1845 / 99 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 9. April. Heute erlitten die meisten Quittungsbogen einen weiteren Rücigang, doch stellten sih zu den gewichenen Coursen mehrseitige Käuser ein, Jn vollen Actien war wenig verändert, nur Stettiner höher als gestern bezahlt. Das Geschäft war ziemlich belebt.

2} Amsterdam, 5, April. Die Course der holländischen Staatèpapiere \ind diese Woche bei Mangel an Kauflust -und besonderer Ercignisse etwas heruntergegangen. Wegen des Abrehnungs-Termins vom 1sten d. wurden Integrale ausgeboten und von 645 bis 645; % herabgedrängt, später stcllte sih der Preis auf 647 % und blieb so stehen ; 3prozentige wirkliche Schuld wurde am wenigsten umgesebt, anfangs zu 787% und dann zu 783 %; 3{pro entige Syndikat - Obligationen standen fes auf 934 %z prozentige wirkliche huld dagegen ging von 997 % um 2% niedriger. Die Actien der Handels-Maatshappy chwankten zwischen 151 und 1515 % und holten gestern 1514 9%. Von den Eisenbahn-Actien sind die Haarlem-Rotterdamer wegen der niedrigeren Notizen von Berlin erst von 129 auf 127 % gefal- len und haben sih dann bei wenigem Begehr um 5% erholt; Rheinische fielen von 1142 bis 1135 %, erreichten später aber wieder 114; %. Jn spanischen Fonds sind diese Woche hin und wieder bedeutende Geschäfte ge- macht worden, die Course von Ardoins-Obligationen shwankten dabei zwi- \chen 25% und 247 % und blieben auf 242- % stehen; Coupons wichen von 292% à 304 auf 283 à 29% 9%. Der vorigen Sonnabend bereits ge- Junkene Cours der- portugiesischen Obligationen fiel am Montag noch weiter bis 66% %, bessere Nachrichten über London halfen denselben jcdoch wieder bis 672- % empor. Brasilianische Obligationen Felen bei eisrigem Aus- bieten mit erheblihen Umsäyen von 947 % auf 913 %z nur gestern melde- ten si 30 n Käufer, die 925 % anlegen mußten. Der Geldzins-Cours blieb auf ehen.

Am gestrigen Getraidemarkt wurde 128pfd, bunt. poln. Weizen zu 260 Fl. gekaust; eine Partie unverzollter 120pfd. preußisher Roggen wurde zu 150 Fl. und 123psd. verzollter dito zu 180 Fl. abgenommen. Mit Gerste und Hafer war es flauer gestellt; 1400pfd. oldammer Wintergerste galt auf Lieferung 132 Fl,, 84pfd, neuer feiner Hafer ging zu 98 Fl, ab.

: Auswärtige Börsen. Frankfurt a. M., 6. April 6% Met. 115 6. Bank-Actien p. ul(.

516

2008. Bayr. Bank - Actien. —. Hope 914 G. Suegl. 90G. Int. 63} Poln. 300 Fl. 965 Br. do. 600 FL 97 Be. de. 200 Fl. —.

Hamburg, 7. April. Bank-Actien 1665. Engl. Russ. 114% Ber.

Paris, 4. April. 6% Rente fin cour. 117, 70. 3% Reute fia cour. 85. 70. 5% Neapl. —. 5% Span. Rente 40). Pass. 73

Wien, 4. April. 5% Met. 1214. 4% 1023. 3% 78. Bank-Actien 1643. Anl. de 1834 155%. de 1839 132% Nordb. 1944. Gloggo. 1515. Mail. 1314. Livorn. 1267. /

Meteorologische Beobachtungen.

Abéeads 10 Ube.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags

1845. Morgens 2 Ubr.

8. April. | 6 Ubr. Luftdruck . . .. |334,56'"Par.|333,17'"'Par. 331,45’’’Par.| Quellwärme 7,6° R. Luftwärme ...|+ 0,4° R. S4? R. -+ 5,1° R.| Flusswärme 1,0° R. Thaupunkt ... |— 2,3° R. 1,2° R.|+ 20° R.| Bodenwärme 14° R. Danstsüttigang | 80 pCt. 61 pct. 82 pCt. Ausdäostung 0,006"'Rh, heiter. heiter. Niederschlag 0.

SW., SW. SW. Würmewechsel +- 7,3" é SW. +5,1° R. Tagesmittel: 333,06" Par... +4,39 R... +0,4° R... 68 pc: sW.

Königliche Schauspiele. :

Sedan) 40. April, Jm Opernhause. 42ste Abonnements- Vorstellung. Neu einstudirt: Adrian van Ostade , komische Operette in 1 Akt, von Treitshke. Musik von Weigl. Hierauf: Robert und baie 7 Ub pantomimisches Ballet in 2 Abth. , von Hoguet, Anfang a r.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets zu den gewöhn- lichen Preisen verkauft.

Jm Konzertsaale: 41) Le démon de la nuit, vaudeville en 2 actes, par Mr, Bayard. 2) L’ours et le pacha, folie-vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Freitag, 411. April. Jm Opernhause.

43ste

5 ron : Vorstellung : Der shwarze Domino, komische Oper in 3 Abih,

Scribe. halb 7 Uhr. Herr Hoguet-Vestris, erster Tänzer der großen

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets Preisen verkauft.

sf von Auber, (Dlle. Sophie Löwe: Angela.) 9

: j ‘open Oper zu Pa; wird am Schlusse der Vorstellung mit Mad. Brue ein Pas de deux tzu

zu den erh

Die angewiesenen Billets sind bis Donnerstag, den 10ten d,

ten Billets anderweit verfügt wird.

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 410. gon [0 y

abenteuerlihe

Der Weltumsegler wider Wz, osse mit Gesang in 4 Bildern, frei bearbeitet

dem Französischen des Théaulon und Decourcy, von

Musik von mehreren Komponisten, arrangirt von E. Canthal. (Én Räder, Königl. sächsischer Hof-Schauspieler: Purzel, als Gastrolle Der Weltumsegler wider Willen

Freitag, 14. April. Râder: Purzel, als Gastrolle.)

Oeffentliche Aufführungen.

Zu dem Freitag, 11. April, Abends 7 Uhr, im Saale der (

Akademie statifindenden Konzert des Neh r li ch hen Gesang-Konservator

zum Besten der Verunglückten in Ost- und Westpreußen sind, Billets

1 Rihlr. in den Kunsthandlungen der Herren Schr öder, Unter den ÿ den 23, Bote u. Bock, in der Jägerstraße 42, Zawiß, in der Sin „Akademie an der Kasse,

straße, und bei dem Kastellan der 6 Uhr geöffnet wird, zu 15 Rihlr. zu haben.

———_————_——————— Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen, Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrudtri,

M tags - Angelegenheiten.

(He

welde

Allgemeiner Anzeiger.

_ Bekanntmachungen.

Wiederholte Aufkündigung der Posener 33- [359] prozentigen Pfandbriefe.

Unter Bezugnahme auf unsere Kündizungs-Bekannt- machung vom 3. Dezember 1844 fordern wir die Jn- haber aller damals aufgekündigten , bis jeyt aber noch nit eingelieferten prozentigen Pfandbriese aus, ge- dachte Pfandbriefe unverzüglich an unsere Kasse abzu- liefern. Die speziellen Verzeichnisse aller solchergestalt wiederholt aufgerufenen E A sind bei den beiden landschaftlichen Kassen hierselb| und an den Börsen von Berlin und Breslau ausgehängt, auch in den hie- sigen Zeitungen, in dem Intelligenzblatte hier und in Berlín , in den öffentlihen Anzeigern der Königl. Re- gierungs-Amitsblätter hier, zu Bromberg und Breslau, so wie ín der Berliner Haude und Spenerschen und in der Breslauer Zeitung, eingerückt worden.

Posen den 3. April.

General - Landschafts - Direction.

[154] Befanntmachung. Auf nachbenannten Grundstücken: 1) der hierselbst belegenen, Vol. I. No. 14. Fol. 66, des Hypothekenbuchs eingetragenen Großbürgerstelle des Kaufmanns Aron Warschauer, sind für die ver- storbene Ehefrau des Stellmachermeisters Ludwig Gluth, Rosine Juliane, geb. Krieg, 660 Thlr. Cour. JIllata ‘aus der gerichtlichen Verhandlung vom 1. Dezember 1827, 2) dem zu Siegrothsbruch belegenen, Vol. X. No. 13. Fol. 73, des Hypothekenbuchs eingetragenen Hol- ländergute des Holländers Carl Friedrih Nöhl sind für die Ehefrau des Besipers, Anne Sophie Elisabeth, geb. Weide, aus der gerihtlihen Ver- bauung vom 24, August 1837 1000 Thlr, Cour. 3) dem zu Dreey belegenen, Fol. 120, des alten Hy- pothe enbuhs eingetragenen Büdnergute der ver- ehelichten Vettin, Gottliebe geb. Bell, sind a) für die Geschwister Greifzu, Dorothee Elisabeth 18 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf., Sophie 18 Thir. 7 Sgr. 6 Pf. aus dem Erbvergleihe vom 27. März 1779,

b) für den Amtsrath Clausius 100 Thlr. Cour. aus der Obligation vom 10, Dezember 1779 eingetragen.

Die Dokumente ad 1 und 2 sind verloren gegangen und die Jnhaber der Posten 2d 3 a und b, [5 wie deren Erben, Cessionarien, so wie diejenigen, welche sonst in ihre Rechte getreten sind, unbekannt.

Auf den Antrag der betreffenden Jnteressenten laden wir daher zum Nachweise ihrer Ansprüche :

a) die oben ad 3 a und b genannten Gläubiger, de- ren Erben, Cessionarien oder die sonst in ihre Rechte

___ getreten sind, „,

b) alle diejenigen, welhe an die obigen Forderungen à hlr., 1000 Thlr,, 18 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf.,

- 48 Thlr, 7 Sgr. 6 Pf. und 100 Thlr. Cour. und

die darüber ausgestellten Schuld - Dokumente als E, Cessionarien, Pfand - oder sonstige Briefsinhaber Ansprüche zu haben vermeinen, zu dem auf den 22. Mai 1845, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine unter der Warnung vor, daß die Ausbleibenden mit ihren Real-Ansprüchen auf die verpfändeten Grundstücke wer- den präkludirt und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei- en auferlegt, auch mit Löschung dieser eingetragenen orderungen und Amortisation der Schulddokumente verfahren werden wird.

Neustadt a. d. Dosse, den 3, Februar 1845,

/ * Königl, Land - und Stadtgericht,

[248] Subhastations-Patent. Nothwendige Subhastation. - Die dem Ludwig Friedrih Wilhelm Bielau zugehö- rigen, in Azberg belegenen Grundstü, als : : a) das Gartengut Nr. 3, b) das it ma engut Nr. 4, e) das Zweihufengut Nr. 5, zusolge der ne P Dye RVein ín unserer Registratur einzusehenden Taxe n 367 Thi : Fe, ohne Rüssicht auf die aufhaftenden Auszüge gerichtlich abgeschäyt, sollen in termino den

29, September 1845,- Vormittags 11 Uhr,

an Gerichtsstelle allhier subhastirt werden, Torgau, den 4, März 1845, Königl, Land- und Stadtgericht.

[246] Nothwendiger Verkauf. . Stadtgericht zu Berlin, den 22. Februar 1845, Das ‘in der Grenadierstraße Nr. 9 belegene zur Schlossermeister Gößeschen Konkursmasse gehörige Grund- es i gerdilie) abgeshägt zu 6019 Thlr. 13 Sgr. 9 o am 30, September 1845, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen.

[209 b] Pro: Pai: a

Zur völligen Richtigstellung des Passivstandes. der Verlassenschaft des Kaufmanns C. ‘F. Schröder werden Alle und Jede, welche an selbige aus irgend einem recht- lichen Grunde Forderungen und Ansprüche haben oder zu haben vermeinen möchten, hiermit ausgefordert, solche in einem der auf ‘4 , den 9, u. 23, April und den 7. Mai d. J... jedesmal des Morgens 10 Uhr, angeseßten Liquidations- Termine. anzumelden und gehörig zu bewahrheiten, bei Vermeidung der in termino den 21. Mai c., des Mor- gens 10 Uhr, auszusprechenden Präklusion. '

Datum Greifswald, den 11. März 1845.

Das Waisengerichi, (L. S.) Dr. Teßmann.

Rheinische Eisenbahn- [202 b] Gesellschaft.

Die Jnhaber von

Prioritäts-

Stamm - Ac-

tien ‘unscrer Gesell- hast werden hierdurhch

C D ; h damm aufgefordert, dieZWel-

te Einzahlung mit 10 pCft.

oder 25 Thlr, auf jede Actíe längstens bis zum 15. April d. Vis von welchem Tage die

neuen Actien - Quittungen lauten werden, entweder bei uns oder bei den Herren J. D. Herstatt, - Oppenheim jun. & Co, . Schaaffhausen, Bebte C j e er d., N, Werg if O f 6 | in Aachen, endelssohn & Co,., ; V:

Gebr, Schidler, 19, Beritt einzuzahlen und die in ihren Händen befindlichen Quít- tungen ‘über die geleistete erste Einzahlung mit einzulie- fern, da die neuen Partial-Quittungen über 20 pCt, lauten werden.

Die vorgenannten Bankhäuser werden über die em- pfangenen Zahlungen Interims - Quittungen ertheilen, welche demnächst gegen die von uns vollzogenen förm- lichen Actien-Quittungen umzutauschen sind,

Köln, den 8, März 1845,

in Köln,

“Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschast,

Hirte, Spez, Dir, Subst, i

[252 b] 4 : ¿Hamburger Eisenbahn.

Be

Nah dem Jnhalte der _ von uns ausgegebenen

Quittungsbogen is der

Schlußtermin sür die

fünfte Ein- zahlung

auf die _ Actíen - unserer ;

Gesellschast auf den

1, Mai d. J.

festgeseßt worden und beträgt die ein uzahlende Rate na s der den Actionairs Aebüidrenden Zinsen 18 le 12 gr. pro Actie.

Wir machen hierauf mit dem Bemerken aufmerksam,

| daß die Einzahlungen

vom 15. April an täglich (mit Aus-

nahme der Sonn - und Festtage) bis zum 1. Mai c. in Berlin bei unserer Hauptkasse, Oranienburgerstraße Nr. 17, in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags und :

ín Hamburg im Büreau unserer dortigen Directions-

Deputation, Neustädter Fuhlentwiete Nr. 76, in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags,

angenommen werden.

Ber in Hamburg die Einzahlung per Banco leisten will, hat für jede Actie 36 Mf. Banco 13 S. an die Banco - Conto der Berlín - Hamburger Eisenbahn- Gesellschaft daselbst abzuschreiben. j

Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betressenden Quittungsbogen und außerdem eine Designatioi einzu- reihen, auf welcher die Nummern der leyteren ihrer Reihefolge nach verzeichnet sein müssen. |

* Formulare d diesen Designationen sind- in- unseren Büreaus ín Berlin und Hamburg unentgeltlich zu ha- ben. Einzahlungen, bei welchen die Quittungsbogen nicht von dieser L TORRg ais ausgefertigten Designa- tion begleitet sind, werden zurückgewiesen,

Ueber die eingezahlten eldbeträge wird sofort eine Znterims-Quittung ertheilt, gegen deren Rücfgabe 8 Tage später die Quittungsbogen abgefordert werden können,

Die Quittungen auf den Quittungsbogen werden unter Beidrückung eines Stempels,

ín Hamburg durch eín Mitglied der Direction und

in Berlin durch den Rendanten Schubart vollzogen werden.

er den Termin der Einzahlung versäumt, hat die ín den auf der Rüseite der Quittungsbogen abgedruck- sl. §6. unseres Statuts näher bezeichneten Nachtheile zu gewärtigen,

Zugleich machen wir den Actionairs unserer Gesell- schaft hiermit bekannt, daß, nachdem durch die bisher

eleisteten Einzahlungen 40 pCt, des Betrages der ctien vollständig zur Gesellshafts-Kasse berichtigt sind, gemäß Plenar - Beschlusses Nr, 151. vom 10, Februar d, J, der hierzu dur das Statut ermächtigte Ausschuß diejenigen ursprünglihen Actienunterzeic- ner, welhe ihr Anrecht auf Actien an an- dere übertragen haben oder ferner übertra- gen werden, der persönlihen Verpflichtung ur die ferner zu leistenden Einzahlungen, in Gemäßheit des Königl. preußischen Ei- senbahn-Geseyes vom 3, November 1838, §. 2. Nr. 4, entlassen hat und die denselben entsprehenden Rechte der Gesellschaft fort- an nur gegen die Junhaber der Quittungs- bogen geltend machen wird.

Berlin und Hamburg, den 28, März 1845,

Die Direction der Berlin-Hamburger Eisenbahn- Gesellschaft.

Costenoble. v, Lehsten. Asher, Dr. Conrad. Wolff. Borger. Neuhaus,

Zweite Einzahlung der Lud- wigshafen-Bexbacher Eisen- bahn-Actien.

Mit Bezug auf

d. Bekanntmachung

der Direction der Pfälzischen Lud- wigsbahn und der

d Ani ri aon vom 22. ee „März a. ec. zeigen wir hiermit an, daß

wir beauftragt sind,

die zweite Einzah-

lung von 10% nah Abzug der Zinsen mit

Fl. 48, 20 Kr. fär jede Actie bis incl, den 19. April anzunehmen, und wer-

den die eingereihten Actien entweder #o- gleich, oder am nächsten Tage von einem der

von der Direction beauftragten

frankfurter Häuser quittirt am

händigt werden. Berlin, den 8, April 1845.

____ Nathan & Co, Unter den Linden Nr. ÿ

[303b] g; ° .

Ein Allodial-Rittergut in in östlich. Prov. des preuß. Staates , 30 Meil, von lin entfernt, # Meile von einer der srequent, Chaust belegen, von einem Hauptvorwerke und 3 Neben werken, welches eigex vorgeschrittenen Kultur sich ein und einen Flächenraum von 7920 Morg, unter well 3400 Morg. Weizen- und Gerstboden (in 9 Sl 1100 Morg. sehr guter Roggenboden, 200 Morg, Y sen und 2000 Morg. gut bestandene Forst sich befi besißt, soll wegen Krankheit des Besißers zu einem hßigen Preise bei einer Anzahlung von 35- bis 404 Thlr, verkaust werden. as vorhandene lebende Ÿ ventar besteht iîn 31 Pferden, 62 Ochsen, 76 und Jungvoieh und in 3000 Schafen,

Außer dem Patronat, der Jurisdict, der hoh, 1,10 Jagd hat das Gat noch Ziegelei, Fischerei, Windnisk Geld- und Naturalzinsen. Das herrsch. Wohnhi an welchem ein {öner Garten, is anständig eing tet, und sind die Wirthschafts - Gebäude größtenthä

anz neu, Adressen nimmt das Königl. Jutelligw omtoir in Berlin sub T. 138,“ entgegen.

[306b] Sonnabend, den 12, April,

Im Saale dest Hotel de Russie. Großes Vokal- und J strumental - Konzer!

unter gef. Leitung des Königl, Konzertmeisters jn

Leopold Ganz,

gegeben von

Anton Paris (aus WVarsgay

l Tbeil.

1) Ouvertüre von Beethoven. .

2) Allegro und Rondo aus’ dem 3ten Konze! Beriot, vorgetr, vom Konzertgeber, /

3) Scene und Arie aus Jphigenia in Tauris, v, d. Königl. Opern-Sängerin Frau v, Faßman

4) Le Reve von Artôt, vorgetr, vom Konzertgeber

0 Theil,

9) Ouvertüre von Mozart. 6) 2 Lieder v. Schubert, ges. v, Frau v. Faßmai 7) a. Homaga à Jenny Lind v, A, Ru- ) vorgell binstein, niet b. Etude v, Thalberg, Rubinsi 8) Fantaisie Caprice von Vieutemps, vorzett !

Konzertgeber. i Billets à 1 Thlr, sind in der löbl, Buchhant! des Herrn Schlesinger, Linden 34, im Holel 7 Ube und Abends an der Kasse zu haben, Ans

r, j

302 b] T :

l Herr E. Prudent beehrt sich anf gen, dass er am Donnerstag, den 17. April, Saal der Sing-Akademie sein 5tes Kon zert V stalten wird. Numerirte Billets à 2 Thlr., die 208 ren Sitzplätze à 41 Thlr., sind im-Hôtel de Russte) der löbl. Schlesingerschen Buch- u. Musikhand 34 Linden, und in der Sing-Akademie zu habes,

[305b]

J ul es Ghys (belgischer Violinist ]

ren - Mitglied der Akademieen zun London, Ma und München) beehrt sich anzuzeigen, dals S Sonnabend, 19, A pril, im Saale der Akademie ein Konzert veranstalten wird.

Beil)

b 99.

T

Inhalt

Provinz Sachsen. (Schluß der ¿ung vom 414. März.) Petitionen, (Sißung vom 15. März.) ¡igung und Verwendung der Feuer-Sozietäts-Fonds. Petitionen,

tags 12 Uhr, abzuholen, nah welcher Zeit über die derartig re rovinz Westphalen. (Schluß der 17ten Sipung.) Anträge wegen

f ridtung eines Provinzial -Blinden - Znstituts,

Landtags - Angelegenheiten.

Provinz Sachfen.

Merseburg, 14. März. (Schluß.) Durch eine solche Ver- Le E As Taubstummen - Anstalten auf zwei oder doh auf : wird aber eine bedeutende Kosten-Ersparniß bewirkt werden. Z

Obgleich nun die Provinzial-Stände-Versammlung unter den obi= ; Auseinanderseßungen der Ansicht war: : daß die mit den Seminarien verbundenen vier Taubstummen - An- salten niht als Provinzial - Anstalten anerkannt werden könnten, sondern lediglih als Staats - Anstalten angesehen werden müßten und ihr unbedenklich die Befugniß zustehen dürfte, die zu deren Erhaltung früher bewilligten 4000 Rthlr. jährlich, ganz oder theil= weise zurückzuziehen, / “ft L C ) sh auch mehrere Stimmen für diese gänzliche oder theilweise ridziehung erhoben, so beschloß dieselbe doch mit einer Stimmen= hrheit von 38 Stimmen gegen 28, Ó zur Unterstüßung der Königlichen Taubstummen- Anstalten în der Yrovinz und der Privat - Blinden - Anstalt zu Halle, ohne dadurch cine Verpflichtung anzuerkennen und mit dem ausdrüdlichen Vor- hehalte der künftigen Zurüicknahme, bis zum nächsten Landtage jähr= lh die Summe von 4000 Rthlr. anderweit zu bewilligen und es den ressortirenden Behörden Ali zu überlassen, wie viel von den vorhandenen Taubstummen« Anstalten nah Maßgabe des Be- dürfnisses für die Provinz beizuhalten und wie diese 4000 Rthlr. sür die leßteren und die Blinden - Anstalt zu Halle zu verwenden und unter sie zu vertheilen sein dürften.

Eine noch größere Summe für die gedachten Anstalten zu ge- hren, hat der Landtag deshalb Bedenken tragen müssen, weil sich nedies die Provinzial = Lasten durch die zum Theil ganz neu ge-= afene, zum Theil bedeutend erweiterte Sorge für das Jrren-, rrections- und Landarmenwesen in neuerer Zeit ungemein vermehrt ben ‘und für die Eingesessenen der P sehr drückend zu werden dhen, und weil zu hoffen steht, daß mit den bewilligten Geldmitteln ht allein die für das Bedürfniß erforderlichen Taubstummen-Anstal- , sondern auch die Blinden-Anstalt zu Halle erhalten werden können.

Hierbei kam es nun noch zur Sprache: i daß die von den Angehörigen, Kommunen und Kreisen für Auf= nahme der Taubstummen - Zöglinge in den verschiedenen Tauh= stummen- Anstalten gezahlten Pensionen bis zum Jahre 1844 sehr hoh normirt gewesen sind, indem sie resp. 55, 60, 65, 66, 70 und 7oRthlr. betragen haben, und daß aus den Uebershüssen, da diese Jensionen zur Bestreitung der Pslege-= und Bekleidungs=-, so wie (nderer Spezial-Kosten nicht verbraucht worden sind, ein bei dem Königlichen Próvinzial-Schul-Kollegium in Magdeburg verwalteter vgenannter Central-Taubstummen-Fonds gebildet worden is, welcher h nach Abschluß der Rechnung pro 1844 noch jeßt auf 5945

Rihlr. 25 Sgr. 3 Pf. beläuft, nahdem darans bereits 2800 Rthlr.

pur Unterstüßung des Blinden - Justituts in Halle und 200 Rthlr. ju gleihmäßiger Unterstüßung der Taubstummen - Anstalt daselbst tnommen worden sind.

Wenn nun auch diese Pensionen seit dem Jahre 1844 in allen stalten auf 55 Rthlr. für den weiblihen und 60 Rthlr, für den nnlichen Zögling herabgeseßt worden sind, so fand man in Erwä

ng, daß N in Weißenfels und Halberstadt nur resp. Rthlr, und 42 Rihlr. Pflege- und Erziehungs-Gelder jährlih an

Pslegeältern bezahlt werden und der Vorsteher der Privat= ubstummen-Anstalt zu Halle nur 44 Rthlr. Pension nimmt, wovon er h noch die ren Bedeses mit bestreiten muß, auch diese Pensions=

îße dem wahren Bedürfnisse niht angemessen, sondern noch zu hoch.

Es erscheint aber um so wünschenswerther, die Pensionen so drig als möglich festzuseßen, als dann die Angehörigen, Kommunen

d Kreise sh um so eher bewegen lassen werden, Taubstumme in h Anstalten unterzubringen.

Der Landtag beschloß daher, die ehrfurhtsvolle Bitte an Se, ajestät zu richten, huldreihs| anzuordnen :

daß die Spezial-Kosten, so weit es thunlich, noch mehr ermäßigt und die Pensionen nah dem wirklichen ungefähren Bedürfniß etwa auf 50 Rihlr, jährlich für jeden Zögling herabgeseßt werden.

Uebrigens konnte es der Landtag um so weniger für gerechtfer-

t halten, ‘daß die Pensionen so hoh normirt worden sind, daß aus ‘obiger erhebliher Central-Fonds gesammelt werden konnte, } hon des Hochseligen Königs Majestät, in Folge eines von dem ên Provinzial - Landtage gemachten allerunterthänigsten Antrags, h dem Allerhöchsten Landtags - Abschiede vom 24. Oktober 1828 4, c, den Seminar - Direktoren befehlen zu lassen geruht haben, ! möglichst billige Unterbringung der auf Kosten der Kreise in den ge mmen - Anstalten zum Unterricht änzunehmenden Zöglinge zu

n. s

Es erhoben \ch zwar mehrere Stfkinmen in der Versammlung, e es für nothwendig hielten, daß die Bestände dieses Central

#nds an die Angehörigen, Kommunen und Kreise, welche die Pen- en gezahlt haben, zurückgegeben werden, und andere wünschten, ÿ sie der Provinz für provinzielle Zwecke überwiesen werden möchten.

In Betracht aber, daß die Ausmittelung, wer daran Anspruch hen fönne, höchst \hwierig sein würde, daß die Bezahlung der N Pwesenen Pensionen gleichsam auf ein Kontrakts - Verhältniß 7 gründete, mithin Niemand ein wirklihes Recht auf Rückzahlung Üebershüsse haben dürfte, und im ferneren Betracht, daß die ubstummen - Anstalten, bei welhen diese Ersparnisse gemacht, nicht

4 Provinzial-, sondern als Staats-Anstalten anzusehen sind, so ver- "die \ch endlih die Versammlung dahin: N

ah die Disposition über den mehrgedahten Fonds lediglich den Siaats-Behörden zu überlassen sein werde, rad jedoch die Hoffnung aus, daß die Verwendung desselben nur

„g¿nsten der Taubstummen- Anstalten und anderer, eine ähnliche

' ‘estimmung habender Anstalten ‘in der Provinz, namentli des Blin-

‘-Instituts in Halle, geschehen werde, da der Fonds aus der Pro- 1 derstamme, und Lefbich A auch, eine Petition des Vorstehers (,ivat-Taubstummen-Anstalt zu Halle, Lehrer Kloß, worin dieser

andtag gebeten, seiner Taubstummen-Anstalt eine alljährlih wie- , mende Unterstüßung von mindestens 200 Rthlr. zu bewilligen, idjgedlichen Ober-Präsidenten der Provinz zur angemessenen Be-

tigung aus jenen Taubstummen - Centrgl- Fonds zu empfehlen,

517

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. A dey Co A S Lz N D e O 1 E E P S ¿115g M E I E E

da diese Privat - Anstalt eine andere öffentlihe Taubstummen - Anstalt eno macht und deren Erhaltung daher wünschenswerth erscheint.

Nachdem die Berathung über diesen Gegenstand beendigt war, wurden noch folgende Petitionen vorgetragen :

1) die Petition des Magistrats zu Kochstädt wegen Gleichstellung der Wildschäden-Entshädigungs-Gesche mit den übrigen Ent=- \{hädigungs-Geseßen ;

2) die Petition der Gemeinde Dörstewiß wegen des Schadens, den die Hasen auf ihren Feldern anrichten.

In Bezug auf diese Petitionen wurde auf denjenigen Zusaß hingewiesen, welchen der 6te Provinzial-Landtag der Provinz Sachsen „Zu §. 125 der damals berathenen Forst- und Jagd-Ordnung in Vor- shlag gebraht hat und welcher dahin gerichtet is, daß, wenn ein Wildschaden auf einem Morgen Feld zwei Thaler und darüber be- trage, der Jagd-Jnhaber zu dessen Erstattung verpflichtet sein solle.

Da nun der Landtag anerkennen mußte, daß die jeßigen geseb- lihen Bestimmungen wegen des Wildschadens ungenügend sinb, indem nah selbigen der Beschädigte nur in sehr seltenen Fällen Ersaß des oft erheblichen Schadens erlangen werde, der obige vom 6ten Pro- vinzial -Landtage in Vorschlag gebrachte Zusaß zu der Forst- und Jagd - Ordnung aber den vielfältigen Beschwerden hierüber Abhülfe verschaffen dürfte, so beshloß die Versammlung einstimmig:

“um baldigste Erlassung derselben mit angemessener und genauer

Bestimmung über die Wildschäden-Vergütungen zu bitten.

Für den Fall aber, daß der baldigen Emanirung der beregten Forst- und Jagd-Polizei-Ordnung vielleiht noch Hindernisse entge-

eun stehen sollten, wünschte man, daß wenigstens die zu §. 125 der- selben gemachte Modification baldigst - bekannt gemacht und ihr Ge-= seßeskraft ertheilt werden möchte.

3) Petition eines ländlihen Abgeordneten um Abhülfe mehrerer Mängel der Ablösungs-Ordnung vom 13, Juli 1829,

Die Petition enthält drei Punkte :

a. Erlaß eines Geseßes über die Ablösung der Vorhaltung des Saamenviehes ;

b. die Revision der nah der Ablösungs - Ordnung vom 13. Juli na festgestellten Preise der Dienste und festen Natural -Lei=

ungenz

c. die Abrechnung des Fuhrlohnes und der Reisekosten nah dem nächsten Marktorte von den für Getraide-Prästationen zu zah= lenden Ablösungs-Summen.

Alle drei Anträge waren in Folge einer Petition eines Abgeord- neten der Landgemeinden schon bei dem 7ten Provinzial-Landtage zur Sprache gekommen und von demselben ad a. und b, befürwortet, ad c. aber abgelehnt worden, worauf

ad a. der Allerhöchste Landtags-Abschied vom 30. Dezember 1843 eine Erweiterung der Ablösungs-Ördnungen vom 7. Juni 1821 und 13, Juli 1829, dem Antrage des Bittstellers gemäß, verheißen hat. Da diese Verheißung noch nicht in Erfüllung gegangen is, so hält der Landtag es zwar für wünschenswerth, daß diese Angelegenheit wieder in Anregung gebraht wird, glaubt aber, daß es genügen werde, diesen Wuns im Protokolle auszusprechen ;

ad b. war zuvörderst zu bemerken, daß der §. 56 der Ablösungs- Ordnung vom 13. Juli 1829 zwar festseßt, daß alle 10 Jahre eine Revision der Preise für Natural-Leistungen stattfinden soll, daß aber die Dienste, welchen ein besonderer Abschnitt jener Ablösungs-Ordnung gewidmet is, dabei niht erwähnt sind.

Jn so weit nun der Antrag auf eine alle 10 Jahre vorzuneh- mende Revision der Preise für diese Dienste gerichtet, glaube man solchen nicht befürworten zu können; insoweit er sich aber auf Revision der Preise für Natural - Abgaben bezieht, hält man einerseits dafür, daß ein Antrag auf Anordnung dieser Revision in Gemäßheit der in dem Allerhöchsten Landtags - Abschiede vom 30. Dezember 1843 Il. 34, 3 gegebenen Zusicherung zu stellen sein möchte.

Die s war aber der Meinung, daß es ausreiche, die noch nicht geshehene Erfüllung der“Allerhöchsten Zusicherung im Pro-= tokolle erwähnt zu haben ;

ad c. wurde auf die Verhandlungen der 18ten Plenar - Sißung des vorigen“ Landtags über denselben Gegenstand Bezug genommen, und verlangte ein Theil der Versammlung aus den damals gegen den Antrag geltend gemachten Gründen dessen abermalige Zurückweisung.

Ueber diesen leßten Punkt waren die Meinungen in der Ver=- sammlung verschieden, und es mußte daher zur Abstimmung geschrit- ten werden; dabei wurde von dem Landtage, mit Ausnahme von 30

Stimmen, die Zurückweisung beschlossen.

Merseburg, 15. März. Nachdem in der heutigen 28\ten Plenar -= Sipung der Provinzial - Stände - Versammlung bekannt gemacht worden war, :

daß ein Bericht des Herrn Regierungs - Präsidenten von Krosigk vom 29, November 1843 über die bisherige Verwaltung resp. Be= nußung und Verwendung der den aufgelösten alten Feuer-Sozietäten zugehörigen Fonds abgedruckt sei und in Empfang genommen wer= den könne, : E wurde von dem dazu ærnannten Deputirten ein sehr- ausführlicher Vortrag über die Angelegenheiten des Provinzial - Stäudehauses, namentlih die an demselben ausgeführten Bauten und die erfolgte Einrichtung der ersten Etage desselben, welche zur Wohnung des jedes- maligen Landtags-Marschalls bestimmt ist, ingleichen über die darüber und über die General - und Spezialkosten des 7ten Provinzial-Land- tags gelegten Rechnungen, gehalten. e :

Die gesammten Bau - und sonstigen Einrichtungskosten werden sih auf circa 11,200 Rthlr. belaufen, wovon schon früher 6700 Rthlr. von der Provinz aufgebracht sind, so daß noch circa 4500 Rthlr. aufzubringen sein werden. i i N

Zwar verlangten einige Stimmen, daß diese Kosten, gleih den General=- und Spezialkosten der Landtage, von den verschiedenen Stän- den nah demselben Verhältniß, wie sie auf dem Landtage repräsentirt sind, aufgebraht werden; allein man überzeugte sich davon:

daß der sehste Provinzial - Landtag in der 37sten Plenar -Sizung sich in Bezug auf die Aufbringung der Einrichtungskosten des Ständehauses durch Einstimmigkeit dahin geeinigt hat, dieselben niht nah dem gedahten Aufbringungs - Modus, sondern nah der Bevölkerung ausnahmsweise für diesesmal und ‘ohne Konsequenz für die Zukunft aufzubringen, da es \ch hier um die Einrichtung eines der ganzen Provinz geren Landtagshauses handle, und daß: dies von des Königs ent durch den Landtags - Abschied vom 6. August 1841 ausdrüdcklih genehmigt worden if, und gab daher obiges Verlangen wieder auf. :

Hierbei wurde jedoch noch ausdrücklih bevorwortet: i

daß dieser Aufbringungs-Modus durchaus keine Folge für die Zu- kunft geben könne, daf die Einrichtung des Ständehauses nunmehr als abgeschlossen angesehen werden müsse, und daß nun alle in Bezug auf‘ das Ständehaus vorkommenden Ausgaben nah ihrer Reprüsentation auf dem Landtage von den Ständen aufgebracht

werden müssen.

Donnerstag den 10!“ April.

Der Landtag beschloß demnächst einstimmig :

der bisher durch den Landrath und Kammerherrn von Helldorffff

auf St. Ullrich und den Magistrats-Assessor Köppe hier gebildeten

Deputation nit allein Decharge wegen der gelegten Rehnun zu

ertheilen, sondern ihr auch für die sorgfältige und umsihtige Vers

waltung der Ständehaus - Angelegenheiten einen besonderen Dank

auszusprechen. .

Eine gleihe Danksagung wurde für den Landtags=-Abgeordne- ten Dr. Lucanus aus Halberstadt votirt wegen der Mühwaltung, die er bei Anschaffung des Bildnisses Sr, Majestät des hochseligen Königs übernommen.

Zu Mitgliedern der ständishen Deputation für Verwaltung des Ständehauses wurde der Landrath und Kammerherr von Hell- dorf u St. Ullrih und der Magistrats - Assessor Keferstein hier- selbst resp. wiederum einstimmig erwählt.

Sodann wurden folgende Petitionen vorgetragen, berathen und entschieden :

a. die Petition mehrerer Ortsvorstände des bitterselder Kreises auf Emanirung einer Dorf- Ordnung,

b. die Petition einiger Gemeinden des Kreises Wolmirstädt um eine bessere Landgemeinde-Verwaltung,

c. die Petition eines ritterschaftlihen Abgeordneten auf Einfüh- rung von Repräsentanten în den Landgemeinden,

Schon der 7te Provinzial - Landtag hatte in Folge einer einge- gangenen Petition Sr, Majestät dem Könige die ehrfurhtsvolle Bitte vorgetragen : '

1) eine die öffentlichen Verhältnisse der Landgemeinden im Allge- meinen regulirende Dorf-Ordnung Allergnädigst entwerfen und diesen Entwurf demnächst dem Provinzial-Landtage zur Begut- atung vorlegen, und

2) baldmöglichst eine Allerhöchste Verordnung wegen zweckmäßiger f *agugeia der Landgemeinden Allergnädigst ergehen zu assen.

Se. Majestät haben darauf im Landtags-Abschiede vom 30. De- zember 1843 sub Il[, 22 zu resolviren geruht :

wie Allerhöchstdieselben gern geneigt wären, den durch veränderte

Zustände îm ländlichen Gemeindewesen veranlaßten Mängeln nah

Bedürfniß dur besondere legislative Festseßungen Abhülfe zu ver-

schaffen, wie jedoch das Bedürfniß eines die Kommunal - Verhält-

nisse in ihrem ganzen Umfange umfassenden allgemeinen Gesehes nicht anerkannt werden könne.

Unter diesen Umständen ‘hielt es der Landtag nicht für nothwen- dig, die Bitte Sr. Majestät nohmals vorzutragen , zumal dem Ver=- nehmen nach bereits Regierungs - Kommissarien ernannt sind, welche die Materialien zu einer Dorf-Ordnung in den verschiedenen Theilen der Provinz sammeln sollen, und beschloß nur den Wunsch in dem Protokolle auszusprechen :

daß die Dorf-Ordnung bald ausgearbeitet und dem Landtage vor-

gelegt werden möchte.

2) Die Petition der Gemeinden Wülperode, Göddeck„enrode und Isingerode, worin \sich dieselben über den Wasserschaden beschweren, den ihre Feldmarken durch die seit Erbauung der Braunschweig- Harzburger Eisenbahn veränderte Leitung des Ockerflusses erleiden, und um Abhülfe bitten.

Aus den deshalb von dem Herrn Landtags - Kommissarius ge- machten Mittheilungen geht hervor:

1) daß die gedachten Gemeinden dur den Eisenbahnbau im Odcker- thale von Seiten der braunshweigischen Regierung allerdings sehr beeinträchtigt worden z

2) daß auf olge Beschwerde der Gemeinden bereits im Jahre 1843 durch die Königliche Regierung Lokal-Revisionen angeord- net, Nivellirungen aufgenommen und ein Bauprojekt und Ko- sten - Anschlag unter 2ufzas einer Geldbeihülfe aus Staats= Fonds ausgearbeitet worden sind ; daß sie den verlangten Schuß und einen Beitrag zu den Kosten aus öffentlihen Fonds als Unterstühung bereits erlangt haben würden, wenn sie nicht vorgezogen, anstatt des ihnen von Sei- ten der Regierung vorgeschlagenen, ein eigenes Bauprojekt, dessen Unzweckmäßigkeit fich jeßt ergeben, zu verfolgen, indem die von ihnen vorgenommenen eigenmächhtigen Bauten dem Wasser-Andrange im vorigen Herbste niht widerstehen konnten und wieder weggerissen wurden;

4) daß sih die Gemeinden jebt bereit erklärt haben, den ursprüng- lich von Königlicher Regierung vorgeschlagenen Bau, insoweit ihre Kräfte es gestatten, in usführung zu bringen, und daß für diesen Fall fich die Regierung bereit erklärt hat, troß der durch die längere Renitenz der Gemeinden verursachten Mehr=- kosten, einen angemessenen Beitrag aus Staatsmitteln höheren Orts zu beantragen.

Da jedoch, wie zugegeben worden is, der den drei Gemeinden zugefügte Wasserschaden durch den von der Herzoglih braunshwei- gischen Regierung unternommenen Bau der Eisenbahn verursaht wor- den ist, mithin weder die Gemeinden, noch der preußische Staat, sor- dern lediglich und allein die Herzoglich braunshweigische Regierung verpflichtet sein dürfte, die zur ferneren Verhütung dieses Wasser- shadens nothwendigen Schußmaßregeln auf ihre alleinigen Kosten auszuführen und den bereits verursahten Schaden zu erseben, so schien zwar G Landtage die Beschwerde niht ganz unbegründet, allein in Betracht, ;

daß dieselbe in den höheren Verwaltungs-Jnstanzen noch niht an-

gebracht is, z L S k

trug man dohch Bedenken, sie bei des Königs Majestät zu befürwor-

ten, und konnte es auch nicht billigen, i f daß in der Petition der Gemeinden der Anerbietungen der König- lihen Regiernng niht die mindeste Erwähnung geschehen, das

Sachverhältniß vielmehr in einem ganz anderen Lichte dargestellt

und namentlih gesagt worden ist, daß von Königliher Regierung

bis sept gar nihts geshehen sei, was offenbar auf einer Unwahr= eit beruhe.

\ 3) A. Die Petition der Stadt Magdeburg auf Zulassung der

Oeffentlichkeit der Stadtverordneten-Versammlungen z

B. die Petition der Stadtverordneten zu Naumburg

a. wegen unbeschränkter Zulassung der Stellvertreter zu den Stadt- verordneten-Versammlungen, ;

b. wegen Aufhebung der in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 19, April v. F: ausgesprochenen Beschränkungen bei Veröffent- lihung der Verhandlungen der Stadtverordneten durch den Druck (der dritte Antrag dieser Petition wegen Abänderung des §. 48 der revidirten Städte - Ordnung is bereits früher vorgetragen). ate;

die Wetition der Stadt Zeiß wegen Oeffentlichkeit der Stadt- C Ie event. wegen Zulassung der Stell- vertreter zu denselben; ;

. die Petition mehrerer Einwohner zu Kalbe, betreffend die Oef- fentlihkeit der Stadtverordneten-Versammlungen z

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