1879 / 30 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

t a 04 at A Ei Q Wild 18 A miri Zi E N Be

D Ea EL A Ouiglicke Schanspiele, Dienstag:

Opernhaus. 31. Verstellung. Die Stumme vou Portici. Oper in 5 Auf¿ügen von Scribe. Musik von Auber. Ballet von P. Taglioni. (Frl. Wisobßky, Srl. Lehmann, Hr. W. Müller.) Aufang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 33. Vorftellung. Viel Lärmen um Nichts, Lastspiel in 5 Abtheilungen von Shafkespcare, überseßt von L. Tieck. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 32. Vorstellung. Der Freischüß. Oper in 3 Abtheilungen von Friedrich Kind. Musik von C. M. von Weber. (Fr. Mal- linger, Frl. Tagliana, Hr. Fricke, Hr. Ernst.) An- fang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 34. Vorstellung. Uriel Acofta. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Carl Gußkow. Anfang 7 Uhr.

Saal-Theater. Mitiwoc: Keine Vorstellung.

Donrerstag: Zweiundzwanzigste Vorstellung der französishen Schauspieler-Gesellshaft, unter Dis- rektion von Emil Neumann. Un Caprtiee et La poudre aux yeux,.

T ailuer-Theater. Dienstag: Z. 4. M:.: Fräulein Findling. Posse mit Gesang in 4 Akten von G. Engels und J. Hoppe. Musik von G. Michaelis.

Mittwoch: Z. 5. M.: Fräulcin Findling.

YVictoria-Theater, Dire?tiecn: Emil Hahn. Dierstag: Zum 49. M.: Deoruröschen. Parquet 3 M, l, Rang 2 4, Galerie 50 S.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Dienstag: Gastspiel der Frau Hedwig Niemann, der Frau Elise Haase und des Herrn Friedrich Haase. Zum vierten Mal-: Die Bürger von Pont-Arcy. (Les bourgeois ce Pont-Árcy) Sdausfpiel in 5 Akten von Victorien Sardou, deutsch von N. Schelcher.

Stadt-Theater. Dienstag: Wochentagspreise. Parquet 2 Æ 2x, Z. 3. M.: Ehrliche Arbeit, Posse mit Gesang in 3 Akten und 5 Bildern von HKeinrih Wilken. Musik von R. Bial. (Mar- garethe: Frl. E. Kraft vom Stadttheater zu Breélau, als Gast, Auaust Schulze: Hr. Robert Gutßbery. :

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Ostend-Theater. (Sr. Frauffurterftr. 139, Dienstag: Gastspiel der Königlichen Hofschau- \spiclerin Frl. Therese Bo1h. Schulmeisters Töch- terlein. (Novität.)

Belle-Alliance- Theater, Dienstag: Zum 6. Male: Des Königs Narr. Schauspiel in 5 Akten von Franz Treller.

Mittwoch: Neu cinstudirt: Nosa und RNöschen. Orig. Schauspiel in 4 Akten von Charl. Birch- Pfeiffer. Anfang 7 Uhr. Gewöhnliche Preise. Entrée 50 S. 1. Parquet 1 M 50 § 1 M II. Parguet, Balkon und Seiten-Parterre 75 4, Parqguet- und Balkon-Logen 2 4. Orchester- und Prosceniums-Logen 3 f.

Germania-Theater, Dienstag: Zu ermäßig- ten Preisen (Parquet 1 4): Onkel Bräfig. Lebensbild in 5 Akten nach Friß Reuter. _

Mittwoch u. d. folg. Tagc: Onkel Bräig.

Cireus Salamensky, Dienstag: Gala- Vorstellung. Zum 1. Male: Das römische Schul- pferd, ger. v. Frl. Adele Guillaume. Zum 1. Male: Morian, dânischer Hengst, vorgef. v. Fr. Salamonsky. Das Schulpferd Cory, ger. von Frl. Elise. Kaiser Nothbart, Fuchshengst, geritten v. Direktor. Pariser Leber. Mittwoch: Gr. Vorstellung. Sonntag zwei Vorstellungen.

Concert - Haus, Goncert des Æöntglichen Hof-

Ttußbdireêtors Bilfe.

Familien-Zachrichten.

Verlobt: Frl. Lucie Oehlshläger mit Hrn. Dr. med, Dehlschläger (Danzig). Geboren: Ein Sohn: Hrn. G. v. Lindenau (Magdeburg). Hrn. Supxerintendent Pfeiffer (Fraustadt). Hrn. Major a. D. v. Mäafsow- Rohr (Dresden). Eine Tochter: Hrn. Ober- gerihtéanwalt Dr. Bödiker (Aurich). Gestorben: Hr. Notar Justiz-Rath Dr. jur. S. Fürst (Peine). Hr. Geh. Medizinal- und Regierungs-Rath Dr. Joseph Balthasar Laymann (Trier). Frau Paster Mathilde Fendler, geb. Forbrich (Polißig). Hr. Sanitäts-Rath Pro- fessor Dr, Köppe (Altscherbiß bei Schkeuditz).

Steckbriefe und Vnterfsuchungs - Sachen.

In der Nacht zum 30. Januar d. J. ift im Hause des Pastor v. d. Kuhlen zu Herringen von scheinbar 3 Personen ein Diebstahl versucht worden und bei dieser Gelegenheit der Pastor v. d. Kuhßlen, welcher die Diebe verjagt hat, mittelst eines Schufses in den linken Arm lebentgefährlih verwundet worden. Von den vermuthlihea Thätern waren scheinbar zwei junge Burschen, bekleidet mit braunen Röen, und ift einer derselben durch einen vom Pastor v. d. Kuhlen abgegebenen Schrotshuß verwundet worden. Die Spur der Thäter führt von Herringen bis auf den von Pelkum nach Sandbokum gehenden Kommunalweg. Alle Behörden und Pri- vatpersoneu ersuhe ih um \{leunige Mittheilung aller zur Ermittelung der Thäter dienenden That- sachen und event. Verhaftung der verdächtigen Per- sonen. Hamm, den 31. Januar 1879, Der Sktaats- anwalt.

Oeffentliche Vorladung. Königliches Kreis-

gericht Frankfurt a. O., den 12. Dezember 1878, Auf Grund der Anklageschriften der Königl. Staats- anwaltschaft hierselbst vom 6. und 18, Juli 1877, 6, September 1877, 23. August 1878 und 30. Nse vember 1878 und der Beschlüsse des Königl. Kreis-

1877, 11. Septembec 1877, 4. September 1878 und 6. Dezember 1878 ist gegen: 1) den Alexander An- toni, geboren zu Cunerêsdorf den 14. April 1854, 2) den Cigarrenmacher Paul Carl Richard Buffe, geboren am 20. Dezember 1850 zu Frankfurt a. O., 3) den Adolf Hähne, geboren am 3. Juli 1833 zu Blendo in Polen, 4) den Kaufmann Joseph Mendel Philippsberg, geboren am 10. Norember 1853 zu Franffurt a. O., 5) den Wilhelm Philipysberg, geboren am 4. November 1855 zu Frank: furt a. O., 6) den Friedrich Wilhelm Hcer- mann Jänicke, geborcn am 15. April 1852 zu Fürstenwalde, 7) den Friedrih Heinrich Carl Emil Hoffmann, geboren am 24. Dezember 1857 zu Falkenhagen, Kr:is Lebus, 8) den Gustav Adolf Benjamin Bernhardt, geboren zu Frankfurt a. O. am 20. September 1856, 9) den Schankwirths\sohn Louis Wilhelm Bernhard Nitsche, geboren zu Frank- furt a. O. am 18. Juni 1856, 10) den Rektorsohn Wilhelm Stetel, geboren zu Frankfurt a. O. am 1. Juli 1853, 11) den Hermann Ludwig Wilhelm Bernhard Frank, geboren am 4. April 1856 zu Booßen, Kreis Lebus, 12) den Albert Carl August Schroeder, geboren am 11. März 1857 zu Fürsten- walde, 13) den Julius Wertheim, geboren am 3. September 1859 zu Dolzelin, Kreis Lebus, 14) den August Hermann Bäder, geboren am 16. Novem- ber 1854 zu Fürstenwalde, 15) den Johann Gottliceb Auzust Gröshke, geboren am 22. September 1854 zu Fürstenwalde wegen Vergehens gegen die öffertlibe Ordnung, strafbar nach §. 140 des Strafgeseßbuchs, die. ge- richtlihe Untersubung eröffnet worden. Da der Aufenthalt der Angeklagten zur Zeit unbekannt ist, so werden dieselben zu dem, Dientiag, den 8. April 1879, Vorm. 9 Uhr, zum öffentlih-n mündlichcn Verfahren vor unserer Strafkammcr im Gerichts- gebäude, Logenstraße Nr. 6, Zimmer Nr. 26, an- beraumten Termine mit der Aufforderung vorgeladen, in dem leßteren zur festgesetzten Stunde zu er- scheinen und die zu ibrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte fo zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeiges{hafft werden können. Im Fall des Ausbleibens wird mit der Untersuhung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Zeugen find zum Audienztermine nicht geladen.

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Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungeu u. dgl.

9991 Ce , (22) Oeffentliche Vorladung. Der Kaufmaun Franz von Schkopp in Luken- walde, vertreten dur den Rechtéanwalt D-. Moßner ebendaselbst, hat gegen den Herrn F. Dusedean und dessen Ehefrau E. Drseveau aus dem Wechsel vom 25. Juni 1878 über 150 X unterm 16. November v. Î. eine Wecbscelklage angebracht. Die Klage ift eingeleitet, und da der jeßige Auf- enthalt der beiden Verflagten unbekannt ist, so werden diese hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Verhandlung der Sache auf den 23. Mai 1879, Vormittags 11 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichts-Deputation im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original ein- zureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer- den kann, Erscheinen die Beklagten zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That- fachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt er- achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen die Beklagten ausgesprochen werden. Berlin, den s. Januar 1879.

Königliches Stadtgericht.

I, Abtheilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation II.

Berkáufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

N Betauuntmachung. Die Königliche Domaine IaC0bsdo1f, im

Saatiger Kreise, mit einem Areal von 354,017 ha,

darunter : 222,115 ba Aer, 86,5599 Wiesen, 8,237 Weiden, 240604. afserstüde, zur Grundsteuer einges{häßt mit einem Reinertrage von 960,15 RNthr., soll von Johannis 1879 ab auf 18 Jahre anderw:cit verpachtet werden. Hierzu haben wir einen Termin auf ; Biittwoch, ven 5. März d. J., Boruittags 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer anberaumt, zu welhem Pach:bewerber mit dem Be- merfen eingeladen werden, daß die Pachtbedingungen in unserer Domainen-Reagistratur, sowie bei dem jeßigen Pächter, Herrn Oberamtmann Hessenland, in Iacobsdorf eingesehen werden können, und daß das zur Uebernahme erfordeclid;e disponible Ver- mögea, dessen cigenthümliher Besiß unserem Do- mänen-Departements-Rath, Regierungs- Assessor von Bünau, vor dem Termine glaubhaft nachzuweisen ist, 60 00] M. beträgt. (àCto. 269/1.) Stettin, den 11. Januar 1879. Königlich? Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Triest.

859] l Submission auf eiserne Uecberbauten für 3 Sitraßen-- Uecberführungen- —{{chmiedeeiserne Buckelplatten auf Blecbträgern, im Gesammtgewicht von 85 600 k-., Eröffnung der Offerten am 28. Februar cr.,, Vormittags 11 Uhr, im Baubureau, Bahnhofstraße 19 in Caffel, wo die Bedingungen, Zeichnungen 2c. auflicgen, auch gegen 3 4. (Post- anmweisung) zu entnehmen sind. Der Negierungs-Baumcifer. Ott. Cto, 394/1.)

[830] Bekanntmachung. Vom 16. Mai d. I. ab sollen 30 bis 40 weib- lihe Gefangene, welehe bisher mit Tapifserie- Arbeiten beschäftigt waren, anderweit, wenn mögli zu derselben Beschäftigung, kontraktlih verdungen werden, j:-doch find auch andere, sich für Weiber eignende industrielle Arbciten nit ausges{lofsen. Die hierauf bezüglichen allgemeinen Bedingungen können während der Bureaustunden hier eingesehen, auch in Abschrift gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. Kautionsfähige Unternehmer, welche auf diese Arbeitékräfte reflektiren, wollen ihre Offerten bis zum 15. April d. J. hier einreichen. Cottbus, den 22. Januar 1879.

Königlicze Jnspektion

des Centrat-Gefängnisses,

[1033] Bekanntmachung.

Die Anlieferung des Bedarfes pro 1. April 1879 bis 31. März 1880 an: 245 000 Fg Rund- und Bandseilen aus Eisen- und Gußftahl-Draht, 100 kg Signalglecken,

60 000 Stück Glaëcylindern 1 209 Stück Lampentheilen 1500 Stück Lampenbürsten 80 qm lederne Treibriemen, 50) kg Treibriemen-Reparaturleder, 4 500 Stück Nähriemen, 4 000 Stück Vinderiemen, 600 kg Sohlleder, 500 m Hanfshläuchen, 50 Paar Verbindungtschrauben dazu, 100 Stück Feuereimer, 8 Stück Wacbtmänteln, 3 500 Tonnen Cement, 150 000 kg feuerfesten Tonfieinen, 25 000 kg feuerfestem Mörtel, 5 000 Siück Petroleumlampengläsern, 750 kg Lampendochten, 6 200 kg Gummiwaaren, 50 000 kg Maschinensöl, 30 000 kg Gylinder\{miersI, 75 000 bg flüfsiger Wagenschmiere, 75 000 kg consistenter Wagenschmiere, 12 000 kg Seilshmiere, 450 kg Washfeife, 5500 kg Schmierseife, 17 009 kg Talg, 3 500 kg Leinöl, 700 5g Stopfbüchsenpackung, Eg Hanf, co Werg, ( Seilfaden, 3 000 m ordinâre Leinwand, 10 000 m Segelleinen, 12 000 qm Kauts{chut-Segelleinen, 20 070 kg Pußbaumwolle, , 100 kg Scmirgel in M hl und Körner, 1 800 Buch S@mirgelleinen, 150 kg Bleiweiß, 2 500 kg Mastir, 3 000 kg Mennige, 6 000 kg Catecu, 500 kg Kupfervitriol, 5 000 Stü Reiserbesen, 1 000 *g grauer Dampffilz, 200 qm grauer Hartfilz, 159 kg Queckfsilber, foll im Submissionëwege vergeben werden. Die Offerten sid portofrei und versiegelt mit der Aufschrift : „Lieferun ouf Materialien und Utensilien“ bis zum 20. Februar d. J, Morgens 9 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureichen, woselbst Liefe- rungébedingungen eing-\sehcn und auf vortofreie An- fragen, gegen Einsendung von 0,70 4 abschriftlih bezogen werden tönnen. Cto. 56/2.) St. Zohann a. d. Saar, den 29, Januar 1879. Königliche Bergfaktorei,

[1002] Bergisch-Märktische Eisenbahn.

Es soll die Anfertigung und Lieferung von 200 Stück Spezial -Wagen für Ccaks3 transvporte ini Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Die maßgebenden Lieferungsbedingungen und Zeichnungen können gegen Erstattung der Kopialien von dem Kanzlei-Vorsteh:r Herrn Pelz hierselbst bezogen werden.

Offerten ersuchen wir bis spätestens

Freitag, den 14, Februar cr., Bormittiags 11 Uhr, unter der Auf\chrift :

Submission anf Licferung von Coakswagen frankirt und verficgelt an unser maschinentecchnisches Bureau hierselbst einzureichen, zu welchem Zeitpunk deren Eröffnung stattfindet.

Elberfeld, den 31. Januar 1879.

Königliche Eisenbahu-Direktion.

lampen,

[1001] Gcfangenen-Arbeitsfräfte. In der diesseitigen Anstalt sind ungefähr 150 Zuchthausgefangene, die bisher zum großen Theile mit Weben beschäftiat wurden, diéponibel und können fofoct überlassen werden. Zum 1. April d. J. siad außerdem 10 bis 12 Zuchthausgefangene, welche jeßt als Shuhmagzer beschäftigt werden, zu vergeben. Offerten wolle man bis zum 10, Feb:uar dieses Jahres spätesiens einreichen. Die Bedingungen liegen in unserem Bureau aus und werden gegen Erstattung von 1 46 übersandt. Cronthal bei Crone a, d. Brahe, den 30. Ja- nuar 1879. Die Strafanfialt3-Dircktion.

[970 } Hannoversche Staatsbahn. . Submission

auf Lieferung der pro 1879/80 erforderlihen Be-

triebs-Materialien, als Beleuchtungs-, Put-, Reini-

gung8- und Telegraphen Materialien. Termin:

Montag, 17. Februar cr.,, Morgens 10 Uhr,

bei der Unterzeichneten, von welcher auch die Liefe-

rungsbedingungen und speziellen Bedarfs-Nachweisun-

gen gegen 50 „g zu beziehen sind. Hannover, den 30. Januar 1879.

R E [1000] Betauutmacung. Die Eindeckung des Hallendahes des neuen Empfangs8gebäudes der Berlin-A 1haltishen Eisen- bahn in Berlin mit verzinktem Cif. nwell-Blech soll cins{hließlih der Lieferung sämtlicher dazu erfor- derliher Materialien im Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden, woz1 Termin auf den 24. Februar cr., Vormittags 12 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten, Méöckernstraße 26 II, Treppen hier, anberaumt ist. z Lusttragende werden ersut, ihre dur entsprehende Aufschrift kenntlih gemahte Offerten bis zur Ter- minéstunde ebenda einzureihen. Die Eröffnung reg in Gegenwart der anwesenden Submittenten tatt. Die Bedingungen und Zeichnungen liegen im be- zeihneten Bureau zur Einsicht aus, können auch gegen Erstattung von Zwei Mark Kopialien eben- daver bezogen werden. Berlin, den 39. Januar 1879.

Wiecdeufeld,

Königl. Baurath, :

Oker-Ingenieur der Berlin-Ankaltiscen Eiscnbahn.

Die Restauration auf dem Bahnhofe zu Deutsc{- Liffa soll im Wege der öffentlihen Sutmission vom 1. April cr. ab, anderweitig verracbtet merden. Ter- min hierzu ift auf Sounabend, den 15. Februar cr., Vormittags ¿12 Uhr,

in unserem Verwaltungs --Sebäude hier. lbst, Zim- mer Nr. 4, ankeraumt, bis zu welchem die Offer- ten frankirt und rersiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Pacitung der Bahnhofs- Restauration zu Deutsch-Lifsa“ eingereicbt sein müssen. Die Submissions Bcdingungen liegen in unserem Büreau-Verwaltungsgebäude Zimmer Nr. 19 und in den Vürcaus unserer Stationen zu Liegnitz, Koblfurt, Bunzlau, Sommérfeld, Sorau, D. Liffa und Sagan zur Einsicht aus und können Abschriften gegen Erstattung der Copialien mit à 50 S daselbst in Empfang genommen werden. Breslau, ten 30. Januar 1879.

Fönigliche Eisenbahn-Kommission.

998] 8 009 Stück Drathcylindern töniglich Niederschlesis{-Maärkische Eisenbahn. zu Sicherheits

Berioosung, Amortifaticr- Finszahlung ü: s w. v9 fentlichen Pasoteren

O Bochumer Vern für Bergbar- und Gußstahlfabrikation.

Verloosungs-Anzeige.

Laut Akt vor Notar, Rechtsanwalt Schiebler hier- felbst, vom 30. Januar d. I., sind folgende Obli- gations-Nummern ausgelooft, nämli:

A. Aus der Unleihe vom 1. Oktober 1870:

Nr. 13 54 78 96-99 131 146 154 177 191 206

249 251 254 261 288 297 300 338 342 383 394 399 414 423 460 534 559 564 576, = 30 Stück à 500 Thlr. = 1500 M Bz. Anus der Anleiße vom 1. Juli 1867: îr. 64 66 75 76 78 92 99 130 149 - 174 188 200 203 204 218 240 271 290 302 336 339 344 381 400 405 410 459 465 496 519 557 665 750 759 762 777 786 800 802 843 845 847 853 865 876 923 929 939 974 996, = 50 Stüdck à 509 Thlr. = 1500

Tie Einlösung der Obligationen suh A. erfolgt am 1. April d. J. und derjenigen sub B, am 1. Juli d. J. mit 1500 ( pro Stück

bei unserer Gesellschaftskasse in Bochum oder bei dem A, S@{aaffhausenschen Bank-Verein in Cöín gegen Rückgabe der mit Uebertragsvermerk auf den A. Schaaffhausenusher: Bank-Verein in Cöln zu versehenden Stüke und der bezüglichen Zinéscheine und Talons. Fehleade Zinscoupons werden von dem Einlösungsbetrage in Abzug gebracht.

Die àm 1, Arril resp. 1. Juli d. J. sälllget Zinscoupons Nr. 18 resp. 12 werden besonders ein- gelöst.

Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört mit den genannten Tagen 1, April resp. 1. Juli auf.

Bochum, den 1. Februar 1879.

Der Verwaltungsrath.

Verschiedene Bekanunturachungen. 1977] Lehrerstelle am Gymnasium.

Die 5. ordenutlihe, mit einem Gehalte von 2400 A und 360 4 Wohnungégeldzushuß dotirte Lehrerstelle am hiesigen Gymnasium, bei welchem der Normalctat voUlständig eingeführt ift, soll im April d. J. anderweit beseßt werden.

Verlangt wird die Facultas für Latcin und Grie- chisch für alle Klassen, dech erhalten solbe Bewer- ber den Vorzug, welche eine Neben-Facultas in der Mathematik besitzen.

Zeugnisse nebst Lebenslauf sind bis zum 20, Fe- bruar cr. dem Unterzeichneten einzureicben.

Bochum, den 28. Januar 1879. (C. ag. 118.)

Das Gymnasial-Kuratoriunm, Bollmagun, Oberbürgermeister.

[1097] Central-Viehversiczerungs-Veren in Berlin, SVW.. Frieörichfiraße 232. Unsere 183. ordentliche Generalversammlung findet am 15. Februar c, Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftsbureau Friedrichstraße 232 Gegenstände derselben si..d: Bericht des Verwaltungsrathes, Bericht der Direktion über die Lage des Geschäfts, Decharge-Ertheilung auf Grand der durch den Verwaltungérath vollzogenen Prüfung der Jahreêérehnung, " Wahl der Mitglieder des Verwaltungs- rathes, 5) Berathung über Anträge der Direktion oder einzelner Gefellschaftsmitglieder. : Indem wir unsere Mitglieder um reht zahlreiche Betheiligung bitten, bemerken wir, daß jeder mit mehr als 500 Versicherte stimmberechtigt ist.

gerichÞts hierselbst vom 10. Juli 1877, 28. August

Central-Material-Verwaltung.

Die Direktion.

s-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

u | Das Zbonunement beträgt 4 6 50 S j für das Pierteljahr.

L Insertiozapreis für den Ranm einer Drnckzeile 36 ch4 |

ÆK Æ j j

M 3.

Deutsches Nei.

Nachdem die in Artikel V. des zwischen Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen und Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreih, König von Böhmen und apostoli- shen König von Ungarn, am 23. August 1866 zu Prag ab- geschlossenen Friedens enthaltenen Bestimmungen in Betreff der Modalität, einer Retrocession der nördlihen Distrikte Schleswigs an Dänemark, zur vertragsmäßigen Durchführung noch nit gelangt sind;

nachdem Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen den Werth zu erkennen gegeben hat, welchen Er auf die Beseitigung dieser Modatität des Friedens legen würde ;

andererseits Se. Majestät der Kaiser von Oesterreih und König von Ungarn die Schwierigkeiten würdigt, welche \ich der Durchführung des in jenem Artikel niedergelegten Prin- zipes entgegenstellen ;

nachdem endlih Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn einen Beweis Seines Wunsches zu geben gewillt ist, die zwischen den beiden Mächten bestehenden freundschaftlichen Bande noch enger zu {ließen :

so haben die Hohen Kontrahenten übereinstimmend - für nothwendig erkannt, eine Revision des oben bezeichneten Ar- tikels eintreten zu lassen. Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen und Se. Majestät der Kaiser von Vesterreih und König von Ungarn haben zu diesem Zwecke zu Jhren Vertretern ernannt:

Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen

den Prinzen Heinrih VIL. Reuß, Allerhöchst Jhren Bot- schafter und General-Adjutanten .,

U Se. Majestät der Kaiser von Oesterrcih und König von ngarn

den Grafen Julius Andráfssy von Esik-Szent-Király und Kraszna-Horka, Allerhöhst Jhren Minister des Kaiserlihhen Hauses und des Aeußern 2c., s

welhe nach Vorlegung ihrer in guter und rihtiger Form

- befundenen Vollmachten über “nathstehende Artikel fi§ ver-

ciniget haben. Artikel I.

Die in dem zwishen Sr. Majestät dem König von Preußen und Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen und Apostolishen König von Ungarn, am 23. August 1866 zu Prag abgeschlossenen Friedens- vertrage niedergelegte Vereinbarung, wona der Uebertragung det Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreiw durch den Wiener Friedensvertrag vom 30. Oktober 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogthümec Holstein und Schleswig an Se. Majestät den König von Preußen eine Modalität hinzu- gefügt ist, wird hiedurch aufgehoben, so daß die Worte im Artikel V, des genannten Vertrages vom 23. August 1866:

„mit der Maßgabe, daß die Bevölkerungen der nörd- lichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Dänemark ab- : getreten werden sollen“ aupyer Gültigkeit geseßt werden. ALlikêél Il.

Die Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrages sollen zu Wien binnen einer Frist von drei Monaten oder wenn möglich früher ausgewechselt werden,

_ ZU Urkund dessen haben die Bevollmächtigten gegenwär- E unterzeichnet und mit dem Jnsiegel ihrer Wappen rsehen.

So geschehen in Wien am 11. Oktober 1878.

He: NIL Reuß: Andräss\y. i S) (L. S.)

Vorstchender Vertrag ist von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen und Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich und Köntge von Ungarn ratifizirt und sind die Natifikationen ausgetauscht worden.

Bekanntmachun. g.

Seit Erlaß der Bekanntmachung vom 23. d. M. haben in den Regierungsbezirken Gumbinnen und Pots- dam neue Ausbrüche der Rinderpest nicht stattgefunden. von N ist der Ausbruch der Seuche amtlich festgestellt en: im Regierungsbezirk Frankfurt a. O.: am 283. d. Mts. in einem Gehöfte zu Batßlow, i Kreis Königsberg N.-M.; im Regierungsbezirk Merseburg: am 25. d. Mts. in zwei Gehöften zu Lüßzen, Kreis Merseburg, am 27. d. Mts. in einem Gehöfte zu Bothfeld, Kreis Merseburg. n bereits infizirten Orten ist nur im Regierungsbezirk Frag furt a. O. ein Gehöft von der Seuche neu ergriffen en. Für ensee erÉlärt sind: Kußdorf, Zellin, Kreis Königsberg N.-M., Kieniß (Amt), Kreis Lebus,

Berlin, Dienstag, i

Gartow, Kreis Ost-Sternberg, Frauendorf, Kreis West-Sternberg, sämmtlich im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. belegen. Als verseucht sind noch anzusehen: im Regierungsbezirk Gumbinnen 1 Ortschaft, im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. 6 Ortschaften, im Regierungsbezirk Potsdam 1 Ortschaft, im Regierungsbezirk Merseburg 5 Ortschaften. Berlin, den 30. Januar 1879. Der Reichskanzler. Jn De

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Stadt- und Kreisgerichts - Sekretär Tübner in Magdeburg den Charakter als Kanzlei-Rath, sowie dem Delikatessen-Händler Fo hann Kirsch zu Cöln das Prädikat eines Königlichen Hofslieferanten, und dem Photographen Georg Wilhelm Förster zu Cassel das Prädikat eines Königlichen Hof-Photographen zu verleihen.

Bekanntw {hung auf Grund des Reihsges@/Ztie vom 21. Oftober 1878.

Auf Grund des 8. 12 # / *“ichageseßes gegen die ge- H Ley a eas vou 21. t,

meingefährlihen Bestrebungen, Ñ G Oktober 1878 wird hierdurch Zur öffentlichen Kenntniß gebra daß die im Druck und Verlag der Allgemeinen deutschen Assoziations-Buchdruckerei zu Berlin 1876 erschienenen nit- verindishen Druckschriffen: „Das Hülfskassengesetz und seine praktisheAnwendungfürGewerkschafts- Vereine“, Hest 1 und Heft 2, nach §. 11 des gedahten Ge- [eves durch die unterzeihnete Landespolizeibehörde verboten ind. Berlin, den 31. Januar 1879. Königliches Polizei-Präsidium. von Madai.

Bekanntmachung für Seefahrer.

__ In der hiesigen Staats-Navigationss{hule beginnt am 17. d. M. die Prüfung zum Steuermann für große Fahrt. Mit derselben wird eine Prüfung zum Schiffer für große Fahrt verbunden wer- den. Die Anmeldungen sind an den Unterzeichneten zu richten.

Altona, den 3. Februar 1879. Der Königliche D R artye chme.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 4. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Polizei- Präsidenten, des Chefs der Admiralität, Generals von Stosch, und des Generals von Albedyll, sowie in Gegenwart Sr. Kö- niglihen Hoheit des Prinzen August von Württemberg, des S und des Kommandanten militärische Meldungen entgegen.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern den Geheimen Ober-Regierungs- Rath Dr. Schoene, den Geheimen Regierungs-Rath Spieker und den Bildhauer A. Wolff und ertheilte hierauf dem Fürsten zu Lynar Audienz.

Mittags um 1 Uhr empfing Höchstderselbe den Grafen

| Ferdinand Harrah.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, sowie der Ausschuß für Rechnungswesen hielten heute Sißungen.

Die Kommission zur era Kg der Shuß- maßregeln gegen die Pestgefahr ist in ihrer gestrigen Abendsißung insoweit zu einem ersten Abschlusse ihrer Be- rathungen gekommen, als sämmtlihe nah Lage der Sache sogleich zu ergreifenden Maßnahmen durhberathen und in der Hauptsache zur Feststellung gelangt sind. Diese Maß- nahmen bestehen vornehmlih in der auf Einladung der russi- schen Regierung bevorstehenden Entsendung einer Kommission in die von der Pest ergriffenen und derselben verdächtigen Gebietstheile Rußlands, in den durch die R Verord- nungen vom 29. v. M. und 2. d. M. und die Bekanntmachung

des Reichskanzlers vom 3. d. M. vorgesehenen Beschränkungen

den 4. Februar, Abends.

À- Ale Posi-Anfstalten nehmen Kestellnng az;

/ für Berlia außer den Post-Anstalten au die Excpe- :

dition: SW. Wilhelmstr. Ne. 32, d

18F9.

des Personen- und Sachenverkehrs aus Rußland, sowie in der Anordnung einer sanitären Jnspektion der aus russishen und anderen verdächtigen Häfen eingehenden Schiffe und der auf denselben befindlihen Personen und Waaren.

_ZU den verfügten Beschränkungen des Verkehrs aus Rußland gehören im Besonderen: das Verbot der Einfuhr solcher Gegenstände, welhe entweder vorzugsweise aus der durch die Seuche betroffenen Gegend zur Einfuhr gelangen, oder welche ihrer Natur nach besonders geeignet sind, Träger des Ansteckungsstoffes zu werden, ferner die Zurückweisung solher aus Rußland kommender Personen, welche in kürzerer Frist vor ihrem beabsichtigten Eintritt über die Reichsgrenze sich in pestverdähtigen Gebietstheilen Rußlands aufgehalten e endlih die Desinfizirung der Effekten solher aus

ußland kommenden Reisenden, welhe zwar in der leßten Zeit in unverdächhtigen Gegenden sich aufgehalten haben, welche jedoch durch Wohnsiß oder gewöhnlichen Aufenthalt einem von der Pest ergriffenen oder derselben verdächtigen Gouvernement Rußlands angehören.

Weitere Maßnahmen sind erst für den Fall in Aussicht enommen, daß die Gefahr sih wesentlich steigern sollte. Da- hin gehören insbesondere die Beschränkung des Verkehrs aus Rußland nah Deutschland auf bestimmte Einbruchstationen und an leßter Stelle die Grenzsperre unter Errichtung von Quarantäne-Anstalten. Auch diese eventuell zu ergreifenden Maßregeln find in ihren Grundzügen von der Kommission festgestellt.

Jn der heutigen (43.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher die Staats-Minister Dr. Leon- hardt, Dr, Friedenthal, Graf zu-Æulenburg und Maybach, so- wie. mehrere Regierungskommifsare beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß vom Finanz-Minister der Bericht der Staatsschuldenkommission proc 1878 eingegangen sei. Das Haus trat sodann in die dritte Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die hessische Brandversicherungsanstalt in Caffel, ein. Der Abg. von Meyer (Arnswalde) bean- tragte, den in der zweiten Lesung zu §. 1 beschlossenen Zusatz, wonach die Beschliezung des Reglements und jeder Abände- rung desselben nur mit Dreiviertel der abgegebenen Stimmen erfolgen kann, zu streichen, indem er darauf hinwies, daß diese Bestimmung schon von den hessishen Kommunal-Landständen abgelehnt worden sei. Nach kurzer Debatte, anwelcher sihdie Abgg. Baumgart, Dr. Wolff (Marburg) und Bromm betheiligten, wurde der Antrag des Abg. von Meyer abgelehnt und die Vorlage un- verändcrt nah den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen. In dritter Berathung wurden ohne Debatte definitiv unver- ändert angenommen die Geseßentwürfe wegen Aufhebung der S8. 29 bis 48 des lauenburgishen Geseßes vom 24. Zuni 1871, betreffend die Ausführung des Bundesgeseßes über den Unterstüßungswohnsiß vom 6. Juni 1870 und betreffend die Aufnahme einer Anleihe. für Verbesserung der märkischen Wasserstraßen. Jn Verbindung mit der leßteren Vorlage wurde die Petition der Nieder - Oderbruch - Deichbau- esellshaft wegen Senkung des Wasserstandes inr Nieder- Oderbruch diskutirt. Der Berichterstatter der Budget- fommission, Abg. Roestel (Landsberg), beantragte im Namen der Kommission, die Petition der Staatsregierung zur nochmaligen Prüfung der Ansprüche der Nieder-Oderbruch- Deichbaugesellshaft zu überweisen. Der Staats-Minister Maybach erklärte, daß er diesem Antrage keinen Wider- stand entgegenseze. Der Sachverhalt sei nah Lage der Akten jeßt nicht klar zu übersehen, nahdem die Angelegenheit seit 1867 geruht habe. Unter Theilnahme des landwirthschaft- lichen Ministeriums werde eine wohlwollende Prüfung der Petition eintreten. Der Abg. Graf Haacke bemerkte, er begrüße im Namen der Petenten diese Erklärung mir Freuden. Der Abg. Dr. von Bunsen kam auf die vom Regierungskommissar in der Kommission abgegebene Erklärung zurü, daß das Projekt des Berliner Südkanals aufgegeben sei. Diese Thatsache sei bedrohlih für die Zukunft Berlins, deshalb wünsche er eine authentische Erklärung der Regierung über ihre Gründe für dieselbe. Der Regierungskommissar erklärte, daß die enormen Kosten dieses Projektes in keinem Verhältniß ständen zu den in Aussicht stehenden Vortheilen desselben. Durch eine anderweitige Be- handlung der bereits bestehenden Wasserstraßen werde der Zweck des durchgehenden Verkehrs besser gefördert werden können. Zur Erörterung der technishen Gesichtspunkte werde sih wohl später eine Gelegenheit darbieten. Darauf wurde der Antrag der Kommission angenommen. Der Gesetzentwurf, betr. die Bildung von Wassergénossenschaften, wurde in dritter Be- rathung mit einigen redaktionellen Amendements der Abgg. Dr. Hänel und Dr. Lasker nach den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen, nachdem zu §. 57 der Abg. Stengel die Erllärung abgegeben hatte, daß in der neulichen Debatte und Abstimmung über die Substituirung der Selbstverwaltungsbehörden an Stelle der Staatsbehörden nicht ein Mißtrauensvotum gegen den Minister Dr. Frieden- thal und dessen Amtsführung habe ausgesprochen werden sollen. Jn zweiter Abstimmung wurde sodann der Gefeß- entwurf, betr. eine Zusaßbestimmung zu den Artikeln 86 und 87 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 unver-

ändert angenommen. (Schluß des Blattes.)