1901 / 265 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Nov 1901 18:00:01 GMT) scan diff

E L Á

ien

T

1) avg

E E

M La, line Nat ft. tir gee

=— Laut Meldung des „W. T. B., ist S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Hilbrand, gestern von Hankau nah Schanghai abgegangen. i y Ï

S. M. Torpedoboot „S 90“, stellvertretender Kom- mandant: Oberleutnant zur See Freiherr von Müffking, ist gestern in Nagasaki eingetroffen.

F Jn der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutshen Fruhtmärkten für den Monat Oktober 1901 veröffentlicht. |

Kiél, 6. November. Seine Majestät der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ berichtet, anläßlih des 50jährigen Bestehens der Marineshule an den Jnspekteur des Bildungswesens der Marine, Vize-Admiral von Arnim, folgendes Telegramm gerichtet :

„Am heutigen Tage des 50 jährigen Bestehens der Marineschule entbiete Jh den Offizieren und Fähnrichen Meinen Kaiserlihen Gruß mit dem Wunsche, daß die Anstalt auch fernerhin als Stätte ritter- lichen Geistes und berufswissenshaftlißher Bildung Meiner See- Offiziere von Erfolg gekrönt sein möge.

Sie haben diese Ordre den Offizieren und Fähnrihen Meiner Marineschule bekannt zu geben. Wilhelm, I. R.“

Oldenburg.

Der Landtag ist zu einer außerordentlichen Session für die Zeit vom 3. bis zum 21. Dezember einberufen worden.

Hamburg.

Jn der gestrigen Sißung der Bürgerschaft wurde das Staatsbudget für das Jahr 1902 eingebraht. Dasselbe ließt, wie der „Hamb. Korresp.“ mittheilt, bei Anseßung von 7 Einheiten der Einkommensteuer mit einem Fehlbetrage von nahezu 6 Millionen Mark ab. Die Ueberschüsse der leßten Jahre haben sich jedoch durch den günstigen E der jüngsten Abrechnungen wieder etwas gehoben, sodaß sih das Defizit auf etwa 8 Millionen vermindert. Der Senat sicht deshalb vorläufig davon ab, Maßnahmen zur Vermehrung der Staatseinnahmen vorzuschlagen, betont jedo, daß sih die größte Sparsamkeit im Staatshaushalt empfehle.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph is, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend von Gödöllo nah Wien zurückgereist. :

Der volkswirthschaftlihe Ausshuß des öster- reihischen Abgeordnetenhauses berieth gestern die Anträge des Subcomités, betreffend das Verbot des Termin- abers mit landwirthschaftlihen Produkten.

er Aerbau - Minister Freiherr von Giovanelli stellte die unbedingte Nothwendigkeit einer Abhilfe zu Gunsten der läándwirthschaftlihen Produktion fest, die sih durch ein Verbot des Terminhandels mit gleichzeitiger Re- form der Landwirthschaftsbörsen oder durch leßtere allein ohne formelles Verbot des Terminhandels bewerkstelligen lasse. Er wies ferner auf die Gefahren hin, welche der heimishen landwirthschaftlihen Produktion und dem Due burch einseitige Aufhebung des Terminhandels in esterreih erwabsen würden, zumal Ungarn allem An- shein nah dem Beispiele Oesterrcihs zur Zeit kaum folgen werde. Der Minister kündigte sodann eine demnächst zu unterbreitende Regierungsvorlage an, welhe durchgreifende Reformen enthalten werde, die nicht nur auf die Frage des Terminhandels beschränkt seien, sondern auch die Organisation der landwirthschaftlihen Börsen umfassen würden, und {loß mit der Versicherung, daß die Negierung pflihtgemäß entschlossen sei, die Junteressen der Land- wirthschaft auf das wärmste und entschiedenfte zu vertreten. Im weiteren Verlaufe der Berathungen wurde beschlossen, die Verhandlungen bis zur Einbringung des von dem Ackerbau- Minister angekündigten Regierungsentwurfs zu vertagen, nachdem der Regierungsvertreter, Sektionshef Beck versprochen hatte, daß der betreffende Entwurf in aht Tagen vorgelegt werden solle.

Wie die „Deutsch - nationale Korrespondenz“ aus Jnns- bruck meldet, trafen gestern daselbst etwa 100 italienische Studenten aus Wien und Graz ein. Auf dem Bahnhofe wurden sie von den Jnnsbrucker italienishen Studenten be- rüßt und begaben sich sodann gemeinsam mit diesen nah er Universität, um eine Kundgebung gegen den akademischen Senat zu veranstalten. Die Studenten drängten eine Polizei- abtheilung, welche in die Universität eindrang, wieder hinaus und erhoben dennächst bei dem Rektor und Bürgermeister ge en das Vorgchen der Polizei Emspruch. Mittags versuchten talienishe Studenten, nah der Hofburg zu ziehen, wurden jedoch von der Polizei nah der Universität zurückgedrängt; Abends wiederholten sie den Versuch abermals vergeblih, worauf Ruhe herrshte. Der akademishe Senat beschloß die Einstellung der Vorlesungen der weltlichen Fakultäten für die nächsten Tage, sowie die Schließung des Universitätsgebäudes. Die Zahl der Demonstranten beträgt, einschließlich des Zuzuges aus Graz und Wien, etwa 150.

Ein amtlihes Communiqué giebt als Grund der Auf- lösung der Gemeindevertretung von Karolinen- thal (Böhmen) an, daß in der Verwaltung der Gemeinde Pflichtwidrigkeiten cines Gemeindeangestellten und Unregel- mäßigkeiten festgestellt worden seien, welhe es hätten angezeigt erscheinen lassen, die Gemeindeverwaltung einer gründlichen, unparteiishen Revision zu unterziehen.

Großfbritanuien und Jrland.

Das Kabinet, welches bereits am Blengtag zu ciner Sigzung zusammengetreten war, hatte, wie „W. T. B.” meldet, gestern wiederum cine 2/4 stündige Berathung.

Der Staatssekretär des Kriegsamts Brodrick hat in einer Zuschrift an einen Korrespondenten erklärt, daß die Sterblichkeit in den Konzenttationslagern in Süds- Afrika in der Hauptsache auf Umstände pes sei, wie der Krieg sie mit sich bringe. Viele der in den Lagern unter-

gebrachten Personen feien {on vor ihrem Eintreffen \chlecht leidet ee EE GAEYO géwesen und deobelo nic im stande, Krankheiten zu überwinden. Alles Mögliche werde gethan,

| um die Zustände in den Lagern zu bessern, -es sei @ber un- . möglih, Mängel zu verhindern, wenn einige wenige“Leute keine

Mittel \parten, um das Land unbewohnbar zu machen.

Jn der gestrigen Sißung der Kommission zur s der Entshädigungsansprüche der aus Süd-Afrika ausgewiesenen Personen Ee der General Ardagh aus, daß die Zeit vom Montag bis gestern niht dazu aus-

ereicht habe, die ia der britischen und der niederländischen Regierung s{chwebenden Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Er bitte daher um eine neue nächsten Montag. Dieser Bitte wurde stattgegeben.

Frankreich.

Der Marine-Minister Lanessan hatte, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Nachmittag eine lange Unterredung mit dem Botschafter Constans. Gestern Abend empfing der Marine- Minister ein Telegramm von dem Admiral Caillard, worin dieser mittheilt, daß das Geshwader sich noch immer vor Mytilene befinde und daß R keine Truppen gelandet worden seien. Die See gehe sehr hoch. -

Spanien. Die R L B it D der Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ erfährt, die Etats des Ministeriums des Auswärtigen und des Marine-Ministeriums angenommen.

Türkei.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Konstantinopel vom gestrigen Tage gemeldet, die Pforte habe dem Bot- \chaftsrath Bapst eine Note übersandt mit monatlichen An- weisungen auf die Zölle als Zahlung auf die Forderungen Lorando's und Tubini’'s. Die Note enthalte auch gewisse Entscheidungen der türkishen Regierung hinsichtlih de: Quaiangelegenheit und des Rückaufs des Sumpfes von Ada-Bazar. Der Botschafts- rath Bapst habe die Note nah Paris gesandt.

Das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet aus Ko n- stantinopel vom hgttigen Tage, die Pforte habe sih nah Empfang der leßten Mittheilung des französishen Botschafts- raths Bapst, in welcher die ¿Forderungen Frankreichs auf- gestellt sind, an die russishe Botschaft um vet ca gewandt. Die leßtere habe jedoch in ihrer Antwort auf die unbedingte Nothwendigkeit der Erfüllung der französischen An- sprüche hingewiesen.

d Griechenland. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ift teen Abend ein französishes Geschwader im Hafen von Syra vor Anker gegangen.

Numuüänien.

_ Der König ist, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, gestern Abend von Constanya nah Sinaja zurückgekehrt.

Amerika.

Der Präsident Roosevelt hat, wie „W. T. B.“ erfährt, an den mit einer Mehrheit von etwa 30 000 Stimmen gewählten Mayor von New York Low ein Telegramm gerichtet, in welchem er ihn zu dem überwältigenden Triumphe der

ehrlihen Elemente beglückwünscht. Van: B, Dex bisherige Mayor von New York, welher von Tammany

Hall für ein Richteramt am Obersten Gerichtshof aufgestellt war, ist mit 30—40 000 Stimmen bei der Wahl unterlegen. Der Kandidat der Fusionspartei, d. i. der Ver- einigung aller Parteien, welhe Tammany Hall bekämpfen, wurde für den Posten am Obersten Gerichtehof gewählt. In New York wurden überhaupt sämmtlihe Kandidaten

der Fusionisten gewählt. Jn Massachusetts wurde Crane (Nepublikaner) mit einer Mehrheit von 70408

Stimmen zum Gouverneur gewählt. Die Republikaner fiegten in diesem Staate auch bei der Wahl sämmtlicher Staats- beamten. Dieselben haven ferner eine große Mehrheit bei den Wahlen in Pennsylvania, Jowa und Nebraska; die Berichte aus Mississippi deuten dagegen darauf hin, daß dort der Kandidat der Demokraten zum Staatssekretär gewählt worden sei. Das Ergebniß der Wahl des Schaßsekretärs ist noch ungewiß Der Kandidat der Republikaner wurde mit ciner Mehrheit von 10000 Stimmen zum Gouverneur von New Jersey gewählt; die Republi- faner haben daselbst auch den überwiegenden Einfluß in der

Legislatur. Der republikanishe Gouverneur von Ohio ist mit einer Mehrheit von 50000 Stimmen wiedergewählt worden; die Legislatur is gleihfalls republikanisch. Jn

Virginien siegte die demokratische Liste voraussichtlih mit einer Mehrheit von 40000 Stimmen. Die Legislatur von Kentucky hat eine demokratishe Mehrheit. Ja Maryland ist die Stimmenzahl nahezu gleih; beide Parteien nehmen den Sieg für sich in Anspruch. Jun San Francisco wurde der Kandidat der Union of labour Schmiß mit einer Mehrheit von 2500 Stimmen zum Mayor gewählt.

Der Präsident der Panama-Kanalgescllshaft Hutin hat, wie das „Neuter'she Bureau“ berichtet, dem Admiral Walker, dem Vorsißenden der Jsthmus-Kanalkommission, den Antrag auf Erwerbung des Panama-:Kanals durh die Ver- einigten Staaten unterbreitet. Die Bedingungen sind nohch nichi bekannt gegebet; es heiße indessen, daß dieselben für die Vereinigten Staaten viel günstiger seien als die vor drei Jahren angebotenen.

Asien.

Wie das „Reuter'she Bureau“ aus Peking meldet, ist Li-Hung-Tschang geftern Abend um 11 Uhr gestorben. Die cinefishen Generale haben Vorkehrungen gegen etwaige fremdenfeindlihe Demonstrationen getroffen, die indessen für höchst unwahrscheinlih angeschen werden. An den Prinzen Tsching, welcher dem Kaiserlichen Hofe entgegengereist ist, und Tichufu, den Kämmerer der Provinz, wel in Er Lues seinen Siß hat, sind Telegramme abgesandt worden. er

rinz Tiching wird die Regierungsavgelegenheiten über- nehmen und Tichufu die fie als Gouverneur der Provinz ili oren, bis Li- ung-Tschang s Nachfolger, wahrscheinlih der Gouverneur von Schantung Yuanschikai, ernanni sein wird.

Die japanische Regierung hat, einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Yokohama vom gestrigen Tage ufolge, beschlossen, zum Zweck der Durchführung von Erigarungen Maßregela zu ergreije.. durch welhe das Fehlshlagen des Verkaufs von Bonds in Amerika ausgeglichen

ertagung bis zum -

werden solle; die Ausgabe von Schaÿbonds im Betrag von 10 Millionen Yen ‘fei nur von theilweisem Erfolge be gleitet gewesen. i

Nr. 45 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge- sundheitsamts*“ vom 6. November hat folgenden Inhalt : Arbeiten a. d. Kaiserl. Gesundheitsamt. XVII1. Bd. 2. Heft. & An- kündigung. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im September. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Sanitätsbericht über die K l. preußische Armee 2c., 1897/98. —- Gesetzgebung u. \. w. (Deutsches Reich.) Arzneimittel. Gewerblihe Anlagen. (Preußen.) Schiffskontrole. Berlin.) Ansteckende Krankheiten. (M.-Gladbach.) Frisier- 2c. Gewerbe. (Hessen.) Entschädigungen bei Viehseuhen. (Reuß ä. L.) Gemeingefährliche Krankheiten. Schlachtvieh- und Fleischbeschau. (Desterreih.) Krankenkassen. Dörranlagen. (Schweiz Kanton St. Gallen.) Krankenanstalten. (Kanton Unterwalden.) Be- gräbnißwesen. (Niederlande.) Margarine. (Colombo.) Hafen- ordnung. Gang der Thierseuchen in Dänemark, 1900. Desgl. in der Prasidentshaft Bombay, 1898/1900. Zeitweilige Maßregeln

egen Thierseuhen. (Deutsches Reich, Preußen, Oesterreich) ermishtes. G Geheimmittel 2c. (Ruß

reußen—Baden). ußland. Gouv. Samara). Pasteur’sche Station, 1898. (Vereinigte Staaten von Amerika. Ohio). TLodesursachen, 1899. Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten, mit 15 000 und mehr Einwohnern, September. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. t S adp über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Groß- städte. Desgleichen in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtlihe Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Kurpfuscher).

Nr. 42 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts“, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 21. Oktober, hat folgenden Inhalt : Erlaß des Ministers der Cs Ar- beiten: vom 14. Oftober 1901, betr. Stempelpflichtigkeit der Verträge mit Gemeinden über Anlage von Haltestellen. Nachrichten.

Nr. 43 vom 1. November erschien mit folgendem Jnhalt : Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten: vom 18. Oktober 1901, betr. Aenderung der Staatsbahn - Wagen - Vorschriften; vom 19. Oktober 1901, betr. Tiefbaukurse; vom 23. Oftober 1901, betr. Vorbildung der Bahnmeister. Nachrichten.

Kunst und Wissenschaft.

Die Arhäologishe Gesellschaft zu Berlin hielt am Dienstag unter dem Vorsiß des Geheimen Regierungsraths Kekule von Stra- donißt ihre erste Versammlung nah der Sommerpause ab. Geheimer Regierungsrath von Wilamowih - Moellendorff berichtete zu- nächst im Anschluß an zwei neue Veröffentlihungen über die Funde im Nemi-See und die Baugescyhichte der Burg von Athen und gab dann eine Uebersicht über den Inhalt der von Grenfell und Hunt herausgegebenen „Amherst Papyri". Dr. Zahn spra, ausgehend von der Bronzestatuette eines Widderträgers im Königlichen Museum, über eine inFereisaute Gruppe von Denkmälern meist kretischer Her! kunft, welhe die Kluft zwischen der mykenishen und der altgriehishen Kunst auszufüllen scheinen.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreidehandel in Italien.

Der Kaiserlihe Konsul in Ancona berihtet unterm 31. v. M. :

Weizen. Feste Tendenz, Preis 24 bis 24,25 Lire per Doppel- zentner. Allgemein wird angenommen, däß die Tendenz fh weiter befestigen umd somit eine Preiserhöhung bewirken wird. Umsäße fanden nicht statt; das ganze Geschäft beschränkte sich auf Versorgung der Mehlmübhlen.

Mais. Feinste Sorten werden zu Lire 15,— und 15,25 per Doppelzentner gehandelt. Die Gutsbesißer sind verkaufslustig, denn allgemein wird befürchtet, daß infolge der lange anhaltenden Feuchtig- keit der Mais im Magazin fih nicht halten kann. l

Einfuhr vom Auslande hat weder in Weizen noch in Mais ftatt- gefunden ; Verschiffungen nah bier sind niht gemeldet.

Forstwissenshaftlihes Zentralblatt. Zugleich Publi- kfationsorgan für die forstlihe Abtheilung der Königlich bayerischen forstlihen Versuchsanstalt. Unter Mitwirkung zahlreiher Fachleute aus e und s herausgegeben von Dr. Hermann Fürst , Königlich bayerishem Ober-Forstrath und Direktor der Forst- lichen Hochschule Aschaffenb urg. Verlagsbuhhandlung Paul Parey, Berlin 8W., Hedemannstraße 10. Preis des Jahrgangs von zwölf Heften 14 4 Das 11. Heft 23. (der ganzen Reibe 45.) Jahrgangs

at folgendem Inhalt: Originalartikel : Ueber die Besteuerung des

räflihen Oberförster Weber iu Schliß. Zur Waldbesteuerung. Zusaß von Professor Dr. Wimmenauer in Gießen. Bessere Verk östigung und Unterkunft der Holzhauer im Walde, ein Mittel zur Abwehr des Arbeitermangels im Holzhauerei- betrieb. Von Forstmeister Kull mann in Darmstadt. Die selbst registrierenden Baummeßkluppen. Von Forstgeometer Buse in Braun- s{weig. Bemerkungen zu Herrn Professor Dr. Schwappach's Artikel «Das Abstecken von Kreisbogenkurven mittels Strahlen- bestimmung.“ Von Forstamts-Assessor Fischer in Ansbach. Mit- theilungen : Sitzung des deutschen Forstwirthschaftêrathes in Regens- burg ; Bericht über die 43. Versammlung des badischen Forstvereins zu Pforzheim. Literarishe Berichte. Notizen.

Waldes. Erwiderung vom

Gesundheitswesen, BELOLGELEPR und Absperrungê-

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

s den „Veröffentlichungen des Kaiserli Gesundheitsamts*“, D ert mgen de e E01)

Pest.

Großbritannien. Einer Mittheilung vom 26. Oktober zu- folge sind in Liverpool wegen Pestverdahts 2 Kranke in das Hospital aufgenommen worden.

In Glasgow sind zufolge einer Mittheilung vom 1. November neuerdings 4 erfranfungen, darunter 1 mit tödtlihem Ausgange, festgestellt worden. Die 4 Erkrünkten waren Bedienstete des Central- Station daselbst, welhcs sofort geschlossen wurde.

Rußland. In Batum sind zufolge ciner Mittheilung vom 30. Oft Pesterkrankungen feltgeent worden. s

SLTLEe i E Lol m eia Maitaiios, i wel n Schiffsjunge an i erkranft ist, bat ange a Reise nah Konstantinopel am 21. September Neädel (Punto Franco) berührt. ges S C Ticata t Todesfall) ar dee De Qicber al naten, ammt all) an i w davon Cp Alexandrien, I (D M Mit amer, 1 (—)

Ziftah.

I Be ltisch-Ostindien. In der Präsidentschaft Bombay sind in der am 4. Oktober abgelaufenen Woche 9476 Erk In - mde Ls qs g R Aw x 4 me rw. wen n Norwroce. der Stadt Bombay wurten in der am 5. Ofktober b

deten Woche 187 Erkrankungen und 177 Todesfälle an d Pest angezeigt; die Zabl der pestverdächtigen Sterbefälle. betrug 175, Fie Gesammtzahl dir Sterbefälle 875 gegen 912 in der Vorwoche.

Kapland. In der Woche vom 29. September bis 5. Oktober sind auf der Kap-Halbinfel 3 (darunter 1 mit tödtlihem Aus- gange) a N E n ee f (2) fris E Pestfälle angezeigt

; 1 an le Ö werden dés Pesthospitals. terem Orte gehört auch die

Queensland. Einer Mittheilung vom 1. Novemb L

ist das Land für pestfrei erklärt woiben ug ana

Pest und Cholera.

British-Ostindien. In Kalkuttà sind in der Zeit vom 99. bis 28. September 7 Personen an der Cholera gestorben; an Pest erfrankten 17 und starben 16.

Verschiedene Krankheiten.

Pockeñ: London 6, Moskau, Paris je 4, Warshau 3, Kalfuttta 2 Todesfälle; London (Krankenhäuser) 57, Paris 23, St. Petersburg 25, Warschau (Krankenhäuser) 9 Erkrankungen ;

le#typhus: Edinburg 3, St. Petersburg 2, Warschau (Kranken- user) 6 Erkrankungen; Var izellen: Budapest 42, Wien 63 Er- traufungen; Ruh r: Reg.- Bezirke Arnsberg 28, Marienwerder 27 Er- fanfungen; Rot h lauf: Wien 51 Erkrankungen; Influenza: London, Mosfau je 2, St. Petersburg 7 Todesfälle; Kopenhagen 24 Er- frankungen; Keuchhusten: Reg. - Bezirke Marienwerder 62, Echleswig 31, ferner Hamburg 55, Kopenhagen 69 Erkrankungen; Uungenentzündung: Neg.-Bez. Schleswig 42, Warschau. (rankenbäuser) 22 Erkrankungen Mehr als ein Zehntel

aler Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1,15 %/%): in Essen Er- franfungen kamen zur Meldung in Breslau 21, in den

Reg.-Bezirken Arnsberg 115, Erfurt 133, Königsberg 111, Posen 181, Schleswig 210, Stettin 106. Wiesbaden 141, in Nürnberg 129, Hamburg 228, Budapest 47, St. Petersburg 122, Mien 59 desgl. an Scharl ach (1886/95: 0,91 9/69): in Bremen, Krakau, Odessa Grkrankungen wurden angezeigt in Berlin, Breslau je 41, in den Reg.-Bez. Arnsberg 115, Düsseldorf 196, Marienwerder 115, Posen 92, in Nürnberg 26, Hamburg 92, Budapest 54, Kopen- hagen 28, London (Krankenhäuser) 400, Paris 42, St. Petersburg 89, Prag 30, Wien 89 desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 9/0): in Beuthen, Bromberg, Königshütte Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 77, Breslau 21, Hamburg 39, Budapest 22, Kopenhagen 25, London (Krankenhäuser) 270, Paris 107, St. Petersburg 158, Stockholm 50, Warschau (Krankenhäuser) 22, Wien 62; ferner kamen Erkrankungen an Unterleibstyphus zur Anzeige in den Neg.-Bezirken Arnsberg 279, Düsseldorf 101, in Kopenhagen 93, London (Krankenhäuser) 28, Paris 60, St. Petersburg 191.

Im Monat September (für die deutshen Orte) sind nah- stehende Todesfälle gemeldet worden : Mons: Barcelona 13, Genua 1, Madrid 23, Malaga 5, Marseille 2, Toulon 14, Alexandrien 3, Kairo, Cincinnati, St. Louis je 1, Meriko 2, Buenos Aires 141, Rio de Janeiro 129; Flecktyphus: Memel 1, Murcia 2, Alexandrien 1, Kairo 41, Meriko 173 ; Rückf allfieber (eins{l. biliösen Typhoïds): Alexandrien 5, Kairo 19; Genickstarre: Baltimore 1, Indianapolis 2, San Francisco 3, St. Louis 1, Mexiko 4; Tollwuth: Athen, Mailand je 1; Milzbrand: Baltimore 2, New Orleans, Buenos Aires je 1; Influenza: Berlin 5, Breslau, Halle, Köpenick, Krefeld, Stettin, Freiberg, Leipzig, Barcelona je 1, Haag 6, Madrid 20, Rotterdam 6, Cincinnati 4, Indianapolis 1, San Francisco 2, Meriko 6, Havanna 2, Buenos Aires 6, Rio de Janeiro 26; Lepra: New Orleans, Rio de Janeiro je 1.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit

an einzelnen Krankheiten im Bergleih mit der Gesammtsterblichkeit eine besonders große, nämli höher als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in sämmtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Emden; an Scharlach (1886/95: 0,91 9% in allen deutschen Orten): in Allenstein, Altenessen, Alt- Zabrze, Buer, Burg. Halle, Hameln, Nordhausen, Schalke, Schneidemühl, Weißenfels, Wilhelmshaven, Zaborze, Bremen, Zerbst; an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,2709/6 in allen deutshen Orten): in Gec.-Lchterfelde; an Unterleibstyphus (1886/95: 0,759/6- in allen deutschen Orten): in Gelsenkirchen, Kreuznah, Schweidnitz, Wattenscheid. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen : der Lungenshwindsucht (1886/95: 12,38% in allen deutschen Orten): in Borhagen-Rummelsburg, Pankow, Grsen, Saarbrücken, Trier, Pirmasens, Gmünd, Güstrow, Oldenburg, Bern; akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,989/ in allen deutsWen Orten): in Weißensee, Bielefeld, Bor- bek, Hamm, Iserlohn, Kolberg, Linden, Mülheim a. Rh,, Oberhausen, Quedlinburg, Sténdal, Wattenscheid, Zaborze, Zeiy, Marseille, Mexiko; akuten Darmkranklheiten (1886/95: 11,72% in allen deuts{en Orten): in 112 deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Lichtenberg, Geestemünde, Graudenz, Hamborn, Lebe, Neuß, Oberhausen, Rheydt, Saarbrücken, Erlangen, JIngolstadt, Speyer, Döbeln, Löbtau, Eßlingen, Ludwigs burg, Konstanz, Apolda, Delmenhorst, Lübeck, ferner in Malaga, Utrecht, Alexandrien, Baltimore, Kairo, Mexiko, Havanna. Von den 278 deutschen Orten hatten 5 im Berichtsmonat eine verbältnißmäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet): Gelsenkirchen 35,9 (1886/95: 29,3), Schneidemübl 36,8 (1893/97: 23,7), Lipine 40,8 (1897/99 : 30,0), Burg 42,1 (1836/95: 26,4), Greifswald 42,9 (30/2). Zm Vormonat betrug das Sterblichkeitsmaximum 56,3 9/6. Die Säuglingssterblihkeit war in 22 Orten eine beträchtliche, d. h böber als ein Drittel aller Lebendgeborcnen. Mehr als 400 von je 1000 derselben starben in: Glauchau 413 (Gesammtfsterblihkeit 25,2), Chemnitz 432 (27,4), Rathenow 453 (51,3), Memel 457 (27,8), Werdau 459 (22,1), Wittenberge 463 (23,4), Reichenbach 465 (26,9) Apolda 475 (26,0). y Ï

Die Gesammt sterblihkeit war während des Berichts- monats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 75 Orten. Unter 11,0 °/s betrug dieselbe in: Malstatt- Burbach 10,9 (1887/96: 20,6), Göppingen 10,9 (1895/99: 20,6), Siegen 10,7 (1886/95 : 19,8), Aschaffenburg 10,7 (1896/98: 16,0), Kreuznach 10,6 (1886/95 : 21,0), Schöneberg 10,6 (1888/97: 15,4), St. Johann 10,5 (1894/98: 16,7), Stegliß 10,4 (1886/95: 18,2), Landau 104, Iserlohn 100 (1886/95: 19,3), Hagenau 10,0 (1895/99: 15,6), Erlangen 9,9 (1886/95 : 30,4), Bottrop 84 (1895/99: 23,4), Wilhelmshaven 7,3 (1890/99: 135% —. Die Säuglingssterblichkeit betrug în

10 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter cinem gy gentel derselben blieb sie außerdem in 35, unter cinem Fünftel in { Orten.

Im Ganzen \{heint

der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat wesentlich ge

ert zu haben. Eine höhere Sterblich- eit als 35,0 °/24 hatten 5 Orte gegen 49 im August, cine geringere als 15,0 75 gegen 10. ehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 borene starben in 22 Orten gegen 181, weniger als 2000 in 132 gegen 16 im Vormonat.

Malta.

Die gegen Herkünfte von den westlihen Häfen taliens ¡wi aue Gaeta und Policastro angeordneten

uatantàá \ aufgehoben worden, (Vergl. «R-Anz. dom 5. G De Nr. Por) N

——_——

Rom, 6. November. (W. T. B.) Die Baccelli’sche Methode zur Heilung der Maul- und Klauensenche findet immer mehr Anwendung; auch vom Auslande her macht sich lebhaftes Interesse für diese Heilmethode bemerkbar.

Konstantinopel, 6. November. (W. T. B.) In Kartal am Marmarameer ist ein Todesfall an Pest vorgekommen. (Val. Nr. 264 d. Bl.)

Verdingungen im Auslande.

ODesterreich-Ungarn.

_ 20. November, 12 Uhr. Direktion der priv. ôsterr.-ungar. Staats- CEisenbahngesellshaft: Lieferung von Seilerwaaren. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. österr.-ungar. Staats-Eisen- bahngesell|chaft in Wien, 1, Schwarzenbergplaß Nr. 3, 111. Sto, und beim „Reichs-Anzeiger“.

30. November, 12 Uhr. K. K. Salinen-Verwaltung in Hallein (Salzburg) : Lieferung vershiedener Materialien (darunter Façoneisen, Eisenblehe, Rüböl, Petroleum). Näheres bei der genannten Be- hörde und beim „Reichs-Anzeiger“.

Italien.

Nachstehende Arbeiten sind in Ausficht genommen, Termin un-- bestimmt:

Mittelmeerbahnen: Aenderung in der Anlage eines - dritten Schienengleises bei der Station Quarto al Mare. Anschlag 48 000 Fr.

_ Adriatishe Bahnen: Legung eines zweiten Schienengleises zwischen den Stationen Prato und Pistoia. Anschlag 1 480 000 Fr.

12. November, 3 Uhr. Direktion der Artillerie-Werkstätten in Genua: Lieferung von 21 000 kg Antimon, 28 350 Fr.; Sicerheits- leistung 2835 Fr. Lieferungsfrist 30 Tage.

13. November, 3 Uhr. Ebenda: Lieferung von 15 000 kg A Parts 3300 Fr.; Sicherheitsleistung 330 Fr. Lieferungsfrist

Tage.

_14. November, 10 Uhr. Direktion der Artillerie-Werkstätten des Arsenals in Turin: Folgende - Lieferungen: 1. Loos: 50000 kg Stangen - Flußstahl, 20000 Fr., Sicherheitsleistung 2000 Fr.; Lieferungsfrist 50 Tage. 2. Loos: 66 000 kg Stangen-Flußstahl und 3000 kg Stangen - Hartstahl, 27900 Fr.; Sicherheitsleistung 2790 Fr. Lieferungsfrist 40 Tage.

Spanien.

__ Die für den 1. Dezember d. J. gemeldete Verdingung der Lieferung verzinkten Eisendrahts für die General-Post- und Telegraphen-Direktion zu Madrid findet bereits am 16. November statt.

Verkehrs-Anstalten.

Cöln (Rhein), 5. November. Die dritte englische Post über Ostende hat in Cöln den Anschluß an Zug 13 nach Berlin über Hannover, wegen Zugverspätung in Belgien, sowie infolge Nebels auf See, nicht erreicht.

Cöln (Nhein), 7. November. Die dritte englische Post über Ostende vom 6. d. M. hat in Cöln den Anschluß an Aus 13 nah Berlin über Hannover, infolge Zugverspätung in Belgien, nicht erreicht.

Oberhausen (Rheinland), 6. November. Die erste englische Post über Vlissingen ist wegen Nebels auf See ausgeblieben.

Goch, 5. November. Die zweite englishe Post über Vlissingen ist, infolge Nebels auf See, nicht eingetroffen.

Bei den Postagenturen in Karibib und Lüderißbucht (Deutsch-Südwestafrika) ist der Postanweisungs- und Nachnahmedien fst eingeführt worden.

_—

Orenburg, 6. November. (W. T. B.) Heute fand hier die Grundsteinlegung für den Bau der nördlihen Stredcke der Orenburg-Taschkenter Eisenbahn und für den Bau einer Brücke über den Uralfluß statt.

Bremen, 6. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ 6. Nov. v. Bremerhaven n. New Vork abgeg. „Kronprinz Wilbelm* 5. Nov. v. New York in Bremerhaven, „Bayern“ 6. Nov. v. Bremen in Nagasaki angek. „Sachsen“, v. Ost-Asien kommend, 6. Nov. v. Singapore und „Han- nover“ v. Baltimore, sowie „Kaiserin Maria Theresia“ 5. Nov. v. New Vork n. Bremen abgeg. „Frankfurt“, v. Bremeu n. Baltimore best, 5. Nov. Kap Henry und „Preußen“, v. Ost-Asien kommend, 5. Nov. Gibraltar passiert.

7. November. (W. T. B.) Dampfer „Prinz Negent Luit- pold“ 6. Nov. Reise v. Genua n. Neapel fortge). „Nürnberg“, n. Ost-Asien best., 6. Nov. in Singapore angek. „Königsberg“ 5. Nov. Neise v. Penang n. Colombo fortges. „Hohenzollern“, n. New York best., 6. Nov. Punta Delgada und „Bonn“, v. d. La Plata kommend, St. Vincent pass. „Roland“ 6. Nov. Reise v. Antwerpen n. Oporto fortges. „Hamburg“, v. Ost-Asien, 6. Nov. in Aden angekommen.

Hamburg, 6. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Nubia 5. Nov. in Kopenhagen und „Acilia“ in Boston angek. „Ambria“ 5. Nov. v. Antwerpen abg. Andalufia“ S. Nov. Gibraltar pass. „Kiautshou“ 6. Nov. v. Nagasaki n. Ham- burg abgegangen. :

London, 6. November. (W. T. B.) Union -Castle-Linie. Dampfer „Norkam Casile* geitern auf Heimreise und „Dunvegan Castle* beute auf Ausreise in Madeira angekommen.

Theater und Musik,

Königliches Opernhaus.

Der „Lortzing - Cyclus“, welher am 100. Geburtstage des Meisters (23. Oktober) mit einer Aufführung der komishen Vper „Die beiden Shüyen“ begonnen hatte und die sämmt- lichen Werke des Komponisten, soweit sie auf dem Spielplan der Königlihen Bühne stehen, nämlich sech{chs an der Zabl, in chronologisher Folge brachte, erreichte gestern mit „Regina“ seinen Abs{hluß. Außer den genannten Vpern gelangten zur Darstellung „Zar und Zimmermann“ (23. Ok- tober), „Der Wildschüh (29. Oktober), „Undine“ (31. Oltober), „Der Waffenschmied“ (4. November). Der Cyclus, für welchen ein besonderes Abonnement ein ee worden war, hatte die Freunde der Lorting'shen Muse in großer Zahl vereinigt und nahm einen sebr befriedigenden Verlauf. ie einzelnen Vorstellungen erschienen in der an dieset Stelle oft und eingehend gewürdigten ehn: Am meisten beschäftigt waren darin wohl die mit humoriftishen Auf- gaben betrauten Künstler, in erster Reibe Herr Lieban, der fast an jedem der genannten Abende eine größere Rolle durchzuführen hatte, dann die Herren Nebe und Knüpfer. Aber gus die amen Deo, Hiedler und Goetze, die Herren Hoffmann, Philipv, Sommer, mann, Krasa u. A. trugen das Jhrige zum Gelingen des Ganzen bei,

Im Stiller-Theater ist die ersie Aufführung des einaktigen historischen Lustspiels „Lysander's Mädchen“ von J. V. Widmann (Novität) -in bindaag mit der „Komödie der Jrerungen“ von Shakespeare für Dienstag, den 12. November, angeseßt w i

Im Lesfing-Theater wird gegenwärtig ein neues Lustspiel von Hugo Lubliner, „Die lieben Feinde“, vorbereitet, das die nächste

Novität dieser Bühne bilden wird. Die Erstaufführung wird alsbald

nach Beendigung des Gastspiels der Madame Réjane am Sonnabend, den 16. November, stattfinden. iy S

Im morgigen dritten E PA Lg Mony der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister eingartner’s Leitung gelangen Variationen über ein eigenes Thema von Edward Elgar, einem jungen, in seinem Heimathlande bereits renommierten, in Deutschland aber noch nit bekannten englischen Komponisten, zu Gehör. _ :

Inderersten, am 26.NovemberimBeethoven-Saal stattfindenden Abonnements-Soirée des Böhmischen Streih-Quartetts wird der französishe Pianist Herr Edouard Risler mitwirken. Der Künstler führt im Dvokak’shen Trio, op. 65, den Klavierpart aus. An Quartetten gelangen an diesem Abend das in H-mo11 von Gerns- beim und das in A-dur von Schumann zum Vortrag. Die weiteren Abende finden am 6. und 21. Januar und am 25. Februar 1902 statt.

Am Mittwoch, den 13. November, Abends 8 Uhr, findet in der Dreifaltigkeiks- Kirche (Mauerstraße, in der Nähe des Kaiser- hofs) ein Geistlihes Wohlthätigkeits-Konzert zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters statt. Mit- wirkende sind die Konzertsängérin Fräulein Hedwig Boenish (Sopran), der Königliche Konzertmeister Herr Bernhard Dessau (Violine), der Königliche Kammer-Virtuos Herr Hugo Dechert (Cello), Herr Heinrich Pfannschmidt (Orgel) und der Männerchor ehemaliger Schüler des Königlichen Domchors unter Leitung des Chormeisters Herrn H. Stökert. Billets (1 und 2 4) sind in der Hof-Musikalienhandlung von Ed. Bote u. G. Bock (Leipzigerstraße 37) und am Konzertabend am Eingange der Kirche käuflich. /

Zum Besten der Diakonie der Auferstehungsk irche, E 86, am Landsberger Thor, findet in dieser Kirche am

reitag, den 22. November, Abends Uhr, eine geistliche

Mus ikauffübru ng stati Mitwirkende sind: das Leipziger Solo- quartett für Kirchengesang, der Koslecks{che Bläserbund, Fräulein Julie Müller-Hartung, der Königlihe Kammervirtuos Herr Lüde- mann (Cello), Herr von Stransky-Greiffenfels (Violine), die Organisten Bernhard Irrgang und Paul Schmidt. Der Billetverkauf (3, 2 und 1 _MÆ) findet bei Bote u. Bock, Leipzigerstraße 37, statt.

Von den „Mittheilungen für die Mozart-Gemeinde“ in Berlin (herausgegeben von Rudolph Genée; Berlin, im Ver- trieb der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn) ist das zwölfte Heft erschienen. Dasselbe enthält zunächst einen Aufsaß über den einst hochgefeierten und gesuhten Operndichter Metastasio, mit dessen wohlgelungenem Bildniß. Ein längerer Aufsay behandelt sodann Mozärt's Opern und deren Texte. Dieser noch fortzuseßenden Abhandlung \{chließt sich eine interessante Mittheilung über die Partitur von „Figaro's Hochzeit“ an, deren Handschrift unlängst durch Schenkung in den Besitz der hiesigen König- lihen Bibliothek gékommen ist. Die genaue, dem Aufsatz beigefügte Kopie einer Partiturseite weist eine sehr wihtige, von Mozart her- rührende Aenderung in der Ouvertüre auf. Von Porträts enthält das Heft noch das Bildniß der ersten Sängerin der Donna Anna, Signora Saporiti. Die Nachricht, daß diese Künstlerin erst 1869 gefiorben sein ol; gt G. N Kusé ilt Air Reserve wieder. Der genannte Biograph Lorting's bringt außerdem eine längere Mittheilung über ein Singspiel von Lorßing, das den Titel „Scenen aus Mozart's Leben“ führt. Unter den fleineren Aufsäßen und Notizen befindet \sich auch eine Mittheilung über Joseph Haydn's „Schottische Lieder“, die neuerdings durch die Meozartgemeinde in Berlin wieder in Aufnahme gekommen und in einer Auswahl bei A. Deneke in Berlin ershienen sind. Die Ge- \chäftsstelle der Mozartgemeinde ist, wie bisher, die Musikalienhandlung von Raabe u. Plothow in Berlin (Potsdamerstraße 21).

Jagd.

Morgen, Freitag, den 8. d, M., findet Königliche Parforce-Jagd statt. Stelldihein: 18/ Uhr im Jagd- \{loß Grunewald, 11/4 Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges. Berlin, den 7. November 1901.

Der Magistrat hat, um festzustellen, ob zur Zeit in Berlin eine größere Arbeitslosigkeit herrsht, durch das städtische Statistische Amt an die hiesigen kaufmännischen und gewerblichen Ver- rinigungen ein Rundschreiben mit dem Ersuchen richten lassen, möglihst bald mitzutheilen: 1) wieviel Arbeiter (männliche und weiblide getrennt) in den dem Verein angehörenden Betrieben am An fang November etwa beschäftigt gewesen sind, 2) wie si diese Zahlen A S v g g L für die einzelnen Monate bis zu Anfang November vorigen Jahres zurüdck stellen, und 3) ob eine Verkürzung der Arbeitszeit zum Zweek der Vermeidung von Arbeiterentlafsungen eingeführt worden ist. Be züglih der Heimarbeiter wird die Angabe der Zahlen von Anfang November 1900 und Anfang November 1901 nach Schätßungen ge- wüns{t. Die über die einzelnen Betriebe eingehenden Nachrichten werden geheim gehalten.

Den Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Gro t;- herzogs von Oldenburg werden auch in diesem Jahre die in und um Berlin wohnenden Oldenburger dur ein gemeinsames F estmabl mit nachfolgendem Kommers festlih begeben. findet am Sonnabend, den 16. November, Abends 7 Ubr, im oberen Fesisaale des Restaurants „Zum Heidelberger“, Berlin NW., Friedrih- straße 143, statt. Anmeldungen zur Theilnahme sind bis !pätestent zum 14. November d. I. an Herrn Oberleutnant W. Schloifer, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 212, zu richten

“A, Tel hs ace

Der Deutsche Schriftstellerinnen-Bund veranstaltet am 30. November, Abends 8 Ubr, im Architekten hause (Wilhelm straße 92) einen Vortrags - Abend zum Besten seiner Hilfskafse, in welhem Gabriele Reuter, Johannes Trojan, Ilse von Stach und Katharina Zitelmann eigene Dichtungen zu Gehör bringen werden.

A. F. In ibrer ersten ordentlichen Sitzung des Winter-Semesters 1901/02 batte die „Freie photographische Vereinigung“ eine ausgedehnte Tagebordnung zu erledigen

Erster Gegenstand derselben war cine von dem Geheimen Baurath Dr. Mevdenbauer durch Vortrag cingeleitete Diskusfion über Standentwickelung, ein Verfahren, durh dessen Anwendung die Reiseausrüstung außerordentlih vereinfaht und der Amateurphotograph von den Schroierigkeiten des Selbstarbeitens erheblich entlastet wird. Der Vortragende gab genau die von ibm befolgte Arbeitêwcise sowie das Nezept des Entwicklers an. In der Diskussion wurden manche angeblichen Mängel des Verfahrens gerügt, u. a. das Auftreten der sogenannten Heiligenscheine oder leuchtender Konturen ; doch konnte von Fall zu Fall erwiesen werden, daûñ dem Verfahren an sih keine Schuld an diesen Mängeln beizu- messen sci. Die allgemeine Meinung wär {ließli den unleugbaren Vorzügen der Standentwickclung günstig. Vom Oberlehrer Günsel wurden Photograppen auf Metall vorgelegt, darunter solche auf poliertem, vernickeltem Eisen- und feingeshmirgeltem Kupferble, die cine eigenthümliche Weichheit der Konturen, détvorgebracht du die Spiegelung des polierten Metalls, zeigten, im Gegensay zu Bildern auf „fein mattiertem Silber oder mattiertem Spiegelglas, die von anderem Gepräge sind. :

Als cin sehr ausgichiger Gegensland der Tagesordnung bewährten sich die „Photographlschen Reise-Erinnerungen“, eingeleitet dur Dr. mod. Hermann Berger und fortgeseßt durh cine Anzabl von

t E dei S mr e

2 aiidgis: Ge N

“or na a