1901 / 266 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Nov 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Dentsches Reid.

Dem Verweser des Kaiserlihen Konsulats in Amoy, Dolmetscher Krause, ist auf Grund des 8 1 des Geseßes vom 4. Mai 1870 in Verbindung mit des Geseßzes vom 6. Februar 1875 für den Amtsbezirk des Konsulats und für die Dauer seiner Geschäftsführung die Ermächtigung ertheilt worden, bürgerlih gültige Eheschließzungen von Reichsangehörigen und Schüihaenoñen, mit Einschluß der unter deutshem Schuße lebenden Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberlandesgerichisrath Dr. Nückel in Cöln zum Senats-Präsidenten bei dem Oberlandesgericht daselbst, __die Landrihter Pausch in Berlin, Weißweiler in Düsseldorf und Hofmann in Cassel zu Landgerichtsräthen, die Amtsrichter Maiß in Fakènberg O.-Schl, Eich- staedt in Marienwerder, Graf von und zu Wester holt und Gysenberg in Lüdinghausen, Hibscch in Landsber a. d. Warthe, Piderit in Staßfurt, Westhoff in Höchst a. M., Nichter in Hagen und Jsing in Gelsenkirchen zu Amtsgerichtsräthen und die Staatsanwälte Alsleben in Halle a. S. und Dr. 4 vi in Stettin zu Staatsanwaltschaftsräthen zu ernennen, owie ‘dem Kammergerichtsrath Friedri ch in Berlin, den Ober-

r landesgerihtsräthen Look und Hasford in Naumburg a. S,,

Theys, Schlichter und Dr. Litten in Hamm, Hammers und Roeren in Cöln, von Bischoffshausen in Cassel, Brose in Stettin, von Eschstruth in Frankfurt a. M., Dr. Ursell in Celle, den Landgerichts-Direktoren Schulße in Berlin und Dilshmann in Frankfurt a. O., den Ersten Staatsanwälten Viebig in Cöln und von Dit- furth in Cassel, dem in den einstweiligen Ruhe- stand verseßten Landgerichtsrath Hellweg in Neuwied, den aufsihtführenden Amtsrihtern, Amtsgerichtsräthen Grüßner in Breslau, Dr. Schwabe in Magdeburg, Dr. Giar in Frankfurt a. M. und Bekker in Bromberg, den in den einstweiligen Ruhestand verseßten früheren aufsicht- führenden Amtsrichtern, Amtsgerichtsräthen Fetschrien in Königsberg i. Pr. und Gregor in Posen und dem Rechts- anwalt, Justizrath Bol in Saarbrücken den Charakter als Geheimer Justizrath,

dem Gerichtskassen-Rendanten Hovestadt in Gelsenkirchen den Charakter als Nehnungsrath und

dem Landgerichts-Sekretär Jähns in Berlin den Charakter als Kanzleirath zu verleihen.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Dem Comité für die Erbauung einer Nebeneisenbahn von Menden nah Neuenrade, z. H. des Vorsißenden, König- lichen Landraths Droege in Arnsberg i. W., ist die Erlaubniß zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten für eine vollspurige Nebeneisenbahn von Menden über Balve nach Neuenrade ertheilt worden.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt Dr. Samuelsohn in Breslau ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts Breslau, mit Anweisung seines A ntssißes in Breslau,

die Rechtsanwälte Huguenin in Langensalza und Senger in Nordhausen sind zu Notaren für den Bezirk des Oberlandesgerihts Naumburg a. S., mit Anweisung ihres Amtsfißzes in Langensalza bezw. Nordhausen, ernannt worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8 November.

Die Nr. 11 der „Amtlihen Nachrichten des Reichs- Versiherungsamts“ vom 1. November 1901 enthält an erster Stelle (Abschnitt A) cinen Hinweis darauf, daß ein „Gesammt-Negister“ der „Amtlihen Nachrichten des Reichs-Versicherungsamts“ für die Jahrgänge 1885 bis 1900 (Unfallversiherung und Juvalidenversicherung) erschienen ijt, sodann auf dem Grbiete der Unfallversicherung (Ab- schnitt B) die Bekanntmachung des Reichskanzlers, be- treffend die berufsgenossenscha ftlihe Organisation der durch S 1 des Gewerbe-Unfallversicherungs- geledes der Unfallversiherung neu unterste!lten Bewerbezweige, vom 5. Oktober 1901 und im Anschluß hieran eine Mittheilung darüber, was im Verfolg dieser Bekanntmachung seitens des Reichs - Versicherungsamts eschehen, insbesondere daß die fkonstituierende Genossen séaftöversammlung für die vom Bundesrath errichtete neue Schmiede-Berufsgenossenschaft auf den 9. November 1901 einberufen worden is, ferner Bestimmungen des Reichs-Versiherungsamts, betreffend die berufs- genossenschaftlihe Zugehörigkeit der Nebenbetriebe land- und forstwirthshaftliher Unternehmer, vom 16, Oftober 1901, dur welche die in den „Amtlichen Nacb- rihten des Reichs-Versicherungsamts“ 1900 Seite 712 „ver- öffentlihten „vorläufigen“ Bestimmungen erseßt worden sind, und endlich folgende Rek urs6-Entscheidungen:

Die Annahme, daß ein selbständiger Gewerbe- treibender bei einer einzelnen Verrichtung als „Arbeiter“ in den Betrieb seines Auftraggebers eingetreten sei, hat zur Voraussetzung, daß die Verrichtung im wesentlichen und offen- kundigen Jnteresse jenes Betriebs erfolgt ist (1890) *).

ie Vorschrift des S 80 Abs. 1 und § 69 Abs. 1 Ziffer 1 d des Gewerbe- gfalversiGerungogefedes über die Unzulässig- keit des Nekurses bezieht ih nur auf die Einweisun des Verlehten in die Heilanstalt selbst und nicht aut die von der Berufsgenossenschaft auf Grund eigenmächtigen Verlassens der Anstalt erfolgte Renteneinstellung (1891 ).

Das Rechtsmittel des Rekurses ist niht gegeben, wenn es sich um die Aufnahme des Verleyten in eine Heils anstalt handelt, auch dann nit, wenn der Bescheid eine

®) Die neben den einzelnen Entscheidungen stehenden cinge- flammerten Zahlen geben die Ziffer an, unter welder diese in den «Amtlichen Nachrichten* veröffentlicht sind.

Bee gruag des Verlegzten uber die Folgen eines | e

ablehnenden Verhaltens enthält (1892).

Die Rekursfrist wird dadurh nicht gewahrt, daß innerhalb derselben der den Rekurs i ug zt Brief auf dem Postamt des Aufgabeorts abgegeben oder bei dem Postamt

des auf der Briefdecke bezeihneten Bestimmungsorts einge- .

troffen. ist (1893).

Die Zustellung eines Bescheides unter der Adresse: an den minderjährigen Verleßz‘en „zu Händen seines Vaters“ entspricht nicht den geseßlihen Vorschriften und ist deshalb rechtsunwirksckm (1894).

Ferner enthält die Nummer folgende Bescheide und Beschlüsse:

Diejenigen gewerblichen Berufsgenossenschaften, welhe dem ERIAS d seiner Zeit über die im 8 18 Abs. 1 des Unfallversicherungsgesezges vom 6. Juli 1884 vorgeschriebene gesezlihe Höhe hinaus weitere Zu Ae zugeführt Labes, sind niht verpflichtet, auch von diesen Mehrleistungen die durch S 34 des Gewerbe-Unfallversicherungsgeseßzes vom 30. Juni 1900 vorgeschriebenen neuen Zuschläge zu erheben, dagegen ist es ihnen nicht gestattet, mit der Einhebung der neuen uschläge so lange zu warten, bis der Zustand des „geseßlichen“ Reservefonds mit den nah den neuen Vorschriften unter Zugrundelegung dieses Bestandes zu berechnenden Zuschlägen den jeßt bereits vorhandenen Bestand des Fonds erreicht hat (1895).

Eine Neueinshäßgung eines Betriebs während der Tarifperiode ist nah § 49 Abs. 4 des Gewerbe-Un- fallversicherungsgeseßes dann statthaft, wenn der Unternehmer objektiv unrichtige Angaben gemacht und dadurch eine un- gehörige Verschiebung der Beitragslasten veranlaßt hat (1896).

Für die Frage, ob die Renten in monatlichen oder in vierteljährlihen Beträgen zu zahlen sind 93 des Gewerbe-Unfallversiherungsgeseßes, § 99 des Unfallversicherungsgeseßes für Land- und Forstwirthschaft), ist in dem Falle, daß eine Wittwe mit Kindern renteuberehtigt ist, niht der Gesammtbetrag der an die Wittwe für fie und ihre Kinder zahlbaren Rente, sondern die Einzel- beträge der jedem der Rentenberechtigten zustehenden Rente entscheidend (1897).

Der Abschnitt „Jnvalidenversiherung“ enthält zu- nächst folgende Revisions-Entscheidung:

Die Frage, inwieweit das Schiedsgericht die Mit thei- lung eines ärztlihen Gutachtens an den Renten- bewerber ablehnen durfte, unterliegt der Nachprüfung in der Revisionsinstanz. Die unbegründete Ablehnung bildet unter Umständen einen wesentlihen Mangel des Verfahrens (932);

sodann die nachstehenden Entscheidungen aus § 155 des Jnvalidenversicherungsgeseßzes:

Die in Preußen beschäftigten Postagenten sind „An- gestellte“ im Sinne des §1 piffer 2 des Jnvaliden- versicherungsgeseßes. Bei der Prüfung der Frage, ob die Verwaltung der Postagentur den Hauptberuf bildet, ist Einkommen aus Vermögensbesiy unter Umständen mit zu berücksih1igen (933).

Die in einem zu Erwerbszwecken von Privaten betriebenen, wenn auch auf einer hohen wissenschaf!lihen Stufe stehenden chemishen Laboratorium als Assistenten thätigen Chemiker sind „Techniker“ im Sinne des § 1 Ziffer 2 des Jnvoalidenversiherungsgeseßes (934).

Die Ehefrau des Unternehmers eines kleinen land- wirthschaftlihen Betriebs ist ohne Rücksicht auf das einsdlägige eheliche Güterreht regelmäßig ebenso im Sinne des S 14 Ab}. 1 Ziffer 2 des Jnvalidenversicherungsgeseßes zur Selbstversicherung befugt wie ibr Ehemann (935).

Die Versicherungspfliht eines im Jahre slohne stehenden, aber nur in den Sommermonaten beschäftigten Hirten erstreckt sih lediglich auf die Zeit der thatsählichen Arbeitsleistung (936).

Bei der Bestimmung der Lohnklasse gemäß § 34 Abs. 2 des Jnvalidenversicherungsgesezes kommt es nur auf die thatsählihe Kassenzugehörigkeit des Versicherten auf dem Gebiete der Krankenversiherung an, ohne Rücksicht darauf, ob er cigentlih einer anderen Kasse zugewiesen werden sollte (937).

Der Verlust beider Hände schließt die Erwerbsfähig- keit niht unbedingt aus (938).

Die Errichtung eines großen Fabrikgebäudes durch e’nen Bauunternehmer kann als eine nah der Natur des Gewerbebetriebes außerhalb der Be:riebsstätte auszuführende „einzelne Arbeit“ im Sinne des 8 5a des Krankenver- siherungsgeseßes angesehen werden und daher gemäß Z 65 Abs. 3 des Juvalidenversicherungsgeseßes die Versicherung bei der für den Betriebssiß des Bauunternehmers zu- ständigen Versicherungaanstalt begründen (939).

Gemäß § 65 Abs. 3 Sah 4 des Jnvalidenversicherungs- geseßes hat der Betriebsinhaber auch hinsihtlich nur fre i- williger Mitglieder der Betriebs - Krankenkasse gegenüber einer anderen Versicherungsanstalt, in deren Bezirk nch der Betrieb mit erstreckt, den Anspruch auf Genehmi- gung der Versicherung bei der Versiherungsanstalt des Betriebssißes. Ein Streit über die Verpflichtung zur Ertheilung der Genehmigung 1 im Wege der §8 155 oder 156 des ZFnwvilidenversicherungègeseßes zu entscheiden (940).

Hieran schließen sich endlih folgende Bescheide und Beschlüsse: 7

Die wesentlihe Abänderung und theilweise Verschärfung der Vorschriften übêr das Erlöschen der Anwartschaft dur das E MERN T (V 46 und 146) macht eine eingehende Belehrung der Versicherten über das pur Abwendung dieses Nachtheils erforderliche Verhalten eitens aller mit der Durchführung der Jnvalidenversicherung befaßten Amtsstellen wünschenswerth (941)

Ueber die Versiherungspfliht der Hausreiniger und Hauswarte (942).

Die Befugniß zur Weiterversiherung bei derjenigen zugelassenen Kasseneinrihtung, der ein iherter als Pflichtmitglied angehörte (8 14 Abs. 3 des Jnvalidenver- siherungsgesezes), gilt nur, soweit das Ausscheiden aus der versiherungspflihtigen Thätigkeit unter der Herr! gn des Jnvalidenversiherungsgesehßes er- olgte (943).

Die Bestimmung des § 30 Abs. 6 E che: run , wonach ein regelmäßig verlaufendes Woch en- bett für die Dauer dadurch veranlaßten S keit bis zu scchs Wochen als Krankheit gilt, hat rück- wirkende Kraft (944).

Im Falle des Ablebens eines Nentenempfängers steht den Erben der volle Nentendetrag für den Sterbe-

monat auch dann zu, wenn die ACIEEs Rente bis zum

Tode noth: nicht abgehoben war (

Die Verwendung von Mitteln der Versicherungsanstalten

ur Förderung der Einrichtung von Krankenpfleg ee- Uen auf dem Lande fällt nit unter § 45, sondern unter § 18 des Jnvalidenversicherungsgeseßes (946). __ Der Anspruch der Heilbehandlung gewährenden . Ver- sicherungsanstalt auf die Hälfte des Krankengeldes, dag ein der reichsgeseßlihen Krankenfürsorge unterliegender Ver- siherter von der Krankenkasse zu fordern hat 8 18 Abs. 3 des Jnvalidenversicherungsgeseßes —, besteht auch bei den freiwilligen Mitgliedern der Krankenkasse (947).

__Ein unter dem Jnvalidenvecrsicherungsgeseß mündlich bei der Ortsbehörde gestellter, wenn au von dieser o dnungswidrig nicht beurkundeter Antrag auf Beitrags- erstattung wahrt die Antragsfrist der §8 42, 128 des E E 4 M e Mer (948).

Die Vorschrift des 141 Abs. 2 Say 2 des Jnoaliden- versicherungsgeseßes bezieht sih nur auf die Fälle des Saßes 1 daselbst (949).

Porto-Auslagen, die durh Nückerstattung des Werthes unrichtiger Beitragsmarken entstehen, hat die betheiligte Versicherungsanstalt im allgemeinen nicht zu tragen (950).

Diejenigen Versicherungsanstalten, deren Siß in Preußen belegen is, sind verpflichtet, den Vorsißenden der Einkommensteuer - Veranlagungskommissionen amtliche Aus- kunft über das Diensteinkommen der Anstalts- beamten zu geben (951).

Jn dem nichtamtlichen Theile findet sih ein Hinweis auf eine neue Auflage des von dem Gcheimen Regierungs- rath Dr. Zacher, Senatsversiß:ndem im Reichs-Versicherungs- amt, verfaßten „Leitfadens zur Arbeiter-Versi erung des Deutschen Reichs“, sowie auf ein neues Heft des von demselben Verfasser bearbeiteten Sammelwerks: „Die Arbeiter- Versicherung 1m Auslande“ welches die Arbeiter-Ver- siherung in den Niederlanden zum Gegenstande hat.

_ Der Kaiserliche Gesandte im Haag Graf von Pourtalès ijt von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurükgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Hessen.

Seine Königlihe Hoheit der Großherzog is, wie „W. T. B.“ meldet, heute von Jtalien wieder in Darmstadt eingetroffen.

Die Zweite Kammer ist zum 9. Dezember einberufen worden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph stattete, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag dem König und dem Prinzen Georg von Griechenland einen längeren Besuch ab. Bald darauf erwiderten der König und der Prinz S den Besuch in der Hofburg. Am Abend fand daselbst zu Ehren des Königs von Griechenland ein Diner statt, an welhem die Erzherzoge Franz Ferdinand, Leopold Salvator und Rainer, der Minister des Aeußern Graf Goluchowski und der Minister- Präsident von Körber theilnahmen. Zur Rechten des Kaisers saß der König, zur Linken der Prinz Georg von Griechenland.

Jn der gestrigen Sihung des österreihishen Ahb- de s Tem Lauen erkiärte der Unterrichts - Minister Dr. von Hartel in Beantworiung mehrerer Jnterpellationen über die Vorgänge an der Jnnsbrucker Universität, daß diese bend genug zu mißbilligenden Vorkommnisse wohl mit dadurth veranlaßt worden seien, daß seit geraumer Feil auch in Kreisen, denen man es eigentlih nicht zutrauen sollte, eine entsprehende agitatorishe Thätigkeit entfaltet werde. Die Regierung habe seit Jahren gesucht, dur die in Ausführung eines einstimmigen Beschlusses des Tiroler Landtages einge- [DEm italienishen Parallelkurse der juristischen Fakultät, urch welche der ursprünglihe Charakter der Jnnsbrudcker Universität niht habe berührt werden können, dem Be- dürfniß der italienishen Jugend nah Vorlesungen in ihrer Muttersprahe zu entsprehen und durch Heranziehung italienisher Lehrkräfte die Vorbedingungen für die Errichtung einer selbständigen italienishen Fakultät zu schaffen, deren Jnslebentreten der Berathung der akademischen Behörden der Jnnsbrucker Universität anheim gestellt werden sollte. Wenn die dabei gehegten Vorausseßungen, wie es nah den jüngsten Vorgängen den Anschein habe, nicht zuträfen, werde es Pflicht der Regierung sein, in anderer Weise für das Studium der italienischen zugend zu sorgen, und fie werde niht anstehen, in diesem Fa e die verfassungsmäßige Zustimmung des N-ichsrathes einzuholen. Die von dem Alldeutshen Abg. Berger beantragte E der Debatte über die Antwort des Ministers wurde abgelehnt. Sodann nahm das Haus die Nothstandsvorlage und die zu der- selben eingebrachten dringlichen Anträge an

Koloman Tisza, der seit einiger Zeit an Athmungs- beshwerden leidet, hatte, wie aus Budapest gemeldet wird, gestern einen heftigen Anfall zu bestehen. Sein Zustand ist nicht unbedenklich.

Großbritannien und JFrland.

Die „Times“ veröffentlicht ein Schreiben Sir William Morrouee Y, in welhem dieser fih gegen die Politik der Regierung und die Kriegführung, onders rend der leyten Zeit, wendet und erklärt, die Verbannung der Buren und die Konfiskation ihres Eigenthums sein Se und verderblih und könnten weder das Kriegsrecht dur das bürgerlihe Necht begründet werden.

vedtile Bd i Bins rst Radolin hat r î adolin hat, wie „W. T. B.” meldet, dem Handels-Minister Milleränd im Allerhöchsten Auftrage den Dank Seiner Majestät des Deutschen Kaisers ausgesprochen für die künstlerisch vollendete, fosibare Erinnerungsplaquette, welhe der Minister Millerand Seiner Majestät durch den Botschafter Marquis de Noailles hat überreichen lassen, um seinen Dank für die besondere persönliche Förderung abzustatten, welhe Allerhö be durch Ucber-

sendung von Kunstwerken aus Seinen Privatsammlungen der ariser Weltausstellung habe angedeihen lassen. Der Minister Millerand habe ieg Freude über die Aufmerksamkeit Seiner Majestät eris ten Ausdruck gegeben. Dem „W. T. B.“ wird ferner aus Paris berichtet, es sei an die Mächte eine Zirkularnote versandt worden, in welcher, entsprechend den Erklärungen, die der Minister des Aus- wärtigen Delcassé in der Kammer gegeben habe, die Ab- sichten Frankreichs dargelegt würden. Aus den bereits ein- elaufenen Antworten der Mäch:e ergebe sih, daß die Note überall gut aufgenommen worden sei.

Ein gestern Nachmittag in Paris eingetroffenes Telegramm aus Mytilene meldet, der „Agence Havas“ zufolge, daß der Admiral Caillard die Zollämter von Mytilene beseßt habe, ohne auf Wideritand zu stoßen. Die Kriegsschiffe „Linois“ und „Epée“ seien in Mitylene eingetroffen und hätten sih mit dem Geschwader vereinigt.

Fn der Budgetkommission der Deputirtenkammer äußerten sih gestern Nachmittag der Finanz - Minister Caillaux und der frühere Gesandte in Ching Pichon über die Vorlage zur Deckung der Kosten der Ching- Expedition und der aus Anlaß derselben an Privatpersonen zu zahlenden Entschädigungen. Der Finanz - Minister Caillaux verbreitete sich über Einzelheiten des Entwurfs und befürwortete ihn, stellte jedoeh der Kommission anheim, in die Anleihe die Summen zur Schadloshaltung von Privat- personen nicht einzubezießhen. Pichon erklärte, er glaube, daß die von China eingegangenen Verpflichtungen ernst gemeint seien und daß die Mächte völlige Sicherheit hätten. Die Kommission beschloß sodann, die Anleihe zur Deckung der Kosten der China-Expedition auf 200 Millionen Francs festzuseßen und den Betrag für die geforderten Entschädigungen nicht in die Anleihe einzushließen. Endlich beshloß die Kom- mission, daß die Emission in dreiprozentiger, unkündbarer Rente erfolgen solle.

Ftalien.

In Castellamare fand gestern Vormittag, wie „V. T B.“ meldet, in Gegenwart des Königs und der Königin, Allerhöchstwelhe von den Ministern, Vertretern des Parlaments und der Behörden und einem glänzenden Ge- folge begleitet waren, der Stapellauf des Panzerschiffes „Benedetto Brin“ statt. Die Majestäten wurden sowohl bei ihcem Eintreffen“ wie bei der Rückkehr von der Menge enthusiastish begrüßt.

Spanien.

Der Senat berieth gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die Vorlagen über die religiösen Genossenschaften. Der Herzog von Almenas. griff die Unterrichtsgescße und das Dekret gegen die Kongregationen an und rühmte die Wirksamkeit der religiösen Gemeinschaften und des Papstes. Der Minister des Jnnern Moret und der Minister des Unterrichts R o- manones traten für die Regierungsvorlage ein gegenüber den Angriffen des Bischofs von Oviedo, welcher gegen die Haltung gewisser Präfekten während * der Jubiläums- prozessionen Verwahrung einlegte.

Jn der Budgetkommission der Deputirtenkammer ereignete sih gestern ein Zwischenfall. Der Finanz - Minister Urzaiz hatte für den Dienst der auswärtigen Schuld als Zuschlag wegen der sich aus dem Wechselkurs ergebenden Differenz einen Kredit in Höhe von 9 Millionen Pesetas in Anschlag gebracht. Dies würde einem Wechselkurse von 22,50 Proz. entsprehen. Da aber der jehige Kurs 42,85 is, so gab die Kommission zu bedenken, daß der Kredit erhöht werden müsse. Der Finanz-Minister Ura hielt dem aber ent- gegen, daß dank seiner Vorschläge der Kurs bedeutend heruntergehen werde. Die Kommission zeigte sih dieser An- nahme gegenüber eau is und bestand auf der Noth- wendigkeit, den Kredit zu erhöhen. Einem Berichterstatter gegenüber erklärte der Finanz-Minister Urzaiz, es beständen zwar zwischen ihm und der Budgetkommission Meinungs- verschiedenheiten, er werde aber aus der Frage der Erhöhung des Kredits für die beim Dienst für die auswärtige Schuld aus dem Wechselkurs sih ergebende Differenz keine Kabinets- frage machen.

Türkei.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Konstantinopel vom gestrigen Tage gemeldet, die Pforte habe am Mittwoch Abend dem französishen Botschaftsrath Bapst eine Note übersandt, in welcher diesem mitgetheilt werde, daß die Ge- nehmigung zum Wiederaufbau, beziehungsweise zur Wiederinstandseßung von Kirchen, Klöstern und anderen Anstalten, im Ganzen 16, in den verschiedenen Vilajets ertheilt sei.

Das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ berichtet aus Konstantinopel, die Nachriht von der Ankunft des französishen Geshwaders vor Mitylene in dem Augenblick, wo man im Yildiz-Palais gegan habe, daß das)elbe auf halbem Wege umgekehrt sei, habe in den Kreisen des Yildiz-Palais und der Pforte große Bestürzung her- dorgerufen. Man glaube an cine Desegung der Jnjel. Die Zahl der Schulen und Anstalten, deren Anerkennung Frankreich verlange, betrage gegen sechshundert.

Serbien.

Der Skuptschina ist, wle „W. T. B.“ erfährt, der Auslieferungsvertrag zwishen Serbien und den Ver- einigten Staaten von Amerika unterbreitet worden.

m Senat interpellierten der ehemalige Gesandte in London Mijatowitsch und der Metropolit Jnnocenz den Minister des Auswärtigen darüber, was zum Schuße des von den Albanesen bedrängten Volkes in Aliserbien gethan worden sei. Der Minister-Präsident Wu its ch erklärte, er werde die Juter- pellation in einer der nächsten Sizungen beantworten.

Bulgarien. Die Sobranje wählte, dém „W. T. B.“ gufolge, estern den Kondidaten der Mehrheit, den ehemaligen Minister Balabanow, mit 116 Stimmen zum Präsidenten.

Amerika.

Einer gestèrn in New York esugetoofsinen Depésche aus Colon vfolge ist die- Meldung des „, York Herald“, daß die Auf ändishen Panama eingenommen hätten, durchaus un richtig. Es habe dort kein Gefecht stattgefunden, und die Lage der Dinge sei völlig unverändert. 5 Demselben Bureau wird aus Curaçao vom gestrigen Tage gemeldet, Herboso, der cilenische Gesandte in Bogotá, de dem Präsidenten Castro mit Ermächtigung der chileni- hen Regierung und mit Zustimmung der columbischen

Negierung die Vermittelung in dem Streit zwischen beiden Republiken angeboten. Der Präsident Castro Sehe die Vermittelung angenommen, doch seien die getroffenen Be- stimmungen derart, daß sie die Unterzeihnung des Protokolls unmöglih machen würden.

Aus Valparaiso meldet das „Reuter he Bureau“, der Staatsrath habe am Mittwoch die Vorlage, betreffend die Vertagung der Konversion des Papiergeldes bis zum Oktober 1903, genehmigt. Die Eindollar: und Zweidollar- \ceine sollen aus dem Verkehr gezogen und durh Silber- münzen zu 1 und 0,50 Dollar im Gesammtbetrage von 3 Millionen Dollars erseßt werden. Die bestehenden Kon- versionsfonds sollen unverändert bleiben.

Jn der gestrigen Sizung der chilenischen Deputirtèn- kammer gab der Minister des Auswärtigen eine Erklärung ab, in welcher er die beunruhigenden Nachrichten über die Be- ziehungen zwischen Chle und Argentinien als durchaus unbe- aründet bezeichnete. Die genen nach wie vor freundliche. Am Schlusse sciner Rede sagte der Minister, er habe die feste Ueberzeugung, daß in niht allzu langer Zeit alle Streit- fragen mit den benachbarten Staaten würden gelöst werden. Es sei das Hauptziel der Regierung, den s aufrecht zu erhalten und durch weitere Ausdehnung der Handelsbeziehungen die Solidarität der Staaten des amerikanischen Kontinents zu befestigen, gleichzeitig aber auch die Jnteressen und die Rechte Chiles zu wahren.

Asien.

Nach den neuesten Meldungen über die Weiterreise des chinesischen Hofes beabsichtigen der Kaiser und die Kaiserin-Wittwe, wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Schanghai gemeldet wird, zwanzig Tage in Kaifeng zu bleiben, um dort am 20. November den 67. Geburtstag der Kaiserin-Wittwe festlih zu begehen. FJnnerhalb der hierauf folgenden 10 Tage werde der Kaiserlihe Hof alsdann nah Peking aufbrechen.

Die „Times“ meldet aus Tokio vom 31. v. M., Korea habe an Japan ein Gebiet Landes von 650 Acres bei Chapokpo in der Nähe von Masampo, zu einer besonderen Nieder- lassung überwiesen, welhe von Japan werde verwaltet werden. Dieser Landstrih sei früher von einem russischen Kriegsschiff vermessen und abgesteckt worden. Das Verbot der Getreideausfuhr sei seitens der koreanischen Negierung L R! auf die Vorstellungen Japans zurückgezogen worden.

Afrika.

In einer Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria werden weitere Einzelheiten über das Gefecht bei Berkens- laagte gemeldet. Danach erreihte die Kolonne des Obersten Benson den Lagerplag bei heftigem Regen. Die Buren erhielten Verstärkung durch Louis Botha, welcher mit 600 Mann im Eilmarsh bis diht an die Nachhut Benson's heranrückte. Zuverlässigen Nachrichten zufolge seien auf seiten der Buren 44 Mann getödtet und 100 ver- wundet worden.

Das „Reuter'she Bureau“ meldet aus Rietspruit vom 6. d. M., drei Kolonnen hätten am Abend des 5. und am 6. d. M. früh einen Marsh von 18 Meilen ausgeführt und die am Rietspruit stehenden Buren angegriffen. Der Feldkornet Kroop und fünf Buren seien gefangen genommen worden. Jn Winberg hätten sih zwei Buren ergeben.

Die „Daily News“ melden, Miß Hobhouse, die \sih so nahdrücklih bemüht habe, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die hohe Sterblichkeit in den Konzentrationslagern zu lenken, sei in Süd-Afrika verhaftet worden. Man glaube, sie sei de- portiert, d. h. an Bord eines nach England abgehenden Fahr- zeuges gebracht worden.

Auftralien.

Aus Melbourne vom heutigen Tage berichtet das „Reuter'she Bureau“, der Kommandant des australishen Ge- chwaders, Kontre-Admiral Beaumont habe in einer Be- prechung mit dem Bundes-Premier-Minister Barton auf die Nothwendigkeit hingewiesen, das Geschwader durch moderne Schiffe zu vermehren, damit es einem feindlihen Angriff ge- wachsen sei.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Hinsichtlichih der Lohnbewegung der Dachdeckergebilfen Berlins (vergl. Nr. 262 d. Bl.) berichtet die „Deutsche Warte“, daß die Einigungöverhandlungen endgültig gescheitert sind. Eine öffentlide Versammlung der Arbeitnehmer hat den von der Jnnung angebotenen Tarif einstimmig abgelehnt, und war hauptsäcblih wegen der grundsäßlihen Nichtanerkennung eines festen Mindestlohnes durch die Meister.

Die städtishen Markthallen- Arbeiter haben, wie biesige Blätter mittheilen, in einer allgemeinen Versammlung folgende Lohns und Arbeitsbedingungen aufgestellt und der Direktion unterbreitet Anfangslohn pro Tag 3,50 #, derselbe steigt von zwei zu ¿wei Jahren bis zum Höchstlobn von 5 A In Krankbeitsfällen ist die Differenz zwischen Arbeitslohn und Kraukengeld als Zuschuß: zu 1ablen. allen Markthallen ist, soweit dies noch nicht geschehen, d {ichtige Arbeitésystem einzuführen. Ein Sommerurlaub ift alljähr- lih bei Fortzablung des Lohnes zu gewähren (vergl. Nr. 255/1900 d. Bl.).

Kunst und Wissenschaft.

In der Sitzung der phvsikalish-matbematishen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 31. Oktober las zunächst Herr Auwers über eine von ihm ausgeführte Bearbeitung der Green- wicher Meridianbeobahtungen von 1812 bis 1819. Das Ergebniß der Arbeit besteht in cinem Katalog von 571 Sternen für Aegq. 1815, welher an Stelle des 1817 von Pond aus den ersten Jahrgängen der Beobachtungen an den Troughton'schen Instrumenten abgeleiteten „Catalogue of 400 atars“ tritt. Herr Kohlraush las cine Mit theilung „über den Temperatureinfluß auf das elektrische Leit- vermögen von Lösungen, insbesondere auf die Beweglichkeit der einzelnen Jonen im Wasser“. Aus dem beobachteten Temperatureinfluß auf das Leiwvermögen verdünnter wässeriger Lösungen von Elektrolyten wird der Einfluß auf die einzelnen Jonen abgeleitet. Ferner wird ein einfacher Zusammenhang zwischen dén linearen und den quadratischen Koeffizienten der Temperaturformel nachgewiesen, der sih dahin deuten läßt, daß die Beweglichkeiten aller g im Wasser zu einer und derselben Temperatur (— 39°) hin nad

ull GEN., - Herr van't ; N las ene 23. B enom die Bildungbverhältnifse der ozeanishen Salzablagerungen, insdefondere des Staßfurter Salzl Das Auftreten von Meserit bei 25°.° In Gemeinschaft mit den Herren . Meyerhoffer und Smith wurde danach gefunden, daß der Kieserit unter Einfluß der wasserentztehenden Wirkung des Chlormagnesiums {hon bei 25° auftritt. Nachdem das

Eristenzgebiet desselben festgestellt worden ist, wird die menmehr zitttt Abs{luß gelangte Untersuchung, soweit sie fih auf 25° und Sättigung an Chlornatrium, bei Anwesenheit der Sulfate und Chloride von Magnesium und Kalium bezieht, zusammenfassend dargelegt. -— Herr Engler überreichte ein mit Unterstüßung der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amts herausgegebenes neues Heft der „Monographien afrikanisher Pflanzen-Familien und -Gattungen“: VI. Anonaceae, bearbeitet von A. Engler und L. Diels (Leipzig 1901), und Herr Möbius einen Sonderabdruck aus Band Il der „Fauna arctica“ von f Römer und F. Schaudinn: Arktishe und subarktishe Pantopoden (Jena 1901).

In der Sitzung der PN ou G vilter isen, Klasse der Akademie von demselben Tage (vorsißender Sekretar: Herr Vahlen) las Herr Stumpe den zweiten Theil seiner Abhandlung „Ueber den Willensbegriff“. Die Gefühlszustände werden darin in statishe und dynamische (Begehrungen), die leßteren wieder in passive und aktive (Strebungen) getheilt. Die erste Unter- scheidung betrifft die Qualität des Zustandes selbst, die zweite wesentlih die intelleftuellèn Unterlagen. Die Frage, wie sich der spezielle Fall des Wollens von dem allgemeineren des Strebens unter- scheiden lasse, wird besonders mit Rücksicht auf das Merkmal der sicheren Erwartung des Erfolgs besprohen, welches für sich allein als unzureihend erscheine. Herr Harnack legte die von dem Privatdozenten Dr. Diekamp in Münster eingesendeten „Mittheilungen. über den wieder aufgefundenen Kom- mentar des ODecumenius zur Apokalypse“ vor. Von Herrn Schmoller wurde vorgelegt: Band VI, erfte und zweite Hälfte, der Acta Borussica („Behörden-Organisation*). Die zweite Hälfte enthält die Akten vom 31. Mai 1740 bis Ende 1745, die erste eine einleitende Darstellung der Behörden-Organisation und allgemeinen Verwaltung in Preußen beim Negierungsantritt Friedrichs 11., wie der erste Band cine ähnliche Darstellung für den Regierungsantritt Friedrih Wilhelm's I. gebracht hatte. Band 111 derselben Aftenreihe, die Zeit von 1718bis1723 behandelnd, wird in wenigen Wochen folgen : die Bände [V und V, welche die Zeit von 1723 bis 1740, und die Bände V1I und VIIL, welhe die Epoche bis zum siebenjäbrigen Krieze behandeln, sind so weit vorbereitet, daß sie in einigen Jahren fertig werden. Von dem korrespondierenden Mitgliede Herrn Michaelis in Straß- burg i. Els. wurde das mit Unterstüßung der Akademie vollendete Werk eingesandt: Arx Athenarum a Pausania descripta. In usum scholarum ediderunt O. Iahn et Ad. Michaelis. Editio 3. Bonnae 1901.

Das Antiquariat von J. Halle in München versandte den reich illustrierten Katalog einer hervorragenden Sammlung von Kupferstichen, Farbendrucken Schabkuns\tblättern und Blättern in Punktiermanier aus der englischen und französischen Schule des XVI11I. Jahrhunderts nach und von Meistern, wie Cosway, Debucourt, Gainéborough, Wm. Hamilton, Hoppner, Janinet, Sir Thomas Larworence, George Morland, Sir Joshua Neynolds, Nomney, I. R. Smith, James und William Ward 2c. DieSammlung enthält be- sonders viele \{chöône Frauenbildnisse und historische Porträts. Unter den kostbaren frühen Farbendrudcken befinden sih ein Porträt Ludwigs XV. von Jakob Chr. Le Blon, dem Erfinder des Farbendrucks, sowie Blätter von Gautier d’Agoty père et sils, Lasinio 2c. Auch Hand- zeihnungen und Aqguarelle fehlen in der Sammlung niht. Bet den ersteren find vertreten Bartolozzi, Boucher, Cosway, Sir Thomas Lawrence, Romney, Watteau u. A. Die Versteigerung dieser Samm- lung findet am Montag, den 11. November, und an den folgenden vier Tagen in dem Aufktionslokal des Halle’shen Antiquariats, München, Ottostraße 3 a, statt.

Technik.

Die Schiffsbautechnische Gesellschaft hält ihre dritte Hauptversammlung am 18. und 19. November in der Aula der Technischen Hochschule zu Charlottenburg ab. Auf der Tages- ordnung des ersten Sitzungstages stehen folgende Vorträge: Geheimer Marine-Baurath G. Brinkmann: „Der Einfluß der Artillerie auf Form und Bauart der Kriegsschiffe“; Regierungs-Baumeister a. D. W. Geyer: „Elektrische Krastübertragung an Bord“ (Erxperimental- Vortrag); Yacht-Konstcukteur Mar Oexh: „Der Bau von Segel- yachten in moderner Ausführung“ ; Ingenieur F. Kißerow: „Die An- wendung der pneumatishen Werkzeuge im Schiffbau“. Der zweite Sißtzungstag beginnt mit einer geschäftlihen Sißung. Daun folgen Vorträge von Professor Dr. E. von Halle: „Die volkswirthschaftliche Entwickelung des Schiffbaues in Deutschland und den Hauptländern“, und von dem Marine-Oberbaurath Tjard Schwarz: „Der amerikanische Schiffbau im letzten Jahrzehnt“. Außerdem sind technische Ausflüge und Besichtigungen vorgeseben.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung®- Maßregeln. Italien.

Durch seesanitätspolizeilihe Verordnung vom 4. d. M. hat die italienische Regierung die Häfen von Glasgow und Greenock für pestverseucht erklärt.

Niederlande

Durch Verfügung des Königlich niederländishen Ministers des Innern vom 4. d. M. ist Glasgow für pestverseucht erklärt worden ; die Quarantänefrist beträgt zehn Tage.

Rumanten.

Die rumänishe Regierung hat die Quarantäne gegen Smyrna aufgehoben und an deren Stelle eine ärztliche Untersuchung n ebst Desinfektion angeordnet. Glei hzcitig hat dieselbe den Hafen von Constanya für Herkünfte vou Smyrna wieder geöffnet und das Verbot der Waaren- cinfuhr aufgehoben. (Vergl. „R.-Anz.* vom 11. v. M., Nr. 242)

Bulgarien.

Die bulgarishe Regierung bat die Stadt Batum als von der Pest verseucht erklärt und angeordnet, daz Herkünfte von dort wie diejenigen von Konstantinopel behandelt werden. (Vergl .R.-Anz.* vom 21. Juli d. J. und vom 30. v. M., Nrn. 179 und 258.) i air y g

Die Stadt Neapel wurde für vpestfrei erklärt. (Vergl. .R.-Anz.“ vom 7. v. M., Nr. 238.)

Niederländisch- Indien.

Nah im „Havasche Courant“ Nr. 80 veröffentlichten Verord- nungen des General-Gouverneurs von Niederländish-Indien ist wegen Ee t agegen Rio de Janeiro, Neapel und Surat (Britisch » Indien) Quarantäne verhängt worden

Egypten.

Der Internationale Gesundheitsrath in Alexandrien hat be- s{losien, gegen Herkünfte von Numea (Neu-Caledonien) in den cavptischen Häfen das Pestreglement zur Anwendung zu bringen. t H

Derselbe hat ferner die bei der Abfahrt der Schiffe auf, dem Hafen von Alexandrien vorgesehenen Mafiregelu (à& ztl Üntersuchung und Desinfektion der qug: jen Wäsche) wicde/. au f- gehoben. (Val. „R.-Anz.* vom 2. August und 14. Septemck er d. J, Nin. 181 und 219.)

Theater und Musik.

Theater des Westens.

Herr Francesco d'Andrade sehte gestern sein in der ver- gangenen Woche begonnenes Gastspiel in der Tuelpactie von Verdi's Orer „Rigoletto* fort, welche zu seinen beP.en Leistungen nicht allein gesanglih, sondern auch darstellerish zu rechnen ist. Freilich hat

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