Allerdings hat sih der Herr Vorredner dagegen gewehrt, daß der Besiß an ausländischen Werten als ein Teil unserer wirtschaft- lichen Kriegsvorbereitungen anzusehen sei. Jch lasse dahingestellt, welchen Wert in einem Kriegsfalle der Besiß ausländischer Werte hat; wir können nit wissen, wie weit solche Werte, wenn es si unr einen europäischen oder gar um einen Weltbrand handeln sollte, veräußert werden können. Diese Erwägung ist auch neuerdings mehr zurückgetreten. Dagegen hat unser Besiß an ausländishen Werten für wirtschaftliho Krisen eine wecht erheblihe Bedeutung. (Abg, Mommsen: Sehr richtig!)
Wir haben ein Beispiel daran in der Erfahrung, die wir wäh- rend der Krisis im Oktober 1912 gemacht haben. Damals waren ausländische, insbesondere amerikanishe Gelder von Europa zurück- gezogen worden, und es war die äußerst unangenehme Erscheinung eingetreten, daß der Wechfelkurs von Berlin auf London auf 20,55, also über dem Goldpunkt stand. Damals hat die Veräußerung eines sehr großen Postens amerikanischer Wertpapiere wesentlich dazu mitgewirkt, daß in kurzem der Weselkurs wieder auf 20,42, also unter den Goldpunkt zurückging. (Hört, hört! links.) Das ist ein Beweis dafür, welchen Wert in kritishen Zeiten der Besiß der ausländischen Wertpapiere haben kann. (Sehr rihtig!)
Nun entsteht ein Konflikt. Auf der einen Seite müssen wir für unseren Inlandmarkt die Kapitalien flüssig zu halten suchen; auf der anderen Seite müssen wir ein Quantum ausländischer Wertpapiere besißen. Jch habe nie daran einen Zweifel gelassen, daß ih auf dem Standpunkt stehe, daß, wenn ein solcher Konflikt besteht, in erster Linie der inländishe Bedarf zu berücksichtigen ist. (Abg. Dr. Hahn: Sehr gut!) Jh möchte aber daneben auch betonen, daß wir die Aus- landsanleihen nicht vernalässigen dürfen, insbesondere soweit sich politische oder wirtschaftliche Vorteile mit ihrer Aufnahme verbinden. (Sehr richtig!) /
Als 1911 eine gewisse Gefahr bestand, daß troß des {steigenden Zinsfußes unsere Kapitalien : zu stark -nach dem Auslande gezogen würden, und, wie ih glaube, ein allgemeineres politishes oder wirt- schaftliches Interesse nicht. in Frage (Abg. Dr. Hahn: Hört, hört!) kam, habe ich, wie Sie wissen, dagegen Einspruhh erhoben. (Abg. Dr. Hahn: Bravo!) — J glaube nicht, daß ih Ihnen damit etwas Neues sage. (Sehr rihtig!) Jch habe veranlaßt, daß die be- teiligten Banken von der Auflegung dieser Papiere Abstand nahmen, da sie wußten, daß ihrer Zulassung an der Börse Widerspruch ent- gegengestellt werden sollte.
Ich habe das Recht dazu daraus hergeleitet, daß die leßte Ent- scheidung darüber, ob eine Gefährdung erheblicher allgemeiner Inter- essen der Zulassung entgegenstände, doh nicht bei der Zulassungsstelle, sondern nur bei der staatlichen Behörde stehen könnte, und ih bin tat- sählih auch mit dieser Auffassung, wenn sie au rechtlich hier und da angefochten worden ist, durchgedrungen.
Das hat den Vorteil gehabt, daß erstens mal einige Papiere dem deutschen Publikum vom Halse gehalten worden sind, von denen sih nachher herausgestellt hat, daß man froh sein konnte, sie nicht augelassen zu haben. Vor allen Dingen aber, worauf ih mehr Wert lege, hat es den Vorteil gehabt, daß seitdem der größte Teil der Banken sich mit ‘dem Handelsministeriuum in Fühlung geseßt hat, wenn Emissionen bevorstanden, und daß wir uns vorher darüber in Güte verständigt baben. (Bravo!) Jch glaube, das ist sowohl vom Standpunkte der Banken. wie vom Standpunkte des Gemeinwohls eine erwünschte Grscheinung. (Sehr richtig!)
Daß mix dur die Entscheidung darüber eine sehr ernste Ver- antwortung auferlegt wird, ist mir vollkommen klar. Sie ist nicht leicht zu tragen, sie muß aber eben getragen werden. Man muß dabei einmal die Interessen unserer auswärtigen Politik und der Würtschaftspolitik, vor allem aber den: Standpunkt des Kapital- , marftes berüdsichtigen und sih darüber möglichst auf dem Laufenden zu halten suchen. Jch habe dabei in dem Staatskommissar bei der Verliner Börse eine sehr wirksame Hilfe, der vermöge seiner amt- lichen Tätigkeit mit diesem Zweige unserer Wirtschaft stets lebendige Füllung hält. Wenn man au vollkommen anertennen muß, daß ein genisser Einfluß auf den Zinsfuß dadurch ausgeübt werden kann, daß dem Kapital die Anklage in ausländischen Anleihen nit üker- mäßig erleichtert wird, so soll man doch — darüber bin ih mir voll- kommen klar — die Wirkung dieser Maßregel nicht überscäßen. Wenn sick vor einem Jahre gegenüber. den damals aufgelegten vier- prozentigen Schkaßanreisungen das Publikum so zurüchielt, fo lag das doh noch an anderen Faktoren als an dem Angebot ausländischer Anleihen, das damals gar nit so übergroß war. Es lag einmal an der allgemeinen Uunbehaglichèn Stimmung, die die Verhältnisse auf dem Balkan: damals hervorriefen. (Sehr richtig) Es lag aber gweitens daran, daß dem Publikum die Zinsbedingungen nicht paßten. (Sehr richtig! links.) * Der: Zinsfuß bei den Depositenkassen war fo he, daß dort das Publikum dieselbe Rente erzielte, ohne ein Kürs- risiko zu tragen, und daß wieder der Zinsfuß bei den Depositen- fassen so: hoh war, lag an dex. allgemeinen Stuggot. des Geld- ünd Kapitalmarktes. Wenn z. B. am Schluß des vorigen Jahres die baye- rische 4" % Anlèihe, nah den Zeitungen zu urteilen, keinen durch- slagenden Erfolg hatte, und kurz darauf die vierprozentigen preußi- {hen Schaßscheine diesen NRiesenèrfolg hatten, so kann man dafür doch wohl nur den Unterschied in den Anleihebedingungen, insbe- sondere in der Gewinnchance der 3% suchen. (Sehr richtig! BULe Rückzahlung!) — Jawohl, das sage ih eben, die Chance, 3 %
dur die Auslosung zu gewinnen, trug sehr dazu bei, die Anleihe so D e machen. “Also das ist ein Faktor, der doh eine ‘große L {pielt,
Dex Herr Vorredner hat, glaube ih, mir auch im allgemeinen
i eon, hat mur. -angedeutet, ich sei etwas zu spät. damit hervor- Ländischer Page die Dahl Und die Menge, der Zulassungen aus- müß bemer] Sva. laufenden Jahre bezeuge das Gegentèil. Jh geschehen find; uny Las diesa ZBulassungen ‘mit meinem Vorwissen Die Gesamtemissionen t, ten, weshalb ih zugestimmt habe. 1.055 000000 4 aügegelea: M ven Herrn -Vorrêdner auf B die E Dent S Ih S für richtiger, fich ommen anerkennen, daß es mög c balten, J miu - land erworbenen autléndis N daß nit s aur im. Auslande verbleiben. “ Aber gerade L ver t werben, weil sie garischen, rumänischen, chinesischen trifft das woe ischen, ün- ist viel vorgekommen bei den englischen, bei ven Am e Das auch den südafrikanischen Papieren; aber bei dies, eanisen und großem Umfange, Man kann wohl annehmen,
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daß hier der ver.
elen wobl nit in | in
stempelte Betrag im allgemeinen dem tatsählich von Deutschland erworbenen Betrag entspricht. Sollte einiges im Auslande geblieben sein, so steht es wieder dem gegenüber, was nach der Zeichnung nach dem Auslande zurückgeflossen ist. Nach den mir vorliegenden amt- lichen Zahlen sind an ausländischen Papieren im vergangenen Jahre tatsächlih im Inlande versteuert worden, also aufgenommen rund 690 Millionen Mark, immerhin eine recht große Summe. Troß- dem, glaube ih, kann man die Zahlen mit gutem Gewissen ver- treten. Den erheblihsten Anteil, höher als im Vorjahre, machen Staatsanleihen aus, und unter diesen Staatsanleihen sind es wieder solche, die sih durch politische oder wirtschaftliche Nücksichten not- wendig maten, einmal chinesische, die ih {on erwähnte — diese war die Folge eines internationalen Abkommens, über das schon seit Jahren verhandelt worden war —; dann die rumänische, die öster- reichische und ungarische. j
Die einzige, die niht in den Rahmen unserer politischen und wirtschaftlichen Freundschaftsbeziehungen fällt, sind die 20 Millionen Sao-Paoloanleihe. Damit - hat es folgende Bewandtnis. Zunächst muß ich feststellen, daß niht mehr als 20 Millionen Mark vom In- lande übernommen worden sind. Durch die Zulassung der leßten Sao-Paoloanleihe ist kein Kapital nah dem Auslande geflossen; sie diente zur Einlösung von Schabscheinen, die hon im Inlande waren, und weiter zur Nücfzahlung der alten Valorisationsanleihe, die im Jahre 1908 herausgegeben ist, und für die ih ja nicht weiter verantwortlih bin. (Hört, hört! und Heiterkeit.) Jm übrigen war es auch aus einem anderen Grunde unbedenklich, diese Emission hier zuzulassen. Die Zulassung fiel in die Zeit, in der man bereits sehen konnte, daß die Wirkung der Kaffeevalorisation nicht mehr vorhielt. Seit dem Januar v. J. ist der Versuch, dur Zurückhaltung der vom Staate Sao Paolo aufgenommenen Kaffeebestände den Kaffee- preis hochzuhalten (Zurufe rechts: Mit deutshem Kapital!), er- folglos gewesen. Im Januar v. J. stand Kaffee noch auf 6714, im April bereits auf 574, und er sank dann allmählich bis auf 4754 -5 für das Pfund im gegenwärtigen Augenbli, sodaß man sagen kann, die Emission dieser 20 Millionen Mark hat weder unseren Kapital- markt ges{chwäht, noch irgend wie dazu beigetragen, daß der Kaffee- preis hochgehalten werden konnte.
Neben den Staatsanleihen sind von Aktien ausländischer Unter- nehmungen im ganzen Jahre 1913 nur 13 500 000 versteuert worden (Hört, hört! und Heiterkeit links.), und das sind alles Neuemissionen
von hier bereits untergebrahten Wertpapieren, für welche den JIn-
habern der Papiere ein Bezugsrecht zustand, die si also aus diesem Grunde gar nicht verbieten ließen.
Meine Herren, ih glaube also, nah dieser Nichtung ist die Bilanz des vergangenen Jahres. wohl zu verteidigen. Weiter zu gehen, als ih es bisher getan habe, und etwa darauf hinzuarbeiten, was ja nur im Wege der Geseßgebung möglich wäre, daß die Me- gierung wie in Frankreih zu jeder Zulassung eines ausländischen Papiers ihr Plazet geben muß, dazu würde 1ch mich nicht entschließen. (Bravo! links.) Denn dadurch würden die zugelassenen Wertpapiere gewissermaßen amtlich abgestempelt werden (Sehr richtig! links.); man würde dadurch dem Staat auch eine Verantwortung für die Qualität der zugelassenen Papiere zumuten (Sehr richtig! links.), und das habe ih früher abgelehnt und lehne es aúh heute noch ab. Die Qualität der Papiere zu prüfen, ist das Publikum selbst an der Hand des Prospektes gehalten; die Zulassungsstelle ist dazu da, dafür zu sorgen, daß der Prospekt vollständig, klar und übersichtlih ist. (Sehr richtig! und Bravo! links.) Jch muß von meinem Stand- punkt aus auch das Verlangen bekämpfen, über die Zulassung der Wertpapiere den Organen des Reiches die entscheidende Bestimmung zu lassen. Die Börsenhoheit gehört den Bundesstaaten; diese haben darüber zu entscheiden; sie sind vollkommen ‘in der Lage, das zu tun; und ih bin nit geneigt, meine Zustimmung dazu zu geben, daß eint Funktion, die Preußen befriedigend ausübt, auf das Reich übertragen wird (Bravo! rechts.), und daß dann die Zuständigkeit für diese Frage vom Abgeordnetenhause auf den Reichstag übergeht. (Sehr gut! und Bravo! rechts.) E ;
Ich kann also zum SwWhluß nur erklären: ich werde im selben Sinne wie bisher weiter arbeiten und den inländischen Bedarf in erster Linie im Auge behalten, aber mir au bewußt sein, daß wir ausländische Anleihen bedürfen, aber folhe — es sei denn, daß wir einmal eine große Geldüberfülle im Inlande haben — möglichst nur soweit auf den Markt kommen lassen, als politische und wirtschaft- liche Interessen Deutschlands damit verknüpft sind. (Bravo! links und rechts.) - y
Abg. Mommsen (fortshr. Volksp.): Es cheint beinahe, als ob die Abgg. Dr. Noesicke und Dr: Hahn, seitdem sie niht mehr dem Nelchétage angehören, die Böisen- und Bankdebatte, die immer dort ge- führt wurde, in Zukunft in dieses Haus verlegen wollen. Wir haben nihts dagegen, abêr wir machen do darauf aufmerksam, daß die Börsengesetz- gebung Sache des Reiches ist. Der Abg. Dr. Noesiccke hat nihrs darüber gesagt, welchen Königlichen Börsenkommissar er im Auge hat. Er scheint gar niht zu wissen, daß es mehrere Börsenkommisjare
ibt. Was der Abg. Dr. Noesicke unter der Entwicklung des Börsen- andels versteht, ist mir ‘aus seiner Begründung nit ganz klar geworden. Es is unmögli, eine genaue Statistik über die Emissionen ausländischer Werte an den preußtschen Börsen und die Anlage “ preußischer Kapitalien im Auslande herzustellen. Im übrigen schon ähnlihe Statistiken, und es erübrigt sih, eine neue Statistik zu fordern. Wir haben bei “der Beratung der Reform des Börsengesezes immer betont, ‘daß durch eine Aenderung, wie sie von den Herren der Rechten vorgeshlagen wurde, der Effektenhandel in ganz unverantwortlihem “Maße ins Ausland getrieben wird. Seit der Wirksamkeit des neuen, geänderten Börsengeseßes ist die Spekulation von ausländischen Werten an unseren Börsen erheblich zurückgegangen. Aber ganz aufhören wird fie nie. Eine Statistik, wie fie der Anlrag des Abg. Vr. Noesicke wünscht, würde uns nichts
besigen wir ‘ja
nügen, wenn sie nur für Preußen gemacht wird. Wir müssen zum
mindesten eineStatistik für das ganze Deutsche Reich haben. Es laufen fehr viele Shäßungsziffern um über dasjeniae Kapital, das deutsh- gehörig im Auslande angelegt ist, sei es in Effekten, sei es in Grund- stücken oder in Unternehmungen irgendwelcher Art. Ich halte diese Schäßungszahlenalle für mißverftändlich, Nach dem, was wir an Sta- tistifen überhaupt haben können, werden fich diese Zahlen nie mit einiger Zuverlässigkeit angeben lassen. Jh möchte an diejenigen National- öfonomen, die sih bemüßigt fühlen, diese Zahlen auszurehnen, die Aufrorderung richten, dies doch lieber für die Zukunft zu unterlassen. Ich halte es für absolut undenkbar, daß das preußische Handele- ministerium | in ‘der Lage ist, ‘in irgendetner Weise zu ermitteln, wie #ch “die Anlage deutscher Kapitalien im Auslande verhält. Der Abg. Dr. Noesicke hat beweisen wollen, daß dur die deutsche Kapitalanlage im Auslande der inländische Kapitalmarkt nachteilig “Mitleidenshaft gezogen ‘wird. Er hat aber diese setne Vehauptung “in feiner“ Weise - bewtesen. Man sollte, anstatt die Banken immer anzugreifen, der Freude und Genygtuung darüber
bringt
Ausdru geben, daß die Großbanken in der leßten \{wierigen Zeit bei ihrer Geschäftsührung so vo!sichtig vorgegangen sind Daß das Privatpublikum im leßten Jahre nit genügend Geld ge- habt hat, um die Bedürfnisse von Staat und Kommune, Grundbe}iß und Neutenanstalten zu befriedigen, ist bis zu einem gewissen Grade richtig. Es ist ganz selbstverständlich, daß in geldknappen Zeiten jeder, welhem Gewerbe und welchem Stande er auch angehören mag, in der Ausdehnung seiner Geschäfte sch nah der Dee streden muß. Aber das ist doch nit zu bestreiten, daß der Staat Preußen fscine Geldbedürfnisse immer ber A bekommen hat. Wenn dies in einzelnen Fällen aber nicht gesehen sein sollte, so hat es nit daran gelegen, daß kein Geld vorhanden war, fondern einfach daran, daß die Bedingungen nicht derartig waren, daß das Publikum einen Anrèiz bekommen haft. Der Vorschlag, die Königliche Staatshank so auszubauen, daß sie in der Lage ist, für einen normalen Kursstand der preußischen An- leihen unbedingt zu sorgen, dürfte kaum durchzuführen sein. Wir haben allertings nichts dagegen, wenn die Königliche See- handlung derartig ausgebaut wird, die Großbanken Deutschlands würden dem Staate dafür besonders dankbar jein, denn das Anlethe- geschäft ist nie ein Vergnügen für unsere Banken gewesen, JnS in den meisten Fällen die Quelle sehr großer E G3 wurde gesagt, daß 1913 allein 175 Millionen inländische Ane an den deuts-n Börsen zugelassen find (Zuruf rechts : Sa papiere!) — jwohl, inländishe Staatspapiere. Nach einer E vorliegenden Statistik sind aber an deutshen Wertpapieren 780 s lionen zugelassen, an ausländischen nur 528 Millionen. (Zuruf N Kurswert!) Den kann ich Ihnen auch mitteilen : der ausländische i 1 der deutsche 765. Man sollte solchen Zahlen in der Oeffentli} fe mit einer größeren eserve begegnen. Wir benötigen ausIänd e Anleihen; wir sind uns einig, daß das deutsche Wirts leben fich nicht nur auf den notwendigen inländischen Büissen beschränken darf, So gut unsere Industrie ins Ausland geht, ml} t, wir auch mit unseren Kapitalien ins Ausland gehen. Das Mar zushrauben, wird dem Abg. Noesicke nicht gelingen, auch wenn r E Gesetzgebung- mobil machen will. Die rechtlihe Frage, 0b 4 preußische Hantelsminister jede Zulassung ausländischer Papiere b { Grund des Börsengeseßtzes untersagen fann, ist zweifelhaft; das id der Ministec selbst anerkannt. Die Sache ist aber prakti ohne Bedeutung; denn die Banken werden alles tun, um sich mit dem Minister als Aufsichtsinstanz gut zu stellen. Die Regierung kann für die Bonität der Anleihen nicht verantwort- lih gemacht werden. Darum sollte auch“ der Abg. Noesicke an- erfennen, daß der Modus, der sich in Preußen aus der Praxis heraus» gebildet hat, der beste ist. Die geforderte Denkschrist über die Tätig- leit des Börsenkommissars bedeutet einen Eingriff in die G : Was würden die Konservativen dazu sagen, wenn wir eine Denkschrif über die Tätigkeit des Landrats Soundso oder des Oberpräsidenten Soundso verlangten? Nicht wir haben die Einrichtung des Börsen- fo mmissa1s verlangt, fondein die Abgg. Hahn, Roesicke und thre Freunde. Wir haben an der Börse keinerlei Gehetmniskrämeret vor dem Börsenkommissar getrieben. Wenn der Börsenkomnmster alles das in der Denkschrift niederlegen und der A unterbreiten sollte, was er aus persönlicher Kenntnis S n so würde die nicht ganz leichte Stellung des Börsenkomm if absolut unmöglih gemacht. Dann hätte si der E einfah auf sein amtlihes Wirken zu beschränken. Aber wenn iht eine Denkschrift haben wollen, so beschränken Sie E ni L auf Preußen, sondern dehnen Sie sie aus auf das gane Rei / un nehmen Sie bloß die Dinge, die sich! statistisch erfassen Er Was mit dieser geforderten Denkschrift erreicht werden foll, Ee gab der Schluß der N.de des Abg. Noesicke Auskunft. Man will, weil man im Neich damit niht vorwärts kommt, hier versuchen, den verbaßten Großbanken etwas am Zeuge zu flicken. Was E denn sonst der Hinweis des Abg. Noesicke auf die Konzentrationsbewegung der Großbanken bedeuten? Ih befürworte sie auch nicht; aber wie wollen Sie denn von Preußen aus in diese Frage ein- dringen? Was für einen Einfluß kann der Minister auf die Deutsche Bank ausüben? Solche Worte führen nur dazu, reht gefährlihe Schlagworte in das Publikum hineinzutragen. Der hohe Zinefuß ist dank der eigentlichen inneren Konsolidation in unserem Wirtschastsleben auf einen ziemlich normalen Stand zurüd- gegangen. Wozu gerade j t Lamento erheben, wo eine Besserung in unseren inneren Verhältnissen eingetreten ist? Das Hineinregieren in die wirtschaftlihen Verhältnisse unseres Landes kann uns nicht vor- wärts bringen, fondern nur zurü. ; E /
Abg. Lucas (nl.): Die Geldverhältnisse des Jahres 1913 werden von allen Seiten beklagt. Jeder von uns wird mit dem Minister darin übereinstimmen, daß da, wo ein E ¿wischen dem inländischen und dem ausländischen Geldbedarf ausbriht, Der Bedarf des Inlandes zu berücksichtigen ist. Die Banken empfinden es nicht immer als Vergnügen, ausländische Anleihen aufzulegen. Der Minister kann für die Güte der fremdländischen Anleihen nicht yer- antwortlih gemaht werden; verantwortlich dafür find die fremden Staaten allein. Wenn der Abg. Noesicke“ für feine Angriffe gegen die Banken nicht mehr vorzubringen mußte, dann waren seine Aus- führungen ein Gingriff in unser Wirtschastsleben, der dur nichts ge- rechtfertigt erscheint.
Ein Schlußantrag wird angenommen.
Abg. Dr. Hahn (konf.) (zur Geschäftsordnung) verlangt noch tas Wort als Antragsteller.
Vizepräsident Dr. von Krause: Das Net, als Antragsteller noch zu sprechen, steht Ihnen nur bei Initiativanträgen zu.
Abg. Dr. Hahn (konf.): Dann stelle ih fest, daß mir durch. den Schluß der Debatte die Möglichkeit genommen worden ist, auf die Angriffe zu antworten, die gegen Uns gerichtet worden sind. ;
Der Antrag wird der Budgetkommission überwiesen.“
Bei den Ausgaben für die Schiffahrt- und Hafenpolizet
Abg. Dr. Lieb kne cht (Soz.) einige Kla innenschiffer uit eug, auf das BorsGleuserecht ‘und bie d S&évigung E
Geheimer Oberregierungsrat v o T d bers artige Fâlle nicht bekannt. Wenn m eéten, M M tna werden, können wir für Abhilfe sorgen, E 4 bia H
Abg. Dr. Liebknewcwt (Soz d babe (don früher SiMial
i verwiesen und et A ho! ; P E tige „Fälle vorgebracht. Ein Fall hat sich
L h en L Z abgespielt. Drei e hatten Vorschleuserect. Degguer Schleusen O dem ersen e gert mit Bezug auf eine Verfügung des Negie- NRpeebun ‘des Vors jem sind die Kähne kurze Zeit darauf unter haben burt w ¡t[hleuserects durchgeschleppt worden, und sie hätten, wenn fie Le Tage Vorsprung gehabt, den sie nit gehabt Schifferzeitung“ h t der Reihe abgefertigt worden wären. Die 17 Das K it [ sih bereits mit diesen Dingen beschäftigt, willigt. M L „Handels: und Gewerbeverwaltung“ wird be-
Vei der Besprechung
if : des gewerblichen Unterrichtswesens, trag eaGaftlichen und dente U Rd wird auf An- der Diskussig, erstatters Abg. Oese r (fortschr. Volksp.) mit
sion über dz FrAis bor Bis Ser bildungs\{ulen verbun n vigationssculen die über die Fort
Berichterstatter Ab j O i ; g. Deser (fortschr. Volksp.) teilt mit, daß die Dertulung, die laut oa O A ein Erlaß des Ministers eine beruhe BDA der Bezüge der Pandelslehrer bezwecke, auf einem Jrrtum Grei er Vinister habe in der Kommission erklärt, daß es den Hande]gl x nbenommen bleibe, über die Säße fürdie staatlich angestellten in s ehrer hinauszugehen. Alle hauptamtlihen Hándelslehrer im em E en höher zu stellen, sei nit wüns{henswert, weil sonst die Ab en geneigt seien, feine Handelslehrer hauptamtlih anzustellen. überail Ler edck {freitons): Die A Uls dürfte sich jeßt 1 eingelebt haben. Der Fachunterriht ruht auf religiöser Grund-