1901 / 234 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Oct 1901 18:00:01 GMT) scan diff

di rer 2 R Lit Q RrS M ge C7530 S,

Königreich Preußen,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Direktor des Gymnasiums nebst Realgymnasium

Zohanneum in Lüneburg D. Nudolf Haage den Charakter als Geheimer Regierungsrath zu verleihen.

Auf Jhren Bericht vom 31. August d. J. will Jch dem Kreise Trebniß im Regierungsbezirk Breslau, welcher den Bau der Chausseeen 1) von Pirschen über Skotschenine und Tarnast en Schawoine, 2) von Zedliß über Paschkerwigz, Langenau, Groß-Raake, Krhschanowig bis vor Pohlanowiß im Landkreise Breslau beschlossen hat, das Enteignungsrecht für die zur Herstelung der unter 2 aufgeführten Shaufsee erforderlihen Grundstücke, sowie gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung beider Straßen das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes auf denselben nah den Bestimmungen des Chausseegeldtärifs vom 29. Februar 1840 ea S. 94 ff.) einschließlih der in demselben ent- altenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Seeung betreffenden zusäßlihen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen vorauf- geführten Bestimmungen ela. Auch sollen die dem Chausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 angehängten Be- stimmungen wegen der Chaussee - Polizeivergehen auf die gedachten beiden Straßen es Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurü.

Danzig, an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den 16. September

1901. Wilhelm R.

Für den Minister der öffentlihen Arbeiten : Schönstedt. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Auf Jhren Bericht vom 5. September d. J. will Jch der Aktiengesellshaft „Union Elektrizitäts - Gesell- haft“ zu Berlin, welche die Genehmigung zum Bau und etrieb einer Kleinbahn von Elberfeld über Cronenberg nah Sudberg mit Abzweigung von Cronenfeld nah Remscheid er- halten hat, das Enteignungsreht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für den Bau der Theilstrecke von der Gerstau bis Hasten-Nemscheid in Anspruch zu nehmenden gens verleihen. Die eingereihte Karte erfolgt zurü.

Danzig, an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den 16. Sep-

teinber 1901. WilhelmR. Für den Minister der öffentlihen Arbeiten : Schönstedt. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Bei dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten is der bisherige Regierungs-Sekretär Fauteck zum Geheimen expe- dierenden Sekretär und Kalkulator ernannt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Bei dem Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten sind zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren ernannt worden: der Provinzial- Steuer-Sekretär Georg Beccker und der Kreissekretär Bruno Nit.

Finanz-Ministerium.

Bei der Königlichen Seehandlung siad ernannt : der Kassen-Sekretär Kissel zum Buchhalter, der Geheime Kanzlei-Sekretär Heinze zum Kassen-Sekretär, der Bureau-Diätar Migge zum Geheimen Kanzlei- Sekretär, E / i der Bureau-Diätar Spielhagen zum Kassen-Sefkretär.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der bisherige Regierungs-Sekretär Julius Birkmann aus Düsseldorf ist zum Geheimen Registrator im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ernannt worden.

Der Titel „Hegemeister“ is wverlichen worden den Förstern :

Karl Bens zu Drehen, Oberförsterei Magdeburgerforth, Negierungsbezirk Magdeburg,

August Breitenba zu Kirhworbis, Worbis, Regierungsbezirk Erfurt,

August Dröse zu Unterlüß, Oberförsterei LüÜß, Regierungs bezirk Lüneburg,

Wilhelm Fesser zu Wollersleben, Oberförsterei Lohra, Regierungshezirk Erfurt,

Hermann Goehßh zu Elsdorf, Oberförsterei Rendsbura, Regierungsbezirk Schleswig,

Hermann Haupt zu Wolthöfen, Oberförsterei Arsiedt, Negierungsbezirk Stade,

Karl Hinze zu Ottensen, Oberförsterei Haste, Regierungs bezirk Minden,

Franz Jeltsh zu Suhler Neundorf, Oberförsterei Suhl, Regierungsbezirk Erfurt,

August Joedicke zu Forslhaus Heimig, Oberförsterei Schmiedefeld, Regierungsbezirk Erfurt,

Julius Kanngießer zu Forsthaus Jägersfahrt, Ober försterci Wenau, Regierungsbezirk Aachen,

Friedri Kirbach zu Jnse, Oberförsterei Tawellningken, Regierungsbezirk Gumbinnen,

Ferdinand Kunße zu Müggenburg, Lietzegöricke, Regierungsbezirk Frankfurt a. O.,

heodor Löbnißt zu Holzurburg, Oberförsterei Bederkesa,

Negierungsbezirk Stade,

Christian Melsheimer zu Forsthaus Hallschied, Ober- försterei Kirchberg, Regierungsbezirk Koblenz,

August Muhme zu Rehlaug, Oberförsterei Braschen, Regierungsbezirk Frankfurt a. O.,

Hermann Nolte zu Schmachtenhagen Oranienburg, Negierungsbezirk Potsdam,

Oberförsterei

Oberförsterei

Oberförsterei

‘Georg Storck zu Forsthaus Waldhaus, Oberförsterei Krofdorf, Regierungsbezird Koblenz, i “Robert Tilsner- zu Nammen, ‘Oberförsterei Minden, Regierungsbezirk Minden, Gustav Walz zu Zollbrück, Oberförsterei Schleusingen, Regierungsbezirk Erfurt.

Zum Revierförster ist ernannt worden :

der Förster Ziemann in Groß-Särchen, Oberförsterei Sorau, Regierungsbezirk Frankfurt a. O.

Bekaunntmck@hun g.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Gesez-Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der zu den Kommunalabgaben ein- \häßbare Reinertrag aus - dem Betriebsjahre 1899 bei der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn bezüglih ihrer in Preußen belegenen Strecken auf 125 521 M 45 Z fest- gestellt worden ist.

Magdeburg, den 30. September 1901.

Der A Eisenbahn-Kommissar. aeger, Präsident der Königlichen Eisenbähn-Direfktion.

Le on O D Eñia im Maßstabe 1:100000.

Im Anschluß an die unterm 11. Juni d. J. angezeigten Blätter sind die nachstehenden : gu und Naänkizx

E die Kartographishe Abtheilung Bealbeltét und veröffentlicht worden.

Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuhhandlung von R. Eisenschmidt hierselbst, Neustädtische Kirchstraße Nr. 4/5.

Der Verkaufspreis für das Blatt beträgt 1 A 50 .„Z, zum Dienstgebrauh für Truppen und Behörden ist der Preis auf | festgelegt j

_Berlin, den 30. September 1901,

Königliche Landes-Aufnahme. Kartographishe Abtheilung. Steinmeßg, Generalmajor.

Angekommen:

Seine Excellenz der Staatssekretär des Jnnern, Staats- Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner, von der Urlaubsreise ;

der Wirkliche Geheime Ober - Regierungsrath im NReichs- Eisenbahnamt Kraefft, vom Urlaub. Abgereist:

der Präsident der Eisenbahn-Direktion Berlin, Wirk- liche Geheime Ober-Regierungsrath Kranold, in dienstlichen Angelegenheiten nah Wien.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Jagdhaus Nominten, 28. September. Unter Belassung in ihren Etatsstellen als Begleitkommandos der in der ersten Hälfte des Monats Oktober auf dem Truppen-Uebungsplaße Alten-Grabow zusammentretenden Ablösungs8mannschaften für die Ostasiat. Besatzungs-Brig. kom- mandiert: Kowallek, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Negt. König Friedrich Wilbelm 1. (2. Oftpreuß.) Nr. 3, als Transport- führer, Nethe, Hauptm. à la suits des Inf. Regts. General- Feldmarschall Prinz Friedrih Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64 und dem Kommando der Ostasiat. Besazungs-Brig. als Feld- topograph zugetheilt, Hildebrandt, U. im Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpreuß.) Nr. 6, v. Berg (Detloff), Lt. im Königin Elisabeth Garde-Gren. Reat. Nr. 3, Dr. Richter, Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. von Winterfeldt (2. Oberschles.) Nr. 23.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Jagd- haus Nominten, 1. Oktober. v. Spiß, Gen. der Inf. z. D., zuleßt Direktor des damal. Departements für das Invalidenwesen im Kriegs-Ministerium, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69 ertheilt.

Beamte der Militär-Justizverwaltung Durcch Allerhöchste Bestallungen. - 16. September. Dr. Wegener, früher Großherzogl. \ächs. Gerihts-Assessor, Die ck- mann, früher Gerihts-Assessor, Dr. Reuter, früher Großberzogl. hef. Gerichts-Afsessor, Dresen, früher Gerihts-Assessor, zu Kriegs- gerihtsräthen ernannt. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchste Abschiede. 16. September. Nedcke, Kanzleirath, Geheimer Registrator im Kriegs - Ministerium, der Charakter als Geheimer Kanzleirath, Hollmann, Proviantamts- Direktor in Breslau, der Charakter als Rechnungêrath, beim Aus- {heiden aus dem Dienst mit Pension verliehen.

Dur Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 10. Sep- tember. Kraetke, Geheimer Rechnungsrath, Geheimer exrpedieren- der Sekretär im Kriegs-Ministerium, Ern f|, Geheimer Kanileirath, Geheimer Registrator im Kriegs-Ministerium, zuf ibren Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt

13. September. Eggert, Reuter, Proviantamts-Kontroleure in Mainz (Armee-Konservenfabrik) bezw. Spandau (Armee-Konserven- fabrik), nah Spandau (Armee-Konservenfabrik) bezw. Gumbinnen, Schmidt, Proviantamts-Assist. in Glogau, als Proviantamts- Kontroleur auf Probe nah Mainz (Armee-Konservenfabrik), zum 1. Oktober 1901 versetzt.

14. September. Häuseler, Bieliy, Proviantamts-Kontro- leure auf Probe in Posen bezw. Schwedt a. O., zu Proviantamts- Kontroleuren ernannt. Liesenberg, Roßarzt der Landw. 2. Auf- gebots, der Abschied bewilligt

15. September. Reich, Negierungs-NReferendar a. D, zum Intend. Referendar ernannt und vom 1. Oktober 1901 ab der Intend. des V1. Armee-Korps überwiesen

16. September. Schönknecht, Proviantmeister auf Probe in Dieuze, zum Proviantmeisier ernaunt.

17. September. Schulz (Otto), Schühe (Friedrich), Intend. Sekretäre von den Korps-Intendanturen des 1. und XVITIL Armee-Korps, zu denen des XVT11. beuwv. 1V. Armee-Korps, Appe, Bureau-Diätar von dtèr Intend. der 21. Div., zu der des L. Armee-Korps, zum 1. Jonuar 1902 verseyt. Ronge, Rof- arzt vom Feld-Art. Reat. Nr. 52, wum Ober-Roßarzt er- nannt. Schlie, Heuer, Roßärzte, aus derz bisherigen Ost- asiat. Expeditionskorps ausgeschieden und in der Armee, ersterer bei dem Feld-Art. Regt. von Scharnhorst (L. Hannov.) Nr. 10, letzterer

bei dem Fed-Art. Regt. Peucker (S{le\.) Nr. s wiederangestellt. Kull, Y t -vom Feld-Art. Regt. von Peucker S les.) Nr. 6, um 2. L ‘Bul. Regt. Königin Viktoria von Preußen Nr. 2

ünsch, Roßarzt vom 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, zum 2. Leib-Hus. Regt. Königin Viktoria von Preußen Nr. 2, verseßt.

18. September. Speltacker, Proviantsamts-Kontroleur, bisher Feld-Proviantmeister beim Feld-Hauptproviantamt des Armee- Oberkommandos in Ostasien, unter Ernennung zum Proviantsamts- Rendanten, zum 1. Oktober 1901 die Vorstandsstelle beim Proviant- amt in Nathenow übertragen. Burger, Proviantamts-Kontroleur in Rendsburg, in Abänderung der Verfügung vom 3. September 1901 nah Straßburg i. E, Dulk, Proviantamts-Kontroleur in Straß- burg i: E., nah Lissa, zum 1. Oktober 1901 verseßt. Kraft, Proviantamts-Kontroleur f Probe in Bromberg, zum Proviant- amts-Kontroleur ernannt.

19. MLIOE Trieb, Ober-Zahlmeister vom 1. Bat. Inf. Negts. Nr. 174, auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1901 mit Pension in den Nuhestand verseßt.

21. September. Gaerber, Zahlmstr. vom 3. Bat. Fuß-Art. Regts. von" Hindersin (Pomm.) Nr. 2, auf seinen Antrag mit Pension in den Nuhestand verseßt.

Königlich Sächfische Armee.

26. September. Z\chille, Major ag reg. dem 14. Inf. Regt. Nr. 179, vom 1. Oktober d. J. ab zur Dienstleistung beim Militär- Bevollmächtigten in Berlin kommandiert.

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2, Oktober.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“, Kommandant : Kapitän zur See Paschen, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer-Geschwaders, Kontre-Admiral Kir hh off an Bord, am 30. September in Wusung eingetroffen.

S. M. S. „Jltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Sthamer, ist am 30. September in Canton angekommen.

S. M. S. „Wolf“, Kommandant: Kapitänleutnant Louran, ist am 30. September in Kamerun eingetroffen.

S. M. Flußkanonenboot „Vorwärts“, Kommandant: Oberleutnant zur See von Weise, ist am 30. September in Schanghai angekommen.

Der Kaiserlihe Gesandte in Brüssel Graf von Wall- wiß ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- schaft wieder übernommen.

__ Der Regierungs-Assessor Fohn in Gumbinnen ist der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. zur weiteren dienst- lihen Verwendung überwiesen worden.

Deutsche Kolonien.

Nach einem Bericht des Kaiserlihen Gouverneurs in Kamerun traf, wie das „Deutsche Kolonialblatt“ meldet, an: 10. ugut d, J. in Bis (anae ile Gesandtschaft des Häuptlings Fonyong aus Bali ein, die als Zeichen der Treue und Ergebenheit des Balistammes mehrere Geschenke überbrahte und den Gouverneur bat, den jüngsten Sohn des verstorbenen Häupt- lings Garega, Namens Dsché, beim Gouvernement zu be- schäftigen. Die Zusendung des leßteren is ein deutliches Zeichen für das große Vertrauen, das die Bali den Deutschen entgegenbringen.

Oesterreich-Ungarn.

Der österreihishe Reichsrath ist, wie „W. T. B.“ meldet, zum 17. d. M. einberufen worden.

Jn der gestrigen Sißung des Wiener Gemeinderaths brachte der Bürgermeister Dr. Lueger ein Schreiben des preußischen Majors von Förster zur Verlesung, in welchem dieser den herzlichsten Dank für den von der Wiener Bevölke- rung dem aus China heimgekehrten Bataillon bereiteten Empfang ausspriht, welher einen neuen Beweis für die zwischen beiden Herrshern und ihren Monarchien bestehende Bundesfreundschaft bilde.

Unter dem Salut der Geschüße und dem brausenden Jubel der Bevölkerung traf gestern das österreichish-ungarische. Ge s{chwader aus China in Pola ein und wurde von dem Marine- Kommandanten Freiherrn von Spaun unddem Korps-Komman- danten von Succovaty feierlich empfangen. Freiherr von Spaun beglückwünschte die Offiziere und Mannschaften, welche die Ehre der österreichish-ungarishen Flagge unter shwierigen undaußergewöhnlichen Verhältnissen vor dem Feinde hohzuhalten gewußt hätten, zu den ihnen verlichenen Auszeihnungen und übecreihte ihnen diese persönlih. Dann sprach derselbe im Austrage des Kaisers den Stäben und Mannschaften des Geshwaders nohmals die vollste Anerkennung aus und {loß mit einem begeistert aufgenommenen dreifahen Hoch auf den Kaiser.

Zu Ehren des in Budap est tagenden internationalen statistishen Kongresses fand gestern in der Königlichen Burg ein Empfang statt, bei welchem der Erzherzog Josef August den Kaiser Franz Joseph vertrat. An dem Empfange nahmen sämmilihe Müinister, zahlreihe Würdenträger und die in Budapest anwesenden Vertreter der auswärtigen Mächte theil.

Großbritannien und JFrland,

In einer am Montag in Dublin abgehaltenen Versamm- lung der „United Irish Leagne“ wurde ein Brief von William O'Brien verlesen, in welhem dieser sich entschuldigt, daß er der Versammlung nicht beiwohne, und erklärt, die Jrländer seien ein Volk, welhes nur Waffen und die Schuluñg der Buren brauhe, um mit derselben Beredsamkeit wie die un- befsiegten Buren-Republiken bezeugen zu können, wie sehr es die britishe Herrschaft hasse. po Redmond hielt eine Rede, in welcher er ausführte, die Jrländer hätten allen Grund, zur Erlangung der Freiheit die Waffen zu ergreifen.

Der „St. James Gazette“ zufolge verlautet, daß neuer- dings E Verstärkungen nah Süd-Afrika geschickt und mehrere Miliz-Regimenter wieder neu gebildet werden sollten. Auch solle eine Anzahl von Truppen, welche in Judien ständen, nah Süd- Afrika gesandi werden.

Fraukreich.

Wie „W. T. B.“ ‘aus Paris erfährt, sind die vor- hereitenden Berathungen der Togo-Kommission abgeschlossen und gedenken die deutschen , Mitglieder dieser Kommi sion, der Gouverneur von Togo Köhler und der Oberleutnant Preil, heute nah Berlin zurückzukehren. j

nClermont-Ferrand wurde grltarn der Gendarmerie: ces Lormel, als er die ausstän gen Bediensteten der Straßenbahn zur Ruhe ermahnte, von mehreren derselben miß- handelt. Die Polizei mußte den Obersten s{chüßen.

Rußland.

Dem „Rigau’schen Bureau“ wird aus Helsingfors be- richtet, daß der Regierung gestern eine von einer halben Million von Bürgern unterzeichnete Adresse, betreffend die Frage der Wehrpflicht, zugestellt worden sei.

Ftalien.

Der Prinz Tschun traf gestern Morgen in Genua ein und \chiffte sich, dem „W. T. B.“ zufolge, sodann an Bord des Dampfers „Bayern“ ein, welher um 11 Uhr Vormittags in See ging. , i j

Der am 26. v. M. in Nom verhaftete russishe Anarchist, ürst Nakachidze, ist wegen Uebertretung des gegen ihn er- Pes AuSweilungsbefeßla gestern zu 20 Tagen Gefängniß verurtheilt wörden.

Türkei.

Der bulgarische Exarh in Konstantinopel hat, wie dem „W. T. B.“ berltét wird, in aller Form die in einigen ausländischen Blättern verbreitete Meldung dementiert, daß das Schisma igen dem griechischen Patriarchat und dem bulgarishen Exarchat beseitigt und das e in Konstantinopel aufgehoben werden solle. Diese Frage sei seit eraumer Zeit nicht besprochen worden, und dem Exarchat fei eine darauf bezügliche Mittheilung von keiner Seite zu- egangen. j E Der Divisions-General Mustafa Nury Pascha ist zum Vali und Kommandanten von Basra ernannt worden.

Amerika.

Ein in New York eingegangenes Telegramm aus Willemsiad bestätigt, dem „W. T. B.“ zufolge, in vollem Umfange die schwere Niederlage der Venezolaner am 14. September auf ihrem Rückzuge von La Hacha. Die columbischen Truppen hätten die Venezolaner von allen Seiten angegriffen und dieselben zersprengt; die Fliehenden seien dann noch von Jndianern überfallen worden. i :

Dem columbischen Gesandten in Washington ist telegraphish die Nachricht zugegangen, daß in Bogotà infolge der Ernennung von Miguel Mendez zum Minister des Aeußern eine Kabinetskrisis ausgebrochen sei.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Canton vom 30, v. M. ift die deutshe Missionsstation bei Hsingning von Rebellen zerstört worden. Die Missionare der Station seien in Sicherheit. Der deutshe Konsul in Canton habe sofort die chinesishen Behörden zu energishen Schritten veranlaßt.

Aus Bombay vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter’she Bureau“, daß die britishen Kreuzer „P omon a“ und „Highflyer“ dort angekommen seien. Mehrere große Geschüße jeien für den Scheikh Mabaruk nah Komweit ge- sandt worden. Am. 23. September habe außerhalb Koweits zwishen den Truppen Mabaruk's und dèn Stämmen von Neid ein Gefecht stattgefunden. Die Verluste seien auf beiden Seiten gering gewesen.

Afrika.

Ein Telegramm Lord Kitchener's aus Pretoria vom 30. v. M. besaat: In der Woche seit dem 23. September sind 27 Buren getödtet, 24 verwundet und 274 gefangen genommen worden; 48 haben sih ergében. Außerdem wurde eine Anzahl Gewehre und Patronen, mehrere Wagen sowie viele Pferde und Vieh erbeutet. Jn der Depesche heißt es dann weiter: Die von den Buren bei dem Angriff auf Fort Jtala am 26. September gefangen genommenen, später aber wieder frei gelassenen Engländer erzählen, fie hätten gesehen, daß die Buren 60 Mann in ihrem Lager beerdigt hätten. Der General Bruce Hamilton berichte, daß auch in der Nähe von Jtala mehrere Buren beerdigt worden scien. Am 26. und 27. seien die Buren lediglich damit beschäftigt gewesen, ihre Todten und Ver wundeten zu bergen. Die Hauptmasse des Feindes lagert jeßt in der Nähe von Berthasdorp. Jn Transvaal und dem Oranzje-Staat ist die Lage unverändert. Jn der Kap- kolonie stechen die Burenkommandos von Myburgh und Fouché zum größten Theil öftlich von Drakensburg. Jm Transkei-Distrikt steht Smits, der sih vor den britischen Truppen eiligst nach Süden gewandt hat und am 28. September in der Nähe von Sheldon stand. Im Süden und Westen ist die Lage unverändert. Das Zentrum der Kolonie ist vom Feinde gesäubert; fast kann man dies auch vom Nordwesten sogen Eben höre ich, daß das Lager des Obersten Kekewich ci Moedw ill, westlich von Magato, am 830. September früh bei Tagesanbruch von Delarey und Kemp angegriffen worden sei, Die Buren seien zurückgeworfen worden und hätten sich nach 6 Uhr Morgens in nordwestliher Richtung zurückgezogen. Das „NMeuter"she Bureau” meldet aus Metwoöth vom 29, v. M., ein großer Wagenzug, welher an dem genannten Tage nach Fort Prospect abgegangen war, sei sechs Meilen von Metwoth von den Buren weggenommen worden. Der Feind habe die Wagen mit den Lebensmitteln verbrannt und das lebende Vieh mitgenommen. Der Unter-Jnspektor der Natal-Polizei Mansell sei in Gefangenschaft gerathen: sechs Mann der Eingeborenen-Polizei seien gefallen, zwei würden vermißt. asselbe Bureau meldet aus Dundee vom 27. Sep- tember, daß am 2. v. M. éine starke Burentruppe bei Onetree-Hill, wo im Jähre 1899 der erste Kampf im süd- afrikanischen Kriege stattgefunden hat, einen kleinen Volunteer- posten überrascht habe. Die Volunteers hätten sich waer vertheidigt. Das Antwerpener Blatt „La Métropole” meldet, Ende E Französisch- Congo ein Aufstand aus gebrochen. 18 000 Pahunis hätten die von 50 Europäern, meistens VBelgiérni , bewohnten Faktoreien am OÖgowe digeshlossen "Da käne Mz zur Verfügung ge- standen habe, sei das französishe Kanonenboot „Alcyhón”

ur Hilfe entsandt worden; dieses habe jedo bei dem niedrigen Masserstande des Ogowe niht vorwärts kommen können. Anfang August sei die Nachriht nah Libreville gelangt, daß vier Europäer getödtet worden seien.

Nr. 39 des „Eisenbahn -Verordnungsblatts", heraus- egeben im Ministerium ‘der öffentlichen Arbeiten, vom 25. September, hat folgenden Inhalt : Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. September 1901, betr. die Vereinbarung erleihternder Vorfchriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs; vom 6. September 1901. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 19. September 1901, betr. Abänderung der Telegraphenordnung für das Deutsche Neich; vom 19. September 1901, betr. Besoldungsgrundsäte. Nachrichten.

Statiftik und Volk8wirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. 2 Aus Lüttich meldet „W. T, B.“ vom gelttigén Tage, daß die Auss\tandsbewegung der Bergarbeiter (vergl. Nr. 233 d. Bl.) zu- genommen hat; die Zahl der Ausftändigen ist von 3000 auf 5000

gestiegen; die Bewegung hat sich auf etra zehn weitere Koblengruben ausgedehnt.

Kunft und Wissenschaft.

A. F. Am Sonntag, den 22. September, hat unter Leitung des Stadtraths, Geheimen NRegierungsraths Peel die Unter- suchung eines Urnenfeldes bei Fürstenberg in Meck- lenburg - S Nen, Der Schauplaß derselben war ein ausgedehntes Adkergelände östlih der Stadt, etwas über dem nahen Fürstenberger See gelegen, auf dem der Pflu {on wiederholt Thonscherben an die Oberfläche gebracht hatte. Auf diesem, zur Zeit als Koppel liegenden Ackèr war alsdann durch den von den Funden benachrihtigten Archivar des Nen Museums în Neustreliy, Herrn Dr. von Buchwald, mittels der Sonde aus zugespißtem starken Stahldraht eine gewisse Anzahl von Stellen ermittelt“ worden, die in geringer Tiefe Steinpacckungen vermuthen ließen. An diesen Punkten hatte man vor- sichtig nachgegraben, und wo die vermutheten künstlißhen Stein- anhäufungen G wenig mehr als 50 ecm untér der Oberfläche fanden, waren sie sorgsam aufgedeckt und um fie herum ein {maler Graben gezogen worden. In diesem Zustande der Vorbereitung zu eingehenderer Untersuchung lagen etwa ein halbes Dußend über wenig mehr als einen Morgen des Geländes versfreute, als Urnengräber gemuthmaßte Stellen. Zwei davon wurden ohne weiteres an der s{chwarzen Farbe des Bodens und in Menge vorhandener Kohle, die fh an einzelnen Stätten deutli als \olche von Eichenholz märkierte, als prähistorishe Brand- stätten, verbunden mit Urnengräbern, erkannt und davon eine fogleich in Angriff genommen. Bei der erfahrungsgemäß sehr großen Zerbrehlichkeit der thönernen Grabgefäße erforderte diese Arbeit äußerste Sorgfalt. Das Grabscheit kam hierbei nur zur Beseitigung der untersuchten Erde in Anwendung, während Schiht für Schicht mit Messer oder Löffel abgetragen und mit Zuhilfenahme der Finger durchsucht werden mußte, was bei der Ausdehnung des Erdblockes von 2 m Länge, über 1 m Breite und 4 m Tiefe keine kleine Mühe verursahte. Das Ergebniß der Untersuhung, welche mehrere Stunden in Anspruch nahm, war das folgende : Die mit aller Gründlich- keit geprüfte Stelle; welhe ohne Zweifel als typish für vermuthlich viele andere über das Feld vertheilte, ähnlihe angesehen werden darf, zeigte sch als eine aus großen Granitfindlingen, die in der Nähe massenhaft gefunden werden, zusammen- geseßte rehteckige oder ovale Steinkiste, deren östlihe Hälfte von einer dichtgefügten, bis auf den gewachsenen Boden reichenden Steinpackung vermuthlich dem Brandherde eingenommen war, während die westlihe innerhalb eines Steinzaunes Urnen, Haus- gefäße und kleine Beigefäße, eingebettet in viel Leihenbrand Kohle mit Knochen untermischt —, barg. Wie viele Gefäße es gewesen sein mögen, war nicht festzustellen, denn dieselben waren von sehr weihem Thon, theils {on in Scherben in der Erde liegend, theils beim Herausnehmen zerfallend. Immerhin war ibrer eine ziemliche Anzahl, die Urnen von hellbraunem, die \tarkwandigen Hausgefäße von dunkelbraunem Thon. Anh etwas Ornament war an den Scherben bemerkbar, bestehend in fkonvergierend gegen den Boden verlaufenden Rillen. Mehrfach gelang es, ganze Urnen- Inhalte unversehrt auszuheben, welche die {lichten Formen der Gefäße deutlih erkennen ließen und noch sorgfältig zu untersuchen bleiben. Das Interessanteste waren zahlreiche Funde von Bronzen : zwei wobl- erhaltene bhübs{he Armringe, aus starkem Draht zusammengeboge as eine von rundem, das andere von viereckigem Querschnitt des Drabtes, dann mehrere gut erhaltene oder auch leiht verletzte Fingerringe, viele Bruchstücke spiralförmiger Armringe und sechs größere und kleinere bronzene Knöpfe mit angegossener großer Oese auf der Kehrseite. Auffällig war die große Menge von nibt in Gefäße eingeshlossenem Leichen- brand, was si vielleiht durch das gleichzeitige Verbrennen von Sklaven erklärt, deren Reste man nicht sorgfältig sammelte wie die der Freien. Da sowohl die keramische als die Bronzetecbnik der Funde ziemli roh ift und der allgemeine ftand der Grabstätte, obaleih in trockenem Quarzsande und auf n

zu der Höbe gelegen, sich in un gewöhnlich starkem Verfall befindet, wird man den Ursprung dieses Urnenfeldes auf eine frühe, jedenfalls vorwendishe Periode zurückführen müssen, etwa zwischen Hallstatt- und La Töne-Zeit, also um die Hälfte des ersten vorhristlihen Jahrtausends. Weitere Untersubungen auf

der Fundstelle sollen folgen; sie werden Lan Museur

_ (

von seiten des Neustrelizer ns ausgefüßrt werden ie von Berlin gekommenen Herren unternahmen nah getbaner Arbeit noch eine Dampferfahrt durch den Fürstenberger See, die Havel und den Stolper See nah den Ruinen des im preußischen Templiner Kreise gelegenen alten Tifter er Mönchs- Klosters Himmelspfort Die Ruinen stellen einen Theil des Schiffs der äâlteslen, im romanishen MRundbogensiil erbauten . Klosterklir®de von vier Bogenfenfteen Länge dar Die um 1200 in gothishem Stil östlich daran angebaute, ilngere Klosterkirhe ift dagegen noch im Gebrauch und seit der Ne- formationszeit im Besiy der Protestanten. Sie enthält „cinige merk würdige Skulpturen und Wappen sowie die Grabgewölbe der Kirchen- patrone aus den leiten Jahrhunderten (Familien von eêdow und von der Schulenburz). Bemerkenswerth maleris{ch ist dec öslliche Giebel der Kirche, an den sich mächtige Buchen anlebnen, welche, hart an den Bogenfenstern und genau in der Mitte cines jeden aufstrebend, den Bau überbhöhen und grüne Dämmerung im Schiff der Kirche verbreiten. Um die Ruine ift der ausgedehnte Friedbof, früher der Hof des Klosters, angelegt, von dessen einst beträhtliher Größe noch zwci Reste ciner uralten Stcinmauer und eine Thoranlage Kunde geben.

b f

D P d L

Land- und Forstwirthschaft.

A. F. Die Preisvertheilung auf der Märkischen Ob tse Ausstellung in Potsdam, über welche gestern an dieser S telle berichtet wurde, if bei der Vielbeit und Mannigfaltigkeit der dafür

perieren Preise und der außerordentlih aroßen Anzahl verdie» filicher |

bjekte sehr reichlich ausgefallen. Die nachfolgende Zusamm? astellung mußte sich deshalb auf die wesentlichsten Preis-Zuerkennungen d {chränken : Det Ehrenpreis Seiner Majestät des Kaisers un'o Königs, bestehend in cinem Prunk-Schteibzeug aus der Königlid en Porzellan- Manufaktur, wurde der Stadt Werder für die beste W sorgung cines herrschaftlichen g ushalts von aht Personen mit Taf el. und Wirth- schaftsobst ertbeilt. und Königin, béslebend in cinem kostbaren Kun?".gegenstand aus der

DeuGhrenpreis Ihrer Majest ätder Kaiserin |

Königlichen Porzéllati-Mam.faktur, empfing für die beste Versorgüïi eines bürgerlichen Haushalts hn sechs Personen mit Tafel- und Wirth \haftsobsi die Königliche Gän.."er-Lehranstalt in Wildpark. Den hrenpreis des inisters ür Landwirthschaft, Domänen und Forsten, bestehend îin cinem silbernen - Ehrenbecher, empfing für die beste Sammlung von Obstbau - Lehrmitteln: das naturhistorishe Institut Linnaso (Inhaber Dr. Aug. Müller), Berlin. Ehrenpreise der Stadt Berlin zu je 100 4 empfingen Herr Puhlmann-Werder uny Herr W. Zinnert-Potsdam. Den Chrenpreis des Provinzial-Aus\huffes der Provinz Brandenburg (300 M.) erhielt Obergärtner Driese-Kanrmin. Der Ehrenpreis der Ausftellung (300 4) wurde den Herren E. Welter-Zossen, G. Goppelt- Hannover und Würz-Stolberg zugesprochen. erner empfingen: die Große silberne Staatsmedaille: der Obst- bau-Verein Werder, Herr Puhlmann-Werder, Herr L. Lendel-Born- stedt, Herr Runge-Frankfurt a. O, Herr Hofbuchhändler Trowitsch-— Frankfurt a. O. ; die Kleine Leue Staatsmedaille: Herr Wilhelm Heese - Werder, Herr A. Dobbertin - Pankow, Herr Brendel-Grune- wald, Herr Oskar Erler-Potsdam ; die silberne Medaille der Landwirthschaftskammer: Frau von * Rosenstiel - Gorgast, err Kommerzienrath NRöseler-Falkenberg, Frau Kommerzienrat Borde, Potsdam, Herr x Herms-Damkrug, Herr Wäßke-Prenzlau, die Ver- einigten Dbstzühter in Werder, Hert Lehmann-Wannsee (Villa Hardy), per E. Kolbeim-Guben, der Gartenbau-Verein Beelitz; die Große silberne Ausstellungs-Medaille: die Herren Hartmann und Berthold, Herr Obergärtner Kern-Blankenburg, Herr L. Lendel- Bornstedt, Herr Freihèrr von Manteuffel-Krossen, Herr Gustav Müller - Nieder - Shönhausen, Herr M. Buntel - ga tenne g, Herr Schellhase-Glindow, die Königliche Gärtner-Lehranstalt in Wild- park, Herr Thieme-Dranienburg, Herr Herms-Damfkrug, Herr Will- kommen-Dranienburg, Herr OÖbergärtner Steindorf-Potsdam, der Gartenbau-Verein Feronia in Eberswalde, Herr Nobert Lamprecht- Berlin, die Herren Glagow u. Schwabe-Berlin, die Präserven- fabrik Königsberg i. N., die Herren Gluin & Holz - Berlin, der Schulgarten in Friedenáu (Rektor Hannemann), Herr A. Milée- otsdam, Fräulein Hedda Lindner-Potsdam; die Kleine silberne Ausstellungs-Medaille: Herr Nebert-Glindow, Herr Obergärtner Driese- Kammin, die“ vereinigten Obstzüchter in E Lincke-Königs- berg i. N., Herr Groschke-Tohwib, Herr Lessing-Merseburg, die Obst: kolonie „Eden“ in Oranienburg.

Gesundheitswesen, Dhierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Gelsenkirchen, 2. Oktober. (W. T. B.) Der „Gelsen- kirhener Zeitung“ zufolge hat sich die Zahl der bis Dienstag Vor- mittag amtlich gemeldeten Typhusfälle (vgl. Nr. 233 d. BL.) im Stadt- und Landkreise Gelsenkirhen von 687 auf 72 er- höht. Die Gefammtzahl der Typhuskranken des Wasser- versorgungs8gebietes für das nördliche westfälishe Kohlenrevier wird von unterrihteter Seite auf etwa 1200 geshäßt. Unter Zuziehung des Medizinalraths Dr. Springfeld veranlaßte die Regierung gestern eine eingehende Revision aller Theile des Wasserwerks.

Neapel, 1. Oktober. (W. T. B.) Im Lazareth von Nisida (vgl. Nr. 233 d. Bl.) befinden sih 5 Kranke; sie erhielten Serum - Einsprizungen. Außerdem befinden sich im Lazareth drei Personen in Beobachtung, deren Gesundheitszustand gut ist, und 88 Personen sind isoliert; diéan Bord des Dampfers „Oreto“ gebrachten Lastträger sind voll- ständig gesund. Gestern Abend wurde ein verdächtiger Fall ge- meldet; es handelte sih um einen Lastträger aus Ponticelli mit Namen Cinque. Ob es sich dabei um Pest handelt, ist noG nicht festgestellt. In den Krankenhäusern und im Innern der Stadt ist kein verdächtiger Krank- heitsfall vorgefommen. Ein Fall wird aus San Giovankßi a Teduccio gemeldet; es handelt sich um einen in einer Mühle beschäftigten Arbeiter Namens Cortese; er wurde mit allen - seinen Verwandten und allen den ‘Personen, die mit ihm in Berührung gekommen waren, in das Lazareth von Nisida gebracht. * Das Paus in welchem Cortese wohnt, wurde ifoliert, und alle in demselben wohnenden Personen erhielten Serum - Einsprizungen. Die Mühle, in der Cortese gearbeitet hat, wurde ges{lossen, und man sucht jeßt nach den anderen in derselben beshäftigt gewesenen 170 Arbeitern, um dieselben zu isolieren. Die Desinfektion im Ge- biete des Freihafens wird fortgeseßt, und wenn fie beendigt sein wird, wird die ganze Oberfläche des Frethafengebiets mit Kalk bedeckt werden. Die Bevölkerung ist vollkommen ruhig.

Konstantinopel, 1. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) In Samsun am Schwarzen Meere sind beute sechs Pestfälle vorgekommen. Der Gesundkeitsrath ordnete infolge dessen für die Herkünfte aus Samsun eine zehntägige Quarantäne an. An Bord des Lloyddampfers „Maria Teresia“, welher am 15. September von hier abging und am 26. September in Alexandrien eintraf, erkrankten dret Personen an der Pest.

Kapstadt, 1. Oktober. (W. T. B.) Auf der Kav-Halb- insel ist ein neuer Ausbruch der Pest festgestellt; drei Ein geborene in Maitland sind von der Seuche befallen.

Verkehrs-Anftalten.

Stuttgart, 1. Oktober. (W. T. B.) In Anwesenheit einer Majestät des Königs von Württemberg und Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden, sowie der Minister Dr. von Breitling, Freiberr von Soden und von ift heute die Bahn Ueberlingen—Friedrichshafen, TE r Bodensee-Gürtelbahn, feierlih eröffnet

der Passagiere der Hamburg-Amerika-Linie

eptember 1901 betrug, den „Hamburger Beiträgen“ zufolge,

fsagiere von Hamburg nach New Vork mit 12 Dampfern.

vertbeilen sich auf Kajütspassagiere mit 4339 und auf

wischendecképassagiere mit 4529 Personen. Unter letteren befanden 11 Kinder (davon 119 Säuglinge).

Nach Mittbeilung derselben Korrespondenz finden die nächsten Abfahrten der Hamburger Post- und Passagier-Dampfer von Hamburg, wie folgt, statt:

a. Hamburg-Amerika-Linie.

Nah New York: 3. Oktober Schnellposidampfer „.Columbia*, 6. Oktober Postdampfer „Palatia“, 10. Oktober Schnellpostdampfer „Fürst Biömarck*, 13. Oktober Posidampfer „Peunsylvania*, 17. Oktober Schnellpostdamvfer „Deutschland“, 20. Oktober Postdampfer „Pretoria“, 24. Oktober Schnellpostdampfer „Auguste Victoria“, 27. Oktober Postdampfer „Phoenicia“, 29. Oktober Schnellposldampfer „Columbia“. Nach Boston: 10. Oktober Postdampfer „Abessiuia“, 24. Oktober Postdampfer „Nicomedia®*. Nah Baltimore: 9. Oktober Pos. dampfer „Silvia*, 23. Ofktöber Posidampfer „Acilia®. N ¿h Philadelphia: 10. Oktober Posidampfer „Abessinia®*, 28 cher ostdampfer „Armenia“. Nach Montreal: 12. Oktober “Post- dampfer „Teutonia*. Nath New Orleans: 10. Oktober Poild zmyrfer „Hoerde“, 22. Oktober Posidampfex „Alesia®. J "Zentrals Amerika und Columbien: 11. Oktober Postdampfer „Car adia*. Na Cuba und Mexico: 7. Oftobex Poskdampfer „Holsatio”“ Nach Ost-Asien: 4. Oktober Postdampfer „Serbia*, 13. O ,tober Post-

dampfer „Straßburg“, 23. Oktober Postdampfer „Saw? ja“.

b. Hamburg, Südamerikanishe Dampfs Hiffahrts- Gesellshaft und Hamburg-AmeriW z Linie.

Nah Nordbrasilirn: 15. Oktober Posidamp* er « Patagonia..

Nach Mittelheasilien: 9. Oltobder offer „Da&n%*, 15. Ok

tober Posidam®,jér „Corrient-s*, 23. Oktober: Posidampter ‘Hispania*, 29. Oîto Postdampfer „Sao Paulo”. E