingesehen, auch gegen Erstattung der Kopialien in Abschrift be- zogen werden. Meh, im Januar 1879. Artillerie- Depot. [824]
Das Gehalt derselben ist neben freier Wohnung. im Rathhause und dem Genuß der aus der Verwaltung des Standesamts sich ergebenden Gebühren auf 3000 6 normirt. An Büreaukosten-Entschädigung werden 1800 4 gewährt. «Gesuche von Bewerbern um diese Stelle sind bis zum 15. Februar cr. unter Beifügung der Zeugnisse und cines Lebens- laufs an den Unterzeichneten einzusenden. Stargardt i. Wesipr., den 24. Januar 1879 Der Stadtverordueten-Voxsteher. A. Horstmann.
[87] WBerliner Tivoli. Auf Verfügung des Königlichen Handelsgerichts wird hiermit eine
General-Versammlung auf Sonnabend, den 22. Februar d. J., Vor- mittags 10 Uhr, in dem Gesellschaftslokale der Berliner Brauereigesells{aft Tivoli auf dem Kreuzberge hier anberaumt. Tages-Ordnung: Neuwahl des Aufsichtsraths.
Diejenigen Herren Aktionäre, welhe an der Generalversammlung Tteil zu nehmen wünschen, werden gebeten, spätestens a@t Tage vor der Ver- sammlung ihre Aktien ohne Coupons und Talons entweder beim Bant hause S. Bleichroeder hier, Behrenstraße 63, ode: bei der Gcsellschaftskasse gegen Quittung zu deponiren, und nach der Ver- fammlung wieder in Empfang zu nehmen.
Berlin, den 27. Januar 1879
: Wm. Star, persönlich haftender Gesellschafter der Berliner Brauerei-Gesell schaft.
[822] Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft.
abgehaltenen Sißung den Herrn Senator G. Löh- mann hieselbst zum stellvertretenden Vorsitzenden
dern zum Mitgliede des Verwaltungsrathes gewählt und haben beide Gewählte die Wahl angenommen. Altona, den 25. Januar 1879. Adolph Schmidt, Vorsitzender des Verwaltungsrathes.
[831]
Westfalen.
in der leßten Generalversammlung gewählten idrei Revisoren speziell geprüft und abgeschlossen worden,
plaß 3, zur Einsicht der Verein£mitglieder auf-
gelegt. Düsseldorf, den 27. Januar 1579. Der neen,
Dr, Ruhnke.
E
bitten um Anfiräge. Billigset gestalle
[46]
tar Preis-Courant gratis und franes.
Cine tadel\ose Vervielfältigung von Schriften, Zeichnungen, Musikalien jeder Art in beliebiger Anzahl von einem nur einmal zu s{reibenden oder zu zeihnenden Original ist das, was nach meinem neu- [47] erfundenen Verfahren
Neu?! Neu!
Die Autographische Presse leistet, und ftönnen damit vom Bureaupersonal ohne Vorkenntnisse sofort alle vorkommenden Drucksachen selbst gefertigt werden. Ich liefere |
die Pressen in 4 Größen, und stehe mit erläuternden Prospekten,
denen die ehrendsten Zeugnisse höchster Behörden, sowie erster Firmen
des Deutschen Reichs beigedruckt sind, gern zu Diensten.
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straße 7—8, Lieferant der Ministerien, kaiserl. Marine, Armee,
Königliches Kreisgericht. — Signalement. 1) Vor- und N ane: Otto Overhoff. 2) Wohnort: Jser-
Die Direktion.
=ò Staatscisenba wie Jn
hnen, Landraths- und Bürgermeister- Aemter, #0
ustrieller und Kaufleute aller Branchen,
Der Verwoaltungsrath hat in seiner am 9. d. M. f
und in die Stelle des verstorbenen Herrn Dr. L L. Meyn den Herrn Deichgraf B. Todsen in Ton-
Kunstverein für die Rheinlande und | Nachdem die Jahresrechnung pro 1877/78 dur die :
ist dieselbe gemäß §. 10 des Statuts während aht | Tagen, und zwar vom 29. d. Mts. bis 6. Fe- | bruar cr. auf dem Bureau des Vereins, Königs- |
des Bundesraths, was folgt : /
8. 1. Zur Verhütung der Einschleppung ansteckender Krankheiten ist die Einfuhr nahbenannter Gegenstände aus Rußland über die Reichsgrenze bis auf Weiteres verboten :
Gebrauchte Leib- und Bettwäsche, gebrauchte Kleider, Hadern und Lumpen aller Art, Papierabfälle, Pelz- werk, Kürshnerwaaren, Felle, Häute, halbgares sowie sämish zugerichtetes Ziegenleder und Schafleder, Blasen, Därme in frischem und in getrocknetem Zustande, ge- salzene Därme (Saitlinge), Filz, Haare (einschließli der sogenannten Zakelwolle), Borsten, Federn, Kaviar, Fische und Sareptabalsam. |
8. 2. Auf Wäsche, Kleidungsstücke und anderes Reise- geräth, welches Neisende zu ihrem Gebrauch mit sich führen, findet das im §. 1 enthaltene Verbot keine Anwendung.
Der Reichskanzler ist ermächtigt, anzuordnen, in welchem Umfange und auf welche Weise solche Gegenstände einer Des- infektion zu unterwerfen sind. t L BOEA
8. 3, Die Einfuhr von Schafwolle ist, soweit dieselbe
nicht durch Verordnungen der Landesbehörden überhaupt ver-.
boten ist, nur nah vorgängiger Desinfektion gestattet. Jst die einzuführende Schafwolle einer Fabrikwäsche unterzogen worden, so hat sich die Desinfektion auf die Em- ballage zu beschränken. : ; 8. 4. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage 1E Tun n : Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen ZJnsiegel. Gegeben Berlin, den 29. Fanuar 1879. (L. S.) IGilhe lm. Otto Graf zu Stolberg.
Die Nummer 2 des Reichs-Gesehblatts, welche von heute ab zur Versendung gelangt, enthält unter Nr. 1278 die Verordnung, betreffend Beschränkungen der Einfuhr aus Rußland. Vom 29. Januar 1879. Berlin, den 30. Januar 1879, Kaiserliches Post-Zeitungs-Amt,
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : die Geheimen Regierung¿-Räthe und vortragenden Räthe beim Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar- beiten, Stölkhardt und Gleim, zu Geheimen Ober- Regierungs-Räthen zu ernennen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. __An dem Lehrerinnen-Seminar zu Saarburg ist der kom- missari)che Lehrer Werners daselbst als ordentlicher Lehrer angestellt worden.
41. Plenarsibung des Hauses der Abgeordneten, am Freitag, den 31. Januar 1879, Vormittags 10 Uhr,
Tagesordnung:
Verzeichniß der Petitionen, welhe von den betreffenden Kommissionen zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet erachtet sind. — Fortseßung der zweiten Berathung des Ent- wurfs des Staatshaushalts-Etats für 1879/80, und zwar: a, Kriegs-Ministerium: Einnahme Kap. 36, dauernde Aus- gaben Kap. 130, einmalige und außerordentlihe Ausgaben Kap. 16; þ. Bauverwaltung: einmalige und außerordentliche Ausgaben Kap. 8a., Tit. 41; c. Landwirthschaftliche Verwal- tung : Einnahme Kap. 32, Tit. 3 und 4, dauernde Ausgaben
_Kap. 107 und 108, einmalige und außerordentliche Ausgaben
Kap. 13 und in Verbindung damit mündlicher Bericht der Budgetkommission ; d. Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung: Einnahme Kap. 14, dauernde Ausgaben Kap. 15—21, ein- malige und außerordentlihe Ausgaben Kap. 9; e. Porzellan- manufaktur: Einnahme Kap. 13, dauernde Ausgaben Kap. 14; f. Staatsschuldenverwaltung: dauernde Ausgaben Kap. 37 bis 41; g. Ober-Rechnungskammer : einmalige und außerordent- lihe Ausgaben Kap. 2; h. Ministerium des Jnnern : ein- malige und außerordentliche Ausgaben Kap. 12; i. Gestüt-
bei Vermeidung der in den §8. 12 und 14 1. c. angedrohten Strafen der Steuerbehörde anzumelden, und zwar nach Nr. 2 der Bestimmungen des Bundesrcths über die Nachversteuerung der Spielkarten (Anlage B. zu der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 6. Juli 1878) bis spätestens am 3. Ja- nuar 1879, »
Dieser Bestimmung ist nit überall nahgekommen worden, so daß noch jeßt vielfah Anmeidungen von Spielkarten zur Nachversteuerung eingereiht werden. Jn sfolchen Fällen ist nach §8. 24 und 25 l. e. Strafverfahren einzuleiten.
Mit Rücksicht jedoh darauf, daß die Ueberschreitung des R Termins häufig in Unkenntniß der erlassenen Vorschristen oder in einem entshuldbaren Versehen begründet ist, hat der Herr Finanz-Minister genehnigt, daß in denjenigen Fällen, wo Spielkartenhändler und Jnhaber öffentlicher Lokale mit dem preußischen Spielkartenstempel vorschriftsmäßig ab- E ies Spielkarten bis zuni 15. Februar d. Js. zur Nach- tempelung e anmeldeæ, untex den obigen Voraus- sezungen von Einleitung des Strafverfahrens Abstand ge- nommÿën werden ¡darf. “.. #&.
Die Betheiligten fordern wix auf, ctwa n0ch nicht mit dem Reichsstempel versehene Spielkarten bis spätestens zum 15. Februar d. Js. bei uns (am neuen Packhof 5 g.) zur Nach- stempelung. anzumelden.
Berlin, den 27. Januar 1879,
Königliches Haupt-Steuer-Amt für ausländische Gegenstände.
BVeranntmaGung auf Grund des Reihsgesetzes vom 21. Oktober 1878,
Die Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund 8. 1, Absatz 2, und 8. 6 des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878 den früher unter dem Namen „Leseverein“, gegenwärtig unter dem Namen „Pfeifenclub“ in Dittersdorf be- stehenden Verein verboten.
Zwickau, den 28. Januar 1879.
Königlich sächsishe Kreishauptmannschaft. Dr, QUbel,
Nichtamtliches.
Deutsches Nei ch.
Preußen. Berlin, 30. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König empsingen heute früh um 91/2 Uhr den auf der Nückreise nah Karlsruhe begriffenen komman- direnden General des X1V, Armec-Corps, General der Jn- fanterie von Werder und nahmen Mittags die Vorträge des Kriegs-Ministers, Generals der Fnfanterie von Kameke, und des Chefs des Militär-Kabinets, General-Adjutanten von Albe- dyll, entgegen. |
Um 2 Uhr gewährten Se. Majestät dem General-Adju- tanten Sr. Majestät des Kaisers Alexander von Rußland, Grafen Peroffsky, der auf der Durchreise vom Haag nach St. Petersburg Berlin passirte, Audienz.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern militärishe Meldungen entgegen und empfing den Legationssekretär Grafen von der Goltz und hierauf den Kammerjunker von Schrader-Blie sdorf.
Um 12 Uhr überreichten die Grafen Shwerin-Schwerins- burg, Schwerin-Göhren und Ziethen-Shwerin Sr. Kaiserlichen Hoheit ein Familien-Stammbuh.
Später empfing Se. Kaiserlihe Hoheit den Staats- Minister von Bülow und Abends um 7 Uhr den Kaiserlichen Botschafter in Paris, Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst.
— Der Kaiserliche Botschafter Fürst zu Hohenlohe- Schillingsfürst hat sih heute früh auf Dies Posten näh Paris zurückbegeben.
— Jm weiteren Verlaufe der gestrigen (40.) Sißung ging das Haus der Abgeordneten zur Be- rathung des Antrages des Abg. Windthorst (Meppen), betref-
Staate zusteht, und nicht auf dem Patronat oder besonderen Rechts- titeln beruht, aufgehoben, Auf die Anstellung von Geistlichen beim Militär und an öffentlichen Anstalten findet diese Bestim- mung keine Anwendung.
Der Abg. Reichensperger (Olpe) begründete den Antrag. Ueber das Schicksal des Antrages nit zweifelhaft, habe das Centrum sich zu demselben veranlaßt gesehen, weil es, durhdrungen von der Nothwendigkeit, daß dem Kulturkampfe ein Ende ge- macht werden müsse, von der Mehrheit cine bestimmte Er- klärung, fei sie nun positiv oder negativ, in dieser Frage be- gehre. Für die Staatsregierung biete sih durch die vorgeschlagene Wiederherstellung der aufgehobenen Artikel die beste Gelegenheit zum Abschluß eines ehrenvollen Friedens ; der Kultus-Minister habe es ja selbst anerkannt, daß die firchliche Geseßgebung der leßten Fahre einer gewissen Revision bedürfe. Der be- stehenden Geseßgebung könnten die Katholiken sich ohne Ge- wissenszwang nicht unterwerfen. Die einzige Möglichkeit, um zum Frieden zu gelangen, sei die Wiederherstellung der qu. Verfassungsartikel, deren Beseitigung nöthig gewesen sei, um die Maigeseßze möglih zu machen. Andererseits erkenne er als. rihtig an, daß die Regierung Verhandlungen mit Nom angeknüpst habe, \denn dadur fei jedenfalls mehr als hier durch Majoritätsbeshlüsse zu erreichen, Auch das Schreiben des Kronprinzen an Papst Leo X11. “athme eFriedensliebe und - zeige Neigung zu einer Verständigung mit der Kurie — nur der Kultus-Minister bleibe dem Katho- lizismus feindlich. Die heranwachsende Generation müsse verwildern und werde sich den Verführungen der sozial- demokratischen Agitatoren in allen katholishen Gegenden, die des Seelsorgers entbehren, in jenen circa 1500 verwaisten Diözösen willig hingeben. Das sei die Aussicht für die Zukunft, während die heutige erwachsene Generation in allen katholischen Kreifen auf das äußerste erbittert sei. — Redner ging dann auf die Ausführungen des Kultus-Ministers vom 11. De- zember v. J. näher ein. Jeder Staatsmann müsse sih doch darüber klar werden, nicht, in welhem „s{hweren Kampfe“ gewisse Geseße errungen, beri welchen Nußten dieselben ge- chaffen. Daß aber die Maigeseße einen solhen niht gehabt, jei doch gewiß nicht zu bestreiten. Daß die neulihe Aeußerung des Ministers, wonach die Herstellung der qu. Verfalsungs- artikel nichts Anderes als die Unterwerfung des Staats unter die Kirche sei, suchte Redner aus ‘der Entstehungsgeschihhte derselben als unhaltbar und irrig nachzuweisen. Den Gefahren, welche den Staat von allen Seiten drohen, könne man nur einerseits durch die freiheitlihen Garantien der Ver- fassung, andererseits durch die Hülfe der Kirche begegnen. Er bitte doch zu berücsihtigen, daß durch den Kulturkampf die «Frreligiosität und damit indirekt die Sozialdemokratie in att Grade gefördert würde. Wenn das Haus den Antrag
indthorst annähme, so bekämpfe man, indem man den Kulturkampf beendige, mit dem besten Erfolge den Sozialis- mus und leiste dem Vaterlande in Wahrheit den besten Dienst.
Hierauf wurde ein von den Abgg. Dr. Aegidi, Dr. Gneist, Haucke, Graf Limburg-Stirum, Dr. Virchow, Windthorst (Biele- feld) u. A. unterzeichneter Antrag eingereicht, über den Antrag ie Centrums zur einfachen Tagesordnung überzu- gehen.
Der Abg. Dr. Gneist begründete diesen Antrag. Was seiner Partei hauptsächlich zur Ablehnung des Antrages des Abg. Windthorst Veranlassung gebe, sei der Umstand, daß seine Partei die in Rede stehenden Verfassungsartikel anders verstehe, als dies Seitens des Vorredners der Fall sei. Der Vorredner betrachte diese Artikel als eine Magna Charta der katholischen Kirche, die niemals verändert und verbessert wer- den dürste. Das sei durchaus nicht der Fall, diese Artikel könnten und dürften nicht anders behandelt werden, als ein anderer Verfassungsartikel. Das Problem einer festen Grenz- regulirung zwischen Kirche und Staat, sei bis jeßt noch keinem Menschen gelungen. Jm Jahre 1848 jei man in der Frank- furter —Nationalversammlung—darüber —einig—gewesen, —daß der Kirhe als der höchsten Korporation das jus statuendi, das Ret zukommen müsse, ihre An- elegenheiten selbständig zu ordnen und zu verwalten,
it den Worten der drci in Rede stehenden Verfassungsartikel sei ein anderer Sinn nicht zu verbinden, niht zu verbinden ewesen. An die Herstellung einer theokratishen Verfassung aße Niemand gedaht. Es sei ja möglich, daß im Fahre 1848 die Vertreter der Kirche eine derartige Auslegung den
Artikeln untergelegt hätten. Aber das könne heute niht maß-