1845 / 102 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Littau leistete der Landsturm mít der dort stationirten Znfanterie-Compagnie lange Widerstand, mußte sich aber endlich zurückziehen, weshalb auch die Truppen an der Emmenbrücke, um nicht abgeschnitten zu werden, zurüdckbe- rufen wurden, wiewohl sie siegreih ihren Posten behauptet hatten. Auf diese Weise gelangte die Vorhut des Feindes Abends 6 Uhr über Littau bis nahe an die Stadt; die Hauptmatht desselben lag in Littan und der Umgegend. Die Emmenbrücke wurde bald wieder von den bei Hellbühl zurückgeschlagenen Compagnieen des Bataillons X. Schmid beseyt. Da der Feind bereits von Littau herabrüdte, schickte ih ihm noch einen Theil der so eben angelangten Trup- pen von Obwalden entgegen, während einige von Nidwalden sih nah der Emmenbrücke zogen. Die Truppen von Obwalden vermochten den von Lit- tau vordringenden Feind nicht mehr aufzuhalten und kehrten in die Stadt zurück, ih detaschirte einen Theil gegen Kriens und das Renggloch, den anderen Theil mit drei Compagnieen von Nidwalden, so wie das Bataillon Schiffmann, auf den Gütsch, mit dem Befehl, dort Posten zu fassen und den Wald zu rekognosziren. i i i

Die Nacht vom 31. März-auf den 1. April versloß hier ruhigz was sich bei Malters und Schachen ereignete, is Jhnen bereits durch die mit- getheilten Rapporte der dort stationirten Truppen - Chefs bekanut. Den 4. April, Morgens 4 Uhr, zog ih mit einer Kolonne, bestehend aus 3 Com- paFnieen des Bataillons Kost, aus den Bataillonen von Uri, Zug und Ob- walden, nebst den dazu gehörigen Scharfschüßen-Compagnieen und der hal- ben Batterie Schwyzer, zum Baslerthor hinaus, um die Vorposten der Freischaaren zurückzudrängen. Die im Gütsh liegenden Truppen, \o wie die an der Emmenbrücke, in Kriens und Hochdorf, hatten Befehl, unsere Bewegung auf den Höhen durch den Wald so wie auch jenseits der Emme zu unterstüßen. Jn der Sentimatte ließ ih hierzu als Signal 3 Kanonenschüsse abfeuern. Jn der Vorstadt außer der Senti fan- den wir keinen Widerstand, die Häuser waren {on von den Freischaaren wieder verlassen, nur trafen wir einige versteckt gebliebene Jndividuen und zurüc{gelassene Waffen und Effekten derselben. Wir rückten auf der littauer Straße vor und vernahmen bald Schüsse links oben im Gütshwald ; ih detachirte die Jäger und Scharfshüßen gegen diese Seite an den Wald, wo sie mit den dort liegenden Freishaaren in Kampf geriethen. Mit Hülfe der vom Gütsch herziehenden Truppen wurden viele der sich verzwei- felnd wehrenden, àäber t apepenten Sreischaaren niedergeschossen und ge- fangen. Die wohldirigirten Kanonenkugeln zersprengten die auf der Höhe des Berges noch in Position versammelten Feinde vollends, welche sich nun, durch die hinansteigende Jufanterie noch mehr gedrängt, vollkommen zurück- zogen; so- gelangten wir, nachdem der ganze Wald und Berg längs der Straße und die Wälder und Anhöhen rets derselben gesäubert, nach Lit- tau, von wo, ih einen Theil meiner Truppen, das Urner Bataillon nebst Scharfschüßen - Compagnie, das Landwehr - Bataillon Kost mit 2 Kanonen zur Verfolgung der Flüchtlinge unter das Kommando des Oberst Elgger stellte und den Rest wieder nah Luzern führte.“

Kanton Genf. (Basl|. Ztg.) Am 4. April hatten sich etwa 300 Radikale in einem Wirthshause vor der Stadt versammelt und über einen Handstreih gegen das Rathhaus, - so wie über die Ein- sebung einer provisorischen Regierung, berathen. So wie diese Nach=- riht sih in der Stadt verbreitete, eilten Hunderte von Freiwilligen zum Schuße des Rathhauses herbei und zwei Miliz - Compagnieen rüten in die Kaserne. Die Spannung stieg auf die Nachricht , daß mehrere waadtländer Emissare der radikalen Versammlung beiwohnten ; als jedo gefragt ward, wer sofort gegen das Rathhaus ziehen wolle, fanden sich nur etwa dreißig, so daß die Versammlung si auflöste und die Theilnehmer einzeln nach Hause gingen. Die Nacht ist ruhig verflossen.

Dem Schwäb, Merk. wird aus der Schweiz vom 5. April geschrieben: „Es is nun keinem Zweifel mehr unterworfen, daß vor- läufig wenigstens den kriegerischen Volksbewegungen eine Gränze geseßt ist und keine weiteren Verwickelungen aus den luzerner Ereignissen si ergeben werden. Zwar hat Abyberg mit 1400 Schwyzern nebst dem Zuger Kontingent gegen das Aargau hin die luzerner Gränzen beseßt, es hat aber dieser Schritt durchaus feine offensive Absicht, und er i einzig deshalb gethan worden, um die etwaige Wieder- holung eines Angriffes auf Luzern abzuhalten. Die entschiedene Stellung, welche die berner Regierung jeßt gegenüber der sogenann- ten Volkspartei einnimmt, und welhe, wenn eine Woche früher ge- nommen, siherlich das luzerner Blutbad verhindert hätte, muß die beruhigendsten Gefühle einflößen. Jn einer am gestrigen Tage in ihrem Kanton bekannt gemachten Proclamation erklärt sie sih ent- schieden gegen jede ungesepliche Bewaffnung und versichert, alle ihre Kräfte aufbieten zu wollen, um dem geringsten Versuch, die geseßliche Ordnung auf irgend eine Weise zu stören, fräftigst zu begegnen. Am allerbedeutendsten müß unter den dermaligen Umständen die Maßregel erscheinen, welche der berner Regierungsrath gegen die Tagespresse genommen. Aus den Kantonen Aargau und Solothurn lauten fort- während die Nachrichten so beruhigend, daß für jeßt die Gefahr eines Aufstandes vollkommen beseitigt zu sein scheint,

S panien.

& Madrid, 1. April. Die Gründe, welche zu den zahlrei- chen Verhaftungen hier und in der Umgegend der Hauptstadt Veran- lassung gegeben haben, sind noch immer nit enthüllt, wenn sich gleich aus den bekannten politischen Gesinnungen der Verhafteten der Schluß ziehen läßt, daß es auf ein N Dot Sn Unternehmen abgesehen war. Jun Fuencarral, der ersten Post= Station auf der Landstraße nach Bayonne, wurden in einem Privathause 680 vollständige Uni- formen, wie die hiesigen Polizei - Soldaten sie tragen, vorgefunden. Vermuthlich waren sie dazu bestimmt, den Vershworenen als Deckmäntel bei Ausführung ihres Vorhabens zu dienen. Die \hleunige Abreise eines (deutshen) Obersten, des Chefs der hohen Polizei, von hier nah Sevilla, soll mit den gemachten Entdeckungen ín Verbindung stehen. Die Revolutionairs seßen unterdessen alle Mittel in Bewegung, um-durh Aussprengen der abenteuerlihsten und unbegründetsten Gerüchte die Aufmerksamkeit der Regierung irre zu leiten. Direkte und zuverlässige Naqhrichten von Barcelona melden, daß die öffentliche Ruhe nur durch eine Bande von 30 bis 40 Straßenräubern, den sogenannten Tra- bucairs , unterbrochen wird, die s{hwer zugänglichen Höhlen ihre Schlupfwinkel haben und an der auf dem Lande vereinzelten, in Strecken geseßten Bevölkerung einen Anhalt finden. Die Gegend, in welcher die Bande haust, wird gegenwärtig mit Truppen umstellt, ta hes Barcelona, Gerona, Tarragona und Lerida abgeschickt

urden.

Die Regierung hat einen neuen Kontrakt mit der S. Fernando- Bank abgeschlossen, vermöge dessen lehtere zu Gunsten der Staats- Kasse für die Monate April, Mai und Juni einen Kredit von 180 Millionen Realen (monatli je 60 Mill.) eröffnet, (S. Al lgem. Preuß. Ztg. Nr. 101.) Die Bedingungen sind für die Regierung drückender als bisher, und die verschiedenen Kapitalisten, die bisher diese Operationen gemeinschaftlih mit der Bauk unternahmen, haben f jeßt zurückgezogen. , Die Abgaben werden übrigens jeßt mit einer olhen Strenge eingetrieben, daß man auf unangenehme Vorfälle in den Provinzen gefaßt sein darf. :

In der gestrigen Sipung des Senates begann die Diskussion des, dem Regierungs-Antrage gemäß, auf Zurückgabe der unverkauf- ten Güter der Weltgeistlichkeit gestellten Gutachtens. Auf verschiedene durch den Marquis von Miraflores gemachte Bemerkungen erwiederte Herr Martinez de la Rosa, die Regierung sei zu der Erwartung be- rechtigt, daß die Unterhandlungen mit dem päpstlihen Stuhle, sowohl über die politishen, als über die Firhlihen Verhältnisse, binnen furzem unter den günstigsten Aussichten eröffnet werden würden. Indessen stellte der Minister ausdrücklih in Abrede, daß sie die Abschließung eines Konkordates beantragt habe oder beabsichtige. Der Finanz-

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Minister erklärte, daß auch diejenigen Nationalgüter, deren Käufer wegen nit geleisteter Zahlung auser Besiß geseßt würden, an die Geistlichkeit zurückgegeben werden sollten. Nach einigen den Gegen- stand selbst niht betreffenden Diskussionen wurde heute der Antrag durch 76 Stimmen gegen 4 angenommen.

Ein Blatt, welhes Mittheilungen aus dem Staats-Ministerium erhält, behauptet, der Jnfant Don- Francisco werde sich mit einer Schwester der Königin Christine vermählen, und aus dieser Veran- lassung wäre das Gerücht entstandeu, daß das Linienschiff „Sobe- rano“’ von Cadix auslaufen solle, um den Grafen von Trapani hier- her zu führen. Das Blatt la Esperanza enthielt gestern Abend einen ausführlichen, sehr beahtungswerthen Artikel, in welchem die Königin Christine dringend aufgefordert wird, ihr Gewissen zu Rathe zu ziehen, ehe sie die Einwilligung zur Vermählung ihrer Königlichen Tochter mit dem erwähnten neapolitanischen Prinzen ertheile.

Der englishe Gesandte hat der hiesigen Regierung zugesagt, das den Spaniern so lästige englishe Pontonschiff solle aus dem Hafen von Havanna zurückgezogen werden.

3proc. auf 60 Tage 345. 5proc, auf 60 Tage 251,

Griechenland.

22 Athen, 26. März. Dur Cirkular des Finanz - Ministers an alle Kassirer des Reichs sind diese unterm 1. (13,) März ange- wiesen, Banknoten der National-Bänk für 25 und 50 Drachmen auf Verlangen der Jnhaber gegen baare Münze umzuweseln, eine große Begünstigung für die Bank und ein Mittel mehr, deren Noten besser in Umlauf zu seben.

Der Oberst Johannes Staikos is als Deputirter für Trichonia anerkannt worden. Eine Menge Deputirten sind in der Armee zu höheren Graden befördert worden; unter Anderen wurden Christako= poulos, Rigas Palamides, Georg Notaras, Lykurgos Chrestenetis und A. Georgoudas zu Obersten ernannt. Der Justiz- Minister Balbi hat um seine Entlassung gebeten, angeblih, weil er die vorstehenden Beförderungen nicht gutheißen wollte. j

Kolettis hat dem Senat den Geseß- Entwurf zum neuen Qua- rantaine-Geseß eingereiht,

Fräulein Helene Botassis, aus einer der angesehensten Familien der Pie, Spebia und Tochter des früheren Finanz - Ministers unter Graf Armansperg, isst an der Stelle der jüngst mit dem österreichi- shen Capitain Kudriaffsky verehelichten Baronesse von Wiesenthau zur Hofdame der S ernannt worden. j

Am 9. (21.) d. M. wurde von der betreffenden Kommission der Bericht über das vorgeschlagene organische Finanzgeseß der Kammer vorgelesenz er enthält einige Modificationen, wodurch 70,000 Drach- men jährlih erspart werden. Das Gehalt des Premier - Ministers A On Dr., das der anderen Minister auf 800 Dr. monatli estgestellt.

Die sogenannte Königliche Runkelrüben-Zudckersiederei-Compagnie hat am vergangenen Sonntag den Actionairs einen Rehenschasts-Be= riht abgelegt, woraus hervorgeht, daß die Compagnie herrlihe Ge- {häfte machen würde, wenn es niht am Besten, an den Rüben, fehlte. Anstatt der nöthigen 10 Millionen Oka jährlich kann man nur etwa 200,000 Oka Rüben produziren. Durch diesen fatalen Um- stand kommt das Pfund Zucker guf ungefähr 10 Gulden zu stehen.

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 12, April. Das Geschäft war heute ungleich s{wächer als gestern , und nur in ejnigen. Effekten, als Rheinische, Rotterdamer und Oesterreichishe Bahnen, war der Ümisáp zu besseren Coursen ziemlich belebt,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, déi 10, April 1845,

_ Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 20 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf., Cshlehte Sorte) 1 Rthlr, 9 Sgr. 7 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9-Pf. ; große Gerste 1 Rthlr, 5 Sgr. 5 Pf, auch 1 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf. fleine Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sr. 10 Pf.z Hafer 27 Sgr., auch 21 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 43 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Nthlr. 27 Sgr. 7 Pf.,, auch 1 Rihlr. 22 Sgr. 10 Pf, und 1 Rihlr, 18-Sgr,z Roggen 1 Rihir. 8 Sgr, 5 Pf., auch- 1 Nthlr. 6 Sgr.

Mittwoch, den 9, April 1845,

Das Schock Stroh 9_ Rihlr. 10'Sgr., auch 8 Rihlr, 5 Sgr, Der

Centner Heu 1 Rthlr, 5 Sgr., auch 20 Sgr. Kartoffel - Preise. Der Scheffel 45 Sgr., auch 10 Sgr. Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 5. April 13% Rthlr.,, am 8, April 13% Riblr. und am 10, April d. J. 135—134 Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr, 200 Quart à 54% oder 10,800 % nah Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäst.

Berlin, den 10. April 1845,

Die Aeltesten der Kausmannschast von Berlin,

B erl ner B68 r e. Den 12. April 1845.

Pr. Cour. Brief. | Geld,

Pr. Cour. Brief. | Geld | Gem,

205

Fonds. Aclien. |5

St. Schbuld-Sch. 1005 | 99% [Brl.Potsd.Bizsenb. Prämien - Scheine do. do. Prior.ObI. d, Seeb.à O T. 94% [Mgd. Lpz. Risenb. Kur- u. Neumärk. de. do. Prior.ObI. Schuldversche. 99; Berliner Stadt- Obligatiouen Dauz. do. in Th.|— Wezstpr. Pfandber.|33 Grossh. Pos. do. do. do. Osútpr. Pfandbr. Poum. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

1 2

Berl. Anb. Eisenb.

do. do. Priór.Obl.

Düss.Elb. Eisenb.

do. do. Prior.ObI. Rhéin. Eisenb.

doe. do. Prier.Obl.

da.v.Staat garant.

Brl.Frankf. Eisub.

do. do. Prior.Obl.

Ob.-Schles. Eisnb.

do.Lt.B. v.eingez.

«-St.B.Lt. A. u.B.

agd.-Halbst.Eb.

13!¿Br.-Schw.-Frb.E

115 do. do. Prior.Obl.

45 [Boun-Kölner Esb.

184 158 107

993

132 119 1384

Gold al marco. Friedrichsd'’or. Anud.Gldm. à 5 Th. Discon(o.

aaa a| |aeaoaLa [pan ja|an

- Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld. 140% _

1505 1495 6 25;

101 99%

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuùs. 100 Thlr. - : : d Frankfurt a. M. aüdd, W.. ooooo. ' 56 20

1073

Answärtige Börsen. Amsterdam, 8. April Niederl. wirkl. Sch. 64/. 69% b, 5% Span. 2557. 3% do. 42. Pass. 75. Ausg. —. Zinsl 81, Sek. —. Pol. —, Oesterr. —. 4% Russ. Hope 937. Antwerpen, 7. April. Zinsl. —. Neue Anl. 245. Frankfurt a. M., 9. April. 6% Met. 1143 G. Bank-A etie, 2010. Bayr. Bauk - Actien 750 G. Hope 912 G. Süegl. 903 6. Iu h Poln. 300 Fi. 965 Br. do, 600 Fl. 97% Br. do. 200 Fl. 30% Ber. Dam Er 10. April. L 09! 1665. hes Russ. L143, ondon, 9. April. Cons. 5 Ard. 295. Pass. 7, E ina Geschäftsbetrieb der Seehandlung. Modifizirung mehrerer Sch. 17%. Int. 637. 5% —. Port. 653. Bras. 87, Mex. 351, Peru j E f v4 en der Posigeseße. Provinz Posen. Bie Siu Paris, 7. April. 6% Rente fu cour. 117. 60. 3% Rente fin cour, § fpreußis e Eisenbahn. 5% h N es Ta aa Tin Gs Tot 3% 78 “indien und China, London. Neueste Post, » T. Apr e 16 - 2 78. n Z i . M. - 1648. Axl. de 1634 155%, de 1829 132%, Nora” 1932 e enbahnen Schreiben aus Frankfurt a, M. (Franksurt - Kasseler Mail. 1325. Livorn. 1275. Y bahn.

Die am 19ten v. M. in der Garnison - Kirche durch den König Su LEEEe E. f E atr ee erung des (jy ; en Vratoriums: „Der Tod Jesu“, hat einen Reinertrag von 5444, î 6 Sgr. geliefert, wovon die Kasse der Erwerbschulen die Hälste mit N L andtags -Ange le ge nheite n, Z Ei nas e De cs „innigsien ais: Geo wir dem B deus nternehmer und allen Mitwirkenden, namentlich den Königlichen E rovinz Bra è : rinnen Dlles, Tuczek und Burchhardt und den Königlichen Sän ei P T S Bn L Mantius und Zschiesche , widmen , bringen wir obige Zutvendung bia) zur öffentlichen Kenntniß. Berlin, den 6. April 1845. : Direction der Erwsrbfchulen.

Die Privat-Mittheilungen vom 3ten und 4ten d. M. in der Vossis Zeitung über den Hochstand der Elbe und den Umfang einer desu Gegend - leberfluthung können von uns nicht bestätigt werden ; sie ti

6 102,

Prew,

Inhalt.

Berlin, 10. April. 32ste Plenar-Versammlung. Dem

häftobetrieb der Königlichen Seehandlung beziehen, nämlich 1) eine christ des hiesigen Magistrats, worin der Antrag gestellt wird: Landtag möge ein von den hiesigen städtischen Behörden an des nigs Majestät gerichtetes Gesu, die Unternehmungen der See- dlung einer Prüfung durch die Ministerien des Jnnern und der von uns unberüsichtigt bleiben, fürchtete man hier nicht, daß sie ganzen zu unterwerfen, befürworten, und 2) ein Gesuch mehrerer seien, unsere Freunde und Bekannte außerhalb zu ershrecken, Wir f aidehändler, worin die gewerblihen Unternehmungen der See- Leptere dieserhalb ganz beruhigen, indem Stadt und Umgegend 14 Mbsung vom Standpunkt der Staats- Oekonomie und des Rechts g t e auten gvährend in dieser Zeit leider vicle Gege ffen werden, an diese allgemeine Ausführung aber der spezielle Wasserstande dur Elben bert S Da taus ‘Könt, ld ‘fand trag geknüpft wird, bei des Königs Majestät zu erbitten, daß der

Salt ine Deicbstreck Q-Paup - Königliche Landnhj handlung aller innerer Handel untersagt und ihr befohlen werde, E V N CWNTEME vorIUgNQ Iu unterstügen für nôthig, en einer bestimmten Frist entweder die in ihrem Besiß befind=-

es vorgekommen , daß, um die Arbeiter zusammenzuhalten, einma 5 H y ù

zwar Mi: de M die Sturmglocke Mgeribit are ist, Alle il Mühlen und Fabrik - Anlagen zu veräußern, oder den Absaß

Anführungen der Privat - Mittheilungen haben Separat-Zwed Fabrikate nur überseeisch zu vermitteln. / Gegenstande, und indem wir selbige übergehen, halten wir gui, dara F Jn dem Aus\huß-Gutachten, dessen Gange der Landtag bei der merksam zu machen, daß jene Zeitungs-Artikel vom 29sten y, M, (Virathung P te, wird nah einer historishen Darlegung der Be- dlung desselben Gegenstandes beim 8ten Provinzial-Landtage vor=- mlih hervorgehoben, daß die Sache dur den Bericht, welchen Chef der Seehandlung unterm 30. November v. J, an des Kö- è Majestät erstattet, so wie dur die darauf unterm 15. Februar , erlassene Allerhöchste Kabinets-Ordre, welche eben so wie jener iht veröffentlicht worden, eine sehr wesentliche Veränderung erlit- habe, Da des Königs Majestät auf Grund jenes umfassenden ichts Sich über die bisherigen Unternehmungen der Seehandlung annt und billigend ausgesprochen, zugleich aber befohlen habe, neue Fabrik-Anlagen von diesem Justitut niht weiter unternom- st werden und nur ín außerordentlichen Fällen und aus überwie-= den Gründen für die allgemeine Landeswohlfahrt auf Grund höchster Entscheidung Ausnahmen stattfinden sollen, so hat der ¿chuß es nicht für passend erachtet, gegenwärtig in dieser Ange- nheit zu petitioniren. Gleichwohl geht das Gutachten au auf materielle Prüfung der erwähnten beiden Gesuche ein, und führt „daß in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 14, Februar d. I, 118 mehr zugesichert worden, als Seitens des hiesigen Magistrats niragt war, indem die Prüfung, welhe nah dem Antrage den histerien des Junern und der Finanzen übertragen werden sollte, Majestät der König Allerhöchstselbst Sich verdedültés habenz daß hierin tanzen.) Anfang 6 Uhr, etition der Getraidehändler in ihrem ersten Theile, nah welchem die Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets zu den ei nehmungen der Seehandlung nicht weiter auszudehnen, gleichfalls als Preisen verkauft. g durch jene Kabinets-Ordre zu betraten, der zweite Theil Die angewiesenen Billets sind bis Sonntag, den 13ten d, F Eesuhs aber, der ein Aufgeben der hon bestehenden gewerb-= tags #2 Ubr, abubolen, nach welcher Zeit über bie berartiz rj" Unternehmungen verlangt, um beshalb nicht geeignet zu erflä- Jm Schauspielhause. 68ste Abonnements-Vorstellung: 4 Königs Majestät erst vor wenigen Wochen den dermaligen Zu=- Wespe, Lustspiel in 5 Abth., von R, Benedix : d der gewerblichen Unternehmungen der Sechandlung, nach vor- Montag, 14, April. Jm Schauspielhause. 69e Abonnen-der Prüfung genehmigt haben, voraussichtlich dieses Aufgeben nicht Vorstellung: Sie is wahnsnnig. (Herr Karl Devrient, vom die namhaftesten Verluste zu Pes scin würde , hierzu

oftheater zu Hannover: Baronet gb, Mr ein dringendes Motiv um \o weniger vorliege, als der Nachweis U S Dol Bua: ¿Dee K Ie Qa i t geführt sei, daß die Unternehmungen der Seehandlung eine über-

/ 15, il, Î : ‘cenudend lästige Beschränkung oder Bedrückdung des Publikums zur exteaordinalte. Bénéfice de retratee Mle dals, Bej e uIYEe Hütten, vielmehr die Yeilsame Wirkung wenigstens einhelace die

vault. Le spectacle se composera de: 1) Les premières de Richelieu, vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard. (18 Mélanie paraîtra pour la dernière fois dans le róôle de Ri lieu.) 2) Le dey. d’Alger à Paris, vaudeyville en 1 acte, Mr. Mélesville. (Mlle. Tuczek, première chanteuse de lo Royal, et Mad. Brue, première danseuse, rempliront les d

de Nathalie et ‘vie C

vom 3ten und 4ten (Wittenberge) und vom 5ten d. M. (Wische un . terhalb Wittenberge) aus einer und derselben auswärtigen

geflossen zu seín swheinen, indem namentlich der leytere Artikel auf dei der Eisenbahn hinweist,

Seíther wurden die Posten nah und von Berlin und Hambur, gleichen nah und von Magdeburg durch die Altmark über Seehausei unterbrochen; dagegen fehlen die Posten von Magdeburg über Genihiu Havelberg seit länger, indem diese Tour wegen der Deichbrüche in Gegenden zur Zeit überschwemmt ist,

Wittenberge, den 10. April 1845,

Der Magistrat.

Berichtigung. Jn Nr. 99, der Allg. Preuß. Ztg., 6; Sp 2, 3. 47 v. o., is statt: „der dortige berühmte Temp Vischnujad “, zu lesen: der berühmte Tempel des -Vischni in Bogajah.

Königliche Schauspiele.

Sonntag , 13. April. Jm Opernhause. 44ste Abonnem Vorstellung: Der Liebestrank, Oper in 2 Abth. Musik von d zetti. (Leßte Vorstellung dieser Oper mit Dlle. S. Löwe, als A Hierauf: Der Soldat aus Liebe, Ballet in 1 Akt, von H (Herr Hoguet-Vestris, erster Tänzer der großen Oper zu Pari

Unternehmungen gar nit zu bezweifeln sei. In der Vérioniaituna wurde allgemein anerkannt, daß die Ange=- nheit dur die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 14. Februar c. eine ganz veränderte Lage gekommen sei, indeß wollte man die aus hergeleitete Konsequenz, daß nunmehr für den Landtag keine anlassung vorliege, in dieser Beziehung Sr. Majestät noch eine te s o von Aqu Ln Ln n Sa 7 ; inen. Cs ward hervorgehoben: der Bericht des Chefs der See- sia A X id 9 bia 2 Ubr E e Molhag e Wtlung, auf Grund dessen die Allerhöchste Kabinets - Ordre ergan- Malanie Kronenstraße Nr. 2 1 hoh P In, sei doh eben von dem einseitigen Standpunkte aus erstattet (8 ad féele Eli nd chne A ppe hoh, zu haben, den, welchen zu beseitigen Zweck der einen Petition gewesen sei; L Ie Z h sind ohne Ne nicht gültig, d e man auch zugeben, daß es der Verwaltung jenes Jnstituts voll bie resp. pen Gs M 4E is Montag Mittag er a inen gelungen sei, ihr Verfahren nah den ihr zum Änhalt dienen- ale Un ag P Lia A B aa Vorschriften zu rechtfertigen, so könnten diese Vorschristen selbst Loe ded ersien Rünaks4 Rtblr A à aton un ÿ noch einer Beurtheilung unterliegen, und gerade dieses werde g Laut der B s t “b ; «rbe ! h die Petitionen bezwedckt; nun liege es aber reht eigentlich in gvaut der Delanntmahung der unterzeichneten Behörde © Stellung des Landtags, die Beshwerden der Provinz und ihrer 9. Dezember 1844 isst die vor längerer Zeit {on eingesührle © jehörigen zur Kenntniß Sr. Majestät zu bringen und darum zu günstigung von reservirten Pläßen für die Person derjenigen bit im, daß die Maßregeln der Geseßgebung und. Verwaltung auh Weiteres beibehalten worden, welche in deren Besiße waren, M Rücksicht auf diese Klagen einer Prüfung unterworfen würdenz neue dergleihen Begünstigungen niht mehr ertheilt werden M s Königs Majestät auf derartige Anträge huldvoll einzugehen Da jene Vergünstigung rein persönlich ist, so fol t daraus von (4 ligt seien, und daß Prüfungen, namentli mit Zuziehung von daß eine Uebertragung der reservirten Pläße auf nicht zum | e¿ verständigen, sehr heilsame Resultate lieferten, das beweisen die baren Hausstande der Betheiligten gehörende Personen, se! dest ge welche die Aufhebung des leßten, mit den Niederlanden mode fue denlisen üdeiratia 7 1 fon o M R N di-Betags tr Pitt it ften. Der I ; L S : 1 s würde demna nur dahin zu richten sein, daß einer aus Staats- die Vergünstigung der zu reservirenden Plähe sofort auf, und «Mainten und See d zu vollittnvia unpartcischen dieselbe 2 Uer stattfinden, insofern die mit reservirten pu mission eine Prüfung der Lien gewerblichen Thätigkeit der versehenen Personen der in der Bekanntmahung vom 5, Dez Handlung übertragen werde. Von einer - solchen fommiffarischen Pag uns Malt sih nur Vortheilhaftes versprehen, denn ent- ; M EE ) Sr e dur di i ädlichkeit j en im Ben” anb. Sharspthause, nit jeder Zelt voldinn 9m dde! Eee e L E jer Unna mungen in E Sf / E (1e von den landesväterlichen Absichten Sr. Majestät des Königs 7 R ih E 1845. E: i baldigste Abhülfe zu erwarten, oder die Klagen ‘wüten als un- eneral-Jntendantur der Königl. Schauspiele, hien, pecfinden werden, und dann sei es als ein Gewinn zu be- Königsstädtisches eater. pie, daß das dur die vorliegende Frage vielfa ‘angeregte Pu- Sonntag, 43, ae sd) A wider B (enes Besseren belehrt und beruhigt werde. Sab wer noch

: / ; 4 u! besondere f ; / abenteuerli o t : j bearbeitet ! m Nachdruck darauf hingewiesen, daß es keinesweges in de Fosse mit Gesang in 4 Bildern, frei bear! ellung des Staates liege, aus der im Lande geltenden allge-

dem Französischen des Théaulon und Decourcy, von R en G ola ) l Räder, Königl. C “lor + Punzel, ewerbefreiheit auch für sich die Befugniß zum Gewerbebe- Susirolle A8 Königl. sächsischer Hof - Schauspieler : Purz / derzuleiten, der Staat bedürfe keiner P riecideit, aber

Montag, 14, April, Der Weltumsegler wider Willen, Witen d i auf das Gemeinwohl dürfe er feine Gewerbe «dere , alé d inr meen bei seinen überwiegenden Geldkräften liege es in Räder: Purzel, als Gastrolle.) x Macht, jede Konkurrenz zu tödten; in diesem Sinne hätte

emei I edit a Verantwortlicheèr Redacteur Dr. F, W. Zinkeisen. Ÿ bereits eine Kabinets - Ordre vom 17. Juni 1795 auf Grund

1844 ad VIII. c. gestellten Bedingung, wegen der im Laufe jeden Monats pt y zu besuhenden Anzahl der Vorstellung!

Gedruckt in der Deck er schen Geheimen Dber- Hofbuchdrue "" Beschwerde der Kaufleute zu Königsberg und Memel angeord-

Beilage zur Allgemeinen

(dtags- An elegenheiten. Bots Brandenburg. (32ste : e

¡maligen Landtage liegen zwei Petitionen vor, welche sih auf den ; | schiedenen Zeitalter hinzudrängen pflegten, zu mäßigen und zu beherr=-

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net, daß die Seehandlung ihre Rechte zum Nachtheil der Kaufmann- schaft nicht erweitern oder durch ihre Operationen eigentlih bürger= liches Geschäft stören solle. Vom rectlichen Standpunkte ward hin- zugefügt, daß die Sechandlung auf Grund der Patente von 1772 und 1794 nur bis zum Jahre 1808 bestanden, von da ab aber, da ihr Privilegium mit diesem Jahre abgelaufen und nicht erneuert wor= den sei, nur faktisch, niht aber geseßlih bestanden habe, und daß es daher ein juristish nit zu rehtfertigender Schluß sei, wenn man an- nehme, daß die durch das Geseg vom 17. Januar 1820 neu orga- nisirte und zum Banquier des Staats bestellte Seehandlung noch die Befugnisse besiße, welche ihr dur jene älteren Patente beigelegt worden.

Eine andere Stimme führte aus, daß es besonders darauf an- fommen werde, der Seehandlung, welcher ibrer Verdienste für die Vergangenheit nicht bestritten werden sollten, für die Gegenwart und Zukunft eine passende Stellung anzuweisen, und in dieser Beziehung öffne sich ihr ein eben so weites als fruhtbares Feld; wenn es näm- lih als die Pflicht einer weisen Staats-Regierung betrachtet werden müsse, die Extreme, zu welchen die bestimmten Richtungen der ver=

schen, so sei es gerade jeßt das Uebergewicht des großen Kapitals, welches die Aufmerksamkeit auf sih ziche; ohne zweckmäßige Gegen- mittel sei zu erwarten, daß diese Präponderanz des großen Kapitals immer mehr hervortrete, das Fleine Kapital gänzlich absorbirt werde. Hier könnte nun ein Jnstitut, wie die Seehandlung, vom größten Nußten sein, wenn es als ein Mittel- und Sammelpunkt für die Flei- nen Kapitalien sich hinstelle, die geringen Ersparnisse der arbeitenden Klasse, welche z. B. in Sparkassen gesammelt werden, an sich nehme, zu größeren Unternehmungen anlege und so den Theilnehmern den Ge- winn jener Unternehmungen verschaffe und ihnen gleichzeitig Arbeit gewähre; dieser Weg sei in Holland mit großem Erfolge betreten worden und es sei sehr an der Zeit, schon gegenwärtig au bei uns darauf aufmerksam zu machen.

Von der anderen Seite suhte man die Debatte näher auf die vorliegenden Petitionen zurückzuführen. Der Landtag könne si un-

Preufischen Zeitung.

mögli bei der Berathung darüber, ob gewisse spezielle Anträge zu befürworten seien, auf das weite Gebiet theoretisher Prinzipienfragen begeben, oder auch nur alle die einzelnen Geschäfte der Seehandlung einer Kritik unterwerfen, wozu ihm alle Materialien fehlten, nun lä= gen dem Landtage aber nur 2 Petitionen vorz die erste, die des hie- p Magistrats, müsse man durch die mehr erwähnte Kabinets-Ordre ür erledigt erahten, indem dur dieselbe mehr gewährt als erbeten worden, und der Vorschlag, ungeachtet jener Ordre, noch cine kom- missarishe Untersuchung der Geschäftsführung der Seehandlung zu erbitten, erscheine weder passend noch ausführbar; niht passend, weil er die Erklärung enthalte, daß die Allerhöchste Entscheidung ohne gehörige Prüfung und ohne Berücksichtigung der vielfah im Publikum laut gewordenen Klagen ergangen sei; nicht ausführbar, weil man sich gar nicht denken könne, aus welhen Deputirten die zu bildende Kommission zusammenzuseßen sein möchte; die Thätigkeit der See= handlung sei so vielgestaltig, die dabei betheiligten Juteressen so ver= shiedenartig, ihre lokale Wirksamkeit so weit zerstreut, daß es gar niht möglich sein werde, die Repräsentanten der möglicherweise von jenem Justitut bedrohten Jnteressen ' herauszufinden, und man müsse annehmen , daß diese am vollständigsten durh das von Sr. Majestät dem Könige neuerdings ins Leben gerufene Handels-Amt erkannt und am zweckmäßigsten vertreten werden würden.

Was dagegen die zweite Petition betreffe, insofern sle sch auf Aufhebung des gewerblichen Verkehrs der Sechandlung beziehe , so eigne derfelbe sich um deshalb in seiner Allgemeinheit niht zur Be- sürwortung, weil es weder in der Absicht liegen könne, auch die ge- meinnüßigen Unternehmungen der Seehandlung ohne Weiteres zu be- seitigen, noch auh den Staatskassen durh eine solhe Maßregel we- sentlichen Schaden zuzufügenz es werde also auch in dieser Beziehung gewiß räthlich sein, wenn man erst die Wirkungen der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 14. Februar d. J. abwartez sollten diese den Erwartungen nicht entsprehen und speziell motivirte Beschwerden von Gewerbtreibenden dem Landtage wiederum zugehen, dann werde die= ser Gelegenheit haben, um so begründetere und erfolgreihere Bit- ten an des Königs Majestät zu richten.

Hiernächst ward mit ansehnlicher Majorität beschlossen, den er- wähnten Petitionen keine Folge zu geben, auch die Niederseßung einer Kommission zur Prüfung des Verfahrens der Seehandlung nicht zu beantragen.

Ein städtischer Abgeordneter hat wegen zu erbittender Modifica- tion mehrerer Bestimmungen der Postgeseße eine Petition an den Landtag eingereiht. Die Versammlung erkannte im Einverständniß mit dem Ausshuß-Gutachten an, daß im Allgemeinen eine Petition über diesen Gegenstand an des Königs Majestät zu rihten, wohl Veranlassung vorliege, da auf der einen Seite die rapide Entwickelung des Verkehrs und der Communicationsmittel manhe Abänderungen be= dinge, auf der anderen Seite die Post-Verwaltung in manchen Punkten den Bedürfnissen und Anforderungen des Publikums nicht vollständig zu ent- sprechen scheine, Dagegen fand das Ausschuß - Gutachten insofern Widerspruch, als dasselbe den an des Köuigs- Majestät zu richtenden Autrag an die Bedingung knüpfen will, daß der Theil der Staats- Einnahme, welcher jeßt aus den Revenüen der Post-Verwaltung er= hoben wird, niht vermindert werde, oder daß der Staatshaushalt eine solhe Verminderung doch ertragen könne. Gegen das Hinzu- fügen einer solchen Bedingung ward hervorgehoben, daß dieselbe den Antrag selbs wesentlich s{hwächen werde, denn in der Ermäßigung der Portosäße, welche gerade erbeten werden solle, werde die Post- Behörde gewiß eine OEN ihres Einkommens erkennen, wäh- rend dies doch erst durch den Erfolg nahgewiesen werden könne, und angenommen werden dürfe, daß der durch Wohlfeilheit gesteigerte Verkehr jeden Ausfall decken werde. Nach den richtigen national- öfonomishen Prinzipien dürfe die Post überhaupt niht als ein Er- werbs =- Justitut betrahtet werden; könne aber der Staat einen Ein- nahme-Ausfall, wider Erwarten, nicht ertragen, so würde die Zurückwei- sung des Antrags, auch ohne daß die Stände dies selbs befürworten, erfolgen. Von der anderen Seite ward zwar hervorgehoben, daß der Antrag um so mehr Gewicht haben werde, je besonnener er gemacht würde, und es würde wohl nicht in der Absicht der Versammlung lie- gen, den ctwanigen Einnahme- Ausfall durch eine vielleicht sehr lästige Steuer gedeckt zu sehen; es verstehe sich von selbst, daß die Berech- nung des Ausfalls mit Berücksihtigung der anderweit z. B. in Eng- land gemachten Erfahrungen und der Erleichterungen, w:lhe die Posten durch den Eisenbahn - Verkehr genießen, augen werden müssez dennoch aber beschloß die Versammlung, jenen Vorbehalt dem Gesuche nit hinzuzufügen.

Der Petent und mit ihm der Aus\{huß Db daß gebeten werden solle, das Verbot des Pferdewechjels nicht auch auf Frachtifuhrleute anzuwenden. Die Versammlung trat diesem Antrage bei, indem sie der Ansicht war, daß jenes Verbot auf

zu weiter Ausdehnung einer geseßlichen Bestimmung beruhe. Ganz

Sonntag den 13!" April.

besonders aber sprah man si gegen das Verfahren der Post - Be- hörde aus, sofern sie von diesem Verbot durch Ertheilung von Kon- zessionen einzelne Ausnahmen gestattet hat. Man beschloß hierüber, bei des Königs N sich zu beschweren, für den Fall aber, daß man sich über die Auslegung der bezüglichen Gesegzesstelle irren und die Ertheilung derartiger Konzessionen wirklih eine geseblihe Basis haben sollte, wollte man díe Bitte aussprechen : daß jene Konzessionen niht von der Post-Behörde, sondern von den Ministerien des Innern und der Finanzen ertheilt werden möchten, obschon von mehreren Seiten gegen einen solchen eventuellen Antrag protestirt ward, indem derselbe bei dem unzweifelhaften Sinne des Gesehes überflüssig und nur geeignet erscheine, das Gewicht des Prinzipal - Antrags zu ver- ringern.

Die Bitte auszusprehen, daß in Ansehung der Pakete jeder Postzwang beseitigt werde, nahm der Landtag Anstand, indem man ih vergegenwärtigte, daß hierdurch möglicherweise ein so bedeutender Ausfall in den Post-Einnahmen herbeigeführt werden könne, daß das Pr t der Post sich außer Stande sehe, seinen wohlthätigen O auf alle Theile des Landes in der bisherigen Weise sortzusehen. a- gegen glaubte man wohl den Wunsch aussprechen zu dürfen, daß eine

erabsezung des Gewichts von 40 Pfd. auf einen möglichst niedrigen Betrag stattfände.

Der Haupt - Antrag der Petition, das Gewicht eines einfachen Briefes auf ein Loth festzuseßen und alle Briefe der Behörden als einfache Briefe bezahlen zu lassen, fand vielseitige Unterstüßung. Es ward hervorgehoben, daß die Ermäßigung des Normal = Gewichts im Publikum im Allgemeinen einen sehr ungünstigen Eindruck gemacht habe; die Folge sei gewesen, daß man durch Auswahl des allerleih- testen Papieres und anderer Kunstgriffe jene Bestimmung zu vereiteln bemüht gewesen sei, und daß also nur diejenigen die Porto-Erhöhung hätten tragen müssen, welche zu solchen Mitteln zu greifen entweder niht im Stande, oder nicht Willens gewesen, d. h. der ärmere oder der bessere Theil der Korrespondenten, Eben \o bezeichnete man es als einen Uebelstand, daß die einzelnen Zuschriften der Behörden , je nachdem diese starkes oder dünnes Papier wählten, die Bescheide fürzer oder länger ertheilten, vershiedene Porto-Zahlungen veranlaß- tenz jeder Zahlende, so meinte man, müsse ein Recht haben, den Zahlungsgrund zu prüfen, nun erscheine es aber keinesweges ange- messen, daß die Bescheide der Behörden aus diesem Gesichtspunkte einer Kritik unterworfen würden, und eine solche zu vermeiden, sei Gleichstellung des Portos aller amtlichen Erlasse (sofern sie niht mit Paketen begleitet sind) das einzige Mittel. Gegen den Antrag sprach sih Niemand aus, und derselbe ward daher einstimmig angenommen.

Getheilter waren die Ansichten über den Theil des Gesuches, wonach dic Preis-Ermäßigung der bisher mit 2 Sgr. bezahlten Be-= sheinigungen über Geldsendungen erbeten werden sollte. Man führte dagegen an: wer Geld mit der Post absenden und dafür die beson- dere Sicherheit, welche durch den Schein gewährt werde, erlangen wolle, der müsse au die von der Post-Behörde dafür verlangte Be- zahlung leisten; es handele \sich hier niht um einen Theil des Porto- geldes, sondern um ein rein kontraktlihes Verhältniß, zumal durch neuere Verfügungen der Zwang, das Geld auf dem Briefe zu dekla- riren, aufgehoben sei; es werde sih also niht rechtfertigen lassen, irgend welche Vörschläge zu machen, wonach hierin etwas geändert werden solle, denn es Fei anzunehmen, daß die Post-Verwaltung diese Säße so normirt habe, wie sie ihr am vortheilhaftesten geschienen, und das fönne man keinem Kontrahenten verdenken. Man möge doch be=- denken, daß diese Geldscheine einen nicht unbedeutenden Gewinn ab- würfen, dessen Wegfall auf anderweite Art erseßt werden me und es sei wohl rathsam, die Bitte nicht zu weit auszudehnen, sie viel=- mehr auf das wirkli dringende Bedürfniß zu beschränken.

Hierauf ward aber erwiedert: Da die Post einmal ein Staats- Justitut sei, \o unterliege es wohl keinem Bedenken, daß ihre Ver- waltung dem Besten des Publikums möglichst teen müsse, und es sei daher ganz unverfänglih, da, wo man die Behörde Maßregeln ergreifen sche, welche man im allgemeinen Jnteresse niht für zweck- mäßig erahte, Wünsche und Bitten wegen Abänderungeu vorzubrin- gen. Die Erhebung von 2 Sgr. für einen Geldschein sei aber nicht nur cine lästige, sondern auch eine nachtheilige Abgabe, denn durch die Höhe des Saßes, welche mit den Kosten der Bescheinigung selbst in gar feinem Verhältniß stehe, würden viele Korrespondenten veran=- laßt, ihre Geldsendungen auf den Briefen nicht zu deklariren, hierdurch aber seien, wie man durch Beispiele belegen könnte, die namhaftesten Ver= luste, sogar der Ruin ganzer Familien herbeigeführt worden; solche Erfahrungen würden vermieden werden und die Post- Verwaltung überdies wahrscheinlih gar keinen oder nur geringen Ausfall erleiden, wenn man den bisherigen Saß von 2 Sgr. auf einen niedrigeren, den Kosten der Ausfertigung mehr entsprechenden, etwa von 6 Pfenni- gen, normire. Bei der erfolgten Abstimmung spra sich die Mehr- heit für die leßte Ansicht aus.

Der Antrag wegen Herabseßung des Porto's für Geldsendun- gen und Pakete, ward von der Versammlung zur Befürwortung nicht sür geeignet erachtet, da, wenn man auch das Erwünschte einer sol chen Mgsßregel nicht in Abrede stellen wollte, do ihre Folgen in diesem Augenblick nicht zu übersehen seien, und man hoffen dürfe, daß bei Emanation des zu erwartenden neuen Post - Gesebes auf eine möglichste Ermäßigung der Portosäße überhaupt werde Bedacht ge= nommen werden.

Provinz Pofen.

Posen, 1. März. (Dreizehnte Sißung.) Ein Abgeord- neter hat von einer Zeitungs-Nachricht, wonach die Linie der ostpreu- ßishen Eisenbahn dahin L worden sein soll, daß diese Bahn über Stettin, Stargard, Köslin, Stolpe, Danzig, Marienburg, El- bing, Braunsberg nah Königsberg werde geführt werden Ver= anlassung zu einem Antrage dahin genomnien, schleunigst noch einen leßten Versuh zu machen, eine Abänderung in diesem Beschlusse her=- beizuführen und die Führung der Eisenbahn durch die Provinz Posen zu erwirken. Der Referent im ersten Ausschusse macht auf die Wich= tigkeit des Gegenstandes aufmerksam und thut die Nothwendigkeit dar, Cisenbahnen für die Provinz zu erhalten, weil eine Ausschließung der= selben aus dem Eisenbahn - Nege einer Ausschließung von dem civili- sirten Europa gleihkommen würde. Es wird erwähnt, daß man die Richtung von Frankfurt über Posen und Bromberg militairischerseits versage, weil es unvorsihtig sein würde, die Haupt - Verbindung mit den östlihen Provinzen so nahe der Landesgränze zu führen, daß sie im Falle eines Krieges einer D ausgeseßt sei, Der Referent findet es nicht gerechtfertigt, daß die Richtung der Eisen- bahnen dur militairische Rücksichten bestimmt werden solle. Man hatte die Linie von Stettin über Stargard, Tempelburg, Konihß nach Dirschau, mit einer Zweigbahn von Stargard über Filehne oder Driesen nah Posen gewählt, weil eine andere Linie über Küstrin, Landsberg, Driesen 2c. größeren Kosten- Aufwand verursachen würde und es eines großartigen Versuches werth sei, durch die Erfahrung

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