1879 / 26 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Jan 1879 18:00:01 GMT) scan diff

B. Der Deutsce Lantwirtbschaftêrath beauftragt seinen Vor- stand, von den vorstchenten Resolutionen und den darüber stattge- fundencn Verhandluncen dem Herrn Reichskanzler, dem Bundesrath und dem Reichstage Mittheilung zu machen.

Bei S@luß des Blattes dauerte die Verbandlung, welcher auch der Staats-Minister Dr. Friedenthal beiwohnte, noch fort.

Gewerbe und Sandel. :

Aus der Liquidationémasse der Chemischen Fabrik Scchoenebeck gelangt jeßt, nahdem die Liquidation beendigt ist, die Restquote mit 5 Æ zur Ausschüttung an die Aktionäre. Da die erste Rate 30 Æ betragen hat, so beziffert sih das Gesammt-Liqui- dationtergcbniß auf 35 # pro Aktie oder 5s °/o des Aktienkapitals.

Amsterdam, 29. Januar. (W. T. B.) Die keute von der niederländishcn Han delégesellscchaft abgehaltene Kaffee- aufktion eröffnete bei lebhafter Betheiligung zu unregelmäßigen Preisez, Nr. 1 514 à 51 Cté., Nr. 2 453 à 464, Nr. 7 434 à 424,

Nr. 10 424. i ; Antwerpen, 29. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. 1744 B. angeboten, 1479 B. verkauft. Geschäft belebt, Preise fest. London, 30. Januar. (W. L. D) Die Bank von England hat den Diskont auf 3% herabgeseßt. i Bukarest, 30. Januar. (W. T. B.) Eine in dem heutigen „Amtsblatt“ verêffentli&te Verordnung seßt den Cours des Silberrubels von 4 Fres. auf 3 Frcs. 70 Cts. herab. i Washington, 29. Januar. (W. T. B.) Das Schayamt hat im Laufe dieses Monats 25 Millicney in Gcld zablbarer Obligationen, eins{ließlich 1400000 Greenbadcks, eingelöst. Der Baarbestand hat troßdem zugenommen. i Die buchhändlerishe Produktion Deutschlands im verflossenen Jahre hielt sich, nach den offiziellen Liften, die im Auftrage des Vörsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig geführt werden, auf derselben Höhe wie im Jahre 1877. Es wur- den an Neuigkeiten im eigentlichen Sinne, fowie an_ neuen Auflagen, zusammen 13 912 Werke gegen 13 925 im Jahre 1877 eingeschrieben. Seit 1868 hat die Generalziffer der Neuigkeiten des deutschen, öster- reichischen ur.d \chweizerischen Verlagsbuchhandels die Zahl 10(00 zu ükersreiten avgefangen, selbst die Kriegéjahre vermochten nicht diese--bebarrlich steigende Tendenz der Produktion zurückzudäm- men. Die erste Stelle nebmen jeßt die pädagogischen Werke ein. Auch Jahre wurden 1775 Schriften dieser Art verzeihnet, deren Zahl ein Jahr früher sogar 1817 betragen hatte. In zweiter Linie erscheinen Juris- prudenz, Politik, Statistik und Verkehrswesen mit 1319 Novitäten (1877: 1268), in dritter Theologie mit 1246 (1877: 1253 Nummern), in vierter die \{öóne Literatur, Romane, Gedichte, Theaterstücke mit 1181 (gegen 1126 im Voriahre), Nun erst kemmen die Natur- wissenscaften, Chemie und Pharmacie auf der einen, Medizin und Thierkeilkunde auf der anderen Seite mit bezieben!lid 793 and 789 Nummern (1877: 749 und 755). Die Volkls- \hriften und Kalenter figuriren mit 715 (1877: 540), Ge- \hichte, Biographien, Memoiren mit 699 (1877: 739) Werken. Die {uen Künste und die Handele- und Industrie - Wissen- haft sind durch beziehertlib 571 und 577 Werke vertreten, die alt- klassischen und die orientalishen Spracben turch 500 Werke. Im Vorjahre hatten diesellen Rubriken 602, 525 und 529 Nummern oder Schristcn gezählt. Neuere Sprachen und A-1deutsch begegnen uns in 448 Werken (1877: 445), Jugendschristen in 443 (1877: 485) Nummern. Bau-, Masciren- und Eisenbahnkunde, Bergbau und S ciffahrt zählen 382 (1877: 378), Haus- und Landwirthschaft 386 (1877: 392), Kriegéwissens(,af#t und Pferdekunde 350 (1877: 347), Encykloxätien, Bibliographien 341 (1877: 372), vermischte Schriften 340 (1877: 507), Geographie und Reisen 311 Nummern, wie im Vorjabre. Die s{chwmäcsten find in dieser Tabelle die Rubriken der Karten und Atlanten (293 und 336), Philosophie (164 und 163), Mathematik und Astronomie (151 und 166), Forst- und Jagdwissenshaft (118 und 103). Auch die Freimaurersch{riften bilden eine eigene Rubrik mt den Ziffern 20 und 17 für tie beiden leßten Jahre 1878 und 1877, Das Gesammt- ergebniß zeiat eine Zunahme in 12 Rubriken um 440 Werke gegen- über einer Verminterung in 11 Rubriken um 453, was für das Ganze cin kleines Minus von 13 auêmacht. E Das fkürzlich erschienene dritte Heft des Jahrganges 1878 der „Zeitschrift des KönigliÞh Bayerischen Statistishen Bureaus“ bringt einen Aufsay über die definitiven Ergebnisse der bayerischen Gewerbezählung von 1875 aus der Feder des Dr. Georg Marr. Wir entnehmen demselben folgende summa- risGe Mittheilungen: Von den 345 122 ermittelten Kleinbetrieben wurden 214 254 obne Gehülfen und Lehrlinge betrieben. Auf 83 713 fam eine mens{licde Hülfskraft, auf 29075 kamen zwei, auf 10414 drei, auf 4958 vier und nur auf 2703 Betriebe fünf solche Hülfs- kräfte. Von den Großbetrieben zerlegen sich die mit 11 bis 50 Ge- hülfen und Lehrlinge für Bayern folgendermaßen: 1488 Betriebe mit 11—20 Gehülfen und Lehrlingen; 474 mit 21—30; 229 mit 31—40; 114 Betriete mit 41—59 Gehülfen und Lehrlingen. Die Betricke mit 51—200 méenscklihen Höülfskräften zerfallen in 944 Betriebe mit 51—100 Gehülfen und Lehrlingen und 123 Be- tricbe mit 101—200 Gehülfen und Lehrlingen. Endlich finden sich unter dea Betrieben mit 201—1000 Hülfskräften: 57 mit 201—50C0 Gehülf.n und Lehrlingen, 26 mit 501—1000. An Be- trieben mit mehr als 1000 Gehülfen und Lehrlingen find im Ganzen 5 nachgewiesen. Die Gesammtzahl der Großbetricbe, d. h. \solher mit mehr als fünf Gehülfen, im Pen Königreiche betrug: 6065. Die Zaktl der Webstühle betrug im Ganzen: 36 627, von denen dur{schnittlich 33532 im Betriebe waren. An Wirk- und Strumpfftühlen waren überhaupt vorhanden: 992, davon durbscnittlich im Vetricbe 814. Nachmaschinen waren vorhanden 15 357. Die Zahl dcr Gemerbetriebe überhaupt, welche mit Umtriebs- maschinen arkbeitcten, war 16789 Haupt- und 62 Nebenbetiiebe. Thierkraft wandten an 651 Detricbke mit 718 Thiergêöpeln. Die Zahl der Betiiebe mit Wasserkraft-Umtriebmaschinen betrug 14 400, die Zabl ter Pferdestärken d-r Wasserkraft:-Umtriebêmaschinen 102 0443, darurt:r die Zahl der Betriebe mit Turbinen 303, die Zahl der Turbinen 451, die Zabl der Pferdestärken dersclben 14 5953. Die Zahl der Betriebe mit Dampfkesseln betrug 2169, die Zahl der Dampfkesscl in denselben 3074, die Zahl der Betriebe mit ftatiozären Maschinen 1797, die Zahl der fstationären Ma- \{inen in denselben 2164, die Zahl der Vferdestärken der stationären Maschinen 38 7472. Die Zahl ter Betriebe mit traëportablen Ma- schinen betrug 339, die Zahl der tranétportabeln Maschinen in den- jelben 390, die Zahl der Pferdestärken der tranéportabeln Maschinen 26554. Die Zahl der Betriebe mit Gaskraftmaschinen betrug 66, die Zahl der Gat kraftmaschinen 66, die Zahl der Pferdestärken der Gaskraftmaschinen 86.

Verkehrs-Anstalten.

In der vorgestrigen außerorden!lihen Generalversammlung der Aktionäre der Meccklenburgishen Friedrich - Franz- Eisenbahngesellschaft wurde einstimmig beschlossen, den Bau der Bahn von Malchin (Station der Medcklenburgiscben Friedrich- rann nach Waren (am Müriß-See) für Rechnung der

esellshaft auszuführen, and soll diese neue Bahn den Charakter einer Sekundärbahn erhalten.

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika sind im Jahre 1878 erheblih mehr neue Bahnen eröffnet worden, als im vorangegangenen Jahre. Die Meilenzahl der eröffneten Strecken betrua: 1872 7349 enal. Meilen, 1875 1561 engl. Meilen, 1877 2281 engl. Meilen, 1878 2688 engl. Meilen. Nah „Poors Manual“ waren Anfangs 1878 im Betriebe 79208 Meilen Bahn- länge ; es entsprechen somit die neuen 2688 Meilen einem Zuwachs von 34 9%, Da nun nah Obigem zur Zeit 81896 Meilen Bahn- länge im Betriebe sind, während na amtlichen Angaben die Ver- einigten Staaten 48 000 000 Einwohner zäblen, so kommen 585 Ein- wohner auf je cine Meile Babnlänge, d. i. eine erheblich geringere Anzahl, als in irgend einem anderen Lande der Welt. Im Allgemeinen stellt \sich heraus, daß die Entwickelung

im leßten

der Bahnbauten im Jahre 1878 eine naturgemäße gewesen ist, und dort Play gegriffen hat, wo die Produktion des Landes \ih besonders hervorthat. Es geschah dies hauptsächlich in den sogenannten Nord- weststaaten. Die Meilenzahl der hier neugebauten Bahnen ift 1878 doppelt so groß wie 1877 und umfaßt überhaupt 46/4 der gesammten Bauausführungen des verflossenen Jahres. Zwei Territorien, Ari- zona und Idaho, erhielten 1878 die erften Bahnen u!::d nach Neu- Mexiko ift die erste Bahnlinie von Colorado aus in Angriff ge- nommen worden. Eine große Anzahl der neuen Bahnlinien ist ebenso wie im Vorjahr s{malspurig gebaut, und zwar: 1877 776 englishe Meilen oder 33°, 1878 871 englische Meilen oder 33,9 %/o der gesammten neuen Linien.

Southampton, 29. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ift hier eingetroffen.

Konstantivopel, 29. Januar. Die Pforte hat Vor- sichtsmaßregeln gegcn die Eins{leppung der Pest hinsictlich der aus dem Schwarzen Meere hier eintreffenden Fahrzeuge bes{chlofsen.

Berlin, 30. Januar 1879.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesezlen Ziehung der 4. Klasse 159. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

3 Gewinne à 6000 4 auf Nr. 26 139. 42 922. 93 432.

41 Gewinne à 3000 4 auf Nr. 4496. 4702. 6424. 7899. 8668. 10708. 14383. 14524. 14588. 14703. 14890. 20 280. 20 854. 25054. 25795. 27 674. 30096. 30873. 32 582. 42 895. 46 670. 47033. 50856. 51109. 52030. 52 780. 56 661. 59 707. 62145. 65520. 68141. 68216. 70 208. 75873. 78716. 82357. 85667. 91 543. 92235. 94 225. 94 274.

43 Gewinne à 1500 6 auf Nr. 570. 2001. 3263. 4666. 5943. 6039. 6956. 8100. 8313. 8580. 9315. 10165. 10 666. 11 993. 15 945. 25775. 28268. 28274. 32386. 36711. 37 777. 38 003. 38 216. 41 264. 44324. 47754. 49930. 50.701. 53 008. 54704. 55303. 55905. 56 272. 56384. 59 213. 59 887. 60793. 63359, 74525. 75816. 80 344. 90 315. 90 848.

71 Gewinne à 600 (4 auf Nr. 14. 2066. 2164. 5374. 5651. 8832. 13 636. 14 542. 17 293. 17814. 20 714. 20 821. 22 369. 23 142. 24120. 24736. 27 531.(?) 27 127.(?) 28 060. 98 473. 32012. 32 271, 32605. 33961. 34471. 37 954. 37 963. 38067. 39765. 40185. 42526. 42711. 43569. 49 074. 50885. 52547. 53041. 53558. 54655. 55 807. 57 390. 59825. 63116. 63134. 64295. 65 543. 66 772. 69623, 70454 279494 727029. 10270, 10 289. (0 TUL. 75859. 76596. 77368. 78250. 83088, 83504. 84051. 84 294, 84989. 85 744. 86061. 86 921. 89366. 91 846. 92 751. 93817. 94334.

Im Wissenschaftlihen Vereine in der Sing-Akademie wird am Sonnabend, Nachmittag um 5 Uhr, der Geheime Regie rungs-Rath Professor Dr. Curtius cinen Vortrag über die wif- senschaftlihen Ergebnisse der Ausgrabungen von Olympia halten.

Zum Brande der Bibliothek in Birmingham schreibt das Londoner „Athenäum*: Es war ein gut Theil Uebertreibung in den Bericten von der Zerstörung der Shakespearesammlung zu Birmingham, wie sie in den Tagesblättern ershienen. Von dieser Sammlung, a!s der vollständigsten in der Welt zu reden, ist einfach unrichtig. Sie erthielt eine große Menge moderner Shakespeare- literatur, die zumeist sehr leiht ersett werden kann; sie war aber arm an älteren Quartausgaben, und dies ließ sie von zweifelhaftem Werthe erst einen. Ein viel ernsterer Verlust ijt die Zerstörung der Stauntonsammlung. Diejenigen, die sich für die Geschichte des Dramas und der einzelnen Grafschaften interessiren, erinnern sich wohl noch des bescheidenen Hauses, beiläufig drei Meilen von Warwick, wo die Straße zur Rechten nah Stratford, zur Linken nach_Charle- cote “abzweigt, in dem der verstorbene William Staunton lebte, und in dcm cr die vollständigste Sammlung von Material zur Jlustration der Geschichte von Warwickshire anlegte. Hier waren Blatt für Blatt die Ergebnisse der mühsamen Forschungen Heinr:ch Ferrers* in den Stammbäumen der Familie an- einander gereiht, scwie die großen Feolianten, in denen Simon Archcr jene Einzelheiten der Grafschaftsaescihte niederlegte, deren sich William Duydale in seinen trefflihen „Alterthümern von Warwickshire“ bediente. Hier fanden sich die Aufzeihnungen des Geschichtschreibers Staunten selber, und die ganze Samm- lung des verstocbenen Thomas Sharp, die \ich vor Allem auf Korentry bezog, Kartularien, Dokumente, Auszüge aus seltenen Handschriften, Aufzeichnungen über Volkskunde und Noten über Dialektvesonterheiten. Die Drucke, Zeichnungen und Pläne sind vernichtet. Manche der- selben waren selten, einige cinzig. Der Katalog der Sammlung, der eben vollendet worden war, is, wie man sagt, ebenfalls in den Flammen untergegangen. Der Verluft ist bither noch nit genau festgestellt, doch wurden von 70 000, wie man annimmt, 10 009 Vände gerettet. Auch einen Plan, ähnliden Unfällen für die Zukunft vorzubeugen, hat der Brand zu Birmingham zu Tage gefördert. Derselbe besteht im Wesentlichen darin, bibliothekarische Schätze, die kein Geld erseßen kann, ebenerdig in Kasten zu bergen, die auf Rädern ruhen urd auf einer Tramway von Stein oder Eisen durch ein oder metrere Thore ins Freie gelangen, die, geschloffen, Sicher- heit gewähren, im gegebenen Falle aber leiht geöffnet werden können. Eine Kette, die bis vor das Thor reiht, bringt die Kasten in kür- zester Zeit außer Gefabr, und eine leichte Neigung der Tramway êfönnte dies noch erleichtern.

Die „Weser-Ztg." \chreibt: Die Frage, wo das \{chwedische Polarexpeditions\chiff „Vega“ mit seinen tapfern Führern sei, scheint noch immer nit genügend aufgeklärt, und mit Recht beschäftigt sie nicht blos die Geographen und Seeleute, sondern das ganze gebildete Publikum. Wir haben neulich den Brief des amerikanishen Hydrographen Dall, welcher die Verhältnisse der Beringstraße und ihrer Küsten aus wiederholten Besuchen her kennt, mitgetheilt. Herrn Dall {ien es zweifello2, daß das Fahrzeug, welches nach den Berichten der Waler Eingeborenen 40 Miles nörd- li von einer Bucht bei dem Ostcap angebli erblickt haben wollen, das schwedische Entdeckungéschiff „Vega“ fei, und kürzlich lief auch von St. Petersburg ein Telegramm dur die Vlâtter, laut welchem der General-Gouverneur von Ostsibirien die gleiche Kunde aus Jakutsk als „authentisch" gemeldet hat. Während Dall die Lage des Schiffes nit für bedenklih hält, scheint der General-Gouverneur Varon Friedrihs dieselbe im Gegentheil für äußerst besorgnißerregend zu halten. Es wird nah diesem Telegramm eine Expedition organisirt, welche versuchen soll, die „Vega“ auf dem Eise mittelst Renthieren oder Hunden zu erreihen. Wie indessen die nachfolgenden Distanz- angaben, welche die hiesige geographisbe Gesellschast einem ihrer Freunde in St. Petersburg, Herrn Nicolaus Latkin, verdankt, der Sibirien aus langjährigem Aufenthalt kennt, beweisen, ist es niht so leiht, dem Schiffe vom Lande aus über das Eis zu Hülfe zu kommen. Die Botschaft des Gouverneurs bis zu der dem Oftcap zunächst gelegenen Militärstation Anadjrsf muß ihren Weg über Ochotsk und Gischigin8k nebmen, eine Strecke von 2800 Werst (ca. 7 Werst auf eine dcuische Meile). Von Anadirsk nach dem Ostcap if wiedc-rum eine Entfernung von 1600 Werft. Die ganze Fahrt von Jakutsk bis zum Oftcap würde 125 Tage er-

fordern. Man könnte au einen anderen Weg, über Nisch1.j-Kolynesk, einschlagen, dieser würde aber 10 Tage mehr erfordern. Wenn wirk- lih Nordenskiösld 40 Meilen vom Lande sich befindet, fo ist zu hoffen, daß, Falls das Schiff durch das Eis be- droht werden sollte, es ihm roch gelirgt, mit seinen Gefährten das Land zu erreichen, wo, wic wir mitgetheilt haben, cin großes Dorf der Eingeborenen gelegen ist. Immerhin ist der Zweifel noch immer berechtigt, ob überhaupt Nordenskjölds Schiff fih an der angegebenen Stelle befindet. Wie ferner aus St. Petersburg mitgetheilt wurde, soll sich demnächst ein russiches Kriegs\{chiff zur Veringstraße begeben, um zu versuchen, Norden- \ffjôld Hülfe zu bringen. Die Passage durch die Beringftraße für Schiffe währt übrigens nur bis Anfang November, und die Bemannung dieses russiscken Kriegsschiffes müßte danu {on versuchen, ron irgend eincm Punkte südlich vom Oftcap,- etwa von der St. Lorenzbai aus, zu Lande nach der Kühle des arftischen Ozeans und pon da mit Schlitten der Tschuktschen na dem Schiffe zu gelangen. Es werden in diesem Sommer zwei Ex- peditionen dur die Behringstraße nah dem arktishen Ozean gehen. Die eine wird von Hrn. Beanet, dem Eigenthümer ves „Newyork Herald“, ausgerüstet, und haben wir bcreits vor einiger Zeit die An- tunft des Erpeditionsdampfers „Jeannette“ in San Franciéco ge- meldet. Die andere Expedition ist die des Dampfers „Nordenskjöld“, welher von Hrn. Sibiriakoff ausgeshickt wird. Das Sciff wird Anjang Mai in Malms fertig gestellt und soU um Mitte Mai seine Fahrt unter der Führung des Kapitäns Heinrich Sengstacke dur den Suezkanal und den indischen Ozean nach der Beringstraße antreten. Die weitere Bestimmung diejes Schiffes ist die Lenamündung, wo es an einem bestimmten Piaße auf 719 40‘ N. B. und 1299 30‘-O. L. von dem Dampfer „Lena“, welcher von Jakutsk dahin kommen foll, bis zum 10. September erwartet werden wird. Es ist zu hoffen, daß der Dampfer „Vega“ keine Hülfe brauchen, sondern bei Aufbruch des Eises die Beringstraße glüctlich passiren wird. Die beiden neuen Expeditionen werden ohne Zweifel geographisch wichtige Ergebnisse liefern.

Wien, 30. Januar. (W. T. B.) Der Vertreter des St. Peters- bu1g’r Petroleumhauses Nobel, ein geborener Oesterreicher, Fiamens Grukisits, hat an die „Neue fr. Presse“ das nachstehende Tele- gramm aus Zarißin, vom 29. d. M, gerichtet: Seit 12 Tagen haben alle Crfkrankungsfälle in den Ortschaften Wetlianka, Prischibe, Udatschnoje, Nikolékoje und Stanißkoje, 120 Werit von hier, gänzlich aufgehört. Der Verkehr auf der Bahnlinie Zaribßin bis Griasi dauert fort. Falls die Kraukhcit in Zariyin auftaucen sollte, bes{chloß die Vabnkcmmission die zweite Abtheilung von Zaritin bis Vorissoglebék zu schließen. Die Kälte bcträgt 20 Grad; die erste Quarantäne befindet sih bei Sarepta.

Bern, 26. Januar. Laut offizieller Miithcilung an die eid- genössische Peftverwaltung ist vorgestern Nachmittag gegen 5 Uhr der nah Italien gehende Postschlitten auf der Südscile des Gotthard zwischen dem Hospiz und dem ersten Zufluhtshause von einer Lawine ereilt worden, Glüdlicherweise traf die La- wire den Postschlitten nur theilweise, so daß Passagiere und Postpersonal nicht erbeblich verlet.t wurden; dagegen blieben zwei Pferde todt auf dem Plaße; auc mußte die Post, da die Schneemafse den Weg versperrt batte, nah dem Hospiz zurückehren, um dort seine Freimachung zu erwarten.

In den festlich dekorirten Räumen des Flora-Etablisse- ments zu Charlottenburg wird am Sonnakerd, - den 15. Februar, die zweite und leßte Subskriptions-Redoute stattfinden, die womöglic noch glänzender als die frühere zu gestalten die Direktion bestrebt sein wird.

Der gestrige Abend im Residenz-Theater war wohl der glänzendste und erfolgreichste, den das kleine elegante Bühneninsftitut erlebt hat und dies will bei den zahlreihen Erfolgen, decen es bereits Zeuge gewesen, wahrlih nicht wenig sagen. Zur Aufführung kamen als Novität: „Die Bürger von Pont-Arcy“ (Les bour- gecis de Pont-Arcy), Schauspiel in 5 Akten von Victorien Sardou, deutsch von Shelher. Das Stück gehört zu dem politisch-satirischen Genre, welches Sardou mit Vorliebe kultivirt, und dessen Vater oder doch Regenerator, für die franzssishe Bühne wenigstens, er genannt werden darf. Daß er darin eben so wenig immer glüdlich ift, wie andere, . die ch0 auf diesem. Felde versucht habey, licgt in der mißlihen Natur des Gegenstandes. Hier handelt es sih diesmal um kleinsiädtishe Wahlumtriebe als Kern, um die sih ein ernfter, hechdramauish angelegter Familien- kfonflift und kleinere scherzhafte Episoden gruppiren. Das Ganze aber ist wieder, troß mancher Unmöglichkeit der Situationen, fo gesc{ickt und spannend aufgebaut, so fein zugespißt, wie cs oft genug von den Bühnenwerken des Verfassers rühmend anerkannt worden ijt und dur Detaillirung im Einzelnen nicht e: härtet zu werden braucht. Bei der uns eicenthümlicwen Vorliebe und Vertrautheit mit den gering- fügigsten Vorkommnissen bei unseren Nachbarn jenseits der Vogesen, leider häufig auf Kosten der richtigen Erkenntniß der inneren Zu- stände im eigenen Lande kann es auch hier an dem nöthigen Verständniß für die Zänkereien und Erörterungen über die weiße oder dreifarbige Fahne, die offiziellen Kandidaturen, die Verkbältnifsse der französiswen Provinzial- und Kommunalverwaltung die den brei- testen Raum cinaehmen, nicht fehlen. Troßdem aber würde das Stü gewiß nit den unkestrittenen Beifall erhalten haben, der ihm zu Theil wurde, wäre es nit von einer so vorzüglihen Darstellung ge- tragen gew-sen. Gerade in der unnahahmlichen, miniaturgenrehaften Ausarbeitung einzelner Scenen, wie derjenizen im Hause des Maires Trabut, welche durch Fr. Niemann (Fr. Trabut) als Mittelpunkt zu einem Meisterstück scenisher Kunst und lebenéwahrer Jllustration ausgestaltet wurden, oder der zwischen Hrn. Haase (Anselm Brochat) und Fr. Ernst (Madame Cotterct), die von der feinsten Komik war, lag der Hauptreiz. Jn den tragiscer, Auftritten, w lhen ein dem- jenigen der Fourchambaults niht unähnlihes Motiv zu Grunde liegt, fanden dagegen Fr. Claar-Delia (Marcelle Aubry), Fr. Haase (Baronin von St. André), Hr. Keppler (Fabrice, ihr Sohn) Gelegenheit, sih auszuzeihnen. Auch die Nebenfiguren waren durh- weg gut beseßt. Der ausgiebige Beifall, den das gänzli ausverkausfte Haus mit vollen Händenkspendete, war selten ein so wohl ver- dienter. Besonders waren die Gäste der Geger stand unaufhörlicher Ovationen. Das Stück wird, nach diesem Erfolge zu urtheilen, gewiß viele Wiederh-lungen erleben.

Der vorg: ftrigen Gala-Vorftellung im Circus Salamonsky, deren Ertrag zum - Besten des Invalidendank bestimmt war, wohnten Se. Majestät der Kaiser und Se. Königliche Hoheit der Prinz Catl bei. Als Se. Majestät die: Loge betraten, erhob fi das Publikum, welches den Circus bis auf den leßten Plaß gefüllt hatte, und begrüßte den Kaiser mit donnernden Hochrufen. Dann intonirte die Musik die Nationalhymne, dere2 erste Strophe das Publikum stehend fang. Se. Majestät grüßten auf das Leutseligste, worauf die Vorfiellung ihren Fortgang nahm. Als der Kaiser den Wunsch äußerte, die von Hrn. Direktor Salamonsky vorgeführten 14 Hengste, die sich {hon vor der Ankunft Sr. Majestät produzirt hatten, zu sehen, wurde die imposante Produktion selbstverständlich noch einmal wiederholt.

Nedacteur: J. V.: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner,

Drei Beilagen (einshließli4 Börsen-Beilage).

Berlin:

Staatsschnläsohein: Lit. G. No. 2973 über 50 Thlr.

Sohnuldversohreibungen der oonsolidirten 42°/, Staats-Anleihe: 144. O: Mo, 62430-Tar 200 Thir Lis D Ms * Zon Mo!

200 Thlr, Lit. F. No. 341 über 50 Thlr.

über 2000 Æ, Lit K, No. 846 und 847 à 500 Æ, Lit, L, No. 8833

über 300 M

Sohnldversohreibnngen der oonsolidirten 4°/, Staats-Anleihe:

Lit, D. No. 5195 über 500 M

Vormals Nassauisoheo Prämien-Soheine des Anl 14. Angnst 1837. No. 64 286 nnd 67 792 à Bo Ms VOM

Vormals Knrhessisohs Präm!en-Sohelne. Ser, 2081 No. 52007

über 40 Thlr.

Schuldversobreibauugen der 4/, Relohs-Anulelhe: Lit. E. No.

17 856 über 200 A

Rentenbriefe dor Provinz Brandenburg: Lit. A. No. 8341, 8342 à 3000 M, Lit. B. No. 3679. 3680 à 1509 , Lit. C. No. 9019 à 300 M, Lit. D. No. 7263. 7269. 7270. 7271 à 75 M

Rentenbrief der Provinz Saohsen: Lit, C. No. 8072 über

300 (100 Thlr).

Bentenbrief der Provinz Hannover: Lit. A. No. 177 über

3000 A. (1090 Thlr.). Sohuldversohreibungs der Blohsfeldsohen

Lit, L Al s S über 1500 Æ (500 Telr.), s onnláversohreibung der Paderborner Tiignngskasse: Lit, D. O:

No. 4102 à 690 A. nebst Coupons Ser. X. Nori E 4.

O Lit, C. No. 5464,

/ { 9467 à §00 6 nebst Coupons Ser.

Lit, D, No. 4275, 4277. 4278 à T M nebst Coupons Ser. IV,

Rbein!soh - Westfälisohe Rontenbrlefe : 5465. 55466.

No. 1—16.

Pfaudbriefe dor soklosisohen Landsohait. I. Aitlandsohaftliohe 33 proz. Pfandbriefe:

Ausche . , Lubie Ober Moesendorf Romberg . s d E Lampersdorf, Kr. Steinau Raschowa etc, R Petersheide Vorwerk ,

L. No.

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, Pry u 2

L

Erste Beilage

e L ——————

mortisation angemeldeter und gerichtlich zu s. Circular-Verfügun

erstag, den 30. Januar

blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)

No. X AXVTI.

(No. KXKXVE. s. Reichs- n, Staats-Anzeiger von 1878 No. 243. Titelblatt.)

Lit. J. No. 766

- B &10 46x A

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. à 1000 M x A O Z O * » 100 » n A

TilgangsEass0:

1IV, No. 1-16. Städtisohe

659833. 68921. 100254—56. 128 659 346— 57. 590 249,

19a 100 Thlr à 100

300

300

200

400

500

500

à 100 Tüir,: No. 144 698. Bergisoh - DIärkisoho 200 Thir.: No 24 347, desgl, à

209 Thir: 82 416.

100 Thir.: No. 42416.

K Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kzl. Preuß. | Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königlihe Expedition des Dentshen Reihs-Äuzeigers und Königlich

Preußischen Stoats-Anzrigers :

Bexlin, 8. W, Wilbelm-Strafte Lir. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung

Ste&briefe und Untersuchungs: Sachen.

Stecbriefs-Erledigung. Der hinter den Han- delsmanu Friedrich LWilhelmm Louis Stroh- forb wegen qualifizirter Urkundenfälshung in den Akten 8. 559 de 1878 unter dem 24. Dezember v. Is. erlassene Stebrief wird hierdurch zurück- genommen. Berlin, den 27. Januar 1878. König- lihes Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs- fachen. Kommission TIl. für Voruntersuchungen.

Stecbrief. Gegen den unten näber bezeichneten Sattiergesellen Gustav Adolf Theodor Ja- coby von hier, welcher sich bis Mitte Dezember v. J. hierselbst aufzehaltea hat, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholten Betruges aus 88. 263 und 74 des Strafgeseßbuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den 2c. Jacoby zu achten, ihn im Be- tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm si vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Getängniß-Inspektion ab- zuliefern. Potsdam, den 23, Januar 1879. Kö- nigliches Kreisgericht, Abtheiluyg T. Signalement : Der Sattlergeselle Gustav Adolph Theodor Jacoby ist 46 Jahr alt, am 6. Februar 1832 in Potsdam geboren, cvangelisher Religion, 5 Fuß 6 Zoll groß, bat graumelirte Haare, graublaue Augen, blonde Augenbrauen, blonden Schnurrbart, \pißes Kinn, gewöhnlihe Nase und Mund, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gute Zähne, ist s{lanker Ge- stalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine be- sondere Kennzeichen. Bekleidung: Rock \{chwarz, Shawl braunbunt, Müte dunkelgrau, Hosen grau, Hemde weißleinen, Weste blau, lederne Schuhe und 1 Chemisett.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Arbeiter Carl Fittmeyer aus Herzfelde bei Berlin, welchec bis zum 9. Januar cr. auf der Behrendt- {chen Ziegelei in Parey bei Potsdam in Arbeit stand, im 20. Infanterie-Regiment gedient Hat, ist die gerihtlide Haft wegen Diebstahls aus §8. 242 des Strafgescßbuchs8 beschlossen word:n. Es wird ersucht, auf den 2c. NRittmeyer zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelt Tranéports an unsere Gefängniß-Inspektion abzu- liefern. Es ist möglih, daß Rittmeyer auf den Namen „Arbeiter Kriesh“ reist, da Letterem unter den ihm gestohlenen Saten auch seine Legitimations8- papiere fehlen. Potsdam, den 24. Januar 1879. Königliches Kreisgeriht. Abtheilung T. Signale- ment: Der Arbeiter Carl Rittmeyer ist ca. 25 Jahr alt, in Herzfelde b. Berlin geboren, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat blonde Haare, kleinen blonden Schuurr- art, blasse Gesichtsfarbe, ist unterseßter Gesftalt, spricht die deutshe Sprahe.

u. s. w. von öffentlichen Papieren,

hat,: soll wegen Untershlagung zur Untersuchung ge- zogen werden. Es wird gebeten, auf ihn zu achtèn, ihn im Betretungsfalle sammt den etwa bei ihm vorfindliden Baarmitteln anzuhalten, und Nachricht darüber hierber gelangen zu lassen. Bielefeld, den 11. Januar 1879, Der Staatsanwalt.

Ich ersuche, mir den Aufenthaltsort des Gold- arbeitezs Oëwald Menzler, zuleßt in Breslau, welcher als Zeuge vernommen werden soll, zu 0. 247/78 mitzutheilen. Oppeln, den 26. Januar 1879. Der Königliche Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungeu u, dgl.

(#8] Nothweudige Subhastation.

Das dem Rittergutsbesißer Julius Max Prillwißz

gehörige L ; Nittergut Nieder-Weichau, bei welchem sich 529 Hektar 44 Ar 70 Qu.-M. der Grundsteuer unterliegende Fläche befindet, und welches nach einem Reinertrage von 5488 M 86 - zur Grundsteuer, beziehung8weise nah einem Nußzungs- werthe von 786 # zur Gebäudesteuer veranlagt ist, soll in dem am 19. März 1879, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Sißungszimmer an- stehenden Termine im Wege der nothwendigen Subhastation verkauft werden. Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages soll am 20. März 1879, Vormittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle (im Sitzungszimmer) ver- fündet werden. Auszug aus der Steuerrolle, bLe- glaubigte Abschrift des Grundbucbblaites und sonstige, das Grundftück etwa betreffende Nachweisungen, auch etwaige besondere Kaufbedingungen können in unferem Bureau 1II, eingesehen werden. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, ¡ur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürjende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im obigen Versteigerungsterminc anzu- melden. Freistadt, den 26. Januar 1879. Königl. Krei8geriht. Der Subhastationsrichter.

[887] Dekret in Sachen : der Gebrüder Hamm, Holzhändler in Mainz, Arrestkläger, gegen den Sehreiner Hermann Löw, von hier, dermalen unbekannt wo? abwesend, _Arrefstheklagten, wegen Arreftanlage.

Steckbrief. Der Lohgerber Heinrih Leopold Emil Alexander Nolte gt. Sickmann aus Her- ford, 40 Jahre alt, ca. 5 Fuß 5 Zoll çroß, mit chwarzen Haaren, dunklen Augenbrauen, grauen

ugen und {warzem Bart, Nase und Mund ge- wöhnlich, von mittlerer Statur und ohne besondere Kennzeichen, welcher sich im April von dort entfernt

Da die Arrestkläger die Existenz ibrer Forderung an Arrestbcklagten, welchem die Einsicht der Klage dahin gestattet ist und die Arrestursache bescheinigt, auch die besondere Art und den Gegenstand des zu verfügenden Arrestes bezeichnet haben, so wird wegen

IT, Andere Pfandbriefe.

Dis Schlesischen 4}proz, Pfandbriefe Lit. A, Ser, ITL No. 207. | Thlr: No. 3881. 208 und 210 à 100 Thlr. mit Talons. j

Berliner Stadt-Obligationen bezw, Stadt-Anleihesohelno. Lit. B. à 500 ThIr, 43 0/4 No. 2250. 3430.

5 Sparkass0 zu Bromberg: gefertigt unter No, 1110 für den Schulfonds Dzidno.

Bergisot-Märkisohe StammakEtien à 100 Thir,: No. 64934.

Bergisch-Wärkisohe Priorltäts-Obiigation ZII. Serio Lit. B, Prioritäts - Obligationen V, Serlo à

Bergisoh-Märkisoheo FPrioritäts-Obilgatlonen VI.. Seris à No. 15 623, desgl, à 100 Tblr. No. 44028. 55 304.

Bergisoh - Märkzisote Prioritäts - Obligation VIIL Sorle à

Deffentlichexr Auzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Fuvalidendank“, Nudelf Mosse, Haaseustein & Bogler, G. L. Dauve & Co., E. Schlotte,

L Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. I N

Talon; Lit. 10 703. 13 028. 23 545. 24 736. 27 132. 30 785. 31 781.

2831. 4294. 5073. 6591. 16304. 16305. 17 270. 21 632, 21 692, 241745. 159911. 15515, 17594, 20 942, 33252, 35238. 42 536.

9942. 7337.

4878 und 4988.

100% 12909. 12835 12836, 12 837. 12 838. 16042 n. 29 849, 3152. 4257. 4262. 4336. 6941. 77. 3583. 3863, 4254, 4392. 6948. 8576. 12 874,

11 337. 17 874. 24 187. 24 (95.

12 741. 20 352,

12 933. 21 579, 26 361. 31 541.

19 637.

17 847. 35 679.

200 Thlr. Proz.

200 Thlr. No.

à 100 ThIr.

à 100 ThIr. à 100 Thlr,

61 948 à 100

Sparkassenbuch aus-

à 900 Thtr. 424—29. 316 741—50. 471 807—20.

gationen Ser. 10 Thlr. No, 42 989,

120 445 und 1

Prioritäts - Oblizationen

10 302.

4¿proz. Prioritäts-Obligationen VI, Emission Lit. B;

0, 191 586,- 191 380.

Kalle - Soran - Gnbener Eisenbahn: Eit, B. No: 9159;

Niedersohbles!Isch - Märkisohe

Werthpapiere:

g vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial-

Düsseldorf-Elberfelder Prioritäts-Obligatlon I. Secrls à 190

Berglsoh - Märkisohe Noräbahn-Prioritäts-Obtligatlon à 100 Thlr : No. 94 378.

_Berlin-Potsdam Magdeburger Eisenbahn: Obligation Lit, C.

Die neue Emission No. 57 141 nebst Coupons und D, neue Emission No, 39960 nebst Conpons und

Talon ; die Talons der Prioritäts-Obligationen Lit. C. neue Emission No. 37 577—78. 44 578—890. 55 778, die Aktien No. 8528. 112284. 128 185. 128 186, letztere sollen dem Eigenthümer bereits im Jahre 1874 gestohlen sein. Berlin Stettiner Eisenbahn: Aktie No, 11334 über 200 Thlr. Cöln - Mindener Elsenbahn: Actien: No. 51919.

74910 à 9837 à

16 995

IT, Emissiíion No,

10322. 10414. 13664. 16105.

proz. Prioritäts - Obligation III. Emission Lit. A. No. 9300 4¿proz. Prioritäts-Obligation IIT. Emission Lit. B. No. 30 394 4proz. Prioritäts-Obligatiozen IV. Emission Lit. A. No. 26 695.

32 306. 40 852 à 100 Thlr. 4 proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit, B. No.

50 191. No. 116 628

Thlr. 131 388 à 100 Thlr, Prioritäts - Obligation

Eisenbahn: Prioritäts-Obli- Ser, 1I[ No. 17024 fiber 50 Thir.

105 865. 105 867.

H 08 Ll!

Wer. ITL No. 6239 über 100 Thlr. Rheinisohe Eisenbabn: Stammaktien Xo. 20 446.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Ánzeigen. |] In der Börsen-

Annoncen-Bureaus3,

9, Fanailiez-Nachrichten. {f beilage. #8

und 17 4. 10 „5 Retourspesen und der Koften des gegenwärtigen Verfahrens und des demnächstigen Hauptprozesses im ungefähren Betrage von zusam- men 250 M der Arrest gegen den Arrestbeklagten in der Weise verfügt, daß:

1) der Geriht8bote Müller beauftra;t wird, die

sämmtlichen im Hause des Beklagten befind- lien Mobilien, soweit sie nit geseßlich der Pfändung entzogen sind, insbesondere die Werk- zeuge und Vorräthe an Material und die im Sargmagazin befindlihen Waaren nah vor- heriger Berzeihnung und Taxation derselben in einem geeigneten Lokale im Hause des Arrest- Zten in sichere Verwahrung zu bringen, un dem Beklagten eine jede Veräußerung und Ver- pfändung von Vermögen®gegenständen, nament- lid au der ihm gehörigen, in der Gemarkung Wiesbaden gelegenen Immobilien Nr. 469 der Zumessung und Nr. 6735b, u. 6736b. des hie- figen Stockbuchs untersagt wird.

Termin zur Rechtfertigung und bezichungêweise Anfechtung des verfügten Arrestes wird auf den

20, Februar 1879, Vormittags 10 Uhr, anberaumt und werden beide Theile bierzu geladen, die Arrestkläger unter Androhung des Rethtsnach- theils, daß der Arrest wieder aufgehoben, der Arrcst- beklagte, daß er mit feinen Cinwendunzen gegen die Statthaftigkeit des Arrestes ausges{lossen wer- den wird.

Weitere Verfügungen in dieser Sache werden dem Beklagten nur dur Anhbeftcn an das Gerichtsbrett insinuirt werden.

Wiesbaden, den 25. Januar 1879.

Königliches Amtsgericht 1. Bösing.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Bekanntmachung.

Das Domainen-Vorwerk Maunhagen im

Kreise Grimmen, 15 Kilom. von der Kreisstadt Grimmen, 22 Kilom. von Stralsund und 4 Kilom. vom Bahnhofe Milßow entfernt, mit einem

Areal von: 672,427 Hektar, worunter 498,640 Hektar Aer und 81,624 Hektar Wiesen,

foll auf 18 Jahre, von Johannis 1879 bis dahin 1897, im Wege des öffentlihen Aufgebots anderweit verpachtet werden. Das dem Aufgebote zum Grunde zu legende Pachtgelder-Minimum beträgt 16 500 Die zu bestellende Pachtikaution ist auf den Be-

trag der _einiährigen Pacht heftimmt und —da8-zur Uebernahme der Pacht erforderlihße Vermögen auf Höhe von 120 009 # nachzuweisen.

Zu dem auf den 20. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, im Lokale der unterzeihneten Regierung anberaumten Bietungstermine laden wir Pacht“

bewerber mit dem Bemerkcn ein, daß die Verpa:

[654]

und Festtage, täglih während der Dienststunden in unserer Registratur eingeschen werden können, wir auch bereit sind, auf Verlangen Abschriften der Ver- pahtungs-Bedingungen und der Lizitationêregeln gegen Er fiattung der Kopialien zu ertheilen.

Stralsund, den 17. Januar 1879.

Königliche Negicrung.

Am Dienstag, den 11. Februar cr., Vor- mittags von 10 Uhr ab, sollen im Hausdorfschen Gasthause „zum MRathskeller“ zu Köpenick aus sämmtlichen Beläufen der Königlicken Oberförsterei Köpenick 28 Stück Eichen mit 12,11 fm, 15 rm Eichen-Nutholz 11. Kl, 37 Stück Birken mit 8,20 Im 159 S0 Erlen mit 3,6. m, 15225 rxm Erlen-NußHolz Il. Kl, 2 Stück Pappeln mit 2,82 sm, an Kiefern, 600 Stück Bauholz mit 440,20 sm, circa 1000 Stück Stangen 1. KLl.,, 800

tüd Stangen II. Kl., 450 Stück Stangen IIL[. KL., 100 Stück Stangen IV. Kl., 36 300 Stück Stangen V. Rl., 54100 Stü Stangen VI. K[. und 13 rm Nutholz Il. Kl, bei freier Konkurrenz öffentlih an den Meistbietenden versteigert werden. Oberförsterei

Köpenick, den 29. Januar 1879. Der Oberförster.

[851] Bekanntmachung. Die zum Neubau des Wirthschaftsgebäundes für das neue Festung8gefängniß vor dem Potsdamer Thore hierselbst erforderlihen Erd- und Maurer- arbeiten, Asphalt-, Steiumeh-Arbeiten, Zim- merarbeiten und Materialien, Dachdecker-, Tischler-, Schlosser- und Simiede- 2c.,, An- streicher- und Klempnuer-Arbeiten, sowie die Lieferung dcr Maurermaterialien, bestehend aus: 100 chm Kalkbausteinen, 18 Mille Klinker- steinen, 1,75 Mille Rathenower Mauersteinen, 206 Mille Hintermaurungssteinen, 1180 11 gelösten Kalk und 337 cbm scharfen Mauersand, (Gesammte- objekt 36 886 M4) sollen im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen und Kostenanschläge sind in unserem Geschäftslokal, Stresow-Kaserne Nr. 2, einzusehen und versiegelte mit entsprehender Auf- \chrift versehene Offerten bis zum Mittwoch, den 12. Februar cr.,

Bormittags 10 Uhr, daselbst einzureichen. Spandau, den 28. Januar 1879.

Königliche Garnison-Verwaltung.

[878]

Der Bedarf für das untéirzeihnete Regiment pro 1879/80 soll in Lieferung vergebea werden und zwar :

a. Fertige Stüdcke.

circa 225 Helme, 250 Helmkokarden, 60 Helm-

vordershirme mit Schienen, £0 Helmhintershirme,

26 Tornister, 96 Tornister-Ueberklappen 120 Tor« nister-Rückenklappen, 57 Paar weiße, 28 Paar braune Tornister-Trageriemenz, 65 weiße, 57 braune Leibs riemen mit Schlo‘zhaken ohne Schloß und ohuse- Säbeltasche, 8 Weibriemens{löfser, 360 Leibr eye”

der flägerishen Focderung von 1000 M mit 6% Zinsen vom 21. Dezember 1878, 1/3 %/ Provision

tungsbedingungen, die Regeln der Lizitation und die Karte nebst Fluxregister, mit Aus\{luß dex Sonn-

[Ntoronen, zur Hälfte mit Bleifüllung, 1b

antelri-men, 192 Säbeltroddel für Ünter ¿ggune 1438 rúr Gemeine, 4 Stück Patrontaît en Le

Prioritäts-