1879 / 51 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

E E T fi in At 1a T rid As M, i t B E R O: É E Br He pit": h Eg A m6 B E M R R B Eg A t Arz D F

Unter 42727 360 Bewohnern des DeutsWen Reiches und 25 742404 Bewohnern des preußisben Staates zählt erst-res 9 124 311, leßterer 5409320 wabhlberechtigte Wähler; von diesen wurden im Sommer 1878 abgegeben

im Deutschen

Reiche 5 760 947 5 811 159 20 046

in Preußen

3 489 909 3 497 969

gültige ( bei der ersten Wahl 10 607

Stimmen | , entscheidenden , ungültige | (ríten 2 Stimmen entscheidenden , 20 684 10 864 zusammen ( ersten 5780993 3500516 Stimmen | „, entscheidenden , 5831843 83508833

Wird die Zahl der abgegebenen Stimmen mit derjenigen der wahlberechtigten Wähler verglichen, so zeigt sich, daß von 1000 der- selben bei der ersten Wahl im ganzen Reicbe 634, in Preußen 647, bei der entscheidenden Wahl aber dort 639 und hier 649 an der Urne erschienen sind. Von je 100 wahlberechtigten Wählern haben nämlich gestimmt

bei der ersten Wahl:

bei der entscheidenden Wahl: im Deutschen in im Deutschen in Reiche Preußen Reiche Preußen 2 DEO 48,4 SL I 48,8 A. DLO 58,0 62,1 58,8 e 2 00S 580 62,1 59,6 S. 08.4 64,7 63,9 64,9.

Es fielen gültige Stimmen auf die Kandidaten folgender Par- teien (a. bei der ersten, b. bei der ertscheidenden Wahl): ÏA in rgen t von , Des überbhaurt Stimmen BEEe des Reiches 749 494 558 299 74,5 734 367 548 981 785 855 529 468 790 903 522 279 a 16117 116 194 b. 158981 116 693 \ . 1 330 643 654 183 . 1 407 637 710 628 ib, 385 084 269 947 s | |

Deuts(hkonservative . {e

Freikonservatire .

Liberale (ohne National-

liberale und Fortschritt) . Nationalliberale ..

deutsche Fortschrittspartei

R a a A

ODDO

4

b

a

b

b. 394381 279037 a. 1388043 815 465 b a b a b g D

I] Cn —] J

. 1355988 775057 210 062 913 239 200 452 45,8 188 245 44,8

135 839 42,7 143 810 42,9

210 062 213 239 437 158 420 662 318 491 339 001

Polen

Sozialdemekraten

S | andere Parteien (ein\{l. un- i bestimmte und zersplitterte |

A O S a. 5 760 947 3 489 909 60,6 Zusammen . . . 1h 5811159 3497 969 60,2

Während also bei den leßten Reichstags8wahlen von 100 gül- tigen Stimmen (der Bevölkerungs8zahl vollkommen entsprechend) 60 in Preußen und 40 in den übrigen Staaten abgegeben wurden, haben ganz abgeseben von der Fraktion der Polen —- die Deutsch- Tonservativen und die Liberalen (außer den Nationalliberalen und der Fortschrittspartei) fast drei Viertel, die deutshe Fortschrittspartei 70?/6 und die Freikonservativen zwei Drittel ihrer Stimmen in Preußen erhalten; alle übrigea, und darunter die beiden größten Parteien, die Nationalliberalen und das Centrum, fanden dagegen ihre Wähler vornehmlich außerhalb Preußens.

Diese Zahlen schildern die Stärke der Parteien im Volke, nicht auch im Reichétage. Diejenigen, welche in denselben entsandt find, haben im Ganzen 64,3 9% aller bei den entscheidenden Wahlen ah- gegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinigt, so daß 40,90% ber wabhlberechtigten Wähler die Vertreter derjenigen Partei, deren Rich- has sie ausdrüdli gebilligt, in der gesetzgebenden Versammlung ehen.

Kunst, TWissenschaft und Literatur.

Der Professor der Chemie an der hiesigen Königlichen Univer- sität und vereideter Sachverständiger bei den Gerichten, Dr. F. L. Sonnenschein, ist vorgestern verstorben.

Von dem Prachtwerk „Jtalien, eine Wanderung von den Älpen zum Aetna“, zweite Auflage (Stuttgart, J. Engel- horn), liegt die 8. Licferung vor, in welher die drei Seen Lago di Como, Lago di Lugano und Lago maggiore beschrieben werden. Ein Tondruckbild von Ernst von Liphard zeigt den leßtgenannten See in einer Randzeichnung zu einem Gedichte von Paulus; ein anderes von C. Cavaliè den Comersee. Die Titelillustrationen stellen die Galleria Vittorio Emanuele in Mailand darz eine Straße in Tremezzo, von Herm. Kaulbah; Bellagio, Malgrate, Schlucht der Pioverna und Bucht von Pallanza, von Rudolf Schi; éine Osfteria in Lugano, von Fr. Scarbina und Monte Salvatore am Luganosee, von Th. Weber.

„Betriebseinrihtungen auf amerikanischen Eisenbahnen“, im Auftrage Sr. Excellenz des Ministers für Ute! Gewerbe und éffentlihe Arbeiten r.ach dem eingereichten

eiseberihte bearbeitet und herausgegeben von Bartels, Königlicten Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor T. Bahnhofs- anlagen und Signale. Mit 13 Kupfertafeln und 107 Holzschnitten. 17 Bg. 8. Berlin, Verlag von Ernst u. Korn. 1879.

Die amerikanischen Eisenbahneinrihtuugen haben von jeher die Aufmerksamkeit der Techniker wie des am Personen- und Gütertrans- port interessirten Publikums in hervorragendem Maße in Anspruch ge- nommen. Eine hochentwickelte zum Theil geradezu geniale Technik im Kampf mit den primitivsten Verhältnissen der kolossale: Ent- fernungen, wo es gilt, durch die Eisenbahnen ganze Ländergediete erst der Kuliur zu erobern, eben dieselbe Technik angewandt in dem massenhaften Personen- und Güterverkehr großer Bevölkerungs- und Industriecentren und in cinem durch die s{ärfste Konkurrenz zu einer förmlichen Hetjagd werdenden Handelsverkehr, das sind die eigen- thümlichen Verhältnisse, unter denen sich das amerikanische Eisen- bahnwesen fo entwickeït hat, wie wir es in dem oben ge- nannten vortrefflichen Buche exakt und klar geschilderi finden. Der Verfasser, seiner Zeit technisher Kommissar der deutshen Abtheilung der Weltausstellung in Philadelphia, hat den ihm gleichzeitig von dem Handels - Ministerium gewordenen Aufirag des Studiums der amerikanischen Eisenbahn- verhältnisse mit beiten Erfolge ausgeführt nud bietet nun in dem enannten Buche ebenso dem Eisenbahntechniker die nöthigen Pläne, Feinungen und Daten, wie dem größeren Publikum ein interessan- tes Bild des ganzen amerikanischen Eisenbahnverkehrs, wie er aus dem amerikanischen Leben und Treiben hcrvorgegangen ijt. Dabei hat sich der Verfasser in glücklicher Weise frei gehalten von jenem blinden Enthusiasmus, in welchen der Deutsche im Ausland so leicht ver ällt, und in welchem er dann nihts mehr anerkennen will, als das in der Fremde gesehene und erlebte. Im S bes{ränkt sich der Autor auf eine möglichst objektive Schilderung der amerikanischen Einrichtungen, wie es einem im amtlichen Auf- trage zur Benußung ver oberen; Eisenbahnbehörde geschriebenen Be- richte zukommt, es ter Behörzee wie den betheiligten Fachkreisen überlassend, das fc unsere Verh([tnisse direkt Verwerthbare oder

g n ns der Pcüfung Würdize azuwählen. Wir zweifeln nicht,

das“Kar ved anregend geschriebeze Buch zu fsolhen Prüfungen

Bee as Mranlafsung geben wird uüd wünschen ihm in den hier- t intekessirten Kreisen die weiteste Verdreitung.

„Der Malayische Archipel, Land und Leute“, Swil- derungen, gesammelt während eines 30jährigen Aufenthaltes in den Kolonien von C. B. H. von Rosenberg, Königlich niederländisch- Lem Regierungsbeamten a. D. (Leipzig, Verlag von Gustav

eigel.)

Als beim Erscheinen der ersten beiden Bände dieses belehrenden Werkes darauf hingewiesen wurde, daß hierdurch eine fühlbare Lücke auëgefüllt sei, indem die Literatur über die Zustände in jenen noch wenig bekannten und bereisten Inseltheilen ziemlib arm und unzuverlässig sei, fehlte noch der dritte und Haupttbeil, in welchem über die Tour von Neu- Guinea nah Java berichtet wird. Derselbe liegt nunmehr vor und {ließt sich in jeder Weise würdig dem vorigen an. Von berufenster Seite wird dem Verfasser das Lob gespendet, daß er durch Herausgabe diefes Werkes in seiner Muttersprache \o- wohl dem Interesse der Wissenschaft im größeren Kreise dient, als si selbst eine Ehrenstelle vindizirt, die ihm urter den Erforschern des malayischen Archipels gebührt. R

Dem deutschen Leser eröffnet’dieses Buch einen neuen Blick in eine Welt von wundervoller Schönheit, die ihm im Ganzen noch ziemli fremd geblieben ift, da die früher veröffentlichten Arbeiten Dr. Fried- manns, Dr. Epps, Junghuhns, Dr. Mohnike’'s und Wallace's noch manche Lücke gelassen und noch nicht das leßte Wort über dieses stoff- reiche und hochinteressante Thema gesprochen hatten. Es ist zu betonen, daß besonders in ethnographisher und geographischer Beziehung dem Werke ein hervorragender Werth beizumesjen ist, und daß besonders auch bei den eingehenden Betrachtungen über die Botanik und Zoologie der Autor den Forscher und Kenrer verräth. Er behandelt mit Vorliebe die Fauna, die ja gerade in jenen Gegenden in üppiger Fülle und ungeahntem Reichthum blüht. Daß das Ganze in allgemein interessanter, unterhaltender und fließender Sprache geschildert wird, dürfte dem, auch durch treffliche Holz- schnitte illustrirten Buche felbst in folhen Kreisen zu zahlreichen Lesern verhelfen, die nur als Laien in der Lektüre etne angenehme Unterhaltung suchen.

Land- und Forstwirthschaft.

Dem Werke „Preußens landwirthschaftlihe Verwaltung in den Jahren 1875, 1876 und 1877“ (Berlin, Wiegandt, Hempel u. Parey) entnehmen wir folgende Uebersicht der in der Berichtsperiode in An- griff genommenen bezw. au3zeführten Deich- und Meliorations- bauten in Preußen:

1) Provinzen Ost- und Westpreußen. Für die Ein- deihoöung des Memel-Delta ist ein Projekt ausgearbeitet, nach welchem 42—50000 M. mit einem Kostenauswande voa 1110090 4 auêreicbenden Deichschuß erhalten werden. Ucber einen Plan, das 14000 M. umfassende Insterthal, welches an fortschreitender Ver- sumpfung leidet, zu entwässern, {weben Verhandlungen, Die Senkung des Maurer Sees und dessen Verbindung mit ver oberen Alle dur etnen Schiffahrtskanal ift in Vorbereitung. i

An ftleineren Meliorationen sind in Ausführung bezriffen: die Melioration der Bledauer Brek, die Entwässerungen der preußi- \cbishea Marker-, Groß - Krzywaker-, Gilgenburger-, Voigts{höfer-, Willkoschen - Kulligkehmer, Spucken - Iodischkener-, Schwignainer-, Zainer-, Damnitzer- und Zippnowo-Hohenfierer Entwässerungsver- bände. Zahlreihe andere Meliorationen werden vorbereitet, fo die Entwässerung der Pleshker Niederung, der Seitenthäler des Spirding - Sees, die Senkung des Raygro - Sees, des Grabnick - Secs, die Entwässerung der MRauschenwi-sen, der Schmiegupöner Niederung, des Schickstuppsthals, des Plinisbruchs, die Senkung des Haaszner-Sees, die Entwässerung von Uszpiaunen, die Regulirung des Raudeflusses, die Entwässerung der Grundstücke in Gumbinner Neustadt, die Senkung des Daddey-Sees, die Me- lioration der Guber-, Liebe- und Solkewiesen, des Kapaczikc-, des großen Hengstbrubs, am Simmernflusse, die Regulirung des Omet- flusses, die Entwässerung des oberen Papelker Brastgrabens, die Melioration an den Flüfsen Clske, Wesle und Kleppe, sowie des Terrains am Timberflusse. In Anregung gebracht ist die Trocken- legung des Drausensees.

Un der Weichsel und Nogat abwärts ihres Theilungspunktes

¡ hat die Regulirung der Deichverhältnisse der großen Niederungen im

Wesentlichen ihcen Abs&{luß gefunden. Dessenungeachtet sind die Niederungen ncch bedeutenden Gefahren durch das Hochwasser aus- geseßt und sind desk alb neue umfassende Regulirungépläne aufgestellt worden. Nach dem einen derselben soll mit cinem Kostenaufroande von 28 154 000 Æ die Nogat gänzlih abzeshlossen und die Weichsel zur Aufnahme und Abführung der gesammten Wafsermenge geeignet gemacht werden. Nach dem anderen würde mit einem Kosten- aufwande von 22673000 H die Nogat wie vie Weihsel so E wecden, daß fih das Hochwasser auf beide Flüsse entsprechend vertheiit.

2) Die größte in der Provinz Posen ausgeführte Nelioraticn ist die tes 7 Quadratmeilen umfasscnden Obrabruchs, velche neuer- dings wieder die Herstellung von Bewäfserungs8anlageu nothwendig gemacht hat. Im Zusammenhang mit dieser Melioration steht die zur Ausführung gebrachte Regulirung des Obrczyckoflusses. Andere Genossenschaften sind beschäftigt mit Regulirungen an der Welna, des Miloslaw-Schrodaer Fliesses, des Ludom-Orlowoer- (Bagno-) Bruchs, des Wreénikathals, des Okronglibruch8, des Oftrogebachs, d:s Kotten- bruhs, des Smyrniabruchs, der Dembinaniederung und der beidcn zur Bartsch führenden Landgräben. Vorbereitet werden die Melioration der Grundstücke am Blodsce, die Okoliniez-Entwässerung, die der Grundstückte oberhalb der Mühle zu Stryzewo-Koscielno, zu Witol- dowo, Isdebno-Wola und Kaiserfeld. Deichshutzverbände sind für die Niederungen von Szonowo, Czeszewo-Orzehowo und Nevhaus- Schweinert in Verhandlung begriffen.

In Schlesien find seit dem Jahre 1854 an Deichverbänden organisirt worden in den Regierungs8vezirken

Oppeln 5 mit 6357 ha Flächeninhalt, WBreëlqau 17. D219, Z Qi. 0A, s zusammen 30 mit 194 525 ha Flächeninhalt.

Im Breslauer Bezirk ist nur noch eine größere Niederung, die Breslau-Ohlauer, wegen besonderer lokaler Schwierigkeit ohne Deich- verband geblieben; für cinen Theil derselben, die Tscheschniß- Lschantscher Niederung, ist ein Provisorium eingeführt worden. Die Eindeichung ¿n Schlesien hat den Betroffenen ungeachtet der ihnen gewährten Staatsbeitülfe qroße Opfer auferlegt. Die Schulden der Deichverbände bezifferten sih Ende 1877 auf

247 407 M im Regierungsbezirk Oppeln, 24091700 G Breslau, 244437 , , Ï Liegnitz,

5 101 504 A in Stlesien.

Darunter befinden sich 1997153 Æ Staatsvorshüsse und baft Gd welhe durch Ausgabe von JInhaberpapieren be-

afft sind.

&ür das 5820 ha umfassende Sprottebruch, ein 2 Meilen langer und bis 1 Meile breiter Komplex \umpfiger Wiesen, Bruch- und Moorflächen, tessen Enta ässerung {on im Jahre 1757, dann ar 1802 bis 1840 vergeblich versucht worden, ift im Jahre 1876 eine Genossenschaft gestiftet worden, welche einen neuen Entwässerungs- plan mit einem Kostenaufwande von 114000 Æ durchzuführen beabsichtigt.

_In der Provinz Pommern hat sih in den Ends. bezirken Stettin und Stralsund unter den Grundbesitzern bisher so wenig Neigung zur Ausführung größerer Meliorationen gezeigt, daß der altpommersche Meliorationsfonds mehrfach Ueverschüsse verfügbarer Mitteï hatte und die Mittel der landwirthshaftlihen Verwaltung für Bodenmeliorationen fast keine Verwendung fenden. Anders im Regierungsbezirk (Löslin, dessen reicblicher dotirter Meliorationsfonds zu Meliorationen verschiedenster Act, auch Drainanlagen in Anspruch

genommen wird, woneben auch aus dem Central-Mesliorationsfond s noch Zuschüsse gewährt worden sind.

on großen Deichverbänden, die in Folge der Sturmfluth ven 1872 auf Rügen beabsichtigt wurden, ist nur der Lieschower Deich- verband ins Leben getreten. Für die Herstellung : einzelner Deiche, namentlich auf Zingst, hat der Staat außerordentliche Aufwendungen

gemacht. (Schluß folgt.)

Gewerbe und Handel.

Aus dem Rechnungsabschluß der Preußischen Boden- kredit-Aktien-Bank pro 1878 thcilt die „B. Börs.-Ztg.“ fol- gende Hauptzahlen mit: Der Bruttogewinn beträgt 7348 415 M 13 F. Hiervon ab: Zinsen auf emittirte Hypothekenbriefe 4112 825 M. 25 4, Steuern 71 055 4, Geschäftsunkosten 243 818 M 87 4, Stempel und Kosten für Anfertigung von Hypoth-kenbriefen 15326 A 20 S, Abschreibungen auf das Bankgebäude 32637 M 82 F, Abschreibungen auf Mobilien 8671 A 509 S, in Summa 4484 334 M. 64 -, verbleibt ein Nettogewinn von 2864081 A 09 K. Unter der Vorausseßunz, daß das Kuratorium und die Ge- neralversammlung die von der Direktion vorges{lagene Dividende von 5/9 genehmigen, würden sich folgende Ziffern ergeben : 1500 000 Æ 5% Dividende, 5591 980 ordentlicher Reservefonds, 1 000 000 A6 Ertrareserve, 450 000 Æ Provisionsreserve, 50—60 000 A Gewinn- vortrag pro 1879.

In der Generalversammlung der Hofjäger- und Corso- straße n-Aktiengesell schaft wurde der Jahresberiht und die Bilanz genehmigt. Jn der sich anschließenden außerordentlichen Generalversammlung wurde die Liquidation einstimmig beschlossen, zum Liquidator der jeßige Direktor ernannt und der Auffichtsrath mit Feststellung der Modalitätea der Liquidation betraut.

Wie man der „B. Börs. Ztg.“ mittheilt, hat der Aufsichts- rath der Breslauer Wagenbau-Aktiengesellschaft Linke beshlofsen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 53% für 1878 in Vorschlag zu bringen. :

Die Dividende der Frankfurter Bank pro 1878 ist gestern von dem größeren Bankausschusse auf 4,679/9 gegen 6,29%/9 in 1877 festgeseßt worden.

Stuttgart, 27. Februar. (W. T. B.) Das Bankhaus Rothschild in Frankfurt a. M. hat in Verbindung mit hicsigen Bankinsftituten die neue 4}prozentige württembergische Staats- Anleihe im Betrage von 15 Millionen Mark abge]chlofssen.

Verkehrs-:Anftalten.

Southampton, 27. Februar. (W.T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ ist hier eingetroffen.

New-York, 27. Februar. ‘(W. T. B.) Der “Hamburger S NLEE „Frista“ ist heute Moigen 6 Uhr hier eiuge- roffen.

Berlín, den 28. Februar 1879.

Im Wissenschaftlihen Verein in der Sing - Akademie wird morgen, Sonnabend, Nachmittag um 5 Uhr, der Propst, Pro- fessor Dr, Freiherr von der Goltz einen Vortrag über die Ursachen der Kollision von Pflichten halten.

Der historische Verein von Oberpfalz und Re- gensburg versendet soeben den Band XXRIIL. feiner Ver- handlungen (Stadtamhof 1878). Derselbe enthält Beiträge zur Kenntniß der vaterländ:shen Vergangenheit aus vers{biedenen Gebie- ten der Geschichte. Den Neigen eröffnet eine sehr fleißige Arbeit des Miri Rudolf von Reitenstein auf Reuth, welche fein Bruder

reiherr Hermann von Reißenstein in München durch Beiträge und Nachträge bereicherte, über die Familie von Redwiß. Dieses längst abgegangene egerländishe und oberpfälzishe Geschlecht darf nicht ver- wechselt werden mit den noch blühenden Freiherren von Redwitß, welhe aus Franken stammen. Beigegeben sind einige Abbil- dungen von Siegeln aus den Jahren 1332—1484 und der Grab- steine des Regensburger Domherrn Niclas von Redwit und der Ab- tissin von Obermünsler Katharina von Redwit, f 1533. Frhr. Hermann von Reißenstein hat auch noch mit Nachrichten über das Dorf Pillungesriut im Nordgau (Püllersreutz bei Windisch- Gschenbach) eine Reihe von Beiträgen zur Feststellung urküund- liher Ortsnamen begonnen, deren erwünshte Fortseßung er für folgende Bände in Aussicht stellt. Hr. Ober- Appell-Rath Dr. Mayr ta München hat durd die Geschichte des alten Schlosses Hardeck bei Waldsassen seine Monographien von Burgen aus dem Gebicte des genannten berühmten Stiftes fortzesett, Besondere Berücsichtigung fand die altberühmte ftein erne Brücke zu Negensburg, wozu thre Restaurirung in den letzten Jahren Beranlassung bot. Hr. Konrektor Kleinstäuber hat es unternommen, die Geschichte dieses in jeder Beziehung so denkwürdigen Bauwerkes von den ältesten Zeiten bis" in die Gegenwart darzuftellen, und hat die Aufgabe mit Glück gelöst; erhöht wird der Werth dieser inter- essanten Monographie noch durch einige beigegebene Fl l a strationen in Holzschnitt und zwei Tafeln in Steindruk, welche die alten Wahr- zeichen der Brücke darstellen. Eine Abhandlung über die Brüde, vom technischen Standpunkte aus, von dem Ober-Ingenieur Fr. Rziha, welche der Wochenschrift des österreihishen Ingenieur- und Archi- tekten-Vereins (1876) entnommen ift, verdient um so mchr Be- achtung und Anerkennung, als aus derselben Hervorgeht, wie hoh der Werth dieses Baudenkmals in kompetenten Kreisen auch in weiter Ferne geschäßt wird. Der damalige Vereinsvorstand Graf Hugo von Walderdorff hat in einem Vortrage nachgewiesen, wie es durch eine ganze Kette von Mißverständnissen dazu kam, daß ein rômishes Denkmal, welches si in Pasau befindet, früher und zwar vom sechszehnten Jahrhundert an bis jeßt als Urs aus Regensburg ftammend erklärt werden tonnte. Derselbe Ver- fasser bkespriht eine Bulle Papst Leo's IX., welche {ich -bei den Re- liquicn des hl. Wolfgang in Regensburg befindet und jedenfalls von dem Papste im Jahre 1052 persönlich zu diesen NReliquien gelegt wurde; eine Abbildung der denkwürdigen Bleibulle ift beigegeben. S Den Schluß des Bandes bildet der Bericht über die Wereinsthätig- keit in den Jahren 1875—-1877, erstattet von dem Vorstande, Grafen Hugo von Walderdorff; die hier gegebenen Nachrichten über manche Funde aus der Römerzeit, als Grabmäler, Ziegelsteine mit einer früher unbekannten Cohorten-Sigla u. \. w., sowie der Bericht über die gehaltenen Vorträge dürfte auch für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein.

Kopenhagen, 27. Februar. (W. T. B.) Die Eis- und Sciffahrtsverhältnisse im Sunde sind unverändert. Auf Lalland-Falster und Fünen ist der Eisenbahnverkehr noch voll- ständig, tn Jütland und auf Seeland es theilweise gesperrt. Die Hamburger Post vom 24. d. ift heute Abend hier eingetroffen.

Nedacteur: J. V.: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlichß Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußisch

M 31.

au durch Patente.

Vatent-Anmeldungen.

Die nachfolgend Genannten haben die Ertheilung eines Patentes für die daneben angegebenen (Gegea- stände nabgesucht. Ihre Anmeldung hat die an- egebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der

nmeldung ist von dem angegebenen Tage an einfst- weilen gegen unbefugte Benußung ges{hützt.

Nr. 22 297/78. W. Helm, SJngenieur in Stettin, Oberwiek 55,

Neuerungen an der Helm'shen Kartoffelernte- maschine (Zusaß zu. P. R. Nr. 2282).

Nr. 23 422. F. Edmund Thode & Knoop in Dresden, Berlin, für Charles Pierre Chouteau in St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten von

Amerika. Motoren mit Widerstand3-

Regulator für tochometer.

Nr. 25 635. Vereinigte chemische Fabriken zu Leopoldshall, Actien-Ge|ellschaft.

Verfahren zur Herstellung von Brom. :

N 27 246. C. F. Stahlecker in Stutt gart.

Windbüchsen mit Aufsäten.

Nr. 27519, H. Bräutigam

Mittelgasse 21. Gardinenkastenhalter.

Nr. 28349, Carl Pîeper, STngenieur in Berlin, Belle-Alliancestr. 74.

Angelhaken mit übergebogener Spitze.

Nr. 1260/79. C. Martung, Ingenieur in Nordhausen.

Centrifugal-Regulator.

Nr. 134811. J. Brandt & G. W, v. Nawrocki, Civil-Ingenieure in Berlin, Leipzigerstr. 124, für William BowtKer in Manchester.

(Landesrechtlich

Selbstthätiges Abspecrventil. Carl Greif, Nähmaschinentechniker

in Caffel,

patentirt.) Nr. 1490. in Coburg. Spriteinrihtung an gläsernen Oelflaschen {Zusatz zu P. R. Nr. 1635). Nr. 1894, Louis Gumdlaekh, stud, techn, in Rheydt b. Düsseldorf. Kartoffel-Grabemaschine. Nr. 1899. Ferdinand GereeKe, Techniker in Halberfiadt. Maschine zum Abrupfen der Hederichblüthen. Nr. 2313. J. Brandt & G, W. y. Nawrocki, Civil - Irgenieure ia Berlin, Leipzigerstr. 124, für William BewkKker in Manwester. Neuerung an selbslthätigen Ausblafeventilen. Zusatz zu P. A. Nr. 1348 11./79. Nr. 3480. Paul Grundner, Photograph in Berlin, Potsdamerstr. 111. Vorrichtung an photographischea Apparaten, um die Wirkung des Objektivs beliebig auf- hören und eintreten zu lassen. Nr. 4237. Carl Rakhtjen in Stuttgart. Parallel-Rollineal. Berlin, den 28. Februar 1879, [1857] Kaiserliches Pateut-Amt. Jacobi

Versagung von Patentez, Auf die nachstehend bezeichneten, im Reichs-Anzeiger an dem angegebenen Tage bekannt gemachten, An- meldungen i} ein Patent versagt worden. Die Wirkungen des einstweiligen Schußzes gelten al3 nicht eingetreten. Nr. 65/77. Luftschiff mit Reaktions-Propeller. Bom 26, März 1878. Nr. 5500/78, Verfahren zum Gießen von Rost- stäben mit gehärteter Oberfläche. Vom 26. April 1878, Nr. 8665. Swornsteinkappe. -Vom 24. Juni 1878. Nr. 14 256. Ventilirtes Kloset. Vom 31. August 1878. Ne, 14 700. Neuerungen in der Herstellung von Papier für Werthpapiere und Dokumente. Vom 7. September 1878. Nr. 20 268, Apparat zum Reinigen des Bodens von Schiffen. Vom 24. Oktober 1878. Berlin, den 28. Februar 1879, Kaiserliches Patent-Amt.

Jacobi A

Usancen der Fonds-Börse zu Berlin, A. Allgemeine Usancen.

1 Wechsel. Y ) Kurze Wesel auf ausländische Pläve, St. Fetersburg ausgenommen, dürfen nicht über 14 age hinaus und nicht kürzer als mindestens 5 Tage lend, etwaige ortsübliche Respekttage unberück- Htigt, geliefert werden. Die Differenz über 8 Bre ist zum Bankdiskontosaß des betreffenden Jem enplaßes zu berechnen; bei kürzerem als 8tägi- m Papier hat der Lieferant keinen Anspruch auf insvergütung. geFür St. Petersburg werden 3 Wochen als kurze e beibehalten, und gelten Wechsel bis zu 4 Difteen laufend als kurze Sicht lieferbar. Die B, erenz über 3 Wochen ift zum St. Petersburger ankdisïento zu vergüten. fre L Im Handel mit Wechseln, welche in einer soweit h; rae ausgestellt find, ist der Käufer i s l? europäischen Sprachen, in denen Wechsel ei Wei fepmmen vlgen, in Frage stehen nur die Bezggeln in russisher oder polnischer Sprache vertrete, hung einer vom Verkäufer als richtig zu W dla en deutschen Ueberseßung zu verlangen be-

! Zinsverrechnungen

Zweite Beilage

Berlin, Freitag,

M E Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markeuschu , vom 30. November 1874, sowi Modellen, vom 11. Januar 1876, und die im Pateutgesez, vom 25. Mai ISTT sus Is

Central -Handels§-

Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post - Anstalten, sowie durch Carl Pran Dexiác, Berlin, W., Mauerstraße 63—65, und alle Buchhandlungen, für Berlin d Expedition : SW., Wilhelmftraße 32, bezogen werden.

A2 D "De dri

3) Bei fremden Wechseln, deren Coursnotiz auf Sichten lautet, welhe niht nah Monaten, sondern nah Wochen oder Tagen gestellt sind, werden für

is die Kalendertage zu Grunde gelegt.

4) Die Marimalbeträge der Wechsel-Apvoints denen ein Einfluß auf Feststellung des Kies ge- stattet ift, sind, sowobl für kurze als für lange D wie loigt firirt :

Ur London. . , , 3000 Pfd. Sterl. » Belgische Plätze. 25 000 Fres.

e Paro ¡00000 Free.

Holland u. Wien 20 (00 F[.

St. Petersburg . 20 000 Ro.

L Smne.

9) (Soldmünzen sind ohne Vergütung lieferbar, wenn sie folgendes Minimalgewicht haben : Napoleonëd'or resp. 20-Francs-St. y.1000 St.§o.6,44 Imperials Z L ¿ .__ 654

Dukaten werden stückweise gehandelt unt stück- weise notirt. Das Gewicht für 1000 Stück ift 3,490 kg. Wiegen dieselben weniger als 3,435 kg, wobei ‘für das fehlende Gramm 2,75 M zu ver- güten ist, so werden sie al marco mit einem Fein- gehalt von 985 Tausendstel gehandelt. Lieferbar sind nur österreichische Stücke neueren Gepräges.

j Coupons.

6) Alle Geschäfte in Coupons, deren Echtheit vor- ausgeseßt, verstehen sich ohne Garantie des Ver- käufers für deren Einlösung; indeß hat der Ver- käufer für die richtige Angabe und Berechnung des Cinlösfungswerthes der Coupons, wie er am Tage des Verkaufs feststeht, aufzukommen.

Die mit befonderer Bedingung der Haftbarkeit für den Eingang verkauften Coupons sind Mangels Zahlung s

bei europäischen Coupons innerhalb eines Monats,

bei außercuropäishen Coupons innerhalb zweier

Monate nah dem Fälligkeitstermine R Käufer gegen den Rechnungébetrag zurüzu- iefern.

Diese Fristen laufen, falls der Abschluß des Ge- {äfts erst nah dem Fälligkeitstermine geschehen ist, von dem Tage des Abschlusses ab.

Die vorstehenden Bestimmungen gelten au für verlooste und gekündigte Effekten.

Werden bestimmte Stücke von Coupons und zahl-

vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentliht werden,

Register für das

den 28. Februar

—- til A

Abonnement beträgt

„Bei deutschen Dividendenpapieren darf der nächst-

fällige Dividendenschein durch einen andern auf denselben Termin fälligen Dividendenschein erseßt werden.

16) Außerdeutshe Effekten sind fortan nur lieferbar, wenn die Coupons resp. Dividendens(eine die gleiche Nummer wie das Effekt selbst tragen. Der nach Publikation dieser Usance nächst fällig werdende Coupon wird von dieser Usance nicht betroffen.

_17) Bei allen außerdeutshen Papieren sind sämmtliche uneingelöft gebliebenen Coupons resp. Dividendenscheine mit dem Effekt mitzuliefern, so lange sie nicht von der Emissionsstede ausdrücklih für werthlos erflärt worden sind. Jedoch darf der erste uneingelöft gebliebene Coupon resp. Divicen- denshein in dem Falle fehlen und dur einen an- dern, nicht die Nummer des Effekts tragenden Coupon resp. Dividendenschein erseßt werden , wenn er unter die am Schlusse der vorstehenden Nr. 16 bezeihuete Ausnahme fällt. Bei allen {hon vor Publikation dieser Usance nothleidend gewordenen Effekten verbleibt es bei der früheren Usance.

18) Bei allen deutschen Dividendenpapieren wer- den die Dividendenscheine mit dem Tage des Ab- laufs des betreffenden Verwaltungsjahres von den Aktien getreunt, und versteben sich von diesem Tage ab alle in derartigen Effekten gemachten Geschäfte exclusive Dividende.

19) Vei allen anderen Dividendenpapieren erfolgt die Abtrennung des Dioidendenscheins erst mit dem Tage, an welchem der Zahlungstermin eingetreten ist. Die laufenden Zinsen werden indeß auch in diesen E nur vom Beginne des neuen Verwal- tungsjahres an berechnet, und findet bei Zeitengage- ments der rechnung8mäßige Zuschlag statt.

20) Bei Ultimolieferungen müssen, wenn der Lie- ferungsíag in den nähsten Monat fällt, die am be- treffeuden Termine fälligen Coupons rep. Dividen- denscheine mitgeliefert werden.

Gelddarlehne.

21) Gelddarlehne mit tägliher Kündigung (täg- lihes Geld) sind gegenscitig bis 1 Uhr an der Börse zu kündigen. Die Rückzablung muß an dem darauf folgenden Tage bis 12 Uhr Mittags erfol- gen, und werden die Zinsen vom Abschlußtage bis zum Nückzahlungstage nah Kalendertagen gerecznet.

Bei Gelddarlehen auf festen Termin sind 30 Tage

baren Effekten aus irgend einem speziellen Grunde

von der Zahlstelle nicht eingelöst, so ist der Ver- |

käufer verpflichtet, dieselben innerhalb 6 Monaten

nah dem Verkaufstage gegen den Rechnungsbetrag | auf einen Sonntag oder Festtag, so muß der Dar-

zurückzunehmen. ; : Pfennigbeträge. }

7) Für den Plabverkehr gilt, daß Recnungs- | beträge in der Pfennigkolonne nur auf Zahlen lauten dürfen, welche dur 5 theilbar siad. Pfen- | nigbeträge unter 5 fallen daher weg. Pfennig- beträge über 5 werden als 10 Pfennige ausgeworfen. j

Sun gS Tas.

8) Bei Prämiengeschäften, für die falls sie zur effektiven Lieferung führen, ein späterer Lieferungs- ! als Grflärungétermin verabredet ift, hat vie Cr- klärung an dem „für den betreffenden Erkiärungs- termin usancemäßig bestehenden Erklärungstage zu erfolgen; ist die Erklärung alfo nicht auf einen be- stimmten Kalendertag festgeseßt, sondern Ultimo- oder Medioerklärung bedungen, so ist solche am Ultimoerklärungstage resp. an dem Medio voran- gehenden Börsentage abzugeben.

_——_ Berstwerungsak tien.

9) Bei Geschäften in Versicherungsaktien, denen Dividendenscheine niht besonders beigefügt sind, gehört die Dividende demjenigen, der die Aktie am Schlusse des Geschäftsjahres besaß. Wird die Di- vidende einem späteren Bes‘ßer der Aktie ausge- zahlt, fo hat er die Verpflichtung, solche seinem Verkäufer zu erstatten.

__10) Alle Versicherungsaktien werden ohne Rück- sit auf fehlende Einzahlungen pro Stü in Reichs- mark franco Zinsen gehandelt.

Verlooste oder gekündigte Stücke.

11) Bei Lieferung von verloosbaren oder künd- baren Effekten, auch Amerikaneru, hat der Ver- käufer, selbst wenn der Abschluß am Tage der Ver- loosung resp. Kündigung stattgefunden hat, das Recht und die Pflicht, etwa verlooste oder gekün- digte Stücke gegen umlaufsfähige umzutauschen. Der Empfänger hat einen etwaigen Zinéverlust vom Tage der Lieferung an zu tragen.

Cession.

12) Bei Effekten, deren Besitzübertragung dur ch getrennte Anlage f{tattfindet, muß für jedes ein- e ein besonderes Uebertragungsgesuch beige- ügt scin.

13) Bei allen auf Namen lautenden Effekten, denen Bestätigungs- resp. Eintragungsvermerke bei- gefügt find, darf nur das leßte Giro in blanco auten.

14) Bei allen Aktien, bei denen im Handel die Uebertragung des Besißtitels zwingend ist, haben Käufer und Verkäufer die Cessionskosten zu gleichen Theilen zu tragen.

Bei Schlesishen FeuerversiGerungs-Aktien trägt Käufer die Cessionskosten resp. die nah 8. 9 Alinea 6 des revidirten Statuts von 1874 erwa(h- sende Uebertragungsgebühr allein.

A Dividenden- eine.

15) Bei Lieferung von deutschen Effekten, welche auf einen festen Zinsgenuß aus\ch{ließlich in Thaler- oder Reichswährung lauten, darf der zunächst fällige Zinscoupon fehlen, wenn er vom Betrage der Rech-

j Ultimo festgestellt is, werden in Bezug auf Zins-

{ ten, welche in Konkurs gerathen oder in Liguidation

nung in Abzug gebracht wird.

für den Monat zu rechnen ohne Rücksicht au? die Zahl der Kalendertage; fällt der Rückzahlungstag

lehnsnehmer am Börsentage vorher zurückzahlen oder er ist der Zinsberehnung bis zum nächsten Börsen- tage unterworfen.

Darlehnsgeschäfte, deren Rückzahlung auf einen

berechnung und Fälligkeit wie Ultimo. Effektengeschäfte behandelt. Stückzinsen.

22) Alle zinstragenden Papiere, deren KZinszah- lung eingestellt wird, werden von dem nächsten, auf die Einstellung dieser Zahlung folgenden Zins- u ab ohne Berechnung von Stückzinsen ge- andelt.

23) Bei dem Handel in Aktien von Gesellschaf-

treten, erfolgt die Einstellung der Berechnung lau- fender Zinsen auf Anordnung der Sachverständigen- Kommission.

24) Die Zinsen derjenigen Preußischen uny Pol- nishen Pfandbriefe, welche früher von Johannis und Weihnachten recchneten, werden vom 1. Juli und 1. Januar gerechnet.

25) Bei Russischen Effekten, auch denjenigen, welche amtlich nicht notirt werden, erfolgt die Be- rechnung der laufenden Zinsen vom Ersten des be- ¿üglichen Monats neuen Styls,

25) Alle Cifenbahnaktien, sofern dieselben nicht mit einem, einen festen Zinssaß ausdrückenden Cou- aas versehen sind, werden mit 49/9 laufender Zin- en gehandelt, Stammprioritäts-Aktien zu dem prio- ritätish zugesicherten Zinsfuße.

27) Alle Bank-, Kredit-, Industrie- und Berg- werks-Aktien werden mit 4%/ laufenden Zinsen ge- handelt, ebenso junge Aktien resp Quittungsbogen, selbst wenn die Gesellschaft zeitweise einen höheren

Zinsfuß als 4/6 vergütet.

Ausgenommen sind Reichsbank-Antheile, welche à 43%/9 laufender Zinsen berechnet werden.

Stammprioritätsaktien werden zu dem prioritä- tish zugesicherten Zinsfuße gehandelt.

28) Bei gezogenen Serien von Prämien- Anleihen werden außer dem Kaufpreise auch die laufenden Zinsen bei denjenigen Gattungen vergütet, bei welchen am Verfalltage außer dem Gewinn-Kapital auch die ganz- resp. halbjährigen Zinsen bei der Einlösung gezahlt werden.

. (Swbluß folgt.)

Handels - Register.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich

achsen, dem Königreih Württemberg und

dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags

bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik

Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt

veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die leßteren monatlich.

Berlin. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berin.

en Staats-Anzeiger.

1879.

die in dem Gese, betreffend das Urheberrecht an Mustern und erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Deutsch

Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich, Das trägt 1 A 50 S für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 S. _In fertionspreis für den Raum einer Drudjeile 0 S.

é Reich. (Nr. 50.)

E S E e

Actien-Gesellschaft für Fabrikation tehnisher Gummiwaaren, C. Shwaniß & Co,

vermerkt steht, ist eingetragen : Durch Beschluß der Generalversammlung vom 22. Februar 1879 (Seite 45 ff. des Beilage- Bandes Nr. 494 zum Gesellschaftsregister) ift dem §. 24 der Gefellshafts-Statuten ein Zusatz hinzugefügt worden.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma : W. Nemmert & Co.

am 27. Februar 1379 begründeten Handelsgesellschaft find (jeßiges Geschäftslokal: Prinzenstraße 30) ind: 1) der Fabrikant Friedrih Wilhelm Remmert, 2) der Kaufmann Magnus Wolff, ‘Beide zu: Berlin.

Dies ift in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 6865 eingetragen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 1834 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma : Gebrüder Haase

vermerkt steht, ist eingetragen: Die HandelégeseUschaft ist durch den Tod des Theilhabers Wilhelm (Lhristian Friedrih Möller aufgelöst; das Handelsgeschäft ist auf den Kauf- mannHermann Ludwig Wilhelm Möller zu Berlin übergegangen, welcher für dasselbe die bisherige Firma beibehalten, sodann aber am 1. Februar 1879 den Kaufmann Carl Gustav Wachtel zu Berlia als Handelsgesellshafter aufgenommen bat, die hierdurch entstandene Handelsgesellschaft, welche gleichfalls die bisherize Firma beibehalten hat, ist nah Nr. 6866 des Gesellschaftsregisters übertragen. Demnächst ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 6866 die Firma : Gebrüèter Haase und es sind als deren Gesellschafter die beiden Vor- genannten eingetragen worden. Die Gesellschast hat am 1. Februar 1879 be- gonnen. a Die vorgenannte Handelsgesellschaft hat dem Julius Heyne zu Berlin Prokura ertheilt und ift dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 4200 eingetragen, dagegen in demselben bei Nr. 2221 vermerkt worden : Die Prokura des Heyne is wegen Aenderung in den Gesfellschaftsverhältnissen hier gelöscht und nach Nr. 4200 übertragen.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 6201 die Kommanditgesellschaft in Firma: e A. W. Berger & Co. mit ihrem Siße zu Waldenburg und einer Zweigs niederlassung in Berlin vermerkt \teht, ist einge- tragen : Die Zweigniederlassung in Berlin ist zu einem selbständigen Handelsgeschäft erhoben und dem Kaufmann Ernst August Robert Deicke zu Berlin überlassen worden, welcher das Geschäft unter der Firma A. W. Berger & Co. Nach- folger fortseßt. Vergleihe Nr. 11,418 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 11,418 die Firma: A. W. Berger & Co. Nachfolger und als deren Juhaber der Kaufmann Ernft August Robert Deicke hier eingetragen worden.

Der Kaufmann Gottlieb Carl Eduard Meißner zu Berlin hat für sein hierselb unter der Firma:

l Carl Eduard Meißner (Firmenregisier Nr. 1428) bestehendes Handelss geschäft dem Oswald Reinke zu Berlin Prokura er- theilt, und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 4199 eingetragen, dagegen in demselben unter Nr. 4106 die dem Franz Meißner für diese Firma ertheile Prokura gelö\{t worden.

Gelöscht ift: Firmenregister Nr. 10,908: die Firma: O. Borchardt & Co. Berlin, den 27. Februär 1879. Königliches Stadtgericht. I, Abtheilung für Civilsachen.

Handelsrichterliche Bekannt machung. Nachstehender Vermerk: Foi, 430. „Le Schaum semlor in Bernburg“. Frau Uhrmacher Helene _Gerhold, geb. Schaum, hier ift in das Geschäft eingetreten. Die sonach vorhandene offene Handels8gesell- haft besteht aus: i ; 1) der Wittwe Caroline Wilhelmine Schaum, geb. Engel, 2) Frau Helene Gerhold, geb. Schaum, Beide hier, als alleinige Gefellschafterinnen, eas Li jede derselben zur Zeichnung der Firma erechtigt; i : i ist laut Verfügung vom heutigen Tage in das hiesige Handelsregister eingetragen worben. Bernburg, den 22. Februar 1879. Herzoglich Anhaltishes Kreisgericht. Der Handelsrichter. Mayländer.

B ernburg.

Zufolge Verfügung vom 27. Februar 1879 sind | Bieleseld. Bekanutmachung.

am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt : In unser Gesellschaftsregister , Nr. 4938 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:

In unfer Handelsregister ist am heutigen: Tage

woselbst unter Cte zufolge Verfügung vom 20. Februar

Ä LSLEE E!