1879 / 46 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

S E S E E E e R E R R E R ria O R E S att

Berlin, 20. Februar. (Wochenbericht über Eisen, Kohlen nund Metalle, von M, Loewenberg, vereidetem Makler un1 T»xator beim Königlichen Stadtgericht.) Die Umsätze in diesêr Woche waren mässig und die Preise sind theils etwas besser, in der Mehrzahl aber unverändert. Roheisen: Die Tendenz des Glas- gower Markts ist ruhig, in letzter Woche wurden von dort 1550 Tons Roheisen mehr verschifft, als in der korrespondirenden Woche vori- gen Jahres. Warrants notiren 42/10 Cassa, Middlesbro-Eisen un- verändert. Hier ist nur schwacher Begehr in Roheisen und gelten vom Lager gute und beste Marken schottisches 3,30 à 3,55 und

à 3,00, in ganzen Längen 3,39 à 3,49. Walzoisen 7,25 à 7,50 uad Bleche 10,00 à 12,00 pro 50 kg. Kupfer ruhig, gute und bessere Sorten engl. und anstral. 63,00 à 67,00 und Mansfelder 66,50 à 67,00 pro 50 kg. Zinn besser, Banca 67,50 à 68,00 und

prima eng], Lammzinn 66,00 à 66,50 pr. 59 kg. Zink ohne Umsatz, gute und beste Marken schlesischer Hüttenzink 16,75 à 1735 prò 50 kg. Blei rubig, Harzer, Sächsisches aud Tarnowitzer 14,00 à 14,20 pro 50 kg. Kechlen und Koks unverändert, englische Schmiede- kohlen rach Qualität bis 51,00 pro 40 hl, Schlesischer und West-

Berlin, 20. Februar. Dio Marktpreige des Kartofe!- Spiritus per 10,000 %/ nach Tralles (100 Liter à 100 °/o), frei hier ins Hans geliefert, waren auf hiesigem Platze

am 14. Februar 1879 A §5§1,3 ] B é d 515 Â. a A ú 51,5 —51, ch2 5 7 51/3—51,4 ohne Fass, „e B i Z D 20. » »” 91,5 Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

englisches

2,50 à 2,65 pro 50 kg. Auf Lieferung Frübjabr sind billige Offerten im Markt. Eisenbahnschienen zum Verwalzen 2,90 |_

fälischer Schmelzkoks 0,90 à 1,15 pro 50 kg frei hier.

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D UEMTE: Ls

Königliche Sehauspictie, Sonnabend: Opern- aus. Keine Vorstellung. 3 Y Schauspielhaus. 51. Vorstellung. Mäden- schwüre. Lustspiel in 3 Akten, rach dem Polniscben des Grafen Fredro, von G v. M ser. In Scene geseßt vom Direktor Dee. Vorher: Gringoire, Charakterbild in 1 Aft von Th. de Banville, deutsch von A. Winter. Anfang 7 Uhr. y

Wegen Unpäßlichkeit des Frl. Keßler kann die angekündigte Vorstellung „Die Marquise von NBillette“ nicht stattfinden. h :

Sonntag: Opernhaus, 49. Vorstellung. Die Maccabäer.- Oper in 3 Aufzügen, nach Otto Ludwigs gleichnamigem L rama von H. S. v. Mosen- thal. Musik von Anton Rubinstein. (Frl. Tag- liana, Frl. Brandt, Frl. Lehmann, Hr. Betz, Hr. Ernst.) Anfang halb 7 Uhr. j

Schauspielhaus. 52. Vorstellung. Uriel Acosfta. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Carl Gußkow. Anfang 7 Uhr. : E

Saal-Theater. Sonnabend: Einunddreißigste Vor- stellung der französishen Schauspieler-Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. 1) P: emière représentation de: L’été de ïa St. Martin. Comédie en 1 acte par MM, H. Meilhac et L. : a- lévy. 2) Première représentation de: La Pa=- pillone. Comédie ea 3 actes par M, Victcrien Sardou. - 2

Sonntag: HZweiunddreißigste Vorstellung der französishen Schauspieler - Gesellschaft, unter Di- rektion von Emil Neumann. 1) Denxième repréê- gentation de: L’été de Ia St. Martiza., Co- médie en 1 acte par MM. Henri Meilhac et Lu- dovic Haléry. 2) Dieuxième représentati-n de: La Papillone. Comédie en 5 actes par M, Victoriea Sardou,

TWaliner-Theater, Sonnabend: 3. 1083. Male: Dofïtor Klaus e 7

Sonntag: Neu einstudirt: Zwci Durgänger. Poffe mit Gesang in 3 Akten von H. Salingré.

Ticteria-Theater, Direkiion: Emil Hahn. Sonnabend und Sonntag: Dernröschen. Großes Nolkêmärchen (Feerie) in 3 Akten (18 Bildern) mit Gesang und Ballets von E. Paëqué und Carl Brandt. Musik von C. A. Raida. Ballets von Brus. In Scene geseßt von Emil Hahn. (Parquet 3 M, 11. Rang 2 K, Gallerie 50 -.)

Residenz-Theater. Sonnabend: 36. Gast-

iel der Fr. Hedwig Niemann und des Hrn. F i E Der Wex

durh's Fenster. Eine Partic Piquet. Eine

Fricdrich Haase. Die Geschwister. fleine Gefälligfeit.

Stadt-Theater. Sonnabend: Fräul. Ernestine inzial. Wegner vem Wallner - Theater hat sich nach aber- | Irrenanstalt in Alt-Scherbiy bei Stkeudiß ist mals gütigst ertheilter Erlaubniß des Hrn. Direktors | durch das Ableben des bisherigen Inhabers der-

ereit erklärt, ncch zweimal, und zwar ( i E n E ur.d Mantoa als „Margarethe®“ in | bisherige Einkommen der Stelle beläuft sich auf

Sonntag

Ehrlidie Arbeit, Posse mit Gesang in 3 Akten : ; E H. Wilken, Musik von R. Bial, mit den dazu | und Benußung einer Equipage. Bewerbungen sind

gehörigen, von Frl. Wegner gefungenen Liedereinlagen, | bei dem Unterzeichneten einzureichen. Nach den gemachten günstigen Erfah-

aufzutreten.

National-Theater. Sonnabend: Zum 1.

Gesang in 5 Akten von Berthold Auerbach. Sonntag: Vorlettes Gastspiel des Hrn. Dr. Hugo Müller. Zum 1. Male: Bajazzo und seine Fa- milie. (Belphégor: Hr. Dr. Hugo Müller).

Sonnabend: Gretchens Polterabend, Lustspiel von Rudolf Kneisel.

Belie = Alliance - Theater, Sonnabend u. folg. Tage: Gewöhnliche Preise. (I. Parquet 150 M. 4 ]. wW.), Mayr. Faust und Margarethe.

72 Uhr.

Germania-Theater, Sonnabend: Zu beson- ders ermäßigten Preisen. Parquet 1 4 Zum 22. Male: Onkel Brasig. Lebensbild in 5 Akten nach Friy Reuters „Ut mine Stromtid“, Sonntag: Zu Waldlieschen.

Vorstellung. „Commandeur“, Schulpferd geritten von Fr. Salamonsky. „Lord Byron“, Jagdferd, geritten von Frl. Elise. 5 Fuchs8hengsie, Tableau von L. Bolero, von dea Geshw. Guillaume. Eine Nacht in Calcutta. Sonntag: Zwei Vorstellungen, um 4 u. 7 Uhr. Montag: Erstes Auftreten d:s besten Kunstrciters Englands, Mr. Eugen Gärner.

Cencert - Haus, Concert tes Ædulglichen Hof-

Taßfdirekiors Biise. Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Ziehe mit Hrn. Kauf- mann Julins Beckmann (Königsberg). Frl. Anna Otto mit Hrn. Premi.r-Lieutenant Carl Hausfser (Berlin—Lichterfelde).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor Bover- mann (Steinhagen). Eine Tochter: Hrn. Premier-Lieutenant v. Hollfeld (Greifswald). Hrn. Paftor Gerhard Plenz (Friedland) Hrn. Julius Decker (Crefeld). Hrn. Dr. Paul Czenêny (Ohlau).

Gestorben: Hr. Rechnungs-Rath a. D. Robert Erbrich (Erdmannsdorf). Frau Divisiont- Auditeur Marie Bormann, geb. Krumhaar

(Braunschweig).

ermäßigten Sonntagépreisen: | 71640]

Circus Salamensky, Sonnabend: Gala- | tionäre zur

Verschiedene Bekanntmachungen.

Gesang in 8 Aften ros Berthold Auer, | Magdeburger Bergwerks-Aktien-Gesellschaft.

Die Herren Aktionäre unserer Gesell chaft werden hierdurch zur diesjährigen

K KUV. ordentlichen Generalversammlung am Freitag, den 21. März cr., Vormittags 10/2 Uhr,

Ostend-Theater. (Er. FrarFfurterfir. 130.) Gn: Lietiénn Dicteadaie Angi

Tot Le e E U ug 1) Entgegennahme des Geschäftsberichts pro e 5 Racians der Sas und Bilanz, sowie Antrag des Aufsichtsrathes auf Ectheilung der Entlastung. - 3) e acaatwali für ein ausscheidendes Mitglied des Aufsichtérathes auf 4 Jahre. Nach §. 25 des Statuts sind nur diejenigen Aktionäre befugt, an der Generalversammlung

Gastspiel des Fräul. Lina Theil zu nehmen und in derselben stimmberechtigt, welbe den Nachweis über den Besiß von mindestens “As ; Bi E nag fe 5 Aktien nee haben. Dieser Nachweis hat in den Tagen rom 18. bis 20. März, Abends, durch Vor- Posse mit Gesang in 5 Bildern von Hopp. Dor- legung der Aktien, tenen ein rah der laufenden Nummer geordnetes und vom Besiß r unterschriebenes her: Theodolinde, Lustspiel 1 Aft von Schweißer. Verzeichniß beizufügen ift, oder durch Vorlegung der Deponatscheine der Kaiserlichen Reichs-Hauptbank in Anfang 7 Uhr, von Faust und Margarethe Berlin, im Comptoir Dreicngelstraße Nr. 26 hierselbst, zu geschehen, wogegen die Eintrittskarten ver-

abfolgt werden.

Magdeburg, den 13. Februar 1879.

Der Aufsichtsrath.

G. Sehneiîder.

Süddeutsche Bodenkreditbauk.

In Gemäßkeit des §. 13 des Statuts laden wir die nach §. 14 desselben stimmberechtigten achten ordentlichen Generalversammlung

A : 441 Sauistag, den 22. März 1879, Vormittags 11/2 Uhr, im Banklokal: zu München stattfindet. i Tagesordnung, S i 1) Bericht des Aufsichtsrathes, ter Revisoren und der Direktion über das Ergebniß des Geschäftsjahres 1878 und Beschlußfassung hierüber, 2) Erneuerung d-8 Aufsichtsrathes nach §. 10 der Statuten,

3) Waltl dreier Reviforen, E E E D Berichterstattung über die rückständigen Aktieneinzahlungen und Beschlußfassung hierüber.

Die Anmeldung der Aktien erfolgt spätestens 8 Tage vor dem für di- Generalversammlung bestimmten Tage auf wi Bureau der Süddeutschen Bodenkreditbank Ludwigsstraße 9 zu München, Für Berlin und Franifurt a. M. übernimmt die Bank für Handel und Industrie, resp. die Filiale dersellen die Vei mittelung der Armeldungen. . Für die in Berlin und Frankfurt angemeldeten Aktien können die Gixntrittéfarten vcm 19. März ab bei den vorbezeihneten Stellen in Empfang genommen

Dia Feder Besißer von fünf Aktien ist zur Tk eilnak me an der Generalversammlurg berechtigt, 3 je fünf Aktien giebt eine Stimme. i A e Del U (Midinberectiaie Aktionär kann sich durch einen Bevollmächtigten aus der Zahl der

übri immberc{tigten Aktionäre lraft öffentlicher oder Privatvollmacht vertreten lassen. l e Pai S iloebmer fann kraft eigenen Rehtes und Vollmacht mehr als zweihundert Stimmen

führen. E : E i

Der Besiß von Aktien wird in der Art nachgewiesen, daß jeder Aktionär, welcher der General- rersammlung beiwoliea will, spätestens 8 Tage vor der Versammlung bei dem Vorstande oder bei den in der Ausfchreibung bezeichneten Stellen entweder seine Aktien selbst oder ein die Nummern derselben bestätigendes notarielles oder amtlihes Zeugniß über den Besiß von Aktien vorlegt; er empfängt i gegen eine persönliche Eintrittskarte, welche die ihm zukommcnde Stimmenzahl, sowie Tag, Stunde un

Der Vorstand.

Vogts.

ein, welche

[1613] Bekauntmachung.

Die Stelle des Direktors der neuen Provinzial-

selben erledigt und baldigst wieder zu beseßen. Das jährlih 9000 Æ neben freier Wohnung, Feuerung

Merseburg, den. 8. Februar 1879. Der Landesdireltor der Provinz Sacsen.

rungen bleiben auch heute die halben Kafsenpreise

(Parquet 1,50 4 2c.) in Kraft.

[1638]

ftempelung mit auszahlen lassen. Glei

Bekanntmachung,

wandlung der Königl. Sächs. fünfprocentigen Staatsanleihe vom 2. Januar 1867 E E in he vierprocentige Staatsschuld betreffend. E Das Königlid e Finanz - Ministerium will im Hinblick auf die für den 1. April dieses Jahres bevorstehende Ausgabe neuer Zinsbogen zu den in Gemäßheit des Geseßes vom 14. Dezember 1866 aus- gefertigten fünfprocentigen Staatéshulden-Kassenscheinen der oben bezeihneten Anleihe auf Grund der Ihm in §8. 1 des Geseßes vom 7. September 1878 ertheilten Ermächtigung son jeßt und unerwartet der in Ausficht genommenen Kündigung den Inhabern der Staatsschulden-Kassenscheine dieser Anleihe die Füg- lichkeit gewähren, die noch nit von der Aueloosung betroffenen Schuldverschreibungen in der Zeit vom 1. bis 22, März dieses Jahres

im Wege der Abstempelung in vierprocentige umzuwandeln, auch dabei den ZJnhabern der zur Um- wandlung gelangenden Staatsschulden - Kassenscheine cine Conversionsprämie von 32 ‘/9 des Nennwerthes und außerdem, der früher erfolgenden Abstempelung ungeachtet, die Zinsen nach Fünf vom Hundert bis zum 30. um 1879 voll gewähren und sogleich bei der Ab- zeitig werden neue, auf 4/9 lautende Zinsbogen, bestehend

aus Talons und Coupons auf die 11 Halbjahrstermine 31. Dezember 1879 bis mit 31. Dezember 1884, welche leßteren auch ferner bei den Herren S. Bleichröder in Berlin, Sal. Oppenheim jun. & Co. in Göln und M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a./M. erhoben werden können, verabfolgt. Diejenigen Betheiligten, welhe von diesem Anerbieten Gebrauchß machen wollen, werden dem-

Graf Wintkingerode.

gemäß hiermit aufgefordert, ihre Staatss{ulden-Kafsensheine sammt den dazu gehörigen, im Termine 31. Dezember vorigen Jahr:s abgelaufenen Talons innerhalb der angegebenen Zeit entweder kei der Staatsshulden-Buchhalterei zu Dreéden oder bei der Lotterie-Darlehnstasse zu Leipzig mit doppelten, nach Appoints und Nummerfolge geordneten Verzeichnissen, zu welhen Formulare bei diesen Stellen zur Ausgabe gelangen, während der Vormittagsstunden persönli oder durch Beauftragte cinzureichen, da ein Schriftenwechsel zwishen den Schein-Inhabern und den Annahmestellen nicht stattfinden kann. Die Hauptpapiere und Talons sind hierbei von einander getrennt und für \ich geordnet, sowie aufgeschlagen übergeben. : ; M N Die Abfertigung erfolgt bei der Staatéschulden - Buchhalterei zu Dresden in der Art, daß bei fIeineren, bis 10 Stück zählenden Posten die Staatsschulden - Kassensheine nah Richtigbefund der über- gebenen Effekten sofort abgestempelt und den Inhabern sammt den zu verabfolgenden neuen Zintbogen, den Bescheinigungen über die bei der Staats\huldenkasse zu erhebende Conversionsprämie und den als Zinéquittungen pro erstes Halbjahr 1879 abgestempelten abgelaufenen Talons möglichs nach der Reihen- folge der Anmeldung Zug um Zug wieder behändigt werden, wogegen bei größeren Posten zunächst das eine Eremrxlar des Nummern-Verzeichnisses quittirt ausgehändigt wird, gegen dessen Rückgabe die Ver- abfolgung der abgestempelten Staats\hulden-Kassenscheine sammt Zubehör binnen einer den Snhabern anzugevenden Frist, welche jedoch den Zeitraum von 10 Tagen nit übersteigen darf, zu geschehen hat. Bei der Lotterie-Darlehnskasse zu Leipzig wird dagegen in jedem Falle nach Prüfung der Effekten das eine Eremplar des Nummern-Verzeichnisses quittirt ausgehändigt, gegen dessen Rückgabe die Verabfolgung der abgestempelten Staats\hulden-Kassenscheine sammt den neuen Zinsbogen, den Ee LIS über die Convcrsionsprämie und den in Zinéanweisungen pro erftes Halbjahr 1879 umgewandelten Talons welche Bescheinigungen und Anweisungen auch von dieser Kasse sofort eingelöst werden binnen 14 Tagen verlangt werden kann.

sden, den 20. Februar 1879. E s Der Landtagsausschuß

Ort der Generalversammlung enthält. _ München, den 18. Februar 1879.

Süddeutsche Bodenkreditbank.

Er. von Sd auf. Dsr. Keller.

1 Bank für Süddeutschland.

Die KXKI1L. orzentiicke Generalversamm !ung der Aktionäre der Bank für Süddeutsch-

land wird

Dienstag, den 25. Márz a. C. Vormittags 11!/, Uhr,

i i êsaale des Bankgebäudes dahier stattfinden. : ; E S der Tagesordnung sind die in §. 40 des Statuts unter Nr. 1 bis 4 bezeichneten

ä lmäßigen Generalversammlung, sowie ferner O : 5 E p Natan auf nachträgliche Einlösung der präkludirten Banknoten in alter Währung

und, im Falle der Annahme dieses Antrages, auf entsprehende Abänderung resp. Er- aänzung des Statuts. i / | Der Geschäftsbericht der Direktion steht vom 18, März l. J. ab zur Verfügung der einge-

{riebenen Aktionäre bereit. : nabme auf den S. 32 des Statuts, lautend: i l: O: O Gescnmtheit der Aktionäre wird durch die Generalversammlung

räsentirt. E E : idé Die Generalversammlung vereinigt sich in dem Monat März eines jeden Fahres in Darmstadt. Jn derselben zu ersheinen und an den Berathungen und Be- \chlüfsen Theil zu nehmen, sind diejenigen Aktionäre berechtigt, welhe am Tage der Generalversammlung und während der Dauer derselben wcnigstens zwanzig oder mehr Aktien besißen, die seit mindestens vier Wochen vor diesem Tage ununterbrochen aus ihren Namen in den Gesellschaftsregistern eingetragen sind. Die Besitzer der Inhaber- Aktien nehmen an den Generalversammlungen niht Theil.“ beehren wir uns die stimmberechtigten Aktionäre zur Eeneralversammlung einzuladen. : Dcm 8. 34 dcs Stotuts gemäß können abwesende, nah §. 32 stimmberechtigte Namen! A ktionäre sich vertreten lassen; die Vol'machten bitten wir am Tage vor der Gereralversammlung ke uns einzureichen. /

Darmstadt, den 17. Februar 1879. ; ; [ Die Direïtion.

Sldenburgische Laudesbank.

Fn Gemäßheit der £8. 16—19 der Statuten der Oldenburgishen Landesbank werden die Aktionäre der Bank zu der

zehnten ordentlichen Generalversammlung auf Dienstag, den 18. Márz d. J.,- Nachmittags 5 Uhr,

dem Wôtel de Russîe zu Olbenburg hiermit eing. laden. : L A Tagesordnung : Sabresberit, Gewinnvertheilung, Dechargeertheilung für die Direction, Neu

wahl von zwei Mitgliedern des Aufsichtsraths. : S i: ; Y üm un, Selbelten in der Generalversammlung berechtigt zu sein, ist es ersorderih, t

Actien bei Bevollmächtigaung zur Stellvertretung auch die Vollmachten späteste:s am 15. ârj

von Erlanger & Söbne in Frankfunt a./M. oder bei dem Herrn E. C. Wcyhausen in Bremen deponit

werden. i Oldenburg, den 19. Februar 1879,

Der Auffichtsrath der Oldenburgischen Landesbank.

Heumann.

zu Verwaltung der Staatsschulden. Dr. jr. Minckwit.

d. F. bei der Oldenburgischen Landeébank zu hinterle;en, doch können die Actien auch bei den G

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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e

j Q F L für Berlin außer den Post-Anstalten auz die Expe-

Alle Pofi-Anstalten nehmen Beftellung an; °

dition: 8W. Wilhelmstr. Nr. 82, e

M 46.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Kreisgerichts-Direktor Mert zu Rinteln und dem Baurath Pelizaeus zu Halberstadt den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife, sowie dem Major z. D. Guhr, bisher Bezirks -Commandeur des 2. Bataillons (Muskau) 1. Westpreußishen Landwchr-Regiments Nr. 6, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Deutsches Neich.

Dem Kaiserlichen Konsul Kopp in Palermo is die nah- gesuchte Entlassung aus dem Reichsdienste ertheilt worden.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Ober - Steuerinspektoren Preuß zu Oppeln und Becker zu Marienwerder den Charakter als Steuer-Rath, den M reer laren von ten Schellenberg zu Erfurt, amm zu Potsdam und Schinkel zu Flensburg den Cha- rakter als Rechnungs-Rath, und den Bureau-Vorstehern für das Expeditions- und Kanzleiwesen bei den Provinzial-Steuer- direktionen, Piton zu Posen und Sauter zu Königsberg i, Pr., den Charakter als Kanzlei-Rath zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Kreisgerichts-Sekretär Hoffmann in Guben den Charakter als Kanzloi-Rath zu verleihen.

Des Königs Majestät haben Allergnädigst zu geneh- migen geruht, daß der P TAD n a teSa nag der Pro- vinz Westpreußen. zum 18. März d. J. nach der Stadt Danzig zusammenberlifen -werde.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentlice Arbeiten. Dem Lehrer an der Königlichen Bau-Akademie hierselbst, Königlihen Baurath Hermann Ende, ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Justiz-Ministerium.

Der Kreisgerichts-Rath Borowski in Perleberg, der Staatsanwalt Schulze bei dem Kreisgericht in Berlin und der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath S toppel in Altona sind gestorben.

VDelanntmachungen auf Grund des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878,

Die unterzeihnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 8. 11, Abs. 1, und §8.12 des Gesetzes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 den im Druck und Verlag der vormaligen Crimmitshauer Bürger- und Bauernfreund-Druckerei (August chZunghahn) erschienenen Aufruf an die Wähler des 14. Wahlkreis es verboten.

Zwidau, den 20. Februar 1879.

Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. DE,. QUDeEL.

__ Auf Grund der §8. 1 und 6 des Reichsgeseßes rubri- zirten Betreffs, vom 21. Oktober v. J., wird der Gesangverein e(„Sängerlust“ in Heusenstamm hiermit verboten. Offenbach, den 15. Februar 1879. Großherzogliches Kreisamt Offenbach. von Marquard.

Nichtamkliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 22. Februar. Se. Majestät de. Kaiser und König haben gestern Abend dem General- Feldmarschall Grafen von Roon einen Besuh gemacht.

Heute nahmen Se. Majestät den Vortrag des Militär- Kabinets entgegen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern Mittag gegen 12 Uhr zur Feier des 100jährigen Geburtstages von Savigny's nah der Universität und empfing später eine Deputation aus Hadersleben.

Die vorgestern in Zarizyn eingetroffene Kommission Said: 1 und österreihisch-ungarisher Aerzte, denen sih unterwegs auc ein {hwedischer und ein norwegischer ärztlicher Delegirter angeschlossen haben, beabsichtigte morgen die Weiterreise nah dem Pestgebiete anzutreten.

Die griechische Regierung hat die Quarantäne für türkishe Provenienzen auf 5 Tage und für die aus dem Asowschen beziehungsweise von den russishen Häfen des Schwarzen Meeres kommenden Schiffe auf 11 Tage ermäßigt.

Berlin, Sonnabend,

Die spanische A E METALT hat mittelst Cirkular- verfügung vom 8. d. M. für alle vom Bosen und Schwarzen Meere und von den Küsten der Türkei, Griechenlands und Syriens kommenden Schiffe eine Quarantäne von sieben Tagen und eine strenge Visitation angeordnet.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sißung zu- sammen. :

Die gestrige (7.) Sihung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst von Bismarck, der Präsident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Hofmann, der Staats- Minister von Bülow und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath beiwohnten, wurdé um 2 Uhr 30 Minuten von dem Präsidenten Dr. von Forckenbeck mit der Mittheilung eröffnet, daß die Budgetkommission, die Kommissionen für die Geschäftsordnung, Wahlprüfungen, Petitionen und die besondere Kommission für den Entwurf einer Anwalts-Ge- bührenordnung gewählt seien und sich konstituirt hätten. Hierauf seßte das Haus die erste Berathung des Handels- vertrages zwishen Deutschland und Oesterrei ch- Ungarn fort. Die Debatte wurde vom Reichskanzler Fürsten von Bismarck mit folgender Rede eröffnet :

Ich habe der Verbandlung gestern Teider wegen Behinderung durch anderweitige Geschäfte nicht beiwohnen können und nehme des- halb heute Gelegenheit, auf einige Bemetkungen aus der gestrigen Diskussion zu antworten, so weit sie mir inzwischen zugänglich ge- worden sind. Zuerst in Bezug auf die Ausstellung, die der Hr. Abg. Delbrück an dem vorlieg-nden Vertrage machte, daß er nicht auf 3 bis 6 Monate länger geschlofsen worden: sei. . ch würde die längere Dauer meinerseits sehr gern in den Vertrag gineingebraht haben, wenn wir ihn allein ga diktiren gehabt hätten: aber ih glaube nicht, daß wir ohne wesentlichen Zeitveclufi init Déferreich zu ¿liter ete teren Verhandlung gekommen wären. Es hat {hon Mühe geaug gemacht, in der kurzen Zeit, die uns geblieben war, weil Oesterreich von uns erwartete, wir würden fo gedrängt durch das Bedürfniß des Vertrages, daß wir uns fügen ‘würden, und bis auf den leßten Moment abwartete. Die Zeit war schon so kurz, daß wir recht zu- frieden waren, diesen Abschluß zu erreichen. Die Ermächtigung von den gesetzgebenden Gewalten zu erbitten unter Umständen, falls Desterreich inzwischen geneigt sein follte, diesen Vertrag auf eine längere Zeit zu bewilligen, darauf eingehen zu dürfen, diefe Ermäch- tigung nachzusuchen, liegt in meiner Absiht vor dem Schlusse des Reichstages.

Allerdings möchte ich au, bevor ich in neue Verhandlungen mit Oesterreich eintrète, wissen, wie die geseßgebenden Gewalten sich zu den Reformvorlagen in Bezug auf die Zolltarife stellen werden, die augenblicklich für den Bundesrath vorbereitet werden. Ich glaube, wir haben Zeit genug, uns die Frage der Verlängerung dieses Ver- trages mit Oesterreich, immer falls Oesterreich will, woran ih wenig Glauben habe, noch zu überlegen.

Ich will dem System der Handelsverträge im Ganzen nicht entgegentreten; nur ein Handelsvertrag an sich ist nichts, was ih er- strebe, es kommt auf den Inhalt an. Die anscheinend glänzenden Resultate, welche die gegenseitigen Ein- und Ausfuhrtabellen gewähren, täuschen bei der geographishen Lage Deutshlands sehr, weil wir keine Ursprungsatteste haben. In unserer Einfuhr nah Oesterreich ist, wie der Hr. Abg. Delbrück gestern {hon sehr richtig bemerkte, der ganze Transit des westlichen und nordwestlichen Europas durch Deutschland und Oesterreih miteinbegriffen. In unserer Einfuhr nach Belgien und Frankrei, von der der Hr. Abg. Richter rühmt, daß sie im Steigen geblieben wäre, ist der ganze Transit dur Deutschland, den die russisbe und österreihisbe Importation, die wir zum Nachtheil unseres früheren Handels mit Belgien und Frank- rei in den analogen Produkten durch unsere Eisenbahntarife wesent- lich gefördert haben, ist diese ganze Produktion mit einbegriffen, und ih glaube, eine genauere Unterfuhung würde ergeben, daß bei den Ziffern, die der Hr. Abg. Richter für unseren Teanävort nah Frankrei, Belgien und Holland anführte, der Transport für Ruß- land und Frankreich, für dessen Erleihterung wir unseren eigenen Grport nach diesen Ländern lahm gelegt haben, eine sehr wesentliche Rolle gespielt haben. :

_Wenn ih mich zu den weiteren Bemerkungen des Hrn. Abg Richter wende, so rechne ich auf die Zustimmung des Hauses, wenn ich von der Tonart, in der dieser Abgeordnete die Gewohnheit hat, von mir zu sprechen, gänzlih absehe. Jch glaube, daß es nicht zu meinen amtlichen Pflichten gehört, mit dem Hrn. Abg. Richter in einen Austausch persönli verleßender Redewendungen einzutreten, und i bin außerdem in einer 17 jährigen ministeriellen Praxis daran gewöhnt, daß fic ein Minister in Deutschland Manches gefallen zu lassen hat, was in anderen Ländern Sitte und geselischaftlihe Ge- wöhnung verbiete. Jh würde auf die Seite der Sache, die mich persönlich betrifft, dem Hrn. Abg. Richter gar nicht geant- wortet haben, wenn ich nit das Bedürfniß hätte, einige That- sachen, die er anführte, rihtig zu stellen.

Cr hat mich im Widerspruch mit mir selber darzustellen ver- sucht, dadurch, daß er mir die Verantwortlichkeit für den französi- schen Vertrag von 1862 zushrieb, mit dessen Grundsäßen meine jeßige Politik in Widerspruch 222A

Meine Herren! Wenn ich in Widerspruch mit mir selber zu treten hâtte, so würde ich es für mein eigenes Ansehen außerordent- lich beklagen, wenn ih aber sehe, daß es im Dienste des Landes noth- wendig ist, so würde ih keinen Augenblick anstehen, den Weg, den ih für irrthümlich erkenne, zurückzugehen, meinen Ir1thum ofen einzugestehen und entweder Anderen, die es besser verstehen, Plaß zu machen, oder, wenn es von mir verlangt würde, selbst die Sache besser zu machen als früher; ich will vom Besseren und S(hlechteren hier aber nicht sprechen. er Herr Abgeordnete hat die Worte der Thronrede angeführt, für welche ich mit voller Verantwortlichkeit eintrete und in der die Thatsache citirt worden ist, daß der damals inaugurirten Politik praktishe Erfolge niht zur Seite stehen, ich

den 22. Februar, Abends.

1879

glaube, milder kann man sich nit ausdrücken. Die Thatsache, daß ihr folche nit zur Seite stehen, kann ron anderen Gründen her- rühren, eine Thatsache ist es aber. In Allem, was ih gleih sagen werde, fällt es mir niht ein, meine Verantwortlichkeit auch da, wo sie formell ganz und voll eintritt, voll zu übernehmen, und wenn der Weg, auf dem ih, wenn ih ganz allein, die Politik geführt hâtte, ein irrthümlicher war, würde ih diesen Irrthum bekennen und bitten, mir zu helfen, ibn gut zu machen. Aber der Hr. Abg. Rich- ter hat forgfältig das Datum des französischen Handelsvertrages ver- s{chwiegen. Er hat das Datum meines ersten Erscheinens ganz genau genannt, er wird gewiß einen Blick in die Geseßsammluvg ge- worfen haben, wo der franzésishe Handelsvertrag unter dem Datum des 2. August 1862 als vollständig abges{lofen und unterzeichnet von meinem Vorgänger, dem Grafen Bernstorff, dem Fürsten Latour, dem Frhrn. v. Pommer-Esche und dem Hrn. Leclerc von fran- französischer Seite vollständig fertig vor meiner Zeit vorlag. Jch war in der Zeit nicht einmal in Paris Gesandter, sondern in St. Petersburg. Mit diesem Datum, 2. Auguft 1862, befindet sich der Vertrag in der Geseßz-Sammlung und ih bin, wie auch der Hr. Abg. Richter nicht bestreitet, ers Ende September, wenn er au das Datum nit ganz richtig angiebt, überhaupt Minister geworden, und nah den Einrichtungen des preußischen Ministeriums ist es nicht Beruf des autwärtigen Ministers üb.rhaupt, auch nicht in ganz ruhigen und regulären Zeiten, von Hause aus sich mit Handels- verträgen zu beshäftigen und Einfluß auf Tarifpositionen zu üben. Diese Tarifpositionen sind jederzeit nach unseren Traditionen bis auf die leßten Jahre, wo ih diese Traditionen dur{chbrochen habe, die gewesen," daß die inneren technischen Ministerien die Handels- verträge \{lossen, und die thatsächlihe Verantwortlichkeit für den französisben Vertrag, die übrigens meines Erachtens nicht {wer zu tragen ift, fällt auf den damaligen Finanz - Minister von der Heydt, für die weitere Durchführung auf den damaligen Finanz-Minister v. Bodelshwingh und den damaligen Handels- Minister Grafen v. Itenpliß. Ich selbst habe bei meinem Eintritt in den inneren Dienst im Jahre 1862 Ende September eine lediglich politische Aufgabe“ gehabt, eine Aufgabe, die mir wenig Zeit ließ, mi um einzelne Positionen eines Tarifs zu békümmern. Wenn ih aber nah dem Maßstabe dieser Aufgabe meine Stellung zu dem damaligen Handelsvertrage erwäge, so finde ih, daß ih, als ich Mi- „nister wurde, die Erbschaft übernahm des Kampfes mit Oesterreich um die Hegemonie in Deutschland auf civilem und friedlihem Ge- biete; daneben eine mäßige Verstimmung mit Rußland, und die einzige Macht, mit der wir uns verhältnif mäßig politis gut standen, war Frankreih, Jn Bezug auf Rußland brachte ih meinerseits persönlich bessere Traditionen mit, und in der Zeit, als ih ziemli einsanmt i kann wohl sagen, einer Welt von Zorn und Haß egenüberstand, habe ich mein Ziel nicht aus den Augen verloren, sondern zuerst diese Beziehungen zu Rußland befestigt durh den ertrag gegen den polnishen Aufruhr, den die Herren Gesinnungs- genossen des Abg. Richter damals unter dem Namen „Seeschlange“ auf das Heftigste bekämpften, wie sie überhaupt durch Parteinahme für die polnishe Revolution, mit dcr sie wohl je t nicht mehr in R Beziehung stehen, mir das Leben nah Möglichkeit {wer machten. _ Eine zweite Frage war für mich, in Hinblick auf die Aufgabe, über die ich mir bei Eintritt in den Ministerialdienst vollständig klar war, die Auseinahderseßzung mit Oesterreih um die Hegemonie in Deutschland, war die Beziehung zu Frankreich; die war günstig gerade in Folge dieses Handelsvertrages. Es war vorauszusehen, daß wir zur Verfallzeit einen starken Kampf mit Oesterreich haben würden über die Frage, ob der sfogenannte großdeutsche Zollverein eingeführt werden, ob es Oesterrei gelingen sollte, unsern preußi- {{en Zollverein zu sprengen oder niht, und zur Vertheidigung un- serer Interessen in dieser Frage fand ih diesen Handelsvertrag als eines der wesentlihsten Werkzeuge und Waffea vor. War nun, ge- seßten Falls, ih hätte damals, was mir gar nit eingefallen ift, Zarifpositionen geprüft und mir eine Stellung beigelegt in Bezug auf die Handels- und Wirthschaftspolitik und ih wäre zu der Ueber- zeugung gekommen, die ich jeßt habe, daß dieser Weg nit ritig sei, war damals von mir zu erwarten, daß ich meine ganze politische Aufgabe im ersten Entstehen tödten würde, indem ih Frankrei ge einen einfachen Vertragsbruch vornahm? denn anders onnte ih diesen Vertrag niht mehr ändern. Lan nicht! ih hatte allen Grund, dieses gute Einvernehmen zu erhalten. Es ist mir gelungen, niht blos in der kurzen Zeit, in der ih in Ea Gesandter war, persönlich, sondern auch in den ret \{wierigen eiten durch die polnische Krisis hindurch, in der Frankreich uns gegenüber ftand, doch die Beziehungen, und niht am wenigsten an der Hand dieses Handelsvertrages, fo zu pflegen, daß wir schon in der dänischen Frage eine freundliche Haltung von Frankrei aus zur Seite hatten, die den Velleitäten anderer Mächte, uns den Kampf mit Dänemark nicht allein ausfechten zu lassen, von Hause aus den Boden entzog. Ja, noch mehr, in dem weiteren Kampfe, der 1865 mit ODesterreih drohte und 1866 ausbrach, wäre ganz gewiß die Zurückhaltung Frankreihs nicht bis zu dem Zeitpunkt fortgeseßt worden, bis zu dem sie sich in der That glüdcklicherweise für uns fortgeseßt hat, wenn ich nicht die Beziehungen zu Frankrei in jeder mir möglichen Weise gepflegt hätte; dadurch entstand cine wohl- wollende Beziehung mit dem Kaiser Napoleon, der seinerseits lieber mit Preußen Verträge hatte, wie mit anderen, aber allerdings nicht darauf rechnete, daß der Krieg 1866 den Verlauf nehmen würde, dent er nahm. Er rechnete darauf, daß wir geschlagen würden und daß er uns dann mit Wohlwollen, aber niht ganz ohne Entgelt EEn würde. Aber es ist meiner Ansicht nach politisch ein Gläck, er bis zur Schlacht von Sadowa, bis zu der Enttäushung über die gegenseitige militärishe Stärke uns wohlgesinnt und mir perfön- lih namentlich wohlgesinnt blieb. Nun hat der Herr Abg. Richter gestern nahzuweisen gesucht, un- gefähr, wenn ih es in einém seiner Tonart mich annähernden Jar- gon ausdrüdcken wollte, daß ich so dumm, wie ih mi damals stellte, doch nicht gewesen wäre, denn ih hätte gleich im Anfang eine Rede gehalten im Herrenhaus Anfangs Oktober 1862, die offenbar io

daß ich wirth|chaftlihe Tendenzen {hon damals in diesem Sinne verfolgte. Meine Herren, ih würde stolz darauf sein, wenn ih da-