1879 / 116 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 May 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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E RIEI I OREN S E D E

E S T O S E S E E E I

dur die Kunst veredelte heimische Arbeit auf Ausstellungen zu erringen

wußte. Dank dem von Ihnen im Verein mit Meiner Regierung geübten Bestreben zur Ordnung des Staatshaushaltes und Dank der zunehmenden Grkenntniß unserer wirthschastliben Kraft ift der Kredit des Staates unver hrt erhalten. Wenn die Verhältnisse eine raschere Ergänzung unseres Verkehrsneßes auch nicht gestatten, so sind doch durch Ihre Mitwirk.ng die Vorauésetzungen geschaffen worden, um dem Eisenbahnwesen eine neue, den allgemeinen Interessen ent- sprechendere Gestaltung zu geben. Der allgemeine Zolltarif hat eine den handel8pelitischen Verhältnissen des Reiches angemessene feste Grundlage geschaffen , von fu O O ONI:O zeziehungen zum Auélande durch eine Reihe von Hapydel8ver- trägen geregelt werden konnten. Die Ordnung der äußeren Rechts- verhältnisse der katholiscben Kirche ift ohne Störung des konfessio- ne]len Friedens auf dem Wege der Gesetzgebung erfolgt. Durch das Gese über den Verwaltungs8gerichtshof hat die wichtige Frage der Administrativjustiz einen wünschen8werthen Abschluß gefunden und das verfassungêmäßige Organ zur Sicherung der Parteien- recbte auch auf diejem Gebiete geschafen. Mit patriotischer Willfährigkeit haben Sie für die gedeihlihe Entwicklung der Land- s esserung des Locses dieunstunfähig gewordei T

wehr, für die Verb rdener Angehörigen der bewaffneten Macht gesorgt und durch die Reform der Gené6d'armerie die éffentliche Sicherheit im Innern gefördert. Neuerdings spreche Ih Ihnen Meine volle Anerkennung aus für die Mitwirkung an den Vereinbarungen mit den Ländern Meiner ungarishen Krone, durch welche zahlreihe Fragen materiellen Fnter- eses im Geiste gegenseitiger Billigkeit geregelt und die Beziehungen zwischen den beiden Theilen des Reicbes neu gestärkt wurden.

Angesichts der Ereignisse im Orient war es ein Gebot der Notbwendigkeit, die Interessen, die Machlstellung und das Ansehcn der Monarchie nachdrüdälich zu wahren. Obwohl die zu diesem Zwecke getroffenen Maßregeln s{chwere Opfer mit sich brachten, haben Sie in patriotis{er Würdigung der Verhältnisse Meiner Regierung JShre Unterstützung nicht versagt und es derselben ermöglicht, ihren ganzen Einfluß für die Konsolidirung der durch die europäischen Be- \chlüsse geschaffenen Zustände im Orient einzusetzen, damit der Friede, der im Interesse aller Mächte gelegen ift, erhalten und gesichert werde.

C8 gereicht Mir zur hohen Befriedigung, uns diese zu sehen. in freundschastlichsten Beziehungen zu allen Mächten, im Inne geeinigt und gehoben durch die Gefühle der Vaterlandsliebe treuen Anhänglichkeit der Bevölkerung für Mich uud Mein Haus, wovon Mir erst jüngst so \{höne und erhebende Bemeise genorden,

Fndem Ih dafür auch Ihnen, geehrte Herren, von beiden Häusern de8 Reichsrathes, als den geseßlichen Vertretern des Volkes Meinen herzlichen Dank neuerdings ausspreche, erkläre Ib die Session des Reichsrathes für geschloFßjen.“

Am Schluß der Feierlichkeit ertönten aus den Reihen der Reichstagsnüutglieder enthusiastishe Hochrufe. Unter aber- maligen Vipvatrufen verließ der Kaiser den Saal, nach allen Seiten huidvoll grüßend.

S ae E Die hiesige Jndustrie-Aus stellung ist heute durch den Erz - herzog Josef in feierlicher Weise eröffnet worden. Der Erzherzog hob in der Eröffnungsrede hervor, daß die Aus stellung nicht allein in Ungarn, sondern auch im Auslande Juteresse erwede. Man werde exkennen, daß sie selbst den ausländischen Anforderungen entsprehe. Ungarn sei in der Judustrie zurüctgeblieben, weil es bisher hauptsählich Agri- kultur-Staat gewesen sei. Er hoffe, daß die Ausstellung das Aufblühen des Landes befördern werde,

SPW Be S Ma Q T B) B oer heute stattgehabten Bolksabstimmung über die Wieder- einführung der Todesstrafe wurden, nah den bis jeßt vorliegenden Nachrichten, 166 000 Stimmen für und 138 000 Stimmen gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe abgege- ben. Das Abstimniungsresultat aus den Kantonen Zürich (nd Wallis steht noch aus, indeß gilt vie Annahme der Wiedereinführung der T

r Todesstrafe für wahrscheinlich. 19, Mai. (W. T. B.) Nach weiteren Nachrichten über die gestrige Volksabstimmung stimmten 186 041 Schweizer Bürger für, 175 164 gegen die Wiedergestattung der Todesstrafe, Rückständig sind noch dic Abstimmungs- ergebnisse aus dem ganzen Kanton Wallis und aus einem großen Theil Tessins und Graubündtens. Das Votum von Tessin ist zweifelhaft, während die rückständigen Stimmen von Wallis und Graubündten voraussichtlich die jeßzîge Mehr- heit noch vergrößern dürften. Gegen die Wiedergestattung der Todesstrafe stimmten Zürich, Bern, Baselstadt, Baselland, Thurgau, Neuenburg und Genf.

Belgien. Brüssel, 16. Mai. (Frankf. Fourn.) Fünfzig deutsche Shulbrüder mit 200 deutshen Zöglingen, welche sich in Verviers vor Kurzem angesiedelt hatten, werden s und müssen Belgien innerhalb aht Tagen verlassen.

Großbritannien und Jrland. London, 16. Mai S Se O N D C S Gd O Sa R Cin unkonstitutioneller Benußung der Prärogative der Re- gierung zu beschuldigen, mißglückte vollständig, hat aber, wie die „Times“ meint, wenigstens der: guten Dienst ge- than, klar ¿u beweisen, daß eben nicht der geringste Änhalts- punki gegen die leßthin in Umlauf geseßten Behauptungen von einem unkonstitutionellen Auftreten der Königin vorhan- o Mh P E C Ir u Pr e für seine Behauptung an? Einfach eine Reihe von Erxekutir- aktionen während der leßten zwei oder drei Jahre, deren jeoe unter Verantwortlichkeit des ganzen Kabinets ausgeführt ind deren jede im Parlament vollkommen erörtert und durch entschiedene Mehrheiten gebilligt wurde. Die Argu- mente Mr. Dillwyns hätten, um völlig in sih begründet zu sein, behaupten müssen, daß die Prärogative der Krone nie ohne vorherige Zustimmung des Unterhauses ausgeübt werden dürfe. Das ist der wahre {znhalt der Klagen, denen Aus- druck zu geben er sich bemühte; aber ihre Abgeshmacktheit ist bewiesen, sobald ihnen nur Worte verliehen werden. Was die Eifersuht gegen die Krone angeht, so würde es fehr hart sein, wollte man die Königin daran rerhindern, Briefe zu schreiben, die Gefühle privater Sympathie aus- orüden, und es ist jeßt bewiesen worden, daß sie sih auf die Ausübung dieses Vorrehts beschränkt hat.“ Aehnliche Neußerungen haben die konservativen Blätter gebracht, und selbst in der liberalen „Daily News“ wird das unzeitgemäße Vorgehen Mr. Dillwyns scharf verurtheilt. Jm „Neuter- schen Bureau“ is vom Kap via Madeira folgende, vom 29. April datirte Depesche eingegangen :

„General Lord Chelmsford begiebt sich von Utrecht nah Kambula, dem Hauptquartier der Kolonne des General- Majors Wood. Die Lanzenreiter und Dragoner werden in leßterem Orte in wenigen Tagen erwartet, und die britische Armee wird sich wahrscheinlich bald darauf für den Ein-

marsch in das Zululand in Bewegung seyen. Das hbri- tische Lager in Ginghilovo soll verlegt werden, weil daselbst

das Wasser ungenießbar ist und Krankheiten unter den Truppen |

herrshen. Die Gecüchte von der Unterwerfung Dahbul- manzi’s, des Bruders Cetewayo's, tauchen wiederholt auf, aber er soll dur ein fliegendes Zulu-Corps, das seine Be- wegungen beobachtet, verhindert worden sein, nach dem briti- schen Lager zu gelangen.

Nach Berichten aus Basutoland hatte sih daselbst ein kleiner Häuptling mit 80 Anhängern unterworfen. Moirosi's fester Plat ist noch immer von den britischen Kolonialtruppen Ge N E Nor E aben C Reale truppen den Feind von einer Jnsel im DOranjeflusse ver- trieben und einen Europäer, Namens Mac Carthy, den muthmaßlihen Führer des Feindes, sowie mehrere Weiber und Kinder gefangen genommen. Während des Kampfes siel Lieutenant Dyasson und zwei Mann wurden s{hwer, vier andere leicht verwundet. Das Meeting der Boers un- weit Praetoria hat sich in aller Nußhe aufgelöst, nachdem eine von ihrem Komité beantragte Resolution zur Annahme gelangt Va I Si Bare e Ce C Den Ot nah England zu befördern. Wie verlautet, versprah Sir Bartle-Frère dem Gesuche stattzugeben, gab aber gleichzeitig die deutliche Erklärung ab, daß er die Willfahrung des in der Denkschrift entbaltenen Gesuches niht befürworten würde.

G Sa G R Bie De S C E Niet O B E (Io Ote Co D C O e Ee Serie, welche vor einigen Fahren von der Polizeipräfektur losgetrennt und dem Ministerium des Funern zugetheilt worden wax, der Polizeipräfektur wiederzugeben. Ferner soll die Direk- O D P C U e es Ane t t E faches Bureau verwandelt werden und Hr. Anatole de la ¿Forge mithin sein Amt niederlegen.

Das „Journal officiel“ veröffentlicht ein Dekret des Präsidenten vom 16. Mai, welches den Hirtenbrief des Erzbischofs von Aix unterdrückt.

So Gee a oon Io Paris hat in einem an den Präsidenten der Deputirten- kammer gerichteten Schreiben um die Ermächtigung nach- G C Dee O e E sagnac wegen mehrerer in dem Journal „Pays“ veröffent- lichten Arlikel die gerichtliche Verfolgung einleiten zu dürfen. Auf den Wunsch des Ministers des Jnnern hat der Deputirte Lockroy (Radikaler) die Einbringung der C U O D C O G O O Gie lichkeit in der Diözese Aix auf nächsten Montag vertagt.

Versailles, 15. Mai. (Fr. C.) Jn der heutigen Sißung desS enats interpellirte Hr. Chesnelong denUnterrichts- Minister wegen der Gründe, weshalb sih die Entscheidung E O O E C O Ca U U O Ste lehrern gegen die Erlasse der Präfekten, welche sie aus ihren Stellen vertrieben, erhobenen und an den Staatsrath geleiteten Beschwerden so verzögere. Der Unterrichts-Minister Jules Ferry erwiderte: Wenn Hr. Chesnelong sih nux über einen von mir, wie er vorgiebt, absichtlich verursachten Verzug be- klagen will, fo antworte ih ihm, daß ih nur von einem Rechte Gebrauch gemacht und eine Pflicht erfüllt habe, Wenn er aber einer Frage vorgreifen will, die demnächst in der Depu- tirtenkammer verhandelt werden soll, wenn erx mich hier zu Er- örterungen über den Oböddienzschein (das geisiliche Lehrdip!om) herausfordern will, so irrt er sich; der Augenblick wird hon für die Negierung kommen, die Verleumdungen, mit denen sie seit drei Monaten überhäuft wird, zurückzuweisen und die Wahrheit in ihr Necht wieder einzuseßzen. Es wird sih denn zeigen, ob wir die Bertheidigung beeinträchtigt haben, sei es in den Blättern oder auf der Kanzel, wo sie sogar in Zügel- losigkeit ausgeartet ist. Die Akten sind von meinem Vor- Go oie ee Ce tigeit Be D Staate at De e Uo ee am 22. Februar dieses Fahres vollsiändig in Händen hatte. Jch mußte sie, als ih mein Amt übernahm, ecinfordern ; ¿s war meine Pflicht, in eine beim Staatsrathe s{chwedende P7:0- zedur Einsicht zu nehmen. Die Behauptung, daß ih srste- matisch gegen die Tongreganistishen Lehrer vorgehe, muf ih zurücCweisecn ; ich folge nur dem Gesetze, und daë Gesetz sagt, daß bie (Hemeinderäthe zwischen den verschiedenen Lehrr1etho- den optiren können, und daß die Präfekten dann, wenn sie wollen, in leßter Fnstanz zu entscheiden haben. So bestimmt es das große Geseß von 1850, für welches die Hercen von der Rechten sonst niht Bewunderung genug zur Schau tra- gen können. Auf dieses Geseß gestüßt, haben auch die Prä- fekten der Regierung vom 16. Mai und vom 24. Mai welt- liche Schullehrer entfernt und durch kTongreganistische erseßt (Beifall links.) Auch habe ih natürlich nicht blos zum Scherz die Nten zurückgefordert, sondern eine Denkschrift hinzugefügt, in welcher ih ciner Veröffentlihung des Schulbrüder-Jnfsti- tuts entgegentrat, die niht einmal meinem Vorgänger mit: getheilt worden war. Auch ih erwarte vertrauensvoll die Entscheidung des Staatsraths. Schließlih wurde, wie schon telegraphisch gemeldet, die einfache Tc.gesordnung anger.:omnien.

Spanien. Madrtd, 17M (ŒL. T B) bis: herige Minister der Auswörtigen Angelegenheiten, Marquis de Molins, kehrt auf seinen früheren Posten als Bot - schafter in Paris zurück. Zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ift der Herzog von Tetuan, bisher Ge- sandter in Lissabon, ernannt wocden.

Portugal. Lissabon, 14. Mai. (Köln. Ztg.) Der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, Corvo, legte der Kammer heute ein Weißbuh über den Eisenbahnbau in Portu- U T Oden T0 E Ube Die Gee vot CoLenco Marquez (an der Delagoa-Bo.i in Südafrika) nah Pretoria (der Hauptstadt des Transvaal-Landes) vor.

Aen O Le Ma ae Narb ¡Bee sagliere“ wären die mit Frankreich e:ngeleiteten Unterhand- lungen zur Abänderung der Münzkonvention schr vor- geschritten.

Ma B De Dee eater hat die Berathung des Geseßentwurss, betreffend die Vor- nahme der Civilehe vor der kirhlihen Trauung, beendet, Wie mehrere Blätter versichern, hätte sih das Central- bureau des Senats gegen die Nachtragskonvention bezüglich dex St. Gotthardbahn-Vorlage ausgesprochen.

U M Q E Ct O rihtshof hat, in Uebereinstimmung mit dem Verdikt der Geschworenen, die drei Jndividuen, welche am 9. Februar 1878 eine Orsinibombe unter die von dem Requiem für König Victor Emanuel nah Hause zurückehrenden Arbeiter- vereine geworfen hahen , je zu einer Zuhthausstrase von 21 Fahren verurtheil«.

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Zir Ca O Me T S Hop Pristina und Mitroviga ist ein Firman der Pforte be- kannt gemacht worden, in welhem unter Androhung der Todesstrafe vor jedem Angriffe auf österreichisch - ungarisches Militär gewarnt wird.

Numänien. Bukarest, 17. Mai. (W. T. B) Jn einer gestern hier stattgehabten Wahlversammlung bean- tragte Costinescu, ein anerkannter Führer der liberalen Partei, folgende Lösung der Judenfrage: Es sollen die Rechte des rumänischen Bürgers und die volle Gleichberechti- gung mit denselben allen in Rumänien geborenen Fsraeliten zuerkannt werden, welche niemals unter ausländishem Schuße gestanden und sich der Militärauslösung unterzogen haben. Costinescu erachtet die Betheiligung an der Militärauslösung als eine Option für die rumänische Nationalität. Alle Juden, welche rumänische Unterthanen seien, müßten dieser Kategorie angehören. Die übrigen Juden seien fremdländishe Unter- thanen und den allgemeinen Rechtsnormen unterworfen, sie würden demnach, um die Naturalisation zu erlangen, sich den für alle übrigen Ausländer vorgeschriebenen Formalitäten unterziehen müssen. Diese vorgeschlagene Lösung der Juden- frage wurde von der Versammlung, an welcher über 2000 Wähler Theil nahmen, sehr günstig aufgenommen.

19. Mai. Jm zweiten Wahlkollegium wurden 23 Liberale und 5 Konservative gewählt; außerdem ist eine Stichwahl erforderlih. Von den gewählten Deputirten hat die Hälfte der aufgelösten Kammer nicht angehört.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. Mai, (G S De Ge O Le telegraphirt aus Jrbit, vom 3./15. Mai:

E Set D S a S a L Se häuser eingeäschert.

Am 2. Mai brannte cs zum dritten Mal, wobei drei Holzhäuser niederbrannten. Die Einwohner haben die Wachen verstärkt; Nachts und am Tage werden die Wachen häufig vom Jsprawnik, von Polizei- Patrouillen, Mitgliedern der städtischen Kommunalverwaltung und von der Stadt formirten berittenen Patrouillen kontrolirt. Der Vers- dacht, daß Brandstiftung vorliege, hat die Sorge der Bewohner, einer Wiederholung der Brände vorzubeugen und die Entdeckung der Schuldigen zu befördern, vecgrößert.

Ein in Moskauer Blättern veröffentlihtes Telegramm des Stadthaupts von Jrbit, vom 2/14. Mai, lautet:

Gestern brannten noch zwei Quartiere nieder. Erhalten sind: die Kreis\chule, das Jahrmarkts-Comptoir und die Filiale dec NReichs- bank. Heute braunten auf der entgegengeseßten Seite drei Häuser. Es ist unzweifelhaft, daß Brandstistungen vorliegen. Die den Markt besuWenden Personen bitte ih instäadigst, die Quarlierwirißhe zv unterstüßen.

De C O Pen Lea Pot Minister des Fnnern unterm 3./15. Mai:

Gemäß dem Telegramm Ew. Excellenz vom 29, April ift den Stadtämt.rn und der Polizei in den Städten, wo kcine obligatorischen Verordnungen über Nachtwaben und Schutzmaßregeln gegen Feuer erlassen find, durch cin Cirkular vorgeschrieben worden, un- verzüglih folche zu veröffentlichen, und hinsihtlich der Städte, wo diese Verordnungen bereits erlassen sind, ift die Durchsih+ und wenn nöthig, Ergänzung derselben angeordnet. Gleicherweise is vorge- \{chrieben, nah Maßgabe der Nothwendigkeit auf die strenge Erfüllung der städtischen Verordnungen und aller geseßlichen Bestimmungen zu achten, wie auch die Beaufsichtigung der Dörfer und Wege in Be- zug auf verdächtige Persönlichkeiten, besonders dur die Ürjadnik und die berittene Polizeiwache, zu überwachen. Zugleich habe ich Mel- dungen über die Ausführung telegraphisch und durch Estaffetten ver- langt; die eingehe1den Meldungen theile ich Ew. Excellenz tele- graphis{ch mit. Den Isprawniks und dem Jekaterinburgschen Polizei- meister habe ih vorgeschrieben, dem Löschkommando und den Lösch- geräthschaften besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. In Perm selbst alarmirte ih das Löschtommando und fand es in gutem Zustande. Bei der Abreise des Vize-Gouverneurs nach JIrbit autorisicte ich ihn, selbständia an Ort and Stelle die erforderlihen Maßregeln zu er- greifen. Am 30. April meldete ih ihm telegraphisch Ihren Auftrag, der Klarlegung der Entstehungäursache des Brandes besondere Auf- merksamkeit zuzuwenden.

Vom General-Gouverneur von Drenburg liegt heute folgendes Telegramm vom 3./15. Mai vor:

Orenburg ist in 12 Distrikte getheilt und Stabs-Kapitänen an- vertraut, welhen Kommandos und Löschgeräthe zur Verfügung ge- stellt sind. Die BVorsihtsmaßnahmen gegen Feuer sind durch eine nstruktion geregelt; ich treffe weitere Maßregeln im Gebiet. Die Hauptursachen des Brandes sind die furchtbare Dürre, die fürcter- lihen Stürme, wie auch das gegenwärtige Elend der Abgebrannten in kalten Gebäuden und die größte Unvorsichtigkeit. Näheres melde ih bciefli. E :

Die Zeitungen „Tiflisskij Westnik“ und „Droecba“ brachten die Meldung, im Kreise Gori verursahe cine dort als Scharlach, Mtschwali oder schwarzer Tod bezeichnete Kran k- V Cie Loge Stelie O G E C vont Tiflis, der mit einer aus Aerzten bestehenden Kommission den genannten Kreis besucht hat, meldet jeßt, daß der dort aufgetretenen Krankheit Erkältung zu Grunde liege und dieselbe keine Ansteckungsfähigkeit habe. Typhus komme nicht vor.

e C S oes General-Gouverneurs von Orenburg, vom 16. d. M,, Mee Da t Uet Ce ee Eu eS- brunst bei fehr starkem Sturme ausgebrohen 1, durch welche mehrere der Krone gehörige Gcbäude, darunter die Rentei, vernichtet wurden. Der Feuerschaden sei sehr groß. Jn Orenburg selbst entstand am 16. ein zweiter großer Brand, welcher einen beträchtlihen Theil der bei der früheren Feuersbrunst verschont gebliebenen Vorstadt in Asche legte.

Schweden und Norwegem. StoCholm, 17. Mai. (W. T. B.) Die vom Reichstage beschlossenen Einfuhr= zollerhöhungen auf Zucker, Kaffee und Tabak treten vom I A STOIE

Amerika. Washington, 18. Mai. (W. T. B.) Die Re- präsentantenkammer hat mit 106 gegen 105 Stimmen ein Amendement zu der Sil ber-Bill angenommen, durch welches der Schaßzsekretär ermächtigt wird, Denjenigen, welche Silber in Barren deponiren, Certifikate in Höhe des Werthes des deponirten Silbers auszustellen. 49 Proz. der aus dem Sil- ber geprägten Dollars jollen in der Kasse zur Einlösung der Certifikate verbleiben, während der Rest zur Zahlung der Zin= sen und des Kapitals der öffentlihen Schuld verwendet werden soll, Die Certifikate sind al pari bei der Entrichtung, aller Steuern der Vereinigten Staaten anzunehmen und können zur Zahlung der Ausgaben der Regierung verwendet werden. Die Certifikate sind in Silber-:Dollars einzulösen.

Das amerikanische Kriegs\chiff „Lackawana“ hat den Befehl erhalten, in den Gewässern der Samoa= Inseln zu kreuzen.

Südamerika. Nach zuverlässigen Angaben ist das Ver- Va S D C aiten Streitkräfte Von Pei Chile, die si jezt feindlich gegenüberstehen, folgendes :

Peru besißt die Panzerfregatte „Zndependencia 7 Das Thurmschiff „Huascar“, zwei Monitors „Manco Capac“ und „Atahaulpa“, die Holzkorvette „Union , Das Kanonenboot „Pilcomayo“ und einige Transportdamp\er und Segelschiffe, zusamrnen mit etwa 25 schweren Geschüßen. U L

Die Flotte von Chile besteht aus zwet Panzersregatten „Admiral Cochrane“ und „Blanco Encalada”, zwei Ho!z- Korvetten „Chacabuco“ und „W H!ggins „eier Korvelle „Esmeralda“ und zwei Kanonenbooten „Magallanes“ und ”Covadonga“, zusammen mit etwa 40 schweren Geschüßen.

Die Zahl der Offiziere ist größer auf der peruanischen Flotte.

Afrika. Egypten. Kairo, 17. Mai. (W. T. Bey Protest der deutschen Negierung, welcher heute dur den deutschen Generalkonsul dem Khedive formell überreicht wurde, ist gegen die willkürliche Handlungsweise des Khedive gerichtet, welcher durch die Finanzdetrete vom 22. v. M. die Beziehungen der egyptishen Regierung zu den Gläubigern veränderte, deren Rechte unter den Schuß der internationalen Gerichtshöfe gestellt worden sind.

Ne a e O O e G S at folgenden Inhalt: Schiff8-Vermessung für den Suezkanal. Maß regeln gegen Malaria-Erkrankungen. Instruktion für die Verwal- tung 2c. der Handwaffen. Ausbildung der Intendantur-Scekre- tariatës- und Zahlmeister-Applikanten im Werft-Verwaltungsdien|t. Statuten der Marine-Dffizier-Kleiderkassen. Lebensversiche- rungs-Anstalt für die Armee und Marine. JInkalts-Verzeichniß der Schiffsbücberkisten. Venderungen in der Schiffs8- und Küsten- Artillerie. Personal-Veränderungen. Benachrichtigungen.

Eo B D C Ia E et alten Erkenntniß des Königliben Ober-Tribunals vem 28. Februar 1879 betreffend die Strafbarkeit des Feilhaltens oder Führens8 von Waffen, welte in Stöcken 2c. verborgen sind.

O S G De O O A Ie Uu maritimen Meteorologie“, Organ des Hydrographischen Bureaus und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser- liden Admiralität, 7. Jahrgang, 1879, hat folgenden Inhalt: Darstellung eines größten Kreises in Merkator-Projektion. Von F Asmus. Zur Theorie der Meeresströmungen. Bon Dr. K. Zöpp- riß. Aus den Reiseberihten S. M. S. „Prinz Adalbert“, Kapt. zur See Mac Lean. 1) Reise von Madeira nach den Kap Verde- Inseln und Montevideo im November und Dezember 1878. 2) Reise von Montevideo durch die Magellanstraße bis Valparciso im Januar 1879, 3) Aufsucung einer vermeintlichen Insel (Eisberg) bei der Ostküste von Patagonien. -- Aus den Reiseberihten S. M. S. „Hansa“, Korv.-Kapt. Heusner. 1} Reise von Funchal bis St. Tho- mas im Dezember 1878. 2) Bemerkungen über den Hafen von St. Thomas. —- Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Veut- schen Seewarte im Monat Dezember 1878 (Berichte vou 12 Schiffen). Hydrogravhishe und meteorologishe Beiträge zur Kenntniß der Duke of Yorl-Inseln und der Bai von Ratavul an der Nordküste von Neu-Britannien (Mittheilung von der Deutschen Seewarte). Beschreibung von Untiefen im Golf von Sidra. Tripolis. Segel- anweisung für den Congo-Strom von seiner Mündung bis Embomma. Afrika. Tiefscelothungen zwischen ider Insel Higarita und Aca- pulco. Westküste von Mexiko. Beiträge zur Kenntniß der Witte- rungsbeschaffenheit an den Küsten von Acheen. Sumatra. —- Zusäße zu den Bemerkungen über das Klima von Tongatabu. BVerglei- chende Uebersicht der Witterung des Monats Januar 1879 in Nord- Amerika und Central-Europa. (Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) Kleine hydrogravhische Notizen. 1) Eigenthümliche Färbung der See im Indischen Ozean. 2) Bemerkungen über Lakao vpnd Tati-wan-fu auf Formosa, 3) Begenförmige bei Curaçao. 4) Flascbenpvost. Literarische Notizen. 1) Handbuch der Naviga- tion. 2) Gezeitentafeln für das Jahr 1880. Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für dea Monat März 1879 nach den meteo- cologischen Aufzeichnungen der Normal-Beobachtungsstationen der Deutschen Seewarte. 2) Meteorologishe und magnetische Beob- achtungen, angestellt auf dern Kaiserlichen Observatorium zu Wil- helmshaven in dem Monat März 1879. Kartenbeilagen: Skizze der Duke of York-Irselgruppe und Skizze der Nordküste von Neu- Britannien mit Port Weber auf einer Tafel.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihung:n des Kaiserlichen Gesund- Heitsamts sind in der 19, Jahreswohe von je 1000 Beo wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet; in Berlin 26,3, in Breslau 34,1, in Königsberg 29,8, in Cöln 31,9, in Frankfurt a. M. 31,8, in Hannover 24,4, in Cassel 25,7, in Magdeburg 24,1, in Stettin 23,4, in Altona 26,1, in Straß- burg 29,8, in München 42,3, in Nürnberg 38,0, in Augsburg 41,2, in Dresden 23,0, in Leipzig 23,6, in Stuttgart 28,7, in Braunschweig 94/2, in Karlsruhe 15.6, in Hamburg 30,1, in Wien 33,1, in Buda- pest 41,5, in Prag 47,0, in Triest —, in Basel 34,1, in Brüssci 24,3, in Paris 29,4, in Amsterdam 22,6, in Kopenhagen 28,2, in Stockholm 29,9, in Christiania 16,1, in St. Petersburg 44,8, in Wars{au 22,2, in Ddessa 32,8, in Bukarest 30,4, in Rom 20,8, in Turin 29,9, in Athen —, in Lissabon —, in London 22,8, in Glasgow 24,3, in Liverpool 22,3, in Dublin 31,7, in Edinburgh 18,2, in Alexandria (Egypten) 28,5. Ferner aus früheren Wochen: in New- York 22,8, in Philadelphia 17,9, in St. Louis —, in Chicago 16,7, in San Franzisko 14,7, in Calcutta 35,1, in Bombay 36,6, in Mi

In den ersten Tagen der Berichtswoche herrschten an den meisten deutschen Beokachtungöstationen nördliche und nordöstliche, an einigen Stationen auch östliche, Luftströmungen vor, die am 6. Mai nah Südwest, in München nach West, in Cöln bis nah Nordwest um- gingen. In der 2. Wochenhälfte {lug der Wind jedo%ß nach Nord und am Schluß der Woche nach Nordwest um, nur in Berlin blieb Nordost-, in München Oftwind vorherrschend. Die Temperatur der Luft war eine kühle, hinter dem Dürchschniltsmittel bleibend. Nieder- {läge waren meist nicht ergiebig, an einigen Orten fiel Schnee. Ia Breslau und München entluden ih am 9. Gewitter. Der Luftdruck sank \chnell, behauptete jedohß von Mitte der Woche an den eingenommenen Standpunkt.

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten grö; eren, namentlich der deutschen Städte haben s in der Berichtswoche ungünstiger gestaltet, nur in den englischen Städten hat die Sterblichkeit ab- genommen. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte stieg auf 28,3 von 27,1 der Vorwoche aufs Jahr und auf 1000 Bewohner berechnet. Insbesondere hat die Sterblich- keit des Säuglingsalters zugenommen, so daß von 10000 Lebenden aufs Jahr gerechnet 58,6 Kinder unter 1 Jahre starben gegen 84,7 der Ldrwode (in München 208,0). Auch die Sterblichkeit der höheren Aktersklassen (über 60 Jahre) war namhaft gesteigert.

Unter den Todesursachen traten von den Infektionskrankheiten Diphtherie, Keuchhusten, Darmkatarrhe der Kinder unh Fleckentyphen mehr in den Vordergrund, während Masern, Scharlachfieber und Unterleibstyphen nahlassen. Masern hecrshen ir Rosto, Posen Hamburg, Straßburg, Pest, das Scharlachfieber in Hamburg. |

Diphtherische Affektionen gewannen wieder mehr Ausdehaung, so in Königsberg, Danzig, München, Dresden, Berlin Straßburg, Wien,

p E L E L L T Ie T

Pest, Paris, Unterleibêtyphen erscheinen zur Zeit in keiner grö- ßeren deutshen Stadt in größerer Ausdehnung. Auch in den Groß- städten des Auslandes ist die Zahl der Typhustodesfälle eine kleinere geworden. Flecktyphen forderten in Beuthen, Thorn, Wien, Warschau, London je 1 Opfer, in Berslau und Magdeburg je 2, in Bexlin 4, in St. Petersburg 8. Neuerkrankungen kamen in Breslau 11, in Berlin 18 zur Kenntniß. Dem Rückfallstyphus, welcher sich außer in Berlin und Breslau jet auch häufiger, nachweislich durch Ein- \{leppung in Quedlinburg, Hannover und namentlih in Braunschweig zu zeigen beginnt, erlagen in Breslau und Danzig je 1, in Braun- \{chweig 2 Personen. Darmkatarrhe der Kinder wurden in ver- \chiedenen Städten häufiger Todesveranlassung, so in München, Berlin, Nürnberg, Breslau, Straßburg, Wien. In St. Petersburg ließ die Zahl der Todesfälle etwas nah. Pocken verliefen meist milder, wie in Wien, Pest, London, Senf, Paris, Warschau, Stk. Petersburg; in Barcelona stieg die Zahl der Todesfälle auf 3, in Prag auf 6. Aus Posen und öln wird je 1 Vlatterntodesfall ge- meldet. Der Keuchhusten läßt in Cöln etwas nah. 1 Todesfall an Hundswuth kam in Zwickau, an Cholera nostras in Posen vor.

Das Märzheft 1879 der Monatshefte zur Sta- tistik des Deutschen Reichs hat folgenden Inhalt: Menge und geschätzter Werth der Waareneinfuhr und Menge der Waarenausfsuhr im Jahre 1877, mit Tabellen, in welchen die Werthe der Einfuhr unter Zusammenfassung der Waarengattungen in größere zusammen- gehörige Gruppen für eine längere Jahresreihße vergleichend zusam- mengestellt sind. (Die ausführliche Publikation über den auswärti- gen Waarenverkehr findet si für 1877 in den Vänden 32 u. 33 der Statistik des Deutschen Neichs.) Einfuhr der hauptsäcblichsten britischen und irischen Roherzeugnisse und Fabrikate nah Deutsch- land in den 3 ersten Monaten 1879, verglichen mit denselben Mo- naten 1878, Ein- und Ausfuhr der wichtigeren Waarenartikel im Monat März 1879 und für die Zeit Ende Januar bis Ende März 1879, Uebersicht der versteuerten Nübenmengen und der Ein- und Ausfuhr von Zucker im. März 1879. Durchschnitts- preise wichtiger Waaren im Großhandel im März 1879. Die deutsche Auswanderung nach überseeischen Ländern im Jahre 1878 mit einein Rückblick auf frühere Jahre.

(Stot. Corr.) Von den 1194 Eichämtern, die das Rei ch (ohne Bayern) cm 1. Januar 1877 zählte, darunter sind 596 auf die Bestimwung des Inhalts und der Tara von Fässern beschränkt wurden 1877 2792669 Gegenstände geprüft. Es ist das eine größere Zahl, als durhschnittlih in einem der vier vorher- gehenden Jahre diesen Behörden vorgelegt wurde; sie ist jedoch be- deutend geringer als sie am Anfange unseres Jahrzehnts war, wo die Einführung ter neuen Maß- und Gewichts8ordnuug die Nachfrage nah Meßwerkzeugen jeder Art plößlich erhöhte, die Thätigkeit der Eichämter daher einen außecgewöhnlichen Umfang annehmen mußte. Dieselben haben

im Mittel der Jahre in den Jahren 1870-1872 1873-1875 1876 1877 neue Gegenstände ge- 6 davon geeiht und gestempelt

davon unrichtig b:- R

E 2 818 2 545 3018 3 700

im Berkehr gewesene Gegenstände geprüft 22480 34 98 oge 105 180 davon richtig be- funden N davon unrichtig be- i Un; 10 162 4 194 10 334 14 290 zujammen . A O O 22060

Sowohl von neuen wie von gebrauhten Meß-Werkzeugen ist also 1877 eine größere Menge zu prüfen gewesen, als im Mittel nährend der Jahre 1873 bis 1876, und namentlich die Zahl der im Verkehr gewcsenen und zur Nachprüfung vorgelegten Gegenstände ist erheblich gestiegen. Sie war 1877 dreimal so groß, als durcschnitt- lih von 1873 bis 1875, aber gleichwohi erscheint sie noch immer sehr Élein gegenüber der großen Masse 1euer und gegenüber der noch g-öferen Zahl im Gekrauch befindliher Meß-Instrumente. Unter 100,0 Gegenstäuden, die 1877 von den deutscen Eichämtern behandelt wurden, waren nur 3,8 ereits im Verkehr gewesen und scllten 96,2 deniselben erst zugeführt werden. j

Es wurden 1877 geeiht und gestempelt:

im Deutschen Reiche vavon in (ohne Bayern)

2HOSIOA G 2 O O S 28 T4890

2 498 780 2 683 789

60 698 90 890

Preußen "1 i von üterhaupt 100.00 1

e E 31 565 125860 3924 Flüssigfeitsmaaße . i 2500S 160871 64,30 Fäsler S 719 S85L 3024 48,96

Da E 101 954 86492 84,34 Hohlmaaße für trockenc

Körper S 131 890 A E G E P E S3 SOGGEE C 181 648 119966 66,04 Thermo- und (Thermo?) :

Alkoholometer i | A 9688 Cm 3015 20S S Maaße für Brennmateria-

E 922 84S 9225 Meßzapparate für Flüssig-

keiten N

4 985 010 1057 zusammen 2 683 789 S Sg CTEO Die Eichämter üben ihre Thätigkeit nicht unentgeltlih aus; fie erheben für die Gewährung derselben eine Gebühr, und diese ertrug 1877 einschließlich der Erstaitung von Auslagen 816 169 4A Leider fann nun nicht bestimmt werden, ob und iuwieweit viese Surtime den erforderlichen Aufwand geveckt hat, da derselbe zumeist den (Ve- meinden zur Last fällt, und über deren Haushalt vergleihbare An- gaben fehlen,

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Am 15. Mai ist in Rom in seinem 76. Lebens jahre Gott, fricd Semper, einer der genialsten und thatenreihsten Bau, meister der modernen Zeit, gestorben. ; .

Die so eben erschienene 15. Lieferung der 2. Auflage des Prachtwerkes „Jtalien“ (Stuttgart, J. Engelhorn) bringt den Schluß der Beschreibung von Florenz, dessen Bauten, Kunstwerken und land- schaftlichen Reizen, wozu Gustav Bauernfeind den Stoff für 8 Text- Sl[lustrationen dieses Hefts gegeben hat: Hof des Bargellopalastes, Erzbrunnen auf Piazza S. S. Annunziata, Blick cus den Boboli- gärten, Loggia dei Lanzi, Fontaine in den Boboligärter, Partie im Arnothale, San Miniato al Monte, Kolofsalstatue des Apennin im Park von Pratolino. Der Domplaß zu Pisa, von dem genannten Künstler, leitet die auf der lezten Seiten des Hefts beginnende Be- \hreibung von Pisa (von Eduard Paulus) ein. Ein Blick auf Pistoja vom Apennin und Chor der Mönche in Sta. Maria novella, beide von Rudolf Schick gezeichnet, bilden die Tondrucbilder der 15, Lieferung. E

Im Verlage der Schulzeschen Hofbubhandlung (C. Berndt u. A. Schwartz) in Oldenburg is eine Üeine Schrift erschienen: „Die physische Bedeutung des Lebens im Universum, Resultate einer philosophischen Naturforshung über den kosmischen Ursprung des Lebens, die Entstehung des Menschen und der Arten im Thier- und Pflanzenreiche“, von Wilh. H. Preuß. (Preis 1 6). Der Verfasser stellt im Gegensatz zu Darwins Entwickelungstheorie eine Umsetzungstheorie auf, welhe von der Vorauéseßzung ausgeht, daß alle organishen Wesen und alles Ünorganishe son früher tn anderec Form vorhanden gewesen sei, daß das Vorhandene dur Umsaß nur die Form geändert habe. E

In demselben Verlage erschien: „Matecial zur Projek- tirung von Shlachthäusern“, von Geor; Osthoff. (Preis 80 S.) —- Der Verfasser, Stadtbaumeister zu Oldenburg, hat das

Programm für ein zu erbauendes Schlachthaus entwerfen müssen und zu diesem Zweck aus der vorhanden-n Literatur das erforderliche Material herausgesucht. Um seinen in ähnliche Lage kommenden Kollegen die Arbeit zu erleichtern, hat er die Ergebnisse seiner Er- mittelungen in diesem Hefte veröffentlicht.

Von „Kießlings Berliner Baedecker“ ist die vierte Auflage (1879) (elegant cartonnirt: Preis 1 M, elegant in roth Lei- nen gebunden: Preis 17 #.), und von Kießlings „Großem Plan von Berlin, Charlottenburg und Westend“ nebst den nächst- gelegenen Ortschaften, in öfarbigem Druck, 1: 15 200 (elegant carton- nirt: Preis 1,50 4, elegant gebunden: Preis 2 4) ist die sechste Auflage erschienen. Beide Publikationen, als zweckmäßig unv korrekt bekannt, sind bis auf die neueste Zeit fortgefühct, wie z. B. in den- selben auch die jetzt stattfindende Berliner Gemwerbecrusstellung berück- fichtigt ist.

Die Nr. 4 des „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit“ (N2uer Folge 26. Jahrgang, April 1879), die so eben erschienen, enthält wiederum mancherlei Interessantes. So theilt A. v. Reumont den Anfang einer alten In!chrift mit, die sich auf einer, in dem SGrundgeschosse eines mittelalterlichen Palaftes in Florenz eingelassenen Marmortafel befindet. Jn dieser Inschrift wird Graf Wilhelm von Holland genannt. Dc, R. Döbner hat ein Schreiben Kaiser Karls 1V. an Bischof Gerhard von Hildesheim vom 4. März 1368 abdrudten lassen. Dr. Schauß bringt aus dem Maihinger Koder die Anrede, welche Jakob Mocz, Hofkaplan und Beichtvater König Friedrichs IIL, am 1. August 1451 an die 17 jährige Jn- fantin Leonore von Portugal, S{wester des Königs Alfonso, zu Lissabon im Palaste des Herzogs von Braganza, gehalten, und wodur er sie dem Könige, dessen Stelle er vertrat, feierlih vermählte. Außerdem finden wir in derselben Nummer „Lateinische Verse aus einem Münchener

De Des S Sa Die U egel e das enc met Dee Mahlzeit enthalten; ferner die Beschreibung eines Paßglases vom 6 Iahrh.; Nachrichten über die Berufung des deutschen Astronomen J j 199 einer geistlichen Brüdershafi in Salzburg vom Ende des 12. oder vom Jahre 1533; eine die Mäusethurmsage betreffende Notiz; Nach- richten über Amhrosius Alantsee, den Schreiber der Maihinger Cau- Taufkavelle der Marienkirche zu Zwickau befindet, und Anderes. ausstellung haben, wie die „Allg. Ztg." meldet, bis jeyt f{chon etwa 1600 Künstler mit über 3000 Werken ihre Betheiligung zuge- stellung 1869 aufzuweisen hatte. Alle Nationen werden vertreten sein, und {on jeßt treffen täglih Sendungen von Werken der tretung der Architektur durch Entwürfe, sowie zahlreiche graphische Werke sind zu erwarten. Was die Installationsarbeiten im Gla» gehen der baldigen Vollendung entgegen. Die Einrichtunz wird in so ges{mackvoller künstlerischer Weise durcbgeführt, wie dies noch bei Tübingen, 16. Mai. (Staats-Anz. f. Württ.) Die evangelish- theolozishe Fakultät unserer Hochschule ist {hon wieder von eitiem von Diestel starb gestern Abend, wenig über 50 Jahre alt, nach Ostern hatte er noch an der jedes Frühjahr in Halle tazenden Kon- ferenz zur Berichtigung der lutherishen Bibelüberseßzung theil-

Beginn des 18, J Fohannes nach Ancona im Jahre 1499; das Statut

Anfang des 13. Jahrh.; mehrere Zeugnisse des Rathes von Görlitz teraria comoedia; den Spruch einer Warnungstafel, die fh in der

M I M E b O G e sichert, cine weit größere Zahl, als fie die leßte internationale Äus- Malerei und der Plastik von allen Seiten einz; auch eine reiche Ver- palast betrifft, so nehmen dieselben einen günftigen Fortgang und keiner früheren Ausstellung der Fall war. unerwarteten Verlust betroffen worden. Professor Dr, Ludwig furzer Krankheit, kaum 10 Tage nach seiner leßten Vorlesung. Nach genommen.

Land- und ForstwirthsHaft.

D Allerhöchsten Ordre vom 7. März 1860 entsprechend, wird der diesjährige Wollm arkt hierselbst in den Tagen vom 19. his 21. Juni und zwar auf dem zwischen der Acker- und Brunnen- straße belegenen Neuen Berliner Viehhofe abgehalten werden. Vorx den bezeichneten Markttagen darf der Wollmarkt nicht kezinnen. Die Verkaufsstellen und Lagerungaëpläß?e werden durch die Verwal- tung des Neuen Viehhofes nachgewiesen.

eber die bei der sächsischen Staatsforstverwal- tung im Jahre 1878 erlangten finanziellen Ergebnisse be- richtet das „Dresd. Journ.“ Folgendes:

Der Gesammtbetrag der im Jahre 1878 zum Einschlag gebrach- ten Derbholzmasse beläuft sich auf 743 463 fm inkl. 532319 fm oder 72%, Nutholz, während im Vorjahre nur 65% erlangt wur- den. Verglichen mit dem für das Jahr 1878 bestehenden Material=- etat an 764 300 fm sind daher 20 808 fm weniger geschlagen wor- den. Außer dem Derbholz erlangte man noch 195 845 fm Reisig und 167530 rm Stoholz

Die Einnahme hat sih dabei auf 9754 883 M gestellt, welche sich mit 9475 083 4 auf die Hauptnußzung (Holznußung) pro Festmeter 12 4 74 -Z, gegenüber einem Ansaßze von 13 A im Budget und mit 279800 4 37200 4 weniger als veran- {lagt auf die Nebennußungen (Gras, Steine, Torf 2c.) vertHeilt.

Dieser Einnchme steht eine Gesammtausgabe von 3 467 554 gegenüber, so daß sih eine Nettoeinnahme von 6 287 329 46 ergiebt.

Bon dea Auégaben entfallen auf Forstverbesserungen (Kulturen, Entwässerungen, Wegebauec): 610108 4, Holzschlägerlöhns und übrige Betriebskosten: 1669 586 4, Besoldungen, Nemuaerationen und sonstige Bezüge des Forstpersonals: 1024 688 4, den Aufroand für Unterhaltung der Forstgebäude und Neubauten: 138333 M, Reallasten 24 639 M4. j

Der Nettoertrog vro Festmeter Derbhoïlz und pro Hektar der Ge- sammtfläche beziffert sich auf 8 M. 46 4, bez. 37 M 61 -§, während diese Zahlen im Iahre 1877 auf 6 4 81 F, bez. 25 4 19 -ÿ lauteten. Ein Festmeter Derbholz hat demnah 1 4 65 = 2409/5, und das Hektar 12 4 42 H = 49 9/9 mehr als 1877 eingebracht. Im Staats- budget pro 1878/79 waren pro Festmeter 8 4 98 „Z und pro Hektar 40 M 30 H eingestellt, sv daß sich ein Ausfall von nur 52 Z 6% bez. 2 M 69 S 79/6 ergiebt, ein Ergebniß, welhes bei den vod immer andauernden ungünstigen Verwerthungs8verhältnissen. immerhin als befriedigend bezeihnet werden muß. ——

Die gesammte reine Nutzung an 6 287 329 46 ift geg.n die im Budget dafür eingestelte Summe um 450 671 4 7% zurüds gektliehen. i:

—— Der armenishen Zeitung „Mschak“ meldet man aus Feilissawetpol, daß die beiden Ufer der Kura, auf der einen Seire bis Terter und auf der anderen bis Akstafa. volls:ändig mit Heuschhrecken bedeckt sind. Die ganze Vegetation if! vernichtet. Der GBetreidepreis ist von 80 Kop. auf 1 Rbl. 0: Kop. pro Pud gestiegen.

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Gewerbe und Handel.

Nach dem Geschäftsbericht der Generaë » Direktion ders lin-Kölnishen Feuerversiherungs - Aktien- Ge \chaft für 1878 ift die Zahl der Versicherungen von 2 9 006 uf 8391137, die Versicherungs}umme von L 924 900 681 „é. auf 2 494387 163 4 und die Prämicn-Einnahme, nah Abzug der Storni und des Prämien-Uebertrages aus 2877, von 5069825 M auf 6720 469 gestiegen. Der Prämienzugang beträgt sonach 1650644 6 Für Brandschäden, von welhen ie Gesellschaft im Fahre 1878 betroffen wurde, war eine Sntschätgungssumme von 9714415 A zu zahlen refp. zu reserviren. Die Prämienreserve ift von 1552930 M auf 1862 643 Æ gestiegen. Die Dividende ist auf 73 % f.\tgeseßt wordeu. ‘Die Kapitalreser,.ve und der Sparfond8 sind mit 45 269 F dotirt worden, und die, Gesammtreserven excl. der Schader.reserve ‘rgeben den Betxag von ‘2021 121 X. ; Gem Geschäftsbericht der ALtiengesellschaft für Berghau-, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen sind folgende Daten entnommen: Die Zinkhütten fabrizirten im Jahre 1878 zu Sto"berg 6304 t und zu Dortmund

Vf C , d F N E . C 0092 t Rohzink, also 625 t mehr als im vorhergehenden Jahre, i Ein großer Theil des in Stolberg gewonnenen Rohzinks wurde 1w16

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