1914 / 26 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

dauerliherweise in der Natur e des Fiskus, daß er in der Fürsorge für das Publikum mit privaten Betrieben nicht konfkurrieren fann! Auch anderwärts überzeugt man sich, daß Bäder und gleichartige Anstalten am besten in den Händen- von

Privatunternehmern sind, die auf der einen Seite ihren Nußen auh-

verfolgen, aber aaf der anderen Seite in ganz anderer Weise für die Bedürfnisse des Publikums sorgen können, als es dem Fiskus bei seinem \chwerfälligen Betrieb möglich is. (Sehr richtig!) Ich brauche nur daran zu erinnern, daß ein Privatunter- nehmer in der Lage is, wenn es , nottut, Summen von hunderttausend Mark augenblicklich zu opfern, während in soldem Falle der Fiskus nicht allein auf die Zustimmung des Finanz- ministers, sondern auh des Landtages angewiesen ist, die bekanntli nicht ohne weiteres vorausgeseßt werden kann. (Sehr ridbtig!)

Wir haben es deshalb für richtiger gehalten, andere Unternehmer und wenn möglich eine private Gesellschaft zu gewinnen, die wenigstens den Betrieb des Kurhauses und der sonstigen dem Fiskus gehörigen Anstalten in eigene Regie übernehmen sollte. Wie ih im vorigen Jahre mitteilen konnte, waren die Verhandlungen mit einem Kon- sortium wegen zu hoher Preisforderung abgebrohen worden, mit einem anderen Konsortium \o weit gediehen, daß ih damals die Hoffnung aussprechen konnte, daß diese Verhandlungen zu einem befriedigenden Ergebnis führen würden. Jnzwisheu {ind aud) diefe Verhandlungen wieder zum Stillstand gekommen, und es stehen augenblidltch wieder alle Wege ofen, also auch die Möglich- keit, die Vorschläge der Herren Vorredner, die hier gemacht worden sind, zu berücksichtigen.

Nun hat der Herr Abg. Schulze-Pelkum geglaubt, mir aus meiner Erklärung, die ih im vorigen Jahre in der Budgetkommission abgegeben habe, einen Stri drehen zu können, mit dem er - aber in erster Linie, wenn ih ihn recht verstanden habe, nit mi, fondern den Herrn Finanzminister bedrohen will! (Heiterkeit.) Was mich betrifft, so glaube ih nit, daß ich genötigt bin, den Kopf in -diese S@linge zu stecken; denn wenn ih in meiner früheren Erklärung am Sch{hluß ausgéführt habe, daß eine Verpahtung des ganzen Bades insofern mit den Interessen von Norderney nit vereinbar sei, als dadur der Zweck, das Bad Norderney den unbemittelten“ Klassen ebenfalls zu erhalten, vereitelt werden könnte und Norderney ih zu einem Luxusbad wie Ostende entwickeln würde, so betrafen diese Ausführungen doch nur den Fall, daß der Fiskus nit allein die ihm gehörenden Gebäude, sondern auch den Betrieb des Bades und namentli die Kurtaxe und die Bädertare aus der Hand gäbe. Ich glaube, heute schon zusihern zu können: wenn auch mit NRNüksicht auf fonstige nit genügende Angebote in Erwägung ge- nommen werden müßte, den Badebetrieb natürli nur im Wege der Verpahtung in fremde Hände zu geben, fo würde zweifellos der Fiskus \sih do das Recht vorbehalten müssen, die Kur- und die Bädertaxe nah seinem Willen zu bestimmen! Wenn dies nicht ge- schähe, so würden wir natürlich Gefahr laufen, daß Norderney si zum Luxusbad ausgestalten würde. Jch glaube, nah dieser Darlegung nit, daß der. Herr Abg. Schulze-Pelkum noch einen grundsäßlichen Widerspruch zwischen meinen Ausführungen in der Budgetkommission im Jahre 1913 und denen vom Jahre 1914 entdeckÆen kann!

Im übrigen wird es auch den Herrn Abg. Fürbringer freuen, von mir zu hören, daß wegen der Elektrizität {on eine bindende Ab- machung zwifchen Norderney und den Stemens u. Sqchuckert- Werken auf dem Wiesmoor zustande gekommen ist, und zwar unter wesent- liher Mitwirkung des Domänenfiskus, der auc bei dieser Gelegen- heit dafür gesorgt hat, daß die Interessen der Gemeinde Norderney nicht zu kurz gekommen sind ! (Abg. Fürbringer : Bravo !)

Was die fiskalishen Gebäude auf Norderney angeht, so wird mir jeder, der dott gewesen ist, zugeben, daß an ihnen man(es aus- zuseßen ist, und daß es nit \9 einfach sein wird, fie so zu verbessern, wie es den jeßigen Anforderungen entspriht. Gerade mit Rücksicht darauf, ‘daß gewisse moderne Anforderungen auch bei den fiskalischen Gebäuden niht unberü@sihtigt bleiben können, empfiehlt fh nach meiner Ansicht für die Instandsezung der alten und die Errichtung von neuen Gebäuden ein Abkommen mit einer Erwerbs- und Pacht- gesellshaft, die ja auch am ersten in der Lage ift, die Bedürfnisse des Publikums zu beurteilen und bei ihrem Unternehmen zur Geltung zu bringen. n

‘Der Herr Abg. Fürbringer hat sh nun auß über die gegenwärtige Kurtare und darüber beklagt, daß bei dem Hinzutritt wehrerer Personen in derselben Familie die Kurtaxe ih noch entsprechend erhöht. Das ift aber mehr oder weniger meines Wissens bei allen anderen Bädern der Fall, und mancher von den Badebesuchern wird vielleicht au nichts dagegen baben, wenn von setner Schwktegermutter ich glaube, von dieser war die Rede noch eine besondere Taxe genommen wird. (Große Helterkeit. Zurufe: Mutter und Großmutter!)

Der Beitritt zum Verbande deutscher Nordseebäder wird entsprehend den Vorschlägen des Herrn Vorredners in Aussicht genommen werden. Er hat bis jegt nit stattgefunden, weil die Re- gierung-in Aurich sich nit dafür ausgesprochen hat.

Wenn i{ch nun noch dem Herrn Abg. Dr. Arning ein Wort be- züglich des Bades Rehburg erwidern darf, so muß ih leidèr noch- mals darauf hinwéifen, daß man bei Rehburg von einem Bade nur unter der Voraussetzung sprechen darf, daß man an das bekannte Wort »Lueus 8 non lucendo“ venkt (Heiterkeit); denn ein Bad gibt es in Nehburg ja leider nit. Es war einmal ein Bad, ist aber als solches kaum noch anzusprechen, und deshalb is es auch niht mögli, größeres Publikum dorthin zu bringen! Wir haben das Bestreben unterstützt, ein besonderes Erholungsheim dort ins Leben zu rufen, ünd dieses ist ja auch in vollem Betrieb. Was aber sonst noch für den Ort Rehburg gesehen könnte, weiß ih wirklich nit anzugeben. Jh bin aber gern bereit, mih mil dem Herrn Abg. Arning“ darüber noch zu unterhalten und setne sehr anerkennenêwerten Bestrebungen für die Hebung dieses Badeortes auch meinerseits wenn

mögli zu unterstüßen. (Bravo!)

„Bei dem Titel „Erlös aus dem Verkauf von Domänen“ erklärt

Abg. von der Osten, (kons.): Der Etat bringt hier eine Aenderung in der Zwecbestinmung des Domänenfonds. Hier liegt eine Aenderung des Budgetrets des Hauses vor. Nah dem neuen Etat ist ‘eine spezielle Genehmigung von Verkäufen und Ankäufen von

omänen und Domänengrundstücken nicht mehr vorgesehen. Namens meiner Partei erhebe ih ernste Bedenken gegen diese Neueinrichtung. n materieller Beziehung haben wir den Wunsch, daß die Einnahmen "gus dem Verkauf von Domänen auc wieder zum Ankauf verwendet

werden. Die jeßige Methode mat den Titel zu einem Dispositions- fonds für die Staatsregierung. Das erscheint uns bedenklid. Jch stelle daher namens meiner Parteifreunde den Antrag, die Beschluß- sassung übec diesen Titel auszuseßen und zwecks neuer Beratung in die Kommission zurückzuverwetisen.

Abg. Hoff (fortschr. Volksy.): Es ist erfreulih, daß im

vorigen Jahre für Zwecke der inneren Kolonisation 16 Domänen zur.

Verfügung gestellt sind. Damit i aber nit entfernt dem praktischen Bedürfnis entsprochen. Die Domänenverwaltung muß noch mehr tun. Die Aufteilung von Domänen unterbleibt bäufig aus volitishen Gesichtépunkten, Im Prinzip ist man wohl für die Aufteilung; wird aber ein Vorschlaa gemaht, so heißt es, daß gerade die betreffende Domäne nicht aufgeteilt werden könne. Besonders im Kreise Oschersleben ist ein starkes Bedürfnis nach Domänenland vorhanden. Die Grundsätze, nach denen die Austeilung geschieht, werden nit in der richtigen Weise gehandhabt.

Gegen 41/4 Uhr wird die Weiterberatung des Domänen- etats auf Freitag, 12 Uhr, vertagt (außerdem Forstetat).

Statistik und Volkswirtschaft.

Ueber die Verwendung des Fonds zur Förderung der inneren Kolonisation in den Provinzen Ostpreußen, Pommern und Brandenburg

(Kap. 29 Tit. 4 der einmaligen und: außerordentlichen Ausgaben des Ctats der landwirtschaftlihen Verwaltung) ist dem Landtag wieder eine Denkschrift zugegangen, die sh auf das Etatjahr 1912 bezieht. Wie in den Vorjahren, bringt sie mit ihren Anlagen nit die gesamte Tätigkeit auf dem Gebiete der inneren Kolonisation in Ostpreußen, Porumern und Brandenburg zur Darstellung, sondern nur einen Teil der unter Mitwirkung der Generalkommission be- gründeten Ansiedlungen, nämlich diejenigen, die aus den Mitteln des bezeichneten Fonds unterslüßt sind. é

„Ueber das Ankaufsgeschäft und Angebot zur Auf- teilung wird in der Denkschrift berichtet, daß in der Provinz Ostpreußen der Generaikommission zur Aufteilung in Rentengüter im Jahre 1912 11 Grundstückte * mit 1108 ha angeboten worden find, und zwac von der An- und Verkaufs- genofsenschaft, jeßt Deutschen - Kleinsiedlungsgesellshaft m. b. H. zu Neidenburg 7 Liegenschaften mit 852 ha, von anderer Seite 4 Li-genschaften mit 256 ha. Cingeleitet find ferner 16 Besiedelungen mit *6811 ha aus Ankäufen der Ostpreußischen Landgesellshaft. Der Ostpreußischen Landgesellshaft wurden 167 Güter mit einem Flähevinbhalt von 34 980 ha zum Kauf ange- boten. Angekauft hat sie 16 Güter mit zusammen 6811 ha für 8 130 784 46. In der Provinz Pommern find der Pommerschen Landgesellschaft im Jahre 1912 146 Güter in der Gesamtgröße von 93 060 ha angeboten. Angekauft hat sie 8 Güter mit zusammen 2998 ha für 3237472 # Der Generalkommission sind zur Aufteilung in Rentengüter im Jahre 1912 in der Pro- vinz Pommern 2 Liegenschaften mit 6953 ha angeboten, und zwar bon der Pommerschen Landgesellichaft 7 Liegenschaften mit 2787 ha, von ter Landbank 3 Liegenschasten mit 1457 ha und von anderer Seite 15 Liegenschaften mit 2709 ha. Unter den 25 Angeböten ist eine Sache geringen Umfangs, die nur die Ansiedlung einiger Arbeiter bezweckFt. Aus der Provinz Brandenburg wurden der Land- gesellschaft „Eigene S@olle“ 155 Güter und Grundsiücte mit 41239 ha zum Kauf angeboten. Angekauft hat sie 12 Güter mit 3561 ha für 4212050 . Der Generalfommission sind zur Ausfteilung in Nentengüter im Jahre 1912 in der Provinz Branden- burg 14 Liegenschaften mit 4612 ha * angeboten, und zwar von der „Eigenen Scholle“ 11 Liegenschaften mit 4593 ha und von anderer Seite 3 Liegenschaften mit 19 ha. Unter den 14 Angeboten sind 3, die nur die, Ansiedlung einiger Arbeiter bezweden.

Den Mitteilungen der Denkschrift über das Anstedlungs- geschäft ist zu entnehmen, daß in der Provinz Ostpreußen im Kalenderjahre 1912 256 Rentengüter mit 3301 ha auf die Nenten- bank übernommen worden sind. In der Zeit vom 1. April 1912 bis Ende März 1913 wurden“ im Regierungsbezirk Königsberg 38, im Regierungébezirk Gumbinnen 57 und 1m Regierungsbezirk Allen- stein 61, in der ganzen Provinz Ostpreußen 156 Rentengüter, die zusammen 1789 ha umfassen, zum Gesamtpreise von 2 500 496 e ver- kauft und 464 ha sonstige Flächen zum Preise von 58 108 # gegen Barzablung veräußert. Unter den 156 neugebildeten Rentengütern befinden fich 56 in der Größe von unter 23 ha, 14‘von 2t. bis: 5 ha, 3 von 5 bis 73 ha, 14 von 73 bis 10 ha, 55 von 10 bis 25 ha vnd 14 in der Größe von über 25 ha. Die Nachfrage nach An- siedlerstellen genügte dem Angebot. In der Provinz Pommern sind im Kalenderjahre 1912 221 Rentengüter mit 3832 ha auf die Renten- bank übernommen worden. Die Nachfrage nah bäuerlichen Ansiedler- stellen war hier ebenfalls rege, sodaß fie zum Teil nit voll be- friedigt werden konnte. Dagegen hat die Ansiedlung von Arbeitern au im Jabre 1912 nicht den gewüns{ten Umfang angenommen. Vom 1. April 1912 bis Ende März 1913 wurden im Negierungs- beztif Stettin 80, im Regierungsbezirk Köslin 92 und im Regierungs- bezirk Stralsund 10, in der ganzen Provinz Pommern also ‘182 Rentengüter, die zusammen 2621 ha umfassen, zum Gefamtpreise von 5261851 M verkauft urd 74 ha sonstige Flächen gegen Barzahlung veräußert. Von den 182 in Pommern neu- gebildeten Nentengütern häben 13 eine Größe von unter 24 ha, 12 24 bid 5 ha, 5 5 bis 7} ha, 28 71 bis 10 ha, 115 10 bis 25 ha und 9 über 25 lia. Während der gletden Zeit wurden in der Provinz Brandenburg 226 Nentengüter, sämtlich im Regierungs- bezirk Frankfurt a. O. gelegen 111 mit unter 25 ha, 16 mit 23 bis 5 ha, 19 mit b bis 73 ha, 19 mit 7} bis 10 ha, 47 mit 10 bis 25 ha, 14 mit über 25 ha —, zusammen 2188 ha umfassend, _zum Gesamtpreise von 5 447 699 4 verkauft und 294,4 ha sonstige Flächen zum Preise von 452 014 „4 gegen Dung veräußert. Auf die Mentenbank sind im Kalenderjahre 1912 50 Nentengüter mit 389 ha (datunter 41 Rentengüter vou unter 24 ha) übernommen worden.

Weitere Mitteilungen der Denkschrift betreffen u. a. die in den Rentengutskolonien aufgeführten Bauten. In Ostpreußen haben die Ansiedler die neuen Gebäude größtenteils felbst errichtet. Gebaut wurden im Becichtsjahre 149 Wohnhäuser, 222 Wirtschaftsgebäude, 109 Brunnen und 2 Nebenanlagen mit einem Gesamtkostenaufwand von 1 239600 #. In Pommern sind im Jahrè 1912 210 neue Wohn- und. 520 Wirtschaftsgebäude, in Brandenburg 70 neue Wohn- und 90 Wirtschaftägebäude errichtet worden.

Nach den Angaben der Denk'chrift über die staatliche Unter- stüßung des Besiedlüngsgeschäfts haben als weitere Stamm- einlagen des Staats erhalten: * E

die Ollpreußische LandgesellsGast ......... 400 000 6, die Pommersche Landgesells{aft (unter Anrehnung

des Restbetraas von 450 000 # von dem der

Pommerschen AnsiedlungtgeseUschaft in den Vor-

jähren gewährtên Darlehn)... .. ¿x2 1700-000:: die Landgesellschaft „Eigene. Scholle“. . , . . . . 500000 ;

Auf Grund der Jahresabshlüsse der Gesell-

schaften sind im Berichtsjahr als Zuschuß zum

Ausglei{sfonds8 gewährt : der Oflpreußischen Landgefellschaft .. 85000 4 der. Pommerschen Ansiedlüngsgesellsha| . ._. Ler 40:000 Außerdem sind der Ostpreußischen Landgesellshaft

als Gntshädigung für ihr Vermefsungsbureau

GEWüNtE E E E L 38000 „.

Ueber die wirt s{haftlihe Lage der Ansiédler wird in der Denkschrift berichtet, daß sie im allgemeinen befriedigend ist. Die NRentenstundungen sind über das gewöhnliche Maß nit binaus- gegangen. In Ostpreußen waren nah dem Stande vom. 30. Sep- tember 1912 überbaupt 26 Besizern Rentenbankeenten in Höbe von zusammen 3628 6 = 0,369/9 ‘des Gesaimtbétrags der Rentenguts-

renten gestundet. Hiervon gehören 7 zu Ansiedlungen der Oft- preußischen Landgesellshaft mit 1037 46 gestundeter Rente. Zwangs- versteigerungen erfolgten 5 = 0,19% der Nentenguter der Provinz. In Pommern sind 4 Zwangsbersteigerungen bvor- gekommen. NRentengutsautgeber war von 2 Rentengütern die Land- bank in Berlin, bei den übrigen waren es Privatpersonen. Nah dem Siande vom 30. September 1912 waren in der Provinz Pommern überhaupt 51 Besigern Rentenbankrenten in Höhe von zusammen 17 544 é = 0 0 9/9 bes Gesamtbetrages der Renten gestundet Hiervon gebören 6 zu Ansiedlungen der Pommerschen Ansiedlungsgesells{aft mit 2713 #, 12 zu Ansiedlungen der Landbank mit 3740 # gestundeter Rente. In Brandenburg sind Zwangsversteigerungen nit vor- getommen. Gestundet waren nah dem Stande vom 30. September 1912 2 Besißern: Nentenbankrenten in Höhe von zusammen 186 = 0,08%/o des Gesamtbetrages der Renten. A ;

Zvm Schluß wird in der Denkschrift ein Ueberblick über die Geschäftslage in der ersten Hälfte des Rechnungsjahres

. 19183 gegeben. Danach find in Ostpreußen 21 Besiedlungen mit

zusammen 3244 ha eingeleitet, und zwar: 8 Besiedlungen der Ost- preußischen Landgefellshaft mit 2536 ha und 13 Besiedlungen von anderer Seite mit 708 ha. In Pommern sind eingeleitet : 3 Besiedlungen der Pommerschen Landgesellshaft .mit 2425 ha, 5 Befiedlungen der Landbank (kommissionsweise) mit 1662 ha und 6 Besiedlungen von anderer Seite mit 374 ha. In Brandenburg sind eingeleitet: 10 Besiedlungen der Landgesell- schaft „Eigene Scholle“ mit 1828 ha und 2 Besiedlungen von anderer Seite mit 333 ba. Zu dem aus dem Vorjahre übernommenen Fondsbestande von 205 997 kommen die im Etat für 1913 aus- geworfenen 1 000 000 4, das sind zusammen 1205 997 46. Bis zum Abschluß der Denkschrift ist über einen Betrag von rund 395 000 6 verfügt worden. Es verbleibt mithin ein Bestand von 810 997 #.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

L Nor 3FontTî des Kaiserlichen Gesundheitsamts*, (Nah den S angen, 2 Sanuar 1914.) Eut

Pest. :

Nußland. Dur eine am 4. Januar veröffentlihte Bekannt- maHung ist die frühere Verfügung, durch welche der Kreis Zarew (Gouv. Astrachan) für pestverseucht erklärt worden war, aufgehoben worden. L G

Aegvpten. Vom 3. bis 9. Januar starb in Minieh 1 Person.

British Ostindien. Jn den beiden Wochen vom 14. a 27. Dezember v. J. erkrankten 6869 + 5724 und starben 4894 —+ 4487 Personen an der Pest. Von den 9381 Todesfällen kamen 4773 _ auf die Vereinigten Provinzen, 1601 auf Bihar und E 1356 auf die Präsidentschaft Bombay (davon auf die Stä E Bombay und Karachi 4 und 31), 646 auf die Präsiden tlcba) Madras, 276 auf Hyderabad, 246’ auf das Punjabgébie r 214 auf Burma (davon auf die Städte Rangun und Moulmein 19 und 2), 210 auf den Staat Mysfore und 59 auf Rajputana und Ajmer Merwara. : Ao

“Brasilien. In Nio de Janeiro vom 16. bis 22. No- vember v. J. 1 Erkrankung und 1 Todesfall, in Babia vom 23. No- vember bis 6. Dezember v. I. 6 Erkrankungen und 2 Todesfälle.

Ecuador. Im November v. J. 197 Erkrankungen und 89 Todesfälle in Babahoyo, Guayaquil, Milagro und Yaguach i,

Cholera.

Rußland. Laut einer am 4. Januar veröffentlihten Bekannt- machung ist die frühere Verfügung, durch welch(e die Stadt Cherfon für choleraverseuht erflärt worden war, aufgehoben worden. Jedoch ist die Stadt weiterbin als cholerabedrobt zu betrachten.

Türkei. In Konstantinopel vom 5. bis 11. Januar 6 Er- krankungen und 4 Todesfälle. - - D i ¿s

Philippinen. In Manila vom 30. November bis 13. De- zember v. I. 8 Erkrankungen und 4 Todesfälle.

Gelbfieber. Es gelangten zur Anzeige aus j Trinidad:-in Brighton vom 27. November bis 12. Dezember v. I. insgesamt 6 Erkrankungen und 1 Todesfall, : Brasilien: in- Bahia vom 23. November -bis 6. Dezember v. J. 2 Erkrankungen und 2 Todesfälle,

Ecuador: im November v. I. 27 Erkrankungen und 5 Todes- :

fälle in Guayaquil, Milagro und Naranjito. Potcken. Deutsches Reich. In der Woche vom 18. bis 24. Januar wurden in Hamburg 3 Erkrankungen festgestellt.

Desterreih. Vom 4. bis 10. Januar in Wien 1 Erkran- Tung, in Tirol und Vorarlberg 3.

Fleckfieber.

Oesterrei. Vom 4. bis 10. Januar in Böhmen u Galizien 30 Erkrankungen.

Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 11. bis 17. Januar sind 3 Er- krankungen in folgenden Regierungsbezirken (und Kreisen) an-

ezeigt worden: Arnsberg 2 (Bochum Land 1, Hs j Wiesbaden 1 (St. Goarshausen). hum Land 1, Hörde Land 1)

Spinale Kinderlähmung. Preußen. In der Woche vom 11. bis 17. t 1 E d D Berlin gemeldet w E is 17 Januar ist : m Kreite Springe des Negi sbezi Zte nahträgli 1 Erkrankung angezeigt. bezirks Hannover

Oesterrei. Vom 28. Dezemb : on in Niederösterreih 1 E: bis 3. Januar

x Verschiedene Krankheitên a in s S vom 11. bis 17. Sanuar 1914. r oden: Moskau 1, Warschau älle: etersburg *- Warschau (Krankenhäu)er) 2 Erkran Gde erl ellen: Nürn: berg 46, Budapest 64, New York 969, Stk. Petersburg 33 Gr- krankungen; Fleckfieber: St. Petersburg 1 Todesfall; S etereburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 9 Erkranfunge) ilzbrand: Neg.-Bezirke Frankfurt, Münster, Sleswig, ¿en ll; E je 1 Erkrankung; Tollwut: Reg.-Bez. Oppeln 1 E 9 nfluenza: Berlin 5, Antwerpen, Budapest je 1, Christiania 2, London 20, Moskau 6, New York 7, Paris 8, St. Petersburg 6 E fäle; Nürnberg 52, Kovenhbagen 65 Erkrankungen; Gen Fstarre: New York 4 Totesfälle; Christiania, New Yotk, Wien je 1 Erkrankung ; Svpinale Kinderlähmung: Melenburg-Schwerin 1 Stteankung: Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen if an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Bericht8orte 1895/1904: 1,04 0/0) ge- storben in Beuthen Erkrankungen wurden angezeigt im Landes- polizeibezik Berlin 192 (Stadt Berlin 118), in Breslau 30, in den Reg Bezirken Arnsberg 153, Düsseldorf 132, in Stuttgart 36, Hamburg 58, Budapest 89, Christiania 38. Edinburg 45, Kopenkagen 26, London (Krankenhäuser) 388, New York 190, Paris 72, St. Petersburg 119, Warschau (Arantenbäuser) 93, Wien 82: an Masern und Röteln (1895/1904: 1,10 9/0) gestorben in Gleiwiß Er- krankungen wurden gemeldet in Hamburg 937, Budapest 213, Kopen- bagen 169, New York 220, Paris 47, St. Petersburg 126: an Diphtherie und Krupv (1895/1904: 1,69 9%) gestorben in Hildesheim, Wanne Grkrankunaen kamen zur Anzeige im Landeépolizeibezirke Berlin 193 „(Stadt Berlin 121), in den eglerungébezirken Arnsberg 185, Düsseldorf 175, Magde-

burg 106, Schleswig 110, in Hamburg 86, Amste i 20. Januar) 32, Budapest 41, Kovenbagen 36, s cchutan bäuser) 160, New York 382, Paris 98, Stk. Petersburg 96, Prag 28,

iat,

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