1914 / 56 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

f. Januar 1913 belassen,- aber seitdem ist sie ihnen entzogen, eine Zu- lage, die 1909 bei der Festseßung der Besoldungsordnung _aus- drülih unter die Zulagen aufgenommen wurde. Auch dur die im vorigen Jahre erfolgte generelle Aufbesserung dèr Postassistenten und Unterbeamtén ist der Schaden durchaus nicht ausgeglihen worden. Jn der Provinz Posen haben sämtliche preußischen Beamten die Zulage; wie verbitternd u das auf die Neichspostbeamten wirken, sie müssen unweigerlich das Gefühl haben, daß sie gegenüber den preußischen Beamten als Beamte zweiter Klasse, als Beamté minderer Ordnung behändelt werden. Das Vorgehen der Mehrheit des Hauses steht doch mit ihrèr vielgerühmten Beamtenfreundlichkeit und mit dem Wettlauf der Parteien um die Gunst- der Beamten in direktem Widerspruch. Die Behandlung der Ostmarkenzulage steht ohne jeden Vorgang èa. Diese Zulage ist sachlich vollständig berechtigt. Die Bevölkerung ist aweisprachig, woraus den Beamten eine O ihres Dienstes erwächst. Die großpolnische Agitation ist do eine Tatsache. Durch fie wird die polnishe Bevölkerung veranlaßt, sich von der deutschen vollständig abzusondern. Daraus kann man doch ersehen, welche Schwierigkeiten Beamte haben, die einer solchen geschlossenen polnischen Bevölkerung gegenüberstehen. Die Ostmarkenzulage soll nun die finanziellen Nachteile ausgleichen, die den Beamten aus ihrer Stellung erwachsen. Daß es sich um eine politische Zulage handelt, diesen Ge- danken haben erst die Polen in die Debatte gebracht. Man hat den Vorwurf nicht wieder erhoben, daß es sih um eine Korrüptionszulage handelt. Dem müßte man sonst äuch entschieden E Ein solcher Vorwurf wäre eine schwere Kränkung der Verwaltun und der Beamten. Die Beamten lassen sich nicht Torrumpieren. Die Post- beamten haben die Zuläge fast alle unwiderruflich erhalten. Sie ist niemals aus politishen Gründen erteilt oder entzogen worden. Wo leßteres geschah, handelte es sih nur um Disziplinarmaßregeln. Wenn ie Zulage den Beamten entzogen wird, dann werden dadurch nicht nur deuts{\prehende und evangelische, sondern au polnischsprechende und katholische Beamte betroffen. Vorgestern erklärte der Abg. Vrandys, das Verhalten der polnischen Fraktion sei durchaus wohl- wöllend den Beamten gegenüber. Das können natürlich die Beamten, denen man diese Zulage entaent nur als eine inhaltslose NRedensart ansehen. Die Haltung der Mehrheit des Reichstags würde in der Bevölkerung der Provinz Posen kaum verstanden werden. s ist doch Ur die Provinz keine Kleinigkeit, wenn auf einmal einé solhe Summe einem Teil der Bewohner der Provinz niht mehr zur Verfügung steht." Die Provinz hat do auch ein Interesse daran, daß die Ver- waltungsbeamten sih in ihr möglichst heimisch fühlen. Das soll die —lmarfenzulage bezwecken. An die Sozialdemokratie, deren - anti- nationale Bestrebungen bekannt sind, wende ih mih nicht. Die Sozialdemokraten haben dafür kein Verständnis. Aber der Zentrums- Partei möchte ih do zu bedenken geben, daß sie D Nan deng dafür trägt, ob die Zulage bewilligt oder nit bewilligt wird, zuma 1a auch katholische Kreise der. Provinz davon betroffen werden. Dort Jat man die bisherige Haltung dieser Partei nicht verstanden. Um nun aber den Beamten der Ostmarken diese Zulage zu erhalten und den bisherigen Gegnern die Zustimmung zu êcleihtern, haben wir ja be- antragt, allen Beamten in U Be Gebieten eine der- artige Zulage zu gewähren. mit ist auf jeden Fall endgültig der Behauptung die Unterlage entzogen, daß és sih um einè politische Maßnahme handelt: ;

Abg. Ko p\ ch (fortshr. Volksp.): Der Ostmarkenzulage haben,

ch einmal unfreundlih | gegenübergestanden, aber nur deshalb, weil sie widerruflih war. Unserm Drängen. ist es zu verdanken, daß diese Zulage unwiderruflih gemacht worden“ ist. Der Himwveis auf die großpolni|che Beivegung kann der ‘ganzen Frage nicht dienlich sein, Es wird nur der Zweck verfolgt, eine größere Stän- digkeit in der Beamtenwelt dort ie: Das ist: in einer gemishtsprachigen Gegend von ganz besonderer Bedeutung. Der

taatésetretär hat ja auch darauf hingewiesen, daß hier durchs{chlagende Betveise dafür, daß es sih um eine politishè Kampfesvorlagé handelt, nicht erbracht sind. Er hat A mit Recht auf die großen Schwierig- eiten hingewiesen, in die die Beamten durch die Ablehnung der Vor- age gelangen. Durch Entziehung dèr Zulage werden auch die Neichs- eamten den preußischen Ht gegenüber in den Augen der Be- gemisVispracbigen eßt. Der Resolution, die Zulage au in anderen

meine ‘Freunde qu

gemischtsprahigen Gebieten einzuführen, stimmen wir zu. Das ist ganz, bejonders notwendig für Elsaß-Lothringen: item hat t Sozialdemokratie dem Staatssekretär vorgeworfen, daß er für seine Beamten nicht eintritt, heute tadelt man’ ihn, weil ér es tut. Abg. Brand y s (Pole): Neue Gründe für die Berechtigung der Ostmarkenzulage hâbe ih heute nicht gehört. s einzige ‘ift vielleicht, weil die preußischen Beamten fie auch erhalten. Es gibt aber Ge- enden wo die Reichsbeamten mehr Gehalt wie die Landesbeamten be tehen: ebenso ist es in vielen Kommunen. Auch Privatbeamte be- i manchinal mehr Gehalt wie staatliche. Gntspricht das A nicht der Arbeitsleistung, dann hat die Regierung es 1a A r lung es zu erhöhen. Auch wir sind nicht abgeneigt, für S es s vol der Postbeamten einzutreten, Daß die Lage der Beam a in A nischen Landesteilen eine shwierigere sei als in ‘den andern o teilen, daß die Tätigkeit der Beamten éine aufreibendere sei un deshalb viele Beamten die Provinz On S i E hauptet, aber niht bewiesen worden. Die Vorlage soll a lo m A Gelde der Skeuerzahler die Beamten im Osten A i A fn Man stellt den Beamten kein gutes Zeugnis aus. Mir wollen m

A ; ie Megle-

manden germanisieren polonisierèn wollte ich sagen, die Ne f a0. u 1ger

rung wi 18% eren, Es werden inmimer wen] g will aber die Polen ‘germanisi verseßt. Die Zulagèn

Polen angestellt, die vorhandenen werden J M also eigentli nit den polnischen Beamten zugute, Mot

den deutschen. 7 Nationalitätenkämpf geht die Beam er Ses

gj0ts an, sie haben lediglich ihre Berufpflicht zu n rausfepung

bien bei uns dürfen nit polnisc ben Sprache. Sié dürfen

ihrer Zulassung ist di is der pol j / nicht verst E 5 Spricht eine Frau pon Phil e f ae 6 uten, Wiisdgstfußs Öxinbe spra eell er sie an, sie solle deuts reden. Wirllcha[ E i n Gt für die Of Die Lebenbmittelpreise sind um zum großen E 3 andèrswo. Was die Ser ibe landesgemäßen Erziehung der Kinder bétrifft, so O n Schwierigkeit auch in anderen kleinen Orten. A E G0 beamte ‘seine Finder auf ein Gymnasium sicken ¿A gierung Rücsicht auf die Kinder nehmen, |o ode B E dur eine Kinderzulage berücksichtigen, Gewiß 1 e ir (Wilb Möge do Me R en die Gehälter N o Dié Gehälter zahlt

ôge doch die Regierung die Gehälte en. „Q, : iy Aeu etter schädigung für eine A

man d Linie als Enk Í leistung. Daß die Zulage einen politischen A bet ih wies die Nede des Grafen Westarp. ie Beamten mogen

für diese Nede bedanken. Die Beamten sollen das A isen e daß sie sich 1. B sit me ereinen usw. allen gli ereinen beitreten, Le : Natürlid Pte bas Geld, und deshalb verlangen sie Le Ver höhung ihrer Gehälter. Die Beanilen sind gezwungS, nilie nicht cinen beizutreten, und darum reiht das Gehalt für die S Beides für aus. Der Staatssekretär hat heute gesagt, daß wir A “Jh ver- den politischen Charakter der Qulage nicht erbracht he f bas System weise auf unsere frühèren Reden. Ich habe gezeigt, da [bst hérrscht zur Korrumpierung führen muß, Unter den eamten se fibeainten. großer Aerger über bie Ostmarkenzulage, nicht bei den Post! en ge- aber bei den preußischen Beamlen, weil die Zulage r ehri wird. währt, dem andern nicht oder Wes Aufhebung, der Oftmarkenzula e

Es soll deshalb eine Petition we L det ; t für die preuten U beschlossen sein. E poln e Teil beamte gibt es denn überhaupt? Wie ich höre n den, angebli aus dieser Beamten ist nah dem ‘Westen versegt de Grün en, Pol- dienstlichen Gründen, in Wirklichkeit aus P wir dié andern nische und deutsche Beamte haben uns gebelen, 20 iht einzuführen Parteien bestimmen möchten, die Ostmarkenzulage bitten, auf dem beziehungsweise in Preußen abzuschaffen. Ich mu d alle Anträge ab- at der Kömmission stehen zu bleiben un

gulehnen, L es A

hat die ]

Tse 4

Abg. M A (Rp.): Der Abg. Schul b - Bromberg ist heute

dur {were Erkrankung in seiner Familie verhuidert, für diè Wieder-

gewährung der Ostmarkenzulage einzutreten. Ich* kann“ nur aufs

nachdrücklichste auf seine früheren Ausführungen verweisen und habe

* ibnen nur wenig ‘eigenes hinzuzufügen, Das amerikanische System,

wonach die jeweilig herrschende Partei auch, alle Aemter beseßt, ehen wir in den alten Kulturstaaten als ein System an, das die Beamten- E in absolute Abhängigkeit bringen a und zur Körruption führt, weil der Beamte die möglicherweise nur kurze Zeit, die er im Amte

bleibt, nah Möglichkeit für seine Versorgung in der Zukunft aus-

unußen versuhen wird. Demÿgegenüber gilt es aber in jedem ge- E Staatswesen als alleroberster Grundsaß, daß man dem Â- amten die Besoldung oder einen Teil davon nicht ohne seine Schuld entzicht;- sonst würden ja auch die Beamten_nicht das unbedingte Ver- trauen zur Sicherung und Stetigkeit der Staatsgewalt haben, die sie ja selbst nach außen hin zu vertreten haben. Gegen diese Sichérheit wird durch das Verhalten der Mehrheit verstoßen: Wenn man betont, die Beamten hätten doch die Zulage früher nicht gehabt, ist es doch etwas ganz anderes, wenn ih mich auf etwas freue, was mir erst zugewendet werden soll, oder wenn män mir etwas einfach nimmt, was ich früher jahrelang gehabt habe. Der Staatssekretär hat son die Wohnungsfrage erwähnt. Das ist tatsächlich ein sehr withtiges soziales Moment; wenn der Beamte seine Wohnung den Verhält- fn nicht anpassen kann, wenn ér ‘eine billigere Wohnung nehmen muß, so kann das auch nur verbitternd wirken, Ganz besonders \{limm wird die Sache dadur, daß die preußischen Beamten die Zu- lage beziehen. Die Mehrheit führt als ihre Gründe gegen die Ost- markenzulage an das Grfördernis ‘des Protestes gegen ‘die preußische Polenpolitik und die angebliche Korruption. Auf die erste einzugehen, muß ih mix versagen. Wenn eine Mehrheit des Parlaments alle nah threr Meinung geselwidrigen Maßregeln einèr früheren Mehr- heit derart revidieren wollte, dann käme doch nur eine heillose Ver- wirrung heraus. Was die Korruption betrifft, so habe ih in den Ausführungen des Abg. Brandys jeden Beweis dafür oder für eine forrumpierende Wirkung der Zulagen vermißt; die blbße Behauptung genügt nicht, und ihre Wiederholung erbringt den Béweis ‘doch nicht, Nicht bloß die Briefträger kommen mit dem Volke in Bèrührung, sondern au die Schalterbeamten und die höheren Beamten. Was die Verseßung der deutschen Beamten nach dem Ostên betrifft, so ist es doch in einem politish und national gespaltenen Landesteil, wie es der Osten nun einmal’ ist, nicht, schön, unddie Beainten sind froh, wenn sie wieder herauskommen; auch sonst sind die steuerlichen Ver bálinisse nicht gerade die angenehmsten, die Schullasten sind sehr hoch. Sehr gewundert habe ih mi darüber, daß der Abg. Brandys die allzu roße Vereinsmeierei der Beaniten heranzog. Selbst wenn sie die E wieder bekommen sollten, würden siè nicht alle Tage in die Vereine laufen können. Wenn der Abg. Brandys weiter jagt, eine völlige Gleichstellung der Beamten wäre nicht durchführbar, es be- ständen auch in anderen deutschen Staatèn Verschiédenhèiten, so mag das sein, aber die Reichsbeamten sollen doch wenigstens nicht s{lechter gestellt sein. Diesen Grundsaß hat doch der Reichstag stets aufgestellt, und sofern es auh nur den Anschein hatte, daß er verleßt würde, für Remeédur gesorgt. Selbst wenn Sie glauben, auf die Ursprüngè der preußischen Polenpolitik zurückgehen zu müssen, können Sie do auf die Brücke der Resolution treten, die muß auch den leßten Rest von Mißtrauen zerstören, denn sie will in allen gemishtsprachigen Ge- enden dieses System einführen. Auch in Oberschlesien, das mir als Shlester besonders am Herzen liegt, bestehen [0E schwierige Ver- hältnisse. Darum hoffe ih auch, R die Herren vom Zentrüm davon absehen werden, ihre bisherige Politik dieser Position gegenüber weiter zu treiben. Wir verlangen mit unserem Äntrage keine Billi- ung: eler politischen Ce sondern einfa, daß von Ihnen ein ebot der Gerechtigkeit erfüllt wird. h :

Abg. Ledebour (Soz.): Nein wirtschaftliche Gesichtspunkte sollen die Reichsregierung veranlaßt haben, die Ostmarkenzulage ieder in den Etat einzuseßzen. Auch Graf Westarp- hat in dieses Lobhorn gestoßen. Man hat uns selten ein ehrenvolleres Lob erteilt, als durch die Behauptung, daß wir für nationale Zwecke nicht zu haben sind. Wir sind nicht E Zwede zu haben, die eine _Gesinnungs- korruption bezwedcken. it der nationalen Politik hat man nux Cr- bitterung vi sthén den verschiedenen Nationen des (tschen Reichs ezüchtet und die polnische Bevölkerung in eine Opposition gegen bas

utschtum gedrängt. Die Polen müssen jämmerliche Kerle sein, wenn sie sih dadurch von ihren Zielen abbringèn ließen, genau so wie man es den Deutschen in Ungarn und außerhalb des Reiches nicht ver- wehren kann, wenn sie sih ebenso gegen diese Kraetkegesellschaft wehren. Der korrumpierende Einfluß im einzelnen ist allerdings nicht so leicht nachguweisen. Die O sollen deshalb nötig sein, weil die Beamten sih mit allen Schichten der Bevölkerung verständigen müssen. Abev es ist den Postbeamten direkt verboten, polnisch zu

sprechen. Die Beamten . sagen sih mit Recht, wenn wir nicht ger-

manisieren, dann geschieht uns irgend etwas Schlimmes. Schon daß der Staatssekretär es den Postbeamten verbietet, Sozialdemokraten zu sein, zeigt do, daß er politische Ziele verfolgt, oder erlaubt es der Staatssekretär? Der Staatssekretär sieht mi erstaunt an. Darin, daß bei der Anstellung oder dem Avancement die politische Gesinnung maßgebend ist, liegt doh maßloseste Korruption. Î

Vizepräsident Dr. Paas che: Ich rufe Sie wegen dieses Aus- rufs zur Ordnung. j

Abg. Ledebour (Soz) fortfahrend: Ich kenne eine Kor- ruption, die noch s{limmer ist. (Vizepräsident Paasche unterbricht den Redner und bittet ihn, derartige Ausdrücke zu lassen.) Wir baben es erlebt, daß verschiedene Parteien das Verhalten des Staats\ekre- tärs gegenüber den elsaß-lothringishen Beamten in der Zaberner An-

elegenheit sharf angegriffen haben. (Vizepräsident Dr. Paasche: Jch

bitte Sie, nicht über Elsaß-Lothringen zu sprechen.) Es ist doc zu- lässig, eine Parallele zu ziehen. (Vizepräsident Dr. Paasche bittet den Medner, si dann wenigstens kurz zu fassen.) Das entspricht anz meinen Intentionen. Der Staatssekretär hat seine Beamten dort n gegen die ehrenrührigen Angriffe in Schuß genommen. Daraus müssen doch alle von ihm abhängigen Beamten ihre Lehre ziehen. Es i dort überall kforruptionsfähige Elemente, die \ih sagen, wir müssen diésen verdammten Waes gegenüber mal eine gehörig rauhe Seite herauskehren, gegenüber den Preußenbündlern und ihren Hand- sangern nimmt uns der Staatssekretär Kraetke niht in Schuß. Diese Parallele wollte i ziehen. Jh wollte zeigen, wie vom Staätssekre- tär fkorrumpierende Wirkung ausgeübt werden. Ich wollte eine Jllustration liefern für das Korruptionésystem, das wir hier und zu jeder Zeit in Deutschland kennen. i

Vizepräsident Dr. Paasche: Sie haben wieder von einem Korruptionssystem gesprbchen, was ih schon gerügt habe. J rufe A zur Ordnung. Dagegen muß ih die Regierung in Schuß nehmen.

Abg. von Czarl ins ki (Pole, beginnt unter andauernder Un- ruhe des Hauses, sodaß der Prasident wiederholt um Ruhe bitten muß): Gra starp hat betont, daß die Ostmarkenzulage den \taats- EROA Bestrebungen der Polen entgegentreten solle.

abe ih mi son im preußischen bac egeien beiti E es Les har e Bis: E Frage, Man sollte och enditch mit der. Dehauptung aufhören, daß es sih um eine rein wirtschaftliche Frage handelt. E

Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke :

Meine Herren! Jh möchte Sie aus den Exkursen des Herrn Vorredners in die ferne Geschichte wieder auf den Gegenstand zurücdk- führen, um den es sih hier handelt. Es handelt s{ in der Tat nitt um alle zur Sprache gebrachten politishèn Ansichten, sondern darum, daß Sie im Begriff stehen, Postbeamten jener Landesteile den zehnten Teil ihrés Gehaltes vorzuenthalten. Der Herr Abgeordnete Brandys hat mandche Sachen angeführt, hat aber nit beweisen können, daß die in den gémischtsprachigen Gebieten beschäftigten Postbeamten irgend welchen Anlaß au der Besorgnis geben, daß diese Zulage sie zu Maß- nahinen führe, die verworfen werden müßten. Es handelt ih also

e

; D bei dem Beschluß der Kommission verharren. „möchts ich nux die Bitte richten, mit dieser Position nicht wieder zu

: erfolgt gleichfal

die Ablehnung mit 188 gegen 121 haben sich dèr Stimme enthalten.

_Geradezu fatastrophal haben die Sêèjnee

Dagegen e ausgesprochen.

um die sehr ernste Frage: liegen für Sie wirklich Gründe dor, diese ‘Postbeamten zu schädigen und in ihre Lebensweise so einzugreifen, wis Sie es dur Verweigerung der Zulage tun würden?

Der Herr Abgeordnete Brandys hat angeführt, daß die Neichsz beamten au nicht dasselbe Einkommen hätten, wie beispielsweise die Beamten in Württemberg. Daß da au Unterschiede vorhanden sind, wissen wir. Darum handelt es sih aber auch nicht. “Hier handelt es sih um ein abges{lossenes Gebiet, auf dem neben den MNeichsbeamten weiter feine Beamten sind als die preußishen, Und diese preußischen Beamten haben doch nun einmal die Zulage, Das können Sie do nicht ändern. (Zuruf von den Polen: Aendern Sie es doch! Glocke des Präsidenten.) |

i Darüber wollen wir doch hier nit streiten! Darauf haben weder wir noch Sie einen Einfluß. Preußen regelt seine Angelegenheiten nach eigenem Ermessen; und wie Sie es übelnehmen, wenn Preußen

sich mit dem Reich beschäftigt, so mischen wir uns doch auch nit in

preußishe Sachen! Die Tatsache steht fest: die preußischen Beamten bekommen 10 % mehr.

Nun kommt aber als weiteres hinzu: die Postbeamten sind doch nur mittelbare’ Reichöbeamte, sie werden im Namen des Königs von

Preußen angestellt. Es handelt sich hier also darum, daß die Eisen-

bahnbeamten, die eine Bestallung vom König von Preußen haben, 10 % mehr Gehalt bekommen als die Postbeamten, die ebenfalls eine Bestallung von dem. König von Preußen haben. Das ist der Grund, weshalb wir sagen: die Verhältnisse sind doch unhaltbar. Und nun sagen Sie selbst: in den vier oder fünf Jahren, wo die Zulage gezahlt ist, haben Sie nicht die Erfahrung. gemacht, daß die Zulage irgendwie

, Torrumpierend gewirkt hat. Sie müssen im Gegenteil zugestehen, daß

die Verhältnisse besser geworden sind. Ferner müssen Sie bedenken, daß-von den 6000 Postbeamten, die dort sind, 9 % polnishé Beamte sind, die also die Zulage auch beziehen. Jh möchte Ihnen wirklich ans Herz legen: bedenken Sie, was Sie tun, ob alle diese Momente nicht zwingen, wenn man nicht ungerecht sein will, diese Summe zu bewilligen. f Was die Ausführungen des Herrn Abgeordneten Ledebour anbe- trifft, so verzichte ih darauf, ihm zu antworten (bravo! rèts), weil hier der Schillershe Spruch zutrifft: „Anders als sonst in Menschen köpfen malt sich in diesem Kopf die Welt“. (Große Heiterkeit.) Abg. Dr. Spahn (Zentr.): Meine politischen Freunde werden An den Staatssekretär

kommen, solange das Haus so zusammengeseßt i t, daß er übérzeu müß, daß er sent Ziel nicht erreicht. Werl E Fatbolisbe Po beamte nicht Es worden sind, so muß ih doch prinzipiell gegen diese Zulagen Stellung nehmen. Der - Abg. Kopsch tat sich sehr viel darauf zugute, daß- das Wort Ea, durch die Freisinnigen in den Etat gekommen sei. Diesen Stolz des Spaniers C er für eine Partei nicht reklamieren, denn alle anderen Zulagen im Etat ind ebenso ut unwiderruflih, Die Zulagen an die Beamten fallen in dem Augenbli fort, wo der Beamte verseßt wird, und so können die Reben u N iten: E h Le im einzelnen Falle tun teht micht 1n Frage. Die Versébur webt wie ein ; rt über den Beamten und kann DrtUmptéreno wirken. A

Damit {ließt die Diskussion.

Jn namentlicher Abstimmung wird der gleichlautende Ane irag- der Nationalliberalen und der Rechten auf Bewilligung der Ostmarkenzulage mit 194 gegen 127 Stimmen abge- lehnt; 2 liedes enthalten j der Abstimmung. Darauf

snamentliche Abstimmung über die Reso- Schu l§- Bromberg-Graf W e tarp; bas Ergebnis ist timmen; 3 Mitglieder

lution

u den „Bewilligungen für Hinterbliebe

E e Reicjsgesehe tritt der s L A

„bg. Vehrens (wirtsch. Vgg.) an der Han! iti für die Einführung auch der Familieafüirsorge ret pon, Petitionen kassen der Postverwaltung ein. Es sei ein Rükschritt sondergleichen 8 Bs Dle V Deslke L diese Cie bereits „90e, die Postverwaltung dafür gesorgt habe, sie wi - eben. Für die Krantenfasson der Untebernten t ‘viele Ge als selbstverständlich eingeführt worden, da hätte man sie do au für gie rbeiter nicht aufheben, sondern gemein einführen sollen Ms bigen fein mee ci a Pu rft Familienfürorge midt fo ‘ingen 2 ele Ja anderjeus für Unterstüßung gesorgt sei, Unter- Ugen, für die kein rechtliher Anspruch vorhanden i ü 2 ofort beseitigt werden. M Eb S So if pen abr fassenfostee, 9 R De olle deshalb ein ordentliches Kranken=-

l ntèrstüßungen seien zude iht ei mal ausreichend, außerdem seien die ittel dafü indi ge Ne B Mitte für schnell e opf e E zum Schluß, noch iu diesem Jahre die Familiens Direktor im MReichspostamt Aschenborn: Ï waltung ein Vorwurf daraus gemacht, daß auf ia O E a A O Zut chaft ist. Bis dahin wur- 1 al / our den Sorstand Zusaßbeiträge für die ei

titglieder, die diese Familienfürsorge i u C O festgescht, die zwischen 3 bis 20 Æ idivanten De A rungsordnung bestimmt nun, daß derartige Beiträge sa ungsgemäß festgelegt werden müssen. Auch ware in diesem Falle der Sas ß

niht mehr möglich gewesen, da sämtliche Un} osten dur die Mit glieder aufzubringen sind. _AU diese Umstände brachten uns zu der A e E de Wir wurden darin be-

ie Familienbeihi: ur in ei Â

L in Anspruch Be R Rd S en ei den Ausgaben für das „Telegraphen- 1nd

Fernsprehwesen“ bemerkt der : „Abg. Dr. Quar ck- Frankfurt a. M. (Soz.): veränderlichen Witterung ist es nötig, mehr alé bisher unterirdishe Kabel zu legen. Wenn auch seit 1 eine ständige ermehrung der unterirdischen Linien stattgefunden hat, f genügt dies noch nicht.

i leßten Winter

Bei S sehr

älle im auf große Gebiete gewirkt, die wochénlang dadur fast vo

kehr E wurden. Das “wurde ganz Se oudees Pr E rheinish-westfälischen Industriegebiet empfunden. Die Ueber\chüf E NReichspostverwaltung sollten mehr zum Ausbau unterirdisch üsse der also zu Kulturzwecken, als für die Zwecke des Milit \her Kabel, werden. Heute kann man

L: litarismus verwendet E TERI E ElelbOnietn selbst in normalen Zeiten nah Leipzig Staatssekretär des Reichspostamits Kraetke: E aEA Las die Aufstellung der : l err Vorredner Klage gefül ¡ | O i; L gerUdrt hat, ih i Fe ai 58 e die Statistik alle Jahre ita ie A n1ch dieses hohen Hauses, um Mf E

alle. drei Jahre erschei ) Yint, i üdzufü Zahlen darin ehvas veraltet R S E R

Was die unterirdischen Telephonverbindun

Verkabelung d

ôuführen. Das ist aber erst mögli Früher wär man noch nicht in der

Statistik betrifft,

ch seit ungefähr drei bis vier Jahren. Lage, telephonische Kabelverbindungen