1914 / 26 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

D, Wie eine vom „W. T. B. verbreitete Depesche aus Aownsville (Texas) meldet, sind nah Mitteilungen aus dem L ‘quartier der mexikanischen Jusurgenten in Matumoras N Gefecht bei Concepcion del Oro in der Provinz Mtalecas, das Anfang der Woche stattfand, 400 Bundes- Mdaien getötet oder nah der Gefangennahme erschossen orden. Die Insurgenten sollen sieben Tote und 70 Ver- lidete gehabt haben. -

j ; Asien.

Die China-Inlandmission hat dem „Reuterschen Eu zufolge Telegramme aus Liuanchow in Anhui heiten, wonach auf zweitausend Mann geschäßte Räuber fast t,ganze Stadt geplündert und verbrannt haben. Der e Missionar sei mit Frau und Kindern nah Luchow 5 i tet. Die römisch-katholischen Missionare sollen noh in / is gon weilen und unversehrt sein. Augenscheinlih gehören Îe Räuber zu der Bande des Weißen Wolf, die kürzlich in l Donan geplündert haben.

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Parlamentarische Nachrichten, H

Die Sghlußberichte über die gestrigen Sißungen des. Reich 3- lgs und des Hauses der Abgeordneten befinden fich in t Ersten und Zweiten Beilage.

Auf der Tagesordnung der heutigen (202.) Sibung : Reichstags, welcher der Staatssekretär des Jnnern = Delbrück beiwohnte, standen zunächst Anfragen. Der Abg. Dr. Trendel (Zentr.) fragte: i In weiten- Kreisen der Bevölkerung und der Steuerbehörden “berrs@{t troy der Erklärung des Herrn Retchsshaßzsekrelärs vom 16. Sanuar d. J. noch Unklarheit darüber, ob das nach dem Wehrbeitragsgeseße nah dem Stande vom 31. Dezember # 1913 festgestellte Vermögen, mag es nah dem Ertragswerk ‘oder nah dem gemeinen Wert (Verkaufswert) festgestellt sein, Unverändert gemäß 19 und 20 des Besigsteuergeseßes bei der estitellung des Nermödaenszuwachses im Jahre 1917 zugrunde zu egen ist, oder ob tm Jahre 1917 dite Grundbesißer von neuem kine nachträgliche Bewertung ihrer Grundstückte nah dem Ertrags- “wert oder Verkaufswert rüdckwirkend auf das Jahr 1914 beantragen fönnen. Eine bestimmte Auskunft über die Ansicht der Neichs- “eitung würde im Volke beruhigend wirken und eine Anzahl von “Berufungen hintanhalten. Ilt der Herr Reicht kanzler bereit, hierüber E Auskunft zu ectetlen? : Ee im Reichéschaßamt- Jahn: Das auf Grund Webrbeitrag“geseßes nah dem Stand vom 31. Dez mber 1913 Mstgestellte Vermögen ist unverändert gemäß §5 19 und 20 es Besitsteuergeseßes bei der Feststellung des Ver: mögenszuwachs: 8 m Sahre 1917 zugrunde zu legen in der Welse, daß dann “s nach dem Stande vom 31. Dezember 1916 ermittelte Vermögen mit dem bei der Veranlagung des Wehrbeitrags festgestellten Ver- Nögen zu vergleichen ift. Dieser Auffassung at der Staatssekretär s Neichsschaßamts berelts in der Sitzung des Reichstags vom 6. Saúuar 1914 Ausdruck gegeben. Der Abg. Sittart (Z.) fragte: L Snfolge der Vorgänge in Zabern ist das 99. Infanterie- regiment aus seiner Garnison in die Baracken von Hagenau- [Bitsch verlegt worden. Diese Verlegung des ganzen Regiments Und insbesondere die Fortdauer der Verlegung wird, zumal fie in etnen so harten Winter fällt, als eine {were Bestrafung empfunden, und zwar nit nur von den Beteiligten, sondern von S und p Ee Nethe von den Angehörigen derjenigen l aven Yale du bee nd fes Mee cercder Tuee, 0 richte an den Herrn Reichskänzler die Anfra e f o wie lange die bitter empfundene Bestrafung des dahien: Rennen ausgedehnt i; pen soll, beziehungsweise wann das Regiment wieder feiner Uheren oder einer anderen Garnison überwiesen werden wird?

F Generalmajor Wild von Hohenborn: Die Anfrage geht von J treffenden Borausfeßungen insofern aus, als és fit bei der Ver- J A des Regiments von Zabern durhaus niht um eine Bestrafung 8 elte, die umsoweniger als Strafe empfunden werden kann, als R große Anzahl von Truppen seit tem 1. Oktober 1913 auf Muhe penübungeplägen dauernd untergebracht worden ist. Eine Be- e ortung der Frage selbst kann nicht ecfolgen. Hierauf wurde die zweite Beratung des Etats des Reichs- s des Jnnern in der allgemeinen Besprechung, die sich “das Gehalt des Staatssekretärs knüpft, fortgeseßt.

J 4 Shluß des Blattes.)

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Das Haus derx Abgeordneten seßte in der heutigen ) Sigzung, welcher der Minister für Landwirtschaft, “mnen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer bei- Pie e, die zweite Beratung des Etats der Domänen-

va ltung, und zwar zunüchst die Verhandlungen über die Fnahmen aus den Domänenverkäufen und über die j jaligen Ausgaben für Domänenankäufe fort. Zu "Fm Ausgabetitel ist die Zurückverweisung an die Budget- Mission beantragt worden. i h Abg. Delius (fortschr. Volksp.): Die Negierung weigert #ich ler noch, mit der Austeilung der Domänen in dem Maße vorzu- l, wte es wünscher8wert ist. Cin Fall im Kreise Wittenberg _in Provinz Sachsen hat besonders viel Aufregung verursaht. Die t Pres hat \chon wiederholt den Wunsch auêgesprochen, daß Domäne Prebsch aufgeteilt wird. .Nun hat die Regierung eine isungskommijsion nah der Domäne entsandt, die _fest- Ung lt hat, daß die Domäne Prebsch zur Aufteilung M Veianet sel. íSnteressant is aber, wie der Domänen- Fler mit der Bereisungskommission verfahren ist. Cr_ hat P einem Diner eingeladen, während er die Vertreter der Stadt- L altung davon ausschloß. Diese mußten, während die Herren das Î effe einnahmen, draußen warten. Gegen die Aufteilung wird an- F eing: daß f der Boden für die Aufteilung nicht etgne, Aber bei j bescit ahgemäßen Aufteilung werden sich wohl auch hier die Bedenken Vanpeden lassen. Auch der Ginwand, M kein Bedarf an Land vor- # dle G sei, erscheint mir unrichtig. Au

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meine euern tee ründung des Veteranenheims in Wetlin hat der Leintiler “C geantwortet. Oen deshalb annehmen, taß das, was er œatüber ausgeführt habe, den Tatsachen entspricht. Jiitiativantrag Boisly betreffs des Verfahrens bei Aufteilung erpachtung von Domänen ist uns sehr willkommen. Wir 20h ihm auch die Königliche Staatsregierung ihre Zustimmung : gnt mebr als bisher der fleinbäuerliche Besiß gefördert wird, Domgns Dr, Wendlandt (nl.): Ih möchte die M4usteilung der i die Winne im Kreise Schmalkalden befürworten. Die Domäne S der Bil) auf mehrere Jahre verpachtet ; aber es ist ein Komitee G ip dung begriffên, das die Aufteilung der Domäne vorbereitet, F billiger puetfwürdig, daß der Domänenvächter die Ländereien M „Hat, als wenn eln Bauer Acker oder Wiese von zebagnane haben will. Ebenso sollte die Domäne Nieder Un S im Kreise Gshwege zur Austeilung gelangen. Die Auf- 2 G d son seit 1908 be\Glasen, Gleichzeitig wurde bestimmt, t htggeringste Klafse“ der Bevölkerung dabei in erster inte be- “imer pee werden soll. Bei der Verpatung ist aber der große Pächter pl, im rdugt worden. Ueber die Aufteilung ist bereits ein Aufteilungs- E: H ciufgese t anpnis mit dem Naiffeisenverein und der Casseler Regte- } worden, der unbegreiflicherweife nit zur Ausführung

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anat ift. Er ist zur Prüfung dem Landratsamt überwiesen worden. A tit E Ag: denn der Landrat ist an den Aeckern selbst interessiert, weil er in der dortigen Gegend Besig hat. Deshalb war es vertehrt, thn noch in die Sache hineinzuziehen. Darüber ift wieder ein Jahr verloren. Die Leute warten nun {on ses Jahre auf die Aufteilung, und man ist noch immer zu keinem Resultat gekommen.

Abg: Hofer (Soz.) besoriht die Lage der ländlichen Arbeiter auf den Domänen, die noch viel zu wünschen übrig lose.

Der von dem Abg. Delius erwähnte Antrag der Abag. Bois ly (nl.) und Genossen ist ursprünglich als Jnitiativanirag eingebracht worden, wird aber nunmehr, nahdem er formell zum Etat gestellt ift, vom Präsidenten in die Debatte ein- bezogen; der Antrag ersucht die Regierung,

im Interesse der. Stärkung des Bauernstandes und des gewerblichen Mittelstandes dahin zu wirken, a. daß vor Verpachtung oder Verkauf von Domänen unter Anhörung der Kommunalverbände und der gemeinnüßigen Ansiedlungs8gesell- schaften und unter Berücksichtigung der nationalen Interessen geprüft werde, ob die Domäne fich nicht zur Aufteilung für die innere Kolonisation eigne oder fh nit ihre Verpachtung, in einzelnen Parzellen empfehle, b. daß Verkäufe von Domänen zur ungeteilten Bewirtschaftung mögli vermieden und überhaupt bet Verkauf oder Verpachtung von Domänen jeder Latifundienbildung entgegengewirkt werde. Dem Landtag soll von den betreffenden Maßnahmen Kenntnis L

Abg. Nehren-Hamelspringe (freikons.): Mit dem chlagwort B alciilegen L so. eifrig gegen die Großgrundbesiger Agitation betrieben. Ich halte das Wort dann für berechtigt, wenn dec Bauer bei dem Verkauf wirklich hereingelegt worden ist, aber nicht au dann, wenn sein Besiy in reeller Weise an einen Großgrundbesißer verkauft worden ist. Im vorigen Jahre hat der Abg. Leinert hier einen Fall vorgetragen; wo angeblich ein Domänenpäcter zu niedrig zur Steuer herangezogen worden sein follte. In dankens- werter Weise hat sich der Minister der Frage angenommen, und der Nbg. Leinert hat dann zugeben müssen, daß dje Angabe nicht zutraf. Man soll also solhe Fâlle, die von dieser Seite hier vorgebracht werden, immer mit der. nötigen Vorsicht aufnehmen. Der ganze Norwurf des Bauernlegens ist vollkommen unberechtigt, denn aud) wir holten die Anseßung von Bauern für nötig und nüßlich im SFnteresse unseres Vaterlandes.

(Schluß des Blaites.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Einer von „W. T. B." übermittelten Meldung der „Times! zu- folge ist das Gesuch der in London feiernden Arbeiter im Baus- gewerbe um Gewährung der Arbeitslosenversiherung abgelehnt worden. Die Arbetter begründeten thr Gesuch damit, daß es sich nicht

“um einen Ausstand, sondern um eine Auéspercung handele. (Bal.

Nr. 24 d. Bl.)

Aus Marseille wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß die Kapitäne der der Küsten\chiffahrt dienenden Fahrzeuge be- {lossen haben, in den Ausstand zu treten, da ihre Verhandlungen mit den Ge!ellshaften wegen einer Besserung ihrer Lage erfolglos geblieben sind. Die Kapitäne haben sämtliche Kameraden an der Küste aufgefordert, fch thnen anzuschließen. äInfolge des Ausstands in Südafrika hat, wie dem .W. F. B." qus Johannisburg telegraphiert wird, eine große Zahl von Arbeitern Veberfahrtskacten nah Europa, Australien und Neuseeland bestellt.

(Weitere „Statistishe Nachrichten" \. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

Die Akademie der Wissenschaften hielt zur Feier des Geburtsfestes Setner Majestät des Katsers und Königs und des Fahrestags König Friedrichs 11. am 29. d. M. ihre statutenmäßige öffentlihe Sißung. Der Sizung wohnten als Ver- treter des vorgeordneten Ministeriums der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten der Abteilungsdirektor, Wirkliche Geheime Ober- regierungsrat Dr. Schmidt und der Professor Dr. Krüß bei. Den Vorsitz führte der beständige Sekretar, Geheime Obermedizinal- rat, Professor Dr. Waldeyer, der die Sigung mit einer Ansprache eröffnete, in der er Seiner Majestät des Kaisers und Königs mit Segenswünschen gedahte und sich über die wichtigeren, die Akademie betreffenden Ereignisse der leßten 10 Jahre ver- breitete, da diese öfentlihe Siyung die leßte in dem provisorischen Gebäude Potsdamer Straße 120 war. Darauf gab das ordentlihe Mitglied der Akademie, Wirklicher Geheimer tat Professor Dr. von Wilamowtß-Moellendorff einen Bericht über die Sammlung der griechischen Inschriften von ihren Anfängen bis heute. Alsdann hielt das ordentliche Mitglied der Akademie Professor Dr. Lüders den wissenschaftlihen Festvortrag über die Entdeckungen in Ost Turkestan und ihre Bedeutung für die Geschichtswissenschaft. Meiter wurde mitgeteilt, daß Seine Majestät der Kaiser und König dur Allerhöchsten Erlaß vom 22. Dezember 1913 dem Zweiten Direktor der Königliben Staatsarchive, Gebeimen Archivrat Professor Dr. Bailleu in Charlottenburg für sein Werk „Königin Luise“ den stiftungsmäßigen Preis von Eintausend Talezin Gold nebst der goldenen Denkmünze auf den Vertrag von Verdun zu erteilen geruht habe. Sließlih folgte die Uebersicht über die seit der leßten Friedrichssißung unter den Mitgliedern der Akademie eingetretenen Personalveränderungen. :

Am 15. Januar hielt die Akademie eine Gesamtsißung unter dem Vorsiy ihres Sekretars Herrn Diels. Herr Seel las über Dos caduca und hereditas caduca in dem neu- erworbenen Papyrus der Berliner Museen. In dem In- struktionsbuch für den ägyptischen Idiologen, das uns in einem Auszug aus der Zeit des Antoninus Pius seit kurzem vorliegt, werden, inner- halb eines größeren Abschnitts über bona vacantia, caduca usw, in einer ges{chlossenen Reihe von Paragraphen gewisse Fälle der Ein- ziehung von Mitgift und leztwilltger Zuwendung geregelt. Die Re- gelung bezieht sich auf Römer und Latiner: Sie geht zum Teil auf bekannte Quellen römtshen Rechts zurück (unter denen das Senatus consultum Claudianum zu fehlen \{cheint); inbalt- lich bringen die neugefundenen Vorschriften eine sehr wertvolle Bereicherung unseres bishecigen Wissens über die Che- und Kindergeseßgebung des Augustus und seiner Nachfolger. So wird ¿: B. die Crbschast, die Che- und Kinderlosen hinterlassen ist, vom E nur eingezogen, wenn der bedahte Mann 100 000, die bedacte

rau 50 000 Sesterz Vermögen hat. Die Akademie genehmigte die Aufnahme ‘einer von Herrn F. E. Schulze in der Sißzung der physikalisch - matkematischen Klasse vom 8. Januar vor- gelegten Abhandlung des Professors Dr. L. Wi1il in Rostock: „Colloidale Substanz als Gnergiequelle für die mikroskopi- schen Schußwaffen der Coelenteraten“ in die Abhandlungen des Jahres 1914. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Abt. 1 Bd. 10 der von der Deutschen Kommission dex Akademie herausgegebenen Gesämmelten Schriften Wielands, enthaltend Abde- riten, Stilpon, Danischmend, bearb, von L. Pfannmüller (Berlin 1913); Serie 111 der Beitcäge zur Flora von Papuasien, heraus- gegeben von C. Lauterbach, enthaltend Ergebnisse eines Unter- nehmens der Hermann und Elise geb, Heckmann Wentel- Stiftung (Leipzig und Berlin 1913); Bd. 8 der, Gefanimeltzn Schriften Theodor Mommsens (Berlin 1913) und Bb. 2 dex Ge- sammelten Schriften Wilhelm Diltheys (Letpzig und Berlin 1914); endlich das von dem korrespondierenden Mitglied Herrn Darboux ein-

cesondte Werk Lecçons sur la théorie générale des surfaces, 92. ¿dition. Partie 1 (Parts 1914). j

Die physikalisch-mathematishe Kla s\e hielt am 22. Ja- nuar unter. dem Vorsiß ihres Sekretars Herrn Plan ck eine Sigzung, in der zunächst Herr Penck über antarktische Probleme spra. Durch die Expeditionen zu Anfang unseres Jahrhunderts ijt eine große Verschiedenheit im geologischen Bau von Ost- und West- antarftila erwiesen worden. Die Feststellung der Grenze beider Teile . ist eine wichtige Aufgabe für Forschungen, die bereits geplant sind. Weitere Probléine bietet der Umriß von Antarktika, der nur an ¿ des Kontinentes gekannt ist. Namentlich das für die erste deutshe Südpolarexpedition in Aussicht genommen gewesene Forschungsfeld wesentlih von Wilkes-Land und das Gebiet östlih König Éduárd VIT.-Land bedürfen dringend der Untersuchung. Das korrespondierende Mitglied Herr Wien in Würzburg über- sandte eine Abhandlung: „Ueber eine von der eleftro- magnetischen Theorie geforderte Sn des magne- tischen Feldes auf die von Wasserstoffkanal trahlen aus- gesandten Spektrallinien". Die eleftromagnetische Lheorie ver- langt, daß auf alle in einem magnetischen Felde bewegten Ladungen eine Kraft wirkt, die dem Produkt aus der magnetischen Kraft in die Geshwindigkeit gleich ist. Nachdem Herr Stark gefunden hat, daß manche Spektrallinien dur die elektrische Kraft aufgespalten werden, muß, wenn ‘die elektromagnetisde Theorie auch für den Leucht- vorgang gültig ist, eine analoge Wirkung im magnetischen Felde ein- treten, wenn die Lichtquellen mit großer Geshwindigkeit bewegt werden. Diese nell bewegten Lichtquellen kann man in den Kanalstrahlen realisieren, und man beoba{htet in der Tat eine Wirkung auf die Spettrallinten des Wasserstoffs, wie sie zu erwarten war. Die von der Theorie verlangte Veränderung der Spektrallinien stimmt der Größenordnung nah mit ‘der tatsächlich beobachteten überein.

In der an demselben Tage unter vem Vorsiß thres Sekretars Herrn Diels abgehaltenen Sigung - der philosophisch- historishen Klasse las Herr de Groot- über die Anlässe der Feldzüge des Tschingkiskan nach Mittel- und West- asien. Es wurde auf Grund chinsi\cher Lexte nagewiesen, daß bereits im Jahre 1123 oder 1124 der Jaluttaschik, ein Prinz des titanshen Hauses, aa der Spige einer Kriegémact aus der südlichen Mandschurei nah Westen zog und in Zentraiasien das Reich Karakitai stistete; ferner, daß Tschingktskan mit diesem Reiche in Krieg geriet und, nahdem er einen glänzenden Sieg errungen hatte, zur Groberung desselben nach Westen z0g- Demzufolge dehnte si seine Herrschaft bis an das kaspische Veeres- gebtet aus. Herr von Wilamowtiz-Moellendorff legte „Neues von Kallimachos. 11.“ vor. Zwei Stückchen aus dem- selben Papyrusbuche, zu dem die 1912 veröffentlichten Bruchstücke der Lieder und das Florentiner Bruchstück der Hekale ge- hôren, find vor cinem Jahre in den Besiy der Königlichen Museen gelangt. Sie gehören den Aitia an, das längere stammt aus der Geschichte von Herakles und Theiodamas. Herr Erman berichtete über eine Zuwendung, die das ägyptische Museum erhalten hat. Herr Eduard Naville in Genf hat diejem die sämtlichen Abklatsche der vvn ihm seinerzeit bei der Ausgrabung des Tempels von Bubastis gesundenen wichtigen Jaschriften übergeben.

Im Institut für Meereskunde (Georgenstraße 34—36) spricht am 2. Februar der Dr. A. Rühl-Berlin über London und Liverpool (4. Vortrag der Rethe: Die Welthäfen und ihre wirtschaftlihe Stellung), am 3. Februar der Dr. Freiherr M. von Gemmingen über das Zeppelinlufis{iff zur See, und am b. Fe- bruar der Oberleutnant zur See a. D. Th. Kränzlin- Bremen über eine Reise auf dem Schulschiff des Norddeutschen Lloyd nach Honolulu, Die Vorträge werden, soweit möglich, tur Lchtbilder erläutert. Be- ginn der Vorträge 8 Uhr Abends. CEintrittsfarten zu 0.29 #6 sind an den Vortragêabenden von 6 Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgenstraße 34—36) zu. haben.

Ausstellung von Werken Alessandro Magnascos im Salon Cassirer.

Diese Magnaëco - Ausstellung - enttäusht. Seit Jahresfrist \yraden Eingeweihte in so verheißungsvollem Tone, mit so geheimnis- voller Augurenmiene von der bevorstehenden „Entdeckung" Magnaëcos, daß man annehmen durfte, die Aubstellung würde ein starkes fünst- lerisches Erlebnis werden und das landläufige Urteil über den nicht. unbegabten Manieristen zu dessen Gunsten umwerten. Statt dessen sieht man, daß Magnaëco bishec ganz rihtig einges{chäßt worden lt, und mant gewahrt seine Schwächen an den 70 Gemälden dieser Auéstellung noh deutlicher als an jenen Bildern, die vereinzelt in ten Galerien hängen. Magnaëcos Begabung ist nit vielseitig, sein Können niht groß genug, um an 70 Werken immer wieder von neuem fesselnd und gut zu wirken. Manu kommt hier * recht bald hinter das Geheimnis seiner Kunst, die \ich immer wieder derselben oberflählihen Wirkungsmittel bedient. Dieser Künstler, der 1667 in Genua geboren wurde, hier und in Mailand tätig war und der in seiner Heimaistadt 1749 starb, nahm von allen Seiten Anregungen auf, die er ges{hickt in oberflählicher Weise verwertete, ohne fie innerlih zu verarbeiten. Ftalienischen Meistern ist er ebenso zu Dank verpflichtet, wie den Holländern des 17. Jahrhunderts und wie der Kunst des Nubens. Er stellt das stürmtshe Meer, phantastisch aufgepußte Häfen und Buchten ‘tar, er malt Klostershulen, bétende Mönche, Heiligenlegenden und Volls- jzenen. Ohne ersichtliden Anlaß geht es auf diesen Bildern wild und unruhig zu. Die Beleuchtung ist flackernd, zerrissen und wentg einbeitlih; die Meoschen drehen und wenden \ch tin fkrampfhasten Zukungen Aufgeregt ist auch die Nätur. VBber bei allem Aufruhr der Elemente fehlt den Landschaften das Hercische und Pathetische ebenso- sehr wte den menshlichen Gestaltén gesunde Sinnenlust und hin- reisende Leidenschaft. Dicser überhißten, krankhasten Auffassung entspricht auch die fahrige, übertricbene und unsolite malerische lus führung. „Es ist bedentlih, daß Magnasco überhaupt als ein „moderner“, als ein den zeitgenössishen Malern gleihstrebend:r Künstler beträchtet werden konnte, wie es tatsählih geschehen ist. Denn mit den bedeutenden Meistern der neueren Zett, die bon innen heraus ‘die Dinge zu gestalten suchen, hat dieser gelenkige und wenig gründliche Virtuos n'cht das Geringste gemein. Gewiß: auf einigen Bildern hat die Art, wie der wolfige Himmel mit den davorstehenden Bäumen zusammen- gesehen und. gemalt ist, zunächst etwas sehr Bestehendes und An- zichendes. Aber man {äßt auch diese Fähigkeit bald geringer ein wel man sicht, daß diese Manier, die Wolken zu malen, auf vielen Biidern in gleicher Weise wiedeckehrt, Man muß zugeben, baß die gu wie etwa eine Staffagefigur nit wenigen flüchtigen Pinsel- Prichen hingeseßt ist, hohes technischGes Können verrät. Aber das alles stt zu sehr gekonnt und nur aus dem Handgelenk heraus auf etnen A Cffekt hingemalt. In Bildein wie „Fonäs*, in den eiden dekorativen Landschaften ,Satyrfest* und der „Arfadischen Land- Lait zeigt sich Magnatco von der besten Sette. Es sind Gemälde eren Wert etwa den beiden Bildern entspricht, die das Kaiser riedricMuseun seit längerer Zeit von ihm besißt. Hier häit ih =agnasco in Zucht und die Ueberlieferung Salvator MNosas und ver- E Künsiler ist in diesen Werken noch lebendig. Zu den besseren De regden, ebben, A R Ee die an holländische

: „Wactilube“, wle die „Nonnenklausur“ ned dle “WAVAE der Mönche", deren zapyeligen e Pren E A E De Gerechtigkeit IANE aber, an- wäre, sofort ganze Stharen flierer Sri F Tres berühmt sind, wie es Alessandro Age V ae Eni

/ Magnaëco bisher war, und di mindeslens genau so viel können wie er. V E e Bilder sind einfa {let Zus s L erstekt E der ausgestellten

iht, w ; ans Licht gezogen worden sind. Da sie den unt b L e