1879 / 86 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Apr 1879 18:00:01 GMT) scan diff

grande in Venedig, von Gustav Bauernfeind, Pegli an der Riviera di Porente von Guftav S{önleber und Monaco von Arthur Calamé.

Die Buchhandlung von Joseph Jolowicz in Posen hat vor Kurzem ein VerzeichaißvonSchriften über Philosophie, die in ihrem antiquarishen Bücherlager vorräthig sind, veröffentlicht. Dasselbe führt in 1015 Nummern Probe über Philosophie im All- gemeinen, die verschiedenen Zweige derselben, die verschiedenen philo- fsophisden Systeme, sowie die Probe der Philosophen des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit und auf diesclben bezügliche Schriften an. Man findet in diesem Kataloge u. A. die Schriften von Aristoteles, Cicero, Seneka, Leibniz, Mendelssohn, Kant, Jacobi, Fichte, Hegel, Scelling, Steffens, Scbleiermacher, Hartmann, Rosenkranz, Braniß, Elmenich, Trendelenburg. Auch auf Schopenhauer beziehen sich mehrere Sch:iften. Plato's Werke, einige hundert Nummern, sind im Katalog Nr. 53 verzeichnet.

Land- und Forstwirthschaft.

Die Schafpocken erlangten, nach den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheittamts, im Quartal Juli-September eine sehr bedeutende Verbreitung, welche nicht nur die des unmittelbar vorhergehenden Quartals, sondern auch die des entsprehenden Quar- tals im Jahre 1877 bei Weitem übertraf. Die Seuche herrschte:

Quartal Ouartal Quartal

April /Juni Juli/September Juli/September

1878 1878 1877 in 30 Kreisen, in 81 Kreisen, in 39 Kreisen, -„ 116 Ortschaften, 687 Ortschaften, ,„ 411 Ortschaften, 158 Gehöôften, 1156 Gehböften, 624 Gehöften.

Von den 1156 Gehöften sind 336 folche, in denen die Schut- impfung der Lêmmer vorgenommen wurde, cs haben mithin Aus- brücbe der natürliden Pccken in 820 Gehöften stattgefunden. tar ag vertheilen \fich wie folgt auf die einzelnen Prov nzen des Staates: natürlide Pocken Schußimpfungen

4,00 9%, 15,005°%/,

2000

23,50

32,50

Ostpreußen Westpreußen Brandenburg . Pommern . Posen 12,00 Slesien 0 O O Hannover G 2400 Z

Die übrigen Provinzen sind frei von den Schafpocken geblieben, ebenso die Regierungsbezirke Danzig, Oppeln und Erfurt; in der Provinz Hannover beschränkte sih das Vorkommen der Schafpocken auf den Landdrofteibezirk Lüneburg ; im Regierungébezirk Gumbinnen verseuhten nur zwei Gehöfte. : :

Die weiteste Verbreitung erlangten die Schafpocken in Pommern ; abgeschen von den Stadtkreisen, blieben vur die Kreise Cammin und Ueckermünde seucchenfrei. Ganz ungemein häufig sind Ausbrüche der natürliben Poten durch Versbleppung aus den Ställen, in denen die Schußzimpfurg der Lämmer stattgefunden hatte, vermittelt worden.

Von den 82 im Regierungsbezirk Königsbcrg verseuchten Gehöften entfallen £0 und unter diesen 52, in denen die Schutbimpfung der Lämmer au®geführt worden war, auf die Kreise Pr. Eylau und Fried- land. Die Verbreitung durch die Shutzimpfung konnte faft in allen Fällen nachgewiesen werden.

Ven 166 Ausbrüchen der natürlichen Pocken im Regierungs- bezirk Marienwerder find die zahlreisten in den Kreisen D.-Crone, Conit, Flatcw und Tuchel vorgekommen, in denen die Shußimpfung der Lämmer am häufigsten ausgeführt wird; die Zahl der Schutz- impfungen ist nit bekannt geworden. s __ In der Provinz Brandenburg waren am ftärksten verseucht die Kreise Oft- und Westpriegnitß, Regierungsbezirke Potsdam und Soldin, Kreis Frankfurt, d. h. diejenigen Kreise, in denen die Shußimpfung der Lämmer am bäufigsten im Gebrauch ift.

Die Auébrücbe der natürliwen Potcken in der Provinz Posen waren ungewöhrlich häufig, die zahlreihsten kamen im Kreise Kolmar vor, von welcbem aus die Pocken fich mehrfach nah benachbarten Kreisen der Regierungsbezirke Bromberg und Posen verbreiteten.

Auffallend oft sind die Schafpok-n aus russisch Polen nach den angrenzenden preußischen Provinzen eingeshleppt worden. :

In der Provinz Sachsen beschränkte sich das Vorkommen der Schafpocken auf 3 Gehöfte des Regierungébezirks Magdeburg und 6 Gehöfte des Regierungsbezirks Merseburg; die Pocken traten bei Schafen auf, welche auf dem Berliner Schla{tviebmarkt, in Anhalt oder in Medclerburg gekauft worden waren.

In den Kreisen Celle, Lüneburg und Uelzen des Landdroftei- bezirks Lüneburg kamen zusammen 36 Potenauébrüche vor, der übrige Theil der Provinz Hannover blieb seucenfrei.

Die Ursacben des häufigen Auftretens der Schafrocken in dem Landdrofteibezirk Lüneburg haten auch währerd des letzten Quartals nicht aufgeklärt werden können. /

Gewerbe und SandelL.

_ Der Aufsichtêrath der Berlin-Köl nischen Feuer- versiherungs8-Aktien-Gesellshaft hat die Dividende für das Jahr 1278 auf °/o festgeseßt.

__— Die Dividende der Halleschen Maschinenfabrik und Cisengießerci für 1878 ist auf 149% festgeseßt worden. Nach dem Rcchnungëabsc{bluß beträgt der im vergangenen Jahre erzielte Gewinn rund 250000 4 Hiervon werden zu Abschreibungen ver- wendit 46 456 M. und dem Delkrederefonds zugeschrieben 25522 A. Zur Dotirung des Reservefonds sind 16818 # und zu Unter- stüßungen für Arbeiter der Fabrik 5000 # bestimmt. Als Divi- dende kommen 126 000 Æ zur Vertheilung auf tas 900000 M. be- tragende Aktienkapital. Die Gesellschaft besaß am Jahress{luß ein BVanqu erguthaben ven 147614 Die übrigen Außenstände über- steigen die Bubschulden um ca. 210000 A Die Hypothekens{huld betrug am Jahreés{bluß 45 000 M.

Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Grundkredit- bank in Gotha beträgt der Hypothekenbestand 97 741 401 A Nen bewilligt wurden im vergangenen Jahre 7234367 6 an neuen Hypctheken, wovon 12 mit 2148000 Æ auf ländlichen, 36 mit 9290367 M auf ftädtiswen Grundktesit enlfallen. Das Konto er- worbener Grundstüde ift um 802417 M auf 1 657235 M. gestiegen. Die Pfandbriefsbuld erfuhr im vergangenen Jahre nur eine Zu- nahme ron 685 (00 auf 91194300 A Der Reingewinn be- trägt 1093 452 Æ, wovon 313 452 # zur Verstärkung der alsdann 1220761 M betragenden Exrtrareserve vorweg aus dem Gewinn ausgeschieden werden, fo daß 780000 Æ als vertheilbarer Gewinn übrig bleiben. Hiercon erhalten der auf 877 023 Æ anwasende Reservefonts 78 000 Æ, die Aktionäre 6 °/g Dividende mit 630 000 4, die Verwaltung, der Per.sionéfonds urxd die Staatéregierung zu- sammen 70000 M

Die Mittelrheinische Ban k in Coblenz hat im Fahre 1878 einen Reirgewinn von 79 501 Æ erzielt, Dieser soll nah Be- {luß des Auffichtérathes wie folgt vertheilt werden: zur Spezial- reserve 35 000 Æ, zum Reservefonds 4450 #, Dividende an die Ak- tionäre 34 %/, mit 49009 Æ und Vortrag auf neue Rechnung 51 M

(Alg. Corr.) Die Ausweise des britishen Handels- amtes für März bekunden nocch immer keinen Wiederaufshwung des britishen Handels, Beim Export ist indeß die Verminderung in dem

enannten Monat nicht so bedeutend wie beim Import. Im Aus- uhrwerth zeigt sich gegen März des vouigen Jahres eine Ver- minderung ron nur 3} °/g und gegen März 1877 von 4# °/%, nämli 16 170518 Pfd, Sterl. gegen 16 756 397 Pfd. Sterl. und 16 920 930 Pfd. Sterl. An dieser Verminderung find hauptsählih folgende Artikel betheiligt: Wollen und Kammgarnstoffe, Leinenstoffe, Mas- {inen und Baumwollfabrikate. Jn den ‘erften drei Monaten D I. betrug der Ausfuhrwerth. 43 080105 Pfd. Sterl. gegen 47 260755 Pfd. Sterl. in 1877 und 47 076 628 Pfd. Sterl. in 1878.

6,00 , (9,00

L A R E E

Die E infuhr verminderte sich im März gegen? den entsprechen- |

den Monat der beiden vorhergehenden Jahre um 104 und 15#%,

| zur Vertheilurg kommen.

nämlich von 35 229 598 Pfd. Sterl. und 33 168 660 Pfd. Sterl. auf 29 840 600 Pfd. Sterl. Die Getreide-Einfuhr im März ver- ringerte sib gegea 1878 um 23% in der Quantität und 374“°/4 im Werthe (1 726 000 Pfd. Sterl. gegen 2759000 Pfd. Sterl.). In den ersten drei Monaten dieses Jahres stellte \sich der Einfuhr- werth auf 84 868 726 Pfd. Sterl. gegen 95 953 793 Pfd. Sterl. in 1878 und 99 071 417 Pfd. Sterl. in 1877.

_ Greifswald, 7. April. (Greifêw. Tagebl.) Seit vielen Jahren ist der Heringsfang nit so ergiebig gewesen wie dcr diesjährige Frühlingsfang. In den leßten Tagen wurde ‘das Wall (80 Stü) mit 10 S bezahlt. Gestern früh war eine große Anzahl Landleute in die Stadt gekommen, die bedeutende Einkäufe dieses billigsten Nahrungsmittels machten.

__ Breslau, 9. April. (W. T. B.) Die Direktion der Ober - \chlesischen Eisenbahn-Gesellschaft {lug die Vertheilung einer Dividende von 8§% vor; von dem Verwaltungsrath wurde eine solhe von 83 °%% beantragt.

Leipzig, 10. April. (W. T. B.) Die in der bevorstehenden Ostermesse in den Lokalitäten der „Leipziger Börsenhalle“ ab- zuhaltende Garnbörse wird Montag, den 28. April cr., ihren An- fang nehmen.

London, 10. April. (W. T. B.) Die Bank von England hat den Diskont von 2F auf 2%/ herabgeseßt.

Glasgow, 9. April. (W. T. B.) Die Liquidatoren der City of Glasgow Bank machen bekaunt, daß die Aktionäre, welche, da die Bank „illimited“ ist, mit ihrem ganzen Vermözen für die Ber- luste der Bank haften, eine zweite Nachzahlung von 2250 Pfd. Sterl. per Aktie von 100 Pfd. Sterl. zu leisten haben.

Washington, 9. April. (W. T. B.) Der Swaßsekretär Sherman hat heute 10 Millionen /40er Bonds einberufen; die Zinsenzahlung hört mit dem 9. Juli c. auf.

Verkehrs-Anstalten.

Southampton, 9. April. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ ift hier eingetroffen

Berlín, den 10. April 1879.

In der gestrigen Sißung der Stadtverordneten-Ver- sammlung wurde die dritte Lesung des Etats zu Ende geführ!. Nach den Beschlüssen der Versammlung wird nunmehr die zur Er- hebung gelangende Quote der Gemeinde-Einkommensteuer 1009/6 betragen.

_Am 15. Februar, dem Todestage Lessings, hat sih in Berlin ein Lessing-Verein konstituirt, der sich keine geringere Aufgabe ge- stellt hat, als dem Niedergange des |deutshen Dramas entgegen zu

arbeiten und im Sinne Lefsfings dessen Förderung zu unteinehmen. | deutshen Gauen ;

Derselbe erläßt die Aufforderung, überall in ähnliche Vereine zu bilden und sich mit ihnen zu einem großen Lessing- Bund zu vereinen, um in gemeinsamer Arbeit jenes [{chwierige Ziel zu erstrebzn.

Der Bundesgeschäftsplan legt die Art und Weise klar, wie dem deutschen Drama zu seinem Recht verholfen werden foll. Aesthetische Vorlesungen und Vorträge sollen das Erkenntniß vom Wesen des Schönen und des Dramas im Volke verbreiten, öffentliche Kritiken die Vorzüge und Shwächen neu gegebener Stücke nachweisen; der Lessing-Bund will aus den ihm eingesandten Dramen die besseren auswählen und zum Druck, theilweise auch ¿zur Aufführung bringen und so tüchtigen Talenten den Weg zur Bühne öffnen. Ermöglicht soll dies dadurch werden, daß der Bund diejenigen Theater unter- tüßt, welche die von ihm ausgewählten Werke aufführen.

Bereits Anfang Mai findet in Berlin die erste derartige Auf- führung statt.

Außerdem foll alle drei Jahre ein großer Wettkampf der besten dramatischen Dichter stattfinden.

In vielen größeren Städten: Dresden, Leipzig, München, Bre- men, Breélau, Wien, Graz u. st. w. wäre, dem Prospekt zufolge, bereits die Gründung von Lessing-Vereinen in Angriff genommen.

Wegen Aufruf, Bundesstat..t, Geschäftsplan und Beitritt wolle man sich wenden: an das Vereinsbureau dcs Lessing- Vereins zu Berlin, 8W. Charlcttenstr. 17, oder an den Striftführer des Lessing-Vereins, Hrn. H. de Grousilliers, Berlin, NW. Kirchstr. 16.

Wie das „Dresd. Journ.“ mittbeilt, hat, nach dem neun- zehnten Jahresbericht der deutschen Scillerstiftung dieselbe an Zuwendungen auch im vergangenen Jahre von Sr. Majestät dem Kaifer 1000 #(, von Jhrer Majestät der Kaiserin 150 4, ron Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich 5(0 Fl. s, W., von Sr. Majestät dem König von Sachsen 500 überwiesen erhalten, und ebenso sind ihr, wie {hon früher, Zuscbüsse von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen-Weimar und Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden zugegangen. Das Vermögen der Hoclteistiftung wurde der Scbillerstiftung zu \e- parater Verwaltung überwiesen. Ebenso wird dankbar der Tantièmen- erträgnisse der Mosenthalshen Stücke gedacht, die laut Vermächtniß 2 Eincr Anzahl von Persoúten, denen die Schillerstiftung besondere Beachtung und Auszeichnung \{uldig zu fein glaubte, wurde das von Professor Th. Grosse in Dresden aus- geführte und durch Lichtdruck vervielfältiate Chrendiplom zugesandt. Der Gesammtbetrag, welchen die Centralkasse der deutshen Schiller- stistung im Jahre 1878 verausgabte, belief sih auf 43000 A Da- von entfielen auf lebenélänglihe Pensionen 15 800 #4, auf mehrjäh- rige Bewilligungen 18 800 #, auf einmalige Zuwendungen 8500 .; die Bewilligungen der Zweigstiftungen betrugen 6100 ( und 1280 Fl. Die 24 Zweigstiftungen haben gegenwärtig ein Gesammtvermögen von etwa 1 300 000 #, und zwar obenan Dreéden 1 027 535 M, \o- dann Wien 65 800 Fl. s. W,, Weimar 42 £00 #4, Berlin 36 900 4, Cöln 32 526 Æ, Frankfurt a. M. 16667 4, Stuttgart 14240 M, Leixzig 14 400 Æ 2c.

Moosbach i. B., 3. April. Der „Allg. Ztg.“ wird geschrie- ben: Die Leiningensche Elisabethen-Kapelle auf dem Friedhofe zu Obrigheim am Neckar hat soeben eine weitere und in- teressante Verschönerung erhalten. Nachdem die durch Maler Eckert in Karlsruhe reich autgeführte Ornamentik des inneren Baues vollendet, sind nun auch die Wappenfen ster der Apsis auigestellt worden, die, aus der n iglih bayerischen Hofglasmalerei zu München hervorgegangen, dort der speziellen Aufsicht des hoch- verdienten und wei:hin bekannten Meisters und Kenners slylgerehter Glasmalerei F. X. Zettler anvertraut waren, Wir glaubea die Besucher der Kapelle um so mehr auf diese Scheiben seltener Schön- heit aufmerksam machen zu dürfen, als das dazu verwendete Material „englishen Antikglases“ wirkliÞch dem alten Glase vollkommen entspricht und fich durch seine ganz besonders eigenthümliche Brillanz auszeichnet. Nicht minder wohlthuend wirken die lebhaften Farben- harmonien der heraldisch sehr richtig und {arf gezeihneten Wappen- felder des Fürstlihen und Gräfliden Gesammtwappens, denen ent- sprechend einerseits das Großherzoglich badische und andererseits das Grâflich von Arco’she Schild, auf österreihishem Doppeladler ruhend, in Alliance beigefügt ift.

__ (Wes. Ztg.) Die Besißer der Bernsteinbergwerke in Palm- niden, Herren Stantien und Beer, erlassen eine Warnung an Rauber gegen falschen Bernstein. Es wird in leßter Zeit eine dem Bernstein täushend ähnlihe Kcmpositioz hergestellt, welche ebenfalls durch Reiben auf Tuch elektrisch bezro. anziehend wirkt. Diese Nachahmurg, die äußerlich s{chwer erkennbar is, wird aus Kopal, Kampbher, Terpentin u. \st. w. hergestellt, schadet nach ärztlicher Untersuung der Gesundheit und verhält sich wie eins zu zwanzig im wirklihen Werthe zum echten Bernstein. Daraus gefertigte

Gegenstände werden, auf eine beiße Platte gelegt, nach einigen Mz, nuten j¡chmelzen, während Bernstein der Hige bedeutend n M Witerstand leistet ; ferner werden aus dieser Komposition bergestellte Artikel, in Schweseläther getausht, \chon nach eixigen Augenblicken die Politur verlieren, Echter Bernstein wird vor. Schwefeläther ab- solut nicht angegriffen. :

(Hamb. Corr.) In der Sizung des Stadtrathes der St New-York vom 25. März a. c. legte Alderman Houghton Di folgenden Antrag vor, der nach kurzer Debatte unverändert ange- nommen wurde.

_ „In der Erwägung, daß der Dampfer „Pommerania® bej seiner Fahrt von dem hiesigen Hafen am 25. November mit der bri- tischen Bark „Moel Eilian“ zusammenstieß uad in dem britischen Kanal unterging, und da mehrere Tage hindurch angenommen wurde daß der brave Kommandant des Dampfers, Kapitän Hans F. Schwense n, das lette lebende Wesez auf dem Dampfer, um- gekommen und mit dem leßteren versunken sei, und

in der Erwägung, daß die Rettung des Kapitäns, dur welche er der Welt zu ferneren werthvollen Diensten erhalten blieb, gewiß ein Werk der Vorsehung war und für seine vielen Freunde einen Gegenstand herzlicher Beglückwünschungen bildete, und

in der Erwägung des unbeugsamen Muthes und der heroischen Tapferkeit, welche Kapitän Schwensen bei dieser, den Muth auf die Probe stellenden Gelegenheit an den Tag legte, indem er ohne Rück- ncht auf persönliche Sicherheit -mit dem ihn von allen Seiten be- drohenden Tode für die Sicherheit seiner Passagiere urd Mann- schaft kämpfte, was ihm die Achtung und das Vertrauen aller Men- \chen sicherte, und i _ in der Erwägung, daß nach den erlangten Auskünften Kapitän Schwensen zu Anfang des Monats April als Kommandant des Dampfers „Silesia“ hier eintreffen wird, deéhalb sei:

Beschlossen, daß ein Spezialcomité von fünf Mitglicdern dieses Stadtrathes, dessen eines der Präsident sein soll, ernannt werde, um Kapitän Scwensen bei seiner Ankunft in dieser Stadt zu empfangen und ihm die Glückwünsche des Volkes und der Regierung der Stzdt New-York darzubringen, und daß die Benüßung des Gouverneurt- zimmers in City Hail an irgend einem passenden Tage gestattet werde, damit er persönlih die Glückwünsche seiner Freunde und der Bürger im Allgemeinen entgegennehmen kann,

_Beschlossen, daß eine Abschrift dieser Beschlüsse in angemessener Reinschrift, in gehöriger Weise durch die Unterschriften Sr. Ehren des Mayors und des Prâsidenten des Stadtrathes, das Siegel der Korporation und das Attest des Clerks des Stadtrathes beglaubigt, dem Kapi:än Hans F. Schwensen als Anerkenuung seines Muthes und seiner Treue und als ein s{waches Zeichen der Achtung des Volkes der Stadt New-York überreicht werden.

Nacbdem dieser Antrag, wie erwähnt, Annahme gefunten, setzte

der Präsident des Stadtrathes, Mott, die Aldermen Houghton, Stra, Jacobus, Kenney und Sauer als Spezialcomité ein, welches über die Ausführung des ins Auge gefaßten Planes zu wachen haben sollte. Einem aus New-York eingetroffenen Telegramme zufolge haben nunmehr dort am Montag, den 7. April, Nachmittags 3 Uhr, die in _Aussicht genommenen Ovationen zu Ehren des Kapitäns Schwensen im Gouverncurzimmer der City Hall stattgefunden. An dem offiziellen Empfang betheiligten sich sowohl Mayor wie Stadt- rath von New-York und überreichten im Beisein zahlreicher Vertreter aus allen Klassen der Levölkerung eine Adresse des Stadtraths, welche die oben angeführten Beschlüsse dieser Korporation enthielt. __ Durch eine Vorstellung zu Gunsten der Genossen- haft deutsher Bühnenangehöriger wird am Sonnabend die Reihenfolge der Aufführungen der „Lahtaukte“ im Wallner- T heater eine einmalige Unterbrechung erfahren. An diesem Tage wird „Doctor Klaus“ gegeben werden, in welchem Stücke Hr. Thomas, vom Thalia-Theater in Hamburg, die Rolle des Grie- finger geben wird. Am Sonntag, dem ersten Ösfterfeiertage, beginnen dann wieder die Aufführungen der „Lachtaub e *,

Literarische Neuigkeiten und periodishe ScZriftcn,

Verhandlungen des reorganisirten Königlichen Landes-OD ekon omie-Kollegiums vom 22. bis 25. Januar L679, 1, Sißungéperiode.

Jahrbücher für die deutsche Armee undMarine. Ver- antwortlih redigirt von G. von Marées, Major. Bd. XXXI. Nr. 91, April 1879, Heft 1. Berlin, 1879, F. Schneider & Co, (Goldschmidt & Wilhelmi.) Inhalt: Rückblick auf die Entwite- lung des französishen Heerwesens im Jahre 1878. (S{hluß.) Braudenburgishe Schlachtfelder. Von A. von Crousat, Major z. D. (Scluß.) Die Lehre von der Truppenverwendung. (Fortsetzung.) Zwei Monate im Schipkapaß. (Aus dem Kriegs1agebuh des Kaiserl. russishen Infanterie-Regiments Jenisseisk, Nr. 94). Die Pionier-Compagnie bei der Infanterie-Division. Von L. Sander, Oberst a. D. Die Geschüßfrage in England. Umschau in dec Miilitär-Literatur. i

Forstlihe Blätter. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. Herausgegeben von Jul. Theod. Grunert, Königl. preuß. Ober-Forst- meister a. D., und Professor Dr. Bern. Borggreve, Königl. preuß; Oberförster 2c. 16. (3. Folge 3.). Jahrg. 1879, 4, Heft: April. Berlin und Leipzig, 1879. Verlag von H. Voigt. Inhalt: Aufsäße. Zur Lehre vom Reinertragswaldbau und deren neuesten, insbesondere preußischen, Opposition; als Antwort auf des Prof. Dr. Borggreve's Aufforderung. Art. 3. Von Hofrath Prof. Dr. Preßler. Forstliche Reife-Crinnerungen aus den Karpathen. Vom Königl, Forstmeister Guse. Welche Scbulanstalten berechtigten seither in Preußen zu der Laufbahn für den Königlichen Forstverwaltungsdienst ? Vom Oberförster Saalborn. Versuch, betreffend die Wirkungen von Entnadelungen und Entknospungen junger, ca. 10 jähriger Na del- holzjcämmchen. Von B. Borggreve.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes 1879. 3, Heft. März. Redacteur: Dr. Hermann Wedding. Berlin, Verlag von Leonh. Simion. 1879. Inhalt: T, Angelegenheiten des Vereins. Il. Abhandlungen. Spiegeleisen und Ferromangan. Von Em. Huwalth. Die Familienstri- maschine. Lon Dr. Herm. Grothe. III. Amtliche Mittheilungen. Gewerbeschulen. I1V, Kleinere Mittheilungen.

Mittheilungen des Sekretariats der Handels- Tammer Frantfurt a. M. Nr. 16, Frankfurt a. M, den 5. April 1879, Inhalt: Der neue Zolltarif-Entwurf. Zusammen- stellung der hauptsächlihsten im Monat November 1879 in Wagen- ladungen per Eisenbahn in Frankfurt a. M., Bockenheim und Bo- names eingegangenen und abgegangenen Rohprodukte und Fabrikate. Deer Larif, betreffend „den Niederländish-Mittelrheinischen Verkehr via Bingerbrück-Cleve“. Aus den Verhandlungen der Handelskammer zu Frankfurt a, M.

Mittheilungen des Sekretariats der Handels- und Gewerbekammer Stuttgart. Nr. 6. Stuttgart, den 25. März 1879. Inhalt : Aus den Verhandlungen der Handels- und Gewerbekammer Stuttgart. Die biéherigen und die künftigen Handelsgerichte in Württemberg. Errichtung von Kammern für Landelslacen in Württemberg. WVerkehrsgcographie. Aus deutshen Konsulatsberihten. Neue Postordnung, Eisenbahn- tarifsänderungen. Der Arkbeiterverein Concordia.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage.)

Berlin;

Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 86,

Berlin, Donnerstag, den 10. April

- 1879.

Statistische Nachrichten.

Ueber die Domänen-, Gemeinde- und Körperschafts- waldungen des Großherzozthums Baden entoechmen wir einer von der Großherzog!ihen Domänen- Direktion nah dem Stande vom 1. Januar 1876 bearbeiteten Dar':ellung die nabsteh:nden Angaben: Bon dcr gesammten Landesfläche von 1 507 928,77 h3 kommen auf die Waldungen des Großherzogthums 522 430,35 ha oder 34,65 /9. Davon gehören dem Domänenärar 92 526,36 ha oder 17,71%, den Gemeinden 246 037,52 ba oder 47,10 %/%, den Körperschaften 12 714,83 ha oder 2,43 ‘/o, den Privaten 171 148,64 ha oder 32,76°%/o. Gegenüber dem Stande vom 1. Januar 1862 hat eine Vermehrung der Waldfläche stattgefunden: bei den Domänenwaldungen um 2763 ha (3,1%/0), bei den Körpershaftswaldungen um 1940 ha (18%), bei den Privatwaldungen um 9445 ha (5,8%). Dagegen haben die Ge- meindewaldungen um 454 ha (0,2%/6) abgenommen, so daß die Ver- mebrung im Ganzen nur 13 694 ha eder 2,7°%/6 beträgt. Der Forst- einrihtung unterliegen nur die Domänen-, Gemeinde- und Körper- \haftswaldungen mit F der ganzen Waldfläche (67,24%/5). In den obengenannten Zahlen ist der g-sammte Wald, einschließlich der ertraglosen und der sonstigen Zwecken dienenden, innerhalb der Wal- dungen liegenden Flächen, wie Wege, Felsen, Gewässer, Holz-Lager- pläße 2c. enthalte. Der Umfang der lediglih der Holz- z:cht gewidmeten Ertragéflähen der eingerihteten Waldungen beträgt nach dem Stande der in den Jahren 1866 bis mit 1875 aufzestellten Einrichtungswerke 332949 ha (gegen 327 914 ha am 1. Januar 1862 oder 1,5% mehr). Von dieser Ertragsflähe sind 84390 ha Domänenwaldungen, 248 559 ha Gemeinde- und Körperschaftswaldungen. Bewirthschastet werden diese Waldungen von 94 landesherrlichen und 9 Gemeinde Bezirks- forsteien. Die Flächengröße (ertragsfähige Waldfläche) eines landes- herrlichen Bezirks beträgt im Durchschnitt 3322 ha, während die Gemeinde - Bezirksforsteien eine Waldfläche von durchschnittlich 2294 ba zu bewirthschaften haben. Gemeindewaldungen giebt es 1349; dieselben gehören 1337 Gemeinden. 353 Gemeinden haben feinen Wald. Der kleinste Gemeindewald umfaßt 9,15 ba, der größte 4182 ha, Die dur{schnittlihe Größe der Bemeinde- und Körperschaftswaldungen stellt \sih auf 204 ba, Bestockt ist die eingerihtete Waldfläde mit 600%/) Laubholz (Rothbuchen, 99 %, Eichen 12 %, Hainbuchen 6%, Erlen 3°/9, Eschen, Ahornen und Ulmen 2%, Weih- und Strauwholz 89%) und 4099 Nadelholz (Fichten 16 °/6, Weißtannen 12 °%, Kiefern 12%). Nab der B:triebsart werden 74°/o im Hochwald- betriebe, 24%/9 im Mittelwaldbetriebe, 2%/ im Niederwaldbetriebe bewirthshaftet. Der Holzvorrath am Hauptbestande wicd für sämmtliche eingerichtete Waldungen zu 69 635 179 Festmeter oder 182 auf 1 ba angegeben. Davon eùutfallen auf die Domänenwaldun- gen 17 §18 966 Festmeter (211 auf 1 ha), auf die Gemeinde- und Körperschaftswaldungen 42 866 213 Festmeter (172 auf 1 h ). Gegenüber dem Stande vom 1. Januar 1862 hat si der Vorrath vermehrt bei den Domänenwaldungen um 2,4°/o, bei den Gemeinde- und Körperschaftswaldungen um 7,5%/, bei sämmtlichen eingerich-

V

Staat3-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das

Sar

1. Steckbriefe uvd Untersuchungs-Sachemn.

teten Waldungen um 5,8°/«. Der jährlihe Zuwachs stellt si für die Domänenwaldungen auf 365927 Festmeter oder 4,34 auf 1 ha, für die Gemeinde- und Körperschaftswaldungen auf 1 069 101 Festmeter oder 4,30 auf 1 ba, für sämmtliche eingerichtete Waldungea auf 1435 028 Festmeter oder 4,31 auf 1 ka. Der Ab- gabesaß an Haupt- und Zwischennußung beträgt für die Domänen- waldungen 4,5, für die Gemeinde- und Körperschaftzwaldungen 4,2, für sämmtliche eingerihtete Waldungen 4.2 Festmeter auf 1 ha, im Ganzen für die Domänenwaldungen 317 536, für die Gemeinde- und Körperschafttwaldungen 934401, zusammen 1251937 F-st- meter. Von der Privaten gehörenden 171148 ha umfassen- den Waldflähe besibkea die Standesherren 44882 ha, die Grundherren 12738 ba, sfonstize Private 113528 ha, Fn sämmtlichen Waldungen beträgt der Holzvorrath 159 Festmeter auf 1 ha, im Ganzen 81021383 Festmeter; der Zuwachs 3,80 Fest- metzr auf 1 ha, im Ganzen 1 932 320 Festmeter; die Nußung im Ganzen 3,74 Festmeter auf 1 ha, im Ganzen 1 901 488 Festmeter. Die gesammte, im Großherzogthum jährlich zum Hieb kommende Holzmasse läßt sich hiernah s{ließlich auf rund 2 Millionen Festmeter veranschlagen, welche nach gegenwärtigen Holzpreisen einen Geldwerth von ctwa 20 Millionen Mart darstellen.

Gewerbe und Sandel.

Die K. K. österreihishe statistishe Ceniralkommission hat fürzlih den 38. Jahrgang der Handelsausweisfe, enthaltend die Aus- weise über den auswärtigen Handel der österreihisch- ungarischen Monarchie im Jahre 1877, herausgegeben. Wir entnehmen dieser gründlichen Arbeit Folgendes: Ungeachtet der zeitweiligen Sperrung der Schiffahrt auf der unteren Donau, durch welche eine der wichtigsten Verkehrcsadern Desterreih-Ungarns unter- bunden erschien, gewann die Ausfuhr nah der Balkan-Halbinsel im Fahre 1877 mächtig an Umfang, indem der österreicbishen Jn- dustrie die Aufgabe zufiel, einen Theil der großen Bedürfnisse der kciegführenden Armeen durch ihre Erzeuznisse zu deken und auch diverse Rohstoffe (wie Werkholz zu den forcirten Eisen- bahnbauten in Numänien, Schlachtvieh und diverse Feldfrüchte zur Verproviantirung der Armeen 2c.) dort lohnenden Absatz fanden. Da- gegen blieb die Ausfuhr nah Rußland empfindlih zurück. Wie im Jahre 1876 waren es auch im Jahre 1877 die Eczeugnisse aller der Landwirthschaft zunächststehender Jadustciezweize (Zucker, Bier, Spiritus, Wein und Mahlprodukte) und die Erzeugnisse der Feld- und Waldwirthschaft selbst so wie jene der Viehzucht, welche die Autfahr so umfangreich gestalteten, daß dieses Jahr der Menge wie dem Werthe nach die bisher günstigsten Exportresultate aufweist. Un- geahtet der hohen Goldcourse und obgleich die Bezüge in einzelnen Geweben (Baumwoll- und Wollenwaaren) in Folge der Außerkraft- setzung der Nachtragskonvention zum österreihichisch - englischen Han- delsv:rtrage vom 16. Dezember 1855 während des Jahres 1877 beträhtlich zurückblieben gewann auch die Einfuhr an Umfang, wozu die Mehrbezüge an Getreide (im ersten Halbjahr 1877), an Petroleum, diversen chemisch:n Hülfsstoffen, Flahs und Schaf

{ 5. Indusirielle Etabiissements, Fabriken

wolle, Baumwoll- und Leinengarnen und an thierischen Fetten wesent- lih beitrugen, Während das Scbwergewicht des Ausfuhrhandels in jenem mit landwirth\chaftlihen Produkten liegt, überwiegen bei dem Importe die anderen Waaren namhaft. Im Ganzen erscheinen die MWaarenverkehrsresultate des Jahres 1877 sehr befriedig-nd, denn während die Einfuhr dem Handelswerthe nah gegen 1876 eine Er- böbung um 21 Mill. Gulden oder um nicht ganz 4/9 aufweist, er- höhte sich die Ausfuhr um nahezu 12%. Der Handels- werth der Waaren-Ein- und Ausfuhr des Jahres 1877 stellt sh wie folgt: Der Werth der aus dem Ausland: und aus den österreihish-ungarishen Zollauss{lüssen in das Zollgebiet eingeführten Waaren berechnet sich nach den für das Iahr 1877 erhobenen Handelswerthen mit 555,3 Mill. Gulden, wovon auf die Rohstoffe 392,1 Mill. Gulden oder 54,4°%/% und auf die Fabrikate 253,2 Mill. Galden oder 45,6 %/9 entfallen. Oesterreich- Ungarn hat sonach für die importirten Rohstoffe um 48,9 Mill. Gulden mehr bezahlt als für die bezogenen Fabrikate. Von dem Werthe der Rohstoffe mit 302,1 Mill. Gulden entfallen auf die Genußmittel 146,3 Mill. Gulden oder 48,43 °/9 und auf die Hülfs- stoffe für die Industrie, soweit diese zu den Rohstoffen gehören, 155,8 Mill. Gulden oder 51,57 °%. Der Handelswerth der im Fahre 1877 zur Ausfuhr gelangten Waaren berechnet sich mit 6666 Mill. Gulden, wovon auf den Werth der Nohstoffe 336,5 Mill. Gulden oder 59,48 °/5 und auf den Werth der exportirten Fabrikate 339,1 Mill. Gulden oder 49,52% entfallen. Der Absay an Rohstoffen überst.eg somit jenen an Fabrikaten um 6,4 Mill. Gulden. An dem Werthe der Rohstoffe nahmen die Genuß- mittel mit 211,6 Mill. Gulden = 62,88 9/9 und die Hülfsftoffe für die Industrie mit 124,9 Mill. Gulden = 37,12 %/ Antheil. Der Zollertrag der zur Ein- und Ausfuhr gela:gten zollpflichtigen Waaren belief sih 1877 auf 19 676 060 Gulden in der Ein- und auf 179 000 &ulden in der Ausfuhr, zusamme.: also auf 19 855 000 Gul- den. Der Einfuhr-Zollertrag erhöhte sih von 1867 auf 1873 um 14,3 Mill. Gulden = 121,96 °%/ und blieb im Jahre 1874 gegen 1873 um 56 Mill. Gulden = 21,55% zurü. Das Zahr 1875 brachte nur eine kleine Erhöhung (um 0,055 Mill. Gulden), welcher im Jahre 1876 ein bedeutenderer Rückgang (um 1,4 Mill. Gulden) folgte. Odbgleih das Jahr 1877 eine Steigerung dieses Ertrages um 630 000 Fl. oder um 3,30%/9 aufweist, bleibt der Ab- stand gegen den Erfolg des Jahres 1873 noch immer ein sehr bedeu- tender (— 6 325 000 Fl. oder 24,32°/«). Der Werth der durch das österreichish-ungarishe Zoigebiet im Jahre 1877 dur- geführten Waaren bezifferte sid mit 381,8 (+ 104,2) Mill. Gulden. In Dalmatien hat sich in den Jahren 1867—1877 die Einfuhr um 72,1©/6, die Auéfuhr um 62,7%/0, die Durchfuhr um 70,3%, der Gesammtverkehr somit um 68,8 %/o gehoben. Troßdem {loß die Handelsbilanz in allen diesen Jahren „passiv“ ab. Im Jahre 1877 betrug die Einfuhr 13851 009 Fl, die Ausfuhr 8.637 000 FL,, erstere war scnach um 5 214000 Fl, größer. Mie Höhe des Handels, passivums“ Dalmatiens hängt in der Regel von dem Autfalle der Wein- und Olivenernte ab.

E S M MTLE S M I P A T: r: M I E Ai D! Ls E S C G

/ licher Anzeiger. 7 ; Inserate für dea Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß, ci Î + Inserate nezmen an: die Annoncen-Expeditionen des

„Juvalivenvank“, Rudolf Mosse, Hoasenstein #, Scilotte,

Vosthlatt nimmt an: die Königliche Expedition dex Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Prenußishen Staats-Anzeigers: Beclin, 8. V. Wilhelm-Straße Nr, 32, x

2, Snubhastationen, Aufgebote, Verladungen u. derg!,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submiesionen etec.| 7, Literarieche Anzeigen, | 8, Theater-Ánzeigen. ¡ 9, Familien-Nachrichten. |

4, Verloosnng, Amortisation, Zinszahlung

A n. s. wW. von öffentlichen Papieren.

SteeÆbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den eiwa 30_Jahre alten Handelsmaun Paul Heyer aus Schönebeck bei Gr. Salze, welcher einen braunen Vollbart trägt 1a wan mittoTarnßor AT-nfor Statuy i ift die

M aer Ewe

gerihtlihe Haft wegen Unterschlagung aus S, 246 des Strafgeseßbuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den 2. Heyer zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß-Inspektion ab- zuliefern. Potsdam, den 2. April 1879. Kö- nigliches Kreisgericht. Abtheilung I:

Gegen den Milhhändler Heinrich Wendt aus Flensvurg ift die gerihtlihe Haft wegen Unterschlagung bes{lossen worden. Es wird ersucht, den 2c. Wendt festzunehmen und mich sofort zu benahrichtigen. Ein Signalement des Wendt ist nit vorhanden. Flensburg, den 5. April 1879. Der Staatsanwalt.

Stecbrief.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

[1488] Nothwendiger Verkauf.

Das dem Hotelbesizer Rob:rt Hauptmann ge- hörige Grundstück Nr. 101 Ober-Salzbrunn (Hotel zur Krone) soll im Wege der nothwendigen Subhastation

am 5, Mai 1879, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeiwneten Subhastationsrihter in unserem Gerichtsgebäude, Sihßungszimmer Nr. 1, verkauft werden.

Zu dem Grundstücke ge; ören 39 Ar 30 Qu.-Meter der Grundsteuer nit unterliegende Ländereien und ist dasselbe bei der Gebäudesteuer nah einem Ae von 3150 #4 veranlagi.

er Auszug aus der Steuerrolle, die neueste beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, die be- sonders gestellten Kaufbedingungen, etwaige Ab- \häßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen können in unserem Bureau IILþ. während der Amtsstunden eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welche B oder ander- weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch Lebiirionbe, aber nit eingetra-

ene Realrechte geltend zu machen haben, werden

iermit ausgefordert , dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine an- zumelden. : :

Das Urtheil über Ertheilung des ZusWlags wird

am 8, Mai 1879, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Sißungszimmer VIN, L,

von dem unterzeichneten Subhastationsrichter ver- kündet werden. Waldenburg, den 3. Februar 1879. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter. Böhme.

8239 : Auf dem Gute Steinmoer stehen im Grund- buche Abtheilung 111. Nr. 13 aus dem Vergleiche vom 6. November 1792 mit dem Hauptmann Otto Philipp von Winterfeld 4580 Reichsthaler Gold als ein Lehnstamm-Kapital aus dem Gute Dall- min für den Rittmeister Joachim Christian von Winte-feld und den Rittmeister und Affsessor Karl Otto Konrad von Winterfeld zufolge Verfügung vom 12. Januar 1795 laut Hypothekensheins vom 20. Mai 1795 eingetragen und soll die Hypotheken- urkunde verloren sein. Auf den Antrag des Herrn Karl Heinri Bernhard Christian von Winterfeld für fch und die Herren Dettlof Konrad und Hans Karl von Winterfeld als Rechténacfolger werden alle, welhe an diese Urkunde als Inhaber, Eigen- thümer, Erben, Cessio1arien, Pfand- oder sonstige Briefsinhaber Ansprüche zu machen haben, aufge- fordert, dieselben spätestens im Termin

am 18. Juli d. J., 11 Uhr Vormittags, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Kreis- gerichts-Rath Ludewig anzumelden, widrigenfalls fie damit ausgeshlossen werden und die Hypoth-ken- urkunde für kraftlos erklärt wird.

Anclam, den 26, März 1879.

Königliches Kreisgericht.

[1312] Oeffentliche Ladung.

Gegen den Töpfergesellen Karl August Schil- liß (auch Scheliß) aus Templin, jeßt unbekannten Aufenthalts, ist wegen böslicher Verlassung die Ehescheidungsklage erhoben worden. Zur Beant- wortung ders-lben ist ein Termin auf

den 20. Zuni 1879, Vormittags 9 Uhr, in unserem G zu Templin vor dem Ehe-

ericht anberaumt werden.

: Der Verklagte wird hierdurch aufgefordert, si behufs Beantwortung dieser Klage bei dem unter- zeihneten Gerihht alsbald, und spätestens in dem vorbezeichneten Termin zu gestellen, widrigenfalls eine bôsliche Verlassung seiner Ehefrau für erwiesen erachtet, und was Rechtens erkannt werden wird.

Templin, den 31. Januar 1879. i

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. 2392 Bekanntmachung. [ Auf den Antrag der Losfrau Marie Sforupsfi, geb. Nikolaizik, aus Gollubien A. is zur Beant- wortung der von derselben gegen ihren Ghemann, den Losmanu Johann Skorupski, früher in

und GrosShande!. 6, Veréchiedene Bekanntmachungen.

| In der Börsep-

& Vogler, G. L. Daube & Co., Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Buxeans,

S

beilage. A

Gollubien A., wegen böswilliger Verlassung und Chebruchs angestellten Klage ein Termin auf den 25. Zuni 1879, Vim. 10 Uhr,

ror Herrn Kreisrichter Dre. Fritshen an ordent liher Gerichtsstelle im Zimmer 13 anberaumt worden. -

Der Losmann Johaun Skorupski, früher in Gollubien A., wird hierdurch aufgefordert, in dem Termine entweder selbst oder durch einen ge- hôrig legitimirten Bevollmächtigten zu erscheinen, oder bis zu demselben eine den geseßlichen Vor- schriften entsprehende Klagebeantwortung zu den Akten einzureichen, widrigenfalls in contumaciam gegen ihn angenommen wird, daß er den Klage- vortrag einräume.

Ly, den 18. Februar 1879.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

[2780] Bekauntmachung. Das zur von Schmelingschen Familien-Stif- tung gehörige Rittergut Neuenhagen

im Cös[iner Kreise, sieben Kilometer vom Eisen- bahnhof Cöslin, in der Nähe des Kreuzungspunktes der einerseits von Cöslin nach Colberg und an- dererseits nach Moellen an der Ostsee führenden Chaussee belegen, welches en.hält: 1) an Acker ganz drainirt und durchgängig Weizenboden . 167 Hektar 48 Ar B 2 O 3) Gärten und Hofraum. . 4 jy 31 , 4) Triften, Wege, Gräben 2c. 10, D zusammen 225 Hektar A zur Grundsteuer veranlagt mit dem Grundsteuer- Reinertrag vo1 4800 M4, soll nah Ablauf der bis- herigen Pachtperiode von Neuem auf achtzehn Jahre

von Johannis 1879 bis Johannis 1897 Ul

Wege der Lizitation verpachtet werden. Das Minimum des jährlihen Pachtzinses ist auf 9600 6 festgestellt. : : Feder Pacbtlustige hat ein dieponibles Vermögen von 45000 A und seine Qualifikation als Land- wirth nachzuweisen. S Der Termin zur Verpachtung ist auf Freitag, den 25, April d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Justiz-Rath Hillmar hierselbst, an- beraumt. : Die speziellen und allgemeinen Verpahtungs-Be- dingungen, die Regeln der Lizitation, das Ver- messungsregister und die Karte können täglich bei dem Köntglihen Major a. D. von Schmeling hier- selbst eingesehen werden. Auch wird auf Verlangen Abschrift der Regeln der Lizitation, der speziellen und allgemeinen Pachtbedingungen sowie des Ver-

| messungsregisters gegen Erstattung dec Kopialien

mitgetheilt werden. B Neuenhagen si meldenden Pachtlustigen wird Herr Pächter Mielke die Besichtigung der Ge- bäude und Ländereien gestatten, auch die Karte, das Vermessungsregister, sowie die Pachtbedingungen und Regeln der Lizitation vorlegen. , - Cöslin, den 24. März 1879, 1585/3.) Die von Schmelingsche Familien-Stiftung. v. Schmeling, Major a. D.

um Verkauf von circx 1800 Stück Kiefern- BOPBler, u den Jagen 288, 317 und 320 des Belaufs Lütjenkrug habe ich Termin auf Don- nerstag, den 17. April cr., Vormittags 10 Uhr, im Försterhause zu Lütjenkrug (Kaczemka), und von circa 2300 Stück Kiefern-Bauhölzern aus den Sagen 4, 23, 44, 70, 100, 175, 182, 195, 203, 218, 996, 232 und 239 der Königlichen Oberförsterei Zirke am Freitag, den 18, April cr.,, Vormit- tags 10 Uhr, im Scholzschen Gasthofe zu Zirke anberaumt. Zirke, den 7. April 1879. Der Kö- niglihe Oberförster.

[3241]

Verkauf von Pferden aus

den Königl. Privatgestüten.

Mittwoch, den 30. April d. J., Morgens 94 Uhr, werden im Reithause des K. Marstalls

dahier 15 meist angerittene vierjährige Gestütspferde zur Versteigerung

kommen. Darunter befinden

sich außer Hengsten und Stuten arabisher Raçe hauptsählih Pferde des zu jedem Dienste tauglichen

veredelten Normännerschla ges.

Die Pferde werden von Samstag, den 26. d. Mts., œa zur Besichtigung im unteren Stalle des

K. Marstallgebäudes stehen.

Verkaufslisten sind von der K. Gestütsdirektion oder dem K. Hofkameralamte in Stuttgart zu

beziehen. l c Stuttgart, den 7. April 1879.

Verwaltung

(St. 61/4.)

der Königl. Privatgestüte.