1879 / 94 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Apr 1879 18:00:01 GMT) scan diff

S. 37. Im folie det Wietetholung dèr Defraudation ra vor- bergegangener Bestrafung wird die Strafe auf den ahtfachen Betrag der vorenthaltenen Steuer bestimmt. :

Jeder fernere Rückfall zieht Gefängnißstrafe bis zu zwei Jahren na fic, doch kann nach riterlicem Ermessen mit Berücksichtigung aller Umstände oer Zuwiderhandlung und der vecrausgegangenen Fälle auf Haft oder agf Geldstrafe nmicht untec dem Doppelten der für den erften Rückfall bestimmten Geldstrafe erkannt werden.

S. 38. Wer es unternimmt, eine Zoll- oder Steuervergütung (SS. 30, 31) zu gewinnen, welche überhaupt nit oder nur zu einem

eringeren Vergütungsfaßtze oder für eine geringere Menge zu bean- prucben war, hat eine dem vierfachen des zur Ungebühr beanspruchten Vergütungsbetrages gleichkommende Geldstrafe verwirkt.

Im Falle der Wiederholung nach vorhergegangener Bestrafung wird die Geldstrafe auf das achtfache des zur Ungebühr beanspruchten Vergütungsbetrages erhöht. Hinsihtlich der Bestrafung des fer- neren Nücfalles kommt die Bestimmung im zweiten Absate des 8. 37 zur Anwendung. i

S. 39. Die Straferhöhung wegen Rückfalles (§8. 37, 38) tritt ein ohne Rücksi{t darauf, ob die frühere Bestrafung in demfelben oder in cinem anderen Bundesftaatc erfolgt ist. Sie ist erwirkt, aub wenn die früheren Strafen nur theilweise verbüßt oder ganz oder theilweise erlassen sud. : :

Dieselbe ist dagegen ausgeschlossen, wenn seit der Verbüßung oder dem Erlasse der leßten Strafen bis zur Begehung der neuen Defraudation drei Jahre verflossen sind.

Theilnehmer einer Defraudation unterliegen der Straferhöhung wegen Rüdckfalls nur insoweit, als sie sich selbst eines R ückfalls s{uldig gemacht haben.

(Schluß folgt.)

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Buchhandlung von Joseph Baer u. Co. in Frank- furt a. M., die ein fehr reichhaltiges, alle Wissenschaften umfassendes Antiquariat besitt, hat vor Kurzem wiederum 2 Lagerkataloge (LXIX. uy. LXX.) veröffentliht. Der eine (LXIX.) enthält in 1820 Nummern ein Verzeichniß von Schriften über Staat8wissenschaft (Staatsre{t, Politik, Völkerrecht) und zwar sowohl über Staats- ret im Allgemeinen, als über \taatsretliche Verhältnisse Deutsch- [lands und der einzelnen deutshen Staaten, sowie der übrigen Länder Guropas und Nordamerikas. Unter den aufgeführten Schriften be- finden si viele wictige ftaatsrechtlihe Werke aus der früheren und aus der neuesten Zeit, u. A. die Schriften von Ancillon, Blunts\chli, Böhmer, Bülau, Conring, Dahlmann, Flassan, G. A. Grotefend, H. Grotius, Heeren, Heffter, J. Held, Hüllmann, Klüber, Koh, Krug, Lancizolle, Machiavelli, Martens, M. und M Wobl, Ft. Mommsen, &. C. und J, J: Moser: Póöliß, Pufendorf, Pütter, Rönne, Rotteck, Sclöper, Siryes, Spittler, Wait, Zachariä, Zöpfl. Die in diesem Katalog verzeich- neten Schriften bildeten früher zum großen Theil die Bibliothek des verstorbenen Professors Birnbaum in Gießen. Der 2. Katalog (LXX.) enthält ein Verzeichniß von 2660 Schriften über National- Sftonomie und Statistik, die früher meist Otto Hübners Eigen- thum gewesen. Das Verzeichniß zerfällt in folgende Abtheilungen : Na- tionalökonomie im Allgemeinen; soziale Frage, Wohlthätigkeits- und Genossenshaftswesen; Landwirthschaft, Grundeigenthum, Kolonial- und Bergwesen; Finanz-, Bank-, Zoll- und Steuerwesen; Handel und Industrie, nebst Handelsstatiftik; Verkehrswesen (Eisenbahnen, Pol Telegraphie und Schiffahrt); Versicherung: wesenz Statistik.

esonders reichaltig sind die Abtheilungen über Finanz- 2c. Wesen und über Statistik.

Der zweite wissenschaftlihe Theil des diesjährigen Pro- gramms des städtischen Gymnasiums in Ohlau enthält eine bistorishe Abhandlung von Carl Haupt „Die Einführung der Hierarchie im Frantenreiche“. Der Verfasser iat für die Anfertigung seiner grünolichen und gediegenen Arbeit ebensowohl die Quellen als auch die cin]1ch{lägige Literatur sorgsam und mit Kritik benußt. In Folge dessen ist es ihm gelungen, die Angaben und Be- hauptungen feiner Vorgänger mehrfach zu berichtigen und von der allmählihen Einführung und Begründung der Hierarcbie im Fran- Tenreiche. durch Bonifacius ein klares und deutliches Bild zu ent- werfen. Auf Gruad der Quellen zeihnet derselbe treu die kluge Politik der beiden Päpste Zacharias und Stephan Ik, die sie den Frankenherzogen gegenüber verfolgt, um ihr Ziel, das Srankenreich zu ciner Kirchenprovinz unter Roms Ober- herrscaft zu machen, zu erreichen; ferner die Bestrebungen der fränkiswen Majores d¿omus Garl Martell und seiner Söhne Carlmarnn und Pippin, sowie das verschiedene Verhältniß, in dem jeder von ihnen zu dem päpstlihen Stuhle gestanden; endlich die Wirksamkeit des päpstlichen Legaten Bonifacius, sein verschiedenes Verhältniß zu Carlmann und Pippin, sowie zu den beiden Päpsften, und wie er \{ließlich, nachdem er die Aufgabe, die ersten Grund- lagen für den Bau der Hierarchie im Frankenreiche zu legen, erfüllt hatte, von Papst Stephan 11. ganz vernachlässigt und völlig bei Seite ges{hoben wird, weil er für die weiteren Pläne des Papst- thums überflüssig geworden. Es sind übrigens, wie der Verfasser ge- zeigt hat, bei der Begründung der Hierarchie im Frankenreiche zwei Zeitabschnitte von einander zu unterscheiden, die Zeit von 742—747, in welcher die Gebrüder Carlmann und Pippin gleizeitigals Majoresdomus, jener in Austrasien, dieser in Neustrien regierten, und die Zeit von 447—752, wo seit Carlmanns Rücktritt Pippin im ganzen Franken- reie allein als Major domus herrschte. Bis 747 tht Carlmann mit Bonifacius im Vordergrunde und stellt das bestimmende Element auf Seiten der Frauken dar; sobald aber Pippin im Jahre 747 nach Carlmanns Abdankung die Alleinherrshaft übernimmt, läßt er mit dem allmählihen Reifen seiner Pläne; Bonifacius ganz bei Seite und geht in direkten Verkehr mit dem Papste über. Carl- mann beabsichtigte nur eine Besserung der bisher vernachlässigten Zustände der frönkishen Kirche und machte hierbei, ohne an die An- fvrüche des römischen Stuhles zu denken und auf dieselben irgendwie Rücksicht zu nehmen, das organisatorishe Talent des päpstlichen Le aten Bonifacius seinem Zwecke dienstbar. Pippin dagegen hatte, obwohl gleibfalls von der Nothwendigkeit einer kirhlihen Reform in seinem Reiche überzeugt, bei seinen Maßregeln doch stets vor Allem den politischen Zweck im Auge und betrachtete die Einrihtung ter Hierarchie nur als eine der Stufen zum Throne; die Reformen der kirchlihen Verhältnisse im Frankenreihe war bei Pippin nicht, wie bei Carlmann, Selbstzweck, sondern wurde in seiner Hand nur zu einem Mittel für die einheitlihe Ordnung des Reiches, und diese Sollte ihre weitere Sicherung in der mit derselben Hierarchie er- Jangten Verknüpfung der erblihen Krone mit dem Arnulfingischen Hause finden.

Land- und Forftwirthschaft.

Die internationale Fischerei - Ausstellung des Jahres 1880 wird in der nueuerbauten großen Aussftellungshalle des Landwirthschaftliden Museums hierselbst und in den an- grenzenten Räâumlikeiten stattfinden. Sie soll zwischen dem 15, und . 30. April 1880 eröôffnit werden, und es ist vor- Täufig eine Dauer der Ausftellung von mindestens vier Wochen in Aussicht genommen. Eine Prämiirung hervorragender Ausftel- Tungsgegetstäude wird dur eine internationale Jury stattfinden, und zur Gewähruag von Prämien an gewerbtmäßige Fischer für die dur die Ausftelung ermittelten tüchtigen Leistungen auf dem Gebiete der Fischerei ist ein besonderer Fonds in Aussicht genommen. Aus fast allen Theilen der Erde sind der Ausftellungs-Kommission {on jeßt Mittheilungen zugegangen, welche eine sehr rege Bethei- ligung des Auslandes, namentli au der übersgeishen Länder in sichere Aussit stellen. In den meisten Staaten haben die Regie- rungen dem Unternel;men ihre besondere Unterstüßung zugesagt, und

überall ist dasselbe mit lebhafter Theilnahme aufgenommen worden.

Die deutsde See- und Binnènfisherei soll auf der Ausstellung in allen ihren Beziehungen möglihft umfassend und übersihtlih zur Anschauung gebracht werden. Ein besonderes Interesse wird nament- li den ausländishen Vesucbern der Ausftellung die Darstellung der bei uns üblichen Karpfenzuht gewähren, und es sollen zu diesem Zwecke Einrichtungen getroffen werden, um die Karpfen nah den verschiedenen Arten und Altersstufen in Bassins zu zeigen. Ebenso follen Wels, Zander, Huchen und andere in tord- und SÜd- Deutsland heimische Fische in Bassins lebend vorgeführt werden. Spezielle Sorgfalt soll au der Darstellung der in Süddeutschland üblichen Fischereigeräthe, sowie aller in Deutshland gebräuchlichen Binnen- und Seefischereifahrzeuge in Modellen gewidmet werden. Auch werden die deutschen Fischergilden ersudt werdeu, die in ihrem Besiß befindlichen alten Bilder, Urkunden, Siegel, Fahnen, Emblem: auf der Auêftellung den Besuchern zugänglich zu machen. Als leßter Termin der Anmeldung von Ausftellungsgegenftänden ift der 1. Januar 1880 angenommen.

Aus Wittenberg schreibt man der „Mgdb. Ztg.“ unter dem 20. April: Im diesseitigen Kreise sind die Landwirthe mit dem Aussehen der Winterfrücbte im Allgemeinen ret zufrieden. Auf unseren Stadtfeldern weist Roggen hin und wieder sogar einen üppi- gen Stand auf. In der fruchtbaren Elbaue sind Weizen, Raps, Roggen und Rothklez gut durch den Winter gekommen, haben aber durd Mäusefraß etwas gelitten. Leider macen die dortigen Land- wirthe zur Vertilgung der so \{chädlihen Feldmäuse noch immer zu wenig von den p D llen Gebrauch, weil deren Anwendung etwas mehr Arbeit verursacht, als das Auslegen von Gift. Am besten mat sich der spät gesäcte Weizen, welcher zu {hönen Hoffaungen berechtigt. Auf dem rechten Ufer der Elbe, wo Sandboden vor- herrscht, befriedigt der Roggen ziemlich durchgängig, aub Raps und Rübfen, die hier hin und wieder kultivirt werden, versprechen die auf sie verwandte Mühe reihlich zu lohnen. Troß der unbeständig-n und vielfach rauhen Witterung haben die Winterfrüchte bisher gute Fortschritte in ihrer Entwiklung gemabt. Die Einbringung der Sommersaaten wird ra\s{ch gefördert, was die so ziemlich überall ein- geführte Bestellungsweise, nab welcher die Hauptarbeit {on im Herbste gethan wird, ermöglicht.

Gewerbe und Sandel.

Aus dem Jahresberiht der Deutschen Lebens-, Pen- sions- und Renten-Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Potsdam sind folzende Mittheilungen ent- nommen: Im Jahre 1878 waren, einschließliß der aus dem Vor- jahre unerledigt übernommenen Anträge, 5663 neue Versicherungs- anträge mit 13 512 896 M Kapital und 1058 Jahres8rente zu er- ledigen. Davon wurden abgeschlossen 4684 Policen mit 10 586 520 M Kapital und 1058 f Rente, abgelehnt und zurückgezogen 837 An- trâge mit 2500425 Æ Kapital; als unerledigt sind auf das fol- gende Jahr übertragen 142 Anträge mit 425 950 4. Kapital. Die Einnahme an Prämiengeldern, Zinsen, Policengebühren, Reserve für Sterbefälle aus dem Vorjahre und Ertrag des Grundstücks hat überhaupt 1 742 836 M. (+ 27 490 M) betragen. Verausgabt wur- den 541 566 M. für Sterbefälle (+ d1 472 A), sowie 148408 M für zurücgekaufte Todesfall- oder durch Ableben erloshene Lebens- fall-Policen und 3138 Æ Renten und Versicherungen auf den Lebens- fall; ferner sind 581750 A dem Prämien-Reservefonds überwiesen, wodur derselbe eine Höhe von 3012968 M erreiht hat. An Rüversicherungs-Prämie, sowie zum Darlehns-Sicherheitsfonds und an Abschreibungen waren 24 378 4 zu verrechnen. Die Provisionen, Arzthonorare und VWVerwaltungsausgaben haben 409051 (— 51 367 A). Gewinnübershüsse aus Vorjahren und aus 1878 sind vorhanden 90 000 4, die als Dividende an die Versicherten zurückfließen werden. 4

In der ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Preußischen Central - Bodenkredit - Aktiengellschaft vom 19. d. M. ist nach den Anträgen der Direktion die Genel- migung der Rechnungen und der Bilanz pro 1878 beschlossen, danach die Dividende pro 1878 auf 93% festgestellt und dcr Direktion Decharge ertheilt worden. An Stelle der verstorbenen Mitglieder des Ver- waltungsrathes, Geh. Ober-Finanz-Rath a. D. Moelle und Geh. Kommerzien-Rath Frhr. A. von Oppenheim, sind der Frhr. Eduard von Oppenheim in Cöln und der Rittergutsbesißer E. von Tiede- mann auf Kranz gewählt worden. Die nah dem Dienstalter aus- ads di sech8 Mitglieder des Verwaltungsraths wurden wieder- gewählt,

Die chemische Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering) bierselbst hat im leßten Jahre eine nit unerhebliche Steigerung des Um- saBes erzielt. Der leßtere beziffert sich auf 3 239522 M für 1878 gegen 2 030 655 Æ für 1877. Bei der Besprehung der einzelnen Rech- nungsposten konstatiit der Bericht zunächst einen Zuwachs im beweg- lihen Kapital pro ultimo Dezember 1878 gegenüber dem Vorjahre von 168467 # Die Passiva erfuhren eine Verminderung von 58152 M, die Aktiva eine Erhöhung von 110315 , Total 168467 4 Der Bruttogewinn ftellt sich inklusive des Gewinnvortrages aus 1877 und des Uebershusses vom Häuser- Grtragsfonto auf 565235 #Æ, von welher Summe nach Abzug der Handlungs- und der Fabrikunkosten, sowie des Betrages für ausgefallene Forderungen von insgesammt 314233 M, 251 002 M verbleiben. Der Aufsichtsrath hat bes{lossen, von dieser Summe Abschreibungen wie folgt vorzunehmen: Grund- und Ge- bäudekonto 10%/ vom Werth der Fabrikgebäude mit 101 147 4, Mascbinen- und Apparatenconto 10% mit 17849 M, Fabrik- Utensilienkonto 30% mit 27894 A. und Pferde- und Wagenkonto 20% mit 531 A, in Summazx 147421 A Mithin verbleiben 103 580 6 Es wurde ein Delkreder:konto in Höhe von 25000 M eröffnet und von den verbleibenden 78 581 4 kommen nah Beschluß des Aufsichtsraths 3/4 Dividende mit 45 000 A zur Auszahlung, so daß nach Abzug der statutenmäßigen Abschreibungen ein Gewinn- vortrag auf laufendes Jahr von 7608 46. resultirt.

Der Cours für die jeßt hier zahlbaren Silber-Coupons Desterreihisher Eisenbahnpapiere ist heute auf 173 4 für 100 Fl. Desterr. Silber herabgeseßt worden.

Stettin, 21. April. (W. L. B.) In der heutigen Verwal- lungsrathssißung der Berlin-Stettiner Eisenbahngesell- \chaft wurde beschlossen, an einem und demselben Tage (29. Mai) zuerst die außerordentlihe und dann hinterher die ordentliche Gene- ralversammlung abzuhalten. Auf der Tagesordnung der ersten steht der bekannte Vertrag wegen Uebergabe der Bahn an den Staat. Die Tagesordnung der ordentlihen Generalversammlung bilden die alljährlih wiederkehrenden Berathungsge:enstände.

Antwerpen, 21. April. (W. T. B) Wollauktion. 2440 B. angeboten, 1665 B. verkauft. Belebtes Geschäft.

Verkehrs-Anstalten.

Riga, 22. April. (W. T. B.) Der Hafen son Bolderaa ist nunmehr auch sür Segelschiffe wieder erreihbar; der Swhiffs- verkehr ist bereits recht lebhaft geworden.

Berlin, den 22. April 1879.

Frankfurt a. M., 21. April. (W. T. B.) Nah der heute Vormittag im „Frankfurter Hof“ stattgehabten Eröffnung der Generalversammlung des Vereins für Sozial- politik wurden zum Präsidenten Professor Dr. Nasse (Bonn), zu Vize-Präsidenten der Staats-Minister a. D. Frhr. von Roggen- bah (Karlsruhe) und der Vorsißende der Frankfurter Handels- kammer, Kommerzien-Rath Petsh ernannt. Die Versamm- lung ist von etwa 250 Theilnehmern-aus allen Theilen Deutsch- lands besucht. Als Generalreferenten über die Zolltarifvo r- lage sprachen Dr. Gensel (Leipzig) und Professor Dr. Schmoller (Straßburg). Dr. Gensel bezeichnete den Zolltarifentwurf als ungenügend vorbereitet; das Finanzinteresse des Reichs

könne durch Erhöhung der Tataks- und Branntweinsteuer und mäßige Finanzzölle befriedigt, die Tarifreform ver: schoben werden. Redner spra sich ferner gegen Retorsions- gens und für die Erneuerung der Handelsverträge aus. Professor

r. Shmoller führte aus, daß die Grundidee des Zolltarif- entwurfs eine wohlberehtigte sei. Er sehe in dem Freihandel oder Schußzoll nicht ein bestimmtes Prinzip, sondern ein Mittel der Therapie, das je nah den Verhältnissen anwend- bar sei. Ein vorübergehender Schußzoll mit rationellen ollsäßen sei nothwendig zur Kräftigung der nationalen Jndustrie und zur späteren Herstellung rationeller Handelsverträge. Um den unvermeidlichen Zollkrieg kurz und scharf zu führen, ci die Bewilligung von Kampfzöllen nothwendig. Von lauten ZU- rufen des Beifalls unterbrohen, hob Professor Dr. Shmoller die großen Verdienste des Reichskanzlers hervor, dessen Zoll- politik eine neue Aera der nationalen Entwickelung eröffnen werde. Seitens der Herren Haßler, Baare und Bueck wurde beantragt, die Versammluug möge ih den Ausführungen des Professor Dr. Shmoller anschließen und \sich mit einer maß- vollen Aenderung des bisherigen Tarifs einverstanden erklären. Nach einer kurzen Debatte, an welcher sih die Herren Barth, Bueck, Philippson, Held und Haßler betheiligten, wurde be- schlossen, die Generaldebatte bis morgen zu vertagen. Bei der Debatte über die landwirthschaftlichen Zölle wurde der Antrag Sombarts, diesen Zöllen nicht zuzustimmen, in namentlicher Abstimmung mit 52 gegen 50 Stimmen gn- genommen.

Die Sißung der deutschen Gesellschaft für Chi- rurgie, welbe am Sonnabend Morgen im Operationsfaale der chirurgischen Klinik der Charité stattfand, wurde mit der Demon- stration von Präparaten, interessanten Krankenvorstellungen und medizinischen Instrumenten ausgefüllt. In der Nachmittags- fißung, welche in der Aula der Universität abgehalten wurde, gab der Schayzmeister Prof. Dr. Trendelenburg (Rostock) zu- nächst Auskunft über den Kassenbestand der Gesellshaft, welcher in runder Summe 20 000 M beträgt. Der Vorsitzende, Geh. Ober- Medizinal-Rath Dr. v. Langenbeck brachte die Preisarbeit über die Diphtheritisfrage zur Besprehung. Jhre‘Majestät die Kaiserin- Königin hat hierfür einen Preis von 1500 ausgeseßt, während dtejenigen 1000 M, deren Ueberweisung der Geh. Rath Langenbeck in der Sißung am 16. v. M. erwähnt hat, von Ihrer Majestät für die allgemeinen Zwecke der Gesellschaft bestimmt sind. Aus der Versammlung wurde betont, daß die Vertheilung des Preises über die Diphtheritisfrage nicht vor zwei Jahren stattfinden könne. Nach Eintritt in die Tagesordnung hielt zunächst Hr. Socin-Basel einen Vortrag über Radikaloperation der Brüche. Hierauf \prach Hr. Gussenbauer-Prag über die Exstirpation der an der Schädelbajis in die Nasenrachenhöhle herabhängendeu Geshwülste. An diesen Vortrag {loß si eine Diskussion. Zwei noch auf der Tagesordnung stehende Vorträge wurden wegen vorgerückter Zeit von derselben abgesetzt. Der Präsident \{loß darauf die Sißung mit dem Wunsche, daß die Arbeiten der Gesellschaft auch fernerhin einen guten Fort- gang nehmen möchten. Dem Präsidenten v. Langenbeck wurde darauf unter allfeitigem Beifall der Dank der Gesellschaft für die umsih- tig? Leitung dargebracht.

In Gegenwart des Staats-Ministers Dr. Falk, des Ober-Prä- sidentea Dr. Awenbach, mehrerer Ministerial-Räthe, des Präsidenten Hegel, von Vertretern des Magistrats und der Stadtverordneten der Stadt Berlin, sowie zahlreiher Lehrer aus Berlin und den um- liegenden Städten wurde heute Mittag das neue Seminar- gebäude in dér Friedrichstraße eingeweiht. In feierlihem Zuge be- gaben sich die geladenen Herren vom Konkerenzzimmer aus in den Schulhof, wo der Seminardirektor Schulte dieselben empfing und nach kurzer Ansprache in die festlich ges{mücckten Räume geleitete, wo Orgeltöne den Eintretenden entgegen klangen. Nach dem Gesange: „Lobe den Herrn“ ergriff der Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Scneider das Wort, um in kurzen Zügen ein Bild der Geschichte des Seminars zu entrollen und derer zu gedenken, die an ihm gewirkt und aus ihm hervorgegangen; Redner ging sodann auf die der Anstalt

gestellten Aufgaben über und {loß mit dem Wunsche, daß die

Schule auch ferner Lehrer heranbilde, die eine gesunde kräftige Jugend erziehen, eine Jugend, die der Stadt Berlin, die dem ganzen Staate zur Ghre gereihe. Nachdem sodann der Chor der Seminaristen Kleins Motette: „Wie lieblih ift deine Wohnung“ gesungen, bestieg der Provinzial-Schulrath Weßel die Tribüne zur Weihrede, dér nah weiterem Gesange der Seminaristen der Direktor der Anstalt, Schulte, einige Worte hinzufügte. Der Gesang: „Nun danket Alle Gott* {loß die Feier.

Wittenberg, 18. April. (Post.) Heute Nachmittag um 3 Uhr fand hier die feierlihe Grundsteinlegung zu dem Kriegerdenkmal statt. Nachdem die Mitglieder des Denkmals- Comités, der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung, der Landrath des Kreises, die Vertreter der Garnison, tie Geistlichkeit und die Deputationen des Kreisgerichts, der Post und des Haupt- steueramts 2c. in dem von den Schülern der oberen Klassen sämmt- licher Schulen mit ihren Lehrern, dem Kriegerver:ine, der Schüten- gesellschaft, dem Turnvereine und der freiwilligen Feuerwehr gebilde- ten Kreise Plaß genommen hatten, wurde zum Beginn der Feierlih- keit geschritten. Dieselbe wurde durch cin von dem unter der Leitung des Musikdirektors Stein stehenden Gesangvereine vor- getragenes Lied eröffnet, woran sib die Festrede des Hrn. Super- intendenten Lie. theol. Rietschel \{loß. Darauf verlas Hr. Bürger- meister Dr. Schild, als a Lee des Denkmals-Comités, eine von ihm verfaßte Urkunde, welche dann mit verschiedenen anderen Schriftea in einer .Metallbüchse in den Grundstein eingeschlofsen wurden. Sodann erfolgte die Einfügung des Grundsteins mit den üblichen drei Hammerschlägen. Den Schluß bildete das von den Festversammelten gesungene Lied: „Nun danket alle Gott“. Während der Feierlichkeit wurde mit allen Glocken der Stadtkirche geläutet. Abends fand im Schreiberschen Lokale ein Festmahl statt.

Im Residenz-Theater kommt am Sonnabend, den 26. April, wieder cine Novität zur Aufführung. Dieselbe führt den Titel „Constanze“ und ift aus der Feder der Schriftstellerin Frau Nahide Remy. Das Stück wird bereits tägli probirt.

Im Germania-Theater erfreut sich die Posse „Robert und Bertram“ dauernd der Gunst des Publikums. Das Haus war am Sonntag troß des guten Wetters fast bis auf den leßten Plaß beseßt. Die flotte Darstellung der übera!3 lustigen Posse, in erster Reihe dur die HH. Pavel und Wilhelmy, unterstüßt von dem ge- müthlihen Strambach des Hrn. Wexel, den hübschen Liedern des Frl. Wirth, die dieselben mit sehr sympathisher Stimme vortrug, und dem verliebten Bauernburschen des Hrn. Bartsch, versetzten das Publikum in die heiterste Laune, und reiher Beifall war sein Dank. Robert und Bertram behaupten noch einige Tage ihren Play auf dem Repertoire.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). DruckX: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

M 94

Zusammenstellunng abhanden gekommener, zur Amortisa: (Erscheint auf Grund amtlicher Mittheilungen jedes Vierteljahr,

Staatssohnldsoheinse: No. 2067. 57895 à 25 Thlr.

Sohnldversohreibungen der Staats-Anleihe von 1868 A. 41

Lit, Q; No. 110; 111 à 300 Thlr.

Schnuldversohrelbungon der oonsoldirten 41/, Staats-Anleihso: Lit. E. No. 17 360 über 100 ThlIr., Tit, L. No. 22 326 über 300 M Vormals KurhessIsohe Prämien-Soheine: Ser. 1853 No. 46 308, Ser. 3454 No, 86 328, Ser. 6264 No. 156 593 à 40 Thlr. Rontenbriese der Provinz Brandenburg: Lit, A. No. 8341, 8342 à 3000 M, Lit, B. No. 3679. 3680 à 1500 4, 9019 à 300 MÆ, Lit. D. No. 7263. 7269. 7270. 7271 à 75 M Rentenbrief der Provinz Saohson;: Lit, C.

300 Æ (100 ThIr.).

Rentenbrief der Provinz Bannover: Lit, A.

3000 Æ (1090 Thlr).

Sohuläversohretbung der Blohsfeldzohen Tllgnngskass36 : “à: 900

Lit, B. à 4% No. 1372 über 1500 A (500 Thlr.).

Soknldversobreibung der Paderborner Tligungskasse: Lit. D. No. 4102 à 600 A. nebst Coupons Ser. X, No, 3 u, 4. Tit, C No: 5467 à 300 X nebst Coupons Ser. IV, YVo. 1—186, 4277. 4278 à 75 A. nebst Coupons Ser. IV,

Lit, E. No, 5232 über 10 Thlr, Lit, F. No, 3771 über 50 Thlr, Lit. G, No. 3480 über

Rhein!sok - Westfällsohe Rentenbriefe : 5465, 5466. Iát. D. No. 4275, No, 1—16.

Osiprousslsoho 41°/, Pfandbriefe:

25 Thlr

Psandbriefe der sohlesisohen Landsohaft. I, Aitlandsohaftllohe 3} proz. Pfandbriefe:

Au ¿ e No O O E OD MLOOSQUOOE e ee Sr e BB. Bo e Cu ae e BB: i A Lampersdorf, Kr. Steinau U: Ba E a O8 Petersheide Vorwerk , NG.

IL, Andere Pfandbriefs,

Dis Schlesischen 4}proz. Pfandbriefe Lit, A. Ser, IIT, No. 207. 208 und 210 à 100 Thlr, mit Talons, die Schlesischen 4 proz. Pfand- briefe Lit, C. Ser, IIT. No. 1738 über 100 ThIr., Ser. ILI, No. 3029

über 300 t.

Statistische Nachrichten.

Dem neuesten (39.) -Hefre dér

inneren Verwaltung des Großherzogthums Baden. von dem Handels-Ministerium“, entnehmen wir folgende aus den Gesammtzahlen der Bevölke- rungs- und Wohnungsstatistik von Baden: der Slächen- inhalt des Großherzogthums ist 15084 gkm oer 273,9 geographische Die anwesende Bevölkerung be- trug am 1, De:ember 1875 1 507 179 (ohne die nachträglih ermit- telten 77 Einwohner der bei der leßten Volkszählung übergangenen Auf ein gkm kommen 99,9 Einwohner. Unter den Ein- wohnern sind nah dem Geschlete 734 757 (48,8%/6) männlich, 772 422 ; (51,2 9/5) weiblich (auf 109 männliche 105,1 weiktlihe Einw.); uach der Staatsangehörigkeit: 1 430 049 (94,9 9%) Badener, dere Reichsangehörige (4,2 9/6), 13 083 Reichsausländer (0,9 6); nach darunter 254 143 958 916 Katholiken darunter 465 594 männlich (63,4 9/0), 493 322 weiblich (63,9 9/6), 3842 sonstige Christen (0,2 9%), darunter 1884 männlich (0,2 9/6), 1958 weiblich (0,3 °%/6) ; 26 492 Ss\racliten (1,7 °/0), 13 082 männlich (1,8 9/0), 13 410 weiblich (1,7 °/). Unter den fonstigen Volkézählungs8angaben bezeichnet als Mitglieder der Änglikaner 98,

neuesten Aufnahmen resrltirende Qu.-Meilen (ohne Bodenseefläche).

Wohnorte).

der Religion: 517861 Evangelische (34,4 9/0), männlich (34,6 9/9), 263 718 weiblich (34,1 9/6), (63,7 9/0),

O, u den Reformirte 164, Lutheraner 671, Brüderkirhe (Herrnhuter) 8330, 1351 und außerdem Anhänger von noch 16 Sekten.

Christen

stande nach waren 921 362 ledig (61,0 °/), und zwar 457 475 männ- 498 399 verheirathet (33,1 9/0), und zwar 249 389 männlich (33,9 9%), 249 010 weiblich (32,2 9/0); 86 730 verwittwet (5,8 °/«), und zwar 2760 männlich (3,8 9/0), 59 080 weibli (7,7 2/6); 688 gescieden (0,05 9/0), und zwar 243 männlich (0,03 %) und 445 weiblich (0,05 9/5). Dem Kindes-

lih (62,3 9/0), 463 887 weiblich (60,1 2/6);

Lit, F. No, 81 367. 105 922. 191 704. 201 481 à 109 Thlr, Lit. G, No. 769, 37903 à 50 Thlr., Lit, H.

„Beiträge zur Statistik der

Erste Beiláge

Berlin, Dienstag, den 22. April

blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)

No. XKXX%XVIITE.

(No. XKXAXVEL. s, Reichs- u. Staats-Anzeiger von 1879 No. 26. Erste Beilage.)

Berliner Stadt-Obligationen

Lit. B. à 500 Thlr. 43 0/4 No. E

Lit, C. No. No. 8072 über No. 177 fiber A 90 4X 5

à 500 A 41 Z

» 4 100, 4}

5464,

100 Thlr,

J00 in Halle lautend,

300 Bergisoh-Märkisohe Stammaktien à 100 Thir: 300 65983. 68921. 100254—56. 128 424—29. 316 741—50. 471 813—14.

200 471 819, 590 249. 659 352—57.

400 Berglsoh-Märkisobe Prlorliäts-Obligation III. Serls Lit. B,

500 à 100 Thir, : No. 144 696.

500 Bergisoh - WMörkisohe Prioritäts - Obligailonen V. Serio à 200 Thlr.: No. 24 347, desgl. à 109 Thlr. No, 42 989. Priorltäts-Obligatlonen VI, Serio à

Bergisoh-Märkisohe 200 Thir.: 82 416.

Herausgegeben

und mehr Jahren gehörten an:

wirthschaft 592 620 (39,3°/0),

mäunl. (35,5%),

64 411 männl. (8,89%/6), (1,2%) und zwar übrige Berufs- 29185 männl.

64 047 an- (4,0260), weibl. (3,3 9%).

(82,1 9/0). evangelischen Mennoniten

Dem Familien- | Angehörige).

tungen.

Sparkass6nbnuokh No. 3060 der städtischen Sparkasse zu Torgau No fiber noch 230 M. 97 A auf den Namen der unverehelichten Wil- 7 helmine Nagel aus Suvptitz, jetzt ia Torgau, lautend,

Sparkassonbnuch No, 11 482 der Kreis-Sparkasss zu Querfurt über 193 Æ auf den Namen der verehelichten Handarbeiter Emilie Trömel, geb. Friedrich, zu Gatterstedt lautend.

Sparkazseubuoh No. 5170 der Querfarter Kreis-Sparkasse über 1458 Æ 53 S auf den Namen der Emilie Thereso Hege, jetzt ver- ehelichte Müller Faust, zu Lodersleben lautend,

Sparkassenubaoh No. 10516 der Quérfurter Kreis-Sparkasse über 357 M. 88 „S auf den Namen der unverehelichten Beate Graf

No. 15 623, desgl,

Bersgisoh - Märkisohe Prioritäts - Oblizatiouon VII. Serie à 500 Thir.: No. 5207—5208, desgl. à 200 Thlr, No, 19 340. 37 955,

alter von 0—10 Iahren gehörten an: 517685 (34,3 9/6), darunter 257 241 männlich (35,0 9/0), 260 444 weiblich (33,7 9/6); dem produk- tiven Alter von 15—70 Jahren : 950 405 (63,1 °/6), darunter 457,845 männlich (62,3 9/6), 492560 weiblich (63,8 %/,). Dem Greisenalter von 70

mäunlich (2,790), 19,418 weiblich (2,5°%/5). Nach Standes- und Be- ruféklassen gruppirt sich die Bevölkerung wie folgt: Land: und Forst- daxunter 287 427 männl, (39,1%), 305 193 weibl. (39,59/6); Gewerbe/509 836 (33,8%/6), davon 260 743 249 093 weibl. ; 139 424 (9,3%/9), wovon 65 085 männl. (8,9%), 74,339 weibl. (9,6°/6) ; persönliche Dienste leistende Tagelöhner 146 398 (9,7 9%), darunter 81 987 weibl. (10,6%); 16 596 männl. (2,2%), und Erwerbsarten 34 634 weibl. 1 aus8übung 36 810 (2,5 °/a), und zwar 11 310 mänul. (1,5 °/9), 25 590 Darunter sind im Ganzen: Berufs- und Gewerbs- thâtige 536 034 (35,6 °/0), und zwar 397938 männl. (54,2 %), 138 096 weibl. (17,9 0/6), nibt Berufs- und Erwerbsthätige 971 145 (64,4 9/0), und zwar 336819 männl. (45,8 %/o), 634 336 weibl. Aktice Militärpersonen wurden am "1. Dezember 1875 gezählt 16 081, wovon 12 265 Badener, 3816 sonstige Reichsangehörige (3344 Preußen, 109 Elsaß-Lothringer, 363 anderen Bundesstaaken Die Zahl der Haushaltungen war am 1. Dezember 1875 309 070, darunier 15 457 Haushaltungen zu einer Person (5716 einzeln lebende Männer, 9741 einzeln lebende Frauen) und 410 Anstaltshaushal- Wohnfstätten wurden 211 915 gezählt, darunter 110 Schiffe. Die Zahl der Wohnorte oder Wohnpläße is 7697, darunter sind: 115 Städte, 1608 Dörfer, 648 Weiler 2c. i Gemeinden ist 1583 (darunter 114 Stadt- und 1469 Landgemeinden).

bezw. Stadt-Anlelbesoheine. [ desgl, à L De, No. 42416. 48119, 48 385, 49 712.

54 297. 84 021. 85 742. 99 518. 101 310. Elberfelder Prioritäts-Obligatlon L Serlo à 109

2250. 3430. 51 781.

2091.

S. 11.337. 15741. 12938.

13 028. 17 874. 20352, 21 579,

23 545. 24187. 24736. 26 561. 27 755. 30785. 31 541.

27 732.

31 781.

2831. 4294. 4458. 5073. 6591. 16304. 16305. 17270. 19 637. 21 632. 21 692. 24745.

15311, 15515. 16665. 17594. 17 847. 33252. 35238, 35 679. 42 536.

3942. 7337.

12563. 16042. 29 849,

3152. 4257. 4262. 4336. 6941. T7. 3583. 3863, 4254. 4392. 69483. 8576. 12 674.

Thlr:

200 Thlr. SPTOZ. 200 Thlr.

à 100 Thlr. à 100 Thlr. à 100 Thlr.

No. 64 934 à 500 ThIr.

à 100 Thlr. No. 44028, 55 304,

39 089 (2,690), darunter 19671

(32,2?/0); Handel und Berkehr

Landheer 18 272 (0,2%);

wovon Berufs-

1676 weibl. 63819 (4,29%),

(4,69%); ohne burg).

AeUE 38,

bis 114.

Die Zahl der politischen

Düsseldorf- tg No, A Ü erglsoh-Märkisohe Nordbahn-Prloritäts-Ob1 Ï No, 7877. desgl, à 100 e e 25 935. 27 992—27 993. 27 997.

Beriin-Potsdam- Magdeburger Eisenbahn: Obligation Lit, C. Talon; Lit, D, Talon ; die Talons der Prioritäts-Obligationen Lit, C. neue Emizssion No. 37 577—78. 44 578—80. 55 778, die Aktien No. 8528. 112 284. 128 185, 128 186, letztere sollen dem Eigenthümer bereits im Jahre 1874 gestohlen sein; Aktie No. 1485.

Berlin Stettiner Elsenbahn: Aktie No. 11 334 über 200 Thlr.

Côln - Mindener Eisenbahn: Aktien: No, 51 919.

Prioritäts - Oblizationen

10 302.

amt) 11. Für als Bezirksstellen 18 Wasser- und Straßenbau-Inspektionen. Die mittlere Aufsiht über die Volksshulen wird von 11 Kreis\{ul- visitaturen ausgeübt. Für die Post- und Telegraphenverwaltung be- Kehen in Baden 2 Ober-Postdirektionen, in Karlsruhe und in Con- stanz. In militärischer Hinsicht bilden die Amtsbezirke die Aus- hebungébezirke und giebt es abgegrenzte Landwehrbezirke für die je 2 Bataillone der badischen Landwehr-Regimenter 2 bis 6, Nr. 110 Die entsprechenden badishen Infanterie-Negimenter erhal- t:n ihren Ersaß aus diesen Bezirken, während das badisthe Leib- Grenadier-Regiment Nr. 109 und die andern badischen Truppentheile aus dem ganzen Lande sich ergänzen. jeder mehrere Amtsbezirke.

Preukisheu Staats-Anzeiger.

ABIS,

ion angemeldeter und gerichtlich zu mortifizicender Werthpapiere: s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und avinisterial-

51 121—27

61 379. 67 892. 70 158. 77129. 78 520. 83 208

ThIr. No, 4378. 14852. 14855.

Die Prioritäts-

neue Emission No. 57 141 nebst Coupons und neue Emission No. 39960 nebst Coupons und

74910 à 9837 à 16 996

II, Emission No.

10.322. 10414 13664. 16105.

4proz. Prioritäts - Obligation III. Emission Lit. A. No. 9300 43proz. Prioritäts-Obligation III. Emission Lit. B. No. 30 394

Aproz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 26 695. 32306. 40852 à 100 Thlr.

4 proz, Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit, B. No. 50 191. 61 948 à 100 Thlr.

4èproz. Prioritäts-Obligationen VI. Emission Lit. B, No. 116 628

No. 131 386. 131 387. 131 388 à 100 Thlr,

Halle - Sorau - Gubener Eisoubabn: Lit, B. No. 9159,

Obersohleslsoho Elsozbahn-Stamm-Aktis Lit. E, No. 50 341 über 100 Thlr. (300 A) und Okbkerschlesiche Eisenbabn-Priozitäts- Obligation Lit. E. No. 1454 über 100 Thlr.

Rhelnisoke Biseubahn: 105 867. 120 445, 120 446.

Prioritäts - Obligation

(300 44). Stammaktien No. 48 104, 105 865.

Die Zahl der Gemarkungen ist im Ganzen 2186, davon find 2115 [ewohnt und 71 unbewohnt. Die Bevölkerung der Stadtgemeinden war im Ganzen 452 441 (30,0 %/9 der Gesammtbevölkerung), die der Landgemeinden 1 047 835 (69,5 9/6). Einwohnern waren 119 vorhanden, zen 530 262 (35,11 9/6) der Gesammtbevölkerung. als 2000 Einwohnern gab es 89 mit einer Bevölkerung von 449 495 (29,8 9/0 der Gesammtbevölkerung), darunter 9 mit mehr als 10 CC0 Einwohnern, im Ganzen mit 210 658 Einwohnern. 565 Orte haben eine oder mehrere öffentlide Lerkehrsanstalten. 396 Orte haben eine oder zwei Telegraphenstationeu. 2915, ein Telegraphenort auf 3806, ein Eisenbahnort auf 5582 Ein- wohner. Für die allgemeine politische Bezirksverwaltung is Baden in 52 Amtsbezirke getheilt. der Kreisgerichte ift 7, sind (Karlsruhe, Bezirksstellen der Steuerverwaltung (Ober-Einnehmereien)

Gemeinden mit mehr als 2000 deren Bevölkerung von im Gan- Wohnorte mit mehr

Ein Postort kommt auf

Die Zahl der Amtsgerichte ist 54, die von denen 5 zuglei Hof- und Kreisgerichte Constanz, Freiburg, Mannheim und Offen-

Bezirksstellen

1 der BZollverwaltung (Haupt-Zoll- das Wasser-

und Straßenhauwesen bestehen

Die Landwehrbezirke umfassen

E R L E A

2 224 Inserate für den Deutschen Neichs8- u. Kal. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Köuigliche Expedition

des Deutschen Reihs-Änzeigers und fiöniglich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S8. Wi. Wilhelm-Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

erloosung, Ámortisation, Zinszahlung

La

Stee@briefe und Untersuchungs - Sachen.

Stetbrief, Gegen den pensionirten Schuh- mann Friedrich Wilhelm Carl Henning ist die gerihtlide Haft wegen wiederholten Verbrechens gegen die Sittlichkeit in den Akten Litt. E. No, 57 de 1879 bes{lossen worden. Die Verhaf» tung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird er- sucht, den 2c. Henning im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen- bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern an die Königliche Stadt- voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 19, April 1879. Königliches Stadtgericht, Abthei- lung für Untersuhungssachen. Kommission 11. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 34 Jahre, geb. 25. August 1844, Geburtéort : Hohenberg, Größe: 9 Fuß 6 Zol, Haare: dunkelblond, Augen: blau, Augenbrauen : dunkelblond, Nase: gewöhnlich, Kinn: oval, Gesihtsbildung: länglich, Mund: gewöhnlich, Zähne: vollständig, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deuts, Gestalt: \{lank, besondere Kennzeichen: Narbe am rechten Auge.

Stebriefs-Erledigung. Der hinter den Dach- deckermeister Paul Hermann Leopold in act. L. 6. 77. IL, wegen Strafvolstreckung unter dem 8. Mai 1878 erlassene Steckbrief wird :hier- durch zurückgenommen, Berlin, den 16. April 1879. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter- suchungssachen. Deputation 11. für Vergehen.

u, 8. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbrief. Der unten näher bezeihnete Häus- ler Jgnaß Warzecha aus Kostelliß is durch Er- kenntniß des hiesigen Gerichts vom 28. Januar 1879 wegen einfachen Diebstahls zu drei Monaten Befängniß verurtheilt worden. Warzecha ift seinem Aufenthalt nach unbekannt. Wir ersucen daher, den p. Warzeha im Betretungsfalle festzunehmen und an uns abliefern zu lassen. Rosenberg O.,/S., den 12. April 1879. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Signalement. Derselbe ift 40 Jahre alt, katholishen Glaubers, aus Stein bei Klein-Borek hiesigen Kreises gebürtig, 1,56 m groß, hat \chwarze Haare, breite Stirn, dunkle Augen- braven, braune Augen, gewöhnliche Nase und Mund, dunkelfuchsbraunen Schnurrbart, ähnlichen Backen- und Kinnbart, bräunlihe Gesichtsfarbe, ift unter- seßter und gedrungener Gestalt, spricht \{lesis{ polnisch und hat keine besonderen Kennzeichen.

Verkáufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Brennholzverkauf in der Königlichen Ober- försterei Crossen. Donnerstag, den 8. Mai cr., Vormittags von 10 Uhr ab, sollen im Nathhaus zu Crossen a. O.: 1) aus dem Belauf Räduig, Schlag Jagen 58b., 66b., 45b,, 46c., 54b, 55b,, 66 a,, 67a, und Tot. ca. 1130 Nmtr. kiefern Kloben ; 2) aus dem Belauf Eichberg, Schlag Jagen

Beffentlicher A

E

2.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. V

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Läterarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. | In der Börsen- |

9, Familien-Nachrichten. beilage. 8

119 c. d. / und 135b;, 0. 7 ca. 1170 Rintr. kiefern Kloben; 3) aus dem Belauf Messow, Schlag Jagen 74 ca. 80 Rmtr. eichen Kloben und ca. 310 Rmtr. kiefern Kloben, sowie verschiedene Brenn- hölzer geringerer Sortimente unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen im Wege der Lizitation öffentlih an den Meistbietenden verkauft werden. Forsthaus Se den 18. April 1879, Der Oberförster. v. Gehren.

Es soll den 5. Mai d. J. im Henkelschen Kruge zu Dammendorf nachstehendes Holz: 1) Be- gaug Theerofen, Jag. 2, 21, 28, 34: 2 Skt. tiefern Lang-Nußholz 11. Kl. mit 2,82 two, 69 rm eichen Scheit- und Knüppelholz, 2 rm eihen Stock- holz, 5 rm eichen Reiserholz 1, 713 rm kiefern Scheit- und Knüppelholz, 386 rm kiefern StocLholz, 15 rm fiefern Reiserholz 1. ; 2) Begang_ Chacob- see, Jag. 42, ò4, 55: 148 rm eichen Scheit und Knüppel, 68 rm eichen Reiserholz I., 84 rm kiefern Scheitholz, 214 rm kiefern Reiserholz 11. in Stangen; 3) Begang Dammendorf, Jag. 93/95, 76/78, 86: 127 rm eihen Scheitholz, 366 rm kiefern Scheitholz, 46 rm kiefern Knüppelholz, 524 rm kiefern Reiserholz 111. ia Stangen; 4) Begang Planheide: 24 1m birken Knüppel, 46 1m birken Stoctholz, 30 rm birken Reijerholz, 131 rm kiefern Scheitholz, 207 rm kiefern Stockholz, im Wege der Lizitation öffentlih an den Meistbietenden gegen

S as [uzeiger. 7 4 Î Q & Inserate nehmen an: die Annoncen-Exyeditionen des

„Juvalidendank“, Rudolf Messe, Haasenstelu & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Sÿhlotze, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anuonucen-Bureaus, x)

gleich baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kauf- lustige an dem gedachten Tage auf; Ort und Stelle Vormittags um 10 Uhr hiermit eingeladen werden. Dammendorf, den 16. April 1879, Der Oberck+ förster. Beermann.

Verschiedene in den Beständen der unterzeichneten Direktion vorhandene, für den diesseitigen Betrieb nit mehr verwendbare Fraiser, Handreibahlen, Stichel, Messer, Exrtrabohrer, Spiralbohrer, Ka- libermaßstäbe mit Zolleintheilung, Zirkel, 4 Fen- sterflügel, 9 Handziehbänke, 5 Blasebälge, Gewinde- bohrer, 1 Dezimal-Brückenwaage 2c. sollen-im Wege der Auktion gegen gleih baare Dedah luna an den Meistbietenden verkauft werden und ist hierzu ein öffentlicher Termin auf Freitag, den 9. Mai d. J. Mar tos 19 Uhr, anberaumt worden. Kauf- lustige wollen fih an dem bezeihneten Tage und zur festgesetzten Zeit im Bureau der unterzeichneten Direktion einfinden. Spandau, den 10. April 1879, Königliche Direktion der Gewehrfabrik.

3987 L Sons. lich Niederschlefis{ch-Märkische Eisenbahn. 1) Die Ausführung der Erd- und Maurer-Ar- beiten inkl. Lieferung von Kalk und Sand, 2) die Liefe,ung voa 300 Mille Klinkerziegeln,