1879 / 60 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Mar 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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¡S d ¿1 Tirol (und zwar in den Bezirken Bozen Umgebung mit 629 200 FlLund Roveredo Umgebung mit 721 000 L Schaden) und in Mähren (und zwr im Bezir?e Auspiß mit 447 275 Fl., Kromau 292 240 FI. und Nifkolsburg mit 275 900 Fl. Schaden). Leider scheint tro dieser Jahr für Jahr wiederkehrenden Schäden die Hagelversicherung keine Fortschritte unter der Landbevölkerung zu machen; denn die Gesammtsumme der von den verschiedenen in Oesterreich operirenden Hagelversicherungsanstalten geleiste- ten Entschädigungzbeträge belief \#ch im Jahre 1877 nicht böber als auf 470 466 Fl. oder 4,36%/9 der Schadenziffern.

Ueber die Ergebnisse der österreihischen Zucker-Kam- pagne 1878/79 liegt der Detailausweis bis Ente Dezember vor. Derselbe weist, was die Anmeldung zur Verarbeitung, und die Vor- chreibung zur Steuer betrifft, gegen die gleite Vorjahr8periode eine Vermehrung nach, die niht unbedeutend ist. Was die zur Versteue- rung angemeldeten Rübenmengen anbelangt, so zeigen si folgende Unterschiede während der Zeit vom 1. August bis leßten Dezember (fünf Monate 1877 und 1878): Oesterrei unter der Enns: 1877/78 218 590, 1878/79 314 975 metrisce Centner (+ 96 383); Böhmen 16 346 068 bez. 16 869 319 (+ 523 251); Mähren 5 495 126 bez. 6 313 050 metr. Ctr. (+ 817 924); Sthlefien 914 830 bez. 1051 094 (+ 136 264);1 Galizien 113 462 bez. 83 389 (— 30073), zusammen 23 088 076 bez. 24631 827 metr. Ctr. (+ 1543 751), Mit Aus- nabme von Galizien zeigt sich überall eine beträhtlihe Mehr- anmeldung, die in Mähren die größte absolute Höhe erreichte (817 924 metr. Ctr. oder 15 °/). Auch Böhmen weist eine Zu- nahme von mehr als einer halben Million metrisbe Centner aus. Im Totale ergiebt sich eine Zunahme von 1,54 Mill. metr. Ctr. oder um 7°/4. In Folge dieses günstigeren nachgewiesenen Er- gebnisses der Anmeldung ist auch die Steuervorschreibung höher au®- gefallen. Ohne Rücksihtnahme auf nachträglihe Korrekturen, die in Folge von BVetriebsstörungen jährlih regelmäßig eintreten (man hätt sie auf 12—15 9/6), ergeben sich folgende vorgeschriebenen Steuersummen: Oesterreißh unter der Enns 1877/78 159572, 1878/79 229 933 FI. Oest. W. (+ 70 361 Fl.); Böhmen 11 932620 bez. 12 314 602 Fl. (+ 381 982); Mähren 4011 446 bez. 4 608 532 Fl. (+ 597086 Fl.); Slesien 667 827 bez. 767 299 Fl. (+ 99 472 FI.); Galizien 82 827 bez. 60 874 Fl. (— 21953 Fl.), zu- fammen 16 854 292 bez. 17 981 240 FI. (+ 1 126 948 Fl.). Da die Steuereinheit für alle Länder die gleiche ist, so richtet sih die Vor- \chreibung naturgemäß nah der Änmeldung und es muß daher die größte Zunahme auf Mähren entfallen. Das Plus der Vor- \chreibung für Oesterreiß beträgt bis Ende Dezember 1878 1189 U N In der gleihen fünfmonatlihen Periode der Kampagne 1876/77 betrug die Rübenanmeldung 14 752 268 metr. Cir., die Steuervorschreibung nur 10 769 158 Fl. Was den Zukerexport anbelangt, so liegen für dieselben fünf Monate folgende Resultate vor: Es wurde aus Oesterreih exportirt: Rohzucker: in der Kampagneperiode 1877/78 760 546 metr. Ctr., 1878/79 611 505 metr. Ctr. (—149 041), Raffinatzucker 217 773 bez. 303 564 metr. Ctr. (+ 85 791). Der Zudckerexport hat eine andere Gestalt an- genommen ; der Rohzuckererport hat ab-, der Raffinatzuckererport hat zugenommen. Ueberdies wurden aus Ungarn 21 460 resp. 24587 metr. Ctr. (blos Raffinat) ausgeführt. Die Steuerrestitution für erxportirten Zucker bat in Oesterrei betragen vom August bis Ende Dezember 1877 9 355 668 szl., 1878 8 958 540 FI., Abnahme der Re- stitution daher 397128 Fl. In Ungarn rwourden restituirt 239 923 Fl. bez. 274 882 Fl. Im ganzen Sommerjahre 1878 wur- den- exportirt aus Oesterreich-Ungarn: Raffinatzucker 677 093 tmetr. Ctr. (mehr gegen 1877 um 234891 metr. Ctr.), Ruhzucker 846 990 metr. Cent. (weniger um 71 426 metr. Ctr.). Die Steuerrestitution berechnet sich für 1878 auf 14972734 Fl. ¡(davon entfallen auf Ungarn 564042 Fl.).

Getverbe und Handel.

Nach aus Canea auf Kreta hierher gelançten Nachrichten ist die bisher aus\{ließlich im Distrikte Milopotamo aufgetretene Rinderpest in Zunahme begriffen und erstreckt sich neuerdings auch auf andere Distrikte. Besonders heftig wüthet sie in dem im Osten der Insel gelegenen Lassißer Gouvernementsbezirke.

Von „Salings Börsen-Papieren“ ist der dritte, die Bankaktien behandelnde Theil soeben, in fünfter Auflage, bearbeitet von W. L. Hertslet, im Verlage der Haude- und Spenerschen Buch- handlung (F. Weidling) hierselbft ershienen. Diese Neubearbeitung ift wesentlich beeinflußt dur die seit der vorangehenden Auflage neu einge} ührte deutshe Baakgeseßgebung. Es hat in dieser Rücksicht die Anordnung des Stoffes eine grundsäßlich andere werden müssen, wenn die den ftatistishen Arbeiten des Verfassers eigene Vebersichtlichkeit erhalten werden und der . praktischen Verwendbar- keit kein Eintrag gesehen sollte. Das gesammte Material findet feine Behandlung in 4 Hauptabtheilungenz an der Spitze der érsten, die deutschen Notenbanken betreffenden Abtheilung findet man eine eingehende Besprehung des größten deutswen Bankinstituts, der Reichsbank, deren Geschichte, verschiedene Einrichtungen, Zwedwe, Pflichten und Privilegien im Zusammenhange dargestellt werden ; den deutshen Notenbanken {ließt sich die Inte-:nationale Bank in Luxemburg an. In der zweiten Abtheilung finden sich die Hypo- thekenbanken abgehandelt, und zwar 19 deutshe und 3 fremde. Der dritten Abtheilung find die übrigen Banken zugewiesen, und die vierte Abtheilung enthält die liquidirenden Banken, die ungefähr 70 an Zahl aufgeführt sind. Hiermit ist aber der Snhalt des vorliegenden Bandes keineswegs erschöpft. Es werden nämlich ferner besprohen die Banken, deren Aktien werthlos ge- worden find; dann folgen Uebersihten der angekündigten Rückzah- lungen auf liquidirende Industriegesellschaften und Eisenbahn- gesellschaften sowie Nachträge zum zweiten Theil, der die Staats- und Lotteriepapiere enthält. Im Ganzen reiht sich auch dieser neue Band würdig den vorhergehenden an und wird fich wie die Vor- gänger in allen Kreisen der Geschäft8welt Freunde erwerben.

Die Preußische Lebensversicherungs8-Aktien-Ge- fellschaft in Berlin hatte im Jahre 1878 an Kapitalversicherungen auf den Todes- beziehentlich Erlebensfall 3902 Anträge über 10 967 551 M Versicherungssumme zu erledigen und {loß 3049 Ver- sicherungen über 8236251 4 Versicherunassumme ab. Der reine Zuwacbs an Versicherungen betrug 1103 Versicherungen mit 3 054 026 4. Versicherungssumme und der Versicherungsbestand ult. 1878 14 316 Versicherungen über 32 518 866 4 Versicherungssumme. Für Schäten wurden theils bezahlt, 1heils reservirt für 166 Fälle 303 158 MÆ, d. h. ca. 13 000 Æ weniger als im Vorjahre, Durch den Tod eines Leibrentners ist der Gesellschaft ein größeres Kapital zuäefallen.

Vie Internationale Handelsgesellschaft in Liqu. wird aus der verfügbaren Liquidationsmasse 5 4 pro Aktie = 1 % vertheilen. Die mit 420 A. eingezahlten Interiméscheine wurden nah Rückzahlung von 20 A in Aktien à 400 6 umgewandelt, und sind auf diese in 1876 120 4, in 1877 20 #4 und auf je 3 Aktien eine Aktie der Danziger Oelmühle über 200 #4 mit einem fälligen Dividendenschein üb.r 8 A zurückgewährt worden.

In der Generalversammlung der Schlesischen Boden- fredit-Aktienbank wurde die von der Direktion vorgelegte Bilanz genehmigt, die Dividende auf 7 %/ für das Jahr 1878 fest- geftellt und der Verwaltung Decharge ertheilt.

Die Pianofortefabrik der HH. Hölling & Spangenberg in Zeit hat, wie die „Zeitzer Ztg.“ mittheilt, am 19. v. M. das 15 009 Instrument fertiggestellt und dieses Resultat durch eine ent- sprechende Feier begangen. Der Anfang des Geschäfts datirt vom August 1841, um welche Zeit Hr. F. Hölling im Verein mit dem Snftrumentenmacher Hrn. Kahnt eine Instrumentenwerkstatt errih- tete. Hr. Frdr. Frz. Spangenberg trat am 1. März 1843 in das Geschäft ein, das demnach jeßt 354 Jahr besteht. Mit geringen Mitteln und wenig-n Arbeitern begründet, steht das Geschäft heute als eire der ersten Firmen in der Pianofortefabrikatkon Deutschlands

a, deren Name auch in Schweden, Rußland, Amerika u. s. w. cinen

halten und die Anhänglichkeit von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, wie nachfolgende Angaben beweisen. Es sind nämlih von den Ar- beitern und Gehülfen:des Geschäfts 51 über 10 Jahre in dem Geschäft und zwar: 1 38 Jahre, 3 —29, 2 —27, 1 —26, 1 —25, 4 —24, 1 23, 3 22, 2 19, 4 18, 3 16, 5 15, 2—14, 6 13, 1 12, 5— 11 und 7 10 Jahre.

Das Gewinn- und Verlustkonto der Rotterdams{en Bank weist auf der Kreditseite außer einem kleinen Saldo von 3524 Fi. aus dem Jahre 1877 zwei Posten auf, nämlich Gewinn auf Wechsel 2c. 443 821 Fl. und Provisionen 312610 Fl. Davon waren zu bestreiten 125 801 FI. Geschäftsspesen, 69225 Fl. Ab- \chreibung für Dubiosen, Ueberweisung des halben Provisionsgewinnes aus den Kommanditar-Rechnungen an deren Reserve mit 62 609 Fl[., Verlust an Effekten und Konsortialgeshäften 14178 Fl. Es bleibt ein Uebershuß von 475617 Fl. Davon erhalten die Aktionäre wie im Vorjahre 6/4 mit 384 180 Fl., die Reserve 47/561 F[., die Verwaltung 32371 Fl. Die Mitglicderzabl der Kommanditär- vereinigung betrug 232 gegen 240 in 1877, mit einem Kom- manditfkapital von 9630 800 Fl., worauf 59% mit 481540 Fl. eingezahlt sind. Der von ihnen in Anspruch genommene Kredit betrug 4,41 Mill. Gulden, oder 44,58 9%/% des Kommandit- kapitals. An Provisionen wurden dafür 125 219 Fl. gezahlt, etwa 2,84 9/9. Diese V.reinigung hat im Laufe des Jahres bei 8 Fällen 96 952 Fl. verloren. Nah Ausgleihung des Verlustes enthält die Reserve der Kommanditäre noch 100768 Fl. gegen 123 956 Fl. Ende 1877. Das Institut besaß in eigenen Effekten 0,79 Mill. Gulden, in industriellen und finanziellen Unternehmungen 0,86 Mill. Gulden, in Svndikatsbetheiligungen 0,30 Mill. Gulden. Das Aktienkapital beträgt 7 Mill. Gulden, worauf aber noch 586 000 Fl. aussteben; die Reserve enthält nunmehr 384 180 Fl.

Wien, 10. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath ider Karl - Ludwigsbahn hat eine Generalversammlung auf den 17. Mai ausgeschrieben. Die Tagesordnung ist die übliche; der Termin zur Deponirung der Aktien geht am 18. April zu Ende.

Pest, 10. März. (W. T. B.) Der Direktionsrath der ungarischen allgemeinen Kreditbank hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, bei der Generalversammlung außer der Geneh- migung der vorgelegten Bilanz zu beantragen, daß aus dem Rein- gewinn von 1 167 628 Fl. 205 Fl. per Aktie vom 1. April ab als Dividende ausgezahlt, 64291 Fl. dem Reservefonds und 15 000 Fl. dem Pensiorsfonds zugewiesen und der Rest von 5474 Fl. auf die neue Rechnung vorgetragen werden.

Luzern, 10. Mär:. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Gotthardbahn-Gesellschaft hat den unter dem 4. März mit der Diskontogesellshaft, der Bank für Handel und Industrie und dem Bankhause S. Bleichröder abges{lossenen Vertrag, betreffend Garantie der Einzahlung auf diejenigen Gotthardbahn-Aktien, auf welche die letzthin ausgeschriebene Einzablung etwa nicht geleistet werden sollte, sowie Uebernahme von 6 Mill. Frcs. 5% Gotthard- bahn-Obligationen, genehmigt.

Verkehrs-Anstalten.

Kopenhagen, 10. März. (W. T. B.) Das Postdampf- \chiff aus Korsör ist heute früh in Kiel eingetroffen. Dasselbe ging Mittags mit voller Ladung wieder ab, mußte aber nach einem dreistündigen vergeblichen Versuche, nah Korsör zu gelangen, nah Kiel zurückehren.

Berlin, den 11. März: 1879.

Einwanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika über New-York.

Der Bericht der Auswanderungsbehörde (Commissioners of Emigration) des Staates New-York für das Fahr 1878 ist soeben erschienen.

Aus demselben ergiebt fich, daß die Einwanderung über ew-York im vergang:nen Jahre zugenommen hat.

Während im Jahre 1877 54 536 Einwanderer gelandet wurden, ist die Zahl derselben im verflossenen Jahre auf 75 347 gestiegen.

Untex den Einwanderern des vorigen Jahres befanden sih nah dem gedachten Berichte 23 051 Deutsche, während im Jahre 1876 deren 21 035 und im Jahre 1877 17 753 1m Hafen von New-York das Land betraten. i

Was die anderen Nationalitäten anlangt, so hat sich bei den meisten derselben ebenfalls eine Zunahme der Einwande- rung gezeigt. . So wird Großbritannien in dem Berichte der erwähnten Behörde pro 1877 mit nur 16 273 Personen ge- nannt, während es in dem jeßt vorliegenden mit 24 209 auf- geführt ist. : :

Von den mit geringeren Zahlen betheiligten Nationali- täten sind zu erwähnen; die Oesterreiher mit 3620 (gegen 3333 im Jahre 1877), die Norweger mit 2800 (gegen 1485), und die Franzosen mit 1648 (gegen 1221).

Die Zahl der im Jahre 1878 via New-York eingewan- derten Shweden beläuft sich auf 4162 (gegen 3710 im Vor- jahre), die der Russen auf 3340 (gegen 2391) und die der Staliener auf 4208 (gegen 2831).

Bei allen diesen Zahlenangaben is übrigens zu bemerken, daß zwischen den wirklihen Einwanderern und den gewöhn- lihen Reisenden, welche aus dem Auslande nah New-York fommen, kein Unterschied gemacht ist. Der vorliegende Bericht der New-Yorker Behörde wird daher bei Ausstellung einer allgemeinen Statistik über die europäishe Auswanderung nach den Vereinigten Staaten nur mit Vorsicht zu benugen sein.

Im oberen Geschoß der Königlichen Nationalgalerie ist heute die VII. Ausstellun g eröffnet worden. Dieselbe um- faßt Werke von Friedrich Preller.

In der Sitzung der Geographischen Gesellschaft vom Sonnabend gedachte der Vorsißende Dr. Nacht igal zunächst des Feld- marschalls Roon und zweier anderer Mitglieder, die die Gesellschaft durch den Tod verloren, und theilte sodann die neuerdings ein- gelaufenen Nachrichten von derN ohlfschenExpedition mit, Diesen zufolge haben fi die für den Sultan von Wadai bestimmten Ge- shenke Sr. Majestät des Kaisers, deren Verlust man bereits be- füré&tet hatte, am Orte ihrer Bestimmung, in Tripolis, wiedergefunden. Sie waren Mitte Januar in Genua verladen worden und follten auf dem gewöhnlihen Cours über Malta Tripolis erreihen. Dur ein Versehen war das Schif, das die Geschenke trug, nicht in Malta angelaufen und man fo lange Zeit ohne Kenntniß, über das Schiff geblieben. Rohlfs selbst hat von Sokur, zwölf Tagereisen südlih von Tripolis, einen ausführ- lichen Bericht eingesandt, der zwar géograpgeio naturgemäß nichts besonders Veuces bieten kann, da Rohlfs unbekannte Gcbiete ja noch nicht betreten hat, der aber einen viel versprechenden zoologischen Bericht des naturwissenshaftlihen Begleiters, Dr. Stöcker, und eine größere Anzahl aftronomisher Beobachtungen enthält. Hierauf sprach Dr. Peschnèl - Wshe über Nordenskiölds Expedition. Er gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Polarforshung überhaupt, die im 14. Jahrhundert bereits von den Engländern und nach ihnen vor Allem von den Holländern gepflegt worden sei. Nordenskiöld felbst is bereits seit 20 Sahren mit der Polarfrage verknüpft. 1858 unternahm er seine erste Reise na Spitbergen, der sodann noch mehrere folgten j 1870 ging er nah Westgodaland. Seine Versuche (1872, 74 und 75), den

nun Nordenskiöld daran, die nordöftlihe Durfahrt, ein bisher noch unge- [ôstes Problem, zu finden. Die Schicksale diefer seiner neueïten Expedition sind bekannt und sein Versuch geglüdckt. Er verließ am 25. Juli Skan- dinavien, erreichte am 20. August Kap Tscheljuskin, die nördlihste Spit * der alten Welt, war am 28. August an den Lenamündungen u d soll sih den Nachrichten nordamerikanisher Walfänger zufolge, die am 23. Oktober den Norden verließen, am Oftkap im Eise befinden. Ob nun diese leßteren Nachrichten ganz korrekt seien, hielt Dr. Peschèl-Löshe niht für feftftehend. Er war der Ansickt, daß Nordenskiöld, wenn er einmal soweit gekommen sei, mit seinem Dampfer auch die kurze Strele bis zum Ofsft- fap noch hâtte zurücklegen können. Wabhrscheinliher er- scheine es, daß Nordenskiöld in der Longstraße festsize. Auch in diesem Falle werde er jedoch sein Problem gelöst haben. Hieran {loß fich ein Bericht über Savoranan de Vrazza's Reifen am Ogowe, über die bereits in voriger Sißung kurz berihtet ward. Brazza hat annähernd dasselbe Gebiet erforscht, in dem unser Reisender Vr. Lenz geweilt hat. Er hat den Lauf des Ogowe verfolgt, ist durch das Land der Obota zu den Vanns gekommen, hat mit Lenz zusammen das Land der Atuma besucht, kehrte ven dort aber an den Mittel- lauf des Ogowe zurück, während Lenz weiter ging. Nachdem Brazza feine Vorräthe ergänzt, eilte er wieder in das Land der Atuma, hatte hier in Folge einer Blatternepidemie, die die Einge- borenen ihm zugeschrieben, viel zu leiden, und erreichte endlich den höchsten Punkt des Ogowe, der, wie er fand, aus zwei unbedeutenden Flüssen fih zusammenseßt, die an dem Ostabhang des Gebirges ent- springen, von dessen Westabhang die Flüsse kommen, deren Erfor- \chung si die Loango-Expedition zur Aufgabe gestellt hat. Brazza reiste nunmehr zu Lande weiter, kam an den Fluß Alima, dessen Be- fahren sich die umwohnenden Völker widerseßten und Brazza so hin- derten, die vermuthete Verbindung des Alima mit dem Congo zu erforshen. Er betrat sodann das Land der Wateke, überschritt den Aequator und kehrte nah einem vergeblichen Versuch, nach Osten vorzudringen, zurück. Brazza gedenkt noch ein zweites Mal jenez3 Gebiet zu bereisen.

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe hält morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr, Wilhelmstr. 118, seine dreizehnte Haupt- versammlung. Die Vorträge halten Hr. Baumeister Schäfer über Glasmalerei, Hr. Bildhauer Görgens über die Möbelfabrifkation auf der Pariser Weltausstellung. Die Vorlagen ausgeführtex kunst- industrieller Gegenstände haben die Herren Thampson & Fürstenau und Puls übernommen. Gäste können eingeführt werden.

E Pe f, 10. März. (W. T. B.) Das Wasser nimmt nur noch {wah zu, die untere und dic obere Schußlinie sind gerettet. Durch Dn een einer großen Arbeitskraft werden die Dämme derartig er- ht, daß man Szegedin als gerettet betrachten kann; die Stimmung der Bevölkerung ist eine bessere; Tausende eilen zur Ar- beit heran. Ï

Szegedin, 11, März. (W. T. B.) Die begonnenen Damm- arbeiten werden von ca. 1400 Personen Tag und Nacht fortgeseßt. Die Situation hat si ein wenig gebessert; am Bahnhofe ist das Wasser um einen halben Zoll gefallen. Sehr hart bedrängt ist die Gemeinde Dorozmaz; die dortige Gegend i} in ein unabsehbares, zwei Klafter tiefes Meer verwandelt. Man is bemüht, den Ein- wohnern von Dorozma, welhe sich in der größten Aufregung be- finden, Hülfe zu bringen. Auch die Ortschaft Szentes ist bedroht.

Im Residenaz-Theater ging gestern ein aus dem JItalie- nischen übertragenes dreiaktiges Schauspiel: „Zwei Damen“ in Scene. Der Verfasser, Paolo Ferrari, bisher in Deutschland noch unbekannt, genießt în seinem Vaterlande eines vortheilhaften Rufes als dramatischer Schriftsteller und hat mit dem in Rede stehenden Schauspiel einen Preis davongetragen, Wenn der Theaterzettel nicht mittheilte, daß Italien der Voden auf dem das Stück spielt und daß der Verfasser ein Italiener ist, so würde man auf Paris und einen Franzosen \{ließen. So ganz in der Manier der „Gesellshaftsdramen“ der Dumas, Sardou 2c. ist dieses Schauspiel gehalten. Derselbe Gegen- stand, das moderne „Sittenbild“, und dieselbe Art und Weise drama- tischer Arbeit. Paolo Ferkari ift ein sebr gelehriger Schüler seiner Meister, neben ihren Schwächen und Eigenarten hat er ihnen ihre bedeutenden dramatishen Fertigkeiten und Vorzüge abgeschen und weiß sie ausgiebig zu verwerthen. Damit ist denn auch gesagt, daß „Zwei Damen“ ein unterhaltendes und spannendes Stü ist mit efffektvollen Scenen und Situationen und einem sorgfältig gearbeiteten Dialoge. Neben diesen guten Eigenschaften verdankt das Stück die sehr beifällige Aufnahme, welche dasselbe gestern im Nesidenz-Theater fand, vornehmlich der vorzüglichen Darstellung. Vor Allen zeichneten sih Fr. Claar-Delia und Hr. Keppler durch die gelungene wirfsame Berkörperung ihrer Rollen aus. Leßterer gab in seinem Herzog von Noveralto eine interessante farbenreihe Studie dramalisher Genre- malerei, wofür ihm wiederholt lebhafte Anerkennung gespendet wurde. Neben den Genannten machten sich in den hervorragenderen Partien die Damen Frls. Beeg, Kafka, Castelli, Hagen und die Herren Patonay, Beckmann, Éggeling und Günther um die Darstellung wesentlich verdient. Anerkennung verdient auch die gewandte, f\org- Gee Berdeutshung des Stückes durch den Ueberseyer Richard

orton.

Im National-Theater macht gegenwärtig ein groß- artiges Ausstattungsstücck vieles Aufsehen, welches sich „Atlantic- Pacific“ oder „Ein ehrliher Schwindler“ betitelt und mit seinen Reise-Abenteuern zu Wasser und zu Lande, in 4 Akten und 10 Bil- dern, an das Jules Vecne’she Spektakelstück „Cine Reise um die Welt“ erinnert. Hier handelt es sich indeß niht um eine Wette, sondern um einen Wettlauf zwischen Unternehmern, die es auf die Entre- prise des interoceanishen Kanals durch die Landenge von Panama abgesehen haben und sich gegenseitig mit allen erlaubten und un- erlaubten Mitteln zuvorzukommen suchen. Den Sieg trägt \{ließ- lih etwas unwahrscheinliher Weise ein hochidealistisch angeleg-" ter junger Mann, ein Schriftsteller, davon, aus dem die Liebe mit einem Schlage einen rüctsihtslosen Geschäftsmann macht. Die an Unmöglichkeiten überreiche Handlung dient eigentlich nur zur Verknüpfung der üb:raus prachtvollen einzelnen Landschaft#- und Architekturbilder, diese aber sind mit ihrer ungemein ächt kostümirten Staffage wirkli als sehenswerth zu bezeihnen. Ganz befonders gilt dies von der Straße in Realejo in Nicaragua, aber auch von dem Urwalde am San Juan - Flusse und dem Straßenbilde in Peking. Ein Meisterstück der Theatermaschinentehnik ist das strandende Schiff „San Francisco“, von hoher Schönheit die Schlußansiht des Golfes von Neapel. Das Stück wird von tüchtigen Einzelkräften frish und spannend gespielt, daneben aber findet in den großen und zum Tbeil wild bewegten Ensembles auch eine zahlreide bunt und reich kostümirte Comparserie Verwendung, mit Hülfe deren die wirksamsten Effekte erzielt werden.

Im Zoologischen Garten wird von morgen, Mittwoch, den 12. März an, die Lappländer-Truppe, bestehend aus 10 Per- sonen : Männer, Frauen und Kinder, ihr Heim aufshiagen. Die- selben führen Rennthiere, Hunde, Schlitten, Sommer- und Winter- zelte und eine ethnographishe Sammlung mit sih. Vormitiags von 10—12 Uhr und Nachmittags von 1 Uhr bis zur eintretenden Dunkel- heit wird dem Publikum ihr heimathlihes Thun und Treiben, als: Einfangen dér Nennthiere mit Schlinge, Schlittenfahrea, Schnceschuhs laufen u. \. w., gezeigt werden.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen

Berlin:

guten Klang hat und demnächst auch auf der Weltausstellung in M us:ralien deutsches Fabrifat zu Ehren bringen wird, Wesentlich erreiht sind diese großen Erfolge auch dur das treue Zusammen-

Nordpol zu erreihez, mißlangen, auch fein 1876 mit einem Dampf- {chif erneuter Versu war erfolglos. Im vorigen Jahre machte fich

(einschlie li Börsen-Beilage).

Ti legitimirenden nächsten Intestaterben desselben

zum Deutschen

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Sve Bei s-Anzeiger und Königlich

Derlin, Dienstag, den 11. März

E Preußischen

= y Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, vas Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expeditio:t

des Deutshen Reihs-Anzeigers und Königlich

Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, s. V. Wilhelm-Straße Nr. 32,

. Steckbriefe und Untersuchurgs-Sachen. « Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergi.

. Verkäufe, Verpacktnngen, Submissionen etc. 7.

. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Steeckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Stecbricf. Gegen den Commis Bernhard Secadler ift die gerihtlibe Haft wegen Theil- nahme am betrüglihen Bankerutt in den Akten Litt. B, No. 345 de 1878 bes{lofen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird daher ersucht, den 2c. Seeadler im Betre- tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königlihe Stadtvoigtei - Direktion hier- selbst abzuliefern. Berlin, den 7. März 1879. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter- suhungssawen. Kommission Il. für Vorunter- suhungen. Besreibung. Alter: 25 Jahre, geb. 21. Septbr. 1853, Geburtsort: Wladislowa, Größe: 167 cm, Haare: blond, Augen : blau, Augenbrauen : blond, Nase: gewöhnlich, Gesichtsbildung: länglich, Mund: gewöhßhnlih, Zähne: voll und gesund, Ge- sichtsfarbe: gesund, Gestalt: \{lank, Sprache: deutsch, Besondere Kennzeichen : keine.

Steckbrief. Gegen den Agenten Hermann Krüger ist die gerihtlihe Haft wegen wieder- holten Betruges in den Akten Littr. K, Nr. 221 de 1879 beschlossen worden. Die Verhaftung hat niht ausgeführt werden tönnen. Es wird ersucht, den 2c. Krüger im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Kénigliche Stadtvoigtei-Di- rektion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 7. März 1879. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission IL. für Vor- untersuchungen. Beschreibung: Alter: 27 Jahr, geb. 2. Januar 1852 , Geburtsort: Roßlau, Größe: 1,60 bis 1,65 cm, Haare: dunkelblond, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Nase: groß, nah rechts gebo- gen, Kinn: zurückstehend, Gesichtsbildung: voll, Mund: gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deutsch, Gestalt : mittel.

Stecbrief. Gegen den Stellmachergese!len Johann Fricdrih Wilhelm Herholÿ aus Sol- din, geberen am 21. September 1857 zu Wolden- bruch, Kreis Greifenhagen, ift wegen dringenden Verdachtes des Diebstal,ls die Voruntersuchung er- öffnet worden. Der gegenwärtige Aufenthalt des- sclben ist unbekannt. Es wird ersucht, den 2c. Her- holß im Betretungéfalle verhaften und an unsere Gesängnißinspektion abliefern zu lassen. Templin, den 4. März 1879, Königliches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter.

Steckbrief. Der Stellmacher Friedrih Roth aus Kladau, ist wegen Diebstahls zur Untersuchung gezogen. Derselbe hat seinen bisherigen Wohnort verlassen und ist sein jeßiger Aufenthaltsort nicht zu ermitteln. Ein Jeder, der von dem gegen- wärtigen Aufenthaltsort des Angeschuldigten Kennt- niß hat, wird ersucht, uns denselben s{leunigst mittheilen zu wollen. Carthaus, den 5. März 1879, Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Offene Nequisiiion. Der Arbeiter und Knt- scher Wilhelm Kuzner aus Reuthau, hiesigen Kreises, ist durch unser rechtskräftiges Mandat vom 29, Dezember 1877 wegen vierfaher Vermögens- polizei-Kontravention zu vier Geldstrafen vou je 1 A, deren jeder für den Fall, daß sie niht beizu- treiben ist, eine eintägige Haftstrafe substituirt wor- den ift, au zur Tragung der Kosten, welche 50 betragen, verurtheilt worden. Es wird ersucht, von dem 2c. Kußner die Geldstrafen im Wege der Creku- tion beizutreiben eventuell die Haftstrafen gegen den- selben zu vollstreten. Sprottau, den 6. März 1879, Königliches Kreizgeriht. Kommissarius für Ueber- tretungen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dgl.

8: “a [ L Edictalladung.

achdem der Gräflih Görßtische Hofgärtner Christian Wilhelm Grühn, geboren am 5 Sep- tember 1814 zu Hamm bei Hamburg und vereheliht gewesen mit der am 14, Mai 1876 verstorbenen und Kraft gemeinschaftlichen Testaments beerbten Julia, geb. Ehrhardt, von Erfurt, am 19. Dezember 1878 ¿u Schliß ohne Hinterlassung von bekannten Leibes- erben und ohne testamentarishe Bestimmung über seinen Nadwlaß verstorben ist, werden Alle, welche Erbansprüche an diesen Nachlaß zu haben vermeinen, aufgefordert, folhe binnen 90 Tagen vom Tage des ersten Erscheinens dieser Ladung in den öffent- lichen Blättern dahier geltend zu machen und zu begründen, bei Meidung des Auz\{chlusses und Ueber- weisung des Nachlasses an ‘den Staat.

Schliß, am 24. Januar 1879. Großherzoglich Hessisches Landgericht Schlitz, OÙE,

Landrichter.

[2227] Proklame.

Der im Jahre 1845 nach Texas ausgewanderte, seitdem verschollene Heinrich Dietrich von Stein- brüden, geboren den 13. Dezember 1820, sowie die etwaigen Leibes- und Testamentse: ben desselben wer- den hierdurch aufgefordert, sich binnen 3 Monaten zur Empfangnahme seines unter vormundschaftlicher Verwaltung stehenden Vermögens zu melden, widri- genfalls dieses Vermögen ebenso, wie alle dem Ver- ollenen etwa künftig zufallenden Erbschaften den

R: ———————————

n. 8, w. von öffentlichen Papieren.

in Gemäßheit der Nagauischen Verordnung vom 21. Mai 1781 zunächst nuynießl’ch gegen Cauticn, nach Verlauf von weiteren 15 Jahren aber zu Eigerthum werden überwiesen werden. Dillenburg, den 1. März 1879. Königliches Kreisgericht. Mein.

E E [1812] Oeffentiiche Ladung. Gegen den Töpfergesellen Karl August Schil- liz (auch Scheliz) aus Templin, jeßt unbekannten Aufenthalts, ist wegen böslicher Verlassung die Ehescheidungsklage erhoben worden. Zur Beant- wortung dersclben ist ein Termin auf __ den 20, Juni 1879, Vormittags 9 Uhx. „in unserem Gerichtëelokal zu Templin vor dem Che- geriht anberaumt wrden. Der Verklagte wird hierdurh aufgefordert, {sich behufs Beantwortung dieser Klage bei dem unter- zeichneten Gericht alsbald, und spätestens in dem vorbezeichneten Lermin zu gestellen, widrigenfalls eine bôëlihe Verlassung sciner Ehefrau für erwiesen erachtet, und was Rechtens erkannt werden wird. Templin, den 31. Januar 1879, Königliches Kreidgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Subznissionen 2e.

992 J E Verpachtung. Die zur hiesigen Probstei gehörigen Vorwerke Betsche mit 499,35 Morgen (127 ha 50 a 29 qm) und 279,17 Thlr. Reinertrag, Stoki mit 628,25 Morgen (160 ha 49 a 60 qm) und 178,81 Thlr. Reinertrag, Lowin mit 435,75 Morgen (111 ha 18 a) und 112,42 Thlr. Reinertrag und einer im Gemeindeterritorio Zielomischel belegene Wiese von 4,93 Morgen mit 1,97 Thlr. Reinertrag, sollen im Wege des öffentlichen Meistgebots auf 14 Jahre anderweitig verpachtet werden. Zur Verpachtung ist ein Termin auf Freitag, den 28, PVärz d. J., Vormittags 10 Uhr, im Ortorosfischen Hotel hierselbst anberaumt, zu wel- chem Pachtlustige mit dem Bemerken hiermit ein- geladen werden, daß die Pachtbedingungen nebst Aus- zügen aus der Grundsteue:-Mutterrolle 8 Tage vor dem Termine bei dem unterzeihneten Kirchenvor- stand zur Einsicht ausliegen. Jeder Bieter hat vor Beginn der Lizitation eine Kaution von 1500 M zu erlegen. Betsche, den 6. März 1879, Der kathol. Kirhenvorsiand, KrUuUybkt. A: SMildT7.

[2241] Bekanutmachuug.

Zur meistbietenden Verpahtung der ungefähr T km von der Stadt Oppeln entfernten, durch cine Chaussee mit dieser Stadt verbundenen

Domaiue Sowade

auf den Zeitraum von Johannis 1879 bis dahin

1897 haben wir Termin auf

Dienstag, den 8, April cr., Vormittags 10 Uhr, Um lzesigen Schlosse,

vor dem Regierungs-Rath Herrn Bayer anberaumt.

Das zur Verpachtung bestimmte Areal umfaßt 655,628 ha, mit Einschluß von 558,4 ba Ackerland und 63,6 ha Wiesen und Weideländercien.

Das Pachtgelderminimum ift auf 7000 é und das zur Uebernahme erforderliche ditponible Ver- mögen auf 190000 M festgesetzt worden. Die Pacht- bewerber haben über den eigenthümlichen Besitz dieses Vermögens und über ihre Qualifikation als Landwirth möglichst vor dem Bietungstermine, spätestens aber in demselben sich auszuweisen. _Die Pachtbedingungen und Regeln der Licitation liegen im Geschäftslokale des Königlichen Sequesters Reymann zu Sowade und in unserer Domänen- Registratur im hiesigen Schlosse zur Einsicht aus, werden auch gegen Erstattung der Kopialien auf Verlangen in Abschriften mitgetheilt werden. Wegen Besichtigung der Pachtobjekte wollen sich Pachtbewerber an den genannten Sequester wenden. Oppeln, den 4. März 1879.

Königliche Regierung. Abtheilung für directe Steuern, Domainen und Forsten. Cto. 158/3.)

Nugzholz-Verkanf. Am Freitag, den 21, d, M. sollen von Morgens 10 Uhr ab in Finkenheerd aus hiesigem Reviere nachfolgende Hölzer meistbietend unter den gewöhnlihen Bedingungen verkauft wer- den : Belauf Fünfeichen alt Jagen 30: ca. 820 Eichen- und 1490 Kiefern - Langhölzer, sowie 31 Rm. Böttcherholz ; ferner verschiedene Cichen- und Kiefern- Langhölzer in der Totalität. Belauf Callinenberg alt Jagen 92: ca. 193 Kiefern-Langholz, Jagen 83 : ca. 260 Eichen- und 20 Kiefern-Langhelz. Belauf Schön- fließ alt Jagen 14: ca. 1320 Kiefern Langhölzec. Dazu ladet Käufer ein: Siehdihum bei Grunow, den 8. März 1879, Der Oberförster, Reuter.

Bau- und Nugzholz-Versteigerung im König- lichen Forstrevier Neustettin. E Bau- und Nuztholz vom diesjährigen Ein Gage aus den Schutbezirken Niederheide, Thurow, Mossin und Replin, und zwar: 1) ca. 750 St. Kief. Bau- und Schneideholz, 2) ca. 200 St. Eichen-Bau- und

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Zuvalidendau?k“, Rudolf Messe @& Bogler, G. L, Daube & Co., E, Schiisotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen grözeren

( ( ) 24 I

_1879-

| 5. Indastrielle Etablissements, Fabriken | und Grosghandel. j 9. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. | 3. Theater-Anzeigen, | In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten, / beilage. Æ

5)

ab im Lokale der hiesigen Bergbrauerei meistbietend versteigert werden, Das Holz ist durchweg von guter Form und feiner Taxtur. Inébesondecre sind ca. 100 St. Eichenblöcke, zu den feinsten Schueide- zwecken geeignet, hervorzuheben. Auch sind die Eicven- und Budchen-Abschnitte fast ausschließlich starke und cxtrastarke Stücke. Der Vertrieb qu. Holzes in weitcre Entfernungen is theils dur Cifenbahn-, :heils durch Flößverbindungen gewähr- leistet. Dasselbe lagert 3—4 km von den Bahn- höfen 2c. Bei Kreditgewährungen ist 4 Anzahlung des Meistgebots im Termin zu leisten. Die betr. ¿çoustbeamten sind angewiesen, den Kauflustigen das Holz vorher in den Schlägen vorzuzeigen. Neu- s¿cttin, den 8. März 1879. Dex Königliche Obecförster.

Nach Beendigung des Brennholz-Verkaufs-Ter- mins zum Lofalbedarf sollen am Donnerstag, den 20. d, M., von Vormittags 11 Uhr ab, im Nungschen Gastbofe hierselbst, aus dem Königlichen Gorsirevier Friedersdorf folgende Bau- und Nut- hölzer öffentlih meistbietend verkauft werden: Be- lauf Scaby: Jagen 27 (15) 2 Stück extra stark Kiefern-Bauholz, Jagen 50 (26) 29 Stück klein Kiefern-Bauholz. Belauf Tannenreich: Jagen 93 (46) ca. 80 Stük {wae Eichen-Nutenden, ca. 70 Stück Kiefern-Klein- und Mittel-Bauholz, ca. 150 Stück Stangen I., il. und 1II. Klasse. Belauf Burig: Jagen 159 (74) 1 Stü stark Kiefern-Bauholz, Jagen 198 (95) ca. 90 Stück Kiefern-Stangen I, Klafie, Tot. ca. 20 Stü hier sogenannte Kiehnstiele. Belauf Krummelu: Jagen 204 (48) 44 Stück Kiefern- stark und extra stark Bauholz, Tot. ca. 15 Stück Kiehnstiele. Außer den im Termin näher bekannt zu machenden Bedingungen wird hier nur bemerkt, daß Kaufsum- men bis 150 4 infl. sofort ganz, bei höheren Kauf- fummen 1/5 derselben im Termin baar zu zahlen sind. Friedersdorf, den 7. März 1879, Der Oberförster, Eyber.

_ Gs soll in dem am 18. März er. im Haase’ schen Gasthofe zu Viey von Vormittags 10 Uhr ab an- geseßten Lermine nachstehendes Holz: Schußbezirk Loppow, Jagen 26, ca. 60 Stück Eichen-Stangen IT, und Ill. KL, ca. 16 Stü Birken-Nuzenden; Schupbezirk Dolgensee, Jagen 70A4., ca. 180 Kiefcrn-, 10 Birken-Nußenden und ca. 20 rm Eichen-Pfablholz; Schuytbezirk Nehberg, Jagen 86B., Ca Stück Kiefern-Bauholz; Schuybezirk Spiegel, Jagen 34, ca. 25 Stück Eichen-Nußenden; Schutz- bezirk Kienwoerder, Jagen 105, ca. 2 Stück Birken- Nugzenden; Schußbezirè Glambeccksee, Jagen 127, ca. 10 Stück Kiefern-Bauholz; am Tage vorher Brennholz: von Vormittags 10 bis 12 Ühr einige Hundert Raummeter Kiefern Neis I. und II. Kl. bei be- schränkter Konkurrenz; nahher mehrere Hundert Raummeter Brennholz aller Sortimente, insbeson- dere ca. 800 rm RKiefern-Kloben aus Jagen 133 und 160, im Wege der Lizitation öffentlih an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung ver- kauft. Die Aufmaßregister können 3 Tage vor jedem Termin im hiesigen Dienstbureau eingeschen werden. Massin, den 7. März 1879, Der König- liche Oberförster. von Werder.

„Verlauf von Kiefernsamen. Auf der Könaig- lichen Kiefernsamen-VDarre zu Alt-Ruppin sind noch ca. 1500 kg vorjähriger, aber guter Kiefernsamen ¿um ermäßigten Preise von 3 F pro Kilogramm verkäuflih. Die Verpackung und Versendung ist dem Rentier Herrn Nosenträger zu Alt-Ruppin übertragen und find daher Meldungen an diesen zu richten, wenn die Empfangnahme hier nicht un- mittelbar Siatt hat. Forsthaus Alt-Ruppin, R an 1879. Ler Königliche Oberförster.

ert.

[2102] Bekanntmachung.

Bei der unterzeihneten Verwaltung foll die Lieferung von Schreib- und Druckpapier sowie von Schreibmaterialien für die Artillerie-Prüfungs-Kom- mission .vom 1. April 1879 bis ult. März 1880 im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Termin ift hierzu auf Loutag, den 24, März 1879, Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau am Kupfergraben Nr. 8, part. anberaumt. Die Bedingungen können im vorbezeichneten Bureau eingesehen und gegen Erstattung der Kopialien ab- schriftlih bezogen werden. Cto. 118/3.) Berlin, den 5. März 1879. Königliche Depotverwaltung der Artillerie-Prüfungs-KFommission.

[1705]

Der Transport der Akten u. #. w. der Abthei- lungen I., IL, IIL und V. des bisherigen Handels- Ministeriums an hiesige Behörden und Beamte vom 1. April d. F. ab soll unter den im Centralbureau, Wilhelmstraße Nr. 79, während der Dienststunden einzusehenden Bedingungen im Wege der öffentlichen Submission zur Ausführung vergeben werden. Zu diesem Zwecke ist auf

Mittwoch, den 12. März d. J.,

J Vormittags 11 Uhr,

in dem bezeihneten Bureau ein Termin anbcraumt worden, in welchem die bis dahin eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Sub-

Nutholz-Abschnitte, 3) ca. 40 St. Buchen-Nußholz-

Abschnitte, 4) ca. 33 rm Eichen-Nutholz in Klaftern,

5) ca. 40 rm Bu-n-Nutholz in Klaftern, sollen am Montag, den 17. d. Vts.,, von Vorm. 11 Uhr

E

Daaseusiein

Annoueen-Bazecanud, 4

Unternehmungslustige werden Hiervon mit der Aufforderung in Kenntniß geseßt, ihre Offerten ver- slegelt und mit der Aufschrift:

„Submission auf den Traus3port der Akten mehrerer Abtheilunen des bisherigen

_ Handels-Ministerinms“ bis lpâtestens zu dem anberaumten Termizue porto- frei cinzusenden.

Beriin, den 22. Februar 1879.

___ Ceutral-Bureau des Königlihen Zardels-Ministeriums.

[1986] Submission, _Vie zum Neubau einer Infanteriekaserne in Frank- furt a. O. erforderlichen

Dachdeckter-Arbeiten, veranschlagt auf 80853 31 S, sollen im Wege der unbeschränkten Submission an den Mindestfor- dernden in Verding gegeben werden.

Schriftliche Offecten, welche di: Aufschrift: „Sub- mission auf Dachdeckter-LArbeiten“ tragen müssen und franco einzusenden sind, werden bis zum

Donuerstag, den 20. März 1879, | Bormittags 10 Uhr, im diesseitigen Bureau, Kaserne I., Zimmer Nr. 8, entgegengenommea, woselbst der Kostenanschlag und die Bedingungen zur Einsicht ausliegen.

Leßtere, sowie der Kostenanshlag werd:n auf Er- fordern auswärtigen Subrmiitenten gegea Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt.

Frankfurt a. O., den 2. März 1879.

N

Königliche Garnison-Verwaltung.

9338 E OA Bcfauntmachung. In der hicsigen Strafanstalt werden in den nachsten Monaten ca. 50 bis 100 Gefangene dis- ponibel, unter welchen gelerate Tischler, Schlo/er und Schmiede, Maler, Holzpantoffelmacher 2c. sich befinden, die in der Anstalt bislang als solche be- [hâftigt gewesen sind und zu passenden, der Ge- sundheit nicht nachtheiligen Jadustrie-Arbeiten für Rechnung von Unternehmera durch öffentliches Aus- gebot, entweder getheilt, jedo nicht unter 10 Mann, oder au im Ganzen zu verdingen sind. Zuverlässige und iautionsfähige Unternehmer, welche auf diese Arbeitskräfte reflektiren, wollen ihre Angebote versiegelt mit der Aufschrift : „Offerte auf Beschüftizung von Gcfangeuen in i der Strafanstalt zu Lüneburg“ bis zum Dienstag, den 8. April ex. Vormittags 10 Uhr, einreichen, zu welcher Zeit die Eröffnung der Offer- ten stattfinden wird. _Die Bedingungen, welche dem abzuschließenden Kontrakte zu Grunde gelegt werden, können an den Arbeitstagen Vormittags von 8 bis 12 und Nach- mittags von 3—7 Uhr im Bureau des Inspektors eingesehen und Auswärtigen auf portofreies Ver- langen gegen Einsenduxg von 1 46 Kopialien mit- getheilt werden ; auch ist die unterzeichnete Direktion zu jeder weiteren Auskunft auf mündlihem wie \hriftlilem Wege bereit. Die Höhe der baar oder in zu verpfändenden Staatspapieren zu leistenden Kaution teträgt bei einer Beschäftigung von etwa 109 Mann . 300 MÆ.

O 600 , O e O

40 C.

50 z ¿-LOO) U, 1D In den Offerten ist zu bemerken, daß die Be- dingungen bekannt sind und Unternehmer denselben sich unteræirft. Lüneburg, den 8. März 1879, Cto. 159/3.)

Königliche Direktion der Strafanstalt.

"”

[2047] Beïauntmachung. Die in der Zeit vom 1, April 1879 bis ul März 1880 im Betriebe der Gewehrfabrik zu Danzig

entstehenden rptr. 20000 kg Gußstahl -Bohr (Dreh-) Spähne, ; L 6000 kg G Bes Sn

un 3000 kg Eisen-Frais-Spähne follen in einem auf Freitag, den 28. März cr.,

Vormittags 11 Uhe, im Büreau der genannten Fabrik anberaumten Ter- min im Wege der Submission an den Meistbieten- den verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen liegen im Geschäfts- zimmer der Gewehrfabrik zur Einsicht aus; auch können dieselben gegen Erstattung von 1 4 Kopia- lien übersandt werden. Die Offerten müssen den Bedingungen genau ent- sprechen und bis spätestens vor Beginn des obigen Termins an die unterzeihnete Direktion franko ein- gesandt sein, worauf Kaufltebhaber noch besonders aufmerksam gemacht werden. Danzig, den 3. März 1879. Königliche Direktion ver Gewehrfabrik.

[2246] __ Bekanuntinachung,

Es foll für das Wirthschaftëjahr 1879/80 die Lieferung im Wege der Submission vergeben wer- den von nawfolgenden Bekleidungs- 2c. Stücken und Materialien, als :

Halsbinden, Lederßandschuhen, grauer, blauer

mittenten werden eröffnet werden.

und grüner Futtec-Leinwand, Unterhosen- und