1879 / 109 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 May 1879 18:00:01 GMT) scan diff

__ Am 15. Mai tritt in Paris auf Einladung des Hrn. von Lefseps

eine internationale geographische Kommission zusammen, um die Richtung zu bestimmen, in welcher \sich ein Kanal vom Atlantischen zum Stillen Ocean ziehen lassen würde.

Im Flora-Etablissement zu Charlottenburg werden vcm nächsten Donnerstag, den 15. Mai, ab, die Konzerte des Königlichen A Musikdirektors B. Bilse, mit seiner aus 70 Künstlern bestehenden Kapelle, täglich stattfinden. Die Kon- zerte werden zunächst Nachmittags um 5 Uhr, im hchen Sommer später beginnen und bei günstiger Witterung auf der Terrasse, bei un- ünstiger Witterung im Kaisersaal abgehalten werden. Für die esuher der Gewerbeausftellung, welche um 6 Uhr Nachmittags ge- \&lofsen wird, wird der Besuh des Etaklissements und der Kon- zerte dadur erleihtert, daß nicht nur mit der vor den Ausgängen der Gemerbeauëéstellung haltenden Pferdebahn, welhe nah Char- [lottenburg fährt sondern aub vom daneben liegenden Lebrter Bahn- hofe aus mit Ringbahn dorthin gelangen können. Sowohl bei den

Scaffnern der Pferdebahn, als am Billetshalter des Lehrter Bahnhofes gelangen Billets à 1 #4 zur Ausgabe, welche zur reu nach Charlottenburg, zum Besuch des Etablissements und zur Rü- fahrt nach Berlin berechtigen. Ferner hat der Verein „Invaliden- ag es der G O 1 ne e e igldsielle ORIIeS, an welcher Billets, zum Besu es ablissements berechtigend, 12 Stück für 6 Æ zu haben sind. ias

Morgen, Sonntag, Nachmittag wird in Hoppezarten das dritte diesjährige Frühjahrsrennen fiaitfiuten L

Der unter dem Protektorate Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl stehende Verein „Hector“, für Zucht und E von Racehunden, hat seine nächste Sitzung auf Mittwoch, den 14. Mai d. I., Abends 73 Uhr, im Restaurant Zennig bier- selbst, Unter den Linden Nr. 13, anberaumt. Auch Gâste sind, von Mitgliedern eingeführt, willkommen. Auf der Tageéordnung steht außer den üblichen ge\chäftlihen Angelegenheiten: Vorführung

von Racehunden; Vortrag des Vorstandsmitgliedes von der Bosch über den „Dacshund* ; Bericht der Kommission in Sachen des Hundeasyls ; Antrag Pasemann: der Verein „Hector“ wolle beschließen, eine Zucht- staticn zu errichten und zwar zunächst mit etwa 2—4 Huaden zu beginnen. Ed In Sachen des rg vas ist aus den Verhondlungen der ant 2. April cr. stattge abten Versammlung des Vereins zu entnehmen,

von dem Vorstandsmitgliede Baron von Nolde folgender Antrag gestellt war: a. Ohne Verzug eine Kommission zu ernennen, die die Hundeasyls-Angelegenheit in Verhandlung nehmen und einen Plan entwerfen soll, wie und auf welchen Wegen in dieser Angelegenheit vorzugehen wäre, und die in der Kommission entworfenen Pläne dem Verein fobald als mögli vorzulegen. b. Womöglih dahin wirken zu wollen, daß einige Mitglieder des Thiershußvereins aufgefordert werden, den Kommissionsberathungen beizuwohnen. c. Vom Verein „Hector“ aus ein Gesuch an die städtishe Verwaltung zu richten, in dem um genauen Aufs{luß gebeten wird, was für ein Pachtoerhält- niß zwischen der ftädtishen Verwaltung und dem Stharfrichterei- Pächter besteht.

S F Inserate für den Deutschen Reichs3- u. Kzl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Änzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen u. dergl.

und Grossbandel.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Cie E

fentlicher Anzeiger. A...

„Fuvalideudauk“, Rudolf Mosse, Haaseunsteiu & Bogler, G. L, Daube & C&Co,, E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W., Wilhelm-Straße Nr. 832.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submzisgienen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung Æ u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten, beilage. M

Anunoncen-Bureaus,

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

Steckbrief. Gegen decn Kanfmann Marx Guggenheimer ift die gerichtlihe Haft wegen be- trüglihen Bankerutts in den Akten Litt. G. Nr. 198 ¿e 1879 bes{lofsen worden. Die V-rhaftung hat nicht auégeführt werden können. Es wird ersucht, den 2x. Guggenheimer im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ibm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvogtei - Direktion bierselbst abzuliefern. Berlin, den 6. Mai 1879. Königliches Stadtgeriht, Abtheilung für Unter- suhungëfsachen. Kommission Il. für Vorunter- subungen. Beschreibung. Alter: 42 Iahre, geb. 1, September 1836, Geburtsort: Hürben, Größe: 160 cm, Haare: grau melirt, Augen: grau, Augen- brauen: dunkel, Nase: \piß, Kinn: \piß, Gesichts- bildung: \chmal (hazer), Mund: gewöhnli, Ge- fichtsfarbe: gesund, Gestalt: \s{lank, Sprache : bayerischer Dialekt]

Steckbrief. Gegen den Postpraktikantcn Julius “phers, Schwarz is die gerihtlibe Haft wegen

mtsverbrechen und Vergehen in den Akten Litt. 8. Nr. 467 de 1879 bes{lofsen worden. Die Verhaftung hat nit ausgeführt werden können. Es wird er- sucht, den 2c. Schwarz im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen kei ibm fih vorfindenden Gegenfstän- den und Geldern an die Königlihe Stadt- voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Beriin, den 6. Mai 1879, Königli4%es Stadigeriht. Ab- tbeilung für Untersu(ungssachen, Kommission 11. für Voruntersulunaen. Beschreibung. Alter: 25 Jahre, geb. 2. Iuli 1853, Geburtsort: Schu- ditten, Größe: 175 Centimeter, Haare: dunkel- braun, Augen: braun, Gesichtsbildung: länglich, A pn ad \chnell, oftpreußischer Dialekt, Gestalt : fd lanf.

i Friedri Möller in Ahrensberg; 17) den Seemann

| in Eckernförde am 28. März 1853, zulett daselbft, | Sohn der Dorotbea Christine Bothmann, geb. Sellmer, in Gaarden; 13) den Handlungsgehülfen Friedri Emil August Hansen, geboren in Ncoec am 12. November 1853, zuleßt daselbft; 14) den Seemann Magnus Henning Albrecht Pe- tersen, geboren in Dänish-Nienhof am 25. Sep- tember 1853, zuleßt daselbst, Sohn der Emilie Rebekka Peters-n, geb. Martens, in Ecernförde; 15) den Tischler Friedri Karl Wilhelm Paulsen, geboren in Hürmark am 1. September 1853, zuleßt in Zimmert, Gut Krieseby; 16) den Arbeiter Franz Hivyrih Msller, geboren in Ahrensberg, Gut Louisenlurd, am 12. September 1853, zuleït in Bergenbusen, Kreis Schleswig, Sohn des Johann

Wilbelm Brügmann, geboren in Eckernförde am 1. Oktober 1854, zuleßt daselbst, Sohn des Valentin Brügmann in Eckernförde; 18) den See- mann Albert Kruse, geboren in Eckernförde am 4. November 1854, zuleßt daselbst, Sohn des Klaus Kruse in Eckernförde; 19) den Arbeiter Friedrich Johann August Veul, geboren in Eckernförde am 25. Juli 1854, zuletzt daselbst, Stiefsohn des Gärt- ners Friß Rathje in Eckernförde; 20) den Knecht Jürgen Bock, geboren in Asch-ffel am 6. April 1854, zuleßt in Damendorf, Sohn der Wittwe Katharina Bock in Damendorf; 21) den Architekten Kaspar Dethard Boifelier, geboren in St.Louië, Nord- Amerika, am 14. Oktober 1854, zuleßt in Borby, Kreis Eckernförde, Sohn des Karl Gerhard Boisfse- [ier in Borby; 22) den Gärtner Johann Hinrich Frahm, geboren in Eëprehm am 13. April 1854, zuletzt daselbst Sohn des + Hufners J. Frahm in Nütßéen, Kreis Segeberg; 23) den Kutscher Friedrich Heinrich Iobann Sieck, acboren in Kaltenhof, Kreis Eckernförde, am 16. Februar 1854, zuleßt dafelbst, Sohn des Heinrich Wilhelm Sieck in Schleswig; 24) den Kaufmann Franz Julius Möller, geboren in Tüttendorfam 13. Juni 1854, zuletzt daselbst, Soha

boren in Borby am 16. März 1856, zuleßt in Gettorf, Sohn des Friß Brügge in Borby; 46) den Knedt Jakob Peter Rober, geboren in Saar, Ge- meinde Breckendorf am 7, April 1856, zuleßt in Breckendorf, Sohn des Jakob Rober; 47) den Knecht FriedriÞ Klaus Reimers, geboren in Gö- theby am 8. April 1856, zuleßt daselbst, Sohn des

ranz Reimers in Hohn; 48) den Johann Hinrich

öhnk, geboren in Alt-Wittenbeck am 28. Septem- ber 1856, zuleßt daselbst; 49) den Knecht Fricdrih August Wilhelm JIöhnk, geboren in Revensdorf am 6. September 1856, zuleßt daselbs, Sohn des Wulf Christoph Iöhnke in Davenport im Staate Iowa; 50) den Zimmermann Dem Otto Krabbenhöft, geboren in Revensdorf am 27. Mai 1856, zuleßt daselb, Sohn des Wulf Christoph Krabbenhöft in Glyndon im Staate Minnesota; 51) den Knecht Detlef Hinrich Mohr, geboren in Holtsee am 23. März 1856, zuleßt dafelbst ; 52) den Knecht August Friedrih Thede, geboren in Königs- förde am 28. Januar 1856, zuleßt daselbs, Sohn der Margaretha Magdalena Thede, geb. Kühl, in der Nähe der Stadt Fond du Lai, im Staate Wis- consin; 53) den Böttcher Heinrich Christian Friedrich Kolls, geboren in Rastorf am 16. Januar 1856, zu- leßt in Loitmarkt, Sohn des Friedri KolUs zu Karls- burg; 94) den Knecht Jürgen August Jürgensen, ge- boren in Bohnert am 26. März 1856, zuleßt daselbst, Sohn des Maurers Friedri Jürgensen in Bohnert ist auf Grund der Bestimmungen des §. 110 des Preußisc-en und §8. 140 des Reichs-Strafgeseßbuchs und unter Bezugnahme auf die in Gemäßheit der Bestimmungen des §. 469 der Strafprozef-Ordnung und der Allgemeinen Verfügung vom 28, August 1871 ausgestellten Erklärung der Königlichen Re- gierung hierselbst vom 16. Januar 1879 Anklage dähin erhoben, dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte sich dadurch ent- zogen zu Eaben, daß sie ohne Erlaubniß das Reichs-

[4206] Rumänische

Eisenbahnen Actien- Gesellschaft. Die Einlösung des am 1. Juni d. I. fälligen Zinsccupons Nr. 6 unferer 6% Schuldverschrei- bungen erfolgt vom 1. Juni cr. ab M der Direktion der Diskouto-Gcsellschaft ter, bei Herrn S. Bleichröder hier und an unserer Gesellschzaftskasse, Charlotten- straße Nr. 35a. Den einzuliefernden Zinêcoupons ift ein Num- mernverzeichniß beizufügen. Berlin, den 9. Mai 1879. Der Vorstand.

7 Bilanz 187778.

Activa. | Conto-Corrent-Conto, Debitores . A | 75021/98 Meobilien- und Utensilien-Conto: |

Drucksachen-Bestand . . . | 500/— Cafsa-Conto, Baar-Bestand . . . , 187042 Summa M | 7739240

FPassiva. Conto-Corrent-Conto, CGreditores . M. Geschäfts-Antheil-Conto, Antheile . ,„ Reservefond-Conto, Eintrittsgelder. , Gewinn- und Verlust-Conto. . . , 602/70

: Summa M | 77392/40 Mitgliederzahl Ende 1878: 169 Personen. Berlin, den 31. Dezember 1878.

Deutsche Beamten-Credit-Gesellschaft,

71500/— 4589/70 7009|—

Steckbrief. Der Fleisczergeselle Oskar Kel- lert, gebürtig aus Tschechen, 21 Jahre alt, evange- Tisch, ift wegen Betruges in Untersuhung und ist tethalb die gerihtlihe Haft desselben bes.ilofsen worden. Der gegenwärtige Aufenthalt desselben ift uns unbekannt. Wir ersuchen deéhalb alle Polizei- behörden, denselben im BVetretungéfalle anzuhalten und an unsere Gefängniß-Inspeftion abliefern zu laffen. Signalement. Größe: etwa 5' 5“, fräf- tige Figur, blorde Haare, kein Bart, volles Gesicht, aufgeworfene Lippen, gesunde Cesicbtsfarbe. Zu- leßt hat Kellert in Goldkte:g in Arbeit gestanden. Schweidnitz, den 3. Mai 1879. Königliches Kreis- gericht.

Seekamp am

Stecfbriefs-Erueueruug. Der unterm 19. De-

zember 1878 hinter dem Einlieger Thomas Arndt aus Skorkau erlassene Steckbrief wird hiec- dur erneuert. Rosenberg O./S., den 30. April 1879. Königliches Kreiégeriht. Erste Abtheilung.

Nienhbof,

Ediftalladung. Gegen die nachbenannten 54 Personen: 1) den Seemann Nikclaus Karl Schu- macher, geboren in Olpenitdorf am 27. April 1845, zuleßt daselbst, Sohn der Friederike Christine Schumacher, geb. Ohrt, z. Zt. in Hüemark, Ee- meinde Broderëby; 2) den Seemann Heinrich Peter Büll, geboren in Ellenberg am 3. De- zember 1847, zuleßt daselbst; 3) den See- mann Henring Iohann Julius Thiedje, geboren in Eckernförde am 7. Februar 1849, zuleßt daselbft, Sohn des Jürgen Friedrih Thielje in Stranderott ; 4) den Seemann, jexigen Pächter einer Farm, Gott- lieb Klemens Grün, geboren in Barkelsby, Kreis Edernförde, am 25. Oktober 1850, zuleßt in Ulsris,

Sellmer ,

zember 1855,

Heinrich

in Ulénié ; 5) den Seemann Johann Heinrih May, geboren in Vütum, Kreis Süderdithmarschen, am 13. April 1852, zuleßt in Eckternförde, Sohn der Anna Margareiha May, geb. Bee, in Eckernförde ; 6) den Buchhalter Richard Werner Boifselier, gebor en zu St. Louis, Nortamerika, am 17. Septbr 1852, zuleßt in Edternfêrde, Sok:n tes Karl Gerhard Boifselier in Berkby; 7) den frühercn Schuhmacher, späteren BVahnwärter Iohann Friedrich Avgust Rath, gebo- ren in Türwade, Kreis Eckernförte, am 1, Dezem- ber 1852, zuleßt daselbst, Sohn des Eisenbahn- wärters Iohann Paul August Rath auf Tarpfeld, Kreis Flenéburg; 8) den Seefahrer Johann Hinrich Soll, geboren in Reverésdorf am 29. Oktober 1852, zuleßt daselbs, Sohn der Karoline Dorothea Sthröder, verhbeirathete Soll, geb. Spiegel, zu Re- ver édorf ; 9) den Seemann Christian Jürgen Fried- rid Molten, geboren in Stennis am 10. Juli 1852, zuleßt daselbst, Sohn der Auguste Friederike Molten, geb. Marten, zu Stennis, Kreis Edckernförde ; 10) denSeema- n Jakob Guftav Chrifiian Ohlsen, gebo- ren in Hürmarfï am 28. September 1852, zuleßt in

Bernhard

zuletzt da

leßt

Jakob Ohblsen in Schönhagen; 11) den Seemann | in Missunde;

chaqies Karl August Petersen, geboren in Olpenitz-

Klaus Jakob Petersen in Olpenitfeld; 12) den Ar- beiter Johann Hinrich Ludwig Bothmann, geboren

des Christian Wilbelm Möller in Elmshorn ; 25) den Knecht Wilhelm Friedrich Detlef Mohr, geboren in Kochendorf am 15. August 1854, zuleßt in Herweg, Gut Louisenlund, Sohn des Johann Friedrich Mohr in Amerika; 26) den Seemann Christian Bernhard Abraham, geboren in Eckernförde am 1. September 1855, zuleßt daselbft, Karl Heinrich Abraham in Eckernförde ; 27) den Seemarn Karl August Martin Löpthien, geboren in Eernförde am 17. Mai 1855, zuleßt daselbft ; 28) den Knecht Jürgen Peters, geboren in am 1. Juli 1855, zuleßt in Kl. Bennebeck, Sohn des Marx Peters in Norby; 29) den Seemann Heinrih Christian Detlef Ebenhuus, geboren in

Sohn des weil. Johann Iochim Ebenhuus in Kiel; 30) den Maurer August Friedrich Ganzel, geboren in Lindhöft am 7. Juni 1855, zuleßt in Dänisch- Sobn des August Ferdinand Ganzel; 31) den Heinrich Zacharias Martin Goos, geboren in Neu-Bülck am 30. September 1855, zuleßt in Ascheffel, Sohn des Karl Friedrih Goos in Ascheffel ; 32) den Seemann Friedrich Wil-celm Petersen, ge- boren in Dänish-Nienbof am 26. April 1855, zu- leßt in Eckernförde, Sohn des weil. Andreas Peter Petersen in O 33) den Heinrih Friedrich geboren 1855, zuleßt daselb, Sohn des Heinrich Friedrich Sellmer in Amerika; Hinrich Seemann, geboren in Neudorf am 22. De- zuleßt daselbft, Hinrih Seemann ; 1 Heirrih Wriect, geboren in Felm am 15. Juni 1855, zuleßt daselbst, Sohn des Konrad Christian riecht in Tennhöft bei Felm; E Scbiffer Karl Heinrich Brus, geboren in Gettorf Kreis S(&leëwis, Sohn des Peter Christian Erün4 am 21. März 1855, zuleßt daselbst, Sohn des Schäfers F Karl Friedri Bruïch in Gettorf; h riedri Christian Kühl, geboren in Wentorf, Kreis dernföôrde am 3. F Sohn des Hufenpächters Iohann Christoph Kühl ; 38) den Maurer Heinrich in Revenédorf am 14. Februar 1855, zuleßt daselbft, Sohn des Hufenrächters Henning Otto Koll in Revenédorf; 39) den Schlachter August euß, gebcren in Gettorf am 4. 1855, zuleßt daselbst, Sohn des Gottfried Reut zu Gettorf ; 40) den Knecht Wiihelm Friedrih Christian Smidt, Freren in Sebestedt am 15. August 1855, ebt,

Friedrich Schmidt; 41) den Knecht Friedri Buh- mann, geboren in Kochendorf am 2. in Westerschau, des Arbeiters August 42) den Knccht Heinrich Friedrich Green, in Westerfeld am 24, Dezember 1855, Brodersty, Sohn des Klaus Diedrih Green in Amerika; 43) den Knecht Adolph Heinrih Johann Kröger, geboren in Mifsunde am 25, Oktober 1855, Schönkagen, Sohn des Armenalumnen Hartwig pen daselbst, Sohn des Arbeiters Jürgen Kröger j 44) den Maler Andreas Friedrich L Martin Paulsen, geboren in Eckernförde am 27. d am 19. März 1852, zuleßt daselbst, Sohn de3 en 1856, zuleßt daselbst, Sohn des Cigarren- acers Christian Paulsen in Amerika ;

Kellner Hermann Friedrih Christian

halten kammer vom 15. gegen die

haben.

des biefigen

März 1879 vorgenannten

Sohn des Armenalumnen

Norby

April 1855, zuleßt daselbst,

gebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflih tigen Alter außerhalb des Reichsgebiets sih aufge- Durch Beschluß Königlichen ist das Hauptverfahren P Angeklagten und Termin zur Verhandlung auf Mittwoch, den 2. Juli 1879, Mittags 12 Uhr, in dem Sitzungs- zimmer der Straffammer im fog. Scheel’schen Palais, Lollfuß hier anberaumt worden. Die oben ad 1 bis 54 aufgeführten Personen werden daher hierdurch geladen, in dem genannten Termine zu ersheinen, wobei bemerkt wird, daß, falls sie in dem Termin nit ersLbeinen, nah Maßgabe des S. 350 der Strafprozeß-Ordnung zur Verh

und Urtheiléfällung wird geschritten werden. Schles- tvig, den 21. März 1879. Der Staatsanwalt.

Ein. etragene Gezofseuschaft. Das.

Vaterländische Lebens -Versicherungs-Actien- Gesellschaft zu Elberfeld.

Nach erfolgter Ergänzurgëswahl und Constitui- rung des Aufsichtsrathes besteht derselbe aus fol- gen Mitgliedern:

Aug. Le Weerth, Elberfeld, Vorsitzender, Heinr. Heegmann, Barm-n, Stellvertreter, mals Eisenlohr, Barmen,

ranz Ernst, Elberfeld, Gust. Gebhard, Commerzienrath und Consuk,

der Straf-

Kreisgerichts Gustav Herrmann.

eröffnet

andlung

a1) Submission. Die Lieferung von: 299 Trensen mit Zügeln, in Eckbof am 27, Oktober 998

34) dea Schmied Hans

Sohn des Hans | wozu Termin auf:

35) den Arbeiter Christian

beraumt ift

36) den Dienststunden eingesehen werden.

37) den Knecht ebruar 1855, zuleßt taselbft,

Friedrich Koll, geboren

einri Submission.

4200 ftober [ ]

rt, beginnen kann. Sohn des Hufenpächters Detlef Feuer, Beginnen zaun

Juli 1855, zu- Kreis Eckernförde, Sohn Buhmann in Saxrxdorf; eboren | tenten geöffnet werden. zuletzt in zugewiesenen Arbeiter.

ftatlung von 1 M zu erhalten, Cöln, den 8. Mai 1879,

45) den rügge, ge-

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. feld

alftern von starkem Gurtband, 598 ttarfen Stricken von 2 m Länge und 1657 Mähbnentafeln aus weichem Holz

foll in ôffentliher Submission verdungen werden,

Dienstag, den 27. Mai cr., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Train-Depots an-

Die Bedingungen können ebendaselbst während der

Offerten sind versiegelt und portofrei, mit ent- sprechender Aufschrift verseh-n und unter Beifügung bezüglicer Probestücke bis zum Termin an das unterzeichnete Train-Depot einzureichen.

Rendsburg, den 8. Mai 1879.

Königl, Train-Depot 9. Armee-Corps.

Bei der hiesigen Männer-Strafanstalt wird für 100 bis 150 Gefangene Industriearkteit gesucht, melche spätestens am 1. Juli er., auf Wunsch auch

Sqhriftilihe Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Judustriearbeit“ wolle man bis spätestens den 27. Mai cr., Vor- mittags 11 Uhr, einsenden, zu welher Stunde die Offerten in Gegenwart etwa anwesender Submit-

Die zu erlegende Kaution beträgt mindestens die Summe ter dreimonatlichen Lohnbezahlung für die

Die Kontraktsbedingungen sind beim Arbeits- Inspektor einzusehen oder abschriftlih gegen Ers

Strafanstalts-Direïftioun.

Elberfeld, Dr. med. Ed. Graf, Sanitätsraih, Elber-

Aug. Groneweg, Elberfeld,

Heinr. von Knapp, Barmen,

Walter Simons, Commerzienrath, Elberfeld, was hiermit gemäß Artikel 28 des Statuts bekannt gemacht wird. ;

Elberfeld, den 5. Mai 1879.

Der Aufsichtsrath.

August de Weerth. [3532] Kein Leser dieses Juserats,

namentli die Herren Offiziere, Geiftlicjen, Aerzte, Gutsbesißer und Beamten,

welche zur Kur oder Bequemlichkeit den Ankauf be- absichtigen, sollte es versäumen, sich die inter= effsante, ausführliche illustrirte Beschreibung nebst Preisnota der weltberühmten und alterprafktischfsten

Zimmer- Bade-Npparate,

welche für Kurzwoeckte, wie zur allgemeinen Pflege des Körpers für Gesunde, zu jeder Jahresze

mit gleichem Wehlbehagen benußt werèen können, kommen zu laffen, um sich über dieselben zu orien- tiren. Auf Anfrage versendet Obiges überall hin

franko der Fabrikant und Erfinder Hoflieferant Gustav Heznachek, Bernburg a. d. Saale. (àCto.1165/4,)

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Drudck: W. Elsner. Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), außerdcm die G BIEE der Obe: schlesischen Eisenbahn, der Nassauischen Eiseubahu und der Wesifälishen und Münster-Enscheder Eisenbahn,

[4201]

Cto, 171/5.)

Berlin:

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 10. Mai

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

_18799.

„M 109. Nichtamtliches.

Berlin, 10. Mai. Jm weiteren Verlaufe der gestrigen (41.) Sizung seßte der Reichstag die erste Berathung eines Zolltarifs für das deutsche Zollgebiet fort. Der Bevollmächtigte zum Bundesrath für das Königreih Sachsen, Staats-Minister von Nostiz-Wallwiß leitete die Debatte mit folgenden Worten ein: E

Meine Herren! Jh fühle mi nicht berufen, die Generaldebatte durch Witerlegung der Angriffe zu verlängern, welche die Vorlage der verbündeten Regierungen im Laufe derselben erfahren haben. Alle diese Dinge werden in der Kommissionsberathung in der zweiten Lesung noch ausführlih erörtert werden; dagegen find im Laufe der Debatte eine Reihe von Angriffen, ziemlih herber Art, gegen die verbündeten Regierungen, und insbesondere auch gegen die Regierungen der deutshe: Mittelstaaten aus dem Hause erhoben worden, und ich möchte diese Angriffe niht ganz unbeantwortet lafsen, ehe die Gene- raldebatte geschlossen wicd. :

Es hat zunächst der Hr. Abg. Bamberger den verbündeten Re- gierungen und ihrem Organe, dem Bundesrath, den Vorwurf ge- macht, daß dieselben bei der Berathung der Zolltarifvorlage einen argen Mangel an Selbständigkeit bewiesen, daß sie sich seibst nulli- fizirt haben. Ich weiß nicht, ob ih gegen den ersten Vorwurf noch nöthig habe, die verbündeten Regierungen in Schuß zu nehmen, nach- dem der bekannte Brief des Herrn Reichskanzlers an den Freiherrn von Thüngen dur die Zeitungen veröffentliht wordez1 ist. Jeden- falls würde der Vorwurf - doch nur dann begründet sein, wenn die verbündeten Regierungen in ihrer Mehrheit mit den Ansichten des Herrn Reichskanzlers in Bezug auf die bei den gegenwärtigen Ver- hältnissen im Deutschen Reiche einzuhaltende Zollpolitik sich im Widerspruch befunden hätten und wenn sie mit den Vorschlägen der Tarifkommission im Greßen und Ganzen nicht einverstanden ge- wesen wären. s |

Wenn der Hr. Abg. Bamberger den Bundeêregierungen einen Rorwurf daraus machen will, daß bei der Feststellung des Tarifent- wurfes, welcher Ihnen gegenwärtig vorliegt, ein beschleunigtes Ver- fahren beobatet worden ist, so wäre es ja gewiß wünschenswerth gewesen, zu diesem Behufe mehr Zeit übrig zu haben. Es ift au möglich, daß dann einzelne Fehlgriffe vermieden worden wären, die vorgekommen sein mögen. Ebenso will ich nicht in Abrede stellen, daß die eine oder andere Regierung dieses und jenes anders gewünscht haben würde, wie ih glaube, daß in Bezuz auf die weiteren Ziele, welche der Herr Reichékanzler in seiner neulichen Rede hier im Hause entwidelt hat, die eine und andere Regierung ihre eigenen Vorbehalte machen wird, Indessen, meine Herren, waren, wenn nicht fämmt- liche Regierungen, so doch die große Mehrzahl derselben mit dem Herrn Reichskanzler darin einverstanden, daß es dringend nöthig sei, eine Entscheidung über die deutshe Zollpolitik so rasch als mögli herbeizuführen und daß es unzulässig gewesen sein würde, diese Ent- \cheidung bis zum nächsten Jahre, bis zum Wiederzusammen.:ritt des Reichstages zu vertagen. i

Einen weiteren Vorwurf hat der Hr. Abg. Nichter den ver- bündeten Regierungen und speziell den Regierungen Ter deutschen Mittelstaaten gemacht und zwar hat er diesem Vorwutf in der ersten Lesung des Reichshaushalts-Etats einen fehr s{nöden Autdruck ge- geben. (Ruf: Schnöde?) Der Hr. Abg. Richter (Ruf: Schnöde ?) Schnöde! Meine Pes Der Hr. Abg. Richter \cheint Zweifel zu haben, ob der Ausdruck „s{chnöôöde“ parlamentarisch sei. Der Hr. Abg. Richter hat den verbündeten Regierungen vorgeworfen, daß sie für Geld ihre Machtsteüung im deutshen Bundesrathe aufzugeben gemeint seien. Meine Herren ! Wenn dies parlamentaris ift, ist der Ausdruck „{chnöde“ au parlamentarisch. Also, sage ic, der Hr. Abg. Richter hat den vecbündeten Regierungen und speziell den Regierun- gen der deutshen Mittelstaaten einen Vorwurf daraus gemacht, daß fie für Beseitigung der Matrikularbeiträge eintreten. Ja, meine Herren, diejer Vorwurf beruht meines Erachtens doch auf etwas s{chwadben Gründen. Ich bilte Sie, einmal den Art. 70 der Reichsverfassung anzusehen. Nah Art. 70 der Reichs- verfassung sind die durch die eigenen Einnahmen des Reichs nicht gedeckten Mittel zur Bestreitung der Ausgaben des Reichs von den einzelnen Bundesstaaten im Wege der Mätrikular- beiträge einzushießen. Hieraus folgt, daß, sobald dec Ausgabe-Etat bewilligt ift, sobald feststeht, welhe Einnahmen aus den Finanz- quellèn des Reiches in die Reichskasse fließen werden, der Fehlbedarf unweigezlih von den einzelnen Staaten aufzubringen ist. Es hat in di-fer Beziehung nah der Auffassung des Bundesratbs der Reichs- kanzler und die Reichsfinanzverwaltung einen unbedingten Anspruch an die Kafsen der Einzelstaaten. Ich stehe nicht an, hier aus- zusprechen, daß, sobald die Ausgaben festgestellt waren, sobald die Einnahme-Ctats festgestellt waren, und für den Bundesrath die Veberzeugung konstatirt war, daß höhere Einnahmen nicht der Reicbska}se zufließen würden, ih sage, wenn das der Fall war, so ist im Bunudesrath die Einstellung der Matrikularbeiträge in den Reichshaushalts-Etat jeder Zeit nur als eine Form- und Rechnungs- sache angesehen worden.

Nun hat aklerdings der Hr. Abg. von Bennigsen am Dienstag ausgeführt, daß, kraft des dem Reichstage zustehenden Red;tes, die Matrikularbeiträge in den Etat einzustellen, es dem Reichstage ge- [lungen sei, die Matrikularbeiträge in erheblihem Maße im Laufe der leßten Jahre abzumindern.

Zunächst möchte ih bemerken, daß die Erzielung dieses günstigen Ergebnisses zum (0A Theile nur dem Umstande zu verdanken ist, daß theils vorhandene Bestände aufgezehrt, theils Ausgaben, welche aus laufenden Mitteln bestritten werden sollten, auf Anleihen ver- wiesen, theils endlich Ausgaben auf spätere Jahre zurückgestellt worden find. 2

Der eigentlichen Abstribe von Ausgaben waren verhältnißmäßig wenige, und mir scheint, es liezt hier doch eigentlich eine Verwechselung der Begriffe vor, wenn man sagt, daß diese Abstriche erfolgt sind, weil der Reichstag und der Bundesrath das Recht hatten, die Matrikularbeiträge in den Etat einzustellen. Mir \{heint, diese Abstriche aue lediglich des- balb bewirkt worden, weil dem Reichstage das Recht zustand, die l Nun, meine Herren, kann ih doch nicht annehmen und ich glaube auch, daß Niemand hier im

ause und am allerwenigsten Hr. von Bennigsen die

nsiht hegt, daß die Vertreter der verbündeten Re- gierungen und die Budgetkommission künftig die Ausgabenetats einer weniger strengen, weniger Senates Prüfuag unterwerfen sollten, wenn wirfklih alle Matrikularbeiträge durch die von Ihnen erwarteten Bewilligungen beseitigt werden sollten, wenn es möglicher- weise, ih sage mit gutem Bedaht möglicherweise, sich darum han- deln sollte, Einnahme-Ueberschüsse oder überhaupt Einnahmen zu Gunsten der Einzelstaaten zu erzielen. Ich kann wenigstens ver- fichern, daß die Finanz-Minister der Einzelstaaten ebenso lebhafte p empfinden würden, wenn es künftig dem Reichstage gelingen sollte, ihnen die Mittel zur Herabseßung der Landessteuern zu verschaffen, gleihviel ob dies durch die Herabminderung der Matrikularbeiträge oder durch ea von Einnahmen zu Gunsten der Cabn herbeigeführt werden sollte.

Im Allgemeinen kann ih mich aber des Eindrucks nicht ganz erwehren, daß der von dem Abg. Richter so lebhaft verfohtene Stand- punkt, die Betonung der MachtsteUung denn doch einigermaßen auf

Ausgaben zu bewilligen.

der A..sicht beruht, daß zwishen dem Reih und den Einzelstaaten, zwischen den Regierungen und den Regierten ein unlösbarer Gegen- saß besteht. Jch bin nun allerdings in dieser Beziehung durchaus an- derer Ansicht als der H. Abg. Niibiler. Zch bin der Ansicht, was finanziell dem Reihe frommt, frommt im S(hlvßeffeft auf den Einzelstaaten. Cbensowenig kann ich zugeben, daß die deutschen Fürsten und die von ihnen erwählten Rathgeber andere Interessen haben, andere Interessen verfolgen können als die gewählten Vertreter des Volkes hier in dies-m Saale. Daß hier über diese Interessen, über die Mittel, die Wohlfahrt des Reiches zu för- dern, verschiedene Ansichten besteben und immerfort bestehen werden, ja, meine Herren, das beruht in den mens{lichen Verhältnissen; das beweist ja auch der Deutsche Reichétag selbit.

Endlich habe ih mich noch zu einer Aeußerung des Hrn. Abg. Windthorst zu wenden. Der Hr. Abg. Windthorst sprach gestern sein Bedauern darüber aus, daß die Finanz-Minister der größeren deutschen Stazten nicht der Generaldebatte beiwohnten, um Auskunft geben zu können über die finanziellen Verhältnisse ihrer Staaten. Zur Beruhigung des Hrn. Abg. Windthorst will i bemerken, daß die von ibm gewünschte Auskunft in der Kommission, in welcher meiner Ueberzeugung nach allein sie wirklich gegeben werden kann, mit Darlegung des vollen Materials gegeben werden wird.

Im Uebrigen aber scheint es mir, als ob die Herren Finanz-Minister

in der Generalfkdisfussion, so lange sie auch gewährt hat, viel Neues |

niht gehört haben würden, und fich nur unangenehme Dinge sagen zu lassen, ja, meine Herren, das ift nicht Jedermanns Sache. Ich môchte wohl annehmen, daß die Herren Finanz-Minister, wenn fie aus der Generaldebatte weggeblieben sind, der Ansicht gewesen sind, daß sie zu Hause in Wahrung ihres eigentlihen Berufs nüßlichere Dinge leisten könnten.

Der Präsident Dr. von ea bemerkte, er sehe sich doh genöthigt, dem Herrn Bevollmächtigten zum Bundesrath zu erklären, daß er den Ausdruck „shnöde“, auf eine Rede eines Reichstagsmitgliedes angewendet, für nicht parlamen- tarisch erahte. Habe das Reichstagsmitglied sich in einer anderen Sißung vergessen, so wäre es seiner Ueberzeugung nah da an der Zeit und nach parlamentarischen Regeln ge- boten gewesen, die Entscheidung des Präsidenten anzurufen.

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handelssystem bekehren, dann werde es ihm viel leichter werden, auch jeine Partei für seine Ansichten zu gewinnen. Den Abg.Lasker möge er heut noch nit angreifen, da der stenographishe Bericht über seine Rede noch niht vorliege. Fndeß sei ihm aus der- selben das Bemerkenswertheste, daß er sich im Widerspruch mit dem Abg. von Bennigsen und mit einem grozen Theil seiner Partei befinde, und das bedeute für die Zukunft des deutschen Reichs entschieden einen Schritt vorwärts. Es sei ferner von den sogenannten fonstitutionellen Garantien gesprohen wor- den, davon, daß dem Reichstage doch das Einnahmebewilli- gungsrecht erhalten bleibe. Er frage das Haus, was wäre geschehen, wenn zur Zeit des preußishen Konflikts das Ab- geordnetenhaus dieses Recht besessen hätte, als die Majorität aussprach : diesem Ministerium keinen Groschen ! Hätte cs diese Macht gehabt, dann hätte Deutschland heute keinen Reichstag und kein geeintes Deutsches Reich. Er hoffe, diese Frage werde feine großen Schwierigkeiten bereiten, und bitte er das Haus, diese Vorlage nicht an einer Frage von vorzugsweise ornamen- talem Charakter scheitern zu lassen.

Der Abg. Rickert sprah seinen Unwillen über den Aus- druck des Abg. Mosle aus, daß der deutsche Handel seinen | gegenwärtigen internationalen und semitishen Charakter auf- | geben müsse. Diese Art von Diskussion müsse er entschieden | zurücfweisen, und es sei das auch der Grund, weshalb er auf die weiteren Ausführungen des Hrn. Mosle materiell nicht | weiter eingehe. Wenn der Regierungskommissar verschiedene Fehler dem Verein für Handelsfreiheit zum Vorwurf gemacht, so treffe dieser Vorwurf mit noch viel größerem Rechte den Verfasscr des Tarifs. Redner citirte eine Schrift von Hof- mann über Zölle, die er den Bundesrathsmitgliedern zum Studium empfahl. Bei den meisten Zollpositionen sei nicht einmal eine Motivirung für die Erhöhung beigefügt. Die Motive ließen ¿. B.. bei der Position Holz die für Deutschland sehr wesentliche Bestimmung - einfah weg, | nah welcher der Holzzoll in den östlihen Provinzen Preußens,

Der Bundesbevollmächtigte, Staats-Minister von Nostiz- | sowie in den Häfen von Hannover und Oldenburg sehr viel

Wallwitz entgegnete, er habe allerdings nicht geglaubt, daß es |

Sache der Bevollmächtigten zum Bundesrathe sei, den Präsidenten darauf aufmerksam zu machen, wenn ein Aus- druck, welchen ein Reichstagsabgeordneter in Bezug auf die verbündeten Regierungen fallen lasse, seiner Ansicht nah die Grenzen des parlamentarischen Anstandes überschreite. Der Abg. Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode erklärte, es handele sih für ihn niht um allgemeine Theorien, sondern darum, daß Deutschland einen guten Tarif bekomme. Er werde sih daher gegen die Ausführungen des Abg. Frhr. von Malt- zahn niht wenden, unt so weniger, als er bestimmt hoffe, daß derselbe s{hließlich doch mit seiner Partei stimmen werde. Und er sei so sehr Realpolitiker, daß ihm-die Abstimmung in dritter Lesung viel wichtiger exscheine, als alle vorher gehalte- nen Reden. Der Abg. Richter fei hon fo genügend widerlegt, daß er darauf verzichten könne, und was die vielen Petitionen gegen “die Vorlage betreffe, so gingen fie meist von Vertretern von Industrien aus, die bereits durch die bisherige Geseßgebung genügend geschüßt jeien. Der Abg.*von Bennigsen habe ge- meint, viele hätten auch von seiner . Partei für Abschaffung der Eisenzölle gestimmt, weil sie fich der Tragweite dieses Schrittes nicht ganz bewußt gewesen seien.

die Landwirthschaft für nöthig hielte und mit diesem Vor-

schlage der Freihändler einen Versuch machen wollte über den |

Werth der freihändlerishen Theorien. Seine Partei habe beabsichtigt, wenn si dieser Versu niht bewährte, wieder zu dem alten System zurückzukehren. So sei damals die Koalition liberaler A und Agrarier zu Stande ge- fommen, und er halte eine Koalition zwischen Fndustrie und Landwirthschaft nicht für unnatürlih, er halte sie vielmehr für segensreih. Es sei gegen die Konsunisteuern vieles vor- gebraht worden, was wenig stihhaltig sei, man habe auch gesazt, der Arbeiter esse jeßt hon so wenig Fleisch und werde dann noch weniger essen können. Das liege eben daran, daß der Arbeiter keine Beschäftigung habe und nichts verdiene. Das bewege ihn eben um so mehr dazu, für den Schuß der nationalen Arbeit zu stimmen, um die deutsche Jndustrie zu heben. Was den Tabakszoll betreffe, so treffe er lediglih die kräftige, männlihe Bevölkerung und werde, besonders bei einem Monopol, den Reichen viel mehr treffen als den Armen. Sein Jdeal sei indeß nach wie vor das Tabaksmonopol, es sei das die einzig rihtige Konsumtions- steuer. Redner erklärte sich entschieden für die indirekten Steuern; durch diese Steuern erziehe man den Arbeiter zur Ordnung und Sparsamkeit, während die direkten Steuern einen unordentlichen und liederlihen Lebenswandel erleichterten. Der Abg. Bamberger habe gesagt, es sei völlig gleihgültig, ob Fe- mand täglich einen Silbergroshen oder monatli einen Thaler an Steuern zahle. Das sei, in Bezug auf den Arbeiter ein entshiedener Jrrthum, richtig sei das nur für Leute, welche ihr laufendes Konto beim Banquier hätten. Für den Ar- beiter sei es cin großer Unterschied, ob er täglih, ohne es zu merken, eine Kleinigkeit zu zahlen habe, oder ob vierteljährlih oder monatlich eine größere Summe von ihm gefordert werde. Der Abg. Bamberger habe sich dann gegen die Agrarier ge- wandt. Die Agrarpartei sei eine rein wirthschaftliche, keine politishe Partei, und der Kern der agrarischen Bewegung sei entschieden, troy aller Uebertreibungen, die viel- leiht mit unterliefen, ein entshieden gesunder und entwicke- lungsfähiger, auch Herr von Bennigsen sei bereits in einer ihm ebenso unerwarteten wie erfreulichen Weise für die Grund- besizer eingetreten. Der Abg. Bamberger bezeichnete den Frei- andel als A U der Gesundheit, den Schußzoll als Krank- eit. Daran sei nur ein Schein von Wahrheit. Wenn die

räfte zweier Nationen gleih entwickelt seien, dann sei der freie Austausch E: wenn aber ein Theil s{chwächer sei als der andere, dann sei die Befolgung des Systems des freien Austausches ein großer Fehler. Jm Uebrigen sei auch E der Freihandel sympathisher als das Schußzollsystem, aber niht na ier Sympathien und Antipathien, sondern nah den Bedürfnissen des Vaterlandes habe der Reichstag seine Enfsheidungen zu treffen. Möge doch Hr. Bamberger Oester- reich, Rußland, Frankreich, vor Allem Nordamerika zum Frei-

m Gegentheil, | seine Partei habe dafür gestimmt, weil sie billiges Eisen für

mäßiger sei, als anderswo. Unter denëKurzwaaren seien Waaren aus Bernstein, Elfenbein, Gagat, Meershaum und Perlmutter mit einem Zoll von Einhundertundzwanzig Mark bedacht; daß diese Waaren jeßt 24 # bezahlten, daß in Zu- kunft das Fünffache verlangt werde, sei nirgendswo ersichtlich. Bei so s{chweren Versehen könnten auch die Motive und An- lagen zum Zolltarif keinen Anspruch auf Korrektheit machen. Die Bemängelungen, welche die Ausführungen des Abg. Delbrü Seitens des Regierungskommissars erfahren hätten, könnten ihn niht beunruhigen, wenn in der That nichts weiter daran auszuseßen fei, so sei er gewiß, daß viele Anschauungen des Abg. Delbrück auch in den Tarif übergehen würden. Veber Fischernezge habe man hier eine lange Ausführung | gehört, weswegen es gerechtfertigt sei, den Zoll von 3 auf 12 M zu erhöhen. Daß die Fabrik, welche sie verfertige, darunter leiden werde, habe der Abg. Delbrück gar nicht behauptet. Aber ez handele sich hier nur um einen Posten von 3—400 Centnern, und hoffentlich werde der Reichstag den armen Fischern dieses | winzigen Betrages wegen die Fischerneze nicht vertheuern | wollen. Auh der Reichskanzler - Amts - Präsident habe | gestern einen Rechenfehler gemacht. Nach seinen Ausführungen wären die Zollentraden seit 1840 um höchstens 20 pCt. ge- | stiegen. Derselbe habe einfach vergessen, daß in dem früheren Ertrag die Zuckersteuer inbegriffen fei, dies mache die Kleinigkeit von 51 000 000, also bedeutend mehr als eine Mark pro Kopf der Bevölkerung. Mit diesem Fehler falle die ganze Reduktion zu Boden. Der Kommissar habe dem Abg. Richter vorgeworfen, daß er die Maht- frage des Neichstages zu sehr betone. Solle denn aber der Reichstag das ihm durh die Verfassung garantirte Recht ganz stillshweigend zu Grabe tragen? Dieses konstitutionelle Recht werde seine Partei sich mit ihrem Willen niht nehmen lassen und dasselbe erwarte er auch vom Centrum. Die Stellung der Reichstagsmehrheit sei damit genau gekennzeichnet. Dem Grafen Stolberg bemerke er, daß es nicht nüßlich sei, zu oft an die Konsfliktszeit zu erinnern, er könnte ihm Aussprüche des Reichskanzlers vorhalten, die etwas anders sih ausnähmen, als das, was Graf Stolberg darüber denke. Diese Zeit sei durch die {Fndemnitätsvorlage beseitigt, die Parteien hätten sich damals die Hand gereiht, und es sei nit gut, sie im Reiche immer wieder aufzuwärmen. Man sollte sowohl die Matrikularbeiträge aufrecht erhalten, als auch einige der vielleicht zu bewilligenden Steuern zeit- weise bewilligen oder quotisiren, am Besten wäre eine Vereinigung beider Methoden. Redner stellte ferner eine Aeußerung des Abg. Miquel richtig über die Matrikularbeiträge, auf welche sih der Reichskanzler be- rufen habe. Die Beiträge der 100 000 reihen Hamburger oder Bremer oder die von 100 000 Thüringern seien keines- wegs die Durchschnittsquote der Matrikularbeiträge. Diese fönne man nur ermitteln, wenn man die Einkünfte der Staaten mit gleichen oder ähnlihen Steuerverfassungen ver- gleiche. Da stelle sich heraus, daß in Preußen die direkten Steuern 21/ # pro Kopf, in dem armen Detmold, dem Lande der Ziegelbrenner, 21/2 6 betrügen; die Leistungs- fähigkeit sei also vollkommen gleich, und die 300 000 Ham- burger blieben also für die ganze Bevölkerung völlig außer Betracht. Vergleiche man ferner, daß zum Beispiel Hamburg an Wechselstempelsteuer 853 000 4 zahlte, das Großherzogthum Sachsen-Weimar dagegen nur 162 000 #, so sehe man, wie die Zangen shon vorhanden seien, um den UdeA Hamburger und Bremer zu fassen. So lange ihm also nichts Besseres gezeigt werde, halte er an den Matrikularbeiträgen hartnäcig fest. Der Graf Stolberg betone zu sehr seine konservative Politik. Wer sei denn aber auf diesem Gebiete konservativ? Er (Red- ner G dem Grafen Stolberg gegenüber reaktionär, denn er wolle das Bestehende erhalten. Graf Stolberg sei . dagegen auf diesem Gebicte so reformatorisch, daß einem die Haare zu Berge stehen könnten. as Graf Stolberg von der Erzie- hungsweise des Arbeiters erzähle, seien gangene Theorien, nichts weiter. Die Aufgabe des Reichstages fei es, den Ar- beitern die nothwendigen Lebensmittel niht zu vertheuern.

Wie Graf Stolberg die indirekten Steuern als ein Erzie: