1901 / 276 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Nov 1901 18:00:01 GMT)

Der „New York Tribune“ wird aus Carácas gemeldet eine große Menge Munition sei von La Guayra aus auf einem vecnezolanishen Kanonenboot für die columbischen Aufständishen abgesandt worden. Ganz Venezuela, felbst Me Nee, sei gegen die vom Präsidenten Cañro befolgte

otitif.

Ein in New York eingetroffenes Telegramm aus Colon meldet, dem „W. T. B.“ zufolge, die Liberalen hätten am Dienstag Abend Colon angegriffen und nur wenig Wider- stand gefunden. Nach einem Straßenkampfe, der ungefähr drei Stunden gewährt habe, sei die Stadt genommen worden. Der Präfekt und 12 Mann seien gefallen, 39 Mann ver- wundet worden. Das vor Colon liegende amerikanische Kanonenboot „Machias“ habe auf Ersuchen der Behörden 100 Mann gelandet und die Eisenbahn-Station besezt. Seit Dienstag Abend sei die Verbindung mit Panama unter- brechen; man vermuthe, daß auch diese Stadt angegriffen worden sei.

Das Staatsdepartement in Washington erhielt eine Depesche, welhe die Einnahme von Colon bestätigt ; in derselben heißt es weiter, der Durchgangsverkehr auf dem Jsthmus sei kurze Zeit unterbrochen gewesen, fei aber wieder hergest-llt. Der Kapitän Perry von der „Jowa“, welche vor Panama liege, habe den Befehl erhalten, Mannschaften zu landen, wenn es sih für die Aufrechterhaltung des Verkehrs als nothwendig erweisen sollte.

Eine weitere Depesche aus Colon meldet über die dortigen Kämpfe des Näheren: Die Liberalen hatten 160 Mann unter General Patino abgesandt, un Colon anzugreifen. Diese fuhren mit der Eisenbahn bis in die Nähe der Stadt und überraschten die die Stadt vertheidigenden Truppen der Regierung. Bei dem ersten Ote wurde der General Patino getödtet, worauf der. Oberst Barrera das Kommando über die Aufständischen übernahm. Die Negierungstruppen waren an Zahl weit geringer. Es kam sofort zum Nahkampf. Nachdem einzelne Führer der Regierungs- truppen theils gefangen genommen, theils gefallen waren, zog sich der Kampf durch die Straßen bis zum Rathhaus hin, welches sodann von den Liberalen beseßt wurde. Außer dem Stadtpräfekten ist auch der Polizeichef gefangen genommen worden. Der ganze Kampf dauerte weniger als drei Stunden. Die Verbindung?mit Panama ift wieder hergestlt. Jn Panama hat kein Kampf "attgefunden. Der Oberst Barrera hält Colon besezt und zieht Verstärkungen heran.

Asien. i

Aus Peking vom 19. d. M. meldet das „Reuter’]che Bureau“, 50 hinesishe Soldaten hätten in der Nacht zum Dienstag eine Bande von 150 Näubern zehn Meilen von Peking überrascht, 12 getödtet und 16 von ihnen gefangen ae- nommen. Die leyteren würden zur Hinrichtung nach Peking geschafft werden. Jn dem Gefechte seien 3 Soldaten gefallen. “ “Demselben Bureau wird aus Schanghai vom 19 d. M. gemeldet, daß der britishe Gesandte Sir Edward Satow ch nah Nanking begeben habe und von dort aus nach Hankau reisen werde, um mit dem Vize-König Tschang- tihitung eine Unterredung zu haben. :

Jn Hongkong war am 19. d. M. das unbestätigte Ge- rüht verbreitet, daß der Vize-König von Canton ge- storben sei.

| Daponte. Uebers Wetterbericht vom 21. November 1901, 74 Uhr.

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Südfrankreich, cin Minimum von unter 733 mm | in : Aufzügen db:

über Lavvland und cin solches von unter 750 mm | Sonnabend, Abends 8 Ubr: L sauder’s Mädchen. | J über der Nordsee. In Deutschland ist das Wetter | Hier e mild und regneris{. Unrubiges, mildes Wetter mit | Sonntag, Abends

Regeafällen wahrscheinli. L | Mesfina. Deutsche Seewarte

Theater. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- | Soantag:

baus. 247. Vorstellung, Figaro’'s Hochzeit. Kammersängers Francesco d'Andrade. romiï&e Over in 4 Akten von Wolfgang Amadeus Montag (Schüler-Gutscheine gültig): Mozart. Text nah Beaumarchais, von Lorenzo | Zimmermann.

Sonnabend

Lord Kitchene Tage, eine Streitma brander sei an diesem Ta ahn in Warm

r meldet aus Pretoria vom gestrigen cht unter dem Befehl des Oversten Colen- e aus Magalapye an der aths angefommen. sei es zu zwei Gefechten gekommen, in denen Todte und ebensoviel Verwundete verloren einschließlich des Feldcornets Vorräthe und

Rhodesishen B Während des Marjsches die Buren drei hätten; außerdem seien 54 Mann, Schalk Ro 08, gefangen genommen und viele einige Wagen erbeutet

Eine heute früh in London veröffentlichte Verlustliste meldet, daß in einem Gefechte bei Roodepoort am 1: über welches bisher noch nicht berichtet war, ein Leutnan ein Sergeant getödtet und neun Mann verwundet worden seien.

Die „Jndépendance Belge“ meldet, die Regierung des ts habe nunmehr die von der

Unabhängigen Kongostaa r der Eisenbahnen am

Gesellschaft für den Ausbau eingereihten Kontrakte ellschaft habe ein Kapital von 25 Mil: n 100 000 Aktien z1 250 Francs, welches bei dem chritt der Bahnarbeiten eventuell vergrößert werden fönne. Der Staat garantiere ein Zinsen-Minin ur Vollendung der Bahn in ihrer ganzen, 1500 km be- den Länge würden 8 bis 10 Jahre erforderlich sein. ital von 25 Millionen Francs werde eine gewisse die alle dem Unabhängigen würden. Diese Aktien hätten ein An- es Gewinnes, soweit dieser 4 Prozent Wirklichkeit Unabhängigen

genehmigt. lionen Franc weiteren Forts wum von 4 Prozent.

Außer dem Kap Zahl von Aftien ausgegeben werden, Kongostaat zuertheilt recht auf die Hälfte d übersteige.

handele si Halbpart - Vertragsverbältniß zwischen und der Eisenbahngesellschaft, sowohl was das der Eisenbahngesell|haft eingeräumte Kolo- as leßtere bestehe aus einem Gebiet von Aruwimi zur Rechten Bei 1eder

Kongostaat Eisenbahn wie nialgebict betreffe. D 40 000 gkm in dem großen Urwalde des der Eisenbahnlinie von Stanleyville nah des Kapitals werde das der Gesellschaft zugestandene iet in entsprehendem Verhältniß vergrößert werden. Aruwimi sei unbestreitbar reicher an Kautschuk als irgend ein anderer Wald des Kongostaats. Jnfolge seiner überaus sei er, wie aus Stanley’s Berichien hervor- nur mit äußersten Schwierigkeiten zu passieren. Man könne den Wald daher nur ausbeuten, eine Eisenbahn lege. Die Konzession des Bodens schließe auch die unter dem Boden befindlihen Mineralschäße ein, die, wie Mangan und Gold bejtänden. e Wasserscheide zwischen dem Becken des Nil und des Kongo bilde, werde das Kolonialgebiet der Eisen- bahngesellshaft vom Staat für gemeinsame Rehnung ausge- beutet werden. : Wie das „Reuter’she Bureau“ erfährt, ist nach dem Hauptquartier des nördlichen Nigeria das Gerücht ge- langt, der Häuptling Fatarella, Protektorat Großbritanniens nahgesuht habe, sei getödtet worden. Es sei bekannt, daß Fatarella und seine äußerst zahlreichen Leute Mangel an Lebensmitteln gelitten hätten.

Erhöhung Kolonialgeb Der Urwald des

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Sonnabend: tor Brandt. Orchester - Abend Oeffentliche |

Sw — 9 A ° Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. Freis ank in 3 Akten von equin. Deuts von Maurice ;: Georg Engels, als Saît.)

Opernhaus. | Symvhonien. ag: ¿&oralie & é Valabrègue

Rappaport.

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(Wallner-Theater.)

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zuf: Die Komödie der Irrungen.

Die Braut vou mit Gesang und Tanz in | (Neurode). — Verw. Fr. Anna von

ZBeutral-Theater.

uller und Sada Yacco mit ihrer japaniscken = Berlin. Gesellschaft, bestehend aus 30 Künstlern vom Kaiser- | Direktor Siemenroth in lichen Hof-Theater in Tokio. Geisha und der Nitter. Abtheilung

. | Theater des Westeus. Freitag (12. Abonne- ments - Vorstellung) | Kammersängers Nicolaus Rothmübl. olksthümlicde Vorstellung zu halben Preisen: Der Bettelstudent.

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e n. o : Ÿ 1. Abtheilung Die | Gerlaa der Expedition (Scholz) in Z eve Japanisches Drama in | Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Det Loie Fuller. 3. Ab- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 2

Fapanisches Drama in 4 Scenen Sieben Beilagen

Königlichen Rigoletto. | ibeilung: Késa. Sonnabend un

Fuller und Sada Ya

Handel und Zölle dem Bundesparlament mitgetheilt daß die Regierung beabsichtige, alle Kleidungsstücke mit einem

oll von 25 Prozent ad valorem und alle Baumwollen: und Leinwandwaaren, Shirting rend Dig mit einem Zoll von

10 Prozent zu belegen. Das Haus hat gestern in einer Kom- misstonsberathung den Zoll auf Taback auf 3 Shilling 3 Pence per Pfund herabgeseßt.

Statistik und Volks8wirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Nah einem an den Gesellenausshuß der Maur er- und Zimmerergehilfen Leipzigs seitens des Verbandes der Bau- Arbeitgeber gerichteten Schreiben hat, wie die „Lpz. Ztg." mittheilt der leßtere beshlofsen, die am 31. März 1902 ablaufenden Verein- barungen über Lohnbedingungen und Arbeitszeit auf weitere 3 Jahre, also bis zum 31. März 1905, zu verlängern, sodaß also der mindeste Lohnsay nach wie vor 59 F für die Stunde und die längste Arbeitszeit 9 Stunden tägli betragen foll. Zugleich will die Prinzipalsorganisation der Beschlußfassung der Gehilfen hierzu und der Mittheilung dieser Beschlüsse bis zum 30. d. M. ent- egensehen. In einer am 18 d. M. abgehaltenen Versammlung der Arbeitnehmer wurde dieses Angebot jedoch, mit Rücksicht auf die gegenwärtige günstige Lage, abgelehnt und eine Kommission mit der Anbahnung besserer Bedingungen betraut (vergl. Nr. 105/1900 d. Bl.)

Zur Lage des Bergarbeiter - Ausstandes in Frankrei (vergl. Nx. 275 d. Bl.) nieldet „W. T. B.°" vom gestrigen Tage aus Lens, daß der Rath des Syndikats der Ber arbeiter im Departement Pas-de-Calais an die Bergarbeiter ei Kundgebung gerichtet hat, in welcher er, angesichts des Wunsches der Ärbeitskommission, die Ansprüche, bezüglih der Daucr der Arbeit, durchzuführen, den theilweisen Ausstand, welcher die Disziplin im Syndikat untergraben habe, bedauert und die Arbeiter ersucbt, die H fortzuseßen, Herausforderungen zurückzuweisen und die Nube zu wayren.

Nach Schluß der Nedaktion eingegangene Depeschen

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Paris, 21. November. (W. T. B.) Die fozialistish- radikalen Deputirten beriethen über die bezüglich des Anleihegescßes zu beobachtende Haltung. Es heißt, die Mehrzahl der Redner sei dafür eingetreten, daß die Gruppe den Antrag der Budgetkommission gegen den NRegierungsentwurf unterstüßen solle. Schließlich wurde bestimmt, den Mitgliedern der Gruppe in dieser Sache voll: ständige Freiheit zu lassen. Die Mélinistishe „République“ er- flärt, daß die gemäßigten) Republikaner für den Re- gierungsentwu: f stimmen würden, da dàs Ministerium der Aufforderung Ribot's Folge geleistet habe und für die Aufrecht- erhaltung des französischen Einflusses im Orient eingetreten sei. Da unter diesen Umständen das Ministerium Waldeck- Rousseau außer Gefahr sei, so werde es den Radikaien und Sozialisten niht s{chwer fallen, fih den Anschein der Un- abhängigkeit zu geben. Für die heutige Debatte sind bereits sieben Redner vorgemerki, unter ihnen befinden sih Pelletan, Rouvier und Denys-Cochin.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersien und Zweiten Beilage.)

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| Sonntag, Nackmittags 3 Uhr: Zu balben Preisen

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Konzerte.

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 7i Klavier-Abend von Artur Schnabel.

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| Beethoven-Saal. Freitag, Anfang 8 Ubr UL. Konzert von Frida Quehl (Violine) mit dem | Philharmonischen Orchester (J. RebiÉck).

Ein Eisenbabn- | strafe.) Freitag, Abends präzise 74 Uhr: Große nno Jacobson. | außerordentliche Vorstellung. Auftreten der 6 neu engagierten Spezialitäten, sowie sämmt Einmalige Auf- | Clowns und Auguste mit neuesten Entrée?

und ¡cuzos Kerner „Der hänomenale Scin Dovypel- | Amerikaner Mr. Chester Johnstone. 21€

vy Riesen-Elephanten des Mr. Ephraim Thomp- son. Dircktor Alb. Schumanu'’s neucte | Original-Drefsuren. Zum S&luß: Quer dur

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tisches Theater. | Paris. (A Travers Paris.) S{lukaft: Nordsee

Offeubach- | Lad Scheveningen. Größte und glänzendite A Feenbaîte Licht- und Wasser-Effekte

Zonnabend: IX. Grande Soirée High- | Life. Gala-Programm.

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Totten-Sonntag . | Sonntag: Gala-Parforce Vorstellung. Ricsen-

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durch Paris.

Bauer. Musik | E u D Ï tovember: Offenbach- Familien-Nachrichten. Geboren: Ein Sobn: Hrn. Lantdgeridhtératd iz L. K i N Vorbrodt (Berlin) E Thalia-Theater. Freitag: Zum vorleßten | Gestorben: Hr. Geheimer Legationsrald_® Professor Dr. Aegidi (Berlin), — ÞŸ!t Frictris letiten Male: Ein tolles Jultus von Helmboly (Heidelberg) pr. S und JUustrator Thb Duilämann (Berlin). — des Lessing: Theater-Ensemble: | Kommissionsrath Michaelis Schlesinger (Qi — Hr. Oberlehrer r. Gusiav Ehrhardt (Wt Die Badepuppe. Hr. Rittergutsbesiter Raths8berr Carl S Ì as

geb. von Ludwig (Neiffe).

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Gastspiel Loie Verantwortlicher Redakteur

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(cinschließlich Börsen-Beilage).

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Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

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Verichte von deutshen Fruchtmärkten.

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