1914 / 61 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Handelsöverträgen und bei unseren Exportverhältnissen rüdcksi&tslos Emen, Dor gegen das Vorjahr erzielte Ueberschuß schrumpst bei näherem Zuseben sehr zusammen. Zunächst muß 1ch feststellen, daß die E erung unseren Exportverbältnissen von Oberschlesien und dem Saargebiet zu verdanken ist. Durch unsere guten Erport- verhältnisse wird uns eine gesunde Koblenproduktion Ses Die Schwankungen im Inlande sind sehr wohl durch E Preispolitik zu régulieren, und- gerade dieser“ günstige Einfluß muß möglichst ‘aus- genußt werden. Gerade in E Augenblick an der Staat si als ehrliher Makler bewähren entspre@end dèr Ertlärung, die das Staats- ministerium“ uns gegenüber abgegeben hat. Cs würde augenblidlich nicht gut sein, wenn der Staat ruhig abwarten wollte, wie die anderen sich zuetnander stellen. Der Vorredner wies {on auf die höchstbedauer- liche Erscheinung bin, daß es zwei großen Auslandsfirmen gelungen ist, sih in der Braunkoblenproduktion in unsérem Lande eine Macht zu sichern, daß ih fürchte, daß der Zeitpunkt schon verpaßt ist, diese Ein- wirkung zu neutralisieren. Das ist- ganz sicher, daß es ihnen {on ge- lungen ijt, einen Vorsprung zu erreichen, der außerordentlich {wer wettzumacen ist. Der Oberberghauptinann- sagte gestern, die Berg- verwaltung und der Bergfiskus seten gar nit. interessiert am Braun- kohlëênbergbau. Aber außer “dem Bergfisbus gibt es noch einen Dottänenfiskus und einen Eiseubahnfiskus, die außerordentlich inter- essiert sind an den Verhältnissen auf diesem Gebiete, Gerade die S bahnverwaltung bemüht sih in allerneuester Zeit, sehr erhebliche Kohlenfelder zu gewinnen; nur ein Zusammenyvirken dieser drei Ressorts kann hier in Frage kommen. Es ist selbstverständlich, daß die Sozialdemokraten bei ihrer Auffassung zu anderen Schlußfolge- rungen kommen wie wir; aber ih muß anerkennen, daß der Vorredner mit großer Sahlichkeit und guter Kenntnis der E diese Frage erörtert hat. Das ist ein großer Fortschritt. Zur Beurteilung der Rentabilität der Bergwerke haben (ir schon immer den dringenden Wunsch geäußert, es möchten uns nicht nur die Werte der Bergwerke genannt werden, die durch N an den Fiskus gekommen sind, sondern auch diejenigen, die er durh Regalien erworben hat. Die Regierung hat sih dagegen gewehrt und gemeint, daß man hier sehr leicht zu Fal en ‘Zablen kame, auf denen man dann falshe Schlüsse aufbaute. Das if aber meines Erachtens nicht der Fall, weil sich diese Ver- hältnisse leicht übersehen lassen. Dann würden wir prüfen können, wie weit die Rentabilität mit den tatsächlichen Verhältnissen über- einstimmt. Jedes Geschäft Res die sonen Zahlen berüdsichtigen, wenn es zu einem richtigen Resultat kommen will. Dann werden die sog. Úeberichüsse ganz andere E Unter Berücksichtigung dieses Umstandes haben wir für Westfalen sogar 9,8 Millionen zuschießen

E t man denselben Umstand auch an der Saar, L ommt statt der Verzinsung von 20 % nur _ eine ganz minimale Verzinsung heraus. Die Regierung ‘muß ihre Stellungnahme gegen- über der een threr Ghbenteldee einer Revision unterziehen. Man wird sehr viel leichter über die Erträgnisse unserer Bergwerke einen Veberblick gewinnen, wenn die Bilanz den tatsählichen Verhält- nissen entsprechend aufgestellt wird. Das iepias System führt zu viel mehr Trugschlüssen als das angegebene Verfahren. Jch möchie mit der Hoffnung schließen, daß die Regierung entsprechend der ferer- ichen Erklärung des Staatsministeriums alles tun möge, daß das Syndikat wieder zustande kommt. Die grahe volkswirtschaftliche Be- deutung des Syndikats ist allgemein anerkannt, und ih möchte be- tonen, Ä es unseren Arbeitern O unsere ernste und erste

müssen.

Aufgabe sein nuß, ihnen eine Sicherheit ihres Erwerbes zu garan- tieren dadur, daß man dem Syndikat unter pflichtmäßiger Be-

méssung aller Verhältni e die Aufgabe stellt, hier sichere, zuverlässige N E Bérbéltnisse : zu ate O Is

Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow:

« «Meine Herren! So lange ih die Ehre habe, mein jeßiges Amt zu führen, und ‘so oft 1h in dieser Eigenschaft hier den Etat der Berqwerksvérwaltung zu vertreten habe, so oft ist auch hier die Frage zur Sprache gekommen, in welcher Weise die Bilanz für ‘die Staatswerke aufzumachen sei, insonderheit soweit es sch um Werke handelt, welhe der Staat nicht durch Ankauf erworben hat, sondern entweder auf Grund alter Gerechtsame oder auf Grund von Mutungen besißt. Es ist von mehreren Parteien des Hauses der Wunsch ausgesprochen worden, und der Herr Vorredner hat ihn am Schluß seiner Rede wiederholt, daß auch bei den Werken, bei denen der Erwerb des Bergwerkseigentums dem Staate tatsächlih nichts gekostet hat insbesondere kommt da Saarbrücken und Ober- schlesien in Betracht —, doch ein zu shäßender Wert des Bergwerks- eigentums in die Bilanz eingestellt werden solle. Ich habe mich da- gegen immer gewehrt und werde es au tun, solange ih an dieser Stelle bin. Denn. ich halte es nicht für richtig, den Staat in der Be- ziehung anders zu stellen als jede Aktiengesellschaft.

Wenn eine- Aktiengesellschaft, wie es z. B. die Arenbergsche ist, auf Grund alter Regalien den Bergwerksbesiß erworben hat, so darf sie dafür _auch nicht den Schäßungswert der Bergwerke einstellen. Gbensowenig tun wir es und dürfen wir es tun mit Saarbrücken und

"Oberschlesien. Jn Oberschlesien kommt, nebenbei bemerkt, zu dem auf Grund von Regalien erworbenen Bergwerkseigentum auch noh solches, was hinzu gemutet worden is. Diese Felder, für deren Er- werb nur die Mutungskosten entstanden find, können doch nicht anders behandelt werden, als eine private Bergwerksgesellschaft, die durh Mutung thre Felder envirbt, solche Felder behandelt; auch sie darf sie mcht auf Grund der Schäßzung des Wertes der Mutung ein- stellen. Jch habe auch nicht die Befürchtung oder, wie der Herr Vor- redner es genannt hat, eine Art Schwindel ergreift mich in keiner Meise, wenn ih hohe Einnahmen bei dem Bergetat sehe. Im Gegeüteil, in Erinnerung an gewisse Jahre meiner amtlichen Vergangenheit berührt mich das vielleicht sympathish. (Heiterkeit.) Aber ih habe auch nicht das Juteresse, die Ergebnisse der staatlichen Bergwerksverwaltung ungünstiger erscheinen zu lassen als sie er- scheinen würden, wenn eine Aktiengesellschaft solhes Bergwerkseigen- tum ausbeutet und ihre Bilanz nah den Bestimmungen des Handels- geseßbuches aüfmact. Darin liegt in leßter Linie der Grund, wes- halb i diesen Standpunkt eingenommen habe, und daran festhalte.

Die zweite Frage, die ich in Erwiderung des Herrn Vorredners berühren möchte, ist die Frage des Enverbs von Braunkohlen» Feldern durh den Staat. Daniit liegt die Sache so. Zunächst

“braut der Eisenbahnfiskus Braunkohlenfelder für die Glefktrifi- “erung gewisser Bahnen: er hat sih nah solchen umgesehen; er hat fei zur, DOplion und is bei dieser Frage natürli von der Berg- WERS A bes Handelsminisleriums beraten worden. Jnsoweit ist der a: Nie E \laatlihe Bedarf getct,

Sha ns e E die mt unmichtige, Frage: soll ter preußische BraUnkchlenfelvern Dufunft bur Fauf mit weiterem Besibe von getan hat? Das rge l9m, dbnli wis cs das Kénigreih Sachsen gegenüber einer mbglien Wee doppeltèn Zweck haben. Einmal, um Mittel in der Hand zu DABEE Sie 8 des Braunkohlenbergbaucs cin kohlenpreise zu verhüten. Das Dal R S Steigerung der Braun- piel Feldbesiß vorhanden; ex wird mit E für nötig. Es ist sehr

kohlenbesiß wird na allem, was ih Grund babe, E

slätleren Ers&liefumg. unserer Bray nkob[enfesher [it „ufter, gleidtgeitiger- Minterung tes

geradè die Anlegung der hôhmis®en Kapitali A E A 2y

it aun- unehmen, zu einer führen, wahrs&ein-

Dttprris bébmis&er

kohlen. Jedenfalls i în absehbarer Zeik nicht zu befürhten, daß cX im Interesse der Konsumenten für den Fiskus nötig werden sollte, Braunkohlenfelder zu erwerben.

Es kann aber noch ein anderer Gesichtspunkt sehr ernstlich geltend gemacht werden: ob sich der Staat nicht für den Fall rüsten soll, daß er selbst eleftrishe Kraft oder elektrishes Licht produzieren wollte oder müßte, um weite Gebiete zu versorgen. (Sehr richtig!) Kann sein; aber die-Sache liegt in sehr weitem Felde, und schon jeßt dafür vorzusorgen, dafür ist, wie mir scheint, der Zeitpunkt nit geeignet. Es ist nämlich ‘gerade jeßt infolge der Ankäufe, die das Königreich Sachsen gemacht hat, eine allgemeine Preistreiberei in Braunkohlen- feldern gewesen, daß wir jeßt so ungefähr zum s{chlechtesten Zeitpunkt gekauft hätten. Statt dessen haben wir vorgezogen, festzustellen, was denn in dem ausgedehnten- domänenfiskalishen Besiß der Provinz Sachsen etwa an Braunkohlen noch ansteht, Das von dem Herrn Vor- redner gewünschte Zusammenarbeiten der landwirtschaftlichen Ver- waltung, Bergverwaltung und Eisenbahnverwaltung besteht; wir sind an der Arbeit, auf dem Gebiete der Domänen- und Forstverwaltung die Stellen abzubohren, an denen wir noch abbauwürdige Braunkohlen- lager erwarten, und haben uns darüber geeinigt ich bin der Zu- stimmung des Herrn Landwirtschaftsministers gewiß —, daß solcher fiskalisher Besiß, unter dem Braunkohle ansteht, nicht veräußert werden soll. (Bravo!) Ich glaube, damit ist das getan, was wir zu- nächst tun können. (Sehr richtig!)

Nun zum Schluß noch wenige Worte über die Stellung, die ih ¿ur Erneuerung des Syndikats einnehme. Der Herr Vorredner hat im Eingange seiner Rede selber gesagt, daß man die Karten gewöhnlich nicht aufdeckt, ehe man nit die Partie gewonnen zu haben glaubt. Soweit sind wir leider in diesem Punkte noch nit, Infolgedessen beshränke ich mich nur auf allgemeine Bemerkungen, um einigen Mißdeutungen vorzubeugen, - -

Der Herr Vorredner hat die Erklärung vorgelesen, die ich vor einigen Jahren namens des Staatsministeriums über die Stellung der Staatsregierung zur Erneuerung des Kohlensyndikats abgegeben habe. Sie erkannte im allgemeinen die Bedeutung der Erneuerung an. Ein feierliches Versprechen, wodur sich die Regierung an- heishig machte, die Erneuerung zustande zu bringen, kann man sie wohl nicht nennen; es gehört wesentlich dazu au der lebte Absat, der sich an den von dem Herrn Vorredner vorgelesenen anschließt, und der lautet:

„Wenn die Königliche Staatsregierung aus diesen Gründen die Erneuerung des rheinisch-westfälischen Kohlensyndikats im all- gemein wirtschaftlihen Interesse für wünschenswert erachtet, so kann sie dies doch nur mit der Maßgabe tun, daß dabei auch die Verbraucher gegen eine zu starke Ausnußung der einer so großen Organisation beiwohnenden Macht genügend gesichert werden.“

(Sehr richtig! links.)

Und am Shluß erklärte ih die Bereitwilligkeit der Negierung, der Frage des Beitritts zum Syndikat näherzutreten und fügte hinzu:

„Für ihre Entscheidung über den Beitritt wird von Bedeutung sein, ob das Syndikat gewillt und in der Lage sein wird, dem Staate niht núr angemessene Bedingungen für seine Beteiligung zuzugestehen, sondern ihm auch Gewähr für eine hinreichende Sicher- stellung der Interessen der Allgemeinheit zu bieten.“

Diesen Standpunkt, den ich einmal als einen bedingt syndikatsfreund- lichen bezeihnet habe, nehme ih selbstverständlih noh ein, und die Verhandlungen drehen sih im wesentlichen darum, dem Staate einen angemessenen Einfluß im Syndikat oder auf das Syndikat zu sichern, wenn er ihm beitritt oder ihm gegenüber sich bindet. Daß Verhand- lungen mit so erfahrenen, mächtigen, geschäftskundigen Männern, wie sie an der Spiße des Syndikats stehen, nit ganz leicht sind, ist klar. (Heiterkeit.) Sie nehmen ihre Interessen wahr, wie es sih für sie geziemt, und mir liegt demgegenüber die Aufgabe ob, die Interessen des Staats wahrzunehmen, Auf Einzelheiten lasse ih mich nit ein.

Eins aber muß ic hier ganz offen sagen: dadurch, daß ih hier von den

verschiedensten Seiten fortdauernd gedrängt werde, doch nur ja um Himmelswillen dem Syndikat beizutreten, erleihtern Sie meine Stellung dem Syndikat gegenüber nicht. (Lebhafte Zustimmung links.)

Aba. Tourneau (Zentr.): Das Kaligeseß vom 25. Mai 1910 mag vielleicht einige Schäden gebracht haben, es hat aber doc die Hauplzwecke, die damit verbunden waren, erfüllt. Aker es besteht die Befürchtung, daß turch die Auferlegung von neuen Lasten Schwierigkeiten entstehen. Die Kalipreise jür das Ausland sind so bo), daß sie nit gesteigert werden können, wenn nicht die Industiie dieses Absaßgebiet verlieren will. Darunter würde aber in erster Linie die Landwirtschaft zu leiden haben, die eine Hauptabnehmerin im Jaland ist. Jch habe jedenfalls die \chwersten Bedenken gegen die Auferlegung never Abgaben und kann mih dem, was gestern hier darüber gesagt worten ist, nur anschließen. Das Entslehen einer Anzabl neuer Werke konnte letder niht verhindert werden, und die Weiterentwicklung der Kaltindustrie ist dadur gefährdet worden. Daher ift es zu begrüßen, daß das Kaliiyndikat, um der Bildung von St{bleuderpreisen entgegenzutreten, jeßt die Beteiligungs- ziffern niédriger ansezt. Bei der Krise besteht die Gefahr, taß grose Teile der Kaliarbeiterschaft brotlos werden. Hoffouilich bringt da die neue Kalinovelle Abhilfe. Ich bitte den Minitter.,, auch für erböbte Propaganta“ zu sorgen. In Süddeutschland und im Auslande fehlt noch das Versländnis für die Vorzüne des Kali. Außerdem muß für bessere Verkehrswege Sorge getroffen werden. An den mangelhaften Verkehréverbindungen haben vor allem die Kali. werke in Thöringen und auf dem Cichsfelde zu leiden. Die Werke

müssen zum Teil Kali über Hamburg nach Süddeutschland berfrachten. .

Vor allem ist die Kanalisierung dec Werra und die Werratalsperren érforderli&. Die Tarife für den Süddeutschland bedürfen dringend einer Abänderung,

Abg. Hasenclever (nl.): Der Abg. Hué hat \ih eingehend mit etner Kritik des Kohlensyndikats beschäftigt und ist M dem Schluß gekommeu, den wir ja niht anders crwartet haben, daß ec eine Verstaatlichung der Bergwerke fordert. Wir haben uns mit der Zeit daran gewöhnt, in der Kritik des Kohlensyudikats cine wirt- shaftlihe Erscheinung zu“ erblicken, die zum Rocher de bronece gerade in Zeiten ron Schwierigkeiten geworden ifl. Ih habe nl{cht die Hoffnung, den Abg. Hus jemals zu überzeugen, wenn ich mich auch noch so eingehend mit seinen Aussührungen be- faßte. Er Hat auêgeführt, taß die Arbeiter das Kohlensyndikat nicht aïs eine Woblfahrtseinrichtung betrachten," Das ist (3 nicht, das fann cine Verklaufsorganisation niemals sein. Es ist aler nit richtig, daß das Kohlensyndikat auf die technishe und organisatorische Gestaltung der Kohlenförderung N gehabt hat. Unter den 400 000 Bergatbetlbra hafen wir Gott sei Dank nech den weitaus größten Prozentsaß auf unserer Selle. Diese Leute denken nit so wie ter Abg. Hué und erkennen die günstigen kut gen ds Koblen- syndikats auf die Löhne an. Wenn derartige Ausführungen wie die des Abg. Hus noch -oft wiederholt werdea, dann sehe ih den nächsten Wahlen mit großem Vertrauen entgegen, i? werden uns dann sicher eine große Abnahme der fozialdemokratishen Stimmen bringen. Der Abg. Gantert bat 0g bie Syndikate autgespreden,

Anlegung von Transport nah

sich gestern" vit grundfäbpl 4 er hat angeführt bet

êr cin staatlihes Monopol einem Privatmonopol vorziehen würds erade bas Koblensyndik2t hat bewiesen, daß es nicht die Wege det ameritanischen Truits gehen will. Das Endziel jeden Monopols und au des Kokl-nsyntikats ist die Beherrshung des Marktes, weiter nichts. Die Lasten haben immer m hr zugenommen. Der Prozent- ay der Einnahmen, der füc dffentlihe Abgaben einschließlich der sozialpolitischen Zwette aufgewendet werden muß, ist in ganz furzer Zeit um 40 % gestiegen. Die Preispolitik des Syndikats hat ih durchaus“ im Rahmen dieser Entwicklung gehalten. Gegenüber der Bitte des Ministers, daß er nidt zu sehr gedrängt werden möchte in der Frage des Beitritts zum Kohlensyndikat, muß ih darauf hin- weisen, daß der Fisfus niht nur eine moralishe Ver- pfliGtung zum Beitiiti hat, sondern auch schon deshalb bei der Er- neuerung des Syndikats mitzusprehen hat, weil er selbst ciner F der größten Bergherren ist. Der Aba. Brust hat gestern den Minister darauf hingewiesen, daß im Fallc cines Zustandekommens des Kohlensyndikats mit der Klinke der Geseßgebung wirticaftlihen Schädigungen vorgebeugt werden müsse. Die beteiligten industriellen Kreise find der Ansicht, daß ein derartiges Geseg immer eine unglüd? lie Machination darstellen würde. Die Erfahrungen, die vorliegen lehren, da derartige Geseße Bestimmungen enthalten, die auf die Cinzelverhältnisse und die spezielle Lage der einzelnen Werke keine Nüchsicht nehmen. Das beste Beispiel haben wir im Kaligeseß. Ih weiß nicht, ob die Negierung beute anerkennt, daß das Kaligetieß eil unglücklihes Geseß zu nennen ist. Von seiten der Industriellen werden jedenfalis erheblihe Bedenken gegen dieses Geseh vorgebrat; enn man aber einmal ein solches Gese hat, dann inx es sehr vie s{werer, die dadur hervorgerufenen Schäden abzustellen. Et Aenderungen, die dann als uichtig erkannt werden, können sehr Leid) aufs neue große Beunruhigungen und shwere Schädigungen eintre!tl- Man darf hierbei au den grundsäßlichen Unterschied nicht ver essen daß die Kohle, die in den Hüttenzcchen für den eigenen Betrie D braucht wird, dadur zerstört wird und nit mehr auf dei Mar

kommt. Da liegen die Verhältnisse in der Kaliindustrie andels Ein Gese gegen §48 , Kohlensyndikat würde sehr hee imstande Jein, den wirklihen Verhältnissen gerecht

der Minister es nicht nur bei seiner früheren Erklärung in bezug 9 den Beitritt bewenden lassen follte. Sie freuen si zweifellos, da wir hier einmal die Erklärung des Ministers haben, und daß sie den Verhandlungen ersehen, daß die Mehrheit des Abgeordnetenhauses A unbedingt die Nichtigkeit der Bildung des Kohlensyndikats anerfennt F aber sie würden sich aweifellos noch mehr freuen, wenn man hier t F von seiten der Negierung tätige Mithilfe leistete. Das Kohlensyndika trägt mit dazu bei, „daß Gruken lebensfähig erhalten werden, E sonst vielleicht son stillgelegt werden müßten. Es {s auch in dieser Beziehung ein wichtiger Faktor der Volkswirtschaft. ; Abg. Bus (Zentr.): Bei Düren ist ein Bergwerk fon 7A zessioniert worden, und leider hat das Oberbergamt die Errichtung “4 genehmigt. Auf die Klagen der Bevölkerung ist eine Kommission al Ort und Stelle entsandt, um die Verhältnisse zu prüfen. Die Be- 8 völkerung ist in Aufregung, weil dur dieses Werk kein Segen, sondern ein Unsegen gebracht is. Wenn der Schaden, den die Ge-

werden. Weite Kreise in Westfalen stehen auf dem Standpunkte, a F

wfanung dieser Boden:häße anrihtet, größer ist als ihr Nutzen, dann sollten wir sie lieber in der Erde ren assen. Wenn das Bergwerk später erloschen ist, ste die Gemeinden ratlos da und haben h außerordentlich O ; Armenlasten. Wenn ein Bergwerk dorthin kommt, wo Lan blühende Landwirtschaft besteht, fo wird kein denkender Mensh gegen die Konzessionierung etwas einzuwenden haben-

ir würden an Stelle der dortigen bodenständigen Arbeiter einige D Slowaken bekommen. Durch das Bergwerk wicd auch die

asserversorgung von Düren vollständig laßmgelegt. Düren verdankt scinen Reichtum der bestehenden Induitrie, die durch tas Werk ganz erheblih betroffen würde. Sollte die Konzessionierung tes Werkes aufrecht erhalten werden, so sollte in die Urkunde die Schietsgericzts- Élausel eingefügt werden. Die Bevölkerung hat das Vertrauen, daß s bs ihre Interessen dadurh \chüßt, taß er die Konzession nicht erteilt.

Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow:

Meine Herren! Jn dem Dürener Fall handelt es sich unt ein shwebendes Verfahren, das noch nicht abgeschlossen ist. Jch muß mich daher in der Antwort auf einige formale Bemerkungen bez \hränken.

Auf den Rekurs, der gegen den vom Oberbergamt in Bonn ges nehmigten Betriebsplan eingelegt ist, is eine umfassende Beweis- aufnahme nach der Nichtung hin angeordnet worden, wie weit mit 4 der Zulassung des Betriebes der Grube und der Brikettfabrik all- gemeine Schädigungen verbunden sein würden. Diese Beweisauf- : nahme ist noch nicht völlig abgeschlossen. Sobald sie abgeschlossen ist, wird nah Maßgabe des Ergebnisses der Beweisaufnahme die Ent- scheidung erfolgen. /

D Verknüpfung einer ehvaigen Genehmigung mit einer Bea

dingung wegen schiedsgerichtlicher Entscheidung über die Entschädl#+ gungsansprüche ist bei dem analogen Falle der Genehmigung auf A Grund von § 16 der Gewerbeordnung nit auf Grund des Berg- geseßes stets für unzulässig erachtet worden, weil privatrechtliche 4 Fragen und Ansprüche damit nicht verkuiive »

L ertnüpft werden dürfen. glaube auch, daß das richtig ist. Die Konzessionierung bezw. hiel/ wo das BVerggeseß in Anwendung ommt, di a des

j) ; L , die Genehmigung So triebsplanes kann nit von einex Bedingun [che dic Befried, gung privatrechtlicher Gntschädigungsforderun 9, m trifft abhängig gemacht werden; diese müssen besonders verf E L 1

Abg. Münsterberg (fori I08E O b daß die Koblenpreise zu der Ster; Bolksp.): Es wut n munalen Lasten in keinem Ve T „der Löhne "eweis dasür ist niht erbraht worden, Oase stehen. Pensteinvroduktion erheblich gestiegen ist woll bwohl die Ver Bernstein- industriellen niht aufhören «e, die Klagen Lal für {hre Z f ufhören, daß L Matertal für Kunstarbeiten bekommen. 5 sie zu wenig Mal sammlungen von Prachtst1 a sonders in legter Ache Ginschlüfse enthalten. Diese Stg die pflan! Bissenshaft von

; Diese Stück T Si außerordentlich hohem Werte le sind für die die vielleid) Hundert!ausende von gp e Um Zeiten zu erforschen, cktaa auf das sorgsamste prJc en ¡urüciegen. Deshalb muß der S

n n, ob nit Stücke vernichtet werde, módte vitleftlide Forschung von unerieglihem Werte find. Df werden können" einwandfrei festgestellt wird, welche Stüde vere

“eem damit den Interessen der Wissenschaft enisprechen

Hs getragen wird. i ergha / 10 L emann von Velsen: Es ist richtig, t haben an

cre Produktion von Nohbernslein gehabt A J 4 “S et ; D ere geeigneten größeren Flä he bbernfstein weniger in e E das

en gef [3 fleinere

de, Be Drethslerei nur (cie E N fann. Seis Unser étnsteingewinnung vom Staat beirieben wird, haben wir es as i S besondere Aufgabe angesehen, die Danziger Bernsteindrechslere! M ariden j e Material zu versorgen, soweit dieses Materia! vol 4 3000 ist. Die Danziger Bernsteindrechsler haben im vorigen Jal : sichti kg erhalten gegen 9000 im Jahre 1900. (ine B das AuiA hat alfo insoweit stattgefunden, als es mögli war, 18 Eins D au weiter geschehen. Die seltenen Stüde, A f ¿(hlüsse enthalten, füid von jeher von wissenschaftliGer S-ile un 4 1 wotden das wird auch weiter geschehen. Soweit diese S ibe Wissenschaft dienen, werden sie ter geologischen Landetanf E ü erwiesen, einige kommen tn die Sammlungen, die zum Verkauf n E

ge oren werden. Das sind alles Nohsammlungen, die aus Mat E estehen, das im größeren Umfange vorhanden ist, und sie sollen d J

vieten, die Kenntnis des Bernsteins weiter zu verbreiten. 54 (Soriseßung in der Seiten Beilage.) 2