1914 / 184 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

oder weibliche Arbeitkr

selbst ist nicht geglückt. Die. Truppen stehen vor der Festung in Fühlung mit dem Gegner. Natürlih wird die gesamte Presse des feindlichen Auslandes diese Unternehmung, die auf den Gang der großen Operationen ohne jeden Einfluß ist, zu einer Niederlage stempeln. Für uns ist sie nur eine in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Tat und ein Beweis für die todesmutige Angriffslust unserer Truppen.

London, 6. August. (W. T. B) Der deutsche Dampfer „Dryand“ ist mit 7 Mann Besazung im Kanal bei Manchester zurückgehalten worden.

London, 6. August. (W. T. B.) Wie Lloyds aus Liverpool gemeldet wird, wurde dort der dänische Dampfer „Zens Bang“, der gestern aus Stettin, für Manchester be- stimmt, im Mersey eintraf, von den Behörden angehalten. Militär ergriff von dem Dampfer Besiß. Das Schiff liegt jeßt im Mersey vor Anker.

_ Paris, 6. August. (W. T. B.) Jm Schwarzen Meer ist ein österreihischer Dampfer beshlagnahmt worden.

Wohlfahrtspfslege.

Die „Zentralmelde- und -auskunftsstelle vom Roten Kreuz“ ist gestern, am 5. Mobilmachungstage, Nachmittaas 2 Uhr, im Neichstagsgebäude (Eingang Portal 1V, Sommerstraße) eröffnet und von Tausenden von Personen aller Stände und Berufe aufgesuht worden. Es wurden allgemeine Auskünfte über den freiwilligen Hilfs- dienst und das dazu erforderlihe Personal und Material erteilt. Allen sich Meldenden wurden vorbereitete Fragebogen ausgehändigt. Aus diesem Fragebogen sind die Grundsäße der freiwilligen Kriegs- kranken- und Kriegswohlfahrtepflege ersichtlih, und jeder kann zu Hause mit seinen Angehörigen in aller Ruhe überlegen, ob er stch zur Verfügung stellen kann, welhe Fähigkeiten er besißt und für welhe Verwendung er dementsprehend in dem großen Betriebe des freiwilligen Volksaufgebots in Ausficht genommen werden kann. Die Dienslstunden der „Zentral- melde- und «ausfkunftéstelle* sind bis auf weiteres täalih von 9 bis 12 und von 3 bis 5 Uhr. In diesen Dienststunden werden die aus- gefüllten Fragebogen entgegengenommen. Die Zusendung dur die Post an die auf dem Fragebogen rechts oben ersihtlihe Adresse ist zulässig, Für das bexeits vorgebildete Personal mit Au3weis- papieren ist eine Annahmestelle im Neichstagëgebäude (Eingang Portal V, Hinder sinstraße) eröffnet worden. Bescheid auf die Anmeldungen wird baldigst s\{riftliG gegeben. Güöundsäßlih set in dieser Hinsicht schon jeßt mitgeteilt, daß alle zu irgendeiner Verwendung brauchbaren Krätte in kurzer Zeit zu entsprechenden Kursen in der freiwilligen Krankenpflege einberufen werden. Die Leitung der „Zentralmelde- und -auskunftsstelle“ bittet im Hinblick darauf, daß in der Stelle eine aroße Menge von Arbeit zu bewälti-

Pünklibteit, Verkehr mit der Stelle um größte Ordnung, Ruhe und

Die der Berliner Vereinigung angebörigen hiesigen großen Banken und Bankfirmen haben beschlossen, größere Geld- beträge fowohl für die Pflege der Kranken und Verwundeten als auch zur Fürsorge für die zurücckgebliebenen Familien der zum Heeresdiensle Cinberufenen zur Ver figuna zu stellen, und haben diese Beträge dem Zent:alkomitce der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz zur Verwendung für das gesamte Deutsche Reich überwiesen.

imer a E

Der Deutsche und Oesterreihische Alpenvérein hat, wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, besd&:lossen, dem Noten

Kreuz für das Deutsche Reich 10 000 (6 ü Ti - falls 10 000 Kronen zu überweisen. tg ehen

Die Firma I. E. Stroschein, chemishe Fabrik, Berlin, hat weil infolge der englischen Kriegserklärung und B A gebenden Cxportbebinderung leider eine Anzahl von Arbeiterinnen im Betriebe beshäftigungslos geworden ist, be- \{lofsen, allen denjenigen Arbeiterinnen, welhe nah ihrer Entlassung Arbeit auf dem Lande nehmen, nicht nur spätere Wiedereinstellung zu versprehen, sondern ihnen auch für jede Woche der durch den Amtsvorsteher, Ortsschulzen oder Gemeinde- vorsteher besheinigten Betätigung in der Landwirtschaft je 409% des bisher bezogenen Woche nloh nes zu ¿ablen Dieses patriotische Verfahren kann im Interesse der deutshen Landwirtschaft als sehr gecignet erachtet und die angeordrete Maßregel auch weiteren induslziellen Kreisen zur Nachahmung empfohlen werden.

Errihtung einer Zentralstelle für Arbeitsyermittilung

in Berlin.

Der Verband märkischer Arbeitsnahweise teilt mit: Andauernd erscheinen Plakate und Aufrufe, in denen Arbeilsubende aufgefordert werden, si an irgend einer Stelle zu melden. Mit Rücksicht auf die große Zahl Arbeitsloser sollte gerade jeßt hiervon Abstand ge- nommen werden; zahlreiche Arbeitslose wenden fich nämlich immer wieter an diese Adressen, verlieren Zeit und Geld, um zu erfahren, daß die offenen Stellen bereits J besekt worden sind. Wer männliche

[rheitéfräste ut, sollte dies sofort telepbonisch oder \chriftlih der mit Rüclsiht auf die gegenwärtige Lage beim Zentral- arbettösnahweis begründeten Zentralstelle, Gormannstraße 13 (Tel.-Amt Norden 3791/97), wmitteilen. Die Zenirale steht mit den übrigen öffentlichen Arbeitsnachweisen Groß Berlins soroie mit allen größeren Arbeitsnahweisen der Arbeitgeber-, der Arbeitnehmeiverbände und sonstiger Vereine-in enger Verbindung.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Eine ausgedehnte Pockenepidemie bat im Jahre 1913 in Australîen geherrsht. In dem Staale Neusüdwales kam fie zuerst in Sydney zum Ausbruch und hat angeblich 1074 Erkrankungen ohne Todetfall (?) verursacht. In dem Staate Neuseeland nahm sie ihren Ausgangs- punkt von Auckland und hat angeblich 1047 .Erkran- fungen mit 27 (?) Todesfällen zur Folge gehabt. In beiden Staaten erfolgte die Einschlevpung der Seuche auf dem See- wege. Die Schuld an der epidemischen Ausbreitung der Seuche trägt die mangelhafte Schußpockengeseßgebung Australiens. Im Staate Neusüdwales gibt es kein Impsgesey. Im Staate Neuseeland Ut allerdings die Schußpockenimpfung geseplich vorgeschrieben, abec sie ist dur die Einführung der Gewissenskiausel nach englischem Muster tatsächlich außer Wirksamkeit geseßt. Außer in Neuseeland ist die englische (Gewissentklaufel auch in dem Staate Südaustralien eingeführt. Die traurige Wirkung der Gewissensklausel mag für diejenigen eux Warnung sein, die bemühr sind, auh-im Deutschen Neiche die aus- gezeihneten Wirkungen des Impfgeseßes vom 8. April 1874 illusoris{h zu machen. Wie bei jeder Potenepidemie zeigte ih auch bei der australischen on 1913, daß sich die Bevölkerung s{arenweise zur Impfung drängt, wenn die Pocken ausbrechen. In Sydney wurden in kurzer Zett 300 000 Notimpfungen ausgeführt, in dem übrigen Neusüdwales 100 000, und in Auckland und Umgebung belief \ich ihre Zahl auf méhr als 200 000. Diesen Impfungen ist das Er!öschen der Epidemie zu danken. Zu bemerken ist s{ließlich, daß die Zahlen der Todesfälle offensichtlih viel zu niedrig angegeben {ind; denn

1074 Erkrankungen ohne Todesfall (Neusüdwales) sind noch niemals bet einer Pokenepidemie vorgekommen, und auch 27 Todesfälle bei 1047 Erkrankungen (Neuseeland) bedeuten eine abnorm geringe Sterblichkeit.

Verkehrswesen.

Bis auf weiteres sind mangels Beförderungsgelegenheiten von der Annahme bei den deutschen Postanstalten ausgeschlossen:

Wertbriefe und Kästchen mit Wertangabe nah sämtlichen deutschen Schußgebieten sowie den deutschen Postanstalten im Auslande, ferner nah Aegypten, Aethiopien, Brasilien, Bulgarien, China, den dänischen Antillen, Frankreich nebst Kolonien und den französischen Postanstalten im Auslande, Griechenland, Großbritannien und Jrland nebst Kolonien und den britischen Postanstalten im Auslande, Japan, Montenegro, Portugal nebst Kolonien, Rumänien, Rußland nebst Finnland

und den russishen Postanstalten im Auslande, Serbien, Spanien, Tunis und der Türkei

sowie Postsendungen jeder Art nah Frankreich und Groß- britannien nebst ihren Kolonien, nah dem europäischen und asiatishen Rußland, nah Westafrika ausgenommen die spanischen und portugiesischen Besißungen, Belgisch-Kongo und die Orte Jkelemba Mbaiki, Molundu, Ngoila (Soufflay) und Nola in Kamerun —, nach allen deutshen Schußgebieten Ga en Kiautschou, Samoa und die vorgenannten Orte

in Kamerun —, nah Arabien, Persien, Afghanistan und Be- ludschistan.

Fahrplan über Züge für Lebensmittel von Posen— Frankfurt a. O.—Berlin vom 8, August 1914 ab.

as Posen ab. «e» 1248 De Posentah aa ees! e 128 Königëwusterhausen . . - . 6242 Königswusterhausen. . . . 634 Niedershöneweide . - « - - 743 Niederschöneweide . . . « . 713

Berlin, Görlißer Bf... « 84 - Zug b fällt am 13. August aus. Berlin, den 5. August 1914. Königliche Linien-Kommandantur M.

Theater und Musik.

In den Dienst des Roten Kreuzes stellt h auh das Schillertheater Charlottenburg. Die Direktion“ hat be- schlossen, die - gesamte Bruttoeinnahme der ersten Vorst:llung am 13. August dem Roten Kreuz zu überweisen. Die Eröffnungs- vorstellung bringt Kleists vaterländishes Schauspiel, „Prinz Friedrich von Homburg“.

Berlin, Görliger Bf... . 8

Mannigfaltiges, Berlin, 7. August 1914.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat „W. T. B.* zujolge fünftausend Mark als vorläufige Gabe E die Zwecke des Vaterländishen Frauen - Vereins estimmt.

Die gestrige außerordentlihe Sizung der Stadt- verordneten, die sih mit den durch den Krieg gebotenen Vorlagen zur Nahrungsmittelyersorgun Berlins und zur Unterstüßung der Familienangehörigen der im Felde stehenden Krieaer zu beschäftigen hatte, gestaltete fich zu einer vaterländischen Kundgebung, die sih dur das einmütige Zusammenstehen aller, ohne Unterschied der Partei, denen der leßten Tage würdig anrethte. Der Stadtverordneten- vorsteher Miche let eröffnete die Sißzung mit folgenden Worten: „Meine Herren! Tief bewegt, aber ebenso entrüstet über die Gr- eignifse der leßten Woche finden wtr uns heute zusammen. Angesihts der überaus fritishen Lage, in die wir gedrängt worden sind durch den s{hamlosen Wortbruch unseres Nachbarn im Diten wie im Westen des- Deutschen Reiches, der den Katser {ließli zwang, unter Zustimmung des Reichstages das Schwert zu ziehen zur Verteidigung des Vaterlandes, war ih verpflichtet, heute eine Sißung etnzuberufen. Es ist mir ungeheuer \{chwec, in dieser ernsten Stunde meinen Worten Schranken aufzuerlegen. Ich kann aber nur wieder- bolea, was in unserer Nachbarstadt gestern gesagt worden ist: Worte haben jeßt keinen Wert, jeßt heißt es Taten zu volbringen! Wir müssen Zeugnis ablegen von dem unversiegbaren Opfer- mut und der festen Entschlossenheit unserer Bürgerschaft, die bisher in ähnlichen Fällen noch nie versagt hat. Sie wird au jeßt nit versagen! Ümsomehr, als auch das perfide Alvion unseren Feinden Rußland und Frankreich zu Hilfe eilt.“ Die Worte des Vorstehers wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Nach Einführung des neugewählten Mitglieds der Versammlung Stadtv. Barthelmann stellte der Vorsteher zunächst die Magtstratsyo: lage über die Bewilligung eines Kredits in Höhe von sechs Millionen Mark zur Beschaffung von Mehl, Brot- getreide und anderen Nahrungsmitteln zur Beratung. Die Vorlage wurde durch den Oberbürgermeister Wermuth mit nachstehender Rede begründet : „Die. Vorlagen des heutigen Tages suchen das zu erfüllen, was eine große Zeit von den Gemeinden verlangt. Berlins waffenfähige Männer rüden ins Feld. Wir ältere wollen den Kriegern die Sorge für Wetb und Kind abnehmen, damit sie freudig ausrücken können. Für die Siadt bedeutet das bis zum Ende dieses Jahres eine Ausgabe von vier bis fünf Millionen Mark. Auch als Arbeitgeberin wird die Stadt Berlin für die bedürftigen Familien einzutreten si niht nehmen lassen. Mit uns arbeitet - die freie Liebestätigkeit, die in Strômen fließen zu lassen ganz Berlin und jeder Bürger auf .das dringendste aufgerufen ist. Alle fret- willigen Beiträge weiden der Stadthauptkasse zugeführt werden. Das Ziel unserer Sritte ist, die zurückbletbenden Angehörigen ebenso aus, zustatten, als wenn der Ernährer am Plage wäre. Auch die Mobil, machung bringt eine Hemmung mit .\\ch für die Zuströmung nah Berlin und dadurch für die Versorgung mit den wichtigsten Lebens- mitteln wie das Brot. Wir haben uns vorgesehen und Mehl und Getreide in unferen Bereich gebracht, so viel nur trgend zu er- halten war. Wir irachten danach, fortgeseßt noh mehr dieser Lebensmittel zu erbalten. Auch für die Unterbringung unserer Truppen, für die Verpflegung Und für den Trantport haben wir die Geldmittel

unserer Sbadt flüssig und stark zu erhalten. Das können wir! beraangêstage

Unsere Finanzen \find dur die Unruhen der jüngsten Ue unerschüttert E, Jett, wo an Stelle der Erregung die feste Entschlossenheit getreten ist, - beginnt bereits wieder ein Rüdcfluß nach der Stadt. Meine Herren! Die heutigen An- forderungen werden nicht die lehten fein!

Sie gestelit werten müssen.

Um den Sieg zu erkämpfen, deutsche Volk das Tiefste und Beste aus sich berausbolen. wad t hat Unser Anteil sind die Opfer in Hilfsbereitshaft, in Beschränkung und

Entbehrung. Wir wißen uns eines Herzens, fie freudig dem Vater- lande zu bringen!" Zu der Vorlage selbst nahm enaus das Wort. Der Vorsteher stellte unter stürmishem Beifall die einstimmige Annahme der Vorlage fest. Es folgte die Vorlage über die Aus- führung des Geseßes vom 28. Februar 1888, beir. die Unterstügung von Familien in den Dienst eingetretener Mann- schaften bei Mobilmahungen usw. Der Magisirat hat [9e Vorlage entsprehend dem Reichsgeseß vom 4. August d. I. n einem Punkte geändert und bat, beschließen zu wollen, daß auch die unchelihen Kinder, wenn die hiecfür gegebenen Voraussetzungen der Novelle vorliegen, in gleicher Weise wie die ehelichen Kinter unterstüßt werden. Auch diefe Vorlage wurde ohne Erörterung ein-

stimmig angenommen. Ebenso stimmte die Va:samml weitere Erörterung der Vorlage, betr. die in Grün ene

Es werden weitere an

Kriegsleistungsgeseßes vom 13, Juni 1873 der Stadkb- gemeinde erwahsenden Ausgaben, B einem vorgeschlagenen Zusay zum Drtéstatut, betr. die Leistungen von Natural, quartier usw. zu. Die Tagesordnung war damit erledig!. Hierauf nahm der Stadtverordnetenvorsteher Michel et zu folgende Ansprache nohmals das Wort: „Ich schließe die Sihung, die dent- würdigste, die die Stadtverordnetenversammlung je erlebt hat. Die Sigung hat den \chönsten Beweis dafür geliefert, daß, wenn es si um das Wohl und Wehe des Vaterlandes handelt, die gesamte Bürgerschaft einmütig zusammensteht, und daß sie ih den Spruch unseres großen Dichters Schiller zu eigen macht: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, Jn keiner Not uns trennen und Gefahr!“ Meine Herren! Wir begleiten mit heißem Gebet und mit den innigsten Segenswünschen unseren Kaiser, der fh in dieser Zeit als wahrer aufrichtigster Friedensfürst erwiesen hat. Gleichzeitig begleiten wir mit den gleihen Segenswünschen unser braves, tapferes Heer und die Marine. Wir werden mit vollen Händen fürsorgend wirken für die zurückbleibenden Frauen und Kinder unserer Krieger. Möge ein gütiges Geschick waltea über Kaiser, Volk und Vaterland !" Nah Herm zündenden Schlußwort des Vor- stehers, das die Versammlung stehend angehört hatte, erscholl noche- mals stürmischer, langandauernder Beifall des ganzen Hauses.

Das Lessingmuseum im Nicolai-Körner-Haufst! Brüderstr, 13, aus dem 1814 „Lever und Schwert“ hervorging, ist täglih von 11—1 Uhr bei fretem Eintritt geöffnet. Die zahlreichen vaterländischen Crinnerungen an die große Zeit vor 100 Jahren, die in den Körnerzimmern vereinigt sind, erweckden gerade in diesen Tagen besondere Teilnahme, u. a. das auf den Einzug der Sieger und die Wiederenthüllung der Viktoria auf dem Brandenburger Tor am 7. August 1814 von Meyerbeer komponierte Lied.

Der Verein „Seemanns-Erholungsheim* hat sein in Klein Machnow bet Berlin gelegenes Seemannserholungs- heim „Kaiser Wilhelm- und Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung“ zur Aufnahme von Verwundeten und Erholungsbedürftigen, “die der Kaiserlichen Marine angehören, zur Verfügung gestellt.

Cöln, 7. August. (W. T. B,) Prinz Max von Sawhsen, der in Côln G PEeIor am Priesterseminar tätig ist, stellte #ich sofort nah der Mobilmachung als Feldgetstl icher dem Militär- fommando zur Verfügung.

Kiel, 6. August. (W. T. B.) Jhre Königliche Hoheit /

die Frau Prinzessin Heinrih von Preußen hat für die

Zwedlke des Roten Kreuzes in der Provinz Schleswig-Holstein

zehntausend Mark überwiesen.

Mes, 6. Augusl. (W. T. B.) Als Beweis für das zunehmend® Vertrauen in die Sicherheit der-Sparkassengelder und für das Ver- trauen auf die Schlagfertigkeit unseres Heeres gibt der Bürgermeister bekannt, daß die Sparka] seneinlagen bedeutend zugenommen baben und in den legten beiden Tagen 110000 6 betrugen. Die „Meyer Zeitung® heht die vorbildlihe Art hervor, wle in diesen schweren Stunden die alteinheimische lothringische Be- völkerung der Wehrpflicht nahkam. So war die Stimmung einer fast aus\{ließlich aus Ginheimischen zusammengeseßten Reserve- und Landwehrformation die denkbar beste obne jede mißmutige Viene- Ferner wtrd dem Blatt von verschiedenen Seiten mitgeteilt, daß die

Lena Lothringer auf jedem Posten ihre Pfliht und Schuldig- eit tun. \

München, 6. August. (W. T. E Ihre Majestäten der König und die Königin haben Sammlungen für die Ver-

wundetenfürsorge. und für die Angehörigensürsorge dur E

Spenden von je 10000 #4 eröffnet.

Bad Berka (Thüringen), 6. August. (W. T. B.) - Der Vor- stand der Ortskrankenkasse für das Buchdruägewerve in Berlin hat beschlossen, das Genesungsheim in Bad Berka für die Mit- glieder zu {ließen und es dem Roten Kreuz zur Pflege Ver- wundeter zur Verfügung zu stellen. Das Heim liegt im Flmtale an der Bahn Berka— Kranichfeld. Jn Frage kommen etwa 100 Betten. 1 :

St. Petersburg (über Kopenhagen), 6. August. (W. T. B) Daz Gebäude der Deutschen Botschaft M G2 Mae wüster Ausschreitungen gewesen. Es wurde & ßerlih beshävigt und im Innern zum Teil geplündert. Die Volksmenge soll durch unwahre Nachrichten über rüsihtslose Behandlung der Zarin-Mutter und des Großfürsten Konstantin auf deutshem Boden aufgereizt worden sein, Die Polizei verhaftete gegen hundert an den Aus-

Sen beteiligte Personen, die dem Kriegsgerichte zugeführt erden.

Nach Shluß der Redaktion eingegangene E Depeschen. | e erlin, 7. August. (W. T. B.) Das Delegram des R deten e O eiden Botschafter in Paris vom 3. August, 1,05 Nachmittags, in dem Freiherr von Schoen den Auftrag erhielt, infolge des Einbruchs fran- ösisher Truppen auf deutsches Gebiet der französischen Regie-

rung zu erklären, daß Deutschland sich durch die französischen *

Angriffe in Kriegszustand verseßt sehe, ist in Paris vielleicht absichtlih verstümmelt eingegangen, sodaß es

in vielen Punkten unverständlich blieb. Gleichwohl hat der

Kaiserliche Botschafter in richtiger Erkenntnis der Lage eine Erklärung abgegeben, die im wesentlihen dem Austrag ent spricht. Der Auftrag lautete folgendermaßen :

Berlin, den 3. August 1,05 p. m. Deutse Truppen hatten

bis jeßt Befehl, franzöfishe Grenze strengstens zu respek-

tieren und diesen überall strikt befolgt. Dagegen baben troß Zusicherung der Zehnkilometerzone französfishe Truppen [{chon gestern. die deutsche Grenze bei Altmünsterol und auf Ge- bings\lraße in Vogesen überschritten und stehen noch auf deutschen! Gebiet. Ein französischer Flieger, der belgish2s Gebiet über- flogen haben muß, wurde bei dem Versuch, die Eisenbahn bet Wesel zu zerstören, \{chon gestern herabgeshossen. Mehrere andere französische Klugzeuge find gestern über dem Cifelgebiei zwetfel8- sret festgestellt. Auch diese müssen belgishes Gebiet überflogen haben- Gestern warfen französische Flieger Bomben auf Bahnen bei Karlsruhe und Nürnberg. Frankreich hat uns somit in Kriegszustand versetzt. Bitte Guere Crzellenz vorstebendes heute nomitiag 6 Uhr dortiger Ne- gierung mitzuteilen, / Ihre Pässe zu fordern und nah Uêbergabe der Geschäfte an die Amerikanische Botschaft abzureisen.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

M M A

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: Verantwortlicher Redakteur:

Direkior Dr. T yrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (I. V. : Koye) in Berlin, Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (eins{ließlih Warenzeichenbeilage Nr. 72A u, 72B):