1901 / 274 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Nov 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Angekommeti:

Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister des Innern Freiherr von Hammerstein, aus der Provinz Ostpreußen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. November.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen am Sonnabend Abend 111/, Uhr, von Letlingen zurückehrend, auf der Station Wildpark ein und begaben Sich nah dem Neuen Palais.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Rech- nungswesen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen hielten heute eine Sißung.

Der Kaiserliche Gesandte in Teheran Graf von Rex hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben wirkt der etatmäßige Legations-Sekretär der Kaiserlihen Gesandtschaft Dr. von Kühlmann als Geschäftsträger.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerischer Staatsrath von Heller und Königlich sächsischer Geheimer Rath Dr. Börner sind in Berlin angekommen.

Der hiesige koreanishe Gesandte Min Chöl Hun hat sich nah Wien begeben, um Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, sein Beglaubigungsschreiben zu Üüberreihen. Während seiner Abweienheit fungiert der Sekretär der Gesandtschaft Min Sang Hyen als Geschäfts- träger.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Berger, am 15. November in Tschifu eingetroffen und beabsichtigt, am 19. d. M. nah Taku in See zu gehen.

S M. S. „Luchs“, Kommandant : Korvetten-Kapitän Wuthmann, ist am 16. November in Hankau angekommen.

Der Dampfer „König Albert“ mit dem ersten Theil der Ablösung für die Schiffe in Ost-Asien an Bord, Transvortführer: Kapitänleutnant Schrader, ist am 15. No- vember in Colombo eingetroffen und am 16. November nah Penang mweitergegangen.

Kiel, 18. November. Seine Königlihe Hoheit der Prinz Heinrich hat, wie „W. T. B.“ meldet, nach Ablauf seines Urlaubs den Befehl über das erste Geschwader wieder übernommen.

Bayern.

Aus München, vom 16. November, wird berichtet:

Heute herrschte in den festlich geschmückten neuen Reichs- bankgebäude, welches sih in der Ludwigstraße, auf dem alten Plaße des Geschäftsgebäudes der Neichsbank-Hauptstelle, an der Ecke der Von der Tannstraße erhebt, reges Leben. Schon um 9 Uhr Vormittags ershien Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent in Begleitung des General- Adjutanten, Generalleutnants Baron Branca und nahm n:ch der Vorstellung des aus Berlin eingetroffenen Präsidenten der Reichsbank, Wirklichen Geheimen Raths Dr. Roch und der, leitenden Beamten der Neichsbank- Hauptstele sowie dV Bankkommissars, Senats-Präfidenten Edlen von Braun, die neuen Geschäftsräume etn- chließzlih der Schagkammer, welche gestern bezogen worden sind, in Augenschein, überall Seinen gnädigen Beifall spendend. Um 11/2 Uhr hatte sih sodann eine große Zahl der hervorragendsten Persönl'chkeiten Münchens eingefunden, u. A. die Herren Minister-Präsident Dr. Graf von Crails- heim, Finanz-M nister Dr. Freiherr v on Riedel, Minister des Innern Dr. Freiherr von Feilißsh, Kriegs-Minister Freiherr von Asch, Kultus-Minister Dr. von Landmann, Zustiz-Minister Dr Freiherr von Leonrod, zahlreiche andere hohe Staatsbeamte in leitenden Stillungen, die beiden Bürger meister von München, von Borscht und von Brunner, die Vorsißenden der Handels: und Gewerbekammer von Oberbayern und des Handelsvereins, die sämmtlichen Mitglieder des Bezirks- ausschusses der Hauptstelle u. A. m.

Der RNeichsbank-Präsident eröffnete den durch eine Ansprache, in welcher er, unter Betonung der sache, dak der Königlich bayerische Vertreter im Bundesrath \. 23. kräftig für den Gedanfen der Neichsbank eingetreten jei, und der ganzen loyalen Haltung der Königlich b zyerishen Negierung in der Bankfr ie Entwickelungsgeschichte ter Hauvtjstelle in Haupitzügen f Sodann erwätnte der Redner, daß die Leitung der Hauptstelle sich seit 1886 in den alcichen bewährten Händen des Bankdirektors Steinle, eines Landeskindes, befinde, dem Seine Majestät der Kaiser aus dem jeßigen Anlaß den Chat zfier als Geheimer Regierungs

Festakt

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rath verliehen habe. Hierauf zu dem kurz charafkterisierten Neubau übergehend, welcher sich gut dem Stil der Ludwig- straße einfüge, übergab er diescs Haus dem Verkehr und emvfahl es dem göttlihen Schuße wie der Fürsorge der Staats: und Stadtbehörden. Schlicßzlich der Wolken gedenkend, welche gegenwärtig über unserem Wirthschaftsleben shweben, pries er den Frieden, auf welchen das Streben Seiner Majestät des Kaisers wie Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten unablässig gerichtet sei, und brachie ein dreifaches Hoch auf Beide aus, in welches die Versammelten begeistert cinstimmten.

Hierauf schilderte in längerem Vortrage der leitende Bau-

beamte, Baurath Adel ung die Geschichte des Baues und gab

Stil

cine Charakteristik desselben, welcher sih dem vornehmen der Ludwigstraßze trefflich. anpasse.

Endlich

und erläuterte die Bestimmung der einzelnen Räumlichkeiten, welche von den Versammelten cingchend besichtigt wurden. Diese vereinigten sich demnächst zu einem Frühstück in der

Reichsbank in München und der Leitung der Reichsbank mehrfach rühmend gedaht wurde.

kammer und dem Den zu Präsidenten veranjta i ist derselbe von der Stadt zur Besichtigung des Rathhauses und zum Frühstück, morgen Mittag zur Tafel bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten geladen.

Nachmittag zu Ehren der Offiziere der Abordnung des Jäger-Bataillons von Neumann (vergl. Nr. 273 d. Bl.) bei dem Grau E Karl ein Diner statt, an welhem auch der 2

der dcutshen Botschaft, Major und Flügel-Adjutant von Bülow theilnahm.

Schlägereien nationalen

In demselben Augenblick erschien der Rektor; er ersuchte die

deutsch - nationalen Studenten, Näume

Auch auf

gedachte Geheimer Regierungsrath Stein le der berathenden sachverständigen Thätigkeit des Bezirksaus)husjes

andels- und Gewerbe- hren des Reichsbank- tetes „Kellerfest“ statt. Morgen Vormittag

Heute Abend findet ein von der .

Oesterreich-Ungarn. Jn Wien fand, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend

(1. Schlesishen) Nr. 5 ilitär-Attaché

Jn der Wiener Universität kam es vorgestern zu zwishen fatholishen und U A Studenten. Die fkatholishen Studenten

wurden aus der Aula hinausgedrängt und das Thor geschlossen.

Ruhe zu halten und die

zu achten, und ließ das Thor waren die katholishen Studenten in der Aula angelangt, als die Schlägerei von „neuem begann. Die leßteren wurden abermals hinausgedrängt. der Straße kam es dann nochmals zu einem Hand- gemenge zwischen Angehörigen der beiden Gruppen.

Frankreich. Bei der gestern im Departement Finistère vor- genommenen Wahl eines Senators wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, der“ Republikaner Porquier mit 764 Stimmen gegen den Konservativen Danguy gewählt, welher 515 Stimmen erhielt.

( der Wissenschaft wieder öffnen. Kaum

Rußland.

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, sind der Kaiser und die Kaiserin mit den Großfürstinnen- Töchtern in Begleitung des Großfürsten-Thronfolgers sowie des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch vor- gestern von Skierniewice nah Zarskoje-Sselo abgereist.

Der Kriegs-Minifter, General Kur opatfkin it von seiner Reise nah Transkaspien, Turkestan und Ferghana nah St. Petersburg zurückgekehrt.

Spanien.

Der Senat hat, dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern nah Vornahme einiger Abänderungen den Entwurf des Gesezes angenommen, durch welches die Ausprägung von Silbermünzen untersagt werden soll.

Ungefähr 600 Madrider Studenten durchzogen am Sonnabend die Straßen unter Absingen der Marseillaise und Schmährufcn gegen den Gouverneur und die Regierung. Der Polizei gelang es, die Nuhe wieder herzustellen. Es sind strenge Maßnahmen getroffen worden, um die Wiederholung der- artiger Kundgebungen zu verhindern. Der Präfekt ver- weigerte seine Erlaubniß zur Abhaliung einer Versammlung, welche die bei den leßten Wahlen unterlegenen Kandidaten organisieren wollten.

Schweiz.

Die „Schweizerishe Depeschen-Agentur“ meldet, daß am Sonnabend Vormittag den Parteien der Schiedsspruch in dem Konflikt zwishen Frankreich und Chile, be- treffend den sogenannten Guanohandel, zugestellt worden sei. Das Schiedsgeriht habe aus den Bundesrichtern Hafner, Soldati und Lienhard be- standen. Die Entschädigung von 558565 Pfd. Sterl. jei unter die fo!genden vier Parteien verthe:lt worden : Guanolagerunags - Gesellichaft der Vereinigten Staaten, Ge- brüder Dreyfus u. Co., Paris, Peruvian Corporation Ld., Compagnie financière et commerciale du Pacifique. Die fünf andern Parteien seien abgewiesen worden.

Niederlande.

Die Königin- Mutter ist, wie meldet, vom Schlosse Loo gestern wieder im Haag eingetroffen und hat den Vertretern der Behörden, welche sih zur Begcüßung Allerböchstderselben" auf dem Bahnhof eingefunden hatten, mitactheilt, daß die Besserung in dem Befinden der Königin anhalte.

Jn chriftlihen Beantwortung eines Berichts des Bureaus der Deputirtenkammer zum Budget erklärt die Negierung, sie wünsche in der südafrikanischen Frage für den Augenblick die Politik der Neutralität zu wahren, welche, wie sie glaube, ihr gegenüber den Kriegführenden unerbittlih dur die Nothwendigkeit vorgezeihnet sei. Dementsprechend sei sie verpflichtet, den durch das Völkerrecht im_ Falle eines Krieges den neutralen Mächten auferlegten Verpflichtungen in pei- ihster Weise nahzukommen. Niemand könne indessen von der Regierung verlangen, daß sie deswegen bluts- verwandte holländishe Bevölkerung in Süd-Afrika aus den Augen verliere. Die Regierung werde daher immer auf dem Vosten sein, und keine gute Gelegenheit versäumen, die sich ibr bieta, um für die Aufrechterhaltung des Völker- rechts und die Wiederherstellung des Friedens einzutreten Der Minister - Präsident Kunyper protestiert in dem Schrist- stück gegen die Behauptung, daß er als Deputirter die frühere Negierung zu irgend cinem Vorgehen gegen (Zroßbritannien habe aufreizen wollen, er habe es vielmehr stets avgelchnt, izmgend einer derartigen

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Versammlung theilzunehmen oder derartige Petitionen an die Königin zu befürworten. Die Regierung erklärt weiter, sie beabsichtige nicht, shußzöUnerische Maktnahmen vorzuschlagen, sie werde vielmehr darüver wachen, daß keine Parteilichkeit und keine Uebertreibung vorkomme. Der Finanz-Minister spricht die Hoffnung aus, einen Tarif einbringen zu können, durh welchen bedeutende Vortheile für den Staatsschaß würden erreicht und andererseits der nationale Wohlstand werde gefördert werden.

Türkei.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Konstan- tinopel vom gestrigen Tage ist Said Pascha zum Groß- vezir ernannt worden. Derselbe hatte den Posten son

früher bekleidet. „Telegr. Korresp.-

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Gouverneur»

von Aivaly bei seiner Weigerun beharre, die

neue türfisch-griehishe fonvention, welhe nah dem Schiedsspruhe der Bot: hafter der Großmächte in Kraft treten sollte, anzu- wenden. Dersclbe dringe in griechishe Wohnungen ein und lasse willkürlihe Verhaftungen vornehmen. Ungefähr 1500 griechishe Unterthanen seien ohne Schuß, da die griechische Konsularbehörde niht im stande sei, sh bei dem Gouverneur Achtung zu verschaffen. Bulgarien.

Die Sobranje hat, wie „W. T. B.“ erfährt, vorgestern den Adreßentwurf mit großer Mehrheit gegen die Anhänger Stoilow's in zweiter Lesung angenommen. Der Minister des Aeußern Danew erklärte im Laufe der Sißung, er fönne übér die Anleihe nicht sprehen, da die Verhand- lungen noh nicht abgeschlossen seien. Die Beziehungen Bul: gariens zu allen Staaten seien gut, namentlich zu Rußland und Numänien. Der Minister verwies auf das freundschaftlihe

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Verhältniß zu Serbien und sagte, die Beziehungen zur Türkei seien unverändert, aber eine Besserung sei unmöglich, solange die jezige Lage in Macedonien fortdauere; mit der Dur: führung des Berliner Vertrages würden die macedonischen Comités vershwinden.

Amerika.

Der deutshe Botschafter Dr. von Holleben stattete, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend dem Präsidenten Noosevelt einen offiziellen Besuch ab.

Asien.

Der Geburtstag der Kaiserin-Regentin von China, welcher auf den 20. d. M. fällt, soll nah einem am Freitag in Peking veröffentlichten Edikt in Kaifengfu begangen werden, wo der Hof am 12. November eingetroffen ist. Wann der Hof nach Peking weiterrcisen werde, sei noch nicht bestimmt.

Das „Reuter she Bureau“ meldet, die Kaiserin-Wittwe habe eine neue Verordnung bekanntgegeben, in welcher sie die Verdienste Li-Hung-Tschang's hervorhebe und den Befehl ertheile, zu seinen Ehren ein Erinnerungs-Denkmal in Gestalt eines Bogens in dem Dorfe, wo er geboren sei, zu errichten, Durch die Verordnung werde ferner dem ältesten Sohne und dessen Nachkommen für 23 Geschlechter der Titel eines Marquis

verliehen. Afrika.

Aus Tananarivo wird dem „W. T. B.“ berichtet,

daß es einer nah dem bisher noch niht unterworfenen Theile Madagascars westlih des Mandrare-Flusses ausgesandten Expedition gelungen sei, die Eingeborenen bis zur Mecresküste zurüczutreiben. Der Hauptführcr habe sich unterworfen, Auf französischer Seite seien ein Hauptmann und ein Leutnant gefallen; der die Expedition befehligende Offizier sei ver- wundet worden. Nach dem amtlichen Berichte haben die Engländer in dem leßten Kampfe bei Brakspruit 9 Todte und 10 Verwundete gehabt; 64 Mann wurden gefangen genommen. Sämmtliche Gefangenen wurden bis auf einen Leutnant später wieder freigegeben.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Standerton vom 14. d. M. gemeldet, die Buren hätten am 12. d. M. im Süden des Klipflusses eine britishe Abtheitung umzingelt. Die- selbe habe einen Todten und sieben Verwundete verloren; außerdem seien vier Mann gefangen genommen worden. Die Buren hätten erklärt, daß sih ihr Verlust auf 3 Todte und 17 Verwundete belaufen habe.

Statistik und Volkswirthschaft.

Taubstumme und Blinde in Württemberg.

Na den „Mittheilungen des Königlichen Statistischen Lande amts* (1901, Nr. 10) ift die Zahl der Taubstummen üm Kong rei Württemberg scit dem Jahre 1853 bis 1900 von 1879 auf 221 (davon 1010 weiblihen Geschlehts) gestiege Von dieser Anzabl litten 1955 seit -frühester Jugend an dem Gebrechen. Jn Anstalte: waren 560 Taubstumme untergebraht. Mehrere Taubstumme 1 einer Familie wurden in 81 Fällen, die 173 Personen betreffen gestellt, und zwar : beide Eheleute in 32, Sobn und Tochter in 1 9 Söbne in 13, 2 Söhne und 1 Tochter in 6, 2 Töchter in d 1 Sobn und 2 Töchter in 2 Fällen, ferner Ehefrau und 2 Tôchter beide Ebeleute und Sohn, Vater und Tochter, 3 Töchter einem Falle.

Die Zahl der Blinden betrug im weibliden Geschlechts); 404 waren seit frühester Jugend blind ein erbeblih geringerer Antheil als bei den Taubstummen. 3 stalten waren 249 Blinde. Mehrere Blinde in derselben ia! wurden in 11 Fällen, die 26 Personen betreffen, festgestellt : je 9 Söbne, 1 Sohn und 2 Töchter, 2 Töchter, je einmal 2 Sohn 1 Tochter, Söhn und Tochter.

Gleichzeitig blind und taubstumm wa ren 13 Personen.

Von 10 000 Einwohnern 10,2 taubflumm und 6,0 !

Fabre 1900 1302 (davon 603

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Zur Arbeiterbewegung.

Aus M.-Gladbach berichtet die „Rh.-Westf. Ztg d. M., daß in dem dortigen Emaillierwerk von | sämmtliche Arbeiter die Kündigung eingereiht haben

ge ibrer Berufägenossen wegen Verweigerung von Ueberstunden

nen sie verpflichtet waren, seitens der betreffenden irma ck= lassen wurden. , A

Zur Lage des Bergarbeiter - Ausstands in Fran fre Nr. 273 d. BL) meldet „W. T. B.*, daß in drei Gruben d zmn Denain (Departement Nord) die Bergleute, etwa 2 Zahl, in den Ausstand getreten sind. In Bellevue sind es gegen

e Gesammtzabl der im Kohblenrevier von A n zin beschäftigten erp

arbeiter beträgt 15 000. S

In Carmaux (Departement Tarn) beschlossen ferner dic d: Bergarbeiter, den allgemeinen Ausstand zu vertagen, ihn a nächster Zukunft zu beginnen, falls ihre Forterungen nit de rie! werden würden, während in dem Koblenbezirk Liévin (2 pee Pas de Calais) ein theilweiser Ausstand au2gebrochen ist; auf \ E feblen 150 von 880 Bergleuten, auf Grube 4 sind von Tausend : ausgeblieben. e “a

Aus Lens meldet dasíelbe Bureau, daß geflern die von den tretern der auêéländischen Bergarbeiter in einer Konserenz gefafiten Beschlüsse bekannt gegeben wurden. Ae Nertreter erklärten, daß \sich das Comité M Bergarbeiter - Verbandes niht an der Bewegung zösischen Berufsgenossen betheiligen wolle. Die d:utshen österreichishen Vertreter wiesen darauf hin, daß Cin aligem Ausstand, sowohl für die deutschen und österreichischen wie [Si ces französischen Bergarbeiter ein großes Unalüdck sein würde. Vie ens, Vertreter sprachen sich dahin aus, daß sie nicht glaubten, dit L. rung in genügender Weise einshränken zu können, um die Qn ten Koblen nah Frankreich zu verhindern. In sämmtlichen L

kelai des belgi

Dienstwohnung des Genannten, wobei der Thätigkeit der

Aus Athen berichtet das Wiener elegr. K Bureau“, daß, nach Berichten aus Saloniki, der

wird gearbeitet.

Konsulag

Kunst und Wissenschaft.

K—n. Die Sirxtinische Kapelle. Herausgegeben von Ernt Sieinmann. Erster Band: Bau und Schmutck der Kapelle unter Sirtus 1Vv. München, Verlagsanstalt F. Bruckmann, 1901.

Das neue monumentale Werk über die Sirxtinische Kapelle, für dessen Herausgabe dur den Reichshausbalts-Etat seit dem Jahre 1899 die Mittel zur Verfügung gestellt wurden, verdient besondere Be- atung. Dr. Ernst Steinmann in Rom, der Herausgeber dieses Werkes, hatte sih {on dur seine früheren kunsthistorishen Arbeiten den Ruf eines gründlichen und feinfinnigen Kenners der italienishen Nenaissancekunst erworben. Sein Buch über Nom in der Nenaissancezeit dient zahlreihen Romfahrern als trefflicher, stimmungsyoller Führer Von Steinmann durfte deshalb auch eine den gesteigerten Ansprüchen der modernen Forshung entsprehende wissenschaftliche Bearbeitung der päpstlichen Palastkapelle erwartet werden. In dem jüngst erschienenen ersten Bande seines Werks, dzr die Baugeschichte der Sirxtinischen Kapelle und ihre Auss{mückung unter Papst Sixtus [V umfaßt, bat Steinmann seine s{chwierige Aufgabe durchweg ‘glücklich gelöst. Weitgehende Unterstüßung und Förderung von den betheiligten amtlichen Stellen ist dem Herausgeber bei seiner Arbeit zu theil e- worden. Der erite Band zerfällt in neun Abschnitte. Die etllet benen Abschnitte schildern Sixtus 1V., \cine Kardinäle und das Aufblühen der Künste in Nom in den Jahren 1471 bis 1482. Der folgende Abschnitt enthält die Baugescbichte der Kapelle - und beschreibt den Skulpturenshmuck derselben. Die nächsten fünf Abschnitte behandeln die Paypstbilder an den Hochwänden der Kapelle und den darunter befindli&en großen Bilderkreis. Der letzte Abschnitt schildert die Weihe der Kapelle durch Sirtus IV., die Sorge des Papstes für die Ausgestaltung des Gottesdienstes und die Feier der Kirchenfeste in der Kapelle. Mit großem Fleiß und bei voller Be- herrschung des gewaltigen Stoffs hat es Steinmann versucht, den Ani geistigen und künstlerishen Inhalt der Palastkapelle bis zum Auf- treten Michelangelo’s zu erschöpfen. E3 ist dem Herausgeber gelungen vieles bisher Unaufgeklärte zu erhellen, manches Falsche richtig zu stellen. In vielen Punkten hat Steinmann die bisberigen Forschungen zum Abschluß gebrahts Das umfassende Material ift klar und über- sichtlich geordnet, die Darstellung zeichnet sih durch Geshmack und wohlthuende Wärme aus. E i

__ Von einer eingehenden kritishen Würdigung des Werkes muß hier abgesehen und mag im Folgenden nur auf Einzelheiten kurz bin- gewiesen werden. Steinmann führt sich sogleich in den ersten Ab- \hnitten vortheilhaft ein durch die gerecht abwägende Beurtheilung der Persönlichkeit des Papstes und der an interessanlen Charafter- kföpfen reihen Reibe der Kardinäle feines Hofes. Manches funst- historisch Neue bieten die Kapitel über die Bildhauer und Maler Sirtus? 1V. Insbesondere wird die Kenntniß des römisch N Malers Antonazzo Romano durch Steinmann wesentlich i fördert. _Ansprechend 1st die stimmungsvolle Beschreibung der Fresfenreste_ des großen Melozzo da Forli aus der Apostel- firhe in Rom. Die Veröffentlihung einer größeren Zahl der bisher wenig bekannten Fresfen im Hosvital von S. Spirito in Rom, in welchen das Leben Sirxtus? IV. legendenhaft verberrliht wird ist besonders zu begrüßen. Für die Baugeschichte der Kavelle ist die vor- treffliche Arbeit des römischen Architekten Giovenale ausgiebig ver- werthet worden. Giovenale hat den Doppelcharakter der Palastkapelle als Heiligthum und Festung nachgewiesen. Die viel erörterte Frage über die Maler der Papstbilder in der Kapelle wird dur Steinmann geklärt : auch Cosimo Nosselli wird als Papstmaler nachgewiesen, und Fra Diamante, der Malermönch von Vallombrosa, kommt zu seinem Recht. Nach einer Uebersicht über die älteren ristlichen Bilder- freise in Rom, an die der bistorische Bilderkreis der Palastfapelle in der typologishen Gegenüberstellung des Lebens von Moses und Christus anknüpft, geht Steinmann näher auf die Gründe für die unverkennbar ungleihmäßige Behandlung des Stoffes im Leben des Moses und für die auffällige Einschiebung ciner Opferscene aus dem Alten Bunde, der Reinigung des Ausfätzigen, in den Gemäldecyclus aus dem Neuen Testament cin. Steinmann meint mit Recht daf diese Thatsachen sih nicht durch die Individualität der einzelnen Künstler der Fresken binrèeichend erklären lassen, daß vielmehr in erster Linie hierfür äußere Ereignisse bestimmend gewesen sind. Die Fresfen sollten nach Ansicht Steinmann's nicht lediglich Erzählungen aus dem Leben von Moses und Christus darstellen, sondern auch zeitgescicht- lihe Borgänge widerspiegeln. Den leßteren Beziehungen gebt Stein- mann mit vielem Geschick im einzelnen nah. Er weist beispielsweise in dem Fresfkobild von Botticelli „Das Opfer des Aus\ tigen" eine Huldigung für Sirtus 1V. als gelehrten Theologen, als Wieder- hersteller des Hospitals von S. Spirito und als begeisterten Jünger des h. ¡Franziékus nah. Das F terga 1 Rothen Meere“ wird zu gebracht, den

8 1V. und seine Verbündeten im Iabre 1482 bei Campomorto Es Alphons von Calabrien erstritten. Botticelli's Freskobild Die Testiafung der Notte Korah" und Perugino's „Schlüsselübergabe“ sol nach Steinmann die glüccklihe Ueberwindung der tischen strebungen des Erzbischofs von Krain Andre des Baseler Konzils von 1482

auch eine ! von

resfo Rofselli’s „Pharaos Untergang

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versucht ; 6 éfen

_zu beglaubigen. Seine ge Fombinc aben

in den meisten Fällen das Richtige getroffen i stilfritische

idlung der einzelnen Fresfen, bei weld auc ie erbalten n

mdzeihnungzen der betbeiligten Künstler sondere das sogenannte hat zu vielf

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neuen Ergebnissen geführt. Steinmann's über die Arbeitäthei an den Fresfobildern „Die Besd Christi“, über die Betheiligung Vie Schlüsselübergabe“ Satta’s an Signorelli's Bon hohem Interesse ist au der Inhalt des leyten Abs Kapelle Sirtus? 1V. als Kultusstätte. ) 3 rn nachsehen, daß das Eine oder Andcre der funithistorishen Beschreibung der Palastkapelle Zusammenhang steht. Ein Anbang enthält Luelien für die Ges4dichte Sirxtu daritellungen und Medaillen dieses hat Dr. Heinri Pogatsch

icbern der Camera A postol

rchitekten, Bildhauer und Mc ehen, sorgfältig zusammengestel „,,… Ver in englische Leinroand ( (10 Seiten, an Ausstattung Bruckmann*sche Verlags bandlung ihre beste Kraft gesetzt hat, enthält 260 meist treffliche Ab- de: zum größten Theil nach cigens für die! \tellten Originalaufnahmen von D. Anderson in

_ Der Textband wid dur cine Mavpe mit

n welchen 2 in lithographisbem Farbendruck, 25 in Lichtdrud

/ in Photolithograp ie ausgeführt f Auf den Tafeln sind einige er Papstbilder, die zehn grofe fen des Bilderkreises, die Skulp- rien der Sängertribüne und an den tapellenschranken, mebrere arQuieftoni he Aufnahmen der Kapelle und cin Kultusakt in der Kapelle naQ einem Stich vom Jahre 1578 wiedergegeben. Die Tafeln sind not Zeichnungen des Architekten Giovenale und nach Negativen von L. Anderson hergestellt.

Ste; Ndge das | ône Werk die verdiente Verbreitung finden und Dr. Arbe ann uns bald mit dem zweiten, abshließenden Bande seiner erfreuen.

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en Zweck ber: Mom. 34 Tafeln

zet Aus Düsseldorf wird berihtet: Die Wiederherstiellungs- “rveiken an dem alten Schlosse der chemaligen Grafen geführt Crd die nah Anweisung des Provinzial-Konservators aus- wesentli gehen ihrer Vollendung entgegen. Sie bestehen im Brücken en in der Verbesserung des Zuganges ¡um S&lesse, dessen

ea, ogen freigelegt werden. In dem alten bergischen

asen-Schlosse zu Burg a. Wupper ist der mächtige Berg-

Nittersaales durch den Professor Klaus M v ) i Kunst-Akademie eifrig fortgefahren worden. E E O

Die Akademie der Wissenschaften in München hielt am Sonnabend zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Prinz- Regenten, ihres hohen Proteftors, unter dem Vorsiz ihres Präà- sidenten, des Geheimen Raths von Zittel eine Festsißung ab. Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten gaben die Klassensefretäre die von der Akademie getroffenen, von * dem Va erra bestätigten Wahlen neuer Mitglieder bekannt. ie bestätigten Wablen im Jahre 1901 sind folgende: a. Als ordentliche Mit- glieder: 1) der philosophis{-vhilologishen Klasse: Dr. Fried- rich Hirth, Königlich preußischer Professor, Kaiserlich chinesisher Zolldirektor a. D_ in München, und Dr. Karl von Amira, ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität München, Großherzoglih badischer Hofrath: 2) der mathematisch- physikalischen Klasse: Dr. Karl von Linde, ordentlicher Professor an der Technishen Hochschule München, und Dr. Johannes Ua ert, ordentlicher Professor der Anatomie an der Universität ptünchen, 3) der historishen Klasse: Dr. Ludwig Josef genannt Lujo Brentano, ordentliher Professor der National- Manon und Wirthschaftsgeschichte an der Universität München , und Or. Nobert Pöhlmann, ordentlicher Professor der alten Geschichte an der Universität München. b. Als außerordentlihe Mitglieder: 1) der philofovhis- philo- logischen Klasse: Dr. Franz Munter, ordentlicher Professor der neueren Literaturgeshihte an der Universität München; 2) der mathematish-physifkalishen Kíasse: Dr. Johannes Thiele, außer- ordentlicher Professor für Chemie an der Universität München. c. Als korrespondierende Mitglieder: 1) der philosophish- philologischen Klasse: Dr. Arthur I. Evans, Kurator des Ashmolean- Museums in Orford, und Dr. Christof von Sigwart, ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Tübingen; 2) der mathe- matish-physikalishen Klässe: Dr. Ewald Hering, ordentlicher Professor der Physiologie an der Universität Leipzig; 3) der historischen Klasse: E Reinh old Koffer, Königlicher Geheimer Ober-Regierungsratb, General-Direktor der Königlih preußischen Staats-Archive, Dr. Friedrih von Wee, Geheimer Rath, Direktor des Großherzog- lich badischen Landes-Archivs in Karlsruhe, und Paul Fournier Professor an der Staats-Universität Grenoble. Zum Schluß bielt der Sekretär der mathematisch - physikalischen Klasse, Geheime Nath Dr. von Voit die Gedächtnißrede auf Marx von Pettenkofer.

i Aus München wird berichtet : Das finanzielle Ergebniß der VIIT. Internationalen Kunstausstellung 1901 im hiesigen Königlichen Glaspalast kann als ein recht befriedigendes bezeinet werden. Es wurden Kunstwerke im Ge:sammtwerth von 750 000 M vertauft: ein bedeutend höherer Betrag, als bei der letzten Inter- nationalen Ausstellung im Jahre 1897 erzielt wurde. Der Erlós aus Eintrittsgeldern erreichte im Jahre 1901 die Summe von ca. 150 000 F

Bauwesen.

___ In München wurde, wie „W. T. B.“ meldet, die von Seiner Königlichen Hoheit dem Pritnz-Regenten Luitpold ernannte Kommission für staatlihe Monumentalbauten (vgl. Nr. 262 d. Bl.) gestern Nachmittag von Höchstdemselben in feierlicher A udie 13 empfangen. Der Staats-Minister Freiherr von Feilitß\ch sprach im Namen der Kommission den Dank für es L refabutte Vier, trauen aus und betonte, daß der weitbliende Gedanke d Prinz - Regenten überall Widerhall gefunden babe. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent erwiderte mit dem Aus- druck lebhafter Genugthuung darüber, daß seine Kundgebung überall verständnißvolle Aufnabme gefunden habe, und sprach die Zuversicht aus, daß das ganze Werk zu einem gedeiblichen Ende gefübrt werde Hierauf gab Pröôfessor von Lenbach dem Dank der

Künstlershaft Ausdru. Münchens Künstler würden jederzeit bestreb sein, das Vertrauen des Prinz- Regenten zu rechtfertigen. An de Emvfang {loß sich eine Tafel, zu welcher fämmtlihe Mitglieder d Kommi}tion geladen waren. i

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Cöln (Rhein), 16. November. Die zweite engli Post über Ostende hat in Cöln den Antchluß an fo A nach Berlin über Hildesheim, infolge Zugverspätung in Eng- land-und wegen Nebels auf See, nicht erreicht.

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Flensburg, 17. November. (W. T. B.) Der regelmäß! : / 1 j Nove : O) T gelmäßige Betrieb auf den in Nr. 273 d. Bl. näher bezeichneten Strecken derdänishenStaatsbahnen ist wieder aufgenommen worden.

L Bremen, 16. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Vampser . Stuttgart“, n. Ost-Asien best., 14. Nov. in Hongkong „Friedrih der Große“, n. Australien best., 15. Nov. in Antwerpen angek. „Hamburg“, v. Ost-Asien kommend, 15. Nov. v. Neapel n. Hamburg, „Neckar“, v. Fremantle n. Sidney, „Heidelberg“, v. Bra- silien kommend, v. Lissabon und „Mainz“, v. Pernambuco n. Bremen sowie „Aller“, v. New York fommend, v. Neapel n. Genua ab- gegangen. E November. (W. T. B.) Dampfer „Nhein®" 16. Neise v. Sydney n. Melbourne fortgesetzt. Y 23 Hamburg, 16. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- A N Dampfer „Pennsylvania“ 15. Nov. a. d. Elbe ängek. ute „Victoria 16. Nov. Cuxhaven pass. „Syria“ 14. Nov., „Vonsiantia“ 15. Nov. v. St. Thomas abgeg. „Arcadia“ 16. Nov. in_ Hamburg angek. „Teutonia“ 15. Nov. v. Montreal abgeg. „Silvia“ 15. Nov. in Buenos Aires und „Sevilla“ in Rotterdam angek. „Hamburg“ 15. Nov. v. Neapel abgeg. „Andalusia“ 15. Nov in Bremerhaven angekommen. i ; N N November. (W. T B.) Dampfer „Phönicia“ 16. Novbr. D New York abgeg. „Patricia“, „Nassovia"“ und „Aragonia“ e Eda dort, sowie „Hercynia“ in Havre angek. „Columbia“ 7 Iovbr. b. Gibraltar abgeg. „Sparta“ 17. Novbr. in Hamburg A 16 Mob in Santos angek. „Croja! 17. Novbr. St. Catherines Point pass. „Serbia“ 16. Novbr. v. Singapore abgegangen. L London, 16. November. Dampfer „Dunolly Castle“ gekommen.

Nov.

L (W.T. B.) Union-Casftle-Linie. Freitag auf Heimreise in Kapstadt an-

Theater und Musik.

Lessing-Theater. H dreiaftigen Lustspiel „Die lieben Feinde“ von Hugo Lubliner, das am Sonnabend zum ersten Male aufgeführt wurde war ein freundlicher Erfolg beschieden. Es ist ein harmlos heiteres Werk von gleicher literarisher Rangstufe wie etwa Thilo von Trotha's einst fo erfolgreid es Stück „Hofgunst“, dem es in mancher Beziehung auhch_ dem Inhalt nach ähnelt. Hier wie dort werden Intriguen an einein fleinen Fürstenhofe durch wahrheitsliebende Neulinge in der Hofgesellshaft aufgedeckt. Die Nolle des „Hechts im Karpfenteich", welhe in „Hofgunst“ der munteren jungen Vicky zugetheilt ist, vertritt in Lubliner's Lustspiel ein älterer Regierungs- rath, ein bescheidener, zurückhaltender, pflihttreuer Beamter, dessen Berdienste durch seine Vorgeseßten aus egoistishen Gründen dem Fürsten völlig verschwiegen worden sind. Diese unliebsame Thatsache wird dem Benachtheiligten aus einer Aeußerung des Fürsten gegenüber dem mit der Tochter des Vegierungsraths verlobten Flügel-Adjutanten bekannt. Von Freunden, einem vom Fürsten vielbeshäftigten Bildhauer und seiner energischen Gattin, aufgestacbelt, beschließt nun der Negierungs- rath, durch muthiges Auftreten die ihm zukommende Anerkennung feiner Berdienste nachträglich zu erkämpfen, indem er den Vorgesetzten gegenüber ‘ückbaltlos feine Meinung äußert und sih nunmehr um einen ibm bisher nur kommissarisch anvertrauten höheren Verwaltungsposten be- wirbt. Man beschwert sih über ihn beim Minister und beim Fürsten aber der Erfolg ist nicht auf seiten der Beschwerdeführer; im Ge Jen- theil, man wird höheren Orts auf den obskuren Regierungsrath auf- merksam, ladet ihn zum ersten Mal zum Empfang bei der Oberhof- meisterin ein, die in ihm einen alten Jugendfreund wiedererkennt und es herbeiführt, daß der Fürst \ch persönlih von der Haltlosigkeit der gegen den bisher Verkannten vorgebrahten Be schwerden überzeugt. Aus diesen Vorgängen erhellt, was der Ver fasser bewelsen wollte daß offene Feindschaft förderliher ift als erheuchelte Freundshaft. MNecht erbeiternd durchgeführt ift namentlih das in den Empfangsöräumen der Oberbofmeisterin vor sih geheade Jntriguenspiel, das in seinen mannigfachen Berwickelungen und mit seinen belustigenden Zwischenfällen die gc schickte Hand des Autors verräth. Theatralish ift alles ret gut ge- rathen, nur läßt der Dialog gar zu deutlich erkenneù, daß die Figuren nicht nah dem Leben gezeichnet sind. Die Darstellung war flott und das Zusammenspiel recbt fein immt Besonders gute

ten Albrecht und f Herren Klein,

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nki ren k (m 3 November ist die Zahl der Typhuskrank Landkreise Gelsenkirhen von 1149 auf 1008 gesunl

268 d. BL) November. (W. T

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sind 8, genefen 1! Val. Nr St. Petersburg, mission zur Verbütung und bt bekannt, daß die zwei lebten wirklide Pestfälle (vgl. Nr. 273 d folae desscn wurden die abgesperrt. die Bewohner und die Wobnungen desinfiziert Vorstädten

Bekämpfung Todesfälle in Nl) erkannt betreffenden Häâuser ärztlicher Beob

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: Auch wurden in Odessa 5 sowie bezüglich der auêslaufenden Schiffe eine Reibe ge- sundbeitspolizeiliher Maßnahmen ergriffen Erkrankungésfälle

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Sydnev, 17. November. vorgekommen.

(W. T. B.) Hier ist ein Pestfall Verkehrs-Ansftalten.

Go, 16. November. Die erste und zweite englische Post úber Vlissingen sind wegen verspäteter Abfahrt des

fried in di Saa S : led in diesem Jahre neu äufgeführt und mit der Ausmalung des

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sind seit den leyten beiden, am 8. November vorgekommenen nicht | |

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Schiffes ausgeblieben.

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Erster Direktor der Berliner Sing Akademie, deren Leitung

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seinen Kompositionen sind noch die beiten Oratorien „Abra

Zerstörung von Jerusalem“ pábnen. A treichquartette, Motetten, ein actstimmiges An äußeren Ehrungen hat

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