1914 / 72 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

immer wieder entgegengetreten. Deshalb hat sh unsere Industrie stärker zurückgehalten, als sie es mit Rülsicht auf die zukünftige Ent- wicklung Chinas tun sollte. Jch bin der Ansicht, meine Herren und das gilt auch für diesen Punkt —, daß die Zeit nicht für uns arbeitet, sondern daß wir die Gelegenheit ergreifen und festhalten müssen. (Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Paas he (nl.): Da sih weiter niemand zum Worte C E hat, E zu diesem Ctat zu sprechen, so habe ih mich zum Worte gemeldet. Es muß doch einen eigentümlichen Cindruck machen, wenn diese Angelegenheit erledigt wird, ohne ein Wort der An- erkennung auszusprechen für das, was in China getan worden ist. Wir haben alle Ursache, anzuerkennen, was mit Neichsmitteln in China ge- schaffen worden 1st. Jch darf annehmen, daß Kiautschou immer mehr das werden wird, was wir von Anfang an erstrebt haben, ein Stüy- punkt in Ostasien, von dem aus deutsche Kultur in China verbreitet werden fann. Die Entwicklung ist eine ganz ungewöhnlihe. Was erreicht worden ist, ersicht man am besten daraus, daß der Hafen von Tsingtau Hongkong jeßt eine scharfe Konkurrenz bereitet. Durch unsere dortige Kolonie, die so systematish aufgebaut ist, ist es uns gelungen, den fernen Osten durch den Durchgangsverkehr uns so nahe zu rücken. Leider hat sich bisher das deutshe Kapital von den Unter- nehmungen in Ostasien ziemli ferngehalten. “Das kam daher, weil der Kapitalbedarf im eigenen Lande so groß war. Diesem Vorwurf, der da erhoben wird, kann man [O ohne weiteres anschließen. Es ist besser, das deutsche Kapital greift jeßt zu, weil sonst die Gefahr vor- handen ist, daß die ausländishe Konkurrenz uns später den Weg ver- sperrt. Auf Einzelheiten des Etats will ih nicht eingehen, weil das O ja durch sein Verhalten gezeigt hat, daß es eine Kritik an dem

tat nicht für angebracht hält.

Damit schließt die Diskussion. ; S

Das Gehalt des Gouverneurs wird bewilligt.

Bei den dauernden Ausgaben für die deutsch-chinesische Hochschule gelangt die von der Kommission vorgeschlagene Re- solution ohne weitere Diskussion zur Annahme, ebenso wie ohne Debatte das übrige Ordinarium und das Extraordina- rium dieses Etats bewilligt werden. Auch werden die Ein- nahmen ebenfalls ohne Diskussion genehmigt. S

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Der Präsident schlägt vor, die nächste Sibung abzuhalten Donnerstag, den 26. März, Nachmittags 2 Uhr, mit folgender Tagesord- nung: Petitionen; Notetat; Wahlprüfungen; Duellgeseßantrag; Geseßentwurf, betreffend die Konkurrensfklausel.

Ein Antrag des Grafen Westarp, die Wahlprüfungen hinter den Duellantrag zu seben, wird mit 122 gegen 101 Stim- men Saft Es verbleibt aljo beim Vorschlag des Präsiden- ten. S&luß nach: 315 Uhr. Ó

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 57. Sißung vom 24. März 1914, Vormittags 11 Uhr.

(Vericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. N gestrig

Das Haus seßt zunächst die zweite Beratung des Etats der Ansiedlungskömmission für Westpreußen und Posen fon. In Verbindung damit wird die Denkschrift über die Ausführung des Ansiedlungsgeseßes im Jahre 1913 besprochen.

Abg. von Kardorff (freikons.): Ih kann mich heute auf einige wenige allgemeine Bemerkungen beschränken. Denn die innere Kolonisation, die ja hier stark mit hinein spielt, ist in den lebt- vergangenen Erörterungen so eingehend und sahlih behandelt worden, daß darüber Neues“ kaum mehr gesagt werden kann. Nach den Er- gebnissen, die die Denkschrift aufzahlt, kann nicht bestritten werden, daß wir einer Verlangsamung des Ansiedlungstempos gegenüberstehen; aber ih halte es do für fals und irreführend, wenn man gelegentlich von einer Stillegung der Anstedlungsaktion gesprochen hat. Es liegt tein Stillstand vor, das zeigt schon das große Landangebot, welches auch heute noch vorhanden ist. Wenn der Berichterstatter hinter dieses starke Landangebot ein Fragezeichen gemacht hat, so möchte ih nah meiner Kenntnis der Dinge im Gegenteil behaupten, däß ein noch stärkeres Angebot vorhanden ist, h nicht alles, was unter der Hand, angeboten wird, in die Statistik hineinkommt, die uns unter- breitet wird. Der G i tätigkeit ist leßten Endes das Steigen der Bodenpreise. Es dürfen keine Ansiedler geschaffen werden, die nicht existieren können. Die Ansiedlungskommission muß versuchen, eine Stufenleiter zu kon- struieren, indem sie kleine, mittlere, aber auch größere Ansiedler \chafft. Gleichmäßige Stellen zu schaffen ist zwar leichter, aber in der An- sedlungskommission ist eine solche Fülle von Erfahrung vorhanden, daß sich diese Stufenleiter wohl erreichen läßt. Ueber die Arbeiter- ansiedlung hat der Landwirtschaftsministec in der Budgetkommission gejagt, daß_ dieses Problem noch nicht gelöst sei. Ich fürchte, es wird au sobald nicht gelöst werden. Wenn wir mit diesem aller- schwierigsten Problem vorwärts kommen wollen, dann gibt es nur einen Weg, nämlich den, daß die Domänenverwaltung vorangeht. Der Großgrundbesiß wird sih nicht dazu entschließen können, wenn ihm nicht von der Domänenverwaltung der Beweis erbracht ist, daß sie auf diesem Gebiete vorangegangen ist. Die Kleinansiedlungsgenossen- schaften sind mit das übelste Kapitel auf dem Gebiet der Ansiedlungs- tätigkeit. In dieser Beziehung ist {wer gesündigt worden. Es hat sich bewahrheitet, daß, wenn zwei Behörden zusammen an einer Sache beteiligt sind, sie dann nicht miteinander, sondern nebeneinander gehen. Das hat sich besonders in der leßten Zeit gezeigt. Man \treitet dar- über, ob man die Maßnahmen in die Hand des Oberpräsidenten oder in die des Regierungspräsidenten legen soll. Für mch gibt es hier feinen Zweifel. Da man in der Ansiedlungskommilssion eine Behörde von großer ansiedlungstehnisher Erfahrung hat, so E man ihr alle diese Sine übertragen, selbstverständlich unter der Vorausseßung, daß e im engsten Einvernehmen®mit der inneren Verwaltung arbeitet. Jch möchte den Landwirtschaftsminister bitten, diese Frage einer ein- gehenden und ernsten Prüfung zu unterziehen, die Reibungsflächen zu beseitigen und nah dieser Richtung hin reinen Tisch auf der ganzen «Linie zu schaffen. Die Mittelstandskasse und die Bauernbank haben Ausgezeichnetes geleistet. Wenn der Abg. von Trampczynski im vorigen Jahre behauptete, daß sie ‘die Ansiedler benateiligen, so ist das nicht zutreffend. Der Bauer ist im allgemeinen schr auf seinen Norteil bedacht. Wenn diese Kassen nicht ein Segen für die Bauern wären, würden sie sich niht mit ihnen eingelassen haben. An den Minister richte 1ch die Bitte, eine Abänderung der Formulare vor- zunehmen. Die Tätigkeit dieser Banken würde noch segensreicher sein, wenn man zu einer einfaheren Formulierung der gestellten Bedin- ungen käme. Mein Freund von Arnim sagte einmal in der Budgel- ommission, er halte es für richtig, daß die Mittelstandskass e auch den loyalen polnishen Bauer unterstüße. Das ist ein s{höner Wunsch, aber bei den beutigen Verhältnissen kann davon keine Rede sein. Jch verkenne die guten Gigenschaften des polnischen Bauern nicht; er er ist der Verhebung außerordentlich ausgeseßt. . seiner Religiosität untersteht er stark dem Einsluß der polnischen “Geiste und ih habe die Erfahrung gemacht, daß die polnische R wirken r nicht darauf beshxänkt, in der katholischen eligion E Wirtiamkeie sogar auch dem deutschen katholishen/ Klerus in Solange wir di S i uhfeit Schwierigkeiten in den Weg legt. größte Vorsicht malteg t Klerus haben, müssen wix die aller- ih ent\s{lossen hat, wiedêx E eem frèue O mich, daß man Gründung neuer Fideidite 2 nsiedler anzuseßen. Was die betrifft, so liegen die Dinge hier E E rovinz Posen an-

Frage der Jch habe zum Herrenhause das Vertrauen, var, genderen Provinzen.

daß es den Fideikommiß-

rund für die Verlangsamung ‘der Ansiedlungs- |-

Gerade infolge -

geseßentwurf so gestalten wird, daß meine Freunde ihn billigen können. Gs liegt im Interesse des Deutschtums, in der Ostmark die Bildung von Fideikommissen nah Möglichkeit zu erleichtern. Ich unterbreite dem Landwirtschaftsminister die Bitte, dieser Frage diejenige Be- rüsichtigung zuteil werden zu lassen, die sie verdient. Bezüglich der Städtepolitik hat man oft die Frage aufgeworfen: Warum läßt man das Deutschtum diesen Kampf nicht allein ausfechten? Das können wir nicht, denn das Deutschtum ist in diesem Kampfe in der Ostmark der shwächere Teil. Für den Deutschen ist der Besiß niht immer mit dem Begriff des Vaterlandes übereinstimmend, wohl aber für den Polen. Für den Polen verbinden sih mit seinem Gut alle phan- tastishen Träume, die von einer Agitation genährt werden, welche ihrerseits wieder getragen wird von der Autorität des geistlichen Ge- wandes und des großpolnischen Reiches. Für den Polen ist dieser Boden sein Vaterland, aus diesêm Grunde ist das Deutschtum der \{chwächere Teil, und darum müssen wir es unterstüßen. Wo sich die nationalen Gegensäbße verschärfen, da vershlechtert fih auch die Lage von Handel und Gewerbe. Der deutsche Handelsstand hat einen roßen Teil seines hohen Standes verloren, den er bisher in starkem taße gehabt hat. Eine bessere Förderung des Gewerbes in unseren Ostmarken ist dringend erforderlih. Ich bitte die Regierung, ins- besondere die Finanzverwaltung, daß sie nah dieser Nichtung energisch vorgeht. Ich verkenne nicht, daß Schwierigkeiten - vorhanden sind, aber die Schwierigkeiten sind eben dazu da, daß nan sie überwindet. Ich bitte die Regierung, daß sie sich dieser Frage mit allem Nachdruk unterzieht. Der Abg. Freiherr von MNeibenstein hat in seiner Rede über das Grundteilungsgeseß gesagt, daß seinen Freunden außer- ordentlich wohl und leiht ums Herz ift, wenn sie sich an dem Zustande nicht shuldig machen, der heute in der Ostmark herrs{cht. Jch kann ihm darauf antworten, daß meinen politischen Freunden außerordent» lih wohl und leicht ums Herz ist, wenn wir diese Politik stets mit allen Mitteln in diesem Hause propagieren. Dadurch erwerben wir uns ein dauerndes Verdienst um die Förderung des: Deutschtums in der Ostmark. Dem Abg. von Neißenstein erwidere ih weiter, daß wir im Interesse der Allgemeinheit, des Staates und im Interesse der Gerechtigkeit an unserer bisherigen Politik festhalten werden. Ich wünsche, daß es dem Landwirtschaftsminister gelingen möge, dafür zu sorgen, h auf die mageren Jahre auch wieder fette Jahre folgen, und daß die Regierung die schweren Unterlassungssünden, die sie früher begangen hat, recht bald wieder gut macht. j : Abg. Künzer (nl.): Es ist ein großes Verdienst der Regie- rung, daß sie im Lause von wenigen N in dem verhältnis- mäßig kleinen Landesteil im Osten der preußischen Monarchie durch die Ansiedlung Tausende von Menschen dort angeseßt und boden- ständig gemacht hat. Dasselbe Verdienst, das die konservative Partei für die Förderung des Deutschtums in den Ostmarken in Anspruch nimmt, glauben auch wir in Anspru nehmen zu dürfen. Wir be- dauern, daß in den leßten Jahren ein offensichtlicher Stillstand in der Ansiedlungstätigkeit eingetreten ist. Die Gründe, welche uns dafür von der Regierung angeführt worden sind, erscheinen uns nit stich- haltig. Wenn wir einen Blick auf die Steigerung der Grundstüks- preise werfen, so verkennen auch wir nicht, daß es nihk notwendig und nicht richtig ist, einfa ins Blaue hinein Grundstücke anzukaufen und Preise zu zahlen, wie sie gefordert werden. Wir halten es für durchaus richtig und gesund, daß die Konjunktur ausgenußt wird, daß man also nur dann Grundstücke ankauft, wenn sie am billigsten zu erhalten sind. Die Regierung hat uns nicht den nötigen Aufschluß darüber gegeben, warum denn eigentlih in den leßten Jahren von der Ansiedlungskommission so enorm hohe Preise bezahlt worden sind. Auch uns ist es durchaus zweifelhaft, ob das Enteigungnsrecht eine wirkungsvolle und zweckmäßige Waffe in der Hand der Negierung ist. Ich teile vollkommen den Standpunkt, daß S Gnteignungsrecht kein Schiboleth ist. Jch bin durchaus der Meinung, daß in der Porn, wie das Enteignungsrecht der Regierung gegeben worden ist, éinesfalls ein geeignetes Mittel ist, die Grundstückspreise herabzu- drücken, enn man das Enteignungsrecht anwendet, so sollte man es nicht bei kleinen NRittergütern, dié von dem Eigentümer selbst bewirtschaftet werden, anwenden. Man wendet das Enteignungsrecht viel zweckmäßiger an, wenn man einfah dafür große Herrschaften herausgreift, deren Besißer sih nicht selbst um das Gut kümmern, sondern seit Jahrzehnten im Auslande wohnen und nur von Zeit zu Zeit ihr Gut aufsuchen. Wenn man so verfährt, dann wird man das Land zu viel geringeren Preisen ankaufen können. Die Zahl der Ansiedlerstellen wie auch die Größe der für Ansiedlungszwecke angetausten Fläche sind seit 1910 dauernd zurückgegangen, Der Land- wirtschaftsminister hat dies auf die Kriegsfurht des Jahres 1912 zurücgeführt. Daß dieser Grund nicht \tihhaltig ist, liegt auf der and, wenn man bedenkt, daß im Jahreswechsel 1912/13, wo doch auch die Befürchtung kriegerischer Verwicklungen niht so von der and zu weisen war, sih etwa 10 839 Bewerber gemeldet haben. enn auch die Grundstüspreise die Ansiedlung nicht mehr so ren- täbel machen, so darf darum die Besiedlung nicht eingeschränkt werden, sondern die Regierung muß den Ansiedlern durch Zuschüsse oder sonst» wie die Existenz ermöglichen. Ich möchte die Regierung doch wirklich um ausreichende Gründe bitten, weshalb die Ansiedlungs- tätigkeit in den beiden leßten Jahren verlangsamt ist, oder uns ein n u sagen: ja, wir sind langsamer fortgeschritten, meinetwegen ohne conBere Gründe, wir wollen künftig schneller vorgehen. An Land hat es nicht gemangelt, es waren noch über 21 000 Hektar besiedlungs- reifes Länd vorhanden. Der Ca der Ansiedlungsfläche hat auch bei den bäuerlihen Ansiedlungen abgenommen. Früher galten 15 ektar als normale D jeßt ist die üblihe Größe nur noh 12 eftar. Jch bitte die Regierung um die Gründe für diese Neduk- tion. Vermindert man den Umfang der Ansiedlerstellen, so muß um so mehr die Regierung Gelegenheit geben, die Stellen durch Zu- pachten von Gemeindeland zu vergrößern. Jebt werden für diesen Zweck nur 5 % des Areals freigelassen, und das is zu wenig, denn wir müssen den Bauern ein Ausfsteigen ermöglichen. Deshalb wünschen meine Freunde besonders, eh man in erster Linie die Ansiedlersöhne in Posen und Westpreußen festhält. Darin haben die leßten Jahre manche trübe O Ist dem Minister bekannt, daß ernste Gesuhe von Ansiedlersöhnen abgelehnt worden sind, sodaß ha aus der Provinz guswanderten und anderswo, sogar außerhalb der andesgrenzen Land suchten? Die Ansiedlungskommission soll ferner die Praxis geübt haben, den Söhnen von deutshen Bauern aus Posen und Westpreußen, die nicht von der Kommission angesiedelt waren, sondern alteingesessen waren, für ihre Ansiedlung die Bedingung zu stellen, daß thre Väter ihren Besiß befestigen lassen sollen. Diese Bedingung kann den einheimischen Glementen die Ansiedlung wer, ogar unmöglich machen. Diese Praxis ist fkeinesfalls richtig. Die rhaltung des deutschen Gewerbes in den kleinen und mittleren, aber

auch in den großen Städten von Westpreußen und ist ei Staatsnotwendigkeit; dadurch wird i: pru E

| Î / t die Wirkung des Ansied- lungswerkes erreicht, eine systematische Fürsorge des Sils für die wirtschaftliche Hebung des Bürgerstandes in den Städten ist eine ge- sunde Grgänzung des Ansiedlungswerkes. Die Regierung hat in der Kommission darüber freundliche Erklärungen abgegeben, fie hätten aber noch etwas wärmer sein können, und es hätten uns hon für die nächste Zeit staatliche Veranstaltungen dazu in Aussicht gestellt werden sollen. Namentlich an für zweite Hypotheken in den Städten gesorgt werden. Die polnischen Banken geben zweite Hypo- theken sogar auch an deutsche : esiber. Jst das richtig, wenn diese Hypotheken sich in den Händen polnischer Banken befinden? Jn unruhigen Zeiten kann die Kündigung der Hypotheken die Hausbesißer ruinieren. Für das ansiedlungsgenossenschaftöwesen ist eine Zentra- lisation notwendig, der bureaufkratische latente Gegensaß innerhalb dieser Organisation muß beseitigt werden, Das géwerbliche Ge- nossensGal ael is den E noch sehr der Förderung. s wird von der egierung ernstlich erwogen werden nicht die genossenscaftlicp Organisation 1 E

ha tion unter Ans{l i Preußenkass zentralisiert werden sollte. Es sollten tor Sh t e ad aße Staatsaufträge nah diesen Ostprovinzen gegeben werden.

Abg. S tu l l (Zentr.): Auch ich habe nicht die Ab; L Diskussion den parteipolitishen Staneptt L ee I dazu vielmehr nur in dem Umfang veranlaßt B als der Abg, von

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Kardorff dazu Veranlassung gegeben hat. Ih werde mih nur auf dert Boden der realen Tatsachen fällen, Nach dem langen Bericht des eferenten und nah manchen Aeußerungen der Vorredner möchte man glauben, daß die lon in ihrer Tätigkeit in den Pro- vinzen Posen und Westpreußen wahre Wunderwerke der Germanisie- rf geleistet hat; einer der Vorredner hn von einem „wahre Kulturwerk“. Ünd doch ist in der Denkschrift und in den Reden eine so weitgehende Kritik an der Tätigkeit der Ansiedlungskommisssion eübt worden, wie. ih sie gar niht vermöchte. Der Abg. von Kardors at sogar von dem „Fluch“ gesprochen der auf dieser Politik läge. (Widerspruch des Abg. von Kardorff) Die „Verlangsamung des empos* wird \{on deswegen eintreten, weil die Kommission lang? Zeit gebrauchen wird, die hier geäußerten Wünsche zu erfüllen. Be- treffs der Verschiebung in den Besißverhältnissen steht fest, daß 99 000 ha deutschen Grund und Bodens in die polnische Hand über- gegangen sind. Wenn die Ansiedlungskommission den Zwet hatte, die „Polnische Flut“ einzudämmen, dann hätte sie ihren Zweck vollstandig verfehlt. Als eine Folge der Ansiedlungspolitik muß ferner das Un- natürliche Steigen der Bodenpreise angesehen werden, Diese Er- scheinung übt einen tiefgehenden Einfluß auf die gesamten Grund- und Bodenverhältnisse aus, das haben die Vorredner schon genügend hervor- gehoben. Wenn die Polen vom Lande verdrängt werden, müssen sie, da fle doh O bleiben müssen, in die Städte ziehen, und sie machen dort den eutschen Handwerkern und Gewerbetreibenden die stärkste onkurrenz, wobei sie von ihren Landsleuten unterstüßt werden; die Deutschen sind dieser Konkurrenz nicht gewachsen, werden ihrerseits verdrängt und müssen den Wanderstab ergreifen. Also haben wir, auf dem Lande das Wachstum des Pen Grund «nd Bodens, in den Städten das Wachstum der po N Bevölkerung; in: beiden Fällen ist der Leidtragende der Deutsche. „Der Erfolg der Versuche, Arbeiter anzusiedeln, Arbeiterstellen zu begründen, ist ein kaum nennenswerter; ganze 432 A sind in der ganzen Zeit in zwei Provinzen angeseßt worden. ie Uneinigkeit im Genossenschaftswesen in diesen Gebieten ist eine weitere unerquidlihe Folge dieser Politik; diese Un- einigkeit der Genossenschafter kann das friedlihe Zusammenleben der Ansiedler in den Gemeinden doch nicht fördern, sondern wird und muß es beeinträchtigen, und das wird ole im Gemeindeleben die be- dauernswertesten S zurücklassen. So sicht man überall in Stadt und Land im Interesse des Deutschtums tief zu bedauernde Folgen dieser unglüflichen Politik. Unter den Ansiedlern, die überhaupt angeseßt wurden, sind katholische nur in verschwindender Anzahl vertreten. Diese Politik der andauernden A hat uns rund eine Milliarde L Geld gekostet; der wirtschaft Be Verlust wird noch über- troffen dur den ideellen. Mit solcher Politik entfernt man nur die Polen weiter von der deutschen Gesinnung, als sie es jemals vorher gewesen Le Der Versuch, sie wirtshaftlich zu unterdrücken, muß ja jeder Assimilierung radikal entgegenwirken. Wenn „Tegieren“ bor- aussehen heißt, dann kann man bei der Ao davon wirk- lih nicht sprehen. Jch frage die Regierung und die Freunde der Ostmarkenpolitik: wie denken Sie über die O wieweit wollen Sie mit der Politik noch gehen, wo wollen Sie eine Grenze ziehen? Wie weit wollen Sie für diese Zwee die Finanzkraft des preußischen - Volkes noch in O nehmen? Der Steuerzahler will einen C folg sehen; hier sieht er nur Mißerfolge. Könnten die Hunderte von Millionen niht nußbringender angelegt werden als in dieser erfolg- losen Ansiedlungspolitik? Beamte, Relikten, Altpensionäre, Kom- munen rufen den Staat um mehr Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse an; für alles das haben wir keine Mittel, da fehlt es; aber in den Ab- grund der Ostmarkenpolitik werden Hunderte und aber Hunderte von Millionen hinein geworfen und werden weiter hinein geworfen werden, Im Volke herrsht großer Unmut über diese Niesenaufwendungen. Wir stehen mit dieser Anschauung der Wirkungen dieser Politik keines- wegs allein, nur mögen und können viele mit dieser Anschauung nich ; hervortreten, weil sie fürchten müssen, sofort von der hafkatistishen Presse ans Kreuz geschlagen zu werden. (Zwischenruf des Abg, fis von Kardorff: Oh! Oh!) Na, E von Kardorff, dann kennen r | Ihre eigene Presse sehr Es uch im Herrenhause stehen b bedeutsame Stimmen auf unserer Seite, da sollten Sie doch endli einmal stußig werden. Ein Vorredner ‘hat das Enteignltf e recht als eine zweifelhafte Waffe bezeichnet, aber im selben Augenbl i hat er bedauert, daß es 8 bei vier kleinen Gütern angewendt! worden sei, und nicht bei größeren Herrschaften. Das ist eine egel tümliche Logik, der ih nicht zu folgen vermag. Was wollen Sie E eigentlih mit den polnisch \sprehenden Menschen mahen? Nirgen will man die Polen haben, auf dem Lande nicht und in den Städten nicht. Wollen Sie die leßten Qonltguruen aus dieser Politik ziehen und ihnen die Niederlassung in ganz Deutschland verbieten? Glauben Sie, daß die Polen dem Staate Preußen freiwillig den Nücken kehren werden? Ich glaube es nicht, Sie schaffen durch ihre Politik nur eine au fluktuierende Masse, die ganz Deutschland durchzieht, -und deren Ginfluß gewiß kein guter in Deutschland sein kann, denn Sie tragen ja duxch Ihre Politik den polnischen Heßern von Tag zu Tag neue Nahrung zu. Bei dem leicht erregbaren und beweglichen Temperament der Polen liegt auch die Gefahr nahe, daß diese Elemente dazu bei-

tragen, die Zahl der Sozialdemokraten zu vermehren. Das zeigen die Ziffern der MNeichstagswahlen. Die Zahl dil : E en ozialdemokraten nimmt von Jahr

Preuß E D (b: y i en und in Deuts? and ge Die polnische Bevölkerung i 934 Mil- lionen im Jahre 1892 auf 3% Millionen im Jábre 1910 ace Das ist bei der heutigen Klage über den Geburtenrückgang in Deutsch- land nur_ein gutes Zeichen für die polnische Bevölkerun wollen Sie die allerleßte Konsequenz ziehen und fi 9 Bevölkerung einen numerus clausus festseßgen?

S das, was Sie bei den Deutschen bekämpfen und bedauern, ei den Polen fördern. Auf diese idersprüche in der Polenpo iti

muß man aufmerksam machen ; eyn ist. Es sind Fragen, an E A, es Ihnen auch nit ange

ì ihtiger Erw klaren wortung das Volk und di, eien ei ¿gund uns Politik ‘nicht billigen kön! Parteien ein Interesse haben, we er Regierung eine gan 5 Wie denken Sie sie die Zukunft dieses nie Antwort alf ? on Kar 0 hat, von der Verhebung der P durch di olnijcen Geist uen gesprochen. Soweit eine solche wirklich borbanden ist, verur N ilen O aufs allerschärfste. Wix bébauerá die Angriffe, 2E Deuischta ita ASEN N Presse und in Versammlungen gegen as timmen baf ag eer erden, aber wir Fönnen nit danut Uber E (ee a wegen seiner Leichtgläubigfeit diese f : CICBI le. al 1 Polen cure tpr rwlrdigermweise auf die fe Meligiosität ber teil!) Sr Fab: O (Zuruf des Abg. von Kardorff: Im Geg VitheBeng N, le tiefe Religiosität gelobt und haben im : N | läubigkeit auf die Rec Leihtalkubigkeit bebaut, Die L bars Vorgehen. (Widerspuucs de Wbt it 1 n O ¿ . «bon Kardotff.) Zegel T mir das Skenogramm ( bg, von Kardorff Werde E tun Wet habe mir die Sache R werde ih das gern A abet L t der Polen sprechen, so achten Sie lieber al viel nügen durch die Costa E würde dem | ta / Woronimenbe: sein als die Beobachtung der hin und wieder viellei{! tothringen i Lerbeßung durch polnische Geistliche. Für Elsaß“ E Ale ist das Wort gesprochen worden, man müsse das L Rezopt H E und Geduld regieren. Geduld bringt Nosen. Diese alle jo mi, le 1 auch für die Ostmark empfehlen. Sie sind do dütdbr le 1ch von der raft des deutschen Gedankens voll und gann ungen. Denken Sie daran, daß die Erzeugungsmarke an eils j

Daten, „made in Germany“, durch die man die beutshen Waren" j O A zu A C jehlung auf dem S f Be

. erinnern uns mi olz an den Befehl des briti fehlöhabers; die Deutschen vor die ront. Die deutsche Wi e i g unzt in der ganzen Welt, und die \tudierende Jugend des Ausla / Pas an unsere Hochschulen. Deutsche? Techniker werden im nd ande gesucht, um überall die fopscritte der deutschen Kulklur L 1 enif zu vermitteln. Ueberall in der Welt seßt sich der Deu he

durch, Er findet seinen Weg. Deutsche Jutelligenz und deu

ch meine, Sozialdemokraten haben wir in land gerade genug.

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