1914 / 60 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

zweifellos nur gedeihen, wenn die Wasserverhältnisse gebessert werden. Wir haben für diesen Zweck die Mittel bewilligt. Vor allem müssen die Farbigen in Südwestafrika kulturell gehoben werden. Die Weißen dort haben sih darüber aufgeregt, daß wir uns der Schwarzen an- nehmen. Tatsache ist. aber, daß die Weißen rüksichtslos R ihre Interessen wahrnehmen. Sie bezeichnen es als eine rüdcsichtslose Kon- kurrenz, daß Schwarze zu Handwerkern herangebildet werden,- lieber sollte man die Schwarzen Beamte werden lassen. Für die Kultur der Schwarzen ist in Afrika eigentlich so gut wie nichts geschehen. Des- wegen werden wir nach-wie-vor dafür eintreten, daß den Eingeborenen ein Teil des thnen abgenommenen Landes wiedergegeben wird. Die Entlohnung der Arbeiter. ist skandalós gering. Es werden ihnen wert- lose Waren aufgedrängt; an Stelle von Geld wird den Farbigen Vieh gegeben. Mit der bisherigen N elgnag and epa nung muß gebrochen werden. 9000 sollen den Missionsschulen für die Einge- borenen gezahlt werden, dagegen über 200000 4 als Erziehungsbei- hilfe für Weiße. Das Schulwesen darf nicht gänzlich in den Händen der Missionen verbleiben, sondern es muß zum System der Regierungs- schulen übergegangen werden. Daß wir S prinzipiell. gegen Eisen- bahnen sind, brauche ich nicht erst zu sagen. Wann wir Kolonialbauten bewilligen werden, wird lediglih von der Negterung und der Neichs- tagsmehrheit aaren. Bisher haben beide uns die Bewilligung: un- Pg gaRage Ss müssen erst: die Vorbedingungen ceschaffen n:r- den. Verkehrôwege in diesen riesigen Gebieten sind gewiß uöotig. Die isen tir Éönnen nit bei der jeßigen Naturcalwirtichaft bleiben und müssen für die Weltwirtschaft produzieren. Es t mckt wahr, daß der Neger bummelt, er arbeitet auch übèr seinen eigenen Bedarf hinaus. Es kommt nur darauf an, daß er die Produkte ‘an den Mann bringen kann. Eisenbahnen, chiffswege, Straßenbauten und Automobile wer- den je nach der-Beschaffenheit der einzelnen Kolonialgebiete anzuwenden sein. Es kommt nur darauf an, o Ü Weise geschieht, daß Aufstände nicht zu befürchten E Bau der Bahn von Tabora nach den Seen ift jedenfalls kein Schuß efallen. Wir haben keine Garantie dafür, O nicht troß der Ver- rehaugan des Staatssekretärs Tollheiten vorkommen. ie Sorge um eine Aufstandsgefahr ist bei mir gewachsen, nahdem unser Antra abgelehnt worden it, daß zum Bahnbau kein Arbeitszwang gelten soll, daß eine ausreichende ärztliche Verpflegung L indet usw. Alle diese Forderungen sind eigentlich selbstverständlich: enn wir den Schuß der Eingeborenen vegen Enteignung gefordert haben, so wissen wir sehr wobl, daß die Cingeborenen bisher ein Privateigentum des ein- zelnen nicht kannten. Wir wollen die Garantie habèn, N, die Ein- eborenèn von ihrem Saum nicht weggetrieben werden. Der Staatssekretär bestreitet zwar, daß ein Arbeitöszwang stattfindet. Die wirtschaftliche Vereinigung in Lindi hat vom stellvertretendèn Gouverneur auf eine bezügliche Eingabe einen Bescheid bekommen, der allen Zusicherungen und -Versprehungen des Staatssekretärs in diesem Punkte ins Gesicht schlägt; es wird darin nicht nür der Ea zugestanden, sondern sogar noch eine Erweiterung des Prügelrechts der Plantagenbeésißer in Aussicht gestellt. Für die Arbeit E mán den Leuten monatlich ganze 8 Nupien und verlangt, daß sie G Er auch noch selbst beköstigen sollen! Und angesichts PiRer unglaublichen Zustände singt der Abg. Paasche hier das hohe Lied auf die Erziehung dèr Neger zur Arbeit! In einem Inserat in der ¿Usambarapost“ sucht ein Pflanzer ie und soviel Arbeiter zu „kaufen“, also i der Arbeiterkauf dort üblih. An der Fortdauer solcher Skandale wollen wir nit mitschuldig sein. Troß alledem lehnt der Staatssekretär ès ab, die: Begründung neuer Plantagen in den Een Kolonien zu verbieten. Jm großen ganzen gibt er ja fast durchweg unseren Be- denken recht, aber . wir ehen nicht, daß er Ernst macht, wenn es ilt, diesen Bédenken. entspréhend zu handeln. Wir forderten ferner Ma! nahmen zur Verhütung-von Unfällen und Erkrankungen bei den Bahnbauten. Troß der neuen Arbeitsordnung wurde an der Zentral- bahn in Deutsch-Östafrika 6 Tage in der De, und ANOe täglich von !46 Uhr morgens bis & Uhr abends, gearbeitet. Die Unfälle, die Erkrankungen haben ganz unverhältnismäßig zugenommen; die Leute sterben wie die Fliégen. Die schwarzen Pocken bedeuteten für die Beßbölkerung eine große Gefahr; entweder von den Behörden nit getroffen, oder, wenn ste getroffen wurden, von den Baufirmen nit Ee Wenn die Aerzte Einspruch erhoben, wurde thnen erklärt, da a den Baufirmen unter- stellt seien und sich deren Anordnungen zu fügen hätten. Aber noch tollerè Dinge sind bei den Bahnbauten vorgekommen; namentli hat ein griechischer Unternehmer sich die ärgsten Schändlichkeiten gegen die ihm unterstellten Arbeiter zu schulden kommen lassen, so daß die Leute in den Busch flohen uñd dort elendiglih umkamen. Wie és mit dem Sanitätsdienst beim Bahnbau aqusseht, weiß heute die Vetr-

waltung nicht; ‘dér Bericht des Arztes der Baufirma Holzmann ist | llen des Arztes von dem Direktor *

in gewissen Punkten gegen den h Î der Firma abgeändert, und der so a LNE Ee eriht an das Gouvyer- nement eingefandt worden, Als eine Repiston durch den Gouverneur in Aussicht stand, wurde eilig die „einwandsfreie“ Herrichtung des Hospitals und der aegen der einzelnen Kranken von der Firnia angeordnet. Solche Dinge können zum Ruhm des Deutschen Reiches als Kulturstgat in der Welt nicht dienen. Für

die von der Kom-

mission beschlossene Resolution hat auch der Abg. Paasche gestimmt, hier

im Plenum hat man sie aber zum Teil wieder totgeshlagen und sie für eine Plattform erklärt, an die man sih nicht zu halten Bude

Wir lehnen wie bisher die Verantwortung * für diesen deutschen

Kolonialetat ab.

Abg. Erzberger (Zentr.): Mein verehrter Freund und Gönner, der Kollege Paasche, hat vorhin gemeint, es sei zwischen den Darlegungen des Abg. Schwärze und -den meinigen ein großer Unterschied. Das ist ein großer Irrtum; ih habe nur etwas deutliher gesprohen als mein Kollege Schwarze. Mein Freund ‘Schwarze hat Thb „dieselben Bedenken wie ich.

offentlih kann uns der Staatssekretär im nächsten Jahre eine lange

Liste von dem aufzählen, was in den Kolonien Gutes für die Ein- :

borenen geschehen ist. Wir werden danach dann unser Verhalten tien 2 ine Trennung der Missionsgebiete zwischen den beiden Konfessionen ist unmöglih. Das würde unseren religiösen An- \hauungen widersprehen. Darauf hat ja {on Dr. Semler in der

Kommission hingewiésen. Die katholische Kirche ist eine Weltkirche - L D einzelne Teile der Welt aushalten. Eine solche rein- ;

¿gen die oaëte ve n, in denen für alle freie NReligions- A r igdlmbeS R würde außerdèm ‘der alte Grundsaß wieder eingeführt werden: cujus regio, ejus religio., Die erste Vor- ausseßung wäre auch die völlige Aufhebung der reizügigkeit. Dann dürften auch die Angehörigen der einen Konfession nicht in das Gebiet der anderen kommeèn. as ist ‘do allein {hon bei der {nellen Gntwicklung der Verhältnisse in den Kolonien unmöglich. Wer soll übrigèns entscheiden, welches Gebiet den katholischen und welches den evangelischen Missionen zugewiesen werden soll? Der Staatssekretär wird Faum ‘dên Beruf dazu in ih fühlen. 2 gebe zu, daß es Peengene m und unerfreulih ist, wenn Streitigkeiten zwischen den elsionen 0H tehèn. Eine Abgrenzung der Gebiete 1st aber „Jh bin dümit einverstanden, daß versucht wird, friedlich P Eg ten E den Es gehässige as Ghrisben Lina ge, Religions auszuschließen. Da Islam Vort um durch die bisherigen Zustände Nachteile un le fh ind Nukhestörungen u

liche Schéidung, würde auch g den § 15 des Schußgebietsgeseßes on Es

, und es u

von Mul demjelben Standpunkt steht

n Di fürchtuy en in di B ieh 7

¿ Wiellen ind Praklischèn Gründen müssen

T ® aufrecht zu erhalten n die Freiheit des Damit {ließt die Diskussion E

Das Gehalt des Staatssekretärs zyi genen 7

Rechten.

+

Tundung ‘des Erdölvorkommens in Deutsch Neuguinea.

der Bau von Bahnen in einer * Bei dem

orfehrungen dagegen wurden

a. Jch bitte deshalb, uns

J sind: 4 Täti ogeisions flichtig.

von der Kommission vorgeschla L A bewilligb und die genommen. Gegen einen Teil dieser stimmen die aeben an- ) 20 O N L PSEIVDEr O

R À Nach demi Stellenvermittlfngsgeseß ist es verboten, ohne die Ge-

Bei den Ausgaben von 20 000 :/6 für kartographische An- gaben bemerft-der

Abg. Erzberger (Zentr.): Daß es wünschenswert sei, in den amtlichen Karten den „der Kongoakte ‘vorbehaltenen Teil Afrikas schraffiert zu bezeichnen. v

Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Sol f:

Es wird dafür Sorge getragen werden, daß in die neueste Auf- lage des kleinen Kolonialatlas eine solche ‘Karte hineinkommt. (Bravo!)

Der Rest des Ordinariums wird ohne Debatte bewilligt.

Bei den einmaligen Ausgaben beantragt die Kommission die Einseßung einer neuen Position von 500.000 4 für die 2

ie

Diskussion darüber wird auf später verschoben.

Im übrigen wird der-Etat für das Reichskolonialamt nach den Kommissionsanträgen genehmigt.

S wird ein Vertagungsantrag angenommen.

Schluß 614 Uhr. Nächste Sißzung Mittwochnachmittag 2 Uhr (Etat der Schußgebiete; erste Lesung des Entwurfs eines Luftverkehrsgeseßes). N

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 46. Sißung vom 10. März 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Das Haus seßt die zweite Beratung des Etats der Handels- und Gewerbeverwaltung, und zwar zunächst die Diskussion über den Fonds von 110 000 /6 zur Förderung der nichtgewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung und Rechtsberatung für die minderbemittelten Bevölkerungs- kreise fort. Hierzu liegt eine Denkschrift über die Verhält- nisse und die Tätigkeit der preußischen Arbeitsnachweis- verbände vor. f

Abg. Leiner t (Soz): Bis jeßt fehlt es an einer Uebersicht darüber, was auf dem zur Debatte stehenden Gebiete durch den Staatszuschuß er- reicht worden 1st. Jedenfalls leisten die von den Gewerkschaften ge|chaffe- nen Arbeitersekretqriate und Rechtsauskunftsstellen mehr als die aus Ie em Fonds L EN Einrichtungen. Die freien Gewerkschaften er- teilen Auskunft und Rat auh nit nur an organisierte Arbeiter, wie atte geglaubt wird, sondern an sämtliche Arbeiter. Die Gewerk- schaften sind allerdings quf die Staatszuwendungen nicht angewiesen, es muß aber do hervorgehoben werden, daß die Art und Weise, wie die Regierung die Unterstüßungen verteilt, mit dem na Dor Ge- meinnüßigkeit nicht in Üebereinstimmung zu bringen ist. ie Frage der Gestaltung der Arbeitsnachweise wird auch u dem Bericht be- handelt, den-das A aeide Statistische Amt an- das Ministerium des Innern evstattet hat. Jn diesem Bericht wird der jeßigen Zer- spWterung des ganzen ‘deutschen Arbeitsnächweiswesens gar nicht ge-

acht; «es heißt da, es sei nit zu leugnen, daß es noch eine Menge von Arbeitslohigkeit gebe, die dur planmáäßiges und zusammenfassendes JIneinandergreifen der Arbeitönachweise bejeitigt werden könnte, aber das ist doch nur mgs, ‘wenn zuvor ein Zulipen [zub der Arbeits-. nachweise ‘herbeigeführt ift. Die heutigen Einrichtungen geben auch tein augreichendes Bild von der Arbeitslosigkeit überhaupt. Unzuläng- lich wird die Statistik namentlich dann, wenn nicht angegeben werden kann, ob ih ein Arbeitsloser an mehrere Nachweise gewendet bat. Die Denkschrift teilt mit, daß ein Zusammenwirken der Landwirt- S mit den preußi\chen Arbeitsnachweisverbänden in Aus- icht -genomnien worden :ist; eine Unparteilichkeit, heißt es da, könne auch ohne die paritätische Form der Arbeitsnachweise gewahrt werden. Das heißt doh noch nit, daß sie tatsächlich auch gewahrt wird. Wir können nit anerkennen, daß die bureautratisch geleiteten Arbeitsnach- weise die Unparteilichkeit verbürgen, welche die Arbeiter verlangen müssen. Wir -stehen“nah wie vor auf dem Standpunkt des Gewerk- schastskongresses ‘von 1911: Die Arbeitsvermittlung ist dur das Verbot der privaten und dur Grrichtung öffentlicher, gemeinnüßiger, ebührenfreier Jtachweise unter paritätischer Leitung zu fördern. Diese orm der Förderung wünschen wir besonders deshalb, weil die ver- chiedenen Tarifgemeinscha ten auch einé Regelung des Arbeitsnac- weises in sich s{ließen. Die Facharbeitsnachweise können ebenfalls nicht anders als paritätisch organisiert werden. Wenn der Abg. Flesch die Gewerkschaften beschuldigt, diesen Standpunkt verlassen zu haben, und auf den Holzarbeiterverband verweist, der seine Mitglieder auf- gefordert habe, sih nicht an den öffentlichen, fondern nur an den Ver-

ndónachweis zu wenden, / so hätte er auch erwähnen müssen, daß der öffentliche Arbeitsnahweis während eines Streikes ohne weiteres die Holzarbeiter nah Streikorten vermittelte und damit die Holzarbeiterschaft shädigte. Das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter bei dem Nachweis muß unbedingt L werden. Der Abg. Flesch be- E um vorigen Jahr die Foim des Arbeitsnachweises als Nebensache. Geht man von solcher Auffassung aus, dann wird auch bald ihre Wirksamkeit im Interesse der Arbeiter als Nebensache betrachtet und das Interesse der Arbeitgeber in den Vordergrund gestellt werden. Wir müssen wünschen, ‘daß aúch der Minister die paritätischen Ar- beitsnachweise fördern soll. Die \Zersplitterung muß durch Einheit- lichkeit“ erseßt werden: Die Innungsnachweise sind für cine solche Mantianiajlente Organisation ein Hindernis. Durch Abänderung er Gewerbeordnung/ müßte den Innungen die Pflege des Arbeits- nachweises genommen werden, deni es sind bei thnen keine gemein- nüßigen Einrichtungen mehr. Ghenso notwendig is das Verbot der Arbeitgebernahweise, die bloß; Maßregelungsanstalten sind, wie wir beim Zechenarbeitsnahweis gesehen haben. Die Form wurde ja bei diesem Nachweis gewahrt, aber in der Sache selbst standen und stehen die großen Unternehmeroxganisationen dahinter und nußén ihn in ihrem Interesse aus. Ebenso steht es mit vielen anderen B Berta E etjentte [fr die Metallindustrie in Han- nover vermittelt nur Arbeitskräfte, wenn die Arbeiter sich verpflichten, der gelben Betriebsor anisation beizutreten. Der Minister muß doch dafür forgen, daß nicht nur das Koalitionsrecht der Innungsmeister, sondern auch das der“ Arbeitnehmer erhalten und nit verkümmert wird, daß die Meister nicht/ solhen Terrorismus üben können. Der Bericht sagt auch, eine Aufsicht über die Facharbeitsnahweise lasse sih nit o leiht durchführen, ‘da diese von den betreffenden Berufs- verbänden oder Tarifgemeinschaften unterhalten würden, die \reng ihre Unabhängigkeit wahren und ‘dabei haufig einseitige Interessen oder Nebenzwecke verfolgten, ‘die sih nicht mehr mit den Interessen der Gesamtheit decken. * Das ist durchaus unrichtig. Der Regierung ein un für alle privaten Nahweise zu geben, halten wir auch für falsch, Welche Stellung “nimmt die preußische Regierung zu diesem /Bericht ein? Wir bitten sie, ‘darauf hinzu- wirken, daß jede private gemerblihe Stellenvermittlung verboten wird. Jch bitte den Minister, die Facharbeitsnachweise in jeder Be-

ziehung zu fötdern, weil ‘sich diese mit den ‘öffentlichen Arbeitönach- -

weisén in der Arbeilsvermittlung ergänzen. Eine richtige Arbeits- losenstatistik, die eine unbedingte Notwendigkeit it, ist erst ‘dann moglih, wenn die E Gn Arbeitsvermittlungen verboten Es eristieren ‘in S urg, Berlin und anderen größeren Städten Streikbreche:rvermittlungsbureaus. Diese Bureaus üben ihre i it nicht unentgeltlih aus. Gs sind gewerbêmäßige Arbeitsver- mittlungsstellen, sie sind also nach dem Stellenvermittlungsgeseß ch kann mir aber gar nicht ‘denken, ‘daß die ehörden diese Streikbrechbrvermittlungsbureaus konzessioniert haben. Die Regierung müßte diésem verbreherishen Instituten entgegentreten.

nehmigung der Polizeibehörde weibliche Personen na dem Auslands au véermitieln, der Polizeibehörde müssen auch diejenigen Stellen mit E werden, nach welchen die weiblichen Personen vermittelt werden l E Die Regierung hätte nah dem Mädchenhändlerprozeß von i wis alle BVeranlässung, die privaten gewerblichen Stellenver- u ungen überhaupt zu verbieten. Solange das Stellenvermittlungs- E besteht, verlangen wir, daß die Regierung allen diesen Priva E Stellenvermittlern ganz scharf auf die Finger sicht. In 5 24 L besteht eine ganze Anzahl von. Vermittlungsbureaus, E r G er nah dem Ruhrgebiet für die Grubenarbeit vermitteln. ; iese Vermittlungsbureaus sind nit konzessioniert. Die Gruben- es haben dort ihre Agenten, und auf diese Agenten muß die

g achten, denn sie holen die Arbeiter unter VBorspiegelung falscher Tatsachen in das Nuhrgebiet, und bort sind die Arbeiter sehr oft dem größten Glend ausgeliefert. Auch wir können die Verbindung der öffentlichen Arbeitsnahweise und der paritätischen Arbeits- nachweise mit den Arbeitsnachweisen der Landwirtschast als cine enr gute bezeichnen. Auh wir haben ein großes Intere e daran, daß der Arbeitsnachweis gut funktioniert. Für t Unternehmer ist die Arbeitslosigkeit eine notwendige Erscheinung. Gir sie sind die Arbeitslosen die industrielle Neservearmee, die dazu S einmal die Entlassung von Arbeitern nah Belieben zu ermög- ichen und der Maßre, elung der Arbeiter Vorschub zu leisten, zum anderen ein Dinaufgehen der Löhne zu verhindern. Die Arbeiter und auch die Ar= snachweise haben aber an dieser industriellen Reservearmee nicht E geringste Interesse. Darum sind wir dafür, daß die Arbeits- e E 1a dgeltalte werden, daß eine wirkliche Arbeitsvermittlung E S e Schon aus diesem Grunde dürfen die Arbeits: S E A, behördliche Institute sein, sondern sie müssen E n dem Vertrauen der Arbeiter und Arbeitgeber ge=-

Damit {ließt die Besprechun mit schließt die Besprechung. Der Titel wird bewilligt Und die Denlschrift für erledigt

A ur Förderung des klein ; é

: gewerbl F i

tswesens wirft der Etat 40 000 E 0

senscha

Abg. Dv. Crüger (fortschr. V

, : s 1 - Volksp): In di durch die Presse dea pertitel Uber das deutsche Genofsenstatlöoesen nien nid E E E B Uan E mit den Bat aben. Wir haben in D i T inrubigung hervorgeru}en einem Kapital von rund L R rund 20 000 Genossenschaften E

; illiarden Mark klih von diesen 30 000 Genossenschaften einige r, enn nun Wr ; ; ; nige a e E in der gesamten wirtschaft E 9 ber so vershwindend kleung! Legen die zusammengebrochen sind, ist cin E ie Presse würde sh jm an Prozentual atgedridt werdén

: Ce ; ittel-

standes aweisellos ein großes Verdienst ermge olchen Mie

rtikel, die ihr über die deutschen Genofs enschaften 74 n a sorgfältiger Prüfung aufnimmt. Jedenfalls m A hen, nur E E 2 8 Pte Porgänge in ben Genossensca A ers laetei ichle Hiesten Dienst A „würde dem gewerblichen Dit nd ‘den L E rweisen, wenn man den enossens tli s Orga- nisationen entgegentritt, die für den ewèrblichen A s oa das en Stäbteiates ta notwendig sind. Zj eiter Petition des

reußischen Städteta am L ben gewerblichen Mi u Ausdru A Genossenschaften

Verkennung der Genossenschaften und zeigt, dah L Bee En e

Petition von einer unrihtigen Würdigun, ; ausgegangen ist. Bereits in der Budgetkormimissien 100 {2 wesens daß der Minister dem gewerblichen Seminar an ber Universität Halle seine Aufmerksamkeit zuwenden möhte. Der Minister hat mir ent- egengehalten, daß_das Seminar dem Kultusminister unterstellt / sei d bin in der Kommission mißverstanden worden; wenn ih das nteresse des Ministers für das Seminar in Halle wachrufen wollte

so deswegen, weil ih beobachtet habe, das gerade die gewerblichen ;

Kreise für die Ausbildung des Nachwuchses aus diesem Seminar Nußen ziehen könnten. “Die gewerblichen Kreise gehen an diesem Seminar vollständig vorüber, Wenn der Minister den Wert dieses Seminars anerkennen würde, so würde man in den Kreisen der Hand- werkskammern und Handelskammern diesem Seminar eine größere Beachtung schenken. Es ist möglich, daß das Seminar reförm- bedürftig ist, aber doch sollte die Zentralstelle in Preußen zu erkennen eben, daß sie dieser Einrichtung Jnteresse entgegenbringk. Der Minister wird aus den Beobachtungen auf diesem Gebiete wohl die Lehre gezogen haben, daß ein tüchtiger Nachwuchs für unser Ge- nossenschaftêwesen geradezu eine Lebensfragé ist. Wenn ein konser- vativer-Genossenschafter einmal geäußert hat, daß die Unsicherheit auf diesem Gebiete erschreckend groß sei, so hat der tonfervative Beobac)- ter ganz unrecht. Wenn der Minister sih über die Verwendung der Mittel in dieser oder jener Frage ein eingehendes Urteil ver- schafft, so wird er wahrscheinlich zu der Ueberzeugung kommen daß das System der preußischen Zentralgenossenschaftskasse für die Entwick- lung des Geuoslenschaftömesens nicht gar so einwandsfrei ist, Ich bitte den Minister darum, in Form einér Denkschrift uns mißzu- teilen, wie die Verhältnisse auf dem Gebiete des gewerblic n Ge- nossenschaftswesens heute liegen, was mit Hilfe derx staatlich E Sub- vention bisher erreicht ist und was wir weiter zy e t 0 ben. Die Handelskammern und Innungen bringen dem Gen f bafté- E nicht die E entgegen, die dieses E Fan.

urch eine solche Denkschrift wird depeigt werden, daß: man i Mer

und dort geirrt hat; aber am wihtigsten ift manchen Ki tungen besser ju machen, n E lernt, Förder / wird. Den Nuvben davon haben die Handwerker 9 haben

den Wunsch, die Ausbildung des Handwerk. Wir alle ha

die Maschinenkraft auf te{chnischem Geh; schaft und ihre Draanisation auf tau Gebi Alle A E Gebiete des ubmissions, QUEE erden ben S etreibenden nihts nüßen, wenn nit dio weten O Orga- hisa F vorhanden sind, die dem Handwerke en pes hen, aus en erleichter Et Submissionsbedingungen E f era Horteil U ichen. Die Innung ist nicht in der L, sprechenden Pon de erleihterten Sübmissionsbedingunge; Nut die Handwe li, sandern

dazu 1 notwendig die genossenschaftli e N zu lassen,

Minister für Handel un : D,

Meine Herren! Dem Mun Nt E s Grüger, auf einen stärkeren Besuch des Seminars fie Genossenschaftêwesen O ih leider nicht entsprechen, Die Gründe, welche E E A Kreisen sowohl wie den Lehrern an den gewerb- l ortbildungs- und Fachshulen den Besuch der Seminare

ershweren und zum Tei á en Dauer der Kurse Sas unmögli machen, liegen in der lang

f d N UE T Be- ugen in der A 4 s sür die Teilnehmer d e arseits w é i s ege, Merketmend aussprechen, daß die Einrichtung des Semi- eine wissens; ff, n, weldhe sih auf den genossenschaftlihen Gebieten mäßig ist L Ausbildung verschaffen wollen, durchaus gwed- genossenschaft; 6 ih nur empfehlen kann, wenn auch die, die i der wahrnehmen E Arbeit ihre Lebensaufgabe suchen, die s

e Ure genossenschaftlihen - i den Desu

; E il v Se S

1e weitere Bitte des Herrn Abg. Dr, Crüger wegen Vot-

l : Vith g. Dr. Crüger / lauf 9 ner Denkschrift über das gesamte Genossenschaftswesen Und eal Zen einer Propagandaschrift seitens ‘ver Königlichen Staats-

; erung betrifft, so glaube ih nicht, ihr entsprechen zu können. Das

re nit möglich, ohne direkt zu einer der verschiedenen, doh mit-

ers zu verbessern.

einander kämpfenden und in Wettbewerb stehenden Richtungen

Stellung zu nehmen, Das halte ih nicht für bie Aufgabe det Staatsregierung. O Z

isl, das ist die Geno