1879 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 May 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Feuerw. Offiz. zur Geschoßfabrik, in den etatém. Stand des 2. Feld- Art. Regts., Frhr. v. Lerchenfeld-Aham, Sec. Lt. vom 5. Inf. Regt., zum 1. Inf. Regt., Kor te, Sec. Lt. vom 8. Inf. Regt., zum 2. Inf. Regt., Bes nar d, Sec. Lt. vom 3. Feld-Art. Regt., zum 1. Fuß-Art. Regt., Paraquin, Sec. Lt. vom 4. Feld-Art. Regt, v. Delhafen, Sec. Lt. vom 2. Feld-Art. Regt., Beide zum 2. Fuß-Art. Regt., Grieb, Zeug-Lt. vom Haupt L boratorium, zu den Art. Werkstätten, verseßt. Martin, Oberst, beauftragt mit der

ührung des 16. Inf. Regts, Eppler, Oberst, beauftragt mit der Ateund des 17. Inf. Regts., zu Regts. Commdrs,, Meier, Haupt- mann a. D., unter Reaktivirung mit dem früheren Rang und Stellung à la suite des 10. Inf. Negts., zum Plaßmajor der Festung Germersheim, v. Spreither, Pr. Lt. z. D., bisher dem Depot des 4. Inf. Regts. zur Diensftleist. zugetheilt, unter Reaktivirung mit dem frühe- ren Rang und Stellung à la suite des 5. Inf. Regts. zum Adjut. bei der Kommandantur der Haupt- und Residenzstadt München er- nannt. Die bisher in der Art. und Ing. Schule kommandirten außeretatsm. Sec. Lts. Baumann, Hailer, vom 3. Feld-Art. Regt., Märklstetter, Herrmann, sämmtlih im 1. Feld-Art. Regt., Baumann, Scanzoni v. Lichtenfels, Rock, Clar- mann v. Clarenau, Bürckstümmer, im 2. Feld-Art. Regt., Byschl, Habersack, Hüther, Hartmann, im 3. Feld-Art.

Regiment, Randebrock, Schilffahrt, Riezler, Dam- boer, im 4. Feld - Artillerie - Regiment, zu etatsmäßigen Sec. L1s. ernannt. Die Pr. Ltis.1 Leeb, im 8, Inf: Reat.

v Stolhammern, vom 12. Inf. Regt. im 10/7 Inf. Regt., Schneidevr, im 15. Inf. Regt,ck Ulrich, vom 15. Inf. Regt. im 4. Jäger-Bat., sämmtlich als Comp. Chefs, Frhr. v. Horn, ä la suite des 1. Inf. Regts. und Adjut. beim Gen. Kommdo. des I. Artaeecorps, Frhr. von und zu der Tann-Rathsamhausen, à la suite des 2. Inf. Regts. und Adjut. bei der 2. Inf. Brig, Horadam, vom 1. Chev. Regt. im 2. Ulan. Regt., Frhr. v. Berhem, vcm 4. Chev. Regt. im 5. Chev. Negt., beide als Escadr. Chefs, Frhr. v. Seckendorff-Aberdar, Überzähl. im 1. Ulan. Regt., Stinglwagner, Bösmiller, vom 1. Fuß-Art. Regt., als Comp. Chef im 2. Fuß-Art. Regt., Dillman n, A la gnite des 3, Feld-Art. Regts., unter Ernennung zum Unterdirektor der Geshüßgießerei, Ruß, überzähl. im 3. Feld-Art. Regt. zu Haupts- leuten (Rittmeistern) befördert. Die Sec Lts.: v. Wa lter, kom- mandirt zur Kriegsschule, im 1. Inf. Regt., Staudinger, im 2. Inf. Regt., Degelmann, im 7. Inf. Rezt.,, Herzing, kommdrt. zur Kriegsakademie, im 14. Inf. Regt., Fux, im 16. Inf. Regt., Dingler, im 2. {weren Reiter-Reat., Schreiber, kommdrt. zur Kriegsakademie, im 5. Chev. Regt, Schmalz, im 1. Fuß-Art. Regt, zu Pr. Lts. befördert. Marabini, Hauptm. z. D, verwendet beim Landw. Bez. Nürnberg, Michell, Hauptm. 4D, verwendet bet der 2. Ingen. Direktion, als Majors carakterisirt. :

Im Beurlaubtenstande. 26. April. Die Offize. des Beurlaubtenstandes: Halenke, Pr. Lt. vom 16. Inf. Regt., zum 4. Inf. Regt, Schmidt, Pr. Lt. vom 6. Inf. Regt., zum 9 Inf. E Fickel, Sec, Lt. vom 17, Inf. Regt.,, zum 11. Inf. Regt, Edckstein, Sec. Lt. vom 3. Juf. Regt., zum 12. Inf. Regt, Geys, Sec. vom _ 1. Feld - Art. Regt,, zum 2. Feld - Art. Regt. verseßt. Wurm, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes im 6. Juf. Regt., zum Pr. Lt. befördert.

Abschiedsbewilligungen. JmaktivenHeere. 26. April Graf v. Joner-Tettenweiß, Oberst a. D.,, als Gen. Major, Gemmingen Frhr. v. Massenbach, Hauptm. a, D,, Tretel, Rittm. a. D., als Majors, Frhr. v. Cihthal, Pr. Lt. à la suits f. E., unter Verseßung zu den Offizieren a. D., mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 4. Chev. Regte. als Rittm. charakterisirt. Smidt, Pr. Lt. a. D., zur Disposition gestellt. v. Winckhler, A und Plaßmajor der Festung Germersheim, Martin,

eug-Pr. Lt. von den Art. Werkstätten, Weig, Sec. Lieut. z. D,, diesem unter Verleihung des Anspruchs auf Anstellung im Militär- Verwaltungs-Dienst, der nahgesuhte Abschied mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform bewilligt. Ritter v. Grundn L, Sec. Lt. z. D., unter Verleihung des Charakters als Pr. Lt., mit Penf. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 3. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König haben den Plan, bereits gestern wieder in Berlin einzutreffen, aufgeben müssen, ‘und werden wegen einer Erkältung, die sch in Heiserkeit zeigt, den Aufenthalt in Wiesbaden um einige Tage zu verlängern genöthigt sein.

Wie „W. T. B.“ aus Wiesbaden meldet, hatten gestern der Schloßhauptmann Graf Matuschka und der Sanitäts- Rath Friedmann Einladungen zum Diner erhalten.

Se. Majestät nehmer täglih die Vorträge des Hofmar- shalls Grafen von Perponcher entgegen und arbeiten ab- weselnd mit den Chefs des Civil- und des Militärkabinets und zeitweilig mit dem Vertreter des Auswärtigen Amtes.

_— Der Bundesrath, sowie der Ausschuß desselben für GJustizwesen hielten heute Sißungen.

Der Sdglußbericht über die gestrige Sißu ng des Reichstags befindet sih in der Erfien Beilage.

Jn der heutigen (37.)Sißung des Ne:chstag:8, welcher der Präsident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Brn und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundes- rath und Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Prä- sident mit, daß zwei Schreiben von den Abgg. von Forcade de Biaix und Dr. Dreyer eingegangen seien, betreffend die Frage, ob durch ihre Ernennung zu Reichsgerichts-Räthen vom 1. Oktober 1879 ab ihr Mandat schon jeßt erloschen sei. Die Schreiben gingen an die Geschäftsordnungs-Kommission.

Darauf seßte das Haus die erste Berathung des Geseß- entwurfs, betreffend den Zolltarif des deutschen Zoll- ree fort. Zunächst ergriff das Wort der Abg. Reichen- perger (OVlpe) und führte aus, daß es si bei dieser Vorlage allerdings um Jnteressen handele, aber um die Jnteressen der Gesammtheit, die aus den Interessen der Einzelnen sich zu- jammenseßten. Selbst wenn die Theorie der Handelsfreiheit an sich rihtig wäre, könnte man sich nicht mit der passiven Handelsfreiheit allein begnügen, wenn die aktive den Deulschen von anderen Ländern beschränkt werde. Letztere könnte eventuell nur durch Zölle erzwungen werden. Aber in dieser so über- aus s{wierigen Frage dürfe man si überhaupt nicht von Dok- trinéen leiten lassen. Abgesehen von denjenigen deutschen ndustrien, die noch {wah und mit dem Auslande noch nit konkurrenz- fähig seien, und damit sie niht von der übermächtigen aus- ländischen ‘Konkurrenz erdrückt würden, in Deutschland geschüßt werden müßten, seien auch diejenigen der Jndustriebranchen Deutschlands, die Jeßt mit dem Auslande fkonkurrenzfähig? seien, in ihrer Existenz nicht gesihert, wenn das Ausland durch seine Zollmaßregeln den Export derselben vernichten könne. Der Redner legte sodann ausführlich dar, wie aller- dings jeßt für die übermähtige englische Industrie der Frei- handel günstig sei, daß aber in früheren Perioden, als

in England die Jndustrie s{wächer gewesen sei, man dort fkeineswegs dem Freihandelsprinzip gehuldigt habe. Die freihändlerishe Aera habe in Deutschland au zu der unsoliden Wirthschaft der Aktiengesellshasten geführt. Es sei jeßt die Aufgabe der Gesehgebung, eine Umwand-

lung in der finanziellen Wirthschaft des Volkes herbei- uführen. Die deutsche Jndustrie habe sich unter der Herr- {baft eines mäßigen Schutzollsystems, wie es vor der jeßigen

freihändlerischen Periode bestanden habe, sehr gut entwielt. Wenn man jeßt wieder zu dem alten guten System zurüdkehre, so werde auch ein gleiches Re;ultat sich ergeben. Namentlich werde die jeht shwer darniederliegende, aber äußerst wichtige Eisen- industrie sih auf den ihr gebührenden Standpunkt im Welt- handel erheben. Habe doch der Eisenexport des schußtzöll- nerischen Frankreih nach Jtalien bedeutend zugenommen, während der Eisenexport des freihändlerischen England dorthin in gleihem Maße abgenommen habe. Diese und noch andere vater- ländische Jndustrien zu hüten, werde die hohe Aufgabe dieses Hauses jeßt sein.

Der Abg. Dr. Bamberger wies im Eingange seiner Rede auf die Wandlung in den Ansichten des Reichskanzlers hin, worin ihm schnell die öffentlihe Meinung gefolgt sei. Der Reichs- kanzler habe früher den Vorwurf erhoben, die deutshe Gesehgebung arbeite zu {nell, und jeßi eve er selbst Anlaß dazu. Die noh zur Disposition stehende Zeit genüge fkeines- wegs zur gründlichen Lösung der vorliegenden Aufgaben selbst bei gewissenhaftester Arbeit. Er ziehe deshalb prinzipaliter die Plenarberathung vor. Es liege hier der unlöslihe Wider- spruch vor, daß man einerseits das Volk für finanziell leidend erkläre und auf der andern Seite ihm größere Lasten auf- lege. Man suche hierfür die verschiedensten Erklärungen. Der Reichskanzler errege mit seiner Finanzpolitik im Volke Hoffnungen, die nie in Erfüllung gehen könnten. Das sei nament- lih in diesem Zeitalter des wachsenden Sozialismus sehr ge- fährlih. Das bisherige Verfahren des Reichskanzlers in der wirthschaftlihen Frage sei allerdings äußerst geschickt; diese Geschicklichkeit, die so glückbringend für Deutschland auf dem Gebiete der auswärtigen Politik gewesen sei, kehre sich jeßt aber leider gegen die inneren politishen Parteien Diesen Ge- danken führte der Redner beim Schlusse des Blattes näher aus.

Die Lokalregierung in Malta hat mittelst Verfügung vom 24. v. M. angeordnet, daß diejenigen Provenienzen aus dem Schwarzen und Asowschen Meere, aus der Türkei, Mon- tenegro und Tripolis, welche mit reinem Gesundheitspaß versehen sind, zur Praktik zugelassen werden sollen.

Vom 1. Januar 1878 bis Ende Januar 1879 sind im Auswärtigen Amt auf Grund der Bestimmungen, betref- fend die kostenfreie Vermittelung des Geldverkehrs der deut- hen Seeleute im Auslande mit der Heimath, vom 15. Juni 1877, bei 22 Kaiserlihen Konsulaten mit 118 Anträgen 6129 75 Z Ersparnisse deutsher Seeleute ein- gegangen.

Jn den deutshen Münzstätten sind bis zum 26. April 1879 geprägt worden, an Goldmünzen: 1 259 945 520 6 Doppelkronen, 405 307 370 M, Kronen, 27 969 925 A Halbe Kronen , hiervon auf Privatrehnung 373 474410 /6 Vorher waren geprägt: 1 258 844 540 Doppelkronen, 405 387.370 6s Kronen, 27 969 925 4 Halbe Kronen, hiervon ‘auf Privatrehnung 372 508 070 M4 Summa 1 692 927 255 M

S. M. Glattdecks-Korvette „Nymphe“, 9 Geschütze, Kommandant Korv.-Kapt. Sattig, hat am W. März cr. Kingston unter Segel verlassen, traf an demselben Tage in Port-Royal ein, ging am 1. April cr. wieder in See und ankerte am 11. April im Hafen von Havanna.

Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 1. Mai. (Dr. D) Gestern sind in dem „Regierungsblatt“ wieder mehrere ge- meinschaftlihe G eseße der Herzogthümer Coburg und Gotha zur Publikation gelaygt, nämlich ein Gesetz, betreffend den Forstdiebstahl, das Ausführungsgeseß zur Civilprozeß- ordnung vom 30. Januar 1877, zur Konkursordnung vom 10. Februar d. J., zum deutschen Gerichiskostengeseße und zu der deutschen Gebührenordnung für Gerichtsvoll ieher und für Zeugen und Sachverständige; ferncr ein Gefeß, betreffend Uebergangsbestimmungen zur Civilprozeßordnung vom 30. e nuar, zur Konkursordnung vom 10. Februar und zur Straf- prozeßordnung vom 1. Februar 1877, sowie ein weiteres Geseß in Betreff der Straffestseßbung dur Verfügung der Polizeibehörden und endli ein Geseß, die Organisation der Justizbeyörden erster Jnstanz betreffend.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 1. Mai. Ueber die in dem heutigen gemeinsamen Ministerrathe unter Vorsiß des Kaisers erledigten Fragen berichtet die „Pest. Korr.“: „Jm Sinne der gefaßten Beschlüsse sollen Bosnien und die Herzegowina, sowie Dalmatien und JZstrien womöglih mit dem 1. Januar 1880 dem gemeinsamen R e, der Monarchie einverleibt werden; Triest und

iume hingegen verbleiben vorläufig Freihäfen. Mit der Feststellung der Dur(hführungsmodalitäten wird . die öster- reihish-ungarische Zollkonferenz betraut. Bezüglich der Rege- ung der Administration in Bosnien wird den beider- seitigen Legislativen seinerzeit ein aus wenigen Paragraphen bestehender Geschentwurf unterbreitet werden, in welchem aus- gesprochen wird, daß die Kosten der Verwaltung Bosniens womöglich aus den eigenen Einnahmen zu decken seien; sollte dies aber absolut unmöglich sein, so sei im Sinne der be- stehenden Gescte bei den Delegationen um die Bewilligung der fehlenden Summe anzusuhen. Für Bauten, Jnvestitionen, für die Zollmanipulationskosten, für Straßen- und Eisenbahn- bauten muß um die Votirung der erforderliten Summen bei den beiden Legislativen angesucht werden. Die indirekte Be- steuerung ebenso wie die Monopole werden ebenfalls von den beiderseitigen Vertretungen geschlih zu regeln sein. Der diese Fragen regelnde Geseßentwurf gelangt vorläufig niht vor die Parlamente. Beschlossen wurde ferner, daß die Vertrags- verhandlungen mit Serbien chestens aufgenommen werden sollen, und daß der serbische Éisenbahnanschluß im Sinne der in Berlin abgeschlossenen Konvention innerhalb der fest- geseßten Mi von drei Jahren, und zwar bei Belgrad, durh-

zuführen sei.“ : 2. Mai. (W. T. B) Die „Polit. Korresp.“ schreibt: Die Anregung des französishen Ministers* der

Auswärtigen Angelegenheiten, Waddington, zur Ueberwei-

sung der

Es unterlieg zösischen Kab den Lösung prinzipiellen

obwalten ;

Lösung der Botschaftern lichen Verha

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Das Uebersicht

ohnehin in shwache war,

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\chafter-Konferenz, ist noch

4000 Boers

Sie wollen niht den ersten auf Zwangsmaßregeln von unserer Seite.

„RKeutershen Bureau“ unterm 30. v. Mets. ie Depesche zu: „Authentishen Mittheilungen aus Kabu

Frankreich. Paris, 1. Mai. Das heutige officiel“ veröffentlihteinen Bericht des Directeurs de la Presse, Hrn. Anatole de la Forge, an den Minister des Znnern „über die Preßfreiheit in Frankreich.“ beleuchtet an der Hand alter Quellenwerke von «ean de La Caille, Chevillier, Didot, Hatin, Peignot, Leber u. A. die ge-

Das Befinden des aber niht hoffnungslos. Ministerium der Jahren 1875—77 veröffentlicht.

virt aus; er erklärte, den {hußzöllnerish gesinnten kammern stehe es frei, auf ein ihren Bedürfnissen entsprehendes Votum hinzuwirken.

griehishen Grenzfrage an eine Bot- keineswegs allseitig beantwortet. t aber keinem Zweifel, daß der Jmpuls des fran- inets zu der in Konstantinopel selbst anzubahnen- der griechishen Frage schon jeßt der einmüthigen Unterstüßung sicher ist. Dagegen soll das Pa-

riser Kabinet wissen, daß bei einer Frankrei befreundeten nachbarlihen Großmacht bezüglih des Modus der von FFrank- rei beantragten Behandlung der griechish:n Frage Bedenken die gedahte Großmacht hätte vorgeschlagen, die

Frage anstatt einer Botschafter-Konferenz den der Mächte bei der Pforte im Wege der gewöhn- ndlung zu überlassen. Nach einem Telegramm est nimmt die europäische Donaukommis- rbeiten am 9. d. wieder auf.

ritannien und Jrland. London, 1. Mai. Jhre Majestät die Königin übersiedelt, den

bis jeßt getroffenen Dispositionen zufolge, am 19. Mai von Schloß Windsor nach Balmoral. Den „Daily News“ wird unterm 8. v. M. aus der

gemeldet: „Die britischen Truppen werden rei Wochen an der Grenze bleiben, um sich von

den jüngsten Strapazen zu erholen. Gesundheitsrüsichten machen das Lager des Generals in Gingihlovo nicht länger

d es soll ein Vorposten uuweit des Flusses

Jnyazam gebildet werden. Offensiv-Operationen sollen nit vor 14 Tagen wieder aufgenommen starkes Corps vom Tugela aus aufbrechen und die niedere Straße entlang auf Cetewayo's Kraal marschiren wird. Der feindliche Verlust bei Gingihlovo hat etwa 1200 Mann Der engliscwe Verlust an Waggons und Munition seit dem Beginne des Krieges wird auf über 750 000 Pfd. Sterl. geschäßt. wird gemeldet, Major Lanyon habe befohlen, daß kein

werden, worauf ein

Kriegsmaterial,

Aus Präto J ia aÎ1- der Stadt auf 500 Ellen nähern dürfe. Ueber sind in der unmittelbaren Nachbarschaft von sammelt, und Feindseligkeiten zwischen ihnen und Regierung können jeden Augenblick ausbrechen. Schuß thun, sondern warten

fghanishen Kriegsschauplaßze geht dem gU-

die Angelegenheiten Jakub Khans in sehr rfassung. Es werden keine bemerkenswerthen

Vorkehrungen getroffen, um die Ghilzai-Pässe zu be- haupten. Es herrsht ein unzufriedener Geist unter Jakub

pen, der sih durch zahlreiche Desertionen kund-

giebt. Fm Hauptquartier des Generals Browne N beständig widersprehende Berichte über Khans und das Verhalten der Grenzstämme ein. Badakshan bleibt der M ernster Ruhestörungen.

2, ai.

die Absichten Jakub

(W. T. B.) Jn der heutigen Sizung des es erflärte auf eine bezügliche Ae e

Peels der E Northcote: dié Regierung ha über angeblich augenbli folgungen keine Mittheilungen erhalten, auch sei es mit der Regierung ganz unvereinbar, sich in die inneren Angelegenheiten Rußlands einzumischen. zu denen sich die Regierung im Poli 1852 in Neapel ver- anlaßt gesehen habe, trages zur Basis gehabt; der Erfolg jenes Schrittes sei nit der Art gewesen, A R wenn derselbe Grund vorliegen sollte. ai.

dlich in Rußland stattfindende Ver-

Die Vorstellungen,

ätten die Protokolle des Pariser Ver-

die Regierung zu einer Wiederholung zu

(W. T. B.) Die „Times“ läßt sich aus von gestern melden: es gelte für sehr wahr-

daß Jakub Khan heute Kabul verlassen und nah Gundamuk kommen werde, um mit dem Major Cavagnari zu tonferiren.

Im Anschluß an diese Nachricht wird dem Bureau“ aus Simla,

„Reuterschen vom heutigen Tage, gemeldet: Ja - habe die Absicht ausgesprochen, sich nach dem

englischen Lager bei Gundamuk zu begeben, um mit den in- dischen Behörden persönlih zu verhandeln. Derselbe werde

mit mehreren Sindars, Ministern und einem ge von Kabul abreisen.

„Journal Die Studie

der franzöjischen Presse von ihren bis weit dung der Buchdruckerkunst zurückreichenden An-

fängen n ersten geseßlichen Censurbestimmungen datiren aus dem Jahre 1275) bis

herab zu Ludwig XV. und den leßten lten Negimes.

Kaiserlihe Hoheit der Erzherzog Rudolf von

ist gestern Abend, von Ztalien lommend, mit

einem Gefolge von sechs Personen in Villafranca bei Nizza eingetroffen, um sich von da an Bord eines öster- reichischen Kriegsschiffes nah Spanien zu begeben.

sr.) Die Nachricht von dem Tode des Generals lche gestern dur alle Zeitungen ging, is un- Generals ist sehr beunruhigend,

des Jnnern hat soeben Auswanderungsbewegung in

eine den Danach hat si dieselbe, die den vorhergehenden Jahren {hon eine sehr noch mehr verringert. Sie zählte in den er-

wähnten drei Fahren 10 997, in den Jahren 1872, 73 und 74 dagegen 24 000 Personen. 2. Mai. (6

. T. B.) Die Delegirten der \chu §- gesinnten Handelskammern überreichten s-Minister LTirard heute Vormittag die in Versammlung votirte Adresse. Auf die An-

sprache derselben erwiderte der Minister : Die schnelle Votirung

hänge von der Kommission ab. Ueber die selbst sprach \ich der Minister nur Er reser-

andels- bei den Senatoren und Deputirten

effe, so würde er sich eventuell zurückziehen, da Abschluß von Handelsverträgen sei. Jm All-

gemeinen schien aus den Erklärungen des Ministers hervor-

die Regierung geneigt bleiben würde, Handels-

verträge abzuschließen, und zwar auf der Basis von Sägen,

er sind als die in dem allgemeinen Tarif, und

würde.

daß sie diese Meinung auch vor den Kaminern vertreten

Die Delegirten wurden heute auch von dem Präsiden - ten Grévy_ empfangen, welcher denselben die Verficherung ertheilte, daß die Regierung sih mit der Lage der «Fndustrie beschäftige, und daß sie sich bemühen werde, alle Jnteressen mit einander in Einklang zu bringen.

Der Präsident Gréèvy empfing ferner den Besuch des Prinzen Alexander von Hessen, der sih mit seiner Gemahlin und seinem jüngsten Sohne hier aufhält. Der Prinz kehrt in der nähsten Woche mit seiner Familie nach Darmstadt zurück und wird daseibst mit seinem Sohne, dem zum Fürsten von Bulgarien erwählten Prinzen Alexander von Battenberg zusammentreffen, welcher die bulgarische Deputation in Darmstadt empfangen will.

Spanien. Madrid, 29. April. Gestern Nachmittag traf hier aus Sevilla die Nachricht von dem Tode der seit längerer Zeit krank darniederliegenden Schwägerin Sr. Ma- jestät des Königs, der Prinzessin Christine, ein. Sie ist derselben Krankheit erlegen, welche vor wenigen Monaten ihre jüngere Schwester, die Königin Mercedes dahinraffte, nur daß hei ihr der Verlauf der Krankheit ein etwas langsamerer war, als bei der unglüdlihen Königin. Der Herzog und die Her- zogin von Montpensier befanden sich an dem Sterbelager dieser zweiten Tochter, welche ihnen binnen Jahresfrist durch den Tod entrissen worden und die man eine Zeit lang für die Nachfolgerin auf dem Throne ihrer voraufgegangenen Schwester gehalten hatte. Se. Majestät der König Alfons begab sich heute früh von hier nah Sevilla. Der Tag für die Beiseßung der Leiche ist noch nicht bestimmt. Wiz es heißt, wird die Verstorbene an der Seite ihrer Shwester im Escurial ihre leßte Ruhestätte finden. :

1. Mai. (Ag. Hav.) Se. Majestät der König mwir- am Freitag nah Madrid zurückehren, um Se. Kaiz:r (h: Hoheit den Kronprinzen Rudolf von Desterr2: c, welcher am Sonnabend hier eintrifft, zu empfangen.

2. Mai. (W. T. B.) Wie der ministerielle „Tiempo“ meldet, gehören von den neugewählten 441 Deputirten 333 der ministeriellen Partei an.

Türkei. Konstantinopel, 2. Mai. (W. T. B.) Die von der Pforte zur M der Vakufangelegenheit in Ostrumelien eingesezte Spezialkommission hat folgende Lösung der Frage vorgeschlagen: Die nah dem Herkommen zum Vakuf gehörigen Güter sollen den derzeitigen Jnhabern gegen verzinsliche, amortisirbare und einen verkäuflichen Werth repräsentirenden Pfandbriefe käuflih überlassen werden, die Lokalverwaltung soll den Berechtigten gegenüber eine Garantie dieser Schuldurkunden übernehmen und die von den Jnhabern zu leistenden Zahlungen überwachen. Die gegenwärtigen Jn- haber der Vakufgüter werden dadurch in den Stand geseßt, in kürzerer oder längerer Zeit und ohne erhebliche Opfer das volle und uneingeschränkte Eigenthum an diesen Vakufgütern zu erwerben. Was die den Moscheen gehörigen und von den- jelben direkt verwalteten Güter betrifft, so soll bezüglich ihrer Alles unverändert bleiben. Nur in dem Falle, daß diese Güter mit Hypotheken belastet sind, sollen die Einkünfte der- selben von der Verwaltung der Provinz eingehoben und bis zur vollständigen Tilgung der Schuld den dabei Junteressirten ausgeantwortet werden. Die internationale Kom- mission für Ostrumelien begiebt sich nunmehr nah der erfolgten Unterzeichnung des organischen Statuts für Ost- rumelien nah Philippovel zurück, da den betheiligten Regie- rungen angezeigt erscheint, daß die Kommission die für die administrativen Einrihtungen der autonomen Provinz erfor- derlihen Maßnahmen an Ort und Stelle vornehme.

Numänien. Bukarest, 2. Mai. (W. T. B.) Nach hier vorliegenden Berichten ist Fürst Karl auf der mit dem Kronprinzen von Shweden nah der Moldau unter- nommenen Reise überall mit großem Enthusiasmus empfangen worden. Der Fürst kehrt an demselben Tage, an welchem der Kronprinz Rumänien verläßt, nah Bukarest zurück. Der Minister-Präsident Bratiano trifft bereits nächsten Sonntag hier ein. Der Erbprinz Leopold von Hohenzollern wird nächsten Dienstag zu längerem Besuhe am Fürstlichen Hofe erwartet. Außer dem türkischen Gesandten, Suleiman Bey, befinden sich zur Zeit auch Hobart Pascha und Karatheodori Effendi, der Bruder des türkischen Ministers des Auswärtigen, hier; heute Abend wird die Ankunft Aleko Paschas erwartet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Apri.' (St. Pet. Herold.) Jhre Majestät die Königin der Hel- lenen ist am 28. April, Mitternachts, in Jalta eingetroffen, von wo sich Dieselbe in Begleitung Sr. Majestät des Kaisers nah Drianda begab. :

Ein Cirkular des Ministers des JFnnern an die Gouverneure [f dieselben in Kenntniß, daß alle For- derungen und Vorschläge der zeitweiligen General-Gouverneure von St. Petersburg, Charkow und Odessa, wie auch der General-Gouverneure von Moskau, Kijew und Arta denen zeitweilig dieselben Rechte, wie jenen, verliehen sind unverzüglich ausgeführt werden müssen, obwohl der Wirkungs- kreis der General-Gouverneure nur auf das ihnen unterstellte Territorium ausgedehnt ist.

1. Mai. (Journ. de St. Pet.) Durch einen Ukas Sr. Majestät des Kaisers vom 29. v. M. is der General- Adjutant, General der Jnfanterie Güldenstubbe zum Mitgliede des Reichsraths ernannt worden.

9, Mat. (V. L. D) Me: „Agence. Russe schreibt: Nachdem die Kommission zur Regulirung der ostrumelishen Grenze sich cinstimmig über die Grenze Rumeliens s{hlüssig gemacht hat, werden die Pourparlers der Vächte darüber, ob die Grenzfrage durch ein Votum der Majorität oder durch ein einstimmiges Votum zu erledigen sei, überflüssig. Die frage ist praktish durch die Ueberein- stimmung der Kommissare gelöst worden.

Gegenüber den in den leßten Tagen hier verbreiteten Gerüchten erklärt das „Journal de St. Pétersbeurg“: es sei niht richtig, daß die Unterhandlungen mit der hiesigen außerordentlihen chinesishen Mis tas abge- brochen seien und daß lehtere St. Petersburg wieder zu ver- lassen beabsichtige.

__ Gestern Morgen um 10 Uhr wurde der frühere Seconde- Lieutenant Dubrowin, welcher zur revolutionären Partei gehörte und bei seiner Verhaftung zwei Gensd’armeric-Unter- offiziere durch Revolverschüsse verwundete, nach Verlesung des Todesurtheils, welches von dem General Qurko bestätigt wor- den war, auf dem Glacis der Pcter-Pauls-Festung mittelst

Amerika. (Allg. Corr.) Der neue Gesandte der

Vereinigten Staaten am Berliner Hofe, Dr. ift sih am 15. d. M. in New-York an Bord des Dampsers „City of Brussels“ nach Deutschland ein.

Süd-Amerika. (Allg. Corr.) Der in Southampton | eingetroffene Postdampfer „Guadiana“ bringt aus Buenos- Ayres nachstehende, bis zum 2. April reichende Berichte: Der hilenishe Gesandte war daselbst angekommen, um den Streit zwischen Chile und der Argentinischen Republik bezüglich der Souveränetät über Patagonien auf der Basi3 des jüngsten Vertrages zum Austrag zu bringen. Da indeß in der argentinischen Deputirtenkammer eine starke Partei den Vertrag beanstandet, wird die Ratifikation desselben als pro- blematisch betrachtet. Die Wahlen für die Stadt und die Provinz Buenos Ayres sind ruhig verlaufen. Die Einkünfte des Landes zeigen keine Verringerung. Die Lage der Dinge in Monteèvideo ist eine friedlihe, aber der Handel stockt noch immer. Nach Berichten aus Paraguay ist die dortige Industrie im Wiederausshwunge begriffen.

Afcika. (Allg. Corr.) Aus Zanzibar melden bis zum 5. April reichende Briefe, daß daselbst allenthalben Ruhe herrsche. Der Afrikareisende Mr. Stanley ist in Begleitung eines belgischen Offiziers, M. Dutalis, an Bord des „Albion“ auf der Jnsel angekommen und hatte eine Unterredung mit dem Sultan, dem er von dem Konsul der Vereinigten Staaten vorgestellt worden ist. Soweit bis jeßt bekannt, soll Mr. Stanley als Führer und Dolmetsh der unter dem Patronat des Königs der Belgier ausgesandten neuen Expedition fungiren, deren Chef Hr. Dutalis ist. Ueber den Plan dieser Expedition verlautet noch nichts Näheres. Einige glauben, Stanley beabsichtige in erster Reihe die Flüsse an der Ostküste, möglicherweise den Lufigi, Dana und Juba zu untersuchen. Andere haben Grund zu glauben, er werde sih nah dem Congo begeben, welcher die Hauptbasis der Opera- tionen bilden soll, sobald er das nöthige Gefolge engagirt hat, zu welhem Behufe er sich nach der entgegengeseßten Küste begeben wird. Es heißt, daß die Eingebornen im Jnnern selber eine Zweigstraße von der sogenannten Macinonstraße zwischen der Küste und dem Nordende des Nyassasees an- legen.

__ Australien. Brisbane, 18. April. (Ag. Hav.) Gestern sind 15 Kommune-Verurtheilte von Neu-Kaledonien auf einem Boot nach Queensland entflohen.

White, JIZmnan-

Statistische Nachrichten.

Nach der allgemeinen Volkszählung vom 31. Dezember 1877 betruz die thatsähliche Bevölkerung Spaniens auf der Halb- insel und den benachbarten Inseln 16 625 860 Einwohner, darunter 40 741 Fremde, so daß eine Zunahme von 952 324 Einwohnern im Vergleich zu der Erhebung von 1860 stattgefunden hat. Die Be- wegung in der Verbrecherstatistik war, nah Ausweis der amtlichen Zeitung, am 31. März folgende: vorhanden waren am 28. Februar 17 224 Bestrafte, davon 16 369 männlichen und 855 weiblihen Ge- \{lechts; dazu traten im März bezw. 581 und 26 und gingen ab bezw. 3853 und 25, so daß am 31. März ein Bestand von 17 418 verblieb, nämlih 16 562 Männer und 856 Frauen.

' Kunst, Wissenschaft uns Literatur.

„Königlih Preußishe Militär-Kirhen-Ordnung vom 12. Februar 1832, nebft allen dieselbe bis auf die neueste Zeit ergänzenden oder abändernden Verordnungen und erläuternden An- merkungen“, besorgt von Hossenfelder, Divisionspfarrer der 5. Division zu Cüstrin. 8. Kart. Preis 1,60 A Berlin, R. v. Decker's Ver- lag. Marquardt u. Scherck. D»r Verfasser hat in dieser neuen Ausgabe der Militär-Kirchenordnung in den dem ursprünglichen Text beigefügten Anmerkungen alle seit dem ersten Erscheinen derselben ein- getretenen Abänderungen durch spätere Geseße und Verordnungen berück- sichtigt und auch durch sonstige erläuternde Anmerkungen die Orientirung in den auf dem militär-kirchlihen Gebiete geltenden Bestimmungen erleichtert. Beigegeben find diesem Werke außerdem die Bestimmun- gen über die Regelung des Viilitär-Kirchenwesens im Großherzog- thum Oldenburg und im Großherzogthum Baden, die Instruktion für die Militär-Oberpfarrer, das Formular zur Vokations - Urkunde und das Introduktionsformular für die Militärgeistlichen, Schemata zu vorgeschriebenen Jahrestabellen, „ein Auszug aus dem Militär- Strafvollstretungs-Reglement, soweit dasselbe die Mitwirkung der Mitilitärseelsorger betrifft, sowie endlich die neuesten Vorschriften, betr. den Schulunterricht der Militärkinder. : :

London, 30. April. (Cöln. Ztg.) Hormuzd Rassam it in diesem Jahre durch Krankheit verhindert worden, seine Nach - forschungen in Assyrien mit dem gewünschten Eifer fortzuseßen. Indessen hat er eincn Fund gethan, welcher für die unfreiwillige Unthätigkeit reihlihen Ersaß bieten wird. In der Stätte des füde- westlihen Palastes auf dem Hügel von Kooyunjik hat er einen achteckigen cylinderförmigen Thurm aufgedeckt, desten Außenfläche in gut erhaltenen Inschriften einen Bericht über die Kriegszüge des Königs Sennacherib (oder Sanherib) während eines Jahrzehnts seiner Herrschaft enthalten. In diesem Bericht wird auch der Krieg Sennacherits8 mit den Juden unter dem König Hezekiah (Hiékia, Zeitgenosse des JIesaias, regierte vcn 728 bis 699 v. Chr.) beschrieben. Der Cylinder mißt etwa 20 Zoll in der Höhe und 6 bis 7 Zoll im Durchmesser. Den hier einaetroffenen photographischen Abbildungen nach zu urtheilen, ist er wohl erhalten. i j Am 15. April wurde in Moskau eine Anthropologische L Ung eröffnet, über welche die „M, D. Ztg.“ Folgendes mittheilt: Neben dem Allgemeinzweck, ein anschaulihes Bild der Ent- wickelung des Menschen von der vorhiitorishen Zeit bis heute zu geben und das Interesse für die anthropologishe Wissenschaft zu heben, verfolgt die Ausftellung nod den Spezialzweck, dadur den Grund zu einem anthropologischen Museum für den Lehrstuhl der Anthropologie an der Moskauer Universität zu legen. Zu diesem Zwecke war {on die Ethnographische Ausstellung des Jahres 1867 bestimmt gewesen, und sie hatte sich, ursprünglich als Anthropologische geplant, nur wegen des damals noch gering entwickelten Interesse« für Anthropologie in der Praxis in eine ethnographische verwandelt, die, der damaligen Strömung Rechnung tragend, ihr Hauptinteresse den slawishen Völkerstämmen zurwandte. Doch nimmt auch die gelenpMerlge Ausstellung, als eine im Cen- trum Rußlands veranstaltete, selbstverständlih am meisten Rücksicht auf die Cntwikelung des russischen Volks\tammes und der mit ihm verwandten slavishen Stämme, weshalb für den Kenner die Schädel- sammlungen aus verschiedenen Grabhügeln (Kurganen), des Mos- Tauer, Jarosslawshen, Twershen, Wladimirshen und anderen Gou- vernements, sowie die dabei gewonnenen reihen Sammlungen von ce feuoen aus der Stein- und Bronzezeit von größtem Inter- esse sind. Da die Ausstellung jedoch auch auf den vorhistorischen Menschen Rücksicht nimmt, von dem wir nur aus seinen Knochenüberresten, aus den damals im Gebrauch gewesenen Ae nach den damals lebenden Thieren und den Erdschichten, in welchen die Alles gefunden wird, Kenntniß erlangt haben, so ist die Aus- stellung, den dekorativen mit dem ins(ruktiven Zwecke verbin- dend, in der Weise ausgestattet worden, daß sie stellenweise einen

des Stranges hingerichtet.

der Mensh damals in die Erde zu theilen und die er theils ju bekämpfen, theils sih nußbar zu machen hatte. So finden wir außer dem Höhlenbären, der Hyäne und dem Löwen besonde:s jene gewal- tigen Repräsentanten des Amphibiengeshlechts, den Ichthyosaurus, Plesiosaurus und Hyleosaurus, ferner das in Sibirien so bänfig ge- fundene Mammuth und das speziell der Neuen Welt angehörige Megatherium, sowie endlich gelungene Nachahmungen der kolossalen Farrenkräuter und Schachtelhalme, die jene Urzeit charafkterisiren und den Meisten wohl eher aus Schcffels Gedichten, als aus wissen- \chaftlichen Werken bekannt fein dürften.

Kehren wir aus dieser, zumeist der vorhistorishen Zeit gewid- meten (linken) Abtheilung in die rechte Hälfte der Ausstellung zurü, so finden wir dort eine Anzahl, noch von der Ethnographischen Ausstellung her bekannter Gruppen aus dem Leben verschiedener Völkerstämme, worunter besonders die von Hrn. Pokrowskij zu- fammengestellten Gruppen über die erste Erziehung und Pflege der Neugeborenen bei verschiedenen russischen Völkerschaften Inter- esse erwecken; ferner finden wir dort reiche archäologisbe Samm- lungen und zunächst mit Rücksicht auf die allmählih veränderten Schâdelformen ausgestellte Aguarellen, Photographien 2c. von Per- fönlihkeiten vom zehnten Jahrhundert bis auf unsere Zeit. Im Hintergrunde rechts befinden fich neben einzelnen Spezialsammlungen, die auf Wunsch der Aussteller vereinigt bleiben und nicht an die ent- sprechenden Abtheilungen vertheilt werden sollten, einzelne Zimmer für Arbeiten der Spezialisten, für Beratkungen der Deputirten 2c. Sogar auf ein Krankenzimmer is in vorsorglicher Weise Bedacht genommen worden, in welhem plößlih Erkrankte Aufnahme und zu- gleich ärztlihen Beistand finden können, da si eine große Anzahl von Aerzten erboten hat, abwechselnd in der Ausstellung zu rwoeilen.

Im Allgemein-n muß man den Männern der Wissenschaft, wie der Kunst, die dem Arrangement der Ausstellung ihre Zeit und Kraft widmeten, volle Anerkennung zollen, und es verdienen außer den Professoren Schtshurowskij und vorzüglih Bogdanow, noch be- sondere Crn ähnung die Herren A. Kelsiew, Sograf, Filimonow, Anutschin und Uschakow als Sammler und Sewrjuzin und Demour als D.corateure. Jener bezüglih der Modelle alter Grabgewölbe, Dolmen 2c., Letterer bezüglih der Nachbildung vorsintfluthlicher Ge- wächse und überhaupt der Pflanzendekoration.

Nach den „Mosk. Wed.“ hat die Ausítellung in neuester Zeit eine weitere Bereicberung erfahren dur eine interessante Sammlung von Bronze- und Eisengegenständen, die Profesor Samokwasow aus Grabhüzeln im Kurski'shen, Kijew'shen, Tschernigow'schen und Pultawa’schen, sowie in der Eegend von Warschau erbeutet hat.

Gewerbe unnd Handel.

Vom Berliner Pfandbrief-Jnstitut sind bis Ende April 1879 42367200 # 4X prozentige und 8989 800 D prozentige, zusammen 51 357 000 f Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 41 625 000 # 43} prozentige und 8 328 000 M 5 pro- zentige, zusammen 49 953 000 M Pfandbriefe verzinslih sind. Es sind zugesichert, aber noch nit abgehoben 1 733 400 4; im Laufe des Monats April 1879 angemeldet 5 Grundstücke mit einem Feuer- versicherungswerthe von 340150 M.

Die Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn hatte im Jahre 1878 cine Betriebseinnahme von 1776028 A und eine Betriebsausgabe von 830682 M, \o daß 945 345 (6. als Gewinn verblieben. Hiervon entfallen auf den Erneuerungsfo1d 185 926 M, auf die Eisenbahnsteuer 17566 F, an Dividende (5% für die Stammprioritäten und §% für die Stammaktien) werden 702 652 M vertheilt, und 39 201 4 bleiben zum Vortrag auf neue Rechnung. Aus der Bilanz ift zu ers:hen, daß die Gesellschaft einen Reserve- fond von 365 400 Æ und eine Baureserve von 1377 439 4. besißt.

Die „Leipz. Ztg.“ bringt einen weiteren, vom 1. Mai datirten Bericht über die Leipziger O stermesse: Obwohl die Messe uns eine große Menge Menschen zugeführt hat und man {hon der Hoffnung Naum gab, s sh wenigstens ein leidlihes Meßgeschäft entwideln würde, läßt sih nur sagen, daß cs in den meisten Meßartikeln bisher noch sehr ruhig ging. Wenn auch in Tuchen und Buckskins ein ziem- [icher Theil der zugeführten vielen Waaren umgeseßt wurde, so waren es hauptsächlich die besseren Fabrikate, die den Fabrikanten ziemlich zu- friedenstellende Preise brahten. Crimmitschau, Se Peitz und Kottbus es ganz hübsche Partien um, da diese Orte lockende neue Muter auf den Markt gebracht hatten. Die leichten Waaren aus anderen Orten gingen nur theilweise befriedigend um, es wurden aber die Preise sehr gedrückt. Baumwollene Rock- und Hosenstoffe, von welhen recht nette Muster zu bemerken waren, waren ganz wenig gefragt, und es kamen die Fabri- kanten wieder niht auf ihre Meßunkosten. Ebenso erging es den Fabrikanten baumwollener bunter Tücher, von denen deshalb die meisten den theueren Meßplay frühzeitig wieder verließen. Wollene Strumpfwaaren blieben ebenfalls ohne bedeutende Nachfrage und es waren nur leihte Sommerwaaren, sowie einige Phantasie- sachen, die in ganz kleinen Posten umgingen. Für {were Winter- waare, wie Jacken, Sockea und Uuterbeinkleider, wollte man fi gar nicht interessiren, da trotz des lang anhaltenden verflossenen Winters die Lager der Händler keine fühlbaren Lücken aufzuweisen haben. Von böhmischen Glaswaaren ift diesmal nichts zu berichten, da darin, was Lurxuéssachen betrifft, so gut wie nichts begehrt wurde und Gebrauchsartikel nur wenig Nehmer fanden. 4 Die Dividende der Werra-Bahn pro 1878 wird 11% betragen. : : :

Paris, 1. Mai. (Fr. Korr.) Die Strikes in Lyon und in den Kohlengruben von Douchy und Lourches dauern fort.

Verkehrs-Anftalten,

Auf der indo-europä ischen Telegraphenlinie siad im Monat April d. J. an gebührenpflichtizgen Depeschen befördert worden: a, aus London, dem übrigen England und Amerika nah Persien und Indien 1004 Stü, b. aus Persien und Jndicn nach London, dem übrigen England und Amerika 1407 Stück, c. vom europäischen Kon- tinent excl. Rußland nach Persien und Indien 449 Stü, d. aus Persien und Indien nah dem europäischen Kontinent ercl. Rußland 339 Stück. Summa 3199 Stü. : New-York, 2. Mai. tit T. B.) Der Hamburger Post- dampfer „Gellert“ ist heute früh 3 Uhr hier eingetroffen.

Berlin, den 3. Mai 1879, Cöln, 3, Mai, 1 Uhr Vorm. Die englische Post

vom 2. Mai früh, Laa in Verviers um Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben“ Grund: Ungüstige Witterung.

«„Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der ProvinzSachsen und angrenzender

Gebiete“ Herausgegeben von der Historishen Kommission der Provinz Sachsen. (Halle a. d. S. Druck und Verlag voa Otto Hendel.)

1. Heft: „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunst- denkmäler des Kreises Zeiß.“ Unter Mitwirkung von Dr, theo]. Heinrich Otte, Past. emer, bearbeitet von Gustav Sommer, Königlicher Bauinspektor a. D. Mit zahlreihen Abbildungen. (Preis 3 M.) :

Seit den politischen Umgestaltungen, die unser Vaterland dur die leßten großen Krieçe erfahren hat, ist auch die vom Kultus- Ministerium längst geplante Aufnahme und Beschreibung der älteren vatcrländishen Kunstdenkmäler energisch in Angriff genommen worden, und zwar find die neuen Provinzen und Lande (Kurhessen, Hannover und Elsaß) darin den alten vorangegangen. Aber auch in sämmtlichen alten Provinzen ist die Angelegenheit seit der jüngsten Umgestaltung

gebirgigen und höhlenartigen Charakter aufweist und auch Cremplare der vorhistorishen Pflanzen- und Thierwelt enthält, mit der sich

wieder in Fluß gebracht geworden, und haben die neuen Provinzial- behörden ih der Förderung derselben bereitwilligst angenommen.