1901 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Oct 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bundesrath versammelte sich Heute zu einer Plenarsizung. Vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für Rechnungkwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Hañdel und Verkehr und für Justizwesen Sißungen.

Der Kaiserliche Gesandte im Haag Graf von Pourtalès hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit, desselben wirkt der Erste Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legationsrath von Prollius als Geschäftsträger.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten seßte gestern die Besprechung der Fnterpellation über die Stellung der Regierung zum Zolltarif-Entwurf fort. Die Abgg. Hilpert (Bauernbund), von Vollmar (Sozialdemokrat) und Steininger (Zentrum) beleuchteten nochmals alle Gründe

ür bezw. gegen den Entwurf. Nach kurzen Erklärungen des inanz-Ministers Dr. Freiherrn von Riedel und des Ministers des JÎnnern Dr. Freiherrn von Feilißsch wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, obwohl noch eine größere Zahl Redner vorgemerkt war, ein: Antrag des Abg. Daller auf Schluß der Debatte angenommen.

Anhalt.

Jhre Hoheit die verrbittwete Herzogin Friederike von Anhalt-Bernburg, geborene Srinzefsin zu Schleswig- 6 N -Sonderburg-Glücksburg, begcht heute in Ballenstedt die Feier des 90. Geburtstages.

Oesterreich-Ungarn.

Wie der „Pester Lloyd“ erfährt, sind im Neihs-Kriegs- Ministerium Entwürfe für ein neues Militär - Ver- forgungsgeseß sowie für ein neues Militär-Wittwen- und Waijfen-Vérsorgungsgéseß fertiggestellt und bereits den Regierungen beider Staaten der Monarchie zur Begut- achtung übermittelt worden.

Bei den gestern in den Landgemeinden Böhmens vorgenommenen Wahlen zum “Landtag wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, gewählt: 21 Jungczechen, 15 czechische Agrarier, 11 Alldeutshe, 3 deutshe Fortschrittler, 3 An- gehörige der deutshen Volkspartei, 2 deutshe Agrarier, 1 Deutsch-Christlichsozialer und cin Czechish-Radikaler. 22 Wahlen sind noch vorzunehmen. Die Jungczechen besaßen bis her 44 Mandate, die deutshen Fortschrittler 21, die deutsche Volkspartei 4, die czehishen Agrarier 4, die Alldeutschen 4, die Altczehen 1 und die eordneten inden sis 1 Mandat.

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Unter den gewählten Abgeordneten nden sih die Jung- czehen Herold und Kramarc sowie der Alldeutshe Wolf.

In Kronstadt (Siebenbürgen) sind zwei außerhalb der Parteien stehende Sachsen- Hinß und Korodi-Lußg, als Abgeordnete zum L F SLN ge, gev worden. Die Ge sammtzahl der parteilosen sächsishen Abgeordneten beträgt zehn; zwei Abgeordnete gehören der Regierungspartei an.

Großbritannien und JFrland.

Der Staatssekre:är für Jndien Lord Hamilton is, wie „W. T. B.“ meldet, sofort, nahdem ihm die Nachriht vom Tode des Emirs von Afghanistan zugegangen war, nah London zurückgekehrt. Gejtern Nachmittag fand dann eine außerordentlice Sißung des Council of Jndia statt.

Lord Noberts hielt gestern in Liverpool bei der Ver theilung von Kriegs-Medaillen an die Soldaten eine Ansprache, in welher er seinem Wunsche Ausdruck gab, den Krieg in Süd-Afrika bald beendigt zu sehen Die Behauptung, daß nicht alles gethan worden sei, um den Krieg schleunigst zu einem befr:edigenden Abschluß zu bringen, sei unbegründet. So wohl von den Befehlshabern in Süd-Afrika, wie auch von den verantwortlichen Behörden werde alles gethan, um den Krieq zu beenden. Lord Kitchener, zu dem Alle unbedingtes Vertrauen hätten, habe auch nicht cin einziges Mal eine For deruna, betreffend die Entsendung von Mannjichaften, Pferden oder Vorräthen, gestellt, welhze nicht sofort erfüllt worden sei, und das werde auch fernerhin, solange der Krieg d j acichehen. Lord Noberts kam dann auf die Schwierigkeiten der Kricaführung sprechen, wies dabei auf die Gelände kenntniß des Feindes hin und betonte, daß noch erst kürzlich die britischen Heerführer einen Erfolg zu verzeihnen gehabt

oberts chloß mit der Aufforderung, dic Nation bewundernswerthe Geduld zeigen, wie e des Monats Dezember 1899 schien gestern wiederum l Derselbe wird des L

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Séciftiiuefe abzuwarte:

Frankreich. i Die Budgétkommission der Deputirtenkammer hat, wie dém „W.“T. B.“ berithtet wird, die Abschaffung des Kultusbudgets“bes{loö}en.

Ftalien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Mailand gemeldet wird, nahmen der König und die Königin im Laufe des gestrigen Vormittags verschiedene Sehenswürdigkeiten in Augenschein und besuchten Nachmittags das von Verdi gegründete Musikerheim fowie das in der Krypta des Hauses gelegene Grab Verdi’'s. Die Bevölkerung bereitete Allerhöchstdenjelben in ällen Straßen, die auf der Fahrt berührt wurden, den herzlichsten Empfang. Abends wurde den Majestäten ein Fackelzug dargebracht. Vor dem Palais angekommen, spielte die Musik unter enthusiastischen Kundgebungen der Menge für das Herrscherpaar den Königs- marsch. Der König und die Königin zeigten sih auf dem Balkon, was zu wiederholten Ovationen Anlaß gab.

Spanien.

Der Carlistenführer Baron Samgaren hat, wie dem „W. T..B.“ mitgetheilt wird, die Nachriht von einer dem- nächstigen Erhebung der Carlisten für vollständig un-

begründet crklärt. Don “Carlos rathe gegenwärtig zum

Frieden. Portugal.

Aus Oporto wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß bei dem dortigen 6. Jnfanterie-Regiment Ausschreitungen vor- gekommen scien. Zur Unbotmäßigkeit auffordernde ‘Plakate seien an den Mauern. der Kaserne angeshlagen worden. Die Soldaten hätten die Patronen abgeben müssen, und es werde die Verlegung des Regiments in eine andere Garnison erwogen.

Belgien.

Die Nepräsentantenkammer ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, zu einer außerordentlihen Session zusammen- getreten und hat die Berathung der Vorlage, betreffend die Militärreorganisation, und der zu derselben'eingebrachten Znitiativanträge begonnen.

Türkei.

Der am 6. d. M. abgehaltene Ministerrath beschäftigte sih, dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ zufolge, mit der Note der französishen Regierung, welche den Antrag der Piîorte, die Forderung Lorando's auf 185000 Pfund herab- zusehen, ablehnt, an der Summe von 345 000 Pfund fest- hält und sofortige Bezahlung verlangt. Ein Beschluß ist von dem Ministerrath in der Angelegenheit - noch niht gefaßt worden.

Die serbishe Regierung “hatte bei der Pforte Schritte unternommen, um deren Einwilligung dazu zu er- langen, daß von Alt-Serbien nah Serbien eingewanderte Christen, ungefähr 2000 bis 3000 an Zahl, ohne Gefährdung ihrer per- fönlihen Sicherheit nach der Türkei zurückkehren dürften. Die türkishe Regierung hatte diese Einwilligung ertheilt, troß- dem sollen aber drei Serben, welche versuchten, nah Alt- Serbien zurückzukehren, von den türkischen Lokalbehörden an der Grenze bei Javor verhaftet worden sein, was den serbishen Geschäftsträger veranlaßt habe, bei der Pforte entsprechende Schritte zu unternehmen.

Schweden und Norwegen.

In der ‘vorgestern in Christiania abgehaltenen Kon ferenz der norwegishen Minister wurde, wie die Zeitung „Verdens Gang“ erfährt, über das Ertraordinarium des Armee-Etats verhandelt; dasselbe beträgt 3!/» Millionen Kronen und vertheilt sich in folgender Weise: für die Befestigung der Landzugänge nach Chrijtiania 1180000 Kcronen, zur Beschaffung von Schnellfeuergeshüßen 1 400 000 Kronen, zu Befestigungs arbeiten an den Festungsanlagen bei Christiansand 800 000 Kronen und zur Vollendung der Minenanlagen bei Bergen 120 000 Kronen. Das Ordinarium des Armec-Etats beziffert sich auf 14 Millionen Kronen.

Dänemark. Der König von Griechenland ist, dem ejtcern Abend von Kopenhagen über Vamdru urt a. M. abgereist as Folkething wählte gestern den Zräsidenten Trier von der Linken ten und Krabbe und Thomkser1

von der Linken-Reformpartei, zu Vize

Amerika.

Reuter hen Bureau“ wird aus Washington der zwishea Großbritannien und den Ver taaten abgeschlossene neue Vertrag benimme, daß der f

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Afrika.

Wie der „Hêëralböo“ aus Tanger meldet, bewilligte die spanisthe Meg rur g Bn Sultan von Marokko einen S von 50 Tagén, Um die Gefangenen in Freiheit d! seßen.

ord Kitchener telegraphiert unter dem 7. d. M.: Die Operationen an der Grenze von Natal haben etwas an Bedeutung verloren. Die dort im Felde stehenden britischen Heerestheile und die an anderen Stellen verwendeten Truppen haben in der vergangenen Woche: 50 Buren getödtet, 26 ver- wundet und 244 gefangen genommen. 60 Buren haben si ergeben. Am 6. d. M. waren die Truppen des Generals Kitchener 15 Meilen nordöstlih von Vryh eid im Kampf mit dem Feinde, der näch Nordèn auszuweichen süchte. Jn den Jnhalazate-Bergen hatte der General Bruce Hamilton mit den Buren zu kämpfen. Die Generale Featherstone- haugh und Lord Methuen haben sich gegen Delarey und Kemp gewandt, deren Kommandos ed nah ihrem Angriff auf “das Lager des - Obersten Kekewih zerstreut haben. Der Oberst Kekewich is von seinen Wunden wiederhergestellt und hat sein Kommando wieder über- nommen. Jn der Kapkolonie ist das Kommando Myburgh’s durch die jüngsten Ereignisse im Nordosten der Kolonie völlig lahm gelegt worden. Fouché und Wessels stehen an den südlihen Abhängen der Drakensberge, Smuts ist nah Norden gedrängt worden und steht in der Nähe von Barrington. Scheepers' Kommando befindet s bei Nieder-Ockertskraal. Allen diesen Burenkommandos ind die Engländer dicht auf den Fersen. Es finden fast täglich Gefechte statt.

Australien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Melbourne legte der Handels-Minister gestern dem Bundes-Parla- ment den neuen Tarifentwurf für die „Commonwealth of Australia“ vor und bemerkte dabei, daß die in dem Entwurf vorgeschenen Zollsäße mäßige Schußzölle feien. Unter den Zollsäßgen befinden c folgende: Für eingeführte Spirituosen werden 14 Shilling pro Gallone erhoben, für Bier in Flaschen 18 Pence, in Fässern 1 Shilling, für Schaumweine 12 Shilling, für andere Weine in Flaschen 8 Shilling, in Fasern 6 Shilling, für verarbeiteten Tabak 3 Shilling 6 Pence pro Pfund, für vom Ausland eingeführte Tabäck- blätter 1 Shilling 6 Pence pro Pfund (während die Abgabe von Tabackblättern aus Australien 1 Shilling beträgt), für Zigarren 5 Shilling 6 Pence pro Pfund mit einem Zu- chlag von 15 Proz. des Werths, für Zigaretten 6 Shilling 6 -Pence pro Pfund, für Zucker 6 Pfund 10 Shilling pro Tonne, für wollene und seidene Stoffe 20 bis 25 Prozent des Werths, für baumwollene und leinene Stoffe 10 bis 15 Prozent und für Wellblech und- verzinktes Eisenblech 30 Shilling pro Tonne. Aus Australien stammende Spirituosen haben eine Ab gabe zu zahlen, die etwas geringer ist als der Zollsaß für aus anderen Ländern eingeführte Spirituosen. Für Bier sind pro Gallone 3 Pence zu entrichten, für Zucker 3 Pfund pro Tonne mit einem Rabatt von 2 Pfund, wenn der Zucker von weißen Arbeitern fabriziert wurde. Die Regierung schlägt fèrner vor, ein Prämienfystem einzuführen, um neue Jn dustrien, namentlich Hochofenbetriebe und Maschinenfabriken, zur Niederlassung in Australien zu veranlassen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die auf Selbsthilfe berubenden deutsch@en Erwerkl Wirthschaftsgenossenschaften im Jahre 1 Das von dem Amvalt des Allgemeinen Verbandes Errwwerbs- und Wirtbs{Gaftägenossenshaften De. Hans (Crüger berausgegebene Jahrbuch dieses Verbandes giebt in seiner i Statistik wiederum Kunde von der günstigen Entwickelung 1 bedeutenden Leistungen der Schulze-Delißsh'schen Genoffensch . _ C 1 den verschiedensten Gebieten Das Jabrbud entbält statistishe Nachweisungen üb werkergenofsenschaften , vereine und 100 Baugeno! der beträat bei 1531 e 870 Kreditgeno hatte: die sih aus Gewerbetreibenden aller Kreise zusammenset: besonderen Mitgliederstatisti d

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„freulicherweise Hat sich auh die Zahl der Handwerker -

E rschaften uicht unerheblih vermehrt. Es beieben 145 Roh-

79 Magaziu- und 66 Werkgenossenschaften. Leider \ind diese enschaften mit Mittheilungen für die Statistik aus Furcht, die Konkurrenz herauszufordern, noch immer sehr vorsichtig. Die vor- liegenden Berichte find günstig. 16 NRohstoffgenossenschaften “r verschiedene Gewerbe mit 618 Mitgliedern hatten einen Verkaufs- e von 736 570 Æ und einen Reingewinn von 59 374 #4 Das Sahrbuch enthält Berichte von 3 Werkgenossenschaften: der Malchower Tuchfabrik, dem Festenberger Holzindustrie-Berein und der MWerkgenossenschaft der vereinigten Handwerker in Lauf bei Nürn- herg. 4 Magazingenossenschaften mit 163 Mitgliedern hatten inen Berkaufserl88 von 212936 #4. und 19883 „4 Reingewinn. 13 Produktivgenossenschaften mit einem Betriebskapital von 1402 826 M, darunter 487 170 „4 Geschäftsguthaben von 1979 Mit- liedern, erzielten 2 161 108 4 Verkaufserl 8 und 80 123 4 Nein-

Durch den immer noch großen Mangel an kleinen und mittleren Pohnungen in vielen Städten wird das Interesse an den Bau- genossenshaften ein ständig regeres. Das Jahrbuch enthält die Geschästsberihte von 100 Se Gan, Ihre Mitgliederzahl betrug 27 880, ‘die Geschäftsguthaben derselben beliefen fi auf 5499 122 M; zu diesen kommen 995 068 6. Reserven und 30 375 719 s. angeliehene „fremde Gelder, das Betriebskapital von 36 869 909 M. bildend. Seit ihrer Errichtung wurden von 92 dieser Genossenschaften 2395 Häuser fertiggestellt, theilweise zur Vermiethung der Wohnungen an die Mitglieder, theilweise zum Erwerb für die Ge- nossen. Einen großen Antheil an der Bauthätigkeit hat das Jahr 1900, in der Statistik wird hierüber ausführlich berichtet.

Alles in allem ist es ein erfreulihes Bild, welches das Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften gewährt.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Lüttich meldet „W. T. B.* vom gestri zen Tage, daß ih in dem dortigen Kohlenbecken (vergl. Nr. 240 d. Bl.) ‘eine Be- wegung zur Wiederaufnahme der Arbeit bemerkbar mache.

Kunst und Wissenschaft.

Das von dem „Verein für historische Waffenkunde" neu ¡usammengestellte Mitgliederverzeichniß, welches foeben zur Ausgabe gelangt ist, läßt die erfreuliche Weiterentwicklung des Vereins erkennen. Die Mitgliederzahl des verhältnißmäßig noch jungen Vereins, der es ch zur Aufgabe gemacht hat, ein bisher völlig unbebautes, reiches Gebiet wissenshaftliter Forschung zu bestellen, bat sich seit dem Jahre seiner Gründung (1896) mehr als verdopvelt. Der Verein zählte am SFahres\{luß 1896 119 Mitglieder gegen 348, die in dem neuen Mit- qliederverzeihniß aufgeführt werden. Welche vielseitige Würdigung seine Bestrebungen finden, beweist die Thatsaché,-daß die Mitglieder den ver- hiedensten Ständen angehören. Das Verzeichniß weist nicht weniger als 93 Fürsten und Prinzen auf. Der Eßhrenvorstand seßt sh aus folgenden hochfürstlihen Personen zusammen: Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog Wilbelm Ernst von Sachsen-Weimar, der Prinz Heinrich von Preußen, der Prinz Arnulf von Bayern, der Prinz Friedrich August von Sacbsen, Seine Kaiserlihe und *Königlihe Hoheit der Erzherzog Eugen von Oesterreih und Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein. Die Zahl der öffentlihen Institute, Bibliotheken, Sammlungen 2c., welche ihre Mitgliedschaft erklärt haben, beträgt 48. Das Hauptkontingent der Mitglieder stellt das Deutsche Reich, da der Verein seinen Siß in Dresden hat; indessen auch die übrigen europäishen Staaten, namentlich Oesterreih-Ungarn, weisen zablreide Mitglieder auf. In der kurzen Zeit seines B tebens bat der junge Verein bereits {were Verluste in seinem Mit liederbestande erlitten: So wurden ißm der Großherzog Karl

mder von Sachsen-Weimar, der Herzog Alfred von Sathsen-

Gotba, der Prinz Bernhard Heinrih von Sachsen frübere verdienitvolle Erste Vorsitzende, Generalleutnant des Zeughaufes zu Berlin, der nahmalige tereins, endelin Boehbein, Direktor der ngen i sowie: sein Erster Schrift- D Mar Jaehns, dur den Tod der leßtgenannten, an leitender bejonders s{merzlid, weil fi ig und Weiterentwickelung des Vereins, b n als Mitarbeiter und Redakteur - verdient Vorstand seßt sich 1 Usedom, Kommandan den, Freiherrn Franz vc mmerherrn Dr. jur. utr. @f Schriftführer, von Ehbrenthal, Dir Museums und der Königlichen m riftführer, Major 1

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Land- und Forstwirthschaft.

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dreisberwerde gina als tie auf der Ausstellung vertretene deste, mit der silbernen Staats- Medaille tusgerzeichnete deutsche Braugrtste cine ver besierte Heines Chevalice-Gerfte von Fran verw. Wilb. Wollersbeim Cablea (NRheialand) hervor. Den pweilea Sicgerpeeis des Veut iden Brawerbundes erbielt cine von W: Grobe in Roschwiy (Prev Sélesien) antgcstellle Chevalier-Gerile. Der drilte Sirgerpreiws wutde der von dee vos Waitbéenan schen Gutsverwealtang in Yohenthnrm

(Prev Sachien) avsgeitellten Ghewalier-Ar2mbengerfte necrfanntk

Heute Mittag- erfolgte in Gegenwart des Ministers für Land-

wirthschaft 2c. von Podbielski, des Unter-Staatssekretärs Sterne-

berg, des Ministerial-Direktors Dr. Thiel und des Geheimen Regierungs- raths Dr. Mueller die Eröffnung der Ausstellung. Zu derselben waren bereits bei Bt Nes Ausstellungsmustern die detaillierten Er- gebnisse der Prüfung des- Preisgerichts für die Besucher ersichtlich ge- macht. Außerdem war der heutige erste Tag der von der Verjuchs- und Lehranstalt für Brauerei: veranstalteten: tehnishen Versammlungen aus- \chließlich der Erörterung. von Fragen des Gersten- und Hopfenbaues gewidmet. Die Professoren Dr. von Eckenbrecher und Dr. Remy leiteten die el trts ves der Ergebnisse der Ausstellung und des Preisbewerbes ein. Professor Remy berichtet ferner auf Grund der von der Gerstenkulturstation der Versuhs- und Lehranstalt für Brauerei von 1899 bis 1901 durchgeführten Ver- suchsthätigkeit über die Möglichkeit des Braugerstenanbaues durch Düngungs- und Züchtungsmaßnahmen und Dr. Hoffmann übex Be- stimmungen des Feuchtigkeitsgehalts der Luft für die Praris der Ge- treidelagerung undi über eine Methode - zur {nellen Bestimmung des Wassergehalts in Getreide und Malz (mit Demonstrationen). Die Ausstellung 158 neuen Ausstellungsgebäude des Instituts für Gärungsgewerbe, Berlin N., Seestraße) ist nach einer im Jns\eraten- theil der heutigen Nummer d. Bl. veröffentlihten Bekanntmachung bis zum 13. d. M. täglich von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nach- mittags geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 1 M4, der Preis einer Dauerkarte 2 4.

Getreidehandel in Antwerpen.

I L Kaiserliche General-Konsul in Antwerpen berichtet unterm § . Im vergangenen Monat find große Mengen Getreide aus Nord- Amerika nah Europa befördert worden. Diese Verschiffungen wurden purch außergewöhnlich niedrige Frachten erleichtert. Die Vorräthe an den europâtlshen Stapelpläßen haben daher im allgemeinen zu- genommen und übersteigen den augenblicklichen Bedarf. Andererseits bat sich berausgestellt, ‘daß die Fehlernte in Frankreih und auch in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nah nicht so bedeutend fein wird, als man bisher angenommen hat. Unter diesen Umständen kann cs niht befremdlih sein, daß das Geschäft gegenwärtig s{leppend ist und daß die Préise fallen, wenn man -auh für später auf eine Er- holung hofft. Die Preise stellten si{ch am Monats\{chluß gegen Anfang des Monats ungefähr, woie folgt : Weizen: nordamerikanischer . Kansas californischer Walla Walla Kurachee, weißer L rother e La Plata, je nach Güte Donau, O J T e inländischer . O Tieû Noggen: Donau und nordamerikanischer inländischer . für Futterzwede für Brauer . i russischer und nordamerikanischer . Mais: Odessa und Donau E nordamerikauis{Wer und Plata . Weizenmehl: inländisches . E, Die Vorräthe wurden am Monats\{Gluß, wie folgt Weizen: 500 000 dz Roggen: 10 000 (Beriîte: 50 000 Mais : 40 000

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London, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Vize Indien telegraphiert: Es ist we1 wuSsgenommen in Burma, Bengal, Madras, Bombay und Die Lage giebt zu Besorgniß Anlaß in Panjab, in einen Nordroestprovinzen, in Rajputana, Indore, wo VNiegc [ bendes Mißrathen der. Herbsternte in den

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d. Rhederei Rob. M. Sloman, Union-Dampfer.

Nach New YVork und Newport News: 16. Oktober Dampfer „Pisa“, 24. Oktober--Dampfer-,Albano“, 36. Oktober Dampfer „Milano“, 13. November: Dampfer „Barcelona“.

o. Deutsche Ost-Afrika-Linie (Neichs-Postdampfer).

Ostlinie bis Delagoa-Bay- und Durban und nach den östlichen Häfen dazwischen: 22. Oktober Dampfer „Kurfürst“. Westlinie nah Kapstadt, Port Elisabeth, East London, Durban und Delagoa- Bay: 6. November Dampfer „Herzog“. Ostlinie: bis Beira: 6. No- veinber Dampfer „Gouverneur“.

f. Woermann-Linie.

10. Oktober E „Aline Woermann“ nach Madeira, Lome, Lagos und Kamerun; 15. Oktobec Postdampfer „Carl Woer- mann“ nah den Canarishen Inseln, Senegal, Liberia, Glfenbein- füste, Congo und Angola; 22. Oktober Postdampfer „Hans Woermann“ nach Swakopmund, Walfishbay, Lüderißbuht und Port Nolloth; 25. Oktober Postdampfer „Jeanette Woermann“ nach Las Palmas, Lagos, Kamerun und Franzö]. Congo.

g. Deutsch-Australishe Dampfschiffs-Gesellschaft.

Nach Mossel-Bay, Sydney, Brisbane, Townsville, Makassar Soerabaya und Padang: 12. Oktober Dampfer „Bergedors“. Nach Kapstadt, Melbourne und Sydney: 19. Oktober Dampfer „Duisburg“.

h. Deutsche Levante-Linie.

Nach Odessa: 15. Oktober Expreßdampfer „Delos“. Nach Malta, Piräus, Smyrna, Konstantinopel, Odessa, Novorossisk, Batum Trapezunt, Samsun: 15. Oktober Dampfer „Paros“. Nach Bourgas und Varna: 12. Oktober Dampfer „Argos“. Na Alerandrien und Syrien: 15. Oktober Dampfer „Naxos“. Salonik, Dedeagatch, Kustendje, Odessa, Galaß und Braila: 30. ODks tobex Dampfer „Brunhilde“.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

Die Charlottenburger Bühne - bereiherte gestern ihr Repertoire durch) die Neueinstudierung der komischen Oper von Dito Nicolai „Die lustigen Weiber von Windsor“. Herr Kapellmeister Korolanyi leitete die Aufführung durch die sehr gute Wiedergabe der Ouvertüre ein, die mit Feuer und Eleganz vorgetragen wurde. Das Hauptinteresse des Abends galt Fräulein Louise von Bonomie, welhe als Frau Fluth debutierte. Sie besitzt cine \ympathishe Stimme, die leider durch niht einwand- freie Tonbildung eine Neigung zur SWhärfe und unreinen Intonation zeigt. Dieser Fehler tritt durch Forcieren der Töne noch mehr hervor. Ihre Koloratur ist aber annehmbar und der Triller gut; außerdem verfügt die Dame über ein ‘anmuthiges darstellerisches Talent, das der Bühnensficherheit niht entbehrt. Von den übrigei Mitwirkenden sei Herr Birkhöolz, der sich in Gesang úund Spiel als Falstaff recht tüchtig zeigte, genannt, und Herr Görger in der Rolle des Herrn Fluth, welcher seinen Part mit angenehmer-Stimme fang, aber den guten Eindruck durch eine nicht dialektfreie Aussprache bisroeilen störte. Auch die anderen Darsteller entledigtén fih ibrer Aufgaben mit Geschick, wobei namentlih das gut gelungene, vca Herrn Aranvyi (Fenton) und Fräulein Untch (Anna) vorgetragene Duett mit obligater Violine besonders hervorgehoben zu werden verdient, wenn au allerdings dabei leßterer das Hauptlob gebühren dürfte. Die mit vielem Humor und Fröhblichkeit dargestellte Oper machte auf das gut besetzte Haus den freundlihsten Eindruck. Dasselbe dankte durch reichen Ävplaus, sowohl bei offener Scene, wie nah den Akts{lüssen.

Zentral-Theaäter.

: Blätter“, ein „Kunterbunt" in drei Abtheilungen, war die Neubeit betitelt, welhe gestern, von Herrn José Ferenczy insceniert, die ers Ende September d. I. dem Spielplan diefer Bühne einverleibte muntere Lecoca’she Operetie „Giroflé-Giroflà“ 1blôöste. Die Bezeichnung der Novität als ein „Kunterbunt“ ift durh- 1s zutreffend. Leßteres bildet eine mehr oder minder glüdliche tishung nach Art-der „Lebenden Lieder“ des „Rhapsoden-Theaters“,

(CCabarets für Höbhenkunst* und von E. von Wolzogen's „Ueberbrett?l“.

, aus einem Vorspiel bestehende erste Abtheilung sucht das Publikum in das Wesen der Sache einzuführen. Von dem hierbei Gebotenen iadten jedoch nuc ¡wei mit feinem Empfinden von Herra Kunstadt vor etragene Schindler*sche Lieder einigen Eindruck; die Zuhörer verhielten

im übrigen iemlich abroartend. In dem zweiten „LoseBlätter“ ge

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