1914 / 68 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

nux darauf ankomnit, dieselben rechtzeitig auch für die Zwecke der inneren Kolonisation zu sichern.

Man wird bei näherer Betrachtung auch nit einwenden können, daß das Vortaufsreht eine besondere Härte für die Beteiligten dar- stelle, Für den Verkäufer und bisherigen Besißer gewiß deshalb nicht, weil ihm gegenüber das Vorkaufsreht überhaupt nicht, weil es erst dann zur Anwendung kommt, wenn der bisherige Besißer \ih seines Besißes bereits entäußert hat. Auch der Käufex, der in vielen Fällen ein Händler oder eine Parzellierunasbank sein wird, darf si nicht beÉlagen, weil er ja, nabdem das Geseß in Kraft getreten ist, mit der Ausübung des Vorkaufsrechts zu rechnen hat, und weil er aweifellos auch in der Lage ist, sih an den zuständigen Stellen vor dem Abschluß eines Kaufvertrages darüber zu vergewissern, ob gegen ihn das Vorkaufsrecht zur Anwendung gebraht wird. (Lachen bei den Sozialdemokraten und Polen.)

Im übrigen möchte ih auch hier hervorheben, daß das Vor- taufsrecht nicht allein den erforderlichen Landbedarf decken soll. Es soll auh ebenso wie die zur Zershlagung erforderliche Genehmigung den Grundstüshandel zurütdämmen, auf die Ermäßigung der Grund- stüdspreise einwirken und die Tätigkeit derjenigen Grundstückshändler und Parzellierungsbanken lahm legen deren Zerslagungen sich als unwirtschaftlih erwiesen haben! i

Meine Herren, das Vorkaufsreht ist keine Erfindung von“ mir und auch keine Erfindung der preußischen Staatsregierung. (Sehr wahr! beiden Soz.) Es ist {on 1910 in Bayern eingeführt worden dur das Güterzertrümmerungsgeseß, und es ist {or Jahre vorher von hervorragenden Nationalökonomen, insbesondere auch von Herren, die ihrer politishen Ueberzeugung nah der konservativen Seite dieses Hauses angehören, warm empfohlen“ worden. Jch nenne nur den Freiherrn von Wangenheim und den Vorsißenden der Landwirtschafts- fammer von Ostpreußen, Herrn Batocki-Bledau, (Hört, hört! bei den Soz.)

Meine Herren, die Erfahrungen, die in Bayern mit dem Vor- kfaufsreht gemaht worden sind, gehen noh nicht so weit, daß daraus bestimmte und sidere Nükshlüsse auch für Preußen gezogen wèrden könnten. Immerhin ist aber festgestellt, daß das Vorkaufsrecht in Bayern in den Jahren 1911 und 1912 schon in 59 Fällen zur Anwen- dung gekommen ist, und es würde vielleicht noch häufiger davon Ge- brauch gemacht worden sein, wenn nicht durch die Bestimmungen des bayerishen Geseßes das Vorkaufsreht in die Hände der Kommunen und der ländlichen Darlehnskassenvereine gelegt wäre, die aus nahe- liegenden Gründen schon finanziell niht in der Lage sind, das Vor- faufsrecht in vollem Umfange auszuüben. In Bayern fehlt der Faktor, der hier in Preußen dur die Gründungen der lebten Jahre vorhanden ist, die gemeinnüßigen Siedlungsgesellschaften, die in der Lage und mit den Mitteln ausgestattet sind, au von dem Vorkaufsrechte in den dazu geeigneten Fällen Gebrauch zu machen.

Meine Herren, ich möchte damit meine Ausführungen über das Vorkaufsret vorläufig beenden. Jch will nur darauf noch hinweisen, daß, abgesehen von den Provinzen Westpreußen und Posen, es nicht in der Absicht der Staatsregierung liegt, das. Vorkaufsrecht selbst aus- ¿uüben, sondern daß in Aussicht genommen ist, die Ausübung des Vorkaufsrecht den staatlich gegründeten bzw. staatlih unterstüßten und als gemeinnüßig anerkannten Besiedlungsgesellschaften zu übertveisen. Darüber werden wir uns zweifellos in der Kommission, die Sie mit der Vorberatung des Geseßentwurfs betrauen _werden, noch - weiter zu unterhalten baben.

Nun, meine Herren, möchte ih au davon Abstand nehmen, in diesem Augenblick noch die weiteren Bestimmungen des Geseßentwurfs au besprechen, die sich mit der Erleichterung der Rentengutsbildung be- fassen. Jch glaube damit warten zu können, bis die Antragsteller die bei diesem Geseßentwurf in bezug auf die Förderung der inneren Kolonisation gestellten Sonderanträge begründet haben..

Meine Herren, ih kann und darf nicht erwarten, daß ein Geseßz- eniwurf mit so weitgehenden und \{werwiegenden Vorschriften, wie sie der Gntwurf des Grundteilungsgeseßes enthält, von vornherein Ihre volle und vorbehaltlose Zustimmung findet. Aber der Erwar- tung glaube ih namens der Staatsregierung Ausdru geben zu dürfen, daz Sie bereit sein werden, die Vorschläge der Staatsregierung in einer Kommission vorberaten zu lassen, und daß es dieser Kommission gelingen wird, im Einvernehmen mit der Staatsregierung den Geseß-

entwurf so ¿u gestalten, daß seine Bestimmungen si für die innere Kolonisation Und für die gleizeitig mit ihr verfolgten wirtschafi- sichen und nationalen Ziele als brauchbar erweisen. (Bravo!)

. Dr. von Nries (fonf.): Die Ziele dieses Gesetzes finden

A diesem Hause kaum A S e e Kolo He die

durch die Grshwerung unwirtscaftliher Aufteilung und dur Er-

gemeinnUßiger Parzellierung gefördert werden soll, ist wichtigsten, vielleißt das allerwi@tigste innerpolitische Problem. Ob die roe der Vorlage zweckmäßig und die Mittel in dem vorgeschlagenen lange notwendig und anderseits ausreichend sind, bedarf L Aa er Prüfung. Wir beantragen des- balb, die Vorlage pfer ommission von 28 Mitgliedern zu über- weisen. Die Entvò S des platten Landes, besonders in den Ost- ‘provinzen, hat S en Grad erreicht. Die Zahl der selb- ständigen landwirtiWa bl en e hat sich in Arcupen von 1895 big 1907 weitere Zahlen liegen mir niht vor in Ostpreußen

eines der

um 7600, {n Pommern um 4800, in Sthlefirn um 8500, in fogar um 25600 verringe t S Brandenburg i troy der Tätigkeit ger felbst in ter Pro

f osen Ansiedlungskommission E l érins um rund 1100 zu verzeihnen, und nur in Ost- preußen ist ein geringer Zuwachs von 1100 gewesen. Besonders ist davon betroffen der Besiß der ländlichen Arbeiterbevölkerung unter 2 ha. Während der kleine und mittelbäuerlihe Betrieb in diesen Provinzen mit Ausnahme von Pommern und Shlesien zugenokmen hat, haben fich diese kleinsten Betriebe in Ostpreußen um 14 900, preußen um 9500, in Pommern um 8600, in Posen um 13 000, in Brandenburg um 27 200 und in Schlesien um 5500 verringert. Jn den westlichen Provinzen hat si das Verhältnis allerdings wesentli günstiger gestaltet und in der genu Monartie haben auch diese feinsten Betriebe eine unwesentlihe Zunahme erfahren. Die Renten- gutöbildung nah dem Ges von 1893 hat allerdings von 1895—1907 10 800 Rentengüter geschaffen, eine ansehnliche Zah!, die aber jenen be- dauerlichen Rückgang nicht wettmacht. Nach der Volkszählung hat von 1900 bis 1910 die Bewohnerscast der Städte si von 43 9% der ganzen Be- völkerung auf 47,2 °/o vermehrt, die Bevölkerung der Landgemeinden und Gutébezirke bat sich allerdings absolut au vermehrt, ist aber _ yrozentual von 57 9% auf 52,8 9% der ganzen Bevölkerung“ zurück- gegangen. Beim Abzug der großen städtischen Landgemeinden ist dieses Verhältnis noch ungünstiger. Da is eine durlhgreifende Ab- hilfe dringend nötig, um der unehmenden Entvölkerung des platten Landes im Osten wirksam zu begegnen. Die Grörterung der Gründe dafür würde allerdings nur geeignet sein, den Parteihader zu entfaGen in einer Frage, die bei ihrer großen nationalen Be- veutimg aus dem : b Es ift fidec, daß das Bestreben, das“ platte Land dur weitere An-

\

in West- -

Streit der Parteien herausgeßobên werden muß. -

edlung von Menschen zu einem Jungbruynen für unser Volk werden Pen erfolglos gebiieben ist. Die Regierungsvorlage hat sich dieses Ziel als vornehmste Aufgabe geseßt. Die reihsrechtlihe Zu- lässigkeit der vorgeschlagenen Bestimmungen scheint uns nicht zweifel- haft, Die 8d 1 bis 9 wollen die Parzellierungstätigkeit gewerbs- mäßiger Parzelanten an eine slaatlihe Genehmigung knüpfen. Tatsace ist, daß in vielen Fällen unwirtschaftlihe und un- zweckdmäßige Parzellierungen vorgenommen worden sind. Man muß aber -einräumea, daß es auh gewerbsmäßige Parzellanten gibt, deren Tätigkeit nah keiner Richtung hin Veranlassung zu Klagen gibt. Dtese Personen werden in ihrer geschäftlichen Tätigkeit durch das neue Geseß nit berührt. Wir sind grundsäßlih geneigt, die Kontrolle über die gewerbsmäßige Parzellierung zu genehmigen. Die Vorschriïten über die Ausübung der Genebmigungépflicht scheinen uns zweckmäßig zu sein. Auch das vorgeschriebene Verfahren gibt zu Beanstandungen keinen Anlaß, ebensowenig die Ausnahmevorschriften des § 3. Die Gründe, aus denen die Genehmigung einer Par- zelllerung versagt werden kann, sind in § 4 enthalten. Wir ver- stehen den Inhalt des Paragraphen dabin, daß nicht nur rein wirtschaftliche, sondern auch nationale Gesichtépunkte verfolgt werden müssen. Wir“ haben zu prüfen, ob sich die praktische Durch- führung des § 4 als einwandsfrei herauéstellt. Die Straf- bestimmungen der §8 7 und 8 erscheinen auf dcn ersten Blick etwas hart. Die gewerbêmäßigen Parzellanten würden sich aber durch geringere “Strafen niht abshrecken laffen. Man kann aber nit so weit gehen, die zivilrechtliÞe Gültigkeit der ohne Genehmigung getätigten Parzellierungen anzuzwcifeln. Die Regierungsvorlage sucht nun weitere unwirtshaftlihe Zershlagungen

durch ein dem Käufer zu gewährendes Nüktrittsrecht binnen aht Tagen zu gewähren. Diese Gewährung gibt uns zu erheblichen Bedenken Anlaß. Es wird dadurch gewisser- maßen der Bruh von Treu und Glauven im Geseße selbsi statuier. G8 is allerdings richtg, daß dur die Tätigkeit von gewerbsmäßtgen Parzellauten kle:ne Leute

schwer geschädigt wurden; diese hätten sih aber beim Abscluß des notariéllen Vertrages über die Folgen und die Bedeutung des Vertragts aufflären lassen können. Die Gewährung des Vorkaufs-

rechtes an den Staat hat ia der von der Negierung be- anipruhten Focm die allershwersten Or Den Bedenken, weil es.‘ einen starken Eingriff in die Freiheit des Eigen-

tums bedeutet. Wir können aus grundsäglichen Erwägungen einen so weit gehenden Eingriff in die Freiheit des Grundeigentums nit gewähren, Das kann nur geschehen, soweit b sondere Gründe den Eingriff rechtfertigen. Besonders {chwere Bedenken haben meine Freunde auch gegenüber dex von der „Regierung beab- sihtigten Uebertragung des Vorkaufsrechtes an die Parzellierungs- gesellschaften. Die Regierung muß sich vorbehalten, wann von dem Vorkaufsrehte im Interesse des Staatswohles Gebrau zu machen ist. Es ist ausgeschlossen, daß man jede einzelne Par- zellierungêgesellschaft nah ihrem eigenen System wirtschaften _läßt. Die Bestimmungen über die Erleichterung der Grteilung von Unschäd- - lihfeit2attesten begrüßen wir. Die Erhöhung der Mittel für den nor- wendigen Zwischenkredit werden wir gern bewilligen. Unfere Stellung zur Frage der Förderung der inneren Kolonisation hat 1912 mein Partei- freund von der Osten ausführlich dargelegt. Die Normativbestimmungen, nah denen die Ansiedlung erfolgt, geben uns zu gewissen Bedenken Anlaß ; die Ansiedler müssen zu günsiigeren Bedingungen angeseßt werden. Diesen Zweck verfolgen die Anträge der Nationalliberalen und der Freisinnigen, indem sie den Ansiedlern bares Geld geben wollen anstatt der Rentenbriefe. Diese Anträge bringen an sich nichts Neues. Den Zweck der Besserstellung der Ansiedler bat der Abg. von der Osten damals ebenfalls autgesprohen. Wir halten es aber im Interesse der nit allzu starken Anspannung des Staatskredits für zweckmäßig, den jeßt beschrittenen Weg einzuhaltén und nur die sich ergebenden Kurs- verluste auf den Staat zu übernehmen. Das muß in den Gesegzent- wurf hineingearbeitet werden. Die Schaffung besonderer Beamtenkö1per in jeder Provinz für die innere Kolonisation kalten wir für unzweck- mäßig. Wir balten eine weltere Vermehrung des Beamtenkörpers niht für tunlih. Für die günstigere Anseßzung von Kolonisten werden wir in den nähsten Jahren erheblihe Staatsmittel fordern. Wir müssen aber die Gewißheit haben, daß wirkliÞ gute Zustände geschaffen werden. __ Vir würden es begrüßen, wenn auf diesem Gebiete wirkli gute Zusiände geschaffen werden. Wenn auch in einzelnen Punkten \{chwerwiegende Be- denken gegen dle Vorlage erhoben werden fönnen, so werden die Ziele, welhe die Regierung verfolgt, doch vielleicht dahin führen, daß eine Einigung der großen Mehrheit des Hauses über ein Geseß erfolgt, bas zum Besten unseres Vater- landes das Werk der inneren Kolonisation auf einen neuen gesunden und fruhtbaren Boden stellt.

Darauf vertagt sih das Haus. :

Der Präsident schlägt vor, am Freitag um 10 Uhr zu beginnen, um diese Beratung zu Ende zu führen. Doch entscheidet sih das Haus für 11 Uhr.

Súluß 41/2 Uhr. Nächste Sißung: Freitag 11 Uhr. (Grundteilungsgeseß.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Bevölkerungsbewegung, Grundbesißwechsel, Sglachtungen, städtische Svarkasse, Krankenversiherung und Armenpflege in Berlin im Fanuar 1914.

Nah dem Januarheft der „Monatsberihte des SiatistisGen Amis der Stadt Berlin“ belief \sih die fortgesGriebene Ber Ee rungsziffer der Neichshauptstadt Anfang Februar d. I: ¿aUf 2 081253 (zur gleichen Zeit „des Vorjahres auf 2097 771). Sie ist im Januar d. J. um 2097(in demfelben Monat von 1913 um 2741) gestiegen. Lebend geboren wurden im Januar d. I. 3321 (im gleihen Monat des E 3664) Kinder, darunter 793 (802) oder 23,88 (21,89) 9% unehelihe. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, stellte sich die Geburtenzifer auf 1880 (20,58). Ehen wurden im Januar d. F. 984 (in demselben Monat des Vorjahres 992) geschlossen, darunter 190 (196 Viischeben. Die Zahl der Sterbefälle (ohne die Totgebucten) belief sch im Januar d. J. auf 2610 (im Januar 1913 auf 2562). Im Alter bis zu 1 Jahre starben 420 (488) Kinder, das sind 16,09 O ae S A E s das Jahr und

ausend der mittleren Bevölkerung berehnet, betrug die allgemeine Sterblichkeit8ziffer 14,77 (14 38). L 2

Als zugezogen waren im Januar d. J. 11384 (in demselben Monat des Vorjahres 12255) männliGße und 9308 (10 192) weibliche, ¡usammen 20 692 (22 447) Personen zu verzeihnen. Für die im gleichen Monat Fortgezogenen ergaben fich ein- {ließli des Zuschlags für die unterbliebenen Abmeldungen die Zahlen: 10667 (11851) männliche, 8639 (8958) weibliche, zusammen 19 306 (20 809) Personen. Somit verblieb bei der Wanderung ein Mehrzuzug von 717 (404) männlichen und 669

(1234) weiblichen, zusammen ein Mehrzuzug von 1386 (1638) Personen. |'

Ein Besigwechsel fand im Januar d. J. bei 111 (im gleichen Monat des Vorjabres bei 146) Grundstücken statt. Kauf lag vor bei 31 (54) bebauten Grundstüdcken mit 10 097 975 (22 238 082) 4 Kaufpreis und bei 7 (7) unbebauten mit 349 183 (382 320) 4 Kauf- preis, Zwangsversteigerung bei 20 (38) bebauten Grundstücken mit 10006 871 (10116 351) 6 und bei 1 (2) unbebauten mit 170 000 (101 150) & Kaufpreis. Düurch Vererbung gingen 34 (34) Grundstücke mit 7 624800 (8 033 460) 6 Wert und 18 (11) ohne Wertangabe in anderen Besiß über, /

Der Auftrieb auf den städtishen Viehhof betru für den Monat Januar d. J. 18 372 (für denselben Monat des Botiabres 22 167) Rinder, 11 726 (14/585) Kälber, 40 932 (50 419). Sgafe, 115 652 (128 664) Sthweine. In den öffentli ên Shlächt-

bâäusern wurden im Januar 10254 (im gleiGßen Monat des Vorjahres 8581) Rinder, 9928 (9972) Kälber, 35 779 (38 726) Schafe, 102 440 (91 946) Shweine ge\chlachtet. Inder Zentral- roßschlächterei wurden im Januar 1103 (1250) Pferde ge- s{lahtet, von denen 19 (11) zurückgewiesen wurden. Zum Konsum und zur Tizrfütterung gelangten somit 1084 (1239) Pferde, ferner von der Neuköllner Noßsh]ächterei 68 (124). , /

Vei der städtischen Sparkaffe beliefen M die Einzahlungen im Januar d. J. auf 10 086 554 46 (im Januar des Vorjahres auf 7 694 056 c), die Rüzahlungen auf 5 331 301 (6 972 991) 4: dem- nah -ergav fich ein Mehr an Einzahlungen von 4755 53 t E Ce E Monat des Vorjahrs ein Mehr an Einzahlungen von

Der Mitgliederbestand der der Aufsicht des Magistrats- kommissars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Februar 1914 918 669, unter denen si 59 515 freiwillige Mitglieder befanden. Er- werbsunfähig waren an diesem Tage bei den bezeihneten Kassen 41133 verpflichtete Mitglieder.

Die städtische Armenpflege umfaßte im Monat Januar d. J. 36 386 (in demselben Monat des Vorjahres 35 738) Almosen- empfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstüßungen von 658 234 (640 704) Æ, darunter 1658 (1599) Almosenempfänger mit außerdem gewährten 11 600 (11 353) Extraunterstüzungen. Solche wurden ferner für 12241 (9052) nit laufend unterstüßte

ersonen im Gesamtbetrage' von 167 941 (125 204) Æ# gewährt. flegekinder waren 12 988 (12 988) vorhanden, für die 126 760 (124 853) 6 aufgewendet wurden. :

Zur Arbeiterbewegung.

Sämtlihe Schneidergehilfen der Stadt Oberhausen haben, wte die „Rh.-Westf. Ztg.“ berichtet, den Arbeitgebern den seit dem Jahre 1911 laufenden Lohntarif mit der Begründung der verteuerten Lebenéhaltung gekündigt und der Innung neue Lohnforderungen unter- breitet. Die Verhandlungen zwischen der Gchilfenorganisation und

‘der Innung führten bisher zu keinem Ergebnis, und so erklärte man

in einer am 18 d. M. abgehaltenen Versammlung die jeßt vor- liegenden Angebote der Meister als zu niedrig. Ein Lohnaus\{chuß E a und zu erneuten Verhandlungen mit ber Innung eauftragt.

Die Vereinigung der Waffenfabriken in Solingen, die am Mittwoh die Aussperrung im vollen Umfange durch- geführt hat, erklärt, wie die „Rh.- Westf. Ztg." meldet, daß ein Ner. tragsbruch der Firma Karl Cickthorn nicht vorliege und daß daher ter von der Arbeiterschaft über diese Firma verhängte Ausskand unbe- rechtigt sei. Es sei nit richtig, daß die Firma Eickhorn Waren aus- wärts habe billiger herstellen lassen; das Recht, Aufträge au aus- wärts unterzubringen, würden fi die Fabrikanten nicht nehmen lassen. Aus diesem Grunde babe die Vereinigung die Firma Eickhorn in Schuß genommen. (Vak. 9èr. 67 d. Bl.

Auf der Grube Hostendach bei Völklingen ist, wte der «Frkf. Ztg“ „aus Saarbrücken telegraphiert wird, nunmehr der Ausstand erklärt worden, nachdem die Zecenyerwaltung weitere Arbeiterentlassungen wegen der Verweigerung - vôn Ueber- s{idten vorgenommen hat. (Val. Nr. 67 d. Bl). Für Mitt- woh hatte die Bezirksleitung des Gewerkvereins dristliher Bergarbeiter eine Belegschaftéversammlung einberufen, die ih mit der neuen Lage ‘beschäftigte. “Nach lebhafter Aussprache wurde fast einstimmig beschlossen, sosort in den Ausstand zu reten. Gestern sind nur 118 Arbeiter angefahren, Die Grubenverwaltung verharrt den Forderungen der Bergleute gegenüber auf ihrem ablehnenden Standpuntt.

Handel und Gewerbe.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 19. März 1914.

Nuhrrevier Obers{hlesishes NRevt ___ Anzahl der Ba cend E E Eestellt 26576

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Nicht gritelt 4, a

Auf die Tagesordnung der am 21. d. M. stattfindenden Zechenbesißerversammlung des Rheinifh-Westfälischen Kohlen- syndikats sind laut Meldung des „W. T. B.“ aus Essen nah-

träglih folgende Anträge gejeßt worden: Antrag der ars pener Bergbau A.-G. und Genossen, die Sieaiua L Entwurfs des Syndikatsyertrages forizusegen, und ein weiterer Antrag derselben Gruppe, zu “§ 13 Ziffer 6 des

nenen Syndikatsvertraggentwurfes den Zusaß aufzunehmen: „Die Koksherstellung durch die üttenzeWen besißenden Mitglieder zur Deckung des eigenen Bedarfs darf nur auf den Hüttenkokereien er- folgen, nicht in den für die Herstellung der vollen Verkaufsanteile in Koks erforderlichen Koksöfen. Welche Koksöfen eines Mitgliedes als Zechen-, welche als Hüttenkokereien zu gelten baben, bestimmt der Ausschuß zu § 3 Ziffer 1 þ."

In der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Aktiengesell\chaft für Fabrikation von Eisenbahn- material zu Görliß war ein Kapital von 1322 400 4 vertreten. Die beantragte Kapitalserhöhung um 857 400 46 auf 3/000 000 46 wurde einstimmig beschlossen. Die neuen Aktien, reelche vom 1. Zult 1914 ab dividendenberechtigt sind, werden von einem Bankenkonsortium zu 1609/60 mit der Verpflichtung übernommen, einen Teilbetrag von 714 000 Æ den alten Aktionären zum Kurse von 165%, zum Bezug derart anzubieten, daß auf je nom. 3600 4 alte Aktien eine junge Aktie über nom. 1200 Æ entfällt. Die beantragten Staluten- änderungen wurden einstimmig genehmigt. l

London, 19. März. (W. T. B.) Bankauswets, Total“ referve 31 185000 (Abn. 670 000) Pfd. Sterl, Notenumlauf 28 435 000 (Zun. 197 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 41 170 000 (Abn: 472 000) Psd. Sterl., Portefeuille 43 819 000 (Zun. 3 703 000)

fd. Sterl, Guthaben der Privaten 40 447 000 (Zun. 525 000)

fd. Sterl, Guthaben des Staates 27 448 000 (Zun. 2 505 000)

fd. Sterl., Notenreserve 29 578 000 (Abn. 806 000) Pfd. Sterl,

egierungssiherbeit 11 153 000 (unverändert) Pfd. Sterl. Prozent- verbältnis der Reserve zu den Passiven 457 gegen 495 {n der Vor- woche. Clearinghouseumsaß' 359 Millionen, gegen die entsprehende Woche des Vorjahres mehr 14 Millionen.

Paris, 19, März. (W. T. B.) Bankausweis. Bar- vorrat in Gold 3 621 476 000 (Zun. 11165 000) Fr., do. in Silber 633 984 000 (Abn. 3 159 000) fer Portefeuille der Hauptbank und der Filialen 1/39 445 000 (Zun. 16208 000) Fr., Notenumlauf 5 803 194 000 (Abn. 10028000) Fr, laufende Rechnung der N 690 330 000 (Zun. 36 012 000) S Guthaben des Staats, daßes 169 605 000 (Abn. 19 414 000) Fr, Gesamtvorsisie 781 153 000 (Abn. 6 137 000) Fr., ins- und Diskonterträgnis 16 626 000 (Zun, 793 000) Fr. Verhältnis des Barvorrats Notenumlauf 73,32 gegen 73,06 tn der Vorwoe. O

E R R R E E R E R

Essener Börse vom 19. März 1914. Amtli :

z L ee . mtlicher ®yxrekoy: Wesifülishen Koklensynditeig t“: Preibnotierungen des Kheinr L d Fl en Fr ealyndifats für die Tonne gh Zeche 1 Q and Flammkohle: a. Gasförderkohle_ 12,50—1430 4, b. Gag, 0—13,20 M, c. F ao t 4 O0BA 12,00 4, d. Stü&fokle 14,00—15 50 d e peneiolle 1160 bis

14,50 4; f. Nußkok bo: do. Ur 14s E gew: Korn 1 und 11 1425—15,00 e, g. Nu

On 1 r do. do. TY A F, E 120 mm 9,00—10,00 4, bo: M ra 1650 14 foble 19.001 eOble 8,00—10,/75 4: TL. Fettkohle: a. Förder, C: Stüohle 1400-14 50/404 M le 1300-1950 4 , zl i H; ¡uykohle,: gew. I 14,25 bis 15,00 46, do. bô, TL 14,2515,00 6 pa do. IIL 14,2516,00