1901 / 244 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Oct 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Kunst und Wissenschaft.

Die Fest eiten anläßlih des 80. Geburtstags des Geheimen Medizinalraths, Professors Dr. Rudol Virchow, welche, wie be- reits berihtet wurde, am Sonnabend ‘Mittag in den Räumen des Pathologishen Instituts ihren Anfang genommen hatten, fanden zu- nächst ihre Fortseßung in einem Festmahl, das am Uta in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses stattfand und Ver- treter der Regierung, die auswärtigen Delegirten und die Fein Freunde des Jubilars mit diesem und seiner Familie . vereinigte. An die Langtafel, die an der Südseite sfich hinzog, stießen sieben Quer- tafeln, sodaß für 220 Personen hatte Play geschaffen werden können. n der Mitte der Langtafel hatte der Geseierte den Ehrenptas inne, egenüber dem .Wirklichen Geheimen Rath, Professor Adolf von Ptenzel, der in seiner Eigenschaft als Kanzler des Ordens pour le mérite erschienen war, dem Geheimen Medizinalrath, Professor Dr. Waldeyer und dem Führer der österreihishen Aerzte, Professor Dr. LToldt-Wien. ur Rechten Frolelor Virchow's saßen der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt, der ita- lienishe Landwirthschafts-Minister Dr. Baccelli, der Senator, Professor Cornil-Paris, der Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Langerhans, Frau rofessor _Virhow, der Geheime Sanitätsrath Dr. Körte, der D T Stabsatat der Armee, Professor Dr. von Luthold, der Ministerial-Direktor Dr. Althoff, der Rektor der Universität, Pro- essor D. Dr. Harnack, Professor Stokvis-Amsterdam, der Geheime Mas Professor Dr. Diels als Vertreter der Akademie der Wissenschaften, Professor Salomonsen, der Vertreter Däne- marls, und der Geheime Medizinalrath, Fgellor Dr. von Ceyden; zur Linken des Jubilars hatten Plaß genommen der Staatssekretär des Innern, Staats - Minister Dr. Graf von Nes Lord Ioseph Lister, Frau Professor Hans Virchow, Professor adzewski, der Ober-Bürgermeister Kirschner, Professor rauer Pan, der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Vahlen, der Vize-Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. Krause, der Präsident des Kaiserlihen Gesundheitsamts, Wirkliche Geheime Ober-Negierungs- rath Dr. Köhler, der russishe Vertreter, Professor Botkin, der Ministerial - rath Freiherr von Andrian-Werburg-Wien und der Geheime Medizinal- rath, Professor Ur. von Bergmann. Nach dem Beginug des Festmahls erhob sich der Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner, der in seiner Ansprache Seiner Majestät des Kaisers und Königs gedachte, Allerhöchstwelcher Führer des deutschen Volkes sei niht nur auf FOEIGEN und wirth- shaftlihem, sondern auch auf geistigem und künst erishem Gebiete und dem deutschen Volke auch auf diesen Gebieten eine führende Stellung im Wettkampf der Völker erhalten habe. Dann nahm als ältester Freund des Jubilars, der Geheime Sanitätsrath Dr. Körte- Berlin das Wort. Er knüpfte an die ersten, 60 Jahre zurückliegenden Erinnerungen an den Jubilar an. Als er damals mit demselben bekannt geworden sei, hätte wohl feiner von beiden erwartet, daß ihnen die höchste Grenze des biblishen Alters beschieden sein werde, wohl keiner bätte auch damals geglaubt, daß der junge Doktor, der eben in die Charits eingetreten war, ein Reformator der Medizin werden würde. „Aber \chon bald darauf,” fo fuhr der Redner fort, „saßen wir zu den Füßen des Jüngeren und lauschten seinen Worten, und nach kurzem Jahrzehnt war sein Name son in aller Welt bekannt und gerühmt, und seine Schüler waren in allen Weltgegenden zu finden. Aber es ist nicht unsere Absicht, hier seinen Ruhm als Mann der Wissenschaft zu fünden, es gilt hier, den Menschen Virhow zu begrüßen und zu be- zlückwünschen, wir wollen dem Freunde danken für alles, was er gethan hat in seiner unermüdlichen Arbeitskraft, in seiner Begeisterung für alles Shöne und Edle, wollen ibm danken für die Treue, die er seinen Freunden allen gehalten hat. Wer Virchow genauer kennen lernen will, der muß ihn in seinem Hause, in seiner Familie sehen, wo ih die zartesten Regungen seines Herzens offen- baren; freilich hat er immer nur kurze Zeit den Seinen widmen kfônnen bei seinem rastlosen Fleiß, der seiner Frau manche bange Sorge gemaht, ob er es so auch aushalten werde. Nun, er bat es ausgehalten durch seine beispiellose Energie, und noch heute als 80 jähriger stebt er mit ungeshwächter Arbeitsfreudigkeit und Kraft da.” Mit dem Wunsche, daß dem Jubilar noch lange Jahre und ein glüdseliger Lebensabend beschieden sein möchten, {loß der Redner, indem er zugleih alle Anwesenden aufforderte, cinzustimmen in den Ruf: „Rudolf Virhow lebe bo!“ Der Gattin des Jubilars gedachte dessen Altersgenosse und langjähriger Freund, der Stadt- verordneten-Vorsteher Dr. Langerbans; als einer der ältesten Schüler nahm der Geheime Sanitätsrath Dr. Maver-Aacen das Wort, und als letzter der offiziellen Redner überrashte der Ministerial - Direktor Dr. Althoff den Jubilar und die ganze Festversammlung mit einem Bild, das den Gefeierten als siebenjährigen Knaben darstellt, und mit des Jubilars Abiturientenzeugniß. Der Nedner überreichte dabei zugleih eine Fest- rift, „Der kleine Virhow* betitelt, die das genannte Bild, die 1g Rudolf Virhow's zur Neifeprüfung am Gymnasium zu Ostern 1839, und den deutschen Abiturienten-Auffat des- lden über das Thema „Ein Leben voll Arbeit und Mühe it keine Taît, sondern eine Wohlthat“ enthielt. Der Jubilar hatte {on vorher in humorvollen Worten seinen drei alten Freunden, die das Wort genommen, gedankt und den Männern mit dem stets fort- \reitenden Pflichtgefübl und immer neuem Lerneifer ein Hoch aus- zedraht. Auch der Minister Baccelli nahm das Wort zu einigen launigen Ausführungen zum Lobe Professor Virhow's. Um 84 Übr war das Festmahl beendet Es war nahezu 9 Ubr geworden, als die Fanfarenbläser un

H die Paukenschläger des 2. Garde-Regiments 1. F. den feierlichen Einzug des Jubilars mit den CGhrengästen in den großen F ipungésaal die Stätte des weiteren Fesies, verkündeten. Die Tri üne des Saales war mit Blattpflanzen und Blumen, sowie den B P

isten Ihrer Majesiäten des Kaisers und der Kaiserin geshmüd u f

tber dem Präsidentenstubl bing ein Bild, das eine allegorishe weib- liche Figur darstellte, welhe die Metaillonbildnisse Morgagni's und Virchow's mit Lorbeer bekränzte. Die Tische des Präsidenten und

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Abordnungen darzubringen gedachten. Der Saal selbst war in allen Theilen dicht gefüllt, die Tribünen hatten die Damen in großer Zahl deset. Die Musik hatte inzwischen den Krönunasmarsch us der Oper „Die Folkunger* intoniert, unter dessen Klängen der Jubilar mit seiner Familie sowie die fremden Ebrengäste und Wort- führer der Deputationen, denen die Ministerbänke eingeräumt waren, Tay nabmen l Alsdann nahm nah Berufung von 12 Ehren-Präsidtenten zunä der Vorsitzende des Festausschusses, Geheime Medizinalrath, Professor De, Waldeyer das Wort zur Festrede. Der Redner erinnerte an die Feier im Pathologischen Museum, die eine Huldigung für die Wissenschaft dargestellt, und an tas festliche Makl, das dem Freunde Egolten, und würdigte dann die Bedeutung der dritten Feier, bei der der Meister und Lehrer Übertausender ciert werden solle als Förderer und anermüdliher Vorkämpfer für Bildung und Gesittung, als treuer Hüter und Wächter für der Menschheit Wohl. Der Redner wandte fd dann zur herzlichen Beglükwünschung an ten Jubilar selbi, der gan Deati&land, der ganzen gebildeten Welt gehöre, und überreichte endl dem Geheimen Rath Virchow das Dokument, worin ihm die Summe von 50000 4 zur Verstärkung der „Rudolf Virchew-Stiftung* über- wiesen wird als die Gabe deutscher Aerzie sowie der Koll und Freande des Jn- und Auslandes. „Möge Ihnen*, so {loß der Retner, „diese Gabe ein Zeichen der Anerkennung sein für die kühnen wissen- \haftlihen Erfolge, die diese Stiftung unter brer Verwaltung gezcitigt hat, indem wir zugleich tem Wunsche Ausbruck geben, daß Sie | Seh lange ce Freude an der Verwal und an den Erfolgen der S mógen. Jm Namen Tausender von Aerzten und Minnerr fe überbringe ih Abnen mit dem Anstruck hoher deesémlichet unt grêéfiter Freude die deriulichiten Glcfreäniche.

Qüod bonum felix fauatumqus cveniat. Rutolf Virchow bes!“ fe, felgiey aunmebt die Begrésungdaefe raden Aa ersier Sielle

jubsor. Primum tibi Victorii Emanuélis tertii

doctrinam methodumque anatomes pPathologicas

igi triumpha Rudolphe Virchowi et neatoreos viveo per an

Vauses waren bedeckt mit den JIubelgaben, die die versammelten |

der Rektor, fanden, und für die Thierärztliche Hochschule Professor Dr, Diecke rhoff Die Königlich sähsishe Akademie der Wissenschaften hatte telegraphish gratuliert Den Glôckwünschen der medizinischen | Fakultät Berlin gab Professor Dr. König, den der übrigen deutschen | medizinishen Fakultäten der Geheime Rath von Ziemssen- München | Ausdruck; außerdem ergriffen noch Professor Ponfickt-+ Breslau und

Profesor don Leube- Würzburg das Wort. Der Geheime Rath |

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Bürgermeister Kirschner den Beschluß der Stadt Berlin, dem neuen städtischen Krankenhausc den Na Virchoro's z9 geben und 100 000 4 der „Rudolf Virchew-Stiftung 18° überweisen. Die Adresse der Berliner Stadtverordneten-Versammlung übergab mit kurzen Worten der S tattrerotdne?en- her De. Langerhan& Naddem noch der Geheime Ober-Medizinalrath Hr. Pistor tem J Dank aus-

die Vertreter der Siadt S bein.

unter Führung des Geheimen Medizinalraths.

Gesells4Hhaften: die der Berliner medizinilhen esensgasi ven ergmann, der Kunde gab von der aerlanten Grün-

tos etnes : li m anng ontet ter Rúbrans tes Gebeimen Berliner ratbs, Prctefers )e. don Leyden, die vou neélf senitigen temtf érzil ESeellidasien unler der des Wehbeimen

Unter lebhafter Spannung der ganzen Festversammlung erhob sich uerst der Minister der ¿ifitiden: Unterrichts- izinal- Angelegenbeiten Dr. Studt, welcher etwa as Medizinal

1 b : olgendes ausführte: „An d Stätte, die Ihre unermüdliche wissenschaftlihe Korsehuan L Arbeitskraft zu einer der hervorragendsten auf dem Gebiete der patho-

logischen Forschung gemaht hat, war es mir heute Vormittag ver- gönnt, als Dank der preußischen Unterrichtsverwaltung Sh Sre Büste in Marmor zu überreihen als ein dauerndes Wahrzeichen jener hervorragenden Ae Ihrer wissenschaftlichen Thâtig- keit. Es gereiht mir zur besonderen Ehre und Freude an dem heutigen hrentage, vor dieser großen Festversammlung nunmehr Ihnen mittheilen zu können, daß Seine Majestät der Kaiser und König, unser Allergnädigster Herr, cent haben, Ihnen die Große goldene Medaille für Wissens\chaft zu verleihen und diesen Gnadenakt mit folgendem Allerhöchsten Anshreiben zu begleiten (die Versammlung erhebt sich):

„Jh sprehe Ihnen zu dem gen Tage, an welchem es Ihnen durch Gottes Gnade vergönnt ist, Ihr 80. Lebensjahr in Rüstigkeit und Geistesfrische zu vollenden, Meine wärmsten Glück- und Segens- wünsche aus. Der unermüdlichen Arbeit Jhres langen Lebens ver- dankt die medizinische peln aft grundlegende und bahnbrechende Forschungen, dur welche Ihr ame in marfigen Zügen in die Tafeln der Geschihte der Medizin für alle Zeiten eingegraben und weit über die Grenzen des deutshen Vaterlandes hinaus geehrt ist. Aber au mit nie rastender Fürsorge haben Sie in Kriegs- und Friedenszeiten Ihre ärztliche Kunst und erung in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt und sind ihr stets ein treuer Arzt und Helfer gewesen. Als ein Zeichen Meines Dankes und Meiner Anerkennung für Ihr ausgezeihnetes Wirken habe Ich Ihnen die Große goldene Medaille für Wissenschaft verliehen und freue Ih Mich, Ihnen dieselbe an Ihrem heutigen Chrentage hierneben zugehen zu Tae N i Ie L R

er Minister knüpfte an diese Verlesung noch den Ausdruck des Dankes der preußischen Unterrihtsverwaltung für die treue Mit- wirkung an den Aufgaben der M edizinalverwaltung, für den allzeit gewährten Rath und dafür, daß ein vertrauensvolles Verhältniß zwischen dem Ministerium der gei tlichen 2c. Da gendeiten und dem Jubilar stets obgewaltet habe. Mit besten Wünschen für die Zukunft \{chloß der Minister.

Im Namen der Wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal- wesen überreichte der Ministerial-Direktor Dr. Altho ff eine Adresse. gur die Generalverwaltun der N Museen \prach Professor

essin g, für das Ministerium des Königlichen Hauses und die Kaiser Wilhelms - Akademie (s das militärärztliche Bildungswesen, aus der Professor Virhow bekanntli hervorgegangen ist, der General- Stabsarzt der Armee, Professor Dr. von Leuthold.

Es kamen nunmehr einige eingelaufene Telegramme zur Ver- lesung. Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Therese von Bayern sandte die P Glückwünsche, Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu e Sen uxg fügte dem offiziellen Glüd- wunshshreiben der Deutschen Kolonialgesellschaft persönlihe Glück- wünsche hinzu, indem er zuglei daran erinnerte, wie er zum erften Mal vor 21 Jahren in Lissabon als junçer Student dem Jubilar

vorgestellt worden sei. Auch der Reichskanzler Graf von Bülow

hatte ein Glückwunsh-Telegramm gesandt, das, wie folgt, lautet: „Hubertusstock, 12. Oktober. Zu Ihrem Ehrentage bitte ih Sie, unter so vielen wohlverdienten Huldigungen auch meine von

Perzen kommenden Glüdckwünsche freundlich entgegenzunehmen. Oft

abe ih mich im Auslande mit Stolz an dem Ruhm eines unserer größten

Forscher erfreuen dürfen, und mit den Gebildeten aller Länder blie

ih heute bewundernd auf die gewaltige Arbeit zurück, die Sie zur Ehre des deutschen Namens und zum Wobl der leidenden Menschheit vollbraht haben. Mögen Sie in frisher Rüstigkeit noch viele Jahre der Wissenschaft und unserer Aller dankbaren Verehrung erbalten bleiben. Reichskanzler Graf von Bülow.“

Mit lebhaftem Beifall begrüßt, erhob sh nunmehr der italienise Landwirthschafts - Minister Dr. Baccelli, der im Namen der italienischen Staatsregierung Glückwünsche überbrachte und das oben- erwähnte Bild sowie die {on beschriebene Medaille überreihte. Die in lateinisher Sprache gehaltene Nede des Ministers batte folgenden Wortlaut :

Quod reipublicas medicaes per orbem bene vertat et faustum Germaniae felixque sít, tibi Rudolphe Virchowi hodie Berolini in novissimo propemodum scientiarum omnium

capitolio supremi tribuuntur bonores. Immortali igitur lauro

fronte tua redimita neque splendidior humanas justitiase neque

jucundior nobis fulsit unquam dies. Quapropter in tanto doctissi-

morum virorumtibi plaudentium atque gratulantium senatu etego plaudens atque gratulans quas pro tos Italia sentit promers AIMALISSIImNI regis nostri nomine loquor, qui fortibus et bonis natus, pracstanti juventuts florens omnigenae virtutis fulgore, un- decumqus niteat, trahitur suapte natura règis consilii nomine, inquo praesertim et qui medicinam politicam

volunt asingulariter memorari. At supereminens omnes JoseDh H“

tibi gloriosissimo ofort sua vota per me. Et bene est: Tu enim cunctis miritficam intulisti laetitiam octagesimum annum |

natus atudiis laboribusque nunquam fractus. Quam vero

Ï Baptista Morgagnius felici ausu primus iîn Italia inatituit

L Bco f tradidit, tu singulari sapientia in Germania tua persociati 60que |

egisti, ut magistrorum magister jure voceris. Hoe Itali picturae traditum voluere et go penlametrum Supra tabulam SCT1Dpai Ut quos corda fovent pracsentes lumina spoctent. Io

tur

nos

incolumis florens terque juätorqus boatus! Vivse patrias tuas | da

us et lumen, vivo humani gonsris pracsidium, vive

nationum omnium admiratio, vive Italias amor, vive im mortalis!

Es sprachen sodann namens des Hauses der Abgeordneten der

Vize-Präsident Dr. Krause, namens der Akademie der Wissenschaften | | der Geheime Regierungörath, Professor Dr. Vahlen, der Plakette überbrachte, für die Leovoldinish-Karolinishe Akademie, die tem Jubilar ihre höchsie Auäzcibnung, die Comenius- Medaille widmete, Profesor von Fritsh, für die Universität Berlin

cine

rofessor D. De. Harnad, dessen Worte lebhafteiten Beifall

at-Cêla war der Wortführer des Aerziekammer-Ausshalsecs.

Professor De. Lenharhy der des Hamburger Medizinalkollegiums

Unter lebhaftester Theilnahme verkündete nunmehr der Ober-

prochen für cia Wirken im Interesse des Kallser und Kalserin Friedrich-Kinder-Nrankendauses. gratulierten, mit lautem Beifall begrüßt,

Es erschienen nunmehr die Deputationen der gelehrten

„Rudolf - Virchow - Hanses", die der anderen

Deinde miniatrorum |

| vorher dem Geheimen Rath Waldeyer, als Vorsitenden des Fest- Joannes |

| also nah Anbruch des Geburtsôtags selbst, mit cinem Hod | Geheimen Medizinalrath, Professor Dr. Rudolf Virchow. den großen

Medizinalraths, Professors Dr. Heubner, die der ärztlichen Vereine in deutshen Städten unter der des Seen Naths von Nindfleis E, die der Berliner anthropologischen und He aftlichen Gesellschaften unter der Führung des rofessors von den Steinen, die der deutschen Gesellschaften dieser Art unter Führung des Freiherrn von Andrian-Werburg-Wien und endlich als Vertreter des euen Fischereivereins der Prinz Heinrich zu Shönaich-Carolath.

Damit waren die Beglückwünschungen seitens der deutschen Kor- orationen beendet und es folgte nunmehr diejenigen der Vertreter des uslandes. Im Ara der dänischen Aerzte verlas der Professor

Salomonsen eine lateinische Adresse, für Frankrei beglü ünschte der Senator, Professor Cornil den Jubilar mit folgenden Worten:

„Mon cher Maître, Vous avez, dans votre vie publique, proclamé les principes du libéralisme, appuyés sur la SCÍence, qui est la source et qui doit être le guide de tous les progrès SOCÍaux.

Vous avez inauguré une conception nouvelle de la patho- logie, basée sur l’étude des lésions des cellules.

Vous êtes le conseiller des villes dans la recherche de leurs meilleures institutions d’hygiène.

A tous ces titres, vos amis de Paris S'inclinent, avec un affectueux respect, devant vous et vous soubaitent la longue continuation de votre admirable carrière®. E, begrüßten den Jubilar im Namen Frankreihs noch die Professoren Netter und Dr. Chervin, von we hen der E eine große goldene Medaille überreichte. Nachdem darauf ein Ber- treter Griehenlands, Dr. Verbo, eine literarische Gabe dargebracht hatte, nahm, beifällig begrüßt, Lord Joseph Lister als Vertreter der Aerzte welt Englands das Wort zu nachstehender Rede:

nRevered Master, I am here as a delegaie from the Royal Society of London, of which you are an honoured Member and on behalf of which I have to present to you a loyal Addres&% I have also been requested to hand to you Addresses from six other scintific societies, which greatly regret, that it has been impossible for them to send special delegates. They are the following: The Anthropological Section of the British Association for the Advancement of Science, the Uni- versity of Edinburgh, the Faculty of Physicians and Surgeons of Glasgow, the Medico-Chirurgical Society of Edinburgh and the Royal Academy of Medicine of Ireland.

All these bodies unite in recognition of your gigantic intellectual power, in gratitude for the great sêrvices which you have rendered to humanity and in admiration of your personal character, your perfect uprightness, the couragse, which has enabled you always to advocate what you have believed to be the cause of truth, liberty and justice, and the genial qualities which ensure you the love of all who know you.

The astonisbing vigour, which you displayed in the wonderful address to which we listened to-day, justifies the hope that, after many of us, your juniors, shall have been removed from this scene of labour, it may be granted to you to celebrate your 90th birthday, not only in health and honour, but in continued labour in the service of mankind.“

Es folgte nunmehr Sir Felix Semon, der aus Danzi stammende Vertreter des Royal College of Physicians, und fün weitere Vertreter Englands, die sämmtlich Adressen überreichten; für Italien \prahen noch Professor Maragliano und Professor von Luschan-Berlin, der von der Anthropologishen Gesell- haft zu Rom mit der Beglückwünshung betraut war. Professor Stokvis - Amsterdam ab dem Danke der niederländishen Medizin beredten Ausdruck, Dr. Delprut-Amsterdam widmete eine Adresse, Professor Schmelz - Leiden erschien als Vertreter der niederländishen anthropologischen Gesellschaft. Die Norweger ließen durch den Oberarzt Armauer - Yansen und Professor Ustvedt Adressen dem Jubilar einhändigen. Hofrath Toldt- Wien überreihte als Ebren- gabe der öôsterreichishen Aerzteschaft cine in Onvrx gearbeitete Kassette mit einer Darstellung des Sieges des Lichts über die Finsterniß. Die Universität Graz ernannte den Jubilar zum Dr. mod. hon. causa, der Geheime Medizinalrath, Professor Dr.Walde ver nabm als Festvor- sigender die Gelegenheit, auf das Einigende der Wissenschaft binzuweisen, das auch alle Aerzte der ôsterreihis{hen Monarbic zu einer gemeinsamen Kundgebung veranlaßt habe. Für Rumänien beglückwünshte Pro- fessor J onnescu- Bukarest.

Aus Rußland wurden eine ganze Reibe kostbarer Adressen überreiht, ebenso aus Schweden; inzwischen waren auch wieder zablreihe Depeshen aus allen Theilen der Erde eino gelaufen; die Sch{weizer überreihten das Bild einer Perbstlandshaft am Walensee, die Ungarn Adressen. Amerika hatte drei Vertreter entsandt: aus Missouri den Professor Kaufmann, aus Brasilien Dr. Havelburg und außerdem einen

| Vertreter des Chicagoer Aerztevercins. Außerdem gratulierten noch hodis feliciter tuetur et qui studiis italicis potenti ingenio pracest. | ] I K J

der General-Arzt Dr. Honda und als Vertreter Belgiens Professor

| Heymans. Namens der früheren und gegenwärtigen Assistenten Zanardellius libertatis in lege assertor invictus consílii pracsul |

und Schüler Professor Virhow's sprach sodann noch Professor v on Recklinghausen - Straßburg Endli überrcichten Professor Lubarsh und Dr. Schwalbe Festschriften. Viele Adressen waren son comités, zur Weitergabe zugeschickt

Eine Schlußansprache des stellvertretenden Vorsitzenden, Geheimen Medizinalraths, Professors Dr. B. Fränkel beendete gegen 1 Uhr, auf den

Meister. die Feier.

Ueber weitere Ehrungen des Jubilars liegen von auswärts

| folgende Nachrichten des „W. T. B.* vor

St. Peteröburg, 14. Oktober. Der „Regierungöbote*, die „Industrie- und Vandels&zeitung", die „Rossija*, die „Nowosti“., die e¿St. Petersbvyrger Zeitung* und andere Blätter widmen der Thâtig- keit Rudolf Virchow's ausführliche Artikel und Biograpbien und beben mit warmer Anerkennung scine großen Verdienste um die Wissenschaft und die Menschheit bervor Wie aus Moskau ge meldet wird, wurde der ahtziaste Geburtstag Rudolf Virchor's von den dortigen gelehrten Gesellschaften durch eine Fesisiyung ge- feiert. Ver Stadthauptmann von Moskau, Fürst Galivin begluck- wünsche im Namen der städtishen Verwaltung den Profesor Virchow zu seinem §0. Geburtstage. Auch die Aerzte sandten dem- selben ihre Glücktrünie Die Zeitung „Birschewija Wiedomoiti* nannte geftern in ihrem Leitartikel den 80 Geburtstag Virchow s cin internationales Jubiliumsfest der gesammten Kulturwelt, cin Symbol der Einigung der Völker im Kampfe für die Wahrheit und für das Wohl der Menschheit. Auch in Odessa und Kiew

| pude der Tag von den dortigen medizinischen GesellsHaften festlich

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Umsterdam, 12. Oktober. Uater dem Vorsig des Koctor magnificus, Professors Pel, fand deutc zu Ehren Professor Virchero's in der Aula der Universität eine zahlreich besuchte Festfiyzung fiatt, bei welcher Professor Nosensicin-Leiden die Festrede bielt.

Der Professor De. Mommsen embfing grftern Mittag in feiner Wohnung in der Marchitraße u Charlottenburg den Rektor und die vier Dekane der Berliner Universität, welehe erschienen. um den gteisen Gelehrten zam 50jährigen Audilänm als ordentlider Pre

tei ¿ Has N der Geiammmtarrderfität zahm der Kefier, Freese D. De BarneÇ, fèr die rhilcefertiihe

rodenius das Wort.