1879 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Jun 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Kirhe St. Augustin eine feierlihe Messe für den verstorbenen Prinzen Louis Napoleon statt. Prinz Jerome Napoleon, dessen Söhne, die Prinzessin Mathilde, die Königin Jsabella, der Erzbishof von Paris, das diplomatische Corps, die hervorragendsten Bonapartisten und eine zahllose Volksmenge wohnten der Feierlichkeit bei, welche ohne irgend welchen Zwischenfall verlief.

Versailles, 26. Juni. (W. T. B.) Die Deputirten-

kammer fuhr heute in der Berathung der Ferry'schen ; Dem Republikaner Lamy, der sich |

Gesetzentwürfe fort. gegen die Ferry'shen Vorlagen ausgesprochen hatte, trat der Unterrichts-Minister Ferry selbst entgegen, indem er die Ueberwachung des Unterrichts als ein dem Staate zustehendes Recht in Anspru nahm und darauf hinwies, daß der klerikale Unterricht, der zu einer ernsthaften Gefahr geworden sei, die von ihm gemachte Vorlage nothwendig gemacht hätte.

Spanien. Madrid, 26. Juni. (W. T. B) Die Regierung hat, da unweit Lissabon Fälle des gelben Fiebers vorgekommen sind, den aus Portugal kommen- den Provenienzen gegenüber eine dreitägige Quarantäne angeordnet.

Stalien. Rom, 26. Zuni. (W. T. B.) Der Prinz von Battenberg wurde heute im Quirinal von Jhren Majestäten dem König und der Königin empfangen. Zu Ehren desselben findet morgen ein Diner statt, zu welhem die Minister, das diplomatishe Corps und das Gefolge des Prinzen Einladungen erhalten haben. Der Prinz stattete heute auch den beim Quirinal beglaubigten Botschaftern der Großmächte einen Besuch ab und empfing den Minister- Präsidenten Depretis und Tornielli.

Türkei. Konstantinopel, 26. Juni. (W. T. B.) Die Pforte hat an die europäischen Mähte eine Note gerihtet, in welcher sie den Kaiserlihen Jrade vom Jahre 1873, der den Khedive ermächtigt, Verträge mit auswärtigen Mächten abzuschließen und eine egyptishe Armee zu halten, aufhebt und den bezüglichen Jrade vom Jahre 1841 wieder herstellt. Die Note betont ferner, daß die Pforte ihren ganzen Einfluß zur Geltung bringen werde, um eine solide Basis für die Finanzen Egyptens herzustellen und die gegenwärtig in Egypten bestehenden Mißbräuche zu beseitigen.

Numánien. Bukarest, 26. Juni. (W. T. B.) Die beiden Kammern haben beschlossen, eine Kommission mit der Ausarbeitung eines Geseßentwurfs, betreffend

die Revision des Artikels VII. der Verfassung, zu beauftragen.

ußland und Polen. St. Petersburg, 25. Juni. (Journ. de St. Pét.) Durch Kaiserlihe Dekrete vom 93. Mai (4. Juni) sind ernannt wordin: Se. Eminenz Alcxander, Erzbischof der Diözese des Don zum Erz- bishof von Wilna und Lithauen ; Se. Eminenz Mitrophanes, Erzbischof von Orenburg, zum Erzbischof der Diöcese des Don und von Nowotscherkask; zum Bischof von Orenburg und Uralsk der Bischof Benjamin von Ostrogosk.

26. Juni. (W. D. B) Der „Golos meldet aus Kronstadt von gestern: die Kaiserliche Yacht „Derschwa“, welche nah Kopenhagen habe abgehen sollen, sei bei Kron- stadt gestrandet, jedoh ohne Schaden erlitten zu haben wieder u gemaht werden und liege bereits wieder zur Abfahrt ereit.

Amerika. Washington, 24. Juni. (Allg. Corr.) Fn einem gestern abgehaltenen demokratishen Caucus be- kämpften mehrere tonangebende Senatorer die unverzügliche Vertagung der Session, ohne daß vorher für die Justiz- Ausgaben Fürsorge getroffen worden sei, und befürworteten eine Modifizirung der Bestimmungen der Justiz-Kredit- vorlage. Der Vertagungsvorschlag wurde mit einer über- wältigenden Majorität verworfen. Das Meeting beschloß ferner, das berathende Comité zu instruiren, eine andere Justiz- Kreditvorlage zu entwerfen, um den Einwendungen des Prä- sidenten Hayes gegen die Bill in ihrer gegenwärtigen Form vorzubeugen. Der Antrag, die Session am nächsten Mittwoch endgültig zu vertagen, wurde weder vom Senat noch vom Repräsentantenhause genehmigt. Jn beiden Häusern stimmten die Demokraten mit den Republikanern gegen den Antrag.

New- Y ork, 24. Juni. (Allg. Corr.) Der Schatsekretär Sherman hat den Zolleinnehmern (Collectors of the Treasury) mitgetheilt, er habe die Nachricht erhalten, daß aus Bolivia Agenten nah den Vereinigten Staaten abgereist seien, die autorisirt sind, in amerikanishen Häfen Kaper- iffe auszurüsten. Mr. Sherman fordert seine Unter- gebenen auf, jede Vorsicht anzuwenden und genau die Neu- tralitätsgeseße zu beobachten.

Südamerika. (Allg. Corr.) Aus Valparaiso wird dem „Reutershen Bureau“ unterm 31. Mai (via Lissa- bon) gemeldet: Ein Abgesandter der Republik Ecuador fam bier am 21. d. M. an. Er is von seiner Regierung er- mächtigt, deren Vermittelung zwischen Chile und Peru anzubieten. Die Ueberlebenden der Mannschaft des hilenishen Kriegs\chiffes „Esmeralda“, das von der peruanishen Panzerfregatte „Huascar“ in den Grund gebohrt wurde, find als Kriegsgefangene nach Fquique abgeführt worden. Es heißt, daß Die „Zndependencia“, nal dem sie während der Verfolgung des „Cavadonga“ auf der Höhe des Kaps Gruesa auf den Strand gelaufen, einen Schuß unterhalb ihrer Panzerbekleidung empfangen habe und bald darauf tótal wrack geworden sei. Der „Cavadonga“ entkam in sinkendem Zustande nah Anto- fagasta. Der „Huascar“ hat die hilenishen Fahr- zeuge in Mejillones zerstört und am 26. Mai Anto- fagasta angegriffen. Nachdem er vergeblich versucht, die Strandbatterien zum Schweigen zu bringen, dampste er da- von, um si, wie man glaubt, der übrigen peruanischen Flotte in Callao anzuschließen. Es wird ein neues Treffen zwischen den feindlihen Flotten erwartet. Der Präsident von Peru isst in Jquique angekommen, nahdem 1500 Mann seiner Armee in Pisagua ans Land gestiegen sind.

Afrika. Egypten. Kairo, 26. Juni. (W. T. B.) Der Khedive Jsmail hat die Regierung niedergelegt, die Proklamirung des Erbprinzen Mohamed Tewfik zum Khedive ist unmittelbar bevorstehend.

Der Erbprinz Tewfik begab ih heute Nachmittag 5 Uhr, begleitet von den diplomatischen Vertretern der Mächte, nach der hiesigen Citadelle und wurde dort, unter Lösung von 101 Kanonenshüfssen, zum Khedive ausgerufen. Die Proklamirung Tewfiks zum Khedive ist von den Eingeborenen und von den Europäern mit großer Befriedigung aufgenom- men worden. Der bisherige Khedive Jsmail wird sich dem

Vernehmen nach demnäÿst nach Konstantinopel begeben.

| Der italienische General-Konsul, de Martino, be- glückwünschte den Khedive Tewfik Pascha, indem er

lim Zabre

ihm die Unterstüßung der Konsuln der auswärtigen Mächte zusagte. Der Khedive dankte und erklärte, er würde alle seine Energie dem Dienste und dem Wohle des Landes widmen und hoffe auf eine wohlwollende Unterstüßung Seitens des Konsular-Corps. Das Ministerium hat dem Khedive seine Entlassung überreicht, der Khedive ersuchte die Minister jedo, auf ihren Posten zu bleiben.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des ftatistisen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 15. Juni bis incl. 21. Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 134 Gbeschließungen, 821 Lebendgeborene, 46 Todtgeborene und 728 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Die Freie Hansestadt Bremen und Umgegend“ (Bremen, 1879, C. Schünemanns Verlag), ein Führer für Fremde, verdankt seine Entstehung der Feier des 9. deutshen Bundesschießens 1865. Im Jahre 1876 wurde das Büchlein über arbeitet und neu aufgelegt. Jett erscheint es in dritter, ver- mehrer und verbesserter Auflage. Es enthält in gedrängter Kürze vollständige Nachrichten über Bremens Geschichte und Verfassung, über die topographishen u. #\. w. Verhältnisse der Stadt Bremen, über dessen Kirhen urd Schulen, Kunst und Wissenschaft, Handel und Schiffahrt. Ein Nundgang dur die Stadt, den ein genauer Plan erläutert, führt den Fremden zu allen interessanten Punkten. Auch aus der weiteren Umgegend Bremens wird auf die sehentwerthesten Punkte, wie das s{wimmende Land bei Waakhusen, den herrliben Wald bei Haétbruch, den Urwald bei Neuenburg u. A. aufmerksam gemacht. Das letzte Kapitel beschreibt Bremerhaven.

In der soeben erschienenen 19. Lieferung des Pracbtwerkes Ftalien, eire Wanderung von den Alpen bis zum Aetna (Stutt- gart, J. Engelhorn), \{ilderr Waldemar Kaden Rom und die Rô- merinnen. Albert Hertel (Lia Appia), Lindemann-Frommel (Civita Lavigna), Joh. Graf (Moraspieler, römishes Mädchen, Brocolli- verkauf), A. v. Werner und Ferd. Keller (römische Modelle und Cam- pagnole), sowie L. Passini (Liebeëpaar) haben die Tertillustrationen dazu geliefert. Als Tondruckbilder sind mit dieser Lieferung au8ge- aeben : Cancfsa, von Edm. Kanoldt, und Piazza montanara mit dem Theater des Marcellus, von W. Riefstahl.

München. Hr. Prof. Dr. Rüdinger erhielt vor einiger Zeit von Hrn. Dr, med. Mook, welcber sich längere Zeit hindur in Kairo aufgehalten hat, über 300 Mumien- und Racenschädel. Hr. Dr. Mook, ein Bayer von Geburt, hat diese höchst werthvo!e Schädelsammlung der Königlichen anatomischen Anftalt des Staates zum Geschenk gemadbt, und es wird dieselbe gegenwärti1 geordnet und in die übrige reiche Racenshädelsammlung des anatomischen Instituts eingereiht. :

A sperg (Schwaben). Das sogenannte kleine Asperale, in der Nähe des hiesigen Stadtr-aldes Ofterbolz, läßt Hr. Prof. Dr. Fraas aegenwärtig ausgraben. Auf der Seite, nicht weit vom Eingange des Scrachtes entfernt, wurde ein Einzelgrab, Todtengebeine, ein Kessel. ein vergoldeter Teller, ein Goldftab, eine Vase 2c. enthaltend, ge- funden, und jeßt, wo man mehr gegen die Mitte des Hügels kommt, zeigen sich Spuren cines weiteren Grabes. Lie bither gefundenen Gegenstände sollen ein Alter von über 2000 Jahren haben.

Gewerbe und SanDdel.

Der Manufakturwaaren - Ausstellung in Mos8- kau, welde im Sommer des nächbsten Jahres stattfinden soll, wird, da die Eröffnung derselben mit dem fünfundzwanzigjährigen Regierungs- jubiläum des Kaisers Alexander zusammenfällt, eine größere Aus- dehnung gegeben werden. Man hat beschlossen, der Aussteüung von Gegenständen der Manufaktur Industrie eine besondere Abtheilung für Landwirthschaft und Kunst hinzuzufügen. Ein geeigneter Plaß für die Ausstellung ift außerhalb der Stadt auf der sogenannten Shadinki-Ebene, dem Petrowschen Park gegenüber, gewählt, eine Fläcbe von 100 000 Quadrat-Faden für das aus Eisen zu errihtende Gebäude abgesteckt und die Vorarbeiten {on begonnen worden.

Wien, 26. Juni. (W. T. B.) Der Geschäftsbericht der Kaswbau-Oderberger Babn weist eine Gesammteinnahme von 3285 756 Fl. und einen Uebersbuß von 1185751 Fl. auf. Die erforderliche Staatsgarantie beläuft sfich auf 1748480 Fl. Für die Generalversammlung der Bahn ift von Aktionären ein Antrag auf Belangung der an dem Zustandekommen der Aversional-Ent- \chädigung betheiligt gewesenen Verwaltungsräthe gestellt.

Havre, 26. Zuni. (W.S. B) Wollaultron. auêégeboten, 1065 B. verkauft. Die Auktion war belebter, die Stim- mung sehr fest.

New-York, 14, Juai. Die „New-Yorker Handels-

ta.“ schreibt in ihrem Woche bericht: Frei von ungünstigen

infllissen nimmt das Geschäft im Allgemeinen einen befriedigenden Verlauf und entspricht an Umfang, wenn auch nicht immer an Ren- tabilität, den Anforderungen, welche man um diese Jahreszeit zu stellen berechtigt ist, zumal die Hiße sich ungewöhnlih früh ein- gestellt hat. Auf unseren Getreide- und Baumwollfeldern richtete Anfangs dieser Wocbe ein starker Nachtfrost in einzelnen Distrikten Schaden an, der von der Spekulation gewaltig übertrieben wurde, in Wirklichkeit aber die günstigen Ernteausfichten, folglich aub die Auspizien für das Herbstgeshäfr wenig {mälern wird.

Der Geldmarkt 1.immt nachgerade wieder den guten Aspekt an, welc{er vor Beginn des Refundirungêéprozesses Zeugniß gab für die Abundanz müßigen Kapitals, und da wir nunmehr über die seitdem verlaufene Geschäftssaison ohne ernstlibe Störungen hinweggekommen, sind solche jeßt wohl nit mehr zu befürchten, vielmehr dürfte die Konversion der noch ausstehenden ca. 300 Millionen gekündigter

Bonds mit derselben Leichtigkeit vor si geben, mit welcher diese |

Riesenoperation bisher bewerkstelligt worden ist. Der Rückgang der vierprozentigen Bonds hat die Zehn-Dcllars-Certifikate für Wechsler und Makler, welce dieselben nur mittelbar uríd mit ziemli bedeu- tenden Unkosten an sich bringen können, weniger begehrenswerth ge» matt, und währead man vorausseßte, daß die ganze Emission {hon in den sten Tagen dieses Monats gänzli erschöpft sein würde, waren gestern noch 161 000 Doll. disponibel. In welch? geringem Maße die kleinen Ersparnisse in Zehn-Dollar-Certifi- katen Anlage suchen, hat der dieswöchentliche Verkauf ergeben, der mit jedem Tage mehr abgefalien it. Von den placirtcn 39 Millionen waren bis gestern 12 Millionen Dollar: zur Kon- version eingereiht worden. Unsere Banken fangen an, sich von dem starken Abflusse vorigen Monats zu erholen; ihr leßter Ausweis er- giebt bereits eine Verstärkung der Reserve und im nächsten wird sich folhe wahrscheinlich now schärfer ausprägen.

Der Waaren- und Produktenmarkt zeichnete sich im Großen und Ganzen durch die feste Lage fast sämmtlicher Artikel aus; die Umsätze sind, wenn man - ie Jahreszeit in Betracht zieht, ebenfalls lebhaft -zu nennen. Für volle Getreideladungen wurden 26 Schiffe gechartert; Brodstoffe hatten festen und ziemli lebhaften Markt. Für Baumwolle bestand sowohl für Locowaare wie auf Termine Baifsetendenz, und gegen 131/6c in voriger che. Für . Provisionen sh größere Exportfrage kund, und zogen die an. Petroleum war matt und mußte \sich eine weitere Preis- entwerthung gefallen lassen. Hopfen stellte si ungünstiger Berichte aus verschiedenen Pcoduktionsdistrikten für gute

und fine Waare höher, ohne daß jedo bedeutendere Abschlüsse | stattfanden. In Rio Kaffees erreichte das Geschäft ziemlihe Dimen- | Zudter: Rchzuccker war ohne | Leben, und auch raffinirter zeigte keine Zunahme in den Umsägen. |

fionen zu fest behaupteten Preisen.

f Í

| turwaaren ftill.

2004 B. | sichtbar, von geringer Ausdehnung.

| minderu1g des

| die Llanos habe sib da der Baumwucs verloren.

{les middling Upland zu 1218/16c | o gab j Preise |

in Folge

Thee war für die besseren Sorten fest gehalten. Fremde Manufak- Der Import fremder Manufaîturwaaren während der heute becndeten Woche betrug 894 304 Doll. gegen 769 200 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Der Bankausweis für die am 7. Juni cr. beendete Woche ergiebt cine Zunahme von 940375 Doll, in der Surplu?-Reserve, welche sich dadur auf 5 075 675 Doll. erhöht gegen 14 049 650 Doll. und 18 585 175 Doll. in den Parallelperioden der beiden Vorjahre. Sämmtliche Rubriken weisen eine Zunahme auf, und zwar das Por- tefeuille 1 059 900 Doll, die Devositen 1 209 300 Doll., die Noten- cirkulation 108 400 Doll.,, der Metalivorrath 211 300 Doll. und der Bestand an legalem Papiergeld 1 031 400 Doll.

Verkehrs: Anstalten.

(Haun. Cour.) Der neue Centralbahnhof in Han- nover, welher den während mehrerer Jahre an den Rand der Stadt verlegten Verkehr wieder in den Mittelpunkt derselven zurü- führt, ist am 24. d. M. eröffnet. Um 5 Uhr 45 Minuten hat der erste Personenzug in der Richtung na Cassel die neue Perronhalle verlassen, eine Stunde später fuhr als erster der ankommenden Züge ein Berlin-Cölner Personenzug in den neuen Bahnhof ein. Die lange herbeigesehnte Eröffnung, welwe ohne besondere Feierlichkeit vor sib ging, wird in der ganzen Stadt als ein sehr erfreuliches Ereigniß begrüßt. Das Bahnhofsgebäude und die benachbarten Unterführungen prangten in festlihem Shmuck aus Guirlanden, Bäumchen und wehenten Fahnen, die Springbrunnen auf dem Bahnhofsplatze, welche während des gan:en Tages ihre Wasser- strahlen emporwarfen, die Kandelaber und der Sodel des Errsft- August-Denkmals waren mit Kränzen umwunden.

Triest, 27; Zuni. CW, S. B.) Der Lloyd dampser „Juviter“ ist gestern Abind 11 Uhr aus Konstantinopel hier ein- getroffen.

Berlin, den 27. Juni 1879,

Die an Ihre Matestäten den Kaller Und die Käi- serin zur Feier der Goldenen Hochzeit gerichteten Adressen sind während der nächsten 4 Wodten täglich von 11 bis 3 Uhr im Gardes du Corps-Saa!e des hiesigen Schlosses zum Besten des Kaiserin-Augusta-Hospitals gegen ein Eintrittsgeld von 50 ausgestellt.

Der in der europäischen Fahrt beshäftiz e Norddeutsche Lloyd- Dampfer „Condor“ ist, laut Meldung der „Weser-Ztg.“, zufolge Telegaramms aus Kopenhagen, in der Oftsee mit einer unbekannten Bark am Montag früh 13 Uhr in Collifion gewesen und unweit Gotbland gesunken, Mannschaft und Passagiere jedoch gerettet und in Kopenhagen gelandet worden. Der „Condor“ war ein dreimastiger Sc(raubendampfer, 526 Registertons groß, 1857 in Hull gebaut, mit Maschinen von 200 Pferdekraft und führte 20 Mann Besatzung.

Das 6. (Juni-) Heft von „Petermanns Geographischen Mittheilungen (Gotha, Jrstus Perthes) enthält an der Spiße die Beschreibung einer Reise durch Yucatan und die süÜdöst- lihen Provinzen von Mexiko, von A. Woeikof im Jahre 1871 unternommen. Besonders interessant iît darin die Scilderung der selten besuchten, mitten in fast undurchdringlidem Walde gelegenen Ruinen von Palenque. Leider sind dieselben sehr vernachlässigt und gehen dem Untergange entgegen. Südöstlih von Palenque wohnen die sogenannten wilden Indianer, von den Merikanern Karibes oder Lacandones genannt. Sie sind von noch niedrigerem Kultur- grade als die übr'ge „civilisirte“ Bevölkerung, wissen aber dur Jagd viel besser für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Der Reisende sah von ihnen sehr gut gearbeitete Pfeile aus Stein und Flascbenglas. Letzteres sammeln sie, wenn sie nah Palenque kommen. Sie find also durch Berührung mit den civilisirten Indianern in das “Zeit- alter des Flaschenglases“ getreten. Die Bearbeitung der Bronze und des Eisens aber können ibnen diese „civilifirten®" Indianer nicht lehren, weil sie es eben selbst niht kennen. Die Reise Woeikofs ist n s große, sorgfältige Karte eingetragen, welhe dem Hefte veiliegt,

Dr. P. Jonas bringt dann seine, im 1. Hefte 1878 begonnenen Nachrichten üb.r Venezuela hier zu Ende, und zwar mit der Be- {reibung einer Reise durch die Lla nos na dem Apure. Ueber die Leßteren sagt er: Bis nah Calabozo hin empfing ih niemals den Eindruck von den Llanos, den Humboldt gehabt hatte. Allerdings breitete sich (von einem Bergrücken aus gesehen) eine unermeßlihe Ebene vor uns aus, aber wie war hier noch ein Vergleich mit einem Graëmeer möglich! Bis an den Horizont war die Fläche mit niedrigem Baumwuchs reich bewahsen; ganz freie Stellen waren nur wenige

Diese nehmen allerdings an Zahl und Ausdehnung weiter nah Süden hin zu, aber feniais ges winnt man die Vorstellung einer weit ausgedehnten, baumlosen Ebene. Woher kommt nun diese Vegetation? Es giebt unter den Uaneros alte Leute, welche die Llanos noch so kahl gesehen haben, wie wir sie aus Humboldts Schilderung kennen. Sie sagen, daß der Baumwuchs si entwickeln konnte bei der bedeutenden Ver- Viehreichthums, die in Folge der immer wiederkehrenden Revolutionen eintreten mußte. Damit stimmt der Bericht Humboldts trefflich überein; ihm gegenüber näm- lih behaupteten die Eingeborenen: bei der Einführung des Viehes in Ieut sind die

weiten Ebenen vereinsamt. Früher wußte ein reicher Liehbesißer

| faum, wie viel Stü seine Heerden hatten ; jest ist es leicht, jeden Kopf

zu zählen. Während früher Rindfleish zu den billigsten Nahrungs- mitteln gebörte, hat es jeßt denselben Durchschnittspreis wie in unseren deutschen Städten, Viele Viehzüchter gaben eben die Züchtung ganz auf; sie nollten nicht für Andere arbeiten, d:nn Reitthiere und Rindvieh gehörten bei den häufigen Aufständen zu den unmitteltaren Bedürfnissea der Insurgentenbanden.

Weiter wird von dem Herausgeber, A. von Kampen, über den Fortgang der Publikation der Descriptioves nobili-simorum apud classicos locorum beridtet, welhe im Verlage von Justus Perthes in Gotha erscheinen. Dieselben sollen neben dem bekannten trefflidken Spruner-Menke’schen historiswhen Atlas hergehen und dem Leser der alten Klassiker das Verständniß derjenigen Stellen in ihren Werken, welhe ohne Kenntniß des topographischen Materials fich ihm {wer erscließen würden, zu er- leihtern. Bis jetzt sind 5 Lieferungen ausgegeben worden. Als Probe liegt dem Heft ein Plan von Aduatuca bei, im Bellam gallicum mehrfad der Schauplay für die Römer verhängnißvoller Kämpfe. Kampen verlegt das römische Lager in die Nähe von Em- bourg, und führt die Gründe, die ihn dazu bestimmten, auf.

Weiterhin folgt die Fortseßung des fehr anziehend:n Journals einer Reise von Mrúli nach der Hauptstadt Unyóro's mit Bemerkungen über Land und Leute, von Dr. Emin-Bey, Gou- verneur der egyptishen Aequatorial-Provinzen. Den Schluß bilden kartographische Bemerkungen über die Quellen zu den dem Maiheft beigegeben gewesenen Karten, darstellend die Nordküste Sibiriens zwischen den Lenamündungen und der Beringstraße, der geographische Monatsberiht und die Literaturübersicht.

Redacteur : J. V.: Riedel. Druck: W. Elsner.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel).

Zwei Beilagen (eins{lie5lich Börsen-Beilage).

Z 148,

. : | Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 27. Juni

Der Inhalt die1er Beilage, in welcher au die im §8. 6 des Gesetzes über den Wiarteus{chuy, vom 20. November 1874, sor

Alitè- a du

17

ie die in dem Gesez, betreffend das Urhbeberrewt an Wuftern und

&iavelien, vom li. Sanuar 1876, und die im Patentgesetz, vem 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmahungen veröffentliht werden, erscheint au in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register für das Deutsche Reich. «a: us)

Das Central-Handels-Register für das Deutse Reis kann durch alle Poft - Anstalten, sowie earch Carl Hermanns Verlag, Berlin, W., Mauerstraße 63—§t5, und alle Buchhandlungen, für Berlin

ai durch die Grpedition : SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Patente.

_Patent-Anmeldungaen. Die nacfolgend &enannten baben die Ertbeilung es

eines Patentes für die dancben angegebenen Gegens *

stände nacgesuht. Ihre Anmeldung hat die an-

sracbens Nummer erhalten. Der Gegenstand der

Anmeldung ift von dem angegebeneaz Tage an einíts

weilen gegen unbefugte Benutzung ges{chütt.

Nr. 29 066/78. Carl Friedrich Gademann, KunstwoUefabrifant in Biebrich a./Rh.,

e ads an Shoddy- und Mungo-Maschinen. 14, 2

Nr. 6571/79. Adolph Gontard, Ritterguts-

besißer in Modckau bei Leipzig, Kartoffelerntemaschine. Kl. 45a.

E 7297, Köneeke & Co. in Sitten a. d.

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Nr. 15 5383, Ludwig Rardokhr in halle a. G. Anordnung mehrerer DurWlaß - Vorricbtungen (Hähne, Ventile) in einem Körper, vom Patent- suher „Multipler-Hahn“ und „Multiplex- Ventil“ genannt. KI. 47.

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euergefabrlicher Flüssigkeiten (Zusaß :u P. R.

Ir. 9091) S 64: (Balap-zu Das

Nr. 17 660. Johanna Buliofzer, geb. Pander, in Berlin, Nosfenthalerstr. 40.

Oberhemdenknöpfer. Kl. 44,

Nr. 17 668. Helmuth Fus in Hamburg. Verstärkung des Hufbeshlags dur Stahl- letiten. Kl. 56;

__Nr. 17 991. F. Engel, Jagenieur in Hamburg, i Seits und James VWieir in Glasgow (Eng- and).

Dampfkefselspeiseapparat (landetre{chtlich pater-

I) T. 19:

Nr. 18117. Bernhard Geyer, Dber-Geometer in München.

Untergestell für Meßinstrumente. Kl. 42. _Nr. 18122. E. Heidemann, Maschinen- fabrifan- in Liegniy.

Verbesserungen an einer Kette zum Ausfüllen

der Fahrnuthe bei Cisenbahnwagenrädern. (Zu-

faß zu P. A. 23334) Kl. 20.

Nr. 18 127. J. Brandt & G. W. y. Nawrocki in Berlin, Leivzigerstraße 124, für Georg Fiseher, Gußstahlwaarenfabrifant in Hainfeld (Nieder- Oesterreich).

Schmelzofen. Kl. 18. Nr. 18166. Johann Feinrich Kaszs0ow, Tischlermeister in Berlin, Büschingstr. 81.

Verfahren und SGehrungs-Hobelapparat zur

Herstellung von Holzkasten. Kl. 38.

Nr. 18228. F. Edmund Thode & Knoop in Dresden-Berlin für Ernst Wilhelm Mauriz Sasse in Karlskrona (Schweden).

Walzwerk zur Anfertigung

Scienen. Kl. 19.

Nr. 18 269. Brydges & Comp., Civil-Ingenieure in Berlin, Bellealliaucestr. 32, für Judd. Clayton Lane in London.

Doppelwandiges cylindrisches Faß nebst Ma-

schine zur Herstellung desselben. Kl, 38.

Nr. 18415, Gottlieb Wehrend, Ingenieur in Hamburg, Grindelhof 20.

Apparat zur Löschung des Kesielfeuers bei zu niedrigem Stande des Kesselwafers. Kl. 13. Nr. 18 578. Otto Lueas, Maschinenbaumeister

in Berlin.

Neuerungen an Tabakschneidemaschinen. KI. 79. Nr. 18 579. Eduard Weiler in Berlin.

Neuerungen an Knöpfen zum Befestigen von

mit Aséphaltpavpen-

Königlicher

von dreiköpfigen

Kravatten und Manschetten. Kl. 44. Berlin, den 27. Juni 1879. Kaiferlißes Patent-Amt, Jaco bL

[5676]

urü@Eziehung von Patent -Anmeldungen. Die nachfolgend genannte, unter der - angegebenen Nummer und auf den angegetenen Gegenstand eingereihte und an dem angegebenen Lage im Deutschen Reichs- und Königlich Preuzischen Staats- Anzeiger bekannt gemachte Patezt - Anmeldung ist

zurüdckgezogen. Nr. 4796/79. Neue Einrichtunz des Strick- mascinens{lofses. Vom 10. März 1879. Berlin, den 27. Juni 1879. Kaiserliches Patent-Amt. Jacobi. :

[5677]

Versagung von Patenten.

G. Magnus & Comp. in i

Verfahrezi zur Darstellung von Celluloid unter i

Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reich erscheint in der Kegel tägli. Das Ab beträ é E * Cr ( ; ; gei Ag, a onnement beträgt 1 .# 50 & für das Vierteljahr. Einzelne Nunrmern kosten 20 §4.

Infertionspreis für dea Raum eincr Druckzeile 30 S.

meldungen ist ein Patent versagt worden. Die | Wirkungen des einst weiligen Schußes gelten als nit eingetreten. __Nr. 21 029/78. Neuerungen an dem Kusenberg- s{chen Condensations8wasscrabscheider zum felbstthä- tigen An- und Abstellen von Kesselspeisevorrich- tungen. t i Vom 11. November 1878. Nr. 2610/79. Neuerungen an Kunstrammen. Vom 10. Februar 1879. Nr. 3502. Fourniersbneidemascine. Vom 21. Februar 1879. | Nr. 4484, Badewanne. Vom 21. Februar 1879. Berlin, den 27. Juni 1879. Kaiserliches Patent-Amt. SAÄCo bl

Erlös&ung ven Patenten. Tie natfolgend gznannten und unier der angeg:- benen Nummer in die Patentrolle eingetragenen Patente sind auf Grund des S. ; Gef vom 25. Vai 1877 erloschen. Nr. 913, Behandlung des

[5678]

Leucbtgases mit Karkturirung, nebst den dazu angewendeten - ten Kl 26 z g en Appara

Nr. 49, Borrihtung zum Einseßen un Ausheben der Ventile an 11e e I: 87:

Nr. 1851. Unterbau zu einem Kinder- und Krankenwagen. Kl. 34.

Nr. 1946, Bewegbare Zimmer-Heizvorrihtung ohne Feuerung und ohne Rauthrohr. Kl, 36,

Nr. 1970, Geifenscheere mit festem Ausspann- tis und beweglihem Messerapparat. Kl. 49,

Nr. 1972. Lafelnußbreber mit Teller Aufnehmen der Nüse und Schaalen. Kl, 34.

Nr. 2012, Prâäzisions-Stcuerung für Dampf- maschinen mit Beeinflussung des Fülungsgrades durch den Regulator Kl. 14. t

Nr. 2079. Nußknacker. KI. 34.

__Nr. 2109. Verfahren der Herstellung von Rasir- ihaum. Kl: 23. i

Nr. 2112, Verwerthung von Cacaoschalen Herstellung einer braunen Farbe. Kl. 22.

Nr. 2114, Ligroine-Laterne mit vom Brenn- raum dicht abges{lossenem und dur Luft gekühl- E E S aim l 4

r. 2152, Apparat zur Herstellung von Torf- Briquettes. KI1. 10. B j :

Nr. 2203. Indirekter Uebertrager für Regu- latoren. Kl. 60.

Nr. 2334. Doppelt konischer Flashenhals be- hufs selbstthätiger Korkbefestigung bei Füllung mit brausenden Flüssigkeiten. Kl. 64.

Nr. 2506. Apparat zur Verhinderung des Veberlaufens der Milch beim Abkochen derselben. Kl, 34.

Nr. 25007. Drehbares, vorwärts Fangeisen für Raub- und Nagethiere.

Nr. 2530, Neuerungen an Robrgeftänge. Kl. 59.

Nr. 2637. fläben an Müblsteinen. Kl. 50.

Nr. 2604. Prâäzifionésteuerung maschinen. Kl. 14,

zum

_greifendes L 87. Drudtsätzen

für Dampf-

mit Gummi-Einlage. Kl. 25. Nr. 3005. Füllkanne zum Verbüten des Ueber- laufens. Kl. 64, Nr. 3062. Mastine zum SwWleifen ron Spiral- bohrern Kl. 67, Nr. 3095. Kl, 20.

Nr. 3283. Säge. Kl. 38.

Nr. 3286. Zerkleinerungs - Apparat für ge- dâmpfte Kar!offeln. Kl. 6

Nr. 3335. Neuerungen in der Herstellung von Nähb- und Maschinengarn. Ki. 29.

Nr. 3370. Geldzählmaschine. Kl. 42.

Nr. 3527, Condensfations-Vorrichtung an Straßen- bahn- und anderen Lokomotiven. Kl. 20.

Kuppelung für Eisenbahnwagen.

Holz-Zerkleinerungs-Maschine mit

Eigelbes durch Eibishwurzelshleim. Kl. 28.

Nr. 3732. Neuerungen an Injektoren. Kl. 13.

Nr. 4004. Neuerungen an Howdruck-Dampf- Tesseln mit selbstthätiger Feuerung. Kl. 13.

Nr. 5291. maschinen. Kl. 52.

Nr. 5314. Neuerungen an Circulationëpumpen (Zusaß zu P. R. 3138). Kl. 59. _Nr: 8921 flashen. Kl. 33. Kl. 13.

wegungsrihtung an Nähmaschinen. Kl. 52. Malzdarre. Kl. 82. y Nr. 5470. Neuerungen an hölzernen Brücken mit massiver Fahrbahn. Kl. 19 Nr. 5531. und Kimmhobeln. Kl. 38, Nr. 5574. Federmotor. und Schaltrad (Zusaß zu P. R. Nr. Berlin, den 27. Juni 1879. Kaiserliches Patent-Amt. Jacobi.

Uebertragung von Patenten,

Auf die nacftehend bezeicneten, im Heichs-Anzeiger

Nr. 16 362, Hermann Sehaefer, Mechaniker in Kissingen. :

an dem angegebenen Tage bekannt gemachten, An-

Die folgenden, unter der angegebenen Nummer der Patentrolle im Reichs - Anzeiger bekannt gemachten

9 des Gesetzes !

temperirtem Theer und Trocknung desselben behufs j

mit !

Maschine zum Ebenen der Maßhl- |

Nr. 2848, Kilechtmaschine für gestreiftes Band |

L SEDEL E | Nr. 3644. Weißgerbereciverfahren bei Ersaß des

Bewegungs-Mechanitmus für Näh- j ziehen. { nicht den | find die neu Anziehenden diesen Lasten nicht unter- j worfen.“ Neuerungen an Reise- oder Feld- | staltern von Wanderauktionen

Nr. 5420, Continuirlih arbeitende Cylinder- i nun die Frage auf: i wie die Unternehmer von Wanderlag:rn und Wan- i: i Sreizügigkeitzgeseges anzusehen? indem er bemerkt, Holzschraube zum Stellen von Nut- | daß die Beantwortung diefer Frage zugleih die

KI. 46. j Nr. 5604. Verbesserung an Eetmben cen ? Wanderlager und Wanderauktionen enthält. 9139). j KI. 87. | sichten i eigenes Urtheil in folgenden beiden Säßen ab: [5679] : 1 ; auftionen können unerwartet dreimonatigen Aufent- j Î I

s j E 4 A C B C BE E B O AE “E A N M I 4! M ® 0A I 3 R IC A A Patent-Ertheilungen sind auf die nachgenannten ; Personen übertragen worden. ! Nr. 614. J. F. Allen in New-York, George ¡ T. Hope in Bayridge, Kings County, State of ¿ New-York, United States of Amerika, und Henry ! E. Roeder in New-York, United States of ¿i Amerika Vertreter: Peter Barthel, Ingenieur in ¿i Franffurt a. M., Hilfswerkzeug für die Allen’sche Nietmaschine, vom 28. August 1877, KL 49. Nr. 4872. Ernst Louis Beeher, Ärditctt in Dreêden, : i Butterkühß ker, vom 11. September 1878. Kl. 34, Berlin, den 27. Juni 1879. Kaiserliies Patent-Amt. j Jacobi.

' f è

[5680]

Die Unterlassung der geseßzlich vorgeschriebenen Anzeigepflicht (8. 146 und 148 der preußischen Konkursordnung) der Pfandgläubiger eines Cridars an die Konkureverwaltung über die ¡in ibrem Besiy befindlihen Pfandstücke innerhalb einer bestimmten Frist, nahdem ihnen die Bekannt- machung des offenen Arrestes über das Vermögen des Gemeinscbuldners S. itens der Konkurêverwal- tung zugestellt worden, hat nach S. 187 der preußis {en Konkursordnung den Verlust des Pfandrechts ! zur Folge, wenn der säumige Gläubiger keine ges nügende Entschuldigung für die Unterlassung na- weist. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Rei ch{s-Ober-Handelsgericht, I. Senat, durch Erkenntniß vom 10. Juni 1879 in Uebereinstim- mung mit dem Kammergeriht den Rechtssatz aus- gesprochen, daß in den Fällen, in welchen die Unter- lassung der Anzeige weder auf Unredlichkeit beruht, noch sür die Konkurêmasse einen Nachtheil gehabt hat, sondern nur durch ein Versehen des Pfand- gläubigers resv. seiner Bediensteten veranlaßt wor- den, die Strafbestimmung des §8. 147 der Konkurs- ordnung feine Anwendung finde und dem Pfand- gläubiger sein Vorzugsrecht verbleibe.

Gine vor Kurzem in Carl Heymann's Verlag hierselbst erschienene, von dem Sekretär der Han- dels- und Gewerbekammer zu Zittau Dr. jur, A r- i thur Löbner verfaßte Brohüre, beschäftigt sich mit der Frage der „Kommunalbesteuerung ¡der Wanderlager.“ Wanderlager und Wander- auftionen in angemessener Weise zu den Kommu- nalstzuern heranzuziehen, hätten seit Fahren die i Gemeindebehörden angestrebt. In Rüdtsiht auf j die Bestimmung des §. 8 des Geseges über die j Freizügigkeit vom 1. November 1867 habe man jedo gemeint, so lange von einer Veranlagung der Wanderlagerhalter und Veranstalter von Wander- auttionen absehen zu müfsen, als deren Aufenthalt am Orte den Zeitraum von 3 Monaten nicht überstiegen habe, und habe demgemäß bei kürzerem Aufenthalte eine Besteuerung nicht eintreten lassen. Diese ihnen fo günstige Ansicht und Praxis Hätten viele Unter- ! nehmer zu benußen verstanden; von Ort zu Ort / ziehend, an feinem volle drei Monate ihr Gewerbe ¡ betreibend, hâtten sie Jahre hindur das Privileg | vollständiger und dauernder Freiheit von der Ber- | pflichtung zur Zahlung irgend welcher Gemeinde- è steuern genossen und dem saßhaften Gewerbe eine i gefährlide Konkurrenz bereitet. Erst neuerdings ! bhâtten einzelne Städte eine Gemeindesteuer von | Wanderlagern und Wanderauktionen erhobenj i Der Verfasser [pril die Hoffaung- aus, { dai, nachdem einmal Bresche gelegt sei, ¡aub andere Städte bald in gleiher Richtung j vorgehen würden, wenn sie erst die Ueberzeugung ge- | wonnen haben würden, daß jene den Unternehmern | von Wanderlagern und Wanderauktioner. seither ge- t währte Steuersreiheit geseßlih si nibt begründen ¡ lasse. Die Vorschrift, auf w-lche die Gemeinde- j bebörden_ bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber | dem Drängen des Handels- und Gewerbestandes

nach angemessener Besteuerung der Wandergewerbe sich ftüßten, lautet in §. 8 dcs Gesetzes über die Freizügigkeit vom 1. Novemker 1867, unter Weg-

i ; | i |

1

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laflung des nit hierher Gehörigen, wie folgt: „Die ; Gemeinde kann neu Anziehende, glei den übrigen : Gemeindeeinwohnern, zu den Gemeindelasten heran-

Dauer des Aufenthalts von drei Monaten, fo

Vebersteigt die Zeitraum

In den Wanderlagerhaltern und Veran- erblickten nun die

Gemeindebehörden neu anziehende Personen. Dem-

Nr. 5328. Wasserstandzeiger für Dampfkessel. | zutolge hielten sie dieselben den Gemeindelasten, ¡ wie Eingangs gedadt, nur dann für unterworfen, Nr. 5338. Vorrichtung zur Sicherung der Be- } wenn ihr Aufentkalt die im Gesetze genannte drei- { monatliche Dauer übersteige.

; Der Verfasser wirst Sind aber wirklich Personen,

derauftionen, als neu Anziehende im Sinne des

Entscheidung der Frage sei, ob in der That §. 8 des Freizügigkeitsgeseßes eine Privilegirung der Nach auge» sein

und dawider

Erörterung der dafür der der Verfafjer

sprochenen Ansichten giebt 1) Wanderlagerhalter und Unternehmer von Wander-

haltes am“ Verkauféorte, sofort mit Beginn des Gewerbebetriebes zu den Kommunanlagen heran- gezogen werden. 2) Eine Belegung der Wander- lager und Waarenaukticnen als fsolcher mit einer