1879 / 67 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Mar 1879 18:00:01 GMT) scan diff

tische der Erlaß der Salzsteuer eventuell in Ausficht gestellt werde, während man eine Besteuerung des Brodes vorhabe, eine ernste, sahlihe Behandlung niht erkennen zu können,

während der Präsident des Reichskanzler-Amts, sowie der |

Abg. von Kardorff konstatirten, daß zu diesem Vorwurfe eine Veranlassung durchaus niht vorgelegen habe. Die Position „Salzsteuer“ wurde bewilligt. :

Bei der Position „Branntweinsteuer“ brachte der Abg.

Schneegans verschiedene Mißstände der bestehenden Brannt- |

weinsteuergeseze und deren Handhabung in Elsaß-Lothringen zur Sprache. Beim Schlusse des Blattes hatte der Unter- Staatssekretär Herzog das Wort.

Oerzog

Die vom 1. April ab im Weltpostverein zur Er- |

hebung kommenden Posttaxen find bereits veröffentliht. Wir machen indeß noch besonders

liche Taxe von 10 „j in Anwendung kommt. Für Waaren- proben über 100 bis 250 g beträgt das Porto im innern Verkehr Deutschlands gleihfalls 10 4, im Weltpostverein da- geaen 5 _„Z für je 50 g. l und Waarenproben zu einer Sendung ist zulässig gegen Ent- rihtung der Taxe für Waarenproben (mindestens 10 _4). Die vor einiger Zeit versuchsweije und unter Vorbehalt des Widerrufs getroffene Bestimmung, wonach für die unter Band

versandten Kataloge, Preislisten und sonstigen Drucsachen, | wenn denselben Stoffproben oder Zeugmuster beigefügt waren, |

die Dructsachen-Taxe zu berechnen war, ist durch die Fest- seßungen des Weltpostvertrages aufgehoben.

Die Spar- und Vorschußvereine im Bereiche

der Post- und Telegraphenverwaltung haben auch |

für das verflossene Jahr erfreuliche Ergebnisse geliefert. Nach der Geschäftsübersicht zählten die Vereine Ende 1878 zusammen 30401 Mitglieder (3440 mehr als Ende 1877). Vermögen sämmtliher Vereine betrug am Schlusse des Jahres 1878 4624942 H; gegen 1877 i| eine mehrung um 756911 H eingetreten.

zeitig die Reservefonds von 44 610 M (1877) auf 64451 erhöht wurden. Es is unzweifelhaft ein sehr erfreuliches Zeichen fruchtbringender Wirksamkeit, daß die 1872 be- gründeten Vereine innerhalb sechs Jahren beinahe 5 Millionen Mark Ersparnisse angesammelt haben. Eine so beträchtliche Summe würde \{werlich erspart worden sein, wenn der Einzelne lediglich auf si allein angewiesen gewesen wäre. Die mitgetheilten Zahlen dcs wirthschaftlichen Aufshwungs der Vereine bekunden deutlih, daß die Grund- lagen, auf denen die leßteren beruhen, durchaus gesund und geeignet find, die Wohlfahrt ihrer Mitglieder nacbhaltig zu fördern.

Um die unter Nr. 2 der Allerhöchsten Kabinetsordre

vom 30. April 1878 den Unteroffizieren beim Ausscheiden |

bewilligte einmalige Beihülfe von 165 # erhalten zu können, muß der betreffende Unteroffizier volle 12 Jahre aktiv ge- dient haben. Die Kriegsjahre kommen, nah einem Erlaß des Kriegs-Ministe!s vom 10. d. M., auf diese 12 Jahre nicht doppelt in Anrechnung, wie aus dem im §8. 10 des Ge- seßes vom 4. April 1874 enthaltenen Hinneise auf die 88. 58 und 75 des Geseßes vom 27. Juni 1871 Über die Pensioni- rung und Versorgung der Militärpersonen 2c. unzweifelhaft folgt.

Nach einem Spezial-Erlaß der Minister des Jnnern und der Finanzen vom 1. d. M. steht, nah den Bestimmungen der S8. 36, lit. b, und 37 der Exekutions-Ordnung vom 30. Juli 1853 und des §. 1 der Jnstrukftion vom 15. November 1853, dem Exekutor der Anspruch auf die tarifmäßigen Pfän- dungsgebühren stets auch für den Fall zu, daß es wegen

der gänzlichen Unpfandbarkeit des Schuldners zur wirklichen |

Pfandziehung nicht gekommen ist. Demzufolge seien in dem

vorliegenden Falle die von dem Kreissteuer-Exekutor liquidirten |

Pfändungsgebühren aus Staatsmitteln gezahlt worden, da die-

|

j

selben durch ein im Interesse des Fiskus eingeleitetes Exreku- | ( 1 , : An C welche

| dahin geht, die Regierung zu ersuhen, Schußzölle für die | j

tionsverfahren entstanden seien. Dagegen könnten die für einen Schöffen liquidirten Zeugengebühren nicht tewilligt wer- den, da die Zuziehung eines Zeugen zu der versuhten Pfän- dung durch den Fnhalt des Pfändungsprotokells überhaupt nicht gerechtfertigt werde.

Jm Auftrage des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ist von dem Geheimen expedirenden Se- kretär Höper eine, die Darstellung der historishen Entwickelung des preußischen Staatseisenbahnwesens bezweckende Samm-

lung der auf die finanziellen Verhältnisse der preußischen | Staatseisenbahnen und die finanzielle Betheiligung des preußi- |

schen Staats an Privateisenbahnen bezüglihen Gesetze, Erlasse 2c. nebst zugehörigen Motiven, Denkjchriften, Berichten der Kommissionen des Landtages, dem Titel „Die Preußische Eisenbahn-Finanz-Geseßgz- gebung“ bearbeitet worden.

Handel, Gewerbe und öffentlihe Arbeiten der Firma Carl Heymanns Verlag in Berlin W., Mauerstraße 63, 64, 65 mit

der Maßgabe überlassen, daß von dem auf 40 4 pro Exemplar |

festgeseßten Lzdenpreise den Reichs- und preußishen Staats-

behörden bei direktem Bezuge ein Rabatt von 10 Prozent ge- |

währt werden muß. Königsberg, 18. März.

R

Der zweite Provinzial-

Landtag von Ostpreußen ist heute von dem Königlichen |

Kommissarius, Ober-Präsidenten von Horn, ges{lossen worden. Danzig, 18. März. Die Rede, mit welcher der König- liche Kommissar, Regierungs-Vize-Präsident von Salßtwedell, den Il. Provinzial-Landtag der Provinz West- preußen beute eröffnete, hat folgenden Wortlaut: Hochgeehrte Herren!

Heute, da si die Vertreter der Provinz Westxreußen zum erften Male wieder versammeln, nachdem unser Vaterland durch das tief ershütterncke Ereigniß heimgesuht worden ist, daß die geheiligte Person unseres hocverehrten und vielgeliebten Monarchen von rucb- loser Mörderhand {wer verleßt und Sein theuret Leben zweimal von äußerster Gefahr bedroht wurde, fühlen Sie gewiß vor allen Dingen

das Bedürfniß, dem Gefühle der Entrüstung und der Trauer darüber Ausdrudck zu geben, daß eine so eniseßlihe That inmitten des treuen deutschen und preußischen Volkes hat geschehen können, und damit den wärmsten Dank gegen den Allmächtigen zu verbinden, der denncch die tiefste Schmach und den größten Verlust in Gnaden abgewendet hat, die unser Volf hätten treffen können,

durch welche Er so unrvergleihlihe Thaten zum Ruhme und Segen un}jeres Vaterlandes vellbracbte.

darauf aufmerksam, daß für | Waarenproben im inneren Verkehr Deutschlands, wie im | Weltpostverein, bis zum Gewicht von 100 g eine einheit-

Die Vereinigung von Drucksachen |

Das |

Ver- | An Gewinn- | antheilen bezogen die Mitglieder 91 281 #, während glei-

Staatsverträgen 2c. unter |

Der Verlag dieses jeßt im |

Druck fertig gestellten Werkes is Seitens des Ministers für | schreibt, in so fern von dem preußischen Einführungsgeseße

; 3 / i , indem nit nur das | Leben unseres Kaiserlihen und Königlichen Herrn echalten, sondern | Ihm au die volle Eesundheit und Wirkegékraft wieder gegeben ift, |

| Meine Herren! Als si dic Vertreter der Provinz Westpreußen | ror einem Jahre zum erften Male hier versammelten, da galt es, | den Grund zu legen, auf welchem si ein felbftändiges provinzielles | Leben aufbauen und in dem Zusammenwirken aller seiner Organe und in der Ausgestaltung sciner einzelnen Institute zum Segen für | die neu gebildete Provinz und ihre Bewohner nah allen Richtungen bin kräftig entwideln und befestigen sollte. :

Sie haben diese Grundlagen in Ihrer vorjährigen Versammlung in treuer und angeftrengter Arbeit geschaffen und tie von Ihnen ge- wählten ausführenden Organe der provinziellen Selbstverwaltung haben im Laufe des Jabres die neuen Einrichtungen ins Leben ge- | führt und in praftishe Anwendung geseßt. | Die Erfahrungen dieses Jahres haben gewiß die Ueberzeugung

übe | und lebenéfähiger sei, und daß die Provinzialverwaltung West- | preußens die Aufgaben, die ihr gestelit und die Hoffnungen, die an ihre | Wirksamkeit geknüpft find, wohl zu erfüllen im Stande ist. Auf der anderen Seite hat aber, wie es ja in der Natur der Satte liegt, die praktische Anwendung der von Ihnen geschaffenen | Einrichtungen klar an den Täg gelegt, welhe Mängel daran zu

| beseitigen, welche Verbesserungen anzubringen, und welche Bedürfnisse j

zur Förderung des materiellen und geistigen Wohls der Provinz und | ibrer Bewohner nochþ durch die Wirksamkeit der Provinzialrerwal- tung zu befriedigen sind. Die Beschlußnatme darüber, in welcher | Weise und durch welche Mittel dieses Ziel in allmähliher Ent- | widelung erreiht werden soll, wird die vorzüglihe Aufgabe der jeßt | vorliegenden Session des Provinzial-Landtages sein.

Es wird Sie, Hochgeehrte Herren, zu diesem Behufe in Hervor-

| ragender Weije die Frage beschäftigen, in welhem Maß sich das dringende Bedürfniß na einer Verbesserung der Kommunikatior€- mittel, namentlich in Bezug auf die Ausdehnung und Vervoll- ständigung des | vielfachen berechtigten Ansprüchen auf den anderen Verwaltungé- gebieten, die Ibrer Fürsorge anvertraut sind, und den Rücksichten | einer weisen, dur die gegenwärtigen Zeitverbältaifse doppelt ge- botenen Sparsamkeit in der Verwendung dc:r der Provinz zu Gebote stehenden Geldmittel, vereinigen läßt; es werden Ihnen in dieser Richtung von Seiten des welche Sie der sforgfältigsten und gewissenhafteften Prüfung unter- Die eben bezeihnete Frage wird eine hervorragende

| ziehen werten. i L die Feststellung des Hauptetats der Verwaltung

| Bedeutung für f M des Provinzialverbandes für das Rechnungsjahr 1879/80 haben,

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Ihr Interesse für die Förderung von Kunst und Wiftenschaft, sowie | des Gewerbefleißes in den Grenzen unserer Heimathsprovinz an den |

| Tag zu legen.

| In vorzüglihem Grade wird auch die erhöhte | für die Geisteéfranken ihre Thätigkeit in Anspruß nehb- Es indem Ihnen Vorlagen wegen Erweiterung und I

D.

Verbeïserung der vorhandenen Anstalten für die Heilung und hörigen die {were Last zu erleichtern, die mit der Unterbringung | und Behandlung dieser beklagenétwerthen Geshöpfe verbunden ift.

| Ebenso wird die Mitwirkung der Provinzialvertretung in An- | spru genommen werdea für eine vollkommenere Einrichtung der be-

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| stehenden Taubftummen-Anstalten des Provinzialverbandes und zur |

| Unterftüßung der in verschiedenen Kreisen der Provinz eingerichteten | Taubstummen-Hilfeanstalten, welhe der Gewährurg reichlicherer | Mittel aus Provinzialfonds dringend bedürfen, um ihre Aufgaben

in zweckentsprecender Weise erfüllen zu können. | ___ Ingleichen werden Sie Festseßzungen darüber zu treffen baben, durch welde Einrichtungen die Provinz der ihr obliegenden Ver- | pflichtung, für die Zwangserziehung verwahrloster Kinder in wirk- | famex und zuglei men]cheßfreündliber Weise genügen soll.

Wenn Sie dam noch die * definitive Anstellung * der höheren

| Provinzialbeamten bewirkt haben, und es Ihnen gelingen sollte, die

Vermögenéaug®einandersezung* mit der Provirz Ostpreußen zu einem | allseitig befriedigenden Ende zu führen, so werten Sie in der be- | vorstehenden Landtagésefsion die Organisation des Provinzialver- bandes und seine Verwaltung zu einem erfreulihen Abs{lusse ges | bracht haben. | Von Seiten der Staatsregierung werden | Tagen von Tedeutung nit zugeben; dieselben | auf die Vornahme ron Ersaßwahlen für gemishe Kommissionen ter f 1 Q |

Ihnen diesmal Vor-

taatlichen Prorinzialverwaltung beziehen. Kraft des mir Allerböcit ertheilten Auftrages erkläre i bier- | mit den 2. Westpreußischen Provinzial-Landtag für eröffnet. Wiesbaden, 18. März. (W. T. B.) Jn der heutigen Sigzung des nassauishen Kommunal-Landtages wurde Seitens der Majorität ein Antrag eingebracht, welcher

Landwirthschaft, den Weinbau, die Viehzucht und die Eisen- industrie einzuführen. | Vayern. München, 17. März. (Allg. Ztg.) Durch | Allerhöhste Entschliezung is genehmigt worden, daß das | Montirungsdepot JFngolstadt der Jntendantur des | T. und das Montirungsdepot Nürnberg der Jnten- | dantur des Il. Armee-Corps in erster, in höherer Jnstanz | dem Kriegs-Ministerium analog den Garnisonsverwaltun- gen vom 1. April 1879 an untergeordnet werde. Soeben ist eine neue Ausgabe des „Militär-Handbuchs des | Königreichs“ für 1879 erschienen.

| Anhalt. Dessau, 16. März. Das Ausführungs- | geseß zum deutshen Gerichtsverfassungsgeseßze, | welches noch der Berathung der Justizkommission des Landtags unterliegt, weicht, wie man der „Magdeb. Ztg.“

| ab, als es nicht wie dort Grundsäße über die Verleihung der | den Richtern zu gewährenden Gehälter und das Aufrücken | derselben im Gehalt, so wie über die Stelle, welche neu er- | nannte oder in einen anderen Befoldungsetat verseßte Richter | in der Reihenfolge einnehmen, feststellt. Jn aüen diesen Be- | ziehungen ist in Preußen das Dienstalter für maßgebend er- | lärt worden, und es sollen die für die Bestimmung des Dienstalters maßgebenden Grundsäße durch Verordnung fest- | geseßt werden. Man hält nun hier die Annahme jener Bej:immun- | gen wegen des Einrückens neu ernannter Richter nah dem Dienst- | alter aus dem Grunde für bedenkflih, weil in Anhalt sich | als Ausgangspunfkt für die Bestimmung des Dienstalters ein | anderer Zeitpunft als der des bestandenen zweiten juristischen | Examens nicht würde aufstellen lassen, dann aber bei dem | Eintritt von Rechtsanwälten in den Richterdienst oder bei | der Anstellung von Hülfsrichtern in den ständigen Richter- | dienst eine große Härte für die bereits angestellten ständigen | Richter herbeigeführt würde. Eben so glaubt die Regierung, | daß dur eine derartige Bestimmung ihr eine freiere Be- | wegung in Bezug auf die Einstellung etwa aus Preußen zu | berufender Richter in die Reihenfolge der anhaltishen Richter | unmöglih gemacht würde, Aus ähnlichen Gründen hat man | geglaubt, von geseßlihen Festseßungen der Richtergehälter, wenigstens vorläufig, absehen zu müssen, vielmehr soll die Regelung dieses Punktes der Einführung eines Normaletats vorbehalten werden.

| Schwarzburg: Nudolstadt. Rudolstadt, 17. März. ! Das neueste Stück der Geseßsammlung veröffentlicht das

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rall befeftigt, daß der neu geshaffene Organismus ein gesunder |

vorhandenen Nees von Kreis-Chaussecn mit den |

Previnzialauëshusses Vorlagen zugehen, |

| welche eine Hauptaufgabe Ihrer bevorstehenden Berathungen bilden | | wird, Sie werden bei der Etatsberathung aub Gelegenheit haben, |

Sürsorge |

Verpflegung dieser Unglüdcklichen zugehen werde1, welche den Zweck | as traurige Loos derselben zu verbessern und ibren An-

werden si lediglich |

Geseg, die Ausführung des Gerichtéverfassungs- geseßes vom 27. Januar 1877 betreffend. Danach werden die bisherigen Justizämter in Amtsgerichte, das Kreisgericht in ein Landesgeriht umgewandelt. Das dur Geseß vom 16. März 1855 in dem Fürstenthum eingeführte Jnstitut der freien Gerichtstage hat sich, wie man der „Leipz. Ztg.“ schreibt, durhaus bewährt, indem im Jahre 1856 die Zahl der angemeldeten Sachen 2206, im Jahre 1878 dagegen 6249 betrug, von denen meyr als die Hälfte erledigt wor- den sind.

Neuß á. L. Greiz, 17. März. (Lpz. Ztg.) Der vertagt gewesene außerordentlihe Landtag des Fürstenthums ist auf den 21. d. M. wieder einberufen. Demselben werden dem Vernehmen nach die zur Ausführung der RNeichs- Justizgeseße noch erforderlihen Gesetzentwürfe vorgelegt werden.

Oesterreich:Ungarn. Wien, 18. März. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Abgeordnetenhauses wurden Seitens der Regierung Vorlagen eingebrat, betreffend die Forterhebung der Steuern bis zunr Ende des April, betreffend einige Nachtragskredite für das Unterrichts- und Handele- Ministerium und betreffs der Registrirung der Seehandels- schiffe. Der Gesezentwurf, betreffend die Forterhebung der Steuern bis Ende April, enthält die Ermächtigung, zur Deckung des Defizits im Jahre 1879 Goldrente im Ro- minalbetrage von 100 Millionen Fl. zu begeben, event. so lange die Begebung nicht stattgefunden hat, die nôötzigen Be- träge im Wege der s{webenden Schuld zu beschaffen. Zur Verlesung aclánate eine Petition des Klubs der Land- und Forstwirthe bezüglih des Handelsvertrages mit Deutschland ; das Geseß, betreffend die Theilung von Geväuden nach mate-

| riellen Antheilen, wurde angenommen.

Die „Pol. Korr.“ meldet: Aus Adrianopel: Gene- ral Skobeleff ist mit der Arrièregarde bis auf Weiteres nach Mustapha Pascha zurückgegangen. Vor dem Abmarsche verabschiedete sih der General auf das Freundschaftlihte von dem österreichishen Konsul und den türkishen Behörden. Mit den abziehenden Russen verließen gegen 20 000 bulgarische Familien Rumelien. General Skobeleff mußte vorgestern eiligst Truppen nah Slivno senden, wo der inzwischen mit dem General Stolipin und dem französishen Kommissar Cou- touly eingetroffene Finanzdirektor Schmidt abermals das Ziel feindseliger Demonstrationen war. Aus Cettinje: Sämmtliche montenegrinischen Distriktskapitäne berathen gegen- wärtig über das einzuführende neue Verwaltungssy stem. Aus Rom: Zwischen dem Vatikan und der bulgarischen Regierung finden Unterhandlungen statt wegen Ernennung eines katholischen Patriarchen von Bulcarien.

Pest, 18. März. Das Unterhaus hat bei der Be- rathung des Kultusbudgets den Antrag auf die Vorlage eines Gesetzes über Glaubensfreiheit abgelehnt, dagegen den Antrag auf die Vorlage eines Gesezeniwurfs über die Einführun g der Civilehe angenoramen. Der Minister-Präsident Tisza tehrt heute Abend aus Szegedin hierher zurü.

Schweiz. Bern, 19. März. (W. T. B.) Nath einer Mittheilung des „Bund“ wird zu Ende dieses Monats eine- Konferenz der Gotthardbahnstaaten zur Prüfung des Finanzausweises dcs Gotthardbahn-Unternehmens zu- sammentreten.

(N. Zürch. Ztg.) Die eidgenössishe Sanitäts fommission hat am 10. d. M. in Bern ihre erste Sizung gehalten. Es wurde beschlossen, Vorbereitungen für das Bundesgeseß, betreffend polizeiliche Maßnahmen gegen Epidemien, in die Hand zu nehmen; als Referent über diesen Gegenstand ist Hr. Dr. Zehnder in Zürich bezeihnet. Jn Bezug auf die Jmpffrage erklärte fih die Kom- mission dahin, daß der Jmpfzwang für einmal beibehalten werden solle und es keinem Zweifel unterliege, daß die Jmpf- frage, als eine Frage des Schußes gegen eine epidemische Krankheit, in den Rahmen der Bundesgeseßgebung falle. Die Kommission will diesem Gegenstande eingehende Aufmerksam- feit schenken und hat Hrn. Dr. Loß in Basel mit der Aus- arbeitung eines Schemas beauftragt, nah welhem das in den Kantonen bereits vorhandene statistishe Material über die Pockenkrankheit gesammelt werden soll. Gleichzeitig sollen auch Erhebungen über die bisherige Einrihtung der Jmpfkon- trole gemaht und inskünftig die Nacfrankheiten der «Fmpfung statistish festgestellt werden. Durch die leßgenannten Aufzeihnungen hofft man namentli auch einer allgemeinen Morbilitätsstatistik über die hauptsächlihsten Volkskrankheiten bahnbrechend vorzuarbeiten. Was die Trichinenfrage betrifft, so wird, auf eine nähere Orientirung gestüßt, welche bei den Kantonen über Fleishimport und hieran sich fknüpfende Beobachtungen einzuholen is, Herr Dr. Loß der Kommission Vorschläge machen, welche Maßnahmen allfällig vom Bund zu ergreifen seien. Eine weitere Arbeit: der Entwurf eines Bundesgeseßes über den Medikamentenhandel, wodur der Ankündigung und dem Verkauf von Geheimmitteln gesteuert werden joll, ist Seitens der früher hierfür bestellten Spezial- tommission nahezu erledigt worden und es wird si die eid- genöfsishe Sanitätskommijsion mit dieser Angelegenheit darun nicht weiter befassen. Was dagegen die Pest betrifft, so wurde Herr Vize-Präsident Dr. Sonderegger mit einem Referat über die Borkehrungen beauftragt, welche zu treffen wären, wenn die Seuche näher rücken oder plöglih ein Pestfall auf- treten sollte.

Großbritannien und Jrland. London, 17. März. (Allg. Corr.) Das „Hofjournal“ schreibt: Bei dem König- lihen Hochzeitsfrühstücke am 13. d. M. wurden folgende Toa ste ausgebraht: Fhre Majestät die Königin brachte die Gesundheit des Hozen neuvermählten Paares aus; Se. König- liche Hoheit der Prinz von Wales trank auf die Gesundheit Fhrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin und die Jhrer Majestäten des Königs und der Königin der Belgier. Der König der Belgier brachte den Toast auf die Gesundheit der Königin Victoria aus. Nach dem Diner am Abend brachte die Königin die Gesundheit Jhrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin FFriedrich Carl von Preußen aus.

18. März. (W. T. B.) Jn der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Schaßkanzler Northcote auf eine bezügliche Anjrage: Der Regierung sei keine Mit- theilung darüber zugegangen, daß ein Ultimatum an den König von Birma abgesendet worden sei. Jm Fortgange

| der Sißung wurde ein Antrag Cartwrights auf Einsezung i eines Ausschusses zur Berathung der neuen Zölle an-

genommicti, nahdem die Regierung diesem Antrage beigestimmt hatte. Jm Laufe der Debatte erklärte der Unter-Staatssekretär Bour ke, Modifikationen der Zölle seien mögli, doch müßten dann auch andere Länder außer Spanien berücsichtigt wer- den; außerdem sei hierbei auch auf die Behandlung Bedacht zu nehmen, die der englische Handel in anderen Ländern finde. _ Aus Calcutta wird dem Reuterschen Bureau unterm 13. ds. telegraphirt: Die heutige amtliche Zeitung veröffcntliht den Finanzausweis der indischen Re- gierung. Jn dem Finanzjahr 1877/78 betrug dana die Einnahme 58 920 000 Pfd. Sterl., die Ausgabe, einschließli der Summe von 3 543 087 Pfd. Sterl. zur Abhülfe der dur die Mißernten hervorgerufenen Hungerénoth, 62 510 000 Pfd. Sterl. Dazu fam noch die außerordentlihe Ausgabe von 4 790 052 Pfd. Sterl. für öffentlihe Arbeiten. Für das Finanzjahr 1878/79 find die Einnahmen auf 64 680 000 PBfd. Sterl., die Ausgaben auf 63 380 000 Pfd. Sterl. geschäßt, was einen Uebershuß von 1 300 000 Pfd. Sterl. ergiebt, der nach Abtragung der auf 670 000 Pfd. Sterl. geshäßten Gesammtkosten des Krieges für das laufende Jahr durch den Wechfelcoursverlust auf 400 000 Pfd. Sterl. reduzirt ist. Die Ausgaben für produktive öffentlihe Arbeiten sind auf 4 599 000 Pfd. Sterl. veranschlagt. Für das Finanzjahr 1879/80 sind die Einnahmen auf 64 620 000 Pfd. Sterl., die orzentlihen Ausgaben dagegen auf 65 950 900 Vfd. Sterl. geshäßt, wovon 2 000 000 Pfd. Sterl. für die Kosten des afghanischen Krieges bestimmt sind. Die ordentlichen Ein- nahmen übersteigen die Ausgaben um 1 395 000 Pfd. Sterl., während die außerordentlihe Ausgabe für öffentlihe Arbeiten auf 3 500 000 Pfd. Sterl. reduzirt ist. Die Kosten des afgha- nischen Krieges in beiden Jahren werden auf 2670 000 Pfo. Sterl. veranschlagt. Der durch die Schwankungen des Wechselcourses entstehende Verlust wird auf 3 952 000 Pfd. Sterl. geshäßt. Es soll eine 4/2 prozentige Anleihe im nominellen Betrage von 5 000 C00 Pfd. Sterl. in Jndien auf- gebracht werden.

Die neuesten N ¿cchrichten vom Kap reichen bis zum 25. Februar. Dem Reutershen Bureau“ wird via Madeira telegraphirt:

o4chSQTEer

Maje|:ät F elena mit Verstärkunger

ïam vorgestern von St. jer Insel in der Kapstadt an un

gab sih ohne Verzug nad atal. Die Zulus bleiben unthätig. Fin unbedeutendes at i zwischen Lüneburg und Derby an der Grenze des zt | gefunden, wobei Oberst Rowlands Streitkraft etlic;ze Rinde te. De Nachri(ht von dem erfolgreihen Scharmütel des nts Buller von der Kolonne des Obersten Wood, bei wel%em 409 Rinder erbeutet wurden, ist besiätigt, aber die Meldung von dem Ausfalle des Obersten Pearson in Efcwe wird dementirt. Seit der Ankunit der Verstärkungen aus St. Helena ist bes{hlofsen worden, den Entsatz des Obersten Pearson zu bewerkstelligen. i:

Mèoirofsi, ein Häuptling der Bapute, einer Abzweigung der Basutes, hat si geweigert, ten britischen Behörden einen Sohn von Dodo, der aus dem Gefängniß, in welbes er wegen Pferdediebstahls ge- steckt worden, entkommen und eine Zuflucht bei Moirosi gesubt batte, augzuliefern. Leßterer gab seine Absicht kund, das Lager in Palmeit Fontein anzugreifen, infolge dessen eine weitere Gensd'armerie- Abtheilung dabin beordert wurde. Andere Streitkräfte haben eben- falls Befehl erhalteo, sich in Bereitichaft zu seten, um nah dem bedrchten Punkte abzumarschiren. Bis jeßt ist indeß kein offener Akt der Rebellion verübt worden, und man hofft zuversichtli, cs werde fein solch extremer Schritt gethan werden. Nichtsdestoweniger ist es bekannt, daß Abgesandte von Cetewayo, dem Zulukönig, Moi- rosi jüngit besubt haben. Ungeachtet verschiedener beunruhigender Gerüte glaubt man nit, daß die Boers si zu Feindseligkeiten in Transvaal werde: hinreißen lassen. Die Regierung des Orange- Freistaates hat sich geweigert, das Werben von Freiwilligen für den britischen Kriegédienst in ihrem Territorium zu gestatten oder Beis stand gegen die Zulus zu gewähren.“ |

Dem „Standard“ wird aus der Kapstadt via Ma- deira unterm 25. v. M. berichtet :

„Die pelitishen Nachrichten aus Transvaal sind unbefriedigen- der N:tur. Man erwartet, die Farmer werden am 27. in irgend einem Orte zwischen Prâätoria und Heidelberg eine Zusammenkunft halten. Sie kaufen, wie es heißt, große Quantitäten Getreide und Pälver, und obwehl man hofft, daß mit der Natbriht von der Ankunft der großen Verstärkungen aus England die Gemüther si beruhigen werden, ist es doch mögli, daf uns die Boers ernste Verlegenheiten bereiten dürften. Di:s wird felbst in Kreisen einge- räumt, in deren eine fanguinishe Anschauung über die Situation herrscht. Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge, baben in Folge des ungeregelten Standes der Dinge Raafe's Reiter und Weatherley's Grenzjäger, sowie ein großer Theil der jeßt in Derby stationirten Kolonne des Obersten Rcwland Bcfeble erhalten, sofort na Prâätoria zu marschiren, wo Oberst Rowland tas Kommarto führen wird. Der General-Gouverneur selber wi: d sich in Kurzem na Prätcria begeben. Den neuesten Berichten von der G:enze zufolge ift der Tugela roch immer unpassirbar, aber er fällt rasch. Lord Chelmsford war in Durban, um mit dem Admiral ¿u fonferiren; seine Aufnahme daselbst war durcaus keine herzliche.“

_ Frankreich. Paris, 17. März. (Fr. K.) Die Tages- ordnung Rameau's ist heute, dem Beschlusse der Depu - tirtenkammer gemäß, an den Straßenecken von Paris und ohne Zweifel in allen Gemeinden Frankreihs angeschlagen worden. Die Affiche is ?ndeß nicht von dem Ministerium Waddington, sondern nur von dem Polizei-Präfeften Andrieux fontrafignirt. Die Minister hatten sih der Abstimmung über dieje motivirte Tagesordnung enthalten. Die Herren Broglie und Genofsen drohen, wenn man ihnen jeßt nicht gestatte, auch ihren Protest allenthalben neben dem von dem Polizei- Präfekten promulgirten Aktenstücke anzushlagen, mit einem Verleumdungsprozesse gegen Herrn Andrieux. Sie behaupten, daß fle diesen Prozeß bei jedem Gerichte anstrengen fönnten, in dessen Sprengel die Kundmachung erfolgt sei; sie würden einen Bezirk zu finden wissen, in welhem sie in beiden Instanzen zu ihrem ReŸHte gelangen; eventuell werde der oberste Gerichtshof des Landes zwischen ihnen und der De- pulirtenkammer, welche sich strafrehtlihe Befugnisse ange- maßpt hätte, zu rihten haben. Jedes Gericht würde sich aber in dem von den Exministern angedrohten Prozesse für inkom- petent erklären müssen, da es die Rechtmäßigkeit eines Be- \chlusses der Deputirtenkammer nicht zu prüfen, Herr Andrieux und seine Vorgeseßten aber nur im Auftrage der Kammer gehandelt haben.

Der Protest des ehemaligen Ministers Rochebouët und Genossen is, wie der „Temps“ vernimmt, gestern in Abwesenheit des Präsidenten der Republik im Elysée eingereicht und heute früh dem Präsidenten vorgelegt worden. Nachdem Herr Grévy von dem Aktenstück- Kenntniß genommen, \hickdte er es mit einem drei Zeilen langen Briefe des Jn- halts, daß er nicht in der Lage sei, diesen Protest entgegen- zunehmen, an seine Verfasser zurü.

Der Bericht über die Anträge der Abgg. Spuller und Laroche - Joubert, betreffend die Rückverlegung der

Laufe der nächsten Woche erstattet werden. Der Aus\chuß beantragt die Verwerfung der Vorlagen, insofern die Rüe- fehr nah Paris niht im Wege einer einfa hen Resolution verfügt werden fönne; dagegen empfiehlt er, imEinvernehmen mit dem Senate einen Kongreß einzuberufen, welcher den auf den Sig der Kammern in Versailles bezüglichen Artikel der Verfassung aufzuheben oder zeitgemäß zu amendiren hätte.

Jn Lyon waren, wie gemeldet, eine Anzahl Arbeiter vor der Präfektur erschienen, um in ihrer bedrängten Lage

Arbeit zu verlangen. Di: Thatsache ist rihtig, nur hat das Auftreten der Arbeiter durchaus feinen beunruhigcnden Charakter gehabt. Eine Deputation der Anstreicher und Gypêarbeiter (platriers) hatten Tags vorher den Vrä- jeften um eine Unterredung gebeten, um eine Petition überreihen und erläutern zu dürfen. Jn der Vetition beklagen sie sich, daß sie keine Arbeit haben, und zwar einmal, weil die Bauthätigkeit darniederliege und dann weil vorzugêwe.se fremde Arbeiter Beschäftigung finden. Jn der Unterredung verwies der Präfekt fie darauf, daß mit dem Beginne der milden Jahreszeit sich auch die Bauthätigkeit wieder beleben werde. Jn Betreff der fremden Arbeiter ver- sicherte der Präfekt, daß Arbeiten für Rechnung der Gemeinde niht an Fremde vergeben würden, daß die Verwaltung si bemühen werde, ähnliche Bedingungen bei der Ertheilung von Staats- oder Departemcntêarbeiten aufzustellen, daß es aber nit möglich sei, die Kontrahenten zu verpflichten, keine fremde Arbeiter zu beschäftigen.

__ (Cöln. Ztg.) Die Kammern werden vom 18. April bis zum 31. Mai Ferien haben. Die Mai-Minister suchen Mittel und Wege, um die Sache wegen der moti- virten Tagesordnung der Deputirtenkammer vor den Staatsrath zu bringen. Jn Folge des Art. 7 des von

dem Minister Ferry über die Freiheit des höheren Kongregationen, welche 88 Häuser mit einem Personal- bestande von 1937 Mitgliedern besizen, in Frankreih keinen 27 Unterrichtsanstalten mit 843 Ordensgliedern besizen. Man berechnet die Anzahl der Zöglinge, die in j Je r j 0. Die meist interessirten Forauen-Kongregationen, die nidt mehr Unterricht er- lerinnen. 18 G

Minister-Präsident Waddington von seinem Posten zurück- treten werde, und daß in der seitherigen Zusammenseßung der „Agence Havas“ als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. Der neu ernannte Botschafter |

, Gen ] ] d dorthin ab, um seine Beglaubigungsschreiben noch vor der Abreise des Kat!ers Alexander nah Livadia zu überreichen. öffentliht ein Dekret, durch welches das s. Z. erlassene Ver- bot der Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh und gehoben wird. :

Versailles, 18. März. (W. T. B.) Die Depu-

rt 1 den betreffend die Be-

willigung eines Kredits für den Neubau des Palais der französishen Botschaft in Berlin, einstimmig __ Türkei. Konstantinopel, 18. März. D E D) n Fclge der in Slivno stattgehabten Demonstrationen dur die bulgarishe Mitiz mehrere Verhaftungen vor- nehmen lassen. serbishe Regierung hat die Mächte aufgefordert, provisorisch. gegen}eitige Meistbegünstigu ngsverträge abzuschließen. unterzeichnet worden. Ende März findet hier eine große Versammlung in Eisenbahnangelegenheiten statt. (O L D) Der Londoner „Standard“ sieht ih gemüßigt, die Nachricht zu verbreiten, daß die russische Regierung be- äußeren Schuld zu besteuern. Diese Nachricht ist völlig erfunden, und es kann dieser entschiedensten Verneinung ein unumstößliher Grundsaß für die russishe Verwaltung bleibt, nirgends dem russishen Staatsgläubiger durch Steuern beim Kreditgeben zugesagt worden find.

Amerika. Washington, 18. März. (W. T. B.) Die eröffnet worden. Als Sprecher wurde Randall wieder- gewählt. Eine Botschaft des Präsidenten Haycs is der

Unterrichts eingebrahten Geseßes können 27 Männer- Unterriht mehr ertheilen, darunter die «Fesuiten, welche 2 net ) jenen 88 Häu- jern Unterricht erhalten, auf 71 000. theilen sollen, haben, wie man berehnet, an 200 000 Schü- T. B.) Die Gerüchte, daß der des Kabinets Modifikationen eintreten würden, werden von nt er m Sl. _Peter3- burg, General Chanzy, reist heute Abend i 19+ März. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ ver- Schafvieh aus Deutschland und Luxemburg wieder auf- tirtenkammer hat den Geseßentwurf, angenommen. gegen den Finanz-Direktor Schmidt hat General Stolipin Serbien. Belgrad, 18. März. (W. T. B.) Die Zwischen England und Serbien ist gestern ein folher Vertrag HAußland und Polen. St. Petersburg, 19. Mär3x. shlossen haben solle, die Coupons der inneren und obiger Nachricht des „Standard“ hinzugefügt werden, daß es oder auf indirektem Wege die Benefizien zu entziehen, die ihm außerordentliche Session des Kongresses ist heute Repräsentantenkammer bis jeßt nicht zugegangen.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Tirnowa, Mittwoch, 19. März. Die Notabelnversamm- lung hat einstimmig eine Adresse angenommen, in welcher dem Kaiser Alexander Dank abgestattet und zuglei auf die Wichtigkeit einer Organisirung Bulgariens, sowie auf die augenblicklihe unsichere Lage des Landes hingewiesen wird.

Statistische Nachrichten.

Von den fstatistischen Nachrichten von den preußischen Eisenbahnen, bearbeitet auf Anordnung Sr. Excellenz des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentlicze Arbeiten von dem technishen Eisenbahnbureau des Ministeriums, ist Band XXV. er- {ienen (Berlin 1878, Verlag von Ernst u. Korn). Derselbe ent- hält die Ergebnisse des Jahres 1877 (die Angaben beziehen sich bei den Staatsbahnen, der Berlia-Dreédener, Münster-Enscheder und Rhein-Nahe-Eisenbahn auf das Etatsjahr 1. April 1877—78, bei den übrigen Bahnen auf das Kalenderjahr 1877).

Die Länge der im eigenthümlichen Besitz des preußischen Staates oder preußischer Gefellshaften befindlihen Bahnen betruz hiernach zu Anfang des Jahres 1877: 8 Staatsbahnen 4495,09 km, 6 Privatbahnen unter Staatsverwaltung 3434,15 km, desgl. 37 von Privatdirektionen verwaltet 9217,08 bm, zusammen 17 146,32 kw. Außerdem waren von der Bahn Marienburg-Mlawka 93,87 km im Betriebe; mit Hinzurechnung der Militärbahn (45,99 km) ergiebt sih eine Gesammtlänge von 17 286,18 km.

die Gesammtlänge Ende 1877 auf Staatsbahnen, 344929 km Privatbahnen 9430,82 km unter Privatverwalturg, zusammen außerdem Thbeilstrecken: Berlin - Weßlar 6,69 km, Mlawka 143,03 êm, Weft-Holfteinishe Eisenbahn 77,93 [itärbabhn 45,99 km). Davon waren verpachtet 94,31 km ur gepadte so daß sih die Betriebélänge Ende 18 | im Jahreëdurchschnitt avf 18 916,69 km ftellt.

Außer den oben angegebenen 18 047 km Preußen oder preußis Gesellschaften eigenthümlich gehörigen Bahnen- waren in Preußen Ende 1877 noch 16 Streckea fremder Staaten 2c. mit 526,72 km im Be- Irieve, wogegen 1041,01 km der preußishen Bahnen Preußen [i Die Gesammtlänge der in Preufen im Betriebe befindlichen Eisenbahnen beträgt hiernach 1 woron indessen 138,12 km Staats ert i 1. Januar bis Ende März 1 17 394,59 km verbleiben.

__ Für den Personenverkehr ( 18016,69 km, im Sabre:durbsHni verkehr 18 324 km bezw. 17 931 4

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_ Die Zahl der beförderten Persone billets) beirug 114 804 613, das Gewi (88 365 629 t Eil- und gewöbnli Militär-, Babngut, Vieh un

An Kilometer Person 32,4, jede Gut 61,7).

_ Dabei sind eingekommen für die Perfon 1 sür die Tonne Gut pro Kilometer 4,59 S (4,46 bzw. 7,26 4).

Im Ganzen sind 3 722 501 599 Personen-Kilometer und 7 953 911 285 tkm der Güter befördert worden, durchs{hnittlich pro Kilometer Babn 213 651 Personen-Kilometer und 448 458 tkm.

Die Einnahmen haben betragen: aus der Perfsonenkteförderung und Gepäcküberfrawt 138 355513 Æ (pro Kilometer 7941 M6) 25,1 % der Gesammteinnahmen; aus dem Güterverkehr 375035414 M. (pro Kilometer 21 145 4) = 68/5; an sonstigen Einnabmen (inkl. 1 226127 Æ Reinertrag der Vergütigung für die Benußung fremder Bahnstrecken) 37 895 084 A = 6,9%; zusammen 551286011 M (abzüglih jener 1226 127 Æ pro Kilometer 30 983 M).

Die A usgaben betrugen: Reine Betriebsausgaben 275 516 428 é. (davon für die Bahnverwaltung 84 438 019 4 = 30 /o, Tran®- portverwaltung 167 010163 K = 60,6 %%, allgemeine Verwaltung 24 068 246 Æ = 8,7 9/9); für Erneuerungen u. dgl. 38 252 191 Á, für Benußung fremder Bahnstrecken 3760085 M, zusammen 317 528 704 6 oder“ pro Kilometer (abzüglich der 3 760085 E) 17 674 MÆ, 50,1 % der Bruttoeinnahme, 57 2% dr Gesammteinnabme (bei den Staatéëbahnen 69,7 9/9).

Der Ueberschuß ergab 275769583 # = 15464 M ber Kilometer = 5,81 % des verwendeten Anlagekapitals (bei den Staatébabnen 6,14%, den unter Staatsverwaltung stehenden Privat- bahnen 6,01 °%, bei den anderen Privatbahnen 5,57 °/9).

Auf die Stammaktien wurden incl, Zinsen an Dividende 4,40 0 (mit Hinzurechnung der Staatszushüsse auf Grund von Zinsgarantie 4,62 °/0), auf die Prioritäts-Stammaktien 2,43 %/% vertheilt. Fm Ganzen hat das zinêberechtigte Anlagekapital 4,34 °%/9 (mit der Zins garan'ie 4,50 %/) ergeben.

Die Reservefonds hatten am Jahress{luß 15 005475 M, die Erneuerungéfonds 108 720 969 #4 Bestand.

Die Vergleiche dec Statistik des Jahres 1877 mit denen der Vorjahre bleiben einem weiteren Artikel vorbehalten.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der 13. Band der ihrer Vollendung entgegengehenden ¿¡wölften Auflage des großen Brocckhaus'shen „Conversations-Leri- Tons liegt mit dem 156. Hefte abgeshlof}sen vor. Er umfaßt die Artikel Salz bis Stabilität, unter denen viele der größeren werthvolle mono- graphiscbe Abhandlungen bilden. Dahin gehören: Sanct-Gottbard (von Waeber-Lindt), Sauerstoff (von R. v. Wagner), Sti omyceten oder Spaltpilze (von M. Willkomm), Swulen (von K. Pilz), Shutz- zollsystem (von V. Böhmert), Socialdemokratie und Socializmus (ron demselben), Sehen (von A. Graefe), Spiritismus (von W. Windelband), Staat (von BVluntschli). Wie in den naturwiisens{aft- lichen und technischen, so finden fih au in dea geshichtliben und geographischen Artikeln bereits alle neueren Grgebnisse der Forshung verwerthet. So ist der Siebenjährige Krieg auf Grundlage der Be- rihtigungen umgearbeitet, die Ranke’s archivalishe Studien unlängst zu Tage gefördert haben. Deztgleichen ward ükterall die einslägige Literatur mit bibliographisher Genauigkeit bie zur Gegenwart naÞ- getragen. Von den Biographien dieses Bandes erwähnen wir die des Generals Scharnhorst, der Philosophen Schelling, Schopenhauer, Spinoza, der Schriftsteller und Dichter George Sand, Stiller, Walter Scott, Shakspeare (von Delius und Gildemeister) Das erste Heft des 14. Bandes (Heft 157) liegt ebenfalls bereits vor.

ro Kilometer 3,58

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Die soeben erschienene Nr. 6 der Zeitschrift für vater- ländische Geschichte und Alterthumskunde „Der Bär“, Verlag von Nicolai (R. Stricker) hierselbst, {ließt das erste Quartal dieses Jahres mit einigen vortcefflicen Arbeiten ab, von denen namentli der sehr interessante Aufsaß von E. Dominik: „Berlin an der Oder“ zu nennen ift. Das in ehrwürdigem, sechéchunder:- jährigem Alter stehende Kloster zum Heiligengrabe in der Prieznitz hat an Hcn. Oskar Schwebel einen fenntnißreihen Schilderer ge- funden; ret erg sind au die Wörtererklärungen des Sebaldus (1650) zu lesen. Wenn man auf die reiche Menge des Stoffes zurück- blickt, welchen die Verlagshandlung mit Unterstüßung ihrer Mit- arbeiter den Lesern im verflossenen Vierteljahr gebracht hat, und den billigen Preis von 1,50 in Betracbt zieht, für wel&en man auf diese mit Illustrationen versehene Zeitschrift für vaterländishe Ge- chichte und Alterthumskunde bei allen Postanstalten abonnirt, so darf man dem verdienstvollen literarishen Unternehmen einen stetig wachsenden Leserkreis als sicher in Ausficht stellen.

Haag, 16. März. Die von dem Central-Comité für die Erpedition nah dem nördlichen Eiêmeere eingeleitete Sammlung von Beiträgen behufs Wiederausrüstung des „Willem Barends“, welher demnächst zu seiner zweiten, auf achtzehn Mo- nate berebneten Reise nah dem Norden auslaufen soll, bat dem Vernehmen na einen fo erfreulihen Fortgang, daß man eine baldige vollständige Deckung der Kosten, welde 20000 Guld:n nit über- fteigen werden, erwarten kann. Se. Majestät der Köniz und der

Kammern nach Paris, wird von dem Abg. Meline im

Im Jahre 1877 find 766,82 km neu eröffnet worden, so daß \sih

Prinz Alexander haben neuerdings dem Lokalccmité im Haag an-