1845 / 48 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tions- Schüler denen ih vielmehr das Zeugniß gebe, daß ih auf der ganzen Reise meine Freude daran gehabt habe, wie es stets nur eines ernsten Wortes und der Anregung des Ambitionsgefühls bei ihnen bedurste in das Licht gestellt werden, als ob sie sih gegen ihren Capitain empört hätten! :

Der andere Vorfall, der von unserem Reisebeschreiber der preu- ßishen Flagge als eine Shmah angedihtet wird, ist im wirklichen ZEEt Jra mit folgenden Worten gegeben: Passirten eine spanishe Brigg, die Nothsignale machte, welhe aber von uns ab- Fes nicht beachtet wurden, weil 8 Menschen auf dem Verdedck er- ienen und es ihnen, bei dem s{hönen fast ganz stillen Wetter, leicht gewesen wäre, mit einem Boote an Bord zu kommen, während wir uns feiner nachherigen Quarantaine oder sonstigen Eventualitäten ausseßen wollten. Von außen war dem Schiffe durchaus nichts nöthi= es anzusehen, und es hätte auh leiht ein Boot ans Land schicken Onnen, ‘/

Alles erregt auf Seereisen die Neugierde junger Leute ; das, was man für Nothsignale annimmt, um so viel mehr, wenn man si sa- en mußte: Noth irgend einer Art kann niht vorhanden sein, denn sonst shickte dieses Schiff sein Boot; was mag es doh wollen? Es wundert mi daher nicht, daß die unbefriedigte Neugierde eines Schü=- lers mir bei dieser Gelegenheit findischerweise Furcht vor dem gelben Fieber angedihtet haben soll, und daß der Reisebeschreiber sich ver- anlaßt findet, hierüber mehrere Nummern der Stettiner Blätter zu füllen. :

A den im Mittelmeere geltenden Quarantaine - Gesegen ver= liert der Gesundheitspaß seine Gültigkeit, wenn man unterweges mit einem Schiffe oder mit Land Communicationen gehabt hat, selbst weun ein solhes Schif oder der Ort am Lande sich des besten Ge- sundheitszustandes zu erfreuen hatte. Einer unnöthigen Quarantaine seht kein Si sich gerne aus, und namentlih niht, um der Jndo=- lenz einiger Spanier gegenüber die Neugierde zu befriedigen, So= bald diefe es merkten, daß ih auf ihr Winken mit dem Schnupftuche mit Winken meines Hutes vom Badcbord Fallreab aus antwortete, verstanden sie au sehr gut, daß ih ihnen damit zu verstehen gab, daß sie eben so leiht mit ihrem Boote zu uns, wie wir zu ihnen fommen konnten, und ließen ab mit dem Winken, indem sie dem Lande mehr zusteuerten, gleihsam als ob sie sch gesagt hätten: jener Ca- pitain des preußischen Schiffes imag wohl früher mit Spaniern zu thun gehabt haben! Dieses war au der Fall, und darauf beziehen sih die Worte im Shiffs- Journal: „sonstige Even tualitäten.“ Zch bin während des langen Bürgerkrieges in Spanien so oft an dessen Küsten stationirt gewesen, daß ih der eigenen Erfahrung um so viel mehr trauen durfte; weil besondere Vorsicht mir zur Pflicht gemacht war, indem damals die spanische Regierung nicht von der preußischen Regierung anerkannt und das Uebungsschiff eine beson= dere Mission hatte. Jch hätte also diesen Spaniern do keine der Éleinen häufig vorkommenden politischen Hülfsleistungen gewäh- ren können, wäre es auch nur die gewesen, irgend eine poli= tische Person unter Schuß der fremden Glagge zu nehmen u. dgl. ; eben so wenig konnte ih, bei meiner eigenen Unkunde in Betreff der damaligen politischen Begebenheiten, ihre so natürlihe Neugierde be-

Allgemeiner Anzeiger.

Künstler im vergangenen Sommer Deutsch- land bereisen lasscn und es kann die Ver- egeben werden, daß diese Trach- ämmtlich an Ort und Stelle ge- Dieselben zeichnen sich aber niht blos durch vollkommene Treue aus, man wird auch eínc fünstlerishe Be-

Bekanntmachungen. [164] : Kriminalgerichtliche Bekanntmachung. Der hinter den Glasergesellen Carl Ferdinand Wavann unterm 18ten v. Mts, erlassene Steckbrief wird, da der Aufenthalt desselben ermittelt ist, als er- ledigt zurückgenommen.

men werden.

als für die noch unerhobenen Coupons vom ersten Sc- mester vor, Jahres, deren Betrag seiner Zeit ebenfalls auf 2 Silber -Rubel à 32 Sgr. festgeseßt war, vom 17ten dieses Monats ab bei mir in Empfang genom-

Berlin, 15, Februar 1845,

196

friedigen, wenn sie es etwa von mir zu erfahren wünschten, ob diese oder jene spanishe Hasfenstadt, wohin sie wollten, sich während ihrer Reise revolutionirt, ob eine neue politische Umwälzung in Spanien bevorstehe, ob sie bei ihrer Annäherung an die Gibr arfrase ma- roffanishe Kreuzer zu befürchten oder ob die Franzosen die Marok- kaner schon zum Frieden mit Spanien ezwungen hatten und der- gleichen für ein die Gibraltarstraße Ed spanisches Stif aller- dings nichts (Slei(gülii es. Es versteht sich von selbst, daß ih, troß aller erdenklichen Rücksichten, dennoch dieser spanishen Brigg, wie überhaupt jedem Schisse, Hülfe geleistet haben würde, wenn man etwas von mir gefordert hätte, was nur ih unter den gegebenen Umständen hätte leisten können, Es hatte der spanischen Brigg wenig Mühe gekostet, schon in weiter Entfernung von uns die Flagge halb herunter zu lassen und ein paar Gewehre abzufeuern. Dies war unter den gegebenen Umständen an und sür sich kein Zeichen der Unt sondern nur ein Zeichen, um unsere Aufmerksamkeit auf sie zu enken.

Das Wetter war so \chön und das Meer so glatt, daß es je- denfalls überflüssig gewesen wäre, Segel einzunehmen, weil das kleinste Boot mit einem Manne bequem doppelt so schnell hätte rudern Fön- nen, wie wir bei dem stillen Wetter segeln konnten, und da gar feine Brandung an der so nahen Küste war, so hâtte die Brigg, die in diesen Gewässern wohlbewandert zu sein schien, weil sie sih der Küste viel mehr näherte, als wie ih es für rathsam gehalten haben würde, auch leicht ihr Boot nah dem dicht vor ihr liegenden Kloster oder nah dem nur eine kleine Meile von ihr liegenden befestigten See- städthen Punta de Sagres {iden können, wo sie doch, eben so wie wir, vorbei sollte, Weil aber die Brigg nichts von allen diesem that, sondern nur kleine Cigarren - Rauhwölkchen gegen die Küste \chickte, so seßte ich um so viel mehr ruhig meinen Cours fort, da die Brigg uns mehrere Stunden nahher noch bequem mit dem Boote hätte einholen können, indem wir sehr langsam einen viel größeren Bogen um das Cap beschrieben, wie sie. ;

Von allem diesen will der Reisebeschreiber in den Stcttiner Blättern nichts wissen; er dichtet den Spauiern vielmehr große Gefahr an, wenn sie es gewagt hätten, fih die geringe Mühe zu geben, ihr Boot ins Wasser zu seßen. Ganze Spalten der Stettiner Blätter sind mit allerlei Unsinn gefüllt, den er als Motive ineiner Handlungsweise hinstellt, Jh werde hier nur ein Beispiel seiner Logik anführen. Sie is im vorliegenden Fall dem Siune nach diese: Weil das Schiff „Bellerophon‘“ nah einem Sturme, in welchem es seine Stangen, Böte, Wasserfässer 2c. verloren hatte, von einem Postpaketboote Hülfe erhielt, verdient der Navigations - Direktor an den Pranger gestellt zu werdenz denn er hat aus Gründen, von welhen ih nihts wissen kann, von einer spanischen Brigg die weder Stangen, Böte noh irgend etwas verloren hatte bei .dem shönsten Wetter der Welt es verlangt, daß sie selbs ihr Boot shiden solle, wenn ihr etwas fehle! j

Jh mate gleih Se. Excellenz den Herrn Finanz-Minister auf den Charakter jeuer Reisebeschreibung aufmerksam, weil das Schiffs- Journal si in Hochdesselben Händen befand und folglih daraus

nicht excerpirt werden konnte! Da meine Brüder schon früher davon

siherung tenbilder “macht worden sind.

F. Mart, Magnus, handlung nicht vermissen.

Berlin, den 8. Februar 1845, Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

[12%9] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24, September 1844, Das in der Krausenstraße Nr. 69 belegene Becker- {he Grundstück, gerichtlich abgeschägt zu 13017 Thlr, 26 Sgr. 9 Pf., so am 30, Mai 1845, Vormittags 11 Uhr, [167] an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch e der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge- aden,

[110 b] : Nachdem die Hohen Ministerien durch Hochderen ge- ern eingegangenen Erlaß vom 31, Januar c. die Höhe unserer Actien auf 400 Thlr. zu genehmigen o geneigt waren, schreiten wir zu den erforderlichen Vorbereitungen für die baldige Eröffaung des Instituts, und laden Be- hufs der vorzunehmenden Wahl der Direktoren und Er- wägung über den Beginn des Geschäfts die Mitglieder der Gesellschaft zu der auf den 15, März, Vormittags 9 Uhr, im hiesigen Börsenhause anberaumten General- Versammlung ein. j Stettin, am 13, Februar 1845, Der Verwaltungs - Rath der reußischen National- Versicherungs - Gesellschaft,

Kunst-Verein

65] für die Rheinlande und Westphalen.

vorräthig :

[166]

Vereins tverden Nummer des

,„Korrespondenz- Blatts“,

welches zur. Besprehung der Interessen dieses Justi- tuts gegründet worden und, mit bildlihen Beilagen ' versehen, gratis ausgegeben wird, an die Herren Ge- \chäftsführer des Vereins (in Berlin an die Gropius- sche Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12) versandt worden ist, bei welchen sie solche in Empfang nehmen lassen können, Düsseldorf, den 6, Februar 1845, Der Secretair des Kunst- Vereins, iegmann,

hierdurch benachrichtigt, daß die 2te

Begeisterun

[112b] Bekanntmachungse. ©- Die Direction der Zarskoe - Selo Eisenbahn - Gesell- schaft in St, Petersburg hat mich beaustragt , die für das 2te Semcster vorigen Jahres festgescßte Divi- dende von : 2 SRbI. pro Actie, der Silber - Rubel à 32 Sgr. gerehnet, : h auszuzahlen, und können die Zahlungen sowohl dafür,

Theil neu

Literarische Anzeigen.

So eben is erschienen und bei Œ, S. Mittler CStechbahn 3), Posen und Bromberg zu haben :

Der von Fabecksche

Beispiel eines neuen Opfers des) pothekenschein sind in der Registratur einzusehen, ge heimen Ge richts-Ve rfahrens.

uristisch und moralisch beleuchtet nah den unter dem

Titel: „Ausgeübter Kinderraub gegen einen preußischen

Unterthanen unter dem Schuße der Gerichte der freien Stadt Frankfurt“ veröffentlichten Aften

Dr, Ferdinand Schulze. Geh, Preis 10 Sgr. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Broschüre i zur Wicedervcreinigung des unglücklichen Vaters mit seinen Kindern bestimmt,

In der Oropiusschen 19- und Kuny- handlung, Königl, Bausqule,

Deutschland das deutsche Volk

Jn Schilderungen von Eduard Duller. Mit 150 Ansichten in Stahlstichen

l p ———— 50 folorirt, Abbildungen von Volkst i Die außerhalb Düsseldorf wohnenden Mitglieder des nach Originalzci daun ian rachten

Jul, Döring, Meno Mühlig u, C, W.Squrig.

Ausgegeben in 50 Lieferungen, wovon die erste in allen Buchhandlungen zu haben ist. Preis f. jede Lief. 10 Sgr.—30 Kr, M. Nach Beendigung des erhöhter Ladenpreis eintreten. Eduard Duller hat hon in deutschen Volkes dargethan, wie die cigene Liebe und für das Vaterland dasselbe heilige Feuer zu zünden vermag. jenem Werke die Vergangenheit des deutschen Landes und Volkes uns vorzufühcen wußte, so wird er n dem hier angekündigten die Gegenwart vor unseren Augen in großen und herrlihen Bildern aufrollen, fen daher dem deutschen Publikum ein Buch verheißen, welches der allgemeinsten Theilnahme würdig sein und zu einem wahren Familienbuche ch eignen wird, Die Ansichten, die dem Werke beigegeben werden, sind zum gestohen , zum Theil aus dem malerischen und romantischen Deutschland entnommen, D ie Trach- tenbilder aber nalzeihnungen hufe hat der Verleger die

Leipzig, den 15. Januar 1845.

——

haben :

Gefangenschaft und

[162]

Prozeß.

stellung. 9

Laden Nr, 12,, ist

Georg Wigand.

Bei Leopold Michelsen in Leipzig erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen, in Berlin bei E. H, Schroeder, Linden 23, Jagorsches Haus , zu

Denkwürdigkeiten

des Grafen Narcisz Olizar,

polnisher Senator. it einem Anhange:

von Bemerkungen über die Jusur-

rectioa in Volhyuien. 2 Bände, geheftet, 2 Thlr.

Diese Memoiren haben den Vorzug einer ungeshmink- ten, den E der Wahrheit in sih tragenden Dar- lemand wird ohne Theilnahme dem edlen Gefangenen in seiner Erzählung folgen, die weder an Uebertreibungen, noch an Einseitigkeit des Standpunk-

tes leidet, wie so manche ähnliche Schrift dieser Art.

eiwas erfahren hatten, was ein anderes Jndividuum von Stettin bei dem Finanz-Ministerium gegen mih angezettelt hatte, so ehr natürlich, daß ih sie durch die konfidentielle Mittheilung y bschrift jenes Allerhöchsten Kabinets-Schreibens ¿u beruhigen weil diese mih so sehr beehrende Auszeichnung, mit der Aufforde begleitet, noch länger in des Königs Majestät Diensten y bl, zu wollen, ihnen gewiß um so viel mehr die beste Widerlegu vielen Verleumdungen sein mußte, da ih ihnen gleichzeitig 4, baß ih mi bis ins Detail gegen alle jene böswilligen Enthe

gerechtfertigt und au die unreine Quelle der hâmischen Anes

gegen mi aufgedeckt hatte. Bald nachher hafte diese Quelle von Stettin aus Ausfluß am Rhein und da der, Eingangs in exte, hier mitgetheilte, giftige Artikel der Kölner Zeitung dur Hamburger Nachrichten seinen Weg nach Dänemark p, so erhielt ich der nur von jener Findischen Reisebesh; bung wußte und mehr mit meinem Beruf als mit mez Ruf beschäftigt war ein Schreiben von meinen Brüdern, yy sie mir sagten, daß sie, ohne meine Antwort abzuwarten, einen 9 saß an die Redaction des Hamburger Korrespondenten rihtet hätten, worin sie, zwar unter Befürchtung, eine allerdings by die Umstände sattsam zu entshuldigende Jndiscretion zu begehen, j ihnen konfidentiell mitgetheilte Abschrift des Allerhöchsten Kabi Schreibens publizirten, um dem geschäftigen Treiben der beiden - nymen Verleumder auf frästige Weise entgegenzutreten. Ih {1 gleih an die Redaction des Hamburger Korrespondenten, die Aufnahme des Aufsaßes meiner Brüder auf das bestimmitese verhindern, weil ich auch jenen Artikel der Kölner Zeitun, Se, Excellenz einreichen wollte, um jedenfalls mit Hochdessen Ers, niß dagegen auftreten zu dürfen, indem so falsche Darstellungen Motive meines Ausscheidens aus diesseitigen Diensten mir die Gy zen des zu überschreiten schienen, was Zettungen dem Publikum b, dürfen. Mein Sthreiben an die Redaction des Hamburger respondenten muß cinen ag zu spät gekommen sein, inden allerdings brüderlich gemeinte Ausfsag schon in der Nr. 10 dz Zeitung, am 11. Januar, erschien. Auf die von jenen beiden Judividuen denn anderer Fj bin ih mir niht bewußt (ihre verschiedenen Manöver, um i den Zeitungen anonym zu vervielfältigen, werden Niemand im ten, der ihr Treiben durhschaut) ausgehenden Angriffe und nam lih auf die Behauptung, daß ih „nah allen Richtungen wed | Liebe meiner Vorgeseßten, noch die meiner Untergebenen gewi fonnte““, erwiedere ih, daß ih, wie jeder Mann von Ehre, stets n Pflichten mit Eifer und Liebe erfüllt und mih auch vielfacher 9 weise der Anerkenntniß in allen Richtungen zu erfreuen habe, Hinsichtlih meines seit März v. J. hohen Ortes vorgele Gesuches um gnädigste Entlassung nah vollbrachter Fahrt der f zone“ existirt kein anderes Motiv, als daß ih bei Zeiten ein h Finanz-Ministerium darauf aufmerksam machen mußte, daß mein | laub in Dänemark in diesem Jahre ablaufen werde. Danzig, den 29, Januar 1845. von Dirdckinck-Holmfeld, Königl, preußischer Navigations - Direh

Heute Sonntag, den 16. Februar, Abends 6} Im Saale der Sing-Akademie,

Mus1kalisch [113 b] Akademie,

veranstaltet von Drvd. Bo Rios vea u

1) Jubel-Ouvertüre, von Carl Maria von ber, arrangirt für zwei Pianolortes zu acht Hi den, vorgetragen von den Herren Gebrüd Rubinstein, Buddé und v, T engnage

2) Duott aus der Oper: Robert der Teufel, 1 Meyerbeer, vorgetragen von Frl. A und dem Kaiserl. rnss. Hofsänger Herrn Wei (neu, in Deutschland noch nicht gesungen).

3) Ach so! Humoreske von‘Rousseau, vorge von der Königl. Hofschauspielerin Frl, Cli Stich (nen).

4) Wiegenlied, von I. Weiss, vorgetragen der Königl. Hofsingerin Frau v. Fassm

9) a, Der Seerä uber, von) vorgetragen v

Gumbert, Königl. Hofsiny b. Lied von Truhn, Herrn B ötticht

6) Blumengrul:, von Curschmann » Vorgetri von den Königl. Hofsängerinnen Frau v,Faw mann, Frl. Marx und Frl. Tuczek,

7) Fantasiíe aus der Oper: Ein Feldlager Schlesien, von Meyerbeer, für das Piano, und vorgetragen von Hrn. Th,.Kullak (10

8) a. Komm! Lied von Meyerbeer, b. Lo ckun von Steifensand, vorgetragen von der Kön Hofsängerin Frl. Leop. Tuczek.

9) DeutschesRitterwort, von Rousseau getragen von Hrn. VV ilh, Kunst (neu).

Flucht.

"E E

[111 b] und

dener

—36 Kr. Rh, erkes wird unfehlbar cin

seiner Geschichte des

in der Brust Anderer Wie er in

verkauft werden. Das Residium der gegen 35 % Wir dür- kündigt stehen bleiben.

stellt.

wie auh eine von 10,090

sind sämmtlih nah Orégie gearbeitet. Zu diesem Be- drei genannten

Adressen sub R, 29, anu.

Standesherrliche Befibung,

freíes Allodium, eigene Gerichtsbarkeit. Eine mit der schönsten und besten Herrschaft in der belicbtesten Gegend Schlesiens von circa 12—14,000 M, bestehend, meistentheils Weizenboden, wobei einige 1000 und M. Wiesea und Hatung, eben so bedeutende Teiche u, umfangreiche Fischerei, mehrere 1000 M, schön bestan- orst, zum Theil sehr starke Eichen, bedeutende hochfeine Schafheerden, das beste Rindvieh und Pferde, wie überhaupt alles lebende und todte Jnventarium von bester brauchbarer Qualität ist, hat einen schönen Park, bedeatende Orangerie- und Treibhäuser, ein quf das Eleganteste nach neuestem Stil vollständig eingerichtetes, für jeden Herrn brauchbares Schloß, wie überhaupt das Ganze hinsicht'ich der Lage und Annehmlihkeit, Ge- bäude „Boden - Beschaffenheit nichts zu wünschen übrig läßt, und unmittelbar in der Nähe kreuzen sih mehrere Eisenbahnen, soll gegen eine Anzahlung von 100- bis 200,000 Thlr. Erbtheilungs halber nang schleunigst während einer langen Neihe Jahre unge- Bei derer Besichtigung eines recllen zahlbaren Käufers wird es fih leicht erweisen [103 lassen, daß die Nente sich wenigstens zwischen I—6 Did Eben o sollen auch einige kleine Rittergüter un- ter sehr billigen Lerhältnisen mit verkauft werden z so M. und ein Komplexus à 95000 M. M,., wo alle Erfordernisse vorhanden sind. * Das Königl. Junt. Comt:. in Berlin nimmt

10) DreiSchwedischeLieder, vorgetrageo Fräulein Jenny Lind (neu).

11) Terzetto ans der Oper: Il Crociato, von Me beer, vorgetragen von den Damen B endi Marx und Tuczek.

12) a. Mignon, von Ganz, vorgetragen von ! Königl. Hofsängerin Frl. Marx, begleitet" dem Hrn. M, Ganz. b. Licd von Julius W begleitet von dem Hrn. L. Ganz. (

13) Scène de la tragédie „Horace ee Un j neille, récitée par Madem. Garique (dul tve royal français), |

14) Arie aus der Oper: Die Jüdin, von Hale vorgetragen von dem Kaiserl. russ. Holz Hrn. Weiss.

15) Eilf preussische Offiziere, Romaut Rousseau, vorgetr. v. Hrn. Wilh. Kunst(

16) Quartett, von Truhn. u

Numerirte Plätze à 2 Thlr., die anderen Sitz

à 1 Thlr., sind in der löhbl. Schles inge”

Buch- und Musikbandlung, 34 Linden, beim Ks

lan der Sing-Akademie und beim Dr. J. B,Ro!

aufgelder fann | seau, 12 Anhaltstrasse, zu haben,

permanente Kunstau

Stel Ung, Linden 26, Bel - Etage, ist ágl

von 9 Uhr bis Abends 5 Uhr geösfnet, an N und Festtagen nur von 11 2 Ühr.

Julius kuhr?’s Hofkunsthandlu%

- poetischd

¿Mde sich na der Kathedrale, unter ua Weisen zog die Banda

Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für 4 Iahr. 4 Rthlr. - § Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. esertions -Gebühr für den m einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung. |

Alle Post-Anstalten des In- und uslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Serlin ie e es Allg. Preuß. eitung : Sriedrihsstraße Ur. 72.

Berlin, Montag den 17t Gebruar

Inhalt.

wtlicher eil. hee Is Provinz Brandenburg.

udtags- Angelegenheiten. jung des Landtags, gland. Berlin. eutsche Bundesstaaten. Herzogthum Holstein, Verwahrung gegen den Ussingschen Anirag, : rankreih. Paris. Der eseß-Entwurf über die geheimen Fonds. Vermischtes. Briefe aus Paris, (Kammer - Arbeíten, Der Han- dels-Vertrag mit China.) E britanien und Îrland. Oberhaus, London. Zrlän- dische Untersuchungs-Kommission über die Pacht- Verhältnisse. Eisen- hahn-Spckulanten. Schreiben aus London, (Die Stellung der Par- teien im Parlament.) hweden und Norwegen. Christiania, Ankunft des Königs und der öóni in. Mien, Sthreiben aus Madrid. (Verhandlungen mit Rom; Do- mre S Geistlichkeit; weitere Debatten über das Stlaven-Gescy : Ver- nishtes. s und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt- bericht,

Eröff-

tise- Skizzen aus Jtalien. (Séhluß.)

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädig| geruht : Dem beim Ministerium des Jnnern angestellten Hofrath Höpf- r den Charakter als Geheimer Kanzleirath zu verleihen.

Ry

Markgrafthums Nieder -Lausib zu befehlen geruht haben, so wie die beiden mir späterhin noch besonders zugegangenen Propositions- Dekrete, lauten folgendergestalt. (Nach erfolgter vollständiger Vor- lesung der Allerhöchsten Dekrete vom 2., 4. und 7. Februar fuhr der Landtags = Kommissarius fort:) „Sie sehen, meine hochgeehrtesten Herren Stände, die Zahl und die Wichtigkeit der Gegenstände, welhe Jhrer Berathung unterworfen werden, ist niht gering. _Es eröffnet \ich damit auch diesmal der viel- bewährten, praktischen Tüchtigkeit dieser Versammlung ein reiches Feld, zum wahren Segen der Provinz zu nügen und dem Vertrauen zu entsprechen, das Se. Majestät der König in Sie seßen. Ueber- n fein Zweifel, meine hochgeehrten Herren, daß mit den wah- enden Anforderungen der Zeit auch die Gediegenhei gen dieser Versammlung \sich immer glänzender b E, Die Anforderungen der Zeit sind aber wahrlich nicht gering. Unter den Segnungen des tiefsten und ungestörtesten Friedens leben wir in Zeiten einer so raschen und glänzenden Entwidelung des Wohlstandes, der Gewerbthätigkeit, des Landbaues, der Wissenschaften, furz aller Verhältnisse des bürgerlihen Lebens, wie sie vielleicht zu feiner anderen Periode stattgehabt hat. Die Aufgabe der jeßigen Generation is es, diese großen Segnungen der Vorsehung so zu be- nußen, daß uns die Güter nit verloren gehen, die wir von den Vorältern ererbt haben, und daß aus der Entwickelung der Zeit dauernde Schätze für die Mit- und Nachwelt gewonneu werden. Das fann bei uns nur geschehen dur das immer fkräftigere, einträchtige Festhalten an dem, was den preußischen Staat groß gemacht hat, an der unbedingten Treue gegen die gebeiligte Person Sr. Majestät des Königs und an der festen, ungeirrten Anhänglichkeit an die Grund- lagen unserer Verfassung, die eben darin bestehen, daß der König und das Land eins sind und immer uur eins sein können. Sie haben, meine hochgeehrtesten Herren Stände, diesmal au noch einen erfreulihen äußeren Anreiz für die Belebung Jhrer Thätigkeit.

Von der Allgemeinen Gewerbes - Ordnung und dem Entschädi- ngô - Geseß zu derselben vom 17. Januar d. J. is ein separater druck in Oftavformat veranstaltet worden, welcher bei dem unter- Ba Dea R O eig Nr. bozlasa bei den usen Post-Anstalten zum Preise von r. abgelassen wird. Berlin, den 17. Februar 1845, s G

Debits-Comtoir der Gesep-Sammlung.

LKandtags- Angelegenheiten,

Provinz Vrandenburg.

Berlin, 12. Febr. Der neunte Provinzial-Landtag der Mark indenburg und des Markgrafthums Nieder - Lausiß is in Folge lerböhster Bestimmung am 9. Februar d. J. eröffnet worden.

Nachdem die Stände zuvörderst in üblicher Weise dem Früh- teêdienst in der Domkirche beigewohnt hatten, begaben sie sh in | auf Grund der Beschlüsse des 8ten Provinzial-Landtages zweck- / iig erweiterte und umgebaute Landschaftêhaus, Jn dem würdig gerichteten Sißungs-Saale bemerkte man die in Oel ausgeführten | enêgroßen Gemälde Jhrer Majestäten des hochseligen und des jeßt

Wir befinden uns heute zum erstenmal in einer Räumlichkeit, die der Würde dieser Versammlun angemessen ist und den wichtigen Jnter- essen entspricht, die in derselben berathen unb wahrgenommen werden. Wir dürfen uns an diesem \hönen Saal mit um fo vollerem Herzen erfreuen, als wir die Herstellun desselben dem Geiste der weisen Spar- samkeit verdanken, welcher diese Versammlung stets geleitet hat, und welcher die vorhandenen nicht bedeutenden Mittel so zu sammeln und zu benußen gewußt hat, daß der Bau vollendet ist, ohne daß es nô- thig O wäre, neue Aufwendungen von der Provinz oder von der Staatskasse zu verlangen. i

Die Gnade Sr. Majestät des Königs hat diesen Saal mit dem schönsten Schmuck versehen, mit dem er geziert werden founte. Wir erfreuen uns den Anblicks der Bildnisse Sr. Majestät des bochseligen Königs, als des glorreihen Begründers unserer gegenwärtigen stän- dischen Jnstitutionen, und Sr. jebt regierenden Majestät, des erhabe- nen Beshüßers und Beförderers derselben. Se. Majestät haben die Faum ausgesprochene Bitte um diese werthvollen Geschenke \o huldvoll zu gewähren geruht, daß wir darin nur einen neuen Anlaß zur leb- haftesten tiefgefühltesten Dankbarkeit finden können.

Und so übergebe ih denn Jhnen,

m ih für unseren gegenseitigen Geschäfts - Verkehr nur noch die Bitte hinzufüge, daß Sie es damit eben so wie bei dem vorigen Landtage halten und mir recht oft Gelegenheit geben mögen, meine Bereitwilligkeit zu zeigen, Ihnen alle die Materialien zu fuppeditiren, die den Ständen für die

Jerenden Königs, welche den Ständen als ein huldvolles Geschenk des Königs Majestät verliehen worden sind.

Eingeholt durch eine aus drei Mitgliedern des Landtages be- | ende, vom Landtags-Marschall ernannte De utation, fand sich der | \nalihe Landtags - Kommissarius in der Versammlung ein, verlas b Königliche Eröffnungs-Dekret vom 2. Februar und die nachträg-

| sodann ungefähr mit folgenden Worten an die Anwesenden : „Durch die Huld Sr. Majestät des Königs sind Sie, meine | geehrtesten Herren Stände, heute abermals hier versammelt wor- | » Das Allerhöchste ‘Dekret, mittelst dessen Se. Majestät die | ‘ffnung des 9ten Landtages der Mark Brandenburg und des |

——— me 4

Neise- Skizzen aus Jtalien.

l, A. Pr. Z. 1843 Nr. 173, 1844 Nr. 5, 7, 16, 50, 70, 86, 102, Bl, 173, 198, 199, 243, 246, ‘308, 311, 314 und 1845 Nr. 47.)

XV, (S h lu ß.) Von Rom nach Florenz; Perugia; Arezzo.

Als ih von Maria degli Angeli nach erugía fuhr, kam ih noch mal über den Tiber, nun wohl fär lange Zeit von ihm getrennt, dann 4 es eilends an den alten etrusfishen Gräbern vorbei und die Höhe auf, von der die Hauptstadt Umbriens tvoeit sichtbar ist, Gegen Sonnen- „7gang fuhr ih in dieselbe und nahm in der Europa, einem vortre}- n Gasthause gegenüber dem Palazzo publico , Wohnung. Das Volk

porthin, ih folgte alêbald dem Zuge. Man sang dort zum Jahres- iß. das Tedeum, die Geistlichkeit, mit Lichtern und den zog fest- uf, das ganze Gebäude war dicht mit Menschen angefüllt, das „Herr U i ih loben wir“ erscholl, wenn auch in arg weltlichen Tönen , doch frohen Herzen, Jch dankte Gott still für tausend Wohlthaten, die ih iesem Jahre von ihm empfangen, und ín Rüderinnerungen an das int, was mir das e, fühlte ih mih nicht als seine legte Stunde shlug, obwohl ih ein Fremder ganz allein

nd unter Menschen einer anderen Zunge und anderer Sitten. gdie ersten beiden Tage des neuen Jahres blieb ih in Perugia, dessen Athum an herrlichen Kunstwerken mich noch länger gefesselt haben * enn mih nicht Pflicht und Gewissen gemahnt hätten, nah Florenz tilen, Indem ich darangehen will, Jhnen von Perugía Einiges zu en, stockt mir die Feder denn in Wahrheit, ih weiß niht, wo ¿ngen, um bald ein Ende zu finden, und ich möchte doch nicht die mir ¿en Gränzen allzusehr über reiten, Jch greife also blind zu, und

Rolle gespielt.

gründliche Bearbeitung sowohl der Allerhöchsten Propositionen als

der ihnen zugehenden Petiticnen von Nußen sein können.“

Hierauf erwiederte der Landtags-Marschall etwa Folgendes: „Jür Jhre wohlwollende Anrede müssen Jhnen, verehrter Herr Landtags - Kommissarius, die hier versammelten Stände dankbar ver=

he bunden sein. Sie lasen uns darín vollfommen Gerechtigkeit wider- fen Propositions- Dekrete vom Aten und 7ten d. M. und wandte ;

/ sihten Sr. Majestät

eren Eifer voraussezen, au diesmal den Ab= des Königs zu entsprehen und zugleih den Erwartungen unserer Mitbürger, die damit Hand in Hand gehen, zu genügen. Unsere wichtige Aufgabe wird uns dadurch erleichtert, daß wir Abgeordnete einer zufriedenen Provinz, Unterthanen eines glüd=- lichen Landes sind. Das Glü unseres Vaterlandes haben Sie mit

fahren, wenn Sie un

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| Einmal in grauer Vorzeit als ein Glied des etrurischen Städtebundes, nah manchen Wechselfällen und langer Gegenwehr fiel es endlich in die Hand des alten Roms. Nur dic Gräber zeugen noch von dicser Glanzzeit des alten Perugia, aber diese beredt genug. Daun gedieh die Stadt zu neuer Größe, als sie im späteren Mittelalter Spoleto und die anderen Städte der Umgegend unterwarf, nah blutigen Parteikämpfen, wechsclnden Schicksalen mußte sie endlich atengals ihr Haupt unter Rom beugen. Von dieser Zeit sprechen die Geschichtöbücher ausführlih, noch le- bendiger die DÆŒumente des Stadt-Archivs, die vom Jahre 1180 beginnen, Die Atti decemvirati sind vom Jahre 1266 erhalten, ein gewaltiges Ma- terial, das der Advokat Francesco Bartoli in seiner Geschichte von Perugia, von der einige Hefte erschienen sind, nah Kräften zu verarbeicen sucht *).

*) Der verstorbene Papencordi hat längere Zeit in diesem Archive ge- sammelt, und es werden sich in seinem Nachlasse ewiß Excerpte aus dem- selben finden, Eine Notiz ín dem Försterjchen Reisebandbuch daß das Archiv neuerdings durch Auffindung eines verborgenen Zimmers mit Manu- \skripten sehr bereichert sei, erregte meine Neugierde, diese neuen Schäpe kennen zu lernen, aber ih wurde bald enttäusht. Man hat allerdings iun den Stadtbüchern eine O nulang gefunden, daß früher einmal Schrif:en in einem entlegenen Theil des Gebäudes verborgen seien, aber bei der Nachforschung in der bezeichneten Lokalität fand man Nichts. Da ich cin- mal auf dieses verbreitete Handbuch zu sprechen komme, will ih doch ge- legentlih bemerken, daß der bekannte Kodex des Stephanus Byzantinus de urbibus nit, wie dort angegeben, aus dem 5ten Jahrhundert is (!), sondern ein vortrefflich erhaltenes Manuskript frühestens aus dem 46ten Jahrhundert. Wenn tausend Jahre vor dem Herrn auch wie ein Tag, so ist der Unterschied in paläographischen Dingen doch nicht zu übersehen. Außerdem erspart es vielleicht eine oder die andere unnöthige Anfrage, wenn man die Madonna des Raphael in Pal. Staffa bei Förster streicht ; denn Pal, Staffa is nur ein anderer Name für Casa Connestabile, unter

en m Sie, wenn meine Rede zu aphoristish wird. i krugia hat zweimal in der Geschichte Ztaliens eine hervorstecende

welcher Rubrik das bezeichnete Bild schon erwähnt ist, Andere unbedeu-

1845,

wahren und beredten Woxten geschildert; es beruht aber nit blos auf seinem jebigen Zustande, der noch Wünsche mancherlei Art zus lassen mag, sondern zugleih auf dem nie rastenden Streben zur Ver- vollfommnung desselben, und besonders darauf, daß dies thätige Streben ein so geregeltes, gesepliches ist. Von allen Zeiten her ist es so bei uns gewesen. Die Fürsten \ind vorangegan- gen, das Volk ist vertrauensvoll gefolgt. Selbst in der Pes riode der höchsten enthusiastishen Erhebung, in jener Periode ruhmvoller Aufregung, die wir Alle erlebt haben, sind wir unserem Könige nirgends vorangeeilt, vorbeigestürmt. Wir sind seinen Anordnungen mit Hingebung gefolgt, wir haben seinen Willen mit Begeisterung ersüllt, wir haben nihts Anderes, nichts Besseres, nichts mehr gewollt, als Er, Daraus sind unsere Erfolge entstanden, und daß es so bei uns gewesen ist, daß es noch so ist und immer so bleiben wird, darauf beruht das Glü unseres Vaterlandes.

__ Fremde, die dasselbe anerkennen, die aber in unsere Zustände nicht tiefer eingedrungen sind, haben gefragt: welche Garantie wir sür Lu Dauer haben? Nun wohl! Das preußishe Volk übernimmt elbst diese Garantie! Es findet sie zunächst in den erblichen Eigen- schasten seiner Gürsten. Seit vier JZahrhunderten hat ihre Dynastie uns mit Weisheit, Heldenmuth und Liebe regiert. Jhr edles Blut Fann und wird nicht ausarten. Aber auch wir werden uns nícht ändern ; auch in unserem Blute sind Liebe, Treue, Muth und Mäßi- gung erbliche Eigenschaften, und in ihnen erblickden wir nicht minder mäch= tige Garantieen für das Bestehen alles Großen, Edlen und Schönen, für das Erstreben alles Guten und Nügzlichen.

,_ Drüdten diese Worte nur meine eigenen Gesinnungen aus, so wären sie von geringem Werthe, aber ih behaupte fühn, daß ganz Brandenburg, die ganze Niederlausiß so denkt, daß jedes preußische Herz so shlägt, und um dies zu beweisen, bitte ih Sie, meine Herren, um ein Zeichen Jhrer Zustimmung. Es bestehe darin, daß wir unserem theuren Könige aus voller Seele ein Lebehoch bringen !

Mit lautem begeisterten Rufe ward dieser Aufforderung Seitens der Versammlung entsprochen.

Demnächst zog sich der Landtags-Kommissarius zurück, und nah- dem das über den Eröffnungs- Aft aufgenommene Protokoll vollzogen worden und der Landtags - Marschall noch das Vertrauen der Ver- sammlung in einer an dieselbe gerichteten Anrede sih erbeten hatte, trennte man \ich.

In der am folgenden Ta wurden die verschiede

- tags Seitens des Land gs -

{äfte zugetheilt. Dabei ward bemerkt

mentreten des Landtags einige Ausschüsse versammelt gewesen und-

gewisse Gegenstände zur Ptenar- Berathung vorbereitet hätten ; Leß= teres sei namentlich in Beziehung auf den Entwurf eines Provinzial=« Rechts der Mark Brandenburg geschehen, und werde daher der Land- tag ín seinen nächsten Plenar - Versammlungen sich dem umfassenden Geschäfte der diesfälligen Begutachtung zu unterziehen haben,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berliu, 16. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnäs digst geruht: dem Hauptmann zur Disposition, Virchow, die Anles gung des von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Oldenburg thm verliehenen Ehren - Kleinkreuzes des oldenburgshen Haus - und Verdienst-Ordens zu gestatten.

Deutsche Bundesstaaten.

Herzo thum Holstein. Die Prälaten und die Ritter- chaft, denen sih die nicht rezipirten Gutsbesiper angeschlossen haben, wollen in der bekannten ‘Staatoeinheits-Sache Allerhöchsten Ortes mit einer Verwahrung einfommen, die in der Hauptsache mit dem Schr.tte der holsteinischen Stände-Versammlung gleihbedeutend scin wird.

Frankreich.

__ Paris, 14. Febr. Die Darlegung der Motive des Ministes riums bei Einbringung des Gesepß-Entwurses über die geheimen Fonds

Von dieser Zeit zeugen die öffentlihen Gebäude der Stadt, die Kircher, deren noch jeyt 110 gezählt werden, obwohl Perugia nur gegen 16,000 Einwohner behalten hat, die Klöster, jest 48 an der ahl, während sie meist sich bis auf 80 beliefen, eine Nachblüthe diescr Epoche i| endlich die herr- liche Malerschule, aus der Pietro Vanucci und endlich Rafael hervorging, und deren glorreiches Wirken hier noch aller Orten vor Augen steht. Pe- rugia hat wilde Tage gesehen, man e1zählt von Ausst inden, bei denen das Blut in Bächen durch die abschüssigen Straßen der Stadr geflossen ici, sie selbst ist mit dem Namen der Blutdürstigen (sanguignea) getauft: wie ist sie jeyt so zahm geworden, wie still und ruhig ist es in diesen Straßen! Auch muß die ungezügelte Kraft schon früh gebrochen worden sein, denn wahrlich die Ge- stalten cines Perugino und Pintuvicchio sind nicht in einer mit Gräueln und Schreen erfüllten Phantasie geboren; was bewundern wir an ibnen anders, als Maß, Anmuth und Zartheit? Jene blutigen Tage sind vergessen, aber was jene Meister im stillen Herzen gefühlt und mit sorglihem Fleiß dar- gestellt haben, ihre Werke des Filedens, leben unter uns, sie geben Perugia noch heute weit leuchtenden Glanz und sichern seinem Namen eín unsterb- liches Andenken.

Wer die Sammlungen der Universität besucht, sieht neben einander die alien etrurishen Denkmale, welche die Erde dem Tage zurückgegeben hat, und die Kunstwer!c der umbrischen Maler -Schule, zwei Jahitausende liegen zwischen ihnen, aber diese wie jene sind großartig und bedeutend, Freilih seben uns jene alten Sarkophage mit ihren nur halb entziff-rien Schrifizeihen fremd und verwunderlih genug an, und wir ahnen nur ihren Sinn und ihre Bedeutung, während die s{önen Heiligenbilder des Cinque- cento uns leiht gewinnen, und Avge und Gemüth sih ganz bei ihnen befriedigt fühlt. So ausgezeichnet diefe Sammlungen sind, so gewährt es jedoch einen weit größeren Genuß, jene Sarkophage in den Gräbern selbs aufzusuchen, wie jene Bilder in den Kirchen und Klöstern; dier in ihrer eigenen Umgebung sprechen sie deutlicher, beredter zu dem Gefühle,

tendere Versehen, wie sie in einem derartigen Buche nicht zu vermeiden sind, übergehe ich,

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