1845 / 117 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

2 F EA Klenke:

Ius pi t R

H

B E S E

A i x E 1 S. 1

2A;

© mer beeilten sih, mit einigen wenigen Ausnahmen, unter welchen eben der

i verzierten Ehrensäbel als Anerkennun

nun der König den Grafen in der That aus Rom entfernt hat, so Zieht man hier den Schluß, die verlangte Zusage sei erfolgt.

Mit der Bewilligung des Budgets der Ausgaben geht es ras vorwärts. Die Cortes beschenken das ershöpste Land mit einer Grundsteuer von 15 Millionen Piastern, die nah einer im Jahre 41822 aufgestellten Basis vertheilt wird, indem es der Regierung an allen zuverlässigen Nachweisungen über den dermaligen Werth: der Grundstücke und Häuser fehlt. Auf die Provinz Madrid, welche 369,126 Einwohner zählt, kommen allein 730,746 Piaster. Das Lese t des Justiz-Ministeriums is bereits bewilligt worden. Jeßt

ftigt der ongreß ‘sich mit dem des Ministeriums des Jnnern,

Für Kosten der Polizei und Gendarmerie werden 11,612,650 Realen verlangt. Für Landstraßer, Kanäle und Leuchtthürme 44,843,139. Für Telegraphen 41,000,000. Für Zuchthäuser 12,867,902. Für Gefängnisse 4,711,950 Für die Universitäten 4,020,556. Für die National « Bibliothek (die höchstens einige französishe Werke anschafft und alle in Spanien erscheinende Bücher umsonst erhält) 410,795, : Der am Aondoner Hofe beglaubigte Gesandte des Freistaates Venezuela, Herr Fortique, der mit der diesseitigen Regierung einen die Anerkennung der Unabhängigkeit seines Landes zusihernden Ver- frag abgeschlossen hat, reist heute von hier über Cadix nah London zurückd. Von dort werden seine Aufträge ihn im Laufe des Som- mers auch nah Berlin führen. Der französische Botschafter, Graf von Bresson, geht seiner Ge- nesung entgegen. Seine völlige Wiederherstellung dürste jedoch von einer Badereise abhängen, zu welchem Behufe die Aerzte den Besuch von Bagnères de Luchon in den Pyrenäen anrathen. Herr Bulwer wird seine Reise nah London nächstens autreten. - Abends. Jn der heutigen Sißung des Kongrésses kam das vben erwähnte, die Einstellung des Verkaufs der Klostergebäude ver- fügende Dekret abermals zur Sprache. Der Deputirte Peña Aguayo, einer der ältesten und ausgezeihnetsten Anhänger der moderirten Par- tei, erklärte diese Verfügung für einen gesebwidrigen Eingriff ‘in die Befugnisse der Cortes und wies den von der Regierung aufgestellten Vorwand, daß sie der Klostergebäude bedürfe, um stch ihrer als Ka- \ernen für die Truppen zu bedienen, unter lauten Beifalls-Aeußerun- gen der Zuhörer, mit Unwillen zurück. Nicht für Soldaten, sondern ür Mönche, meinte er, wären sie bestimmt. Der Finanz-Minister erhob sich und bezeichnete mit der ihm eigenen Leidenschaftlihkeit den Herrn Peña Aguayo als einen Demagogen, dur dessen Declama- tionen das Volk sich - niht irre leiten lassen werde. Darauf schritt man zur Diskussion des Ae des Kriegs-Ministeriums. d 3proz. baar 35%, auf 60 Tage 354; 5proz. auf Lieferung 25.

Portugal.

A Lissabon, 140. April. Vorgestern hat mit wahrhaft Kö- niglihem Pompe die Taufe der jüngstgebornen Königlichen Prinzessin in der Kirche zu Unserer lieben Frau von Belem im Beisein einer glänzenden und zahlreichen Versammlung stattgefunden. Die Königin, der König, der Kronprinz und sein Bruder der Jufant, die Jufantin Anna, Schwester des verstorbenen Kaisers Dom Pedro und Tante der Königin, die Minister, die auswärtigen Gesandten, Granden, Pairs, Deputirte und eine ungeheure Volksmenge waren -dabei zuge- gen. Da der Kardinal Patriarh von Lissabon dur Krankheit ver- hindert war, selbst zu Lten, so salbte der Bischof von Leiria die Stirn der jungen g n mit dem geweihten Oele. Die Salven von den Batterieen der Forts, denen die mit Flaggen und Wimpeln festlich eschmüdten Kriegsschiffe im Tajo antworteten, das Geläute aller Glockden, Feuerwerke Abends und andere Festlihkeiten trugen dazu bei, die Feier des Tages zu erhöhen. j

Am 7ten war in der Pairs-Kammer ein niht unwihhtiger Vor- fall vorgekommen. Schon seit einiger Zeit hatte die Re lerung in Erfahrung gebraht, daß die ins Ausland geflüchteten tiguelisten daran ‘arbeiteten, eine neue Rebellion gegen den Thron der Königin Donna Maria hervorzurufen. Herrn Ribeiro Saraiva, Secretair Dom Miguel's, war es wirkli gelungen, neue Hoffnungen bei den Anhängern dieses Prinzen A erwecken und einige einflußreihe Per- onen mit in sein Juteresse zu ziehen. Dur ein in. London fast chon abgeschlossenes Anlehen hoffte er zu einem für das jeßige Früh= jahr beabsichtigten Einfall und neuer Entzündung des Bürgerkrieges in Portugal die Mittel zu erhalten. Die Regierung hier verfolgte aber aufmerksam alle Schritte, und es gelang ihr endlich, mehrere von Saraiva an Miguelisten in Portugal gerichtete Briefe in ihre Hände zu bekommen, aus denen der Beweis hervorging, daß der Marquis von Nisa, Mitglied der L E und Nachkomme des großen Vasco de Gama, in dieses Komplott verwidelt sei. Die Presse be- mächtigte sih dieser Entdeckung mit Eifer, wendete sich an den Pa- triotiómus der Pairs, und am 7ten brachte der Minister des Junnern die Sache in der Pairs - Kammer zur Sprache. Unmittelbar nach ihm erhob sich der Marquis von Nisa, um sich zu rechtfertigen in einer Rede, die jedenfalls mannigfacher eutung Raum läßt. Wenn er auch nicht in Abrede stelle, in Rom gewesen zu \sein und dort Dom Miguel mancherlei Dienste geleistet zu haben, so habe er do darin nur als ehrenhaster portugiesisher Edelmann gegen einen unglüdlihen Prinzen gehandelt. Ziemlich bitteren Tadel drüdte er darüber aus, daß die Regierung überhaupt eine so delifate Frage vor ‘den Kammetn zur Sprache bringe. Herr Costa Cabral erwiederte nun; das Kabinet habe eine wichtige Korrespondenz in

Händen, * in welcher bestimmt behauptet werde, obglei nit lauben ine, daß ein hoher Ner des Königreichs Dew Miguel seine oten habe, um ihn wieder auf

ülfe : und ari ange den portugiesischen Thron zu seben, Deshalb beantrage er, die hohen Pairs m chten an Jhre Majestät die Königin eine Adresse mit der feierlihen Erklärung rihten, daß sie keinen anderen Souverain von Portugal anerkennen, als Donna Maria da Gloria, und keine ande- ren Geseße, als. die constitutionelle Charte. Diese Worte wurden mit ungeheurem Beifall aufgenommen, und fast alle Mitglieder der Kam-

Marquis von Nisa hervorzuheben is, die besagte Adresse zu unterzei nen, Noch in diesem Monate werden die Cortes eten ne halb die Arbeiten derselben beschleunigt, Jm Juni sollen die neuen Wahlen erfolgen, und wie die Opposition sh bereits darauf rüstet, so hat auch die fonservative Partei schon ihre Anstalten dazu getrof- s bv gr aAgund A as D An Ie An Wähler hatt; ) nit, daß die neuen Wahlen - stig für das Kabinet ausfallen werden. E

Bekitagti a au k e i. Konstantinopel, 9. April. Am sten bega - tan, begleitet von den. vornehmsten Würdenträgern e Be dg bic bei der Moschee Sultan - Ahmed's Dei e Bildungs\chule für Kanzlei-Beamte, um dort der jährlichen Prüfung beizuwohnen. Die linge wurden n der Geschichte, Geographie, türki hen und per- M teratur u. s w. examinirt. Der Sultan besenkte die am en Bestandenen und befahl, diejenigen, welche den Kursus voll- endet, sogleich in den verschiedenen Kanzleien anzustellen, ¿tig Der Großmarschall Riza Pascha erhielt bei der vor kurzem statt- ndenden Entlassung der ausgedienten Soldaten (s. Allg. Preuß. tg. Nr. 110) vom Sultan einen E reich mit Brillanten ür- die Verdienste, welche die-

608 D lige Chef des Generalstabes der Garde- Mustapha Pa De t bisheri je Garde-Oberst und Alten tas

Seriaskers, Jset Bey, sind zu Mitgliedern des Kriegsraths ernannt worden ; Lehpterer erhielt zugleih den Rang eines B ddie,

: Brasilien. ite : London, 22. April. Nach Berichten aus Rio Janeiro vom 28. Februar in englischen Blättern, ist die Kaiserin von Brasilien am 23. Februar von einem Sohne entbunden worden und befand sich vollkommen wohl. Die Stadt Rio war zur Feier des Ereignisses erleuhtet worden, auch hatte dasselbe manche andere Freudenbezeu- gungen von Seiten der Einwohner veranlaßt.

- Handels- und Börsen -Uachrichten. Berlin, 26. April. _ Jm Laufe dieser Woche war das Geschäst bei steigenden Coursen sehr belebt. ‘Seit “gestern trat wieder ein Stillstand ein, wodur die meisten “Actien und Quittungsbogen zu sinken begannen und heute noch im Weichen blieben. s Eine Ausnahme . hiervon machten Berlin - Anhalter, welche bis 1574 % ban wurdet: und dazu gesucht blieben; pr. Mai mit 160 oder 5% Mr e bezahlt und Geld. erlin-Stettiner stiegen von 129 a 1325 %, gingen bis 1312 % zurück, wozu anzukommen war. Oberschl, B. hielten si heate auf 114 % Geld, nachdem bereits 1145 % bezahlt worden. Oberschl. A. 1205 Brf, 120 Gld. Rheínisché heute 99 Brf. und Düsseldorfer 106 Bis. Magdeb. -Halb erst, von 109 4 110% bezahlt. Von ausländischen Bahnen war der Umsay in Kiel-Altona bedeutend, deren Cours, von 118 bis 1197 % gestiegen, heute 119 % Geld chloß. Hamb.-Berged. 106 % bezahlt. Jn Oesterr. Bahnen wenig gemacht, die Course blic- ben weihend; Kaiser Ferd. Nordb. 200 Brf.; Gloggniper 1572 % bez, und Geldz Ma iland-Venedig 1335 Brf., Livorno 1274 Brief; Pesther, 1155 % bezahlt, blieben heute e Gld,

Von Quittungsbogen wurden Köln-Minden von 1072 a 1092, % L wichen jedoch bis 1085 %, wozu heute Br. u. Geld blieb. _Níe- derschlesi#sche stiegen von 110 bis 1115 %, gingen bis 1103 % heute zurückd, Dresden-Görlißer von 1125 bis 1142 % bezahlt u. Br. Bergisch - Märkische, von 107% a 109% gestiegen, blieben heute 1084 % Geld, Berlin-Hamburger, von 1145 a 1162 bez, sind heute a 1155 % verfaustz valle-Thüringer, von 110 bis 1125 be „, wichen bis 1115 Br. Bayerische, von 995 bis 101 bez,, tvvihen bis 1002 Br.

Friedr. Wilh. Nordbahn, von 1014 bis 103 gestiegen, schlossen heute nur 1023 %. Bexbacher, von 1105 bis 111% bezahlt, waren heute 140% bez. und Br. Jn den übrigen Quittungsbogen i| der Umsay nur schwach; deren Course erlitten ebenfalls einen Rückgang.

Von preußishen Effekten bleiben Prämienscheine weichend und R heute a 937 Rihlr, verkaust; in den übrigen Fonds keine Ver- änderung.

: Jn ausländischen Fonds war der Umsay beschränkt; Russ. 4 Stiegliy beliebt; 4 % voye etwas mehr oi Ba Oa El : Loose weichend, 955 Rthlr, Brief, Sardinier 103 a 3 Rihlr, bezahlt und Brief. Kurhessen bis .42 Rihlr. gewichen.

Preise der vier Haupt - Getraide-Arten in den für die Preußishe Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Se März 845, na ines monatlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen “und Scheffeln augegeben.

ser Würdenträger sich um die osmanische Armee erworben hat.

Namen der Städte. Weizen | Noggen | Gerste Gatte 1. Königsberg „eee | 4611 | 382 | 362 | 282 2. Memel rets vir A 62° 1342 36-L | 292 . t 0000000000000 ‘eco 2 37 26-f 4. Justerburg «neen P60 46 43 |272 5, Rastenburg .…................ [60 |50 |40 |2 6. Neidenburg eee . 1 60 39% | 31-27 | 20 7. Danzig... Ti cel eia 434 37 312 | 21 . Elbing …….……. S o. 32 22 C N E 3777 126 419 10, Graudenz... oe) | 3977 | 33% | 297 | 207 14: Am Le Hei S di 455 445 2815 215 L: Po a Ct Gia Les il e Can 5E 307 24 T8E 2. éibota T De SUIUR, is 3911 | 312 | 232 | 172 3. Fraustadt erreeeee | A7TÉ | 338 | 302 | 1918 4, Rawitsch .…......... ceecerecee [49 | 355 | 2828 | 1918 5. Kewpen 412 | 312 | 28" | 20 R U E A ETIR 4877 | 365 | 30T T E L e 4e) ava 432 34-2 28 217 . Kottbus R A 555 | 365 135" | 25 4. Frankfurt a. d. O... | 452.) 352 | 302 | 22-1 5. Landöberg d d, Weite 4315 332 | 29.2 182 6. Stettin R e 36 |32* | 228 7. Stralsund 412 | 3111 | 27.2 | 202 L E 55 365 | 282 | 212 z Ste E e. a AUULTLM BA 407 305 | 245 4 UTSIOU A 4oo 652,00 aa A aae ie n ir | 30,7 | 21-Z 2; Grünberg... en, a 1497 | 3618 | 275 21 s UDIUU eva apo ove eden a dos 447 17 | 2957 | 20 4. Liegniß... Cr 47 367 327 23. e S o. 0000000 000.0 ooo 99 392 31s 2111 : Hirshberg ................ ¿5e 4:03 437 | 365 | 20 7. Schweidniß s . (50 | 39€ | 30L | 21 d Ae 4a x s aco Ur da [4877 | 405 | 312 | 2047 (2 Mee g tet aateeanrenan 464 2% 83% 235 . Leobschüß........... Cap ige 17 s | 282 | UZ 11. Ratibor eeereee | ASÉ | 372 | 302 | 2318 ÿ Magbeburg r L 332 375 I 3. Halberstadt... [432 | 402 |322 | 20L 4, Nordhausen, o 474 | 39" | 302 | 182 5. Mühlhausen S Ce nbi 82 4045 302 215 S E (0 d Rd Gers R 1 512 332 | 1810 Ver Ae oes open epics i S Léa MNNCTE U 36 L 312 19-C 8; Torgau S : [474% | 382 | 322 | 21 1. Münster. dite 4: 00 027 [105 2- 2. Minden ceeercereccacs | S048 | S1 | 33 2E 2 Oa Ale Ce vis Ce i | 2% E: 2017 L dv oe Coo bede 00060 T: 72 1. Köln 00e. 0000000000000. T7 2, Elberfeld er ee T RRE | G6V ieR | 309 3. Düsseldorf... 1575 | 472 | 42° | 26 4. Krefeld... 460 a G00 e M: 455 | 392 | 282 5. Wesel. | 555 | 465 | 3611 | 242 E C (¿-- | 605 | 432 367 | 225 7. Aa N a eee cdeceeeceaneanoce | GBI 461 392 | 24 o M e000... o... ; 22 9, Ut ect 0000000009. ooooo 4. & 10. Saarbrü .................... csL 192 41 [24 11, Kreuznach A E A 567 | 432 | 3512 | 44 13. Koble init: [oan 464 | 36 | Bu 44. Wesblar 0000000000000 O OMNE 62. 48 34 275-

Namen der Städte. | Weizen | Roggen | Gere

Durchschnitts - Preise der 12 Preußischen Städte .…….. | 512- | 3921 | 331 » 5 Hosens Städte... [ 432 | 322 | 57% » 9 “bea Si ns Pom- S

merschen E s R 75 | 352 | 304 » 11 Sd hen Städte …….. | 492 | 382 | 312 » en Städte. 4675 | 382 | 312 [4 » 4 Westphälishen Städte 60 | 522 | 367 » 14 Rheinischen Städte... | 612 | 49T | 392

Auswärtige Börsen.

Amaterdam, 23, April. Niederl. wirkl. Sch. G4Z-,

6% Span. 2423; 8% do. 415. Paus. —. Ausg. —. an s N

Seh. —, Pol. 87-57. Oesterr. —. 4% Russ. Hope 937. Antwerpen, 22. April, Ziusl, 84. Neue Anl. 243,

2022. Bayr. Bank - Actien 750 G. Wo, ¿ G. Stiegl. 91 Poln. 300 Fl. 962 Br. do. 600 Fl. 97 Br. T 200 FL SOL 14

Hámburg, 25. April. Bauk-Acten 1670. Engl. Russ, 114, London, 22. April. Cons. 3% 98%. Belg. 101. Neue Anl. 30; sive 75. Ausg. Sch. 17%. 2:% Hol. 632. 6% do. —. Neue Pori

«Eogl. Russ. 1165. Bras. 874: Chili 98. Columb. —. Mex. 371, Per

5% aje: _—, 206 Od En j Fade 73 en, 23. April. Met. . 4%'1025. 3% 781. 1648. Aal. de 1834 155. de vas 18 Ss 100 :

Glogga,

Mail. 131- Livoro. 1257.

Mit Bezug auf unsere früheren Bekannimachun en, in dem Publifum über den Zustand des von uns e Fonde, i bestimmt is, in Zeiten der Noth das Bestehen der biesi Klein-Kinder- e Ln zu sichern und, weni Kapital -Vermögen die hierzu erforderliche Höhe e; E) sie an! ee mad S auch in gey icher Zeit zu unterstüßen, Na t gegeben haben, brim hierdurch wiederum Falgendes zur öffentlichen Fen n

Doku-

Baar. mente.

Baar,

ult. Dezember 1843 ein Bestand / n : Von N Bb i; E e 118 |21 8

Einnahme p. 4. Jan. 182,

1) für verkaufte 16 Exemplare der kleinen Schrift: „Friedrich Wilh. 1V. Verfündigungen“ 1/10].

2) Pohlsches Legat pro 1. Olto- ber 182

C H Hre Es: empetls s s b 200| . |. 3) für realisirte Dokumente... [2901 |26|8] 5 angétauste S IURDN, cat Was g 3300 9) Zinsem vön belegten Kapitalien |} 4176| 1 7

M S 3279| 8/4 Sümma der Einnahme. 3398| . |:]w

1) zu réalisirende Dokumente. l FLP 0890 2) für atigekaufte Dokumente. . 13305 /20|6| . 3) Verwälfkungskosten .………….. 30| 2/6 4) an Unterstüßungen... 30/17

Summa der Ausgabe. | T.

T. l365|23).|w - Bleibt ult. Dezember 1844 Bestand...

E

Mes (prt Se sich im Magistrats-Depositorium befinden,

ir erlauben uns zuglei, den unserer Verwalt

allen denen, die die Wichtigkeit der Bewahr-Anstalten für eine beser pa empseh anerkennen, wiederholt zu ciner gewogentlichen Berüdsi

u empfehlen, damit wir in den Stand gesezt terden.- î gf BlibRtietei A D den Deren der ledrán ní6, in’ wed t ätigkeit minder ergie in wird, erhei

seben j ver asen j giebig sein wird, die SNOO! ihres dern sind daher auch die sämmilihen unterzeichneten Mitalicda

Kommission bereit, jede, - selbst die tein Gabe, e ie: bleibende

tung, deren Zinsen dereinst zu immerwährendem Danke für die Mi

zu dem angegebenen Zwecke zu verwenden sein werden, anzunehme

an ihre Bestimmung zu befördern. : (A

“Berlin, den 18. April 1845,

Kommission zur Verwaltung des Centralfonds

L für die Kleinkinder-l j

(gez.) Gamet, Charlottenstr. Nr. 58, Alsleben ubenstr, Nt Ballhorn,. Friedrichsstr. Nr. 46, Der, Friedl Au èr Be f, von Heryberg, Molkenmarkt Nr. 10, hne, Wilhelmsstr. Nr, E. Práätoríus, Königsstr. Nr. 69. von Rudloff, Kouisen . f Schaner, Spandauer Brücke Nr. 2, Sh meißer, Chausseestr, N. Splittgerber, Wilhelmsstr. Nr. 68. 9 on Webern, Behrenstr, 14 Zingsheim, Kochstr. Nr, 39, j /

Königliche Schauspiele. a et n givtin A Opérnhause. 77ste ShuA ä ellung : Faust, dramatische i h 6 Abth. Anfang 6 Ubr, E E Billets zu dieser Vorstellung sind in dem Billet-Verkauss-B des Königl. Opernhauses zu den gewöhnlichen Preisen zu haben, Die Opernhaus-Abonnements sind nah §. VII, der be Kontrakte an diesem Tage nicht gültig; dagegen wird das S En zu der Vorstellung: Faust, in das Opernha r n. A Die resp. Jnhaber von reservirten Opernbaus- Pláben, durch die Uebertragung des Schauspielhaus - Abonnement in Opernhaus, nah §. VII[, der Bekanntmachung vom 5. Dez 1844, theilweise verändert werden, haben die Billets bis den 28. April, Mittags 12 Uhr, im Verkaufs-Büreau des Opern) abholen zu lassen. 2 Jm Konzertsaale: 1) Faute de s'entendre, comédie end

2) La veille du mariage, vaudeville en 1 acte. 3) India! Charlemagne, folie-vaudeville en 1 acte. i Königsstädtisches Theater. Montag, 28. April. Der E wider -

abenteuerlihé Posse mit Gesang. in 4 Bilbern, frei bearbeite! dem Französischen des Théaulon und. Decourcy, von Räder. von mehreren Komponisten, arrangirt. von E. Canthal. (Herr A E, sächsischer of-Schauspieler : Purzel, als leßte Gastrolle) - ‘Dienstag, 29. April, Der Talisman.

Mittwoch, 30, April. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) N Oper in 2 Akten. Musik von Bellini, (Sgra. Antoinetta de Montenegro, erste Sängerin des Theaters della Scala zu M Norma, als Gastrolle.) S

————EEE——— L Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedrudt in der Deck er schen Geheimen Ober- Hofbuchdrud

Prova,

Frankfurt a. M., 24. April 6% Met 115% 6. Bank-Aetin 6. u

Paris, 22. April, 6% Rente fv cour. 118 25. 9% Rente fa com fig

Näh unserer leßten Bekänntmahung vom 20, Mai v. J. vel

naturgemäßen Regel, da

\ diese Rücksicht würde

—————

Inhalt.

i legenheiten. Provinz Brandenburg. (42ste Et E fre Bestimmungen über die Bätl: |

qu’ Landtags - Abgeordneten. (Schluß.) Petitionen.

Landtags - Angelegenheiten, N Provinz Brandenburg. erlin, 24, April. (42ste und 43ste Plenar-Versamm-

) v8 wird. darauf angetragen, eine bessere Vertretung des und Faburikstandes, so wie der Judustrie überhaupt, . dur ‘0 von 6 städtischen Abgeordneten mehr als bisher , zu er- Derjenige Theil dieses Antrages, welcher sih auf gänzlichen [7 oder eventualiter auf Ermäßigung der den Grundbesiß be- bn Beschränkungen der Wählbarkeit bezieht, hat bereits sub 1 seine Erledigung gefunden. | neuen städtishen Abgeordneten aber hat der Ausschuß ein- ‘in einer so speziellen Richtung nit. befürworten zu fönnen {, Auch in der Versammlung erhob sih Niemand zur Ver- 1g dieses Gesuchs, vielmehr ward. auf die unter Nr. 1 bereits nte Erörterung Bezug genommen. Bei der Abstimmung er- dieser vf nur 18 Stimmen, weshalb demselben keine eben ist. Bois Antrag, die Zahl der Abgeordneten für die Stadt Ber- n 3 auf 8 zu vermehren , fand “in der Versammlung Unter- 1g, Es ward angeführt: dem Berlangen, die Vertretung des des der Städte überhaupt vermehrt zu sehen, habe man sich um iibersepl, weil darin ein Anerkenntniß liege, daß die Städte er Entwickelung den übrigen Ständen vorausgeeilt seien, und diese Behauptung als richtig niht anerkannt werden könne. An- verhalte es sih mit Berlin, mit dieser Stadt sei wirklich eine tlihe Veränderung eingetreten, Handel und Jndustrie hätten hier ige Fortschritte gemacht, und es erscheine billig, dies thatsächliche linip auch bei der Repräsentation der Stadt anzuerkennen ; nun auch die gestellte Forderung von 8 Abgeordneten etwas erscheinen, so biete vielleicht der Umstand, daß Berlin eigentlich 5 Städten bestehe, einen Anfnüpfsungspunkt, um dieser Stadt F Abgeordneten, welche sie bereits: zum Provinzial - Landtage noch 2 hinzuzufügen. Dies solle indeß nur als ein ungefäbrer mmotivirter Vorschlag gelten, und zu dem allgemeineren An- ühren: daß mit Rüdsicht auf den §. 7 des Geseßes vom li 1823, nah welchem des Königs Majestät si vorbehalten, Besi bedeutender - Familien - Fideikommisse bei der ständischen g auf ‘angemessene Weise zu bevorrechten, der Allerhöchste hgeber gebeten werde, in gleihem Sinne einzelnen Städten, je em das Bedürfniß sih ergebe, eine Vermehrung der Vertretung em Provinzial-Landtage zu gewähren. Hiergegen ward von einer anderen Seite cingewandt: zu einem Antrage seien die hier anwesenden Vertreter gar nicht er- tigt, sie ien nur hier vermöge des Rechts und des Auftrags ommittenten, um Namens derselben ihre Stimme abzugeben, echt selbs aber ‘in Frage zu stellen oder zu verändern, das gehe die Oränzen ihres Auftrages hinaus. | Wurde nun auch dieser d mehrfach angefochten, indem man sich für vollkommen befugt ohne Rücksicht auf die Kommittenten nah seiner Ueberzeugung, Gewissen ‘und seinen Erfahrungen sein Gutachten über alle em Ländtage vorkommende Gegenstände abzugeben, so erkannte doch dâs Bedürfniß einer Vermehrung der Stimmen für Berlin an, weil diese Stadt gegenwärtig durch seine 3 Abgeordneten tber VDeziehung “auf ‘sehr befriedigende Weise vertreten werde. „wurde bemerklich gemadt, daß der Gegenstand keinesweges \o end. vorbereitet. sei, um bestimmte Anträge bei des Königs Ma- begründen zu: fönnen. Bei der Abstimmung erlangte der Antrag Misorität. 7) Das Gesuch einer neumärkischen Stadt, wegen Verleihung ‘Virilstimme, ward aus denselben Gründen abgelehnt. ‘8) ‘Den von einem Abgeordneten eingebrachten auf angemessene „ausreichende Vertretung der Städte auf Kreistagen gerichteten ag hatte der Ausschuß niht unterstüßen zu können geg(aubt, er gn allgemein gehalten und durch den speziellen Nachweis d praktischen edrfnisses nit motivirt war. Der Antragsteller tete für diesmal auf eine nähere Begründung seines Antrags, obgleich \ich in der Versammlung mehrere Stimmen zu dessen g „erhoben, elde darzulegen suchten, daß die Städte y Kreistagen niht genügend. vertreten seien, so überzeugte die ntät: ih doch, daß ‘es kaum möglich sei, dieserhalb einen all- einen Antrag zu machen, weil ‘die- Verhältuisse in den einzelnen ien und bei den-verschiedenen- Kommunal - Landtagen höchst ver- “seien nd der Versammlung ein klares Bild derselben in t Augerblick nicht - vorliege. Es- ward demuah mit Stimmen- theit beschlossen, dem Antrage keine Folge zu geben,

Ueber folgende Petitionen wurde verhandelt und Beschluß gefaßt : 1) Von einem Magistrat is ein Antrag an den Landtag gerich- worden, den §, 46 des Gesehes vom 1. Juli 1823, wonach zu goltigen Beschlusse des Landtags über solche Gegenstände, welche Aenutniß. Sr, Majestät zu bringen sind, eine Stimmenmehrheit H erfordert wird, dahin zu ändern, daß hierzu die cinfahe Stim- thiheit genügen soll’ Jm Ausschuß: so wie in der Plenar-Ver- he g waren ‘die Ansichten über die Zweckmäßi, keit der Abände-

es ständischen Grundgesehes sehr getheilt. Es ward dafür an- Art, s sei im Prinzip niht richtig, ‘daß in einer Versammlung glei berechtigten Votanten,. unter Umständen, der Minorität die

ny beigelegt werde , die Beschlü}e einer absoluten Majorität

fehlen wie dié gedachte Vorschrift dies in der That bewirke. |

‘au an einem genügenden Grunde, hier ven der bekanuten emape! j absolute Stimmenmehrheit entscheide, a fe eit, ba“jà bie sidischen Beschlüsse nicht einmal glei ins 2 reten, soudern nur als Gutachten oder Bitten a1 den -Thron

*1, w0* darüber ers definitiv befunden werde, es bedürfe also | selbs sie gebannt habe, fallen lasse.

Felleren Garantie dafür, daß bur solche mit einfaher Stim- theit g aßten Beschlüsse: nicht ae Rechte verleßt würden, Lacht w hon höheren Orts gehörig erwogen wer- agegen könné es tur einen unangenehmen Eindruck machen, an den Landtag gerichtete Anträge, für welche die Rid Sr,

Den anderen, wegen Berufung |

sei der einzige Weg, wie man die Juden aus ihrer Vereinzelung her- |

609

E t t t m:

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung, |

————————_———————————————————

Hierauf ward jedo erwiedert : eine berathende Versammlung, und wollte man \ih denselben in größ- ter Vollkommenheit denken, so müßte man annehmen, daß durch all-

der der Erörterung unterliegenden Gegenstände zuleßt das Wahre und Richtige, welches doch immer nur Eins sei, gesunden, und die Ueber- zeugung davon allen einzelnen Mitgliedern der Versammlung verschafft und somit Stimmeneinheit erzielt werde; bei der Verschiedenheit der Subjektivität sei indeß ein solhes Jdeal einer berathenden Versamm- lung natürli niemals zu erreichen, und es bedürfe an eines an=- deren erfennbaren Zeichen, wodur die Beschlüsse des andtags uud

wiß eine sehr weise, im eigenen Jnuteresse der Stände sowohl wie | der Krone ertheilte Vorschrift, daß nicht jeder an den Landtag ge=

langte Antrag, der zu so vielen Bedenken Veranlassung gebe, daß er

vielleicht nur die Ma'orität einer Stimme gefunden habe, an des

Königs Majestät gelange und Allcrhöchstdenselben ‘in die Nothwen-

digkeit bringe, darüber einen Bescheid ergehen zu lassen. Diejenigen

Anträge, welchen ein wirkliches Bedürfniß zum Grunde liege, erlang-

ten, wie die Erfahrung genügend beweise, sehr leiht die verfassungs=

mäßige Majorität der 3, andere- Anträge, bei denen es zweifelhaster

sei, ob sie im allgemeinen Juteresse als wünschenswerth betrahtet - werden müssen, würden am besten gar nit an den Thron gebracht.

Deshalb brauche man aber niht anzunehmen, daß das, was in Be-

ziehung auf solhe Gesuche und Bitten in der Versammlung zur Sprache

gebracht wird, wirkungslos bleibe, vielmehr finde ja Alles Fluéi Plaß în

den Protokollen, welche zur Kenntniß der Behörden gelangten, deren Ju=

halt auch Sr. Majestät dem Könige nicht unbekannt bleibe. Wollte mau

daher die beabsichtigte Aenderung eintreten lassen, so würde mau dadurch

eigentli nichts erreihen, was man nicht hon habe, dagegen aber

eine Form zerstören, welhe ganz geeignet sei, das Gewicht der stän-

dischen Bitten und Auträge zu erhöhen. Dabei sei auch noch zu

erwägen, daß es sich nur von Petitionen, also von solhen Gegen-

ständen handele, welhe gewöhnlih wenig vorbereitet zur Beschluß-

nahme des Landtags gelangten, und daß auch aus dieser Rücksicht die größte Vorsicht in Beziehung auf die daran zu knüpfenden Jume- diat-Anträge zu empfehlen sei. Bei der Abstimmung ergab ih für den Antrag zwar eine Majorität, da dieselbe aber nicht 5 der An= wesenden betrug, so wird dem Antrage keine Folge zu geben sein.

. 2) Die Gesuche zweier städtishen Kommunal - Behörden wegen Einführung einer gleihmäßigen Besteuerung aller Unterthanen, na-

mentlich Beseitigung des Unterschieds der Besteuerung in \hlaht-=

und mahlsteuerpflihtigen und in klassensteuerpflichtigen Ortschaften.

Bei der Berathung wurde der allgemeine Theil des Antrags von

dem zuleßt erwähnten spezielleren getreunt. Für den ersteren ward angeführt: es stehe unwiderleglich fesi, daß jede ungleiche Besteuerung der Unterthanen eine Ungerechtigkeit enthalte, die Schwierigkeit, eine gleihmäßige Besteuerung einzuführen, werde zwar ‘nicht verkannt, allein man dürfe annehmen, daß die Vorarbeiten dazu in den lebten 30 Friedensjahren beendet seien, und deshalb erscheine es wohl an der Zeit, diesen hohwichtigen Gegenstand wieder in Anregung zu bringen. Hierauf ward entgegnet, eine völlig gleihmäßige Besteue= rung aller Staats «Angehörigen sei ein Problem , welhes man wohl in der Theorie aufstellen, in der Praxis aber nie erreihen werde, und daher scheine es nicht in der Stellung des Landtags zu liegen, die Verwirklichung eines theoretisch nicht bestrittenen, praktisch aber notorisch unausführbaren Sabes zu erbitten. Bei der Abstimmung blieb auch dieser allgemeinere Antrag in einer sehr entschiedenen Minorität.

Dagegen fand der s\peziellere Antrag mehr Anklang. Man ver= gegenwärtigte sih, daß die Mahl- und Schiachtsteuer eigentlich nur der Klassensteuer in denjenigen Ortschaften substituirt sei, in Bezie- Raf auf welche man geglaubt habe, annehmen zu müssen, daß die

Klassensteuer - Veranlagung und Erhebung zu große Schwierigkeiten machen werde; man fand es nun billig, daß den Städten, welche diese Schwierigkeiten zu überwinden sih getrauten, die Möglichkeit gewährt werde, jene ursprünglih ihnen zugedahte Steuer anstatt der Schlacht=- und Mahlsteuer (die unter Anderem auch den großen Uebelstand habe, daß sie besonders auf die ärmere Klasse laste) zu erlangen. Wenn nun schon dagegen eingeweudet wurde, daß der Staat durch dieses Verfahren einen Theil seiner Einnahme verlieren würde, und daß hon jeßt vielen Städten die Annahme der Klassensteuer gestattet worden sei, so daß z. B. in der Rhein-Provinz nur in wenigen Städten die Mahl - und Schlachtsteuer erhoben würde, jo erklärte sich doch bei der Abstimmung eine mehr als 5 der Votanten betra- gende Majorität für den Antrag: daß den Städten, welche gegen- wärtig Mahl- und Sthlachisteuer zahlen, gestattet werden möge, die Klassensteuer anzunehmen , ohne daß sie gehalten sein sollten , die Summen, welche sie durch die Mahl- und-Sclachtsteuer aufgebracht, durch die Klassensteuer aufzubringen, sondern die Veranlagung ledig- lih nah den Grundsäßen der Klassensteuer erfolge. j 3) Es sind dem Landtage drei Petitionen zugegangen, welche die Verhältnisse der Juden betreffen, von denen zwei auf völlige Emanci- ation derselben gerichtet sind, die eine derselben aber sih darauf be- f'bránkt, die Revision des Edikts vom 11, März 1812 und die Auf- hebung mehrerer dasselbe modifizirenden Bestimmungen zu beantragen. Jn - dem Ausschuß - Gutachten is an eine übershtliche Darlegung der die Juden betreffenden Verhältnisse, namentlich in der hiesigen rovin, der Antrag geknüpft, des Königs Majestät zu bitten : die inheit der Geseßgebung für die bürgerlihen Verhältnisse der Juden in der Provinz Brandenburg auf den Grundlagen des Edikts vom 11. März 1812 herbeizuführen, zweitens aber auch dabei die Bestim- mungen dieses Geseßes mit Rücksicht auf den fortgeschritteuen Kultur- zustand der Juden einer durchgreifenden Revision unterwerfen und. den daraus hervorgehenden Geseß - Eutwurf den Ständen baldmöglichst zur Begutachtung vorlegen zu e: Die hierauf folgende Debatte ward mit großer Lebhaftigkeit geführt. Man wies zuerst darauf hin, daß das Judenthum sich von Alters her in einer“ vollständigen Jso- lirung erhalten habe; es sei aber nicht unbedenklich, ein \o ganz fremdartiges Element im Staate fortbestehen zu lassen, weil si dar- aus leiht etwas Feindseliges entwickeln könne; erfahrungsmäßig aber

ausbringen könne, der, daß man die Schranken, in welche der Staat | Vom Standpunkte des strengen Rechts aus, lasse ih auf keine Weise rechtfertigen, daß namentli für die hiesige Provinz ein vershiedenes Judenreht gelte, deun das Edikt ‘vom Jahre 1812 sei ein Staatsgeseß und hätte als solches aus auf die neuerworbenen Provinzen Ar.wendung finden sollen, zu- mal ih. durchaus keine inneren Gründe dafür finden ließen, die Ju-

fre, blos einer singulairen' Form wegen zur Kenntniß Sr

jestät nicht gelangen bibften: viel lieber ite man sich. selbst

hen Bescheid gefallen lassen, wenn man nur die Ueber-

habe: daß der Gegenstand der Allerhöchsten Prüfung unter-

"guvorden ‘sei. : Die: Abänderung -dieser-- geseblichèn Vorschrist dies _n0 den ‘guten: Erfolg haben ,: daß- die einzelnen

¿4 evußtsein, ‘daß ihre: Stimmen ‘entscheidend sein könnten,

* mit um’ ‘größerer Gewissenhaäftigfeit abgeben würden.

- den in-den: verschiedenen Theilen des hiesigen Provinzial - Verbandes | verschieden zu behandeln. Eine freundliche und liebevolle Behandlung ‘der Juden sei áber au im Prinzip der Moral, namentli der rist-

ahmungswürdige Beispiele aufgestellt. sei unter allen Umständen nicht rückgängig zu machen, und so sei es denn Pflicht, dahiu zu wirken, das

ständig mit den übrigen Staats- Angehörigen verschmelzen.

Montag den 28" April.

———-

der Landtag sei allerdings nur | Beweise ihrer sozialen Sinunesart gegeben und die messianishe Jdee | wes co en ci A, aufgefaßt und bindere sie bt sd r l men unter - Christe ühlen, seitigen Austausch der Jdeen und durch - die vollständigste Beleuchtung | angeführt- habe, umzu beweisen, daß die Juden nicht in deu--christ- lichen Staat paßten, sei ein shwer verständliches gelehrtes Geseß- bu, welches neben manchen verwerflihen auch viele vortreffliche Vorschristen enthalte und von den wenigsten Juden gelesen und ver- standen werde, Es sei zu verwundern, daß die Juden, Druckes während länger als 1500 Jahren, noch so viele gute Eigen- schaften behalten hätten, und sie bewiesen gerade dadur, da sie f j! i eines besseren Looses würdig seien. die daran zu fnüpfenden Folgen festgestellt würden. Nun sei es ge- | ane Mittel seien unverkennbar, in ihrer Mäßigkeit, in ihrer gro-

Der Talmud, den man häufig

troß eines

Ihre reichen materiellen und

en Clastizität, in ihrem passiven Muth, hätten sie manche nah- Das Faktum ihrer Existenz

sie sich möglihst bald und voll- Es fehlte jedoch auch uiht an Gegnern der gemahten Anträge.

Namentlih ward von einigen Abgeordneten der Städte der Nieder=- Lausiß hervorgehoben, daß die dortigen Gewerbtreibenden nur mit größter Besorgniß der Einführung des Edikts vom Jahre 1812 und. der hierin liegenden Aufhebung des in Beziehung auf die Juden- dort bestehenden Rechtszustandes entgegensähen; {on durch Einführung der neuen Gewerbe = Ordnung und Aufhebung der gewerblihen Pri vilegien hätten jene Städte die ansehnlichsten Verluste erlitten, wenn man uun jeßt den Juden, gegen deren Andrang man sih mit Hülfe der jevt geltenden Geseßgebung nur mit Mühe geschüßt habe, s

statten wollte, sich in jenen Städten nah Gutdünken niederzulassen,

so sei der Ruin eines großen Theiles der dortigen Gewerb=

treibenden mit Zuversiht zu erwarten. Diese Verhältnisse seien für

jene Städte von größter Wichtigkeit, und da der Landtag faum. im

Stande sein möchte, - alle Partifularitäten gehörig zu übersehen, so

müsse man davon abrathen, den vorliegenden Petitionen vhne weiteres- Folge zu geben. Man erklärte sih aber auch noch aus einem allge-- meineren Gesichtspunkte gegen den Vorschlag des Aus\hus}ses. Der

selbe enthalie nämlih, wenn auh anscheinend nur auf die Geseh=

gebung vom Jahre 1812 beschränkt, doh zugleih einen Antrag auf völlige Emancipation derselben, denn die leßtere werde als endlihes Ziel des legislativen Einschreitens hingestellt. Hiergegen müsse man sih aber nachdrücklihst verwahren. Man bevorworté, daß man sehr - weit entfernt sei, eine persönlihe Kränkung oder Zurückseßung jüdi- her Judividuen, als solcher, in Schuß nehmen zu wollen, aber man dürfe doch nicht vergessen, auf welher Grundlage man si selbst be- finde, daß man in einem christlihen Staate, in einer christlihen Zeit lebe, daß nur in dem Christenthum die Schranken der Nationalität durchbrochen und die Menschheit zu einem Bilde des göttlichen Lebens vereinigt sci. Nun lasse sih gar niht absehen, wie in diese Gemein- hast ein Volk aufgenommen werden könne, welches seine Nationalität in dem augegebenen Sinne nicht aufgeben wolle, vielmehr an einer Religion festhalte, die das ganze Christenthum geradezu für eine Lüge erkläre. Man sei es daher der Würde des christlichen Staats und des Christenthums schuldig, der politishen Gleichstellung der Ju» den sih zu widersegen; die Juden könnten, vermöge ihres Glaubens, weder den christlichen Staat, noch den christlichen Monarchen, in ihrer eigentlichen Bedeutung anerkennen , sie wollten aber auch über- haupt keinen Staat anerkennen, da sie sich überall immer nur als eine in sch abgeschlossene Nation betrachteten und ihre eigene Natio= nalität zu bewahren bestrebt seien, So lange sie diese Tendenz nit aufgeben, sei ihre’ Emancipation ein Unding, Die Juden zeigten au ihrerseits durchaus keine Hinneigung zu: einer Annäherung, sonst wür- den sie niht durch starres Festhalten an manchen unwesentlichen Ri- tualien, z. B., qu der Sabbatfeier, störend auf die Verhältnisse der Christen einwirken. Hätten die Juden wirklich die Ueberzeugung von der Richtigkeit ihres religiösen Glaubens, so müßten sie au die Konsequenzen desselben tragen, und. würden in ihrem Glauben auch die Kraft finden, manches Unangenehme zu duldenz dur eine Gleichstellung der Juden und Christen aber würde, da die Juden ihrerseits an ihrem Glauben mit aller Kraft festhielten, zuleßt wohl gar das Christenthum selbst in Frage gestellt werden. Von einer anderen Seite ward noch ausdrücklich die Kompetenz des Landtags in dieser Angelegenheit bestritten, auch darauf aufmerksam gematt, daß die Juden - Gesebßgebung bereits in der Berathung begriffen sei, wie_ dies in dem im Jahre 1843 dem rheinischen Landtage. ertheilten

den Gesebgeber in dieser Angelegenheit noch durch eine Petition zu drängen. .

Much diese Anführungen sauden indeß mehrfahe Erwiederunugen ; die Kompetenz des Landtags sei hon um deshalb nicht zu bezweifeln, weil einem früheren Landtage eine Allerhöchste Proposition, denselben Gegenstand ‘betreffend, vorgelegen ; der den rheinishen Ständen er- theilte Bescheid könne den hiesigen Laudtag durchaus nicht abhalten, ein “hier gefühltes Bedürfniß zur Sprache zu bringen. Nun könne

Lösung heutigen Tages dringend bedürftig sei, zumal das Edikt vom Jahre 1812 in der Zwischenzeit nit fortgebildet, sondern sogar mehrfach beshränkt worden sei, und auf diese Weise sogar der Ar-- tifel-16 der Bundes-Akte verleßt zu sein scheine. Der Antrag des- Ausschusses sei rein formeller Natur und beschränke sich auf das min- deste, was nur erbeten werden könne. Von einem Theile der Ver=- sammlung ward auch die Ueberzeugung ausgesprochen, daß man weiter

ehen müsse, als man vorgeschlagen: habe. Die ausgezeichneten Lei-

ungen, durch welche einzelne Juden im Krieg und Frieden um Staat, Wisseuschast und Kunst sih verdient gemacht hätteu, und der Stand- punft, auf welhem die Bildung des Volkes sich heutigen Tages befinde, lasse die völlige Gleichstellung der Juden als eine Forderung der Gerechtigkeit ersheinen, denn es sei unter allen Umständen nicht “zu rechtfertigen, wenn män an den dem menschlihen Auge doch nicht

fnüpfen wolle, man möge daher uicht auf halbem Wege stehen [eie ben, vielmehr das, wovon man die lebendige Ueberzeugung in \{ch trage, auch Sr. Majestät dem Könige offen vortragen. Nachdem hierüber noch mehrfahe Berathungen stattgefunden, mehrfahe Bei- spiele zu Gunsten der Juden angeführt, von anderen Seiten aber die Beweiskraft derartiger. spezieller Beispiele bestritten worden war,

eine sofortige und völlige Gleichstellung der Juden die Majorität rit, Ai der Eingangs erwähnte Antrag des Ausschusses me verfassungêmäßiger Stimmeumehrheit zum Beschluß erhoben ward, und daher Sr. Majestät dem Könige vorzutragen sein wird. 4) Der Antrag eines. Abgeordneten, auf De wers Abänderung oder Declaration des für die Mark noch gülti en C asiaeo bau - Edikts vou 1792, ward abgelehnt, weil man glaubte, daßdie

‘lien Moral, welchè die Liebe des Nebenmenschen“ als: das höchste

0s Sittengeseß anerkenne, vollständig begründet. Es sei unrihtig , daß 1 ten, : geses S identoms wit bem Staats - Organismus im weil der Nachweis, däß der Weg der

" die Prinziplen des : t i Widerspruch ständen, vielmehr hätten die Juden die schlagendsten

Kabinets-Ordre vom 17. Juni 1825 auch ‘für die diesseitige: Provinz

ülti ü tragstellers genügt: jet, und gültig und dadurch den Wünschen“ des pn gsie bei ber Behör den

_ fruchtlos geblieben, mangelte.

Abschiede ausdrüdcklih gesagt werde; es fehle aber an Veranlassung, -

man aber die Ueberzeugung nicht ablehnen, daß die Judenfrage der

erfennbaren religiösen Gläuben politishe Vorrehte oder Nachtheile

ward zur Abstimmung geschritten, und zwar erlangte der Antrag auf

einer