1914 / 72 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Î Tte wollten, ibnen die Kastanien aus dem Feuer zu holen, Er tade auch den gien B Seely und rief aus: „Was tun E Unterhause, wenn wir nit allein die Bill dreimal ans ers haus zu fenden haben, sondern sie zur endgültigen Durchsicht noch den Generalen und Offizieren zu unterbreiten haben? Vi le Liberale seien in einer mißlichen Lage, denn sie hätten dem Volke erzählt, daß es ret sei, die Truppen als leßtes Mittel bei Busjtänden zu verwenden, und jeßt habe die Regierung entschieden, daß die Offiziere auf ihren Dienst verzichten, nah dem Bulingham- palast laufen und dann unter Eventualbedingungen auf ihren Posten zurückkehren können. Der Kriegsminister Seely erklärte, er fönne der angetündigten Debatte nichts vorwegnehmen, und so wurde der Gegenjtand verlassen.

Gestern abend fam es in Belfast zu einem Zusammen- stoß zwischen Unionisten- und Nationalisten. Die Polizei schritt ein und trieb die. Menge auseinander.

Frankreich.

…_ Die Deputiertenkammer nahm in der gestrigen Sißung ohne Erörterung einen von Jaurès eingebrachten Geseßentwurf an, der bestimmt, daß die Rochette-Komm ission Gebrauch machen fönne von den richterlichen Vollmachten, die vom Parlament den parlamentarischen Untersuchungskommissionen zugebilligt worden sind, und beriet sodann über den die mili- tärishen Ausgaben für Marokko betreffenden Artikel des Finanzgeseßzes. Ss O

dem Bericht des „W. T. B.“ wies der Abg. Den C e edt hin, die Beseßung Marokkos zu Ende zu führen und zur Behebung der internationalen Hindernisse diplo- matische Verhandlungen einzuleiten. Der Berichterstatter Mess im y erklärte, er rechne für das erste marokkanische Budget auf ein Defizit von zehn Millionen Francs, aber das Budget des nächsten Jahres werde balanzieren und sogar einen Ueberschuß ergeben. Seit Jahrhunderten habe man in Marokko keine solche Sicherheit gesehen. Die von Frankrei gebrachten Opfer hätten wenig zu be- deuten, da bald ganz Nordafrika für Frankreichß ein gewaltiges NReservoir von Menschen und Soldaten sein werde. Messimy

I Ï den Wünschen Cochins nach diplomatishen Be- L od an. Der Ministerpräsident Doumergue er- widerte Cochin, die Regierung - wünshe in Marokko fried-

liche Ausbreitung und wacsame Defensive. Sie habe den dortigen Truppen alle unnötigen krtegerishen Unternehmungen autdrüdlih untersagt. Seit zwet Jahren sei in Marokko beträhtlihe Ver- waltungéarbeit geleistet worden. Der Ministerpräsident erkannte an, daß internationale Fesseln die wirtshaftlihe Cntwicklung aufhielten, doch würden diese bald verschwinden. Es s{chwebten darüber gegen- wärtig Verhandlungen.

Die Budgetkommission _der Kammer hat gestern, nachdem sie eine Erklärung des “Finanzministers entgegenge- nommen hatte, die Einfügung der Steuer auf die Rente in das Finanzgeseß mit 11 gegen 9 Stimmen abgelehnt.

Der Rochette-Aus\{chuß vernahm gestern vormittag zunächst den früheren Ministerpräsidenten Barthou.

Wie das oben genannte Telegraphenbureau berihtet, verwahrte sich Barthou entschieden gegen den Vorwurf, daß er den Feldzug des „Figâro“ gegen Caillaux angestiftet und Calmette verschiedene Schriftstücke ausgeliefert habe. Er habe im Gegenteil auf Er- suchen“ Doumergues den Direktor Calmette ersucht, gewisse De- peschen über bestimmte Angelegenheiten niht zu veröffentlichen. Doumergue und Caillaux hätten ihm dafür lebhaft gedankt. In der Rochetteangelegenheit habe er fich vor drei Jahren einen Angriff des radikalen „Nappel“ zugezogen, weil er dem Ersuchen des Heraus- gebers dteses Blattes Dumesnil, eine Disziplinaruntersuhung gegen einen der Sachverständigen anzuordnen, nicht Folge geleistet habe. Kurz nachdem das Ministerium Monis ans Nuder gekommen sei, habe er erfahren, daß der Rochette-Prozeß vertagt werden solle. Er habe zu Caillaux gesagt, es gingen merkwürdige Dinge vor, Monis habe den Oberstaatsanwalt kommen lafsen, um die Nochette- Angelegenheit zu verschieben. Caillaux habe darauf geantwortet, er habe bei Monis Schritte getan, um den Aufschub zu er- sangen, und hinzugefügt, NRochette besize eine Liste der Kosten der Emissionen verschiedener Geschäfte und beabsichtige, diese Liste zu veröffentlihen, was eine große Aufregung hervorrufen fönnte. Er habe bei Monis interveniert, damit dieser diese Ent- hüllung Nochettes verhindere. Barthou sagte weiter aus, als Briand ihm den Bericht Fabres übergeben bätte, habe er ihm geraten, diesen auch an seinen Nachfolger weiterzugeben, denn es handele sch um ein ihm persönlich übergebenes Dokument. Er, Barthou, habe daran gedaht, den Bericht zu vernichten, und sei glücklich, daß er es nicht etan habe. Er habe es stets abgelehnt, den Bericht auszuliefern, und habe dies ebenso namentli Calmette gegenüber getan. Calmette habe thm gesagt, daß er si anderwettig eine Abschrift davon verschafft hätte. Er (Barthou) und Briand hätten darauf bestanden, daß Calmette den Bericht nit veröffentlichen sollte. Calmette habe sein Ehrenwort gegeben und inzugefügt, er werde einen sehr genauen Au?tzug ver-

» ófentlihen. Auf ibm vorgelegte Fragen faßte si Barthou dahin zusammen, er habe den Bericht Fabres seinem Nachfolger nicht über- geben, nachdem er zu Briand bemerkt hâtte, es handele sich um fein amtliches Schriftstück, und da er glaubte, es *önnten si Unzuträg- lichkeiten ergeben, wenn der Beriht von Hand zu Hand ginge. So “habe er den Berit mitgenommen, ohne daß Briand einen Einwand gemacht hätte, ‘denn sie beide hätten damals dem Dokument keine außergewöhnliche Bedeutung beigemessen. Auf eine andere Frage erwiderte Barthou, eine Kopie des Dokuments sei jedenfalls bei ihm nicht angefertigt worden, Mehrere Direktoren von Tageszeitungen, besonders Calmette, hätten bon dem Vorhandensein des Dokuments gewußt. er Redakteur des Matin“ habe eine Photographie davon hergestellt. Obwohl er (Barthou) erfahren hätte, daß Caillaux behauptet habe, er habe ein Gegenprotokoll aufnehmen lajjen, habe er (Varthou) das seinige nicht veröffentlicht. Jedenfalls sei die Verantwortung von Briand gau ihn übergegangen, e S S in der uergeben hatte. Briand habe mit

r Veröffen mer nicht, wiederhole, er habe das Dokument der Oeffentl aften, Barthou

s tli 3 - macht, weil er geglaubt hätte, daß es das Snterefe al änglih ge

daß Politik und Finanzen 4 verknüpft würden. arteten fei,

Jn der Nachmitiagssibung der Kommission erhob * der Direktor des „Rappel" Dumesnil Einspruch i bie. Aussage Barthous und bestritt vor allem den Xe zug von Beleidi- gungen, den der „NRappel“ gegen Barthou geführt haben oIB.

Rußland.

Der Finanzminister Bark veröffentliht o; 3 \chreiben über die Frage der Verwirklichung der V Fina: ressort durh das Kaiserliche Handschreiben vom P:

gestellten Aufgaben. Wie „W. T. Y:“ viélbel: wie h

Minister darauf hin, daß die Verbreitung der Ne; 2 heit unter der Bevölkerung die Hauptäufgabe Ti Ressorts bilde. Doch brauche man deshalb niht eine Verringerung der Einnahmen der Krone zu befürhten. Bark spricht die feste Ueberzeugung aus, daß die durch die Ent-- haltung von geistigen Getränken ersparten Volksmittel neue, vollflommen zuverlässige Geldquellen zur Deckung der an- wachsenden Staatsausgaben eröffnen werden. Zum Sghluß forderte er dazu auf, alle geseßmäßigen Petitionen der Dorf- gemeinden nah Abschaffung oder Nichtzulassung des Brannt- einvertaufs wohlwollend zu berü sichtigen. °

Ftalien.

Der König hat gestern, wie „W. D. B.“ meldet, die Ernennung des Generals Grandi zum Kriegsminister und des Generals Tassoni zum Unterstaatssekretär im Kriegs- ministerium unterzeichnet. i :

Der König ist heute früh von Rom in Venedig eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem deutschen Bot- schafter von Flotow, den Spißen der Zivil- und Militär- behörden, Abgeordneten, Senatoren, Offizieren aus dem Gefolge des Deutschen Kaisers und vielen anderen hervorragenden Persönlichkeiten empfangen worden. Vom Bahnhof begab sich der König mit dem Minister des Aeußern Marquis di San Giuliano und Gefolge zunächst nah dem Palazzo Reale und machte dann dem Deutschen Kaiser an Bord der „Hohen- zollern“ einen längeren Besuch.

Griechenland.

Die griechische Regierung tritt in Beantwortung einer Mitteilung der Pforte den Vorwürfen über angebliche Be- drückung der Muselmanen in den an Griechenland abge- tretenenGebieten entgegen und hebt laut Meldung des „W. T. B. hervor, daß die Muselmanen die gleiche Behandlung wie ihre anderen Untertanen genössen. Die Pforte dürfe nicht ver- tennen, daß Griechenland in jeder Weise für das Wohl der Muselmanen sorge, um sie im Lande zu behalten. Die leßt- hin festgestellte Auswanderung sei lediglih auf eine von außen hervorgerufene Erregung zurückzuführen. Auf der anderen Seite seien die ottomanischen Behörden weit entfernt, den Christen in ihrem Reiche Gleichberechtigung zu gewähren. Der Boykott gegen die Griehen werde. im ganzen ottomanischen Reiche angewandt, und Berichte aus Thrazien \childerten die Lage der dortigen Christen als beklagenswert. Sie wanderten in Massen aus, und ihre Häuser und Felder würden willkürlich von Muselmanen in Besiß genommen.

Die Regierung hat ein Rundschreiben an die Mächte gerichtet, worin sie deren Aufmerksamkeit darauf lenkt, daß die Aufstandsbewegung in Epirus sich mehr und mehr ausbreite.

Bulgarien.

Die Sobranje ist für den 2. April zu einer außer- ordentlichen Session einberufen worden.

Amerika.

Eine vom „W. T. B.“ verbreitete Depesche aus Elverijel im Staate Durango meldet, daß der wirkliche Angriff auf Torreon vorgestern begonnen hat. Der General Villa be- seßte Lerdo, ohne Widerstand zu finden, und ging Mittags zum Angriff gegen General Gomez in Patacio vor, wo „ein blutiges Gefecht slattfand. Die Verluste sind auf beiden Seiten sehr \{chwer; Massen von Verwundeten wurden nach dem Hospital von Elverijel gebraht. Nach einem Telegramm aus dem Hauptquartier der Aufständischen in Matamoros haben die Aufständischen Guerrero nah einem neunstündigen Kampfe eingenommen.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Teheran sind die Gefechte in der Nähe von Kazerun wieder aufgenommen worden. - Gendarmen, die durch A teilungen des Stammes der Kashgai verstärkt wurden, haben Nasr-i-Diman und die Rebellen angegriffen. 3

Der japanische Ministerpräsident Yamamoto bleibt bis zur Bildung eines neuen Kabinetts im Amt. Er erklärte obiger Quelle zufolge, daß der Rücktritt des Ministeriums er- s sei, weil die Beratungen über das Budget auf einem toten

unkt angekommen seien, und nicht im Zusammenhang mit dem Marineskandal. '

Koloniales.

Das Müärzheft der Zeitschrift für

tropische Landwirtschaft „Der Tropenpflanzer *,

Organs des Kolonialwirtschaftlichen

Komiltees (Berlin, Pariser Plaß 7), enthält an erster Stelle einen

Aufsaß von Professor Dr. Â.. Herzog „zur Unterscheidung der Seilerfasern“. Der Verfasser weist auf die Schwierigkeit hin, verarbeitete Seilerfasern mit Sicherheit zu bestimmen, d. h. die zu- gehörige Stammpflanze festzustellen, und gibt zunächst für die Bestim- mung der Faser des Sunnhanfes (Crotalaria) einige wichtige Fingerzeige. In einem weiteren, „Gedanken über einige neuzeitliche Erkrankungen an tropishen Nubzewächsen“ übershriebenen Aufsaße werden von Professor Dr. M. Hollrung mehrere neuere Veröffentlichungen kritis{ch besprochen. Professor Hollrung macht auf die Schwächen bei der gegenwärtigen Behandlungsweise von Erkrankungen tropisher Nuß- gewächse aufmerksam und betont die Notwendigkeit, den physiologischen Störungen der Pflanze, die dem Eingreifen von Ea vorarbeiten, mehr Beachtung zu senken, als dies bisher geschehen tit. Professor Dr. Udo Dammer untersucht in dem Aufsaß „Soll der Pflanzer seine Baumwolle ginnen ?" die Frage, ob ein an der Zentralbahn in Deuts Ostafrika wohnender Pflanzer besser tut, seine Baumwolle glei auf der Plantage zu entkörnen, oder ob er sie unbearbeitet aV Dares- salam versenden soll, bet welcher Betrachtung die Tatiffrage, die Frage der Gewinnung von Oel aus den Baumwollsamen in der Kolonie selbst u. a. eine Nolle spielen. Des weiteren enthält das Heft inter- essante auêsführlihe Statissiken, u. a. über die Zuckererzeugung der Welt, über Welternte und Weltverbrauch von Kakao, über den Plan- tagenbau in den deutschen Kolonien und in fremden Gebieten sowte eine Anzahl kürzerer Mitteilungen aus dem Gesamtgebiete der tropi- {hen Agrikultur.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Reichstags B der Shlußbericht über die gestrige Sipung des Hauses er Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.

Kunst und Wissenschaft.

Die nächste Sonnenfinsternis und die drahtlose Telegraphie. Die vollständige Sonnenfinsternis, die am 21. August dieses Jahres eintreten wird, kann zu einer ganz neuen Untersuchung ausgenußt werden. Seit der Einrichtung einer drahtlosen Telegraphie über große Entfernungen, ganze Fesiländer und Meere ist die Beob- achtung gemacht worden, daß die elektrisGen Wellen bei Nacht stärker wirken als bei Tage. Die Reichweite aller Posten für drahtlose Telegrapbie ist bei Naht um cinen wesentlichen Betrag, nit selten

um das Doppelte, weiter. Durch besondere Versuche ist sogar der Unter- schied in der Fortpflanzung der elektrishen Wellen an der Grenzlinie von Tag und Nacht festgestellt worden. Die Ursachen sind in mancher Hinsicht noch nicht aufgeklärt, aber man hat ih zu der Annahme ge- nötigt gesehen, daß die Sonnenstrahlen selbst auf irgend eine Weise hinderlih auf die eleftrishen Wellen wirken. Daraus läßt fich ent- nehmen, daß eine vollständige Sonnenfinsternis eine besondere Ge- legenheit für die Erforshung dieser Erscheinungen darbietet, und zwar hauptsählich in zwei Punkten. Einmal wird zu erforschen sein, ob die Fortpflanzung der elektrishen Wellen durch die Luft im Schatten und Halbschatten der Finsternis anderen Gesegen der Auslöschung (Absorption) und Brechung (Refraktion) unterliegt als im vollen Licht. Zweitens wäre zu érmitteln, ob die Stärke, Frequenz und Eigenschaft von natürlichen eleftrishen Wellen und Entladungen der Luftelektrizität durch die Finsternis beeinflußt wird. Die Aufstellung dieser Aufgaben ist nit ganz neu, denn es ist {on bei der Sonnenfinsternis vom 17, April 1912 versucht worden, diesen Fragen näherzutreten. Damals stimmten die Beobachtungen, die übrigens nur in geringem Umfang und mit mangelhafter Planmäßig- keit ausgeführt wurden, dahin überein, daß die Stärke der elektrischen Signale während der Finsternis größer war als eine Stunde zuvor und dana. Nur in einem Fall wurde die Wahrnehmung sehr beträhtliher Schwankungen während des Durchgangs des Schattenkegels über Europa behauptet. Die Gelegen-

heit war damals auch nicht günstig, weil die Fin- sternis in Europa gerade auf der Grenze einer - voll- ständigen gegen eine ringförmige lag. Bequem wird auch

die diesjährige Finsternis nicht sein, aber in anderer Hinsicht, weil nämlich die Vollständigkeitszone nit durch Länder läuft, in denen die drahtlose Telegraphie bereits cine größere Entwicklung erfahren hat. Sie zieht sich von Grönland durch Skandinavien und Rußland nah Persien, um etwa an der Mündung des Indus zu enden. Vor- teilhaft ist dié verhältnismäßtg lange Dauer der gänzlichen Verfinste- rung von mehr als zwei Minuten in Rußland. Die britishe Natur- forsherversammlung hat ihren N für radiotelegraphische For-

„hung mobil gemacht, um eine möglichst weitgehende Verwertung des

Naturereignisses für die Lösung der gekennzeihneten Fragen herbeizu- führen, und fie kann si ein großes. Verdienst erwerben, wenn sie die unbedingt notwendige Organisation dahin zielender Beobachtungen durhseßt. An Verständnis und Unterstüßung in anderen Ländern wird es thr nicht fehlen, wozu übrigens jeßt bereits ein Aufruf erlassen worden ist. Es handelt sch darum, zu beiden Seiten der Mittellinie der Verfinsterung Posten für drahtlose Telegraphie zu errichten, zwischen denen die Signale über das Schattenband hinweg ausgetausht werden können. Es werden sich wahrscheinlich in Skan- navten und Rußland {on einige dazu geeignete Stationen finden. Die Versuche müssen si selbstverständlih au auf eine. gewisse Zeit vor und nach der Finsternis erstrecken, um einen Vergleich zu er- möglihen. Auch die großen Posten für drahtlose Telégraphie, die in größerer Entfernung von dem Durchgangsstreifen der Finsternis liegen, werden fih nußbringend an den Versuchen beteiligen können, vorausgeseßt, daß sie fih einem großen Plan einfügen. Außerdem kommen noch Schiffe auf dem nördlichen Atlantishen Ozean in Be- tracht, die es ‘eigentli viel- bequemer haben würden, sich mit ihrer fertigen Funksprucheinrih‘ung an einen geeigneten Ort zu begeben. Namentlich würde es zweckmäßig sein, von Schiffen nördlich der Finsterniszone über diese hinweg nah den großen Stationen an der Ostküste von Kanada und den Vereinigten Staaten zu telegraphieren. Die natürlichen elefktrischzn Wellen verlaufen nach der bisherigen Kenntnis meist in der Richtung von Süden nach Norden und ihre Störungen würden am besten an Pläßen in Skandinavien und Nuß- [land fetzustellen sein, die nördlich von der Schattenbahn gelegen e Die Ausführung des Programms, die hoffentlih in größtem

aßstab vor si gehen wird, ist mit gespanntem Interesse zu er- warten.

Das Alte und Neue Museum, das Kaiser Friedrich- und Kunstgewerbemuseum, das Museum für Völkerkunde so- wie die Sammlung für deutsche Volkskunde find an den Sonn- tagen und an den zweiten Tagen der höheren Feste im April bis September von 113 bis 4 Uhr geöffnet. Montags bleiben die Museen wegen der Reinigung geschlossen ; ausgenommen hiervon ist das Museum für Völkerkunde, das Montags geöffnet und dafür Dienstags ge- \{lofsen wird, damit Wochentags stets eines der Museen an der Köntggräßer- und Prinz Albrechtstraße dem Publikum zugänglich ist. An den übrigen Wochentagen werden die Muscen um 10 Uhr Morgens geöffnet und um 4 Uhr ges{lofsen, nur im Kaiser Friedrich- Museum arge Wodentags die Schließung um 6 Uhr Nachmittags. Die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums i\t Wochentags von 10 bis 10 Uhr geöffnet. Am Karfreitag, am ersten Osterfeiertag, am Htmmelfahrtstag und am ersten Pfingsifelertag bleiben die Museen A Der Besuch der Müseen ist unentgeltlihß bis auf das

aiser Friedrih,Museum, in dem Dienstags und Mittwochs 50 „Z Eintrittsgeld erhoben werden,

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat den Preis für die Bearbeitung der im Frühjahr 1911 gestellten Preis- aufgabe: „Es soll untersucht werden, wie weit in der öfilichen Hälfte des rômischen Neiches neben dem Griechischen das Lateinische als Amts-, Nechts-, Heeres- und Kirchensprache verwandt wurde, und welche Folgen seine Verwendung für die griechische Umgangs- und Literatur- sprache hatte“, dem Gymnasialprofessor am Neuen Gymnasium in Nürnberg Dr. Ludwig Hahn zuerkännt. Zographospreisausgabe gestellt worden: „Das Unterrichtswesen im byzantinischen Reiche vom Zeitalter Justinians bis zum 15. Jahr- bupdert.“ Der Preis beträat 2000 “4; als Zeitpunkt für die Ab- lieferung ist der 31. Dezember 1914 festgeseßt.

Literatur.

Die im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig erscheinende Folge von Heften mit farbigen Nachbildungen moderner Maler, „Meister der- Farbe“, ijt in thren 11. Jahrgang eingetreten. Die eigenartige Kunstzeitschrift hat sich mit Recht einen weiten Freundeskreis erworben, denn sie übermittelt dem Kunstfreunde ein gutes Bild von der Entwicklung und den Strömungen der zeit- genössishen Malerei, Der Verlag is mit Erfolg bestrebt gewesen, alle Kunstrichtungen, mit Auéschluß der modernsten auf Abwegen irrenden, in gutgewählten Proben vorzuführen, und hat au \tofflich auf eine möglichst große Manniafaltiakeit Bedaht genommen, sodaß das Porträt, das geshihtlich- Gemälde, die Landschaft, das Lierbild, das Genrebild, das Stilleben zu threm Rechte kommen. Jedem Bilde ist ein von einem Fahmann verfaßter kurzer Aufsaß vorausgeschickt, der den Leser über den betreffenden Maler, seine Eigenart und seine Stellung innerhalb der modernen Malerei sach- lih unterrihtet. Die Bilder selbst jedes Heft enthält deren sech8 sind mit allen Hilfsmitteln der weit vorges{rittenen farbigen Reproduktionstehnik hergestellt und übermitteln einen so vollständigen Eindruck vom Original, wie das bei Wiedergaben trgend möglich ift. Das erste Heft des 11. Jahrgangs legt dafür Zeugnis ab, daß der Verlag auch weiter den bei der Auswahl bewährten Grund- säßen nachzustreben gewillt ist. Es enthält Nachbildungen von Hans Thomas die Mutter und Schwester des Meisters darstellendem Gemälde, von Otto Greiners „Prometheus“, von einer holländischen Landschaft A. M. Gorters, der „Teestunde® von Fef Leemzool, dés Gemäldes „Urkunde“ von Claus Meyer - Düsseldorf E benen Aufs i R Et: Außer den den Bildern eigegevenen Aussäßen befindet sh im Textteil eine SWtsdon n E des unn Lenbach, die E ne Sihilderung des rachtung eines izzenbuches des Jugendli Das Abonnement auf den 12 Hefte tian „Meister der Farbe“ kostet 24 4.

Zugleich ist folgende neue

-dmund Schilling bei der Be- Künstlers entwirft. den Jahrgang dex