1879 / 150 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Jun 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Weise darthut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der an- gemeldeten und bis dahin nit vorgekommenen Zinscoupons gegen

Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind N e G O tE ür die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden aus-

coupons bis zum Schlusse des Jahres 1885 ausgegeben.

gegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinécoupons-Serie erfolgt bei der Kreis-Kommunalkasse zu Colberg gegen Ablieferung der der älteren Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Jn- haber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig

Zinscoupons-Serie beigedruckten Talons.

geschehen ift. / i Zur Sicherheit der hierdurch haftet der Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer

Unterschrift und beigedrucktem Siegel ertheilt. Colberg, den . ten 180: (Siegel des Landraths.) Der Kreisausschuß des Kreises Colberg: Cörlin.

Anmerkung. Eigenhändige Unterschrift des Landraths und zweier Mitglieder des Kreisaus\chufses. Provinz Pommern. Regierungsbezirk Cöslin.

Zinscoupon zu der Kreisobligation

des Colberg-Cörliner Kreises. I. Emission.

über . . , . Mark zu 4F Prozent Zinsen

Uber... Mat. Pfennige:

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rückgabe am L und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreisobligation für das Halbjahr vom

bis mit (in Buchstaben) Pfennigen bei der Kreis-Kommunalkasse zu Colberg. Colberg, den . . ten I Der Kreisaus\chuß des Kreises Colberg-Cörlin. :

Dieser Zinécoupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahre nach der Fälligkeit, vom S{blufse des betreffend:n Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

Anmerkung.

Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Faksimile- Stempeln gedruckt werden, dob muß jeder Zinscoupon mit der eigen- bändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Pommern. Regierungsbezirk Cöëlin. Dl on zur Kreis-Obligation des Colberg-Cörliner Kreises. I, Emission.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Colberg-Cörliner Kreises I. Emission Littr. . Nr Uber... Markt à 42 Prozent Zinsen, die. .te Serie Zinéecoupons für die 5 Jahre 18 . . bis 18 . . bei der Kreis- Kommunal-Kafse zu Colberg. Colberg, den . ten 1ST Der Kreitaus\chuß des Kreises Colberg-Cörlin. Anmerkung. Die Namensunterf{riften können mit Lettern oder Facsimile-Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Der Talon is zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinscoupons mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art zu drucken :

| 9. Zinscoupon.

10. Zinééoupor.

Talon.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Pfarrer und kommissarische Kreis-Schul- inspektor Franz Leopold Otto Pensky in Darkehmen ist zum Kreis-Schulinspektor im Regierungsbezirk-Gumbinnen,

die bisherigen fkommissarishen Kreis-Schulinspektoren, Gymnasiallehrer Dr. Hüppe in Schweß, Gymnasiallehrer Dr. Hatwig in Flatow und Pfarrer Weise in Dt.-Krone sind zu Kreis-Schulinspektoren im Regierungsbezirk Marien- werder, Und

der bisherige kommissarische Kreis-Schulinspektor, Lehrer Friedrih Fraune in Bergheim zum Kreis-Schulinspektor im Regierungsbezirk Cöln ernannt worden.

Der Seminar-Hülfslehrer Ziesemer zu Löbau is unter Beförderung zum ordentlihen Lehrer an das Schullehrer- Seminar zu Franzburg, und

der ordentlihe Seminarlehrer Ern} zu Pilchowiß an das Schullehrer-Seminar in Rawitsch versetzt.

An dem Schullehrer-Seminar zu Uetersen ist der Hülfs- s Genähr am Waisenhause zu Bunzlau als Hülfslehrer, un

an dem Schullehrer-Seminar zu Osnabrück der Lehrer Schlemm aus Alfeld als Hülfslehrer angestellt worden.

Der Seminarlehrer Hemmersbach zu Elten is an das Schullehrer-Seminar zu Odenkicchen verseßt, und der Lehrer Velder zu Schelsen als ordentlicher Lehrer am Schullehrer- Seminar zu Elten angestellt.

An dem Squllehrer-Seminar zu Linnich is der Lehrer Bongarßt zu Aachen als ordentlicher Lehrer angestellt.

Der Seminarlehrer Braune zu Mettmann is an das Schullehrer-Seminar in Eisleben verseßt.

Der ordentlihe Seminarlehrer Freundgen zu Oden- kirchen ist unter Beförderung zum 1. Lehrer an das Lehre- rinnenseminar in Xanten verseßt, und am Schullehrer-Seminar in Odenkirchen der Lehrer Karl Jünger zu Aachen als ordentlicher Lehrer angestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Beriin, 30. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König matten, wie „W. T. B.“ aus Ems meldet, am Sonnabend Nachmittag eine Spazierfahrt und wohnten Abends der Theatervorstellung bei.

An dem gestrigen Diner nahmen Se. Königliche Bic der Großherzog von Hessen und der Prinz Wilhelm, Höchst- welcher aus Bonn eingetroffen war, Theil.

Gestern Nachmittag wohnten Se. Majestät der Regatta bei.

Die Kur Sr. Majestät nimmt ihren ungestörten ortgang.

Se. Kaiserliche und Königlihe Hoheit der Kronprinz wohnte am Sonnabend früh+ 7 Ühr der Be- sihtigung des Landwehr-Uebungs-Bataillons des 1. Garde-

eingegangenen Verpflichtungen

\chaftliche Verein

Mittags 1 Uhr empfingen Jhre Kaiserlihen und König- lihen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin im Neuen Palais den außerordentlihen Gesandten und bevoll- mächtigten Minister der Vereinigten Staaten von Amerika, Mr. White.

Gestern Vormittag statteten die Höchsten Herrschaften Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl in Glinike einen Gratulationsbesuch ab.

Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz wohnte dem Gottes- dienst in der Kirche zu Nikolskoe bei und folgte Nahmittags einer Einladung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl zum Diner.

Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen trat heute zu einer Sigung zusammen.

Jn der heutigen (68.) um 121/, Uhr eröffneten Sizung des Reichstages, welher der Präsident des Reichskanzler-Amts Staats-Minister Hofmann und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, rihtete der Präsident an das Haus die Frage, ob es die längeren Urlaübsgesuche einiger Ab- geordneten genehmigen wolle. Der Abg. Richter (Hagen) erhob gegen die Bewilligung Widerspruch, und da in Folge dessen das Haus vor einer Abstimmung stand, so er- hob derselbe Abgeordnete Zweifel an der Beschlußfähigkeit des Hauses, welche das Bureau theilte. Der Namensaufruf ergab die Anwesenheit von 194 Mitgliedern, worauf der Prä- sident um 1 Uhr wegen Beschlußunfähigkeit des Hauses die Sizung um eine Stunde vertagte.

Das Enteignungsrecht ist Allerhöchst verliehen worden : unterm 21. Mai 1879 der Gemeinde Wülfrath im Kreise Mettmann, behufs der zum Ausbau der Wege- strecke von Brücke nach Ewalds erforderlichen Grundstüe ; unterm 9. Juni 1879 dem Kreise Kattowiß für diejenigen Grundstüdcke, welche zum Bau einer Chaussee benöthigt sind, die die Laura-Wilhelminenhütten-Chaussee bei Rosdzin mit der Kattowiz-Myslowißer Chaussee vertinden sol; unterm 9, Juni 1879 der Gemeinde Niederbreitbacch im Kreise Neuwied zur Erwerbung der für die theilweise Verlegung des Verbindungswegs von der Neuwied-Roßbacher Vezirksstraße bei Clemenshütte nah Bünde erforderlihen Grundstüe.

Dem Kreise Kattowiß ist für die obenbenannte Chausseestreck? gleichzeitig das Recht der Chausseegeld- erhebung verliehen worden. .

Für das Fährgeld bei der Dorffähre zu Zäckerick im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. is unterm 12. Mai 1879 ein Tarif Allerhöchst genehmigt worden.

Der Minister des Jnnern hat in einem Spezial- bescheide vom 25. August v. J. die Frage, ob nach §. 78 der Kreis- ordnung vom 13. Dezember 1872 der Landrath befugt ist, uner Zustimmung des Kreisausshusses Polizei- Verordnungen für mehrere oder für sämmt- lihe Städte des Kreises zu erlassen, verneint. Da der gedachte §. 78 den Landrath ausdrücklich nur er- mächtige, unter Zustimmung des Kreisaus\chusses Polizet- verordnungen für mehrere Amtsbezirke oder für den ganzen Umfang des Kreises zu erlassenz-jo’ erscheine es nicht zulässig, durch Fnterpretation die Grenzcä der dem Landrath ein- geräumten Befugniß über die Worte des Geseßes hinaus aus- zudehnen. Die Kreisordnung regele das Polizeiverordnungs- recht der städtishen Polizeiverwaltungen überhaupt nicht, indem sie für dieses die Bestimmungen des Geseßes über die Polizeiverwaltung vom 11. März 1850 bezw. der betreffenden Städte-Ordnungen in Geltung lasse.

Nur insoweit die Städte zu einem Kreise gehören, bezw. unter dem Gesichtspunkte, daß sie Theile eines Regierungs- bezirks oder einer Provinz seien, gelten f

OrLUno dev S8 G 2 dae rere Regierungsbezirke, oder für den ganzen Umfang der Provinz erlassen sind. Anzuerkennen sei, daß die nah dem Geseße vom 11. März 1850 den Regierungen zustehende Be- fugniß, Polizeiverordnungen für mehrere Gemeinden, also auch für mehrere Städte zu erlassen, durch §. 87 der Pro- vinzial- Ordnung aufgehoben worden sei, ohne auf die Ober - Präsidenten bezw. Regierungs - Präsidenten über- tragen zu sein. Dies dürfte jedoch kaum als fühl- barer Mangel der Geseßgebung hervortreten, da, wo es nicht thunlih sein follte, Polizeiverordnungen für weitere Bezirke zu erlassen, welhe nah obigen Vorschriften auch für die Städte als Theile dieser Bezirke maßgebend sein würden, do auf die städtishen Polizeiverwaltungen Seitens der Aufsichtsbehörde dahin würde eingewirkt werden können, daß dieselben, wo es erforderli erscheine, gleihmäßige ortspolizeilihe Vorschriften über den der Regelung bedürftigen Gegenstand erlassen. Im Uebrigen seien unter den mehreren Amtsbezirken im Sinne des S. 78 der Kreis-Ordnung nicht lediglich räumlich zusammen- hängende Amtsbezirke zu verstehen , sondern überhaupt solche Amtsbezirke, für welche, wenn sie auch räumlih getrennt sein e, do eine Gleichheit der zu regelnden Verhältnisse vorliege.

Wie aus mehreren bei dem General-Postmeister ein- gegangenen Anfragen hervorgeht, scheint vielfah Unke:ntniß darüber zu herrschen, daß die Berliner Ro hrpo# auch für Briefe und Postkarten von außerhalb benußt werden kann. Es wird deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß. schon seit geraumer Zeit die Einrichtung besteht, wonach die in Berlin eintreffende, mit cinem Vermerke über das Verlangen der Rohrpostbeförderung versehene und entsprechend frankirte Kor- respondenz sofort nah dem Eingange mittelst der Rohrpost demjenigen Rohrpostamte zugeführt wird, in dessen Bezirk die Wohnung des Tur tgers belegen ist, von hier aus wird die Bestellung ohne Verzug durch besonderen Boten bewirkt. Ueber die gedachte Einrichtung sowohl, als auch über die sonstigen Bestimmungen für die Benußung der Berliner Rohr- post giebt das bei den Postanstalten käufliche „Postbuh zum Gebrauch für das Publikum in Berlin“ Aufschluß.

Der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Ceremonien- meister Graf Stillfried, welcher fih von \{werer Krankheit joweit erholt hat, um die ärztlich verordnete Badekur ge- brauchen zu können, hat heute Berlin verlassen.

Neudamm, 2W. Juni. (Post.) Der landwirth- hat an den Reichskanzler folgende

Regiments z. F. auf dem&Bornsteoter Felde bei Potsdam bei.

Adresse gerichtet :

für sie diejenigen | Polizeiverordnungen, welche auf Grund des 8. 78 der Krei®- | Ordnung für den ganzen Umfang des Kreises, bezw. auf | Provinzial - Ordnung vom | 29. Juni 1875 für mehrere Kreise, oder für einen oder meh- |

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„Ew. Durchlaucht wollen mir die Mittheilung gestatten, wie die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins z:1 Neudamm die Ver- zollung landwirthscaftliher Produkte, die in Deutschland eingeführt werden foll, beurtheilen, Der deutshe Lant-wirth kann feine Pro- dukte nit verkaufen, ohne Grund-, Gebäude-, Einkommen-, Klafssen-, Kommunalfteuer u. \. w. zu zahlen, während jeßt der Ausländer dieselben Produkte bei uns verkauft, ohne Steuer zu zahlen. Deshalb haben die oben genannten Steuern die Wirkung voa Schutzöllen zu Gunsten des Uusländers, und ihre Wirkung wird dadurch noch ver- stärkt, daß dem Fremden durch die Differenzial-Eisenbahntarife außer- dem eine Importbonifikation zu Theil wird. Die uns früher ge- währte Grundfteuerentshädigung ift dadurch längst absorbirt. Da wir es niht für gerebt und zweckmäßig halten, in dieser Weise den Ausländer gegenüber dem Deutschen zu begünstigen, {so können wir es nur mit Genugthuung begrüßen, wenn Ew. Durchlauht bemüht find, dem deutschen Landwirth gerecht zu werden.“

Vayern. München, 26. Juni. Das heute erschienene „Geseß- und Verordnugsblatt“ Nr. 32 publizirt cine König- lihe Verordnung, den Bestand der Regierun gSs- bezirke und Bezirksämter betreffend, vom 19. Zuni.

Vaden. Eaden-Baden, W. Juni. (W. T. B.) Der russishe B schafter in Paris, Für st Orloff, ist nah Paris abgerei? i

Schwa7— | ;-Nudolstadt. Rudolstadt, 24. Juni. Der am 2." 88 Fr v. J. vertagte Landtag des Fürsten- thums ist 101 |& „Juli wieder einbécufen.

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Neuz. 976| Breiz, 27. Juni. (Leipz. Ztg.) Nach- dem der La 34] Ämmtliche ihm vorgelegten Geseßentwürfe mit einigen 1 1 Kommissionen beantragten Modifikationen angenommen gnd die Verhandlungen desselben heute

geschlossen wo1b7 p

Oesterreih-:Ungarn. Wien, 27. Juni. Dem „Prag. Abendbl.“ wird von hier gemeldet: Die Rekonvaleszenz des Grafen Andrassy macht Fortschritte. Der Graf macht be- reits Promenaden im Schönbrunner Park und widmet sich wieder ausschließlich den Staatsgeschäften. Jn wenigen Tagen wird er einen mehrwöchentlichen Urlaub antreten und vorerst nah J\{l reisen, da das Gut Terebes gegenwärtig wegen Restaurirung des Schlosses zum Aufentbalte nicht geeignet ift.

28. Juni. Die „Polit. Korresp.“ meldet aus Phi - lippopel: Der ostrumelishe Direktionsrath lehnt es ab, mit den von Seiten der Pforte ernannten Civil- und Militärbeamten Dienstverträge abzuschließen und überläßt die Entscheidung dieser Frage der künftigen Pro- vinzialversammlung. Man will hieraus folgern , daß der Direktionsrath die Verwaltung von Ostrumelien auf der Grundlage des Suzeränitätsprinzips zu decentralisiren be- absichtige.

Prag, 28. Juli. Das Journal „Narodni Listy“ meldet, die verfassungstreuen Großgrundbesißer würden der konservativen Partei auch im Landtage 8 Mandate überlassen. Bei den heute von den Landgemeinden Böhmens vorgenommenen Wahlen von NAGsea tbe abgeordneten wurden sämmtlihe von dem Czechen-Klub aufgestellten Kandidaten und Fürst Karl zu Schwarzenberg gewählt. Jn 13 bisher verfassungstreuen Wahlbezirken siegten 9 Kandidaten des verfassungstreuen Central-Wahlcomités, 3 selbstständige deuts{-liberale Kandidaten und der konservative Fürst Adolf zu Schwarzenberg.

Stei, 28. Juni. Von dem hiesige: ersten Wahl- körper ist der Kandidat der konservativen Partei, Witt- mann, zum Reichsraths-Abgeordneten gewählt worden.

Großbritannien und Jrland. London, W. Juni.

Eh Corr.) Jhre Majestät die Königin hielt gestern im Schlosse zu Windsor ein Kapitel des Bath-Ordens, sowie des St. Michael- und Georgs-Ordens. Lord Odo Russell, der großbritannische Botschafter am Berliner Hofe, empfing

aus den Händen der Monarchin die JFnsignen des ihm vor -

Kurzem verliehenen Großkreuzes des leßgenannten Ordens.

28. Jun. -W. DB) Na offiziellen An-= gaben aus der Kapstadt über den Tod des Prinzen Louis Napoleon bestand die betreffende Rekognoszirungs- abthei'ung aus einem Offizier und 7 Mann. Dieselbe wurde von Zulus überrascht. Der Prinz floh zu Pferde und kam an eine Stelle, wo sich Zulus versteckt hatten, welche ihn tödteten. Nach anderweitigen Berichten konnte der Prinz das Pferd nicht besteigen, weil sich dasselbe bäumte, und wurde von den Zulus ermordet, während er an der Seite des Pferdes lief. Der Prinz soll die Rekognoszirungsabthei- lung kommandirt haben, indeß soll es dem General Chelms- ford überhaupt nicht bekannt gewesen sein, daß er an der Rekognoszirung Theil nehme. Der Leiche des Prinzen wurden alle militärishen Ehren erwiesen. Dieselbe wird von der Simonsbai nah England übergeführt werden.

Die englishen Truppen seßen den Vormarsch gegen den Feind fort. Ein militärishes Ereigniß von Be- deutung hat jedoch neuerdings nicht stattgefunden.

Frankreich. Paris, 2. Juni. (Fr. Corr.) Der Prinz Napoleon hat, wie er in den Blättern erklären läßt, beschlossen, niht nah Trouville zurückzukehren, sondern in Paris seinen bleibenden Aufenthalt zu nehmen.

29. Juni. (W. T. B.) Rouher ist gestern hierher zurückgekehrt. Morgen soll hier eine Versammlung der bonapartistishen Deputirten und Senatoren stattfinden.

Versailles, 28. Juni. (W. T. B.) Die Deputir- tenkammer beendete heute die Generaldiskussion über die Ferry'sche Gesezvorlage, betreffend den höheren Un- terriht, und beschloß mit 366 gegen 150 Stimmen, in die Berathung der einzelnen Artikel der Vorlage einzutreten.

Im Senate richtete de Gavardie von der Rechten eine Fnterpellation an die Regierung über die von der Justizverwaltung vorgenommenen zahlreihen Absezungen und Verseßungen richterlicher Beamter. Der Justiz Minister Leroyer erwiderte: er wolle, daß die Justiz- behörden ahtbar seien und geahtet würden, aber auch, daß dieseiben Ahtung vor den republikanischen Jnstitutionen hätten. Der Senat nahm hiernach mit großer Majorität eine Ta ge s- ordnung an, in welcher er sein Vertrauen auf die Festig- keit ausdrückt, mit welcher der Minister dafür Sorge tragen werde, daß die Jnstitutionen der Republik von den Justiz- behörden und von den richterlichen Beamten geachtet würden.

Svanien. Madrid, 27. Juni. (Ag. Hav.) Der Finanz-Minister hat heute der Deputirtenkammer den Budget-Entwurf für 1879/80 vorgelegt. Die Ein- nahmen werden auf 812 Millionen Pesctas, die Ausgaben auf 828 Millionen veranschlagt. Der Viinister erklärte, daß

die shwebende Schuld ein Viertel des Budgets nicht über- steigen werde. Die Zeichnung auf Schaßbons habe für die leste Anleihe 8121/, Millionen betragen. Das Defizit von

16 Millionen werde durh Einnahme-Ueberschüsse gedeckt werden.

Italien. Rom, 28. Juni. (W. T. B.) Se. Majestät der König hat dem Prinzen von Battenberg das Großkreuz des Mauritius- und Lazarus-Ordens verliehen.

„In der heutigen Sizung der Deputirtenkammer erklärte der Minister-Präfident Depretis bei Vor- legung des vom Senate abgeänderten Mahlsteuerges eß- entwurfes, daß die Regierung nit gesonnen sei, den- selben zu unterstüßen, sondern sich geeignete Amendements vorbehalte. Von einzelnen Rednern wurde dem Senate die Kompetenz bestritten, ein von der Kammer angenommenes Finanzgeses wesentlih zu modifiziren. Jm Fortgange der Debatte, welche einen ziemlich erregten Charakter annahm, wurden cinige Redner wegen gegen den Senat gethaner Aeußerungen zur Ordnung gerufen.

, Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. Juni. (W. T. B.) Ein Erlaß des Ministers des Uner weist die Dorfbehörden und die Landpolizei an, Maßregeln gegen die umherziehenden Agitatoren zu ergreifen, welche dur die Verbreitung falsher Gerüchte von einer bevorstehenden neuen Vertheilung des Grundbesizes Unruhen im Volk: zu stiften suhen. Der Generalgouverneur von St. Petersburg hat eir Rundschreiben an den Stadthauptmann von St. Petcrsburg, sowie an die Gouver- neure von St. Petersburg, Nowgorod, Pleskau, Oloneß und Archangelsf erlassen, worin . denselben aufgegeben wird, die die Druckereien betreffenden . Ges eyverleßzungen zeit- weilig von der Kompetenz der Gerichte auszuschließen und dem Gutachten des Generalgouverneurs zu überlassen.

Amerika. Washington, 26. FFuni, (Allg. Corr.) Der gemeinschaftlihe demokratishe Caucus hat nah einer lebhaften Debatte den Vorschlag der berathenden Comi- tés (Advisory Committees), bie Justizkreditbill in zwei be- sondere Vorlagen einzutheilen, mit 67 gegen 38 Stimmen an- genommen. Beide Maßregeln sollen heute im Kongresse ein- gebracht werden, und werden Anstrengungen gemacht werden, die- selben so s{leunig als möglich durhzubringen. Eine dieser Vorlagen wird die vom Präsidenten Hayes gutgeheißenen Klauseln umfassen, während die andere nur diejenigen ent- halten wird, die er beanstandet und, wie man erwartet, mit seinem Veto belegen dürfte. Unverzüglich darauf würde sich der Kongreß vertagen.

Nachdem die spanischen Mitglieder der \panisch-ame- rikanischen Kommission sich geweigert hatten, Fragen, welche die Naturalisation betreffen, der Entscheidung des Schiedsrichters zu unterbreiten, hat die Regierung der Ver- einigten Staaten einen Schristwesel über diesen Gegenstand mit der spanischen Regierung eröffnet.

26. Juni (Abends). Die zwei Vorlagen, in welche die mit einem Veto belegte Justizkreditvorlage von den Demokraten eingetheilt worden ist, wurden heute im Reprä- sentantenhause eingebraht. Der Finanzaus\{chuß des Senats hat die vom Repräsentantenhause angenommene Bill über die Han delsdollars dahin amendirt, daß Handels- dollars nur zum Bullionwerthe in Zahlung genommen werden sollen. Der Ausschuß strih auch die Stipulation, wonach die Umprägung der Handelsdollars in „Legal - Tender“‘-Dollars niht einen Theil des durch das gegenwärtige Geseß festge- stellten Quantums der zu prägenden Silbermünze bilden sollte. Endlich beschloß er, die Bill ers im Dezember einzubringen.

29 Un S B) Ver Senat har eie Bill angenommen, durch welche die Besoldung der anläßlich der Wahlen deputirten Marschälle verboten wird.

Das RNepräsentantenhaus hat einen Vertrag mit Mexiko, behufs Verhinderung von Grenzunruhen, ge- nehmigt. :

Die konstitutionelle Konvention vonLouisiana hat eine Refolution angenommen, durch welche die Beamten angewiesen werden, die Juli-Zinsen der Staatsschuld niht eher zu bezahlen, als bis die Konvention die Zahlung angeordnet habe.

Südamerika. Brasilien. Rio de Janeiro, 23, Juni. (Allg. Corr.) Die Deputirtenkammer autori- sirte heute die Aufnahme einer Regierungsanleihe in Höhe von 50 000 000 Milreis. i | ;

Argentinien. BUenos Aires, 1. Zuni. (Allg. Corr.) Der „Standard“ meldet, daß zwischen dem chileni- shen Spezialgesandten und dem argentinischen Minister des Auswärtigen ein Vertrag abgeschlossen worden T. Derselbe enthält eine Klausel, welche das ganze Pata go nien der argentinishen Republik zuspricht, womit diese langwierige Frage erledigt ist. Jn der ganzen Provinz is reichlicher

egen gefallen, der höchst wohlthätig gewirkt Dat Der Weizenexport für das laufende Jahr beträgt über 90 000 Sack, und der vorhandene Bestand an Weizen und Mehl in mehreren Kolonien wird auf mehr als 50 000 Tonnen geshäßt. Jn Paraguay und der Banda Oriental herrs{ht Ruhe.

Afrika. Egypten. Kairo, 29. Juni. (W. T. B.) Gaubard Bey i zum Chef des Kabinets des Khedive er-

nannt worden.

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

London, Montag, 30. Juni, Vormittags. Der großbri- tannische Botschafter in St. Petersburg, Lord Dufferin, hat si auf seinen Posten zurückbegeben. Jhre Majestät die Königin hat den Pfarrer Joseph Barclay zum Bischof von Jerusalem

nt. , ; Bm: Sónntag, 29. Juni, Abends. Jn der heutigen

Sizung der Deputirtenkammer, in welcher die Berathung des Maylsteuergesezentwurfs fortgeseßt wurde, erklärte der Minister-Präsident Depretis, daß er den von dem Mitgliede der Minorität der Kommission, Delgiudice, formulirten Antrag acceptire, welcher in dem vom Senate angenommenen Entwurfe Aenderungen vornimmt, die die Prärogative der Kammer intakt erhalten. : :

Wie die E meldet, begab sich Prinz Alexander von Battenberg gestern früh nah dem Vatikan, wo er eine lange Unterredung mit dem Papste hatte.

Err f E

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihung:n des Kaiserlihen Gesund- heitsamts sind [ in der 25. Jahreswohe von je 1900 Be- wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 37,5, in Breslau 28,5, in S 302 in Cöln 24,5, in Frankfurt a. M. 21,4, in Hannover 16,3, in Caffel 14 7, in Magdeburg 18,4, in Stettin 33,8, in Altona 19,8, in Strafß- burg 33,4, in München 37,1, in Nürnberg 14,9, in Augsburg 39,5, in Dresden 23,5, in Leipzig 23,6, in Stuttgart 25,6, in Sienuiibwdi 32,0, in Karlsruhe 20,8, in Hamburg 29,6, in Wien 28,5, in Buda- Pest 40,2, in Prag 39,5, in Triest 25,2, in Basel 20,7, in Brüssel 20,7, in Paris 25,0, in Amsterdam 20,0, in Kopenhagen 20,6, in Stocktholm 25,5, in Christiania 17,0, in St. Petersburg 36,8, in Warschau 19 8, in Odessa 46,2, in Bukarest 23,7, in Rom —, in Turin 27,9, in Athen —, in Lifsabon 28,3, in London 19,0, fn Glasgow 19,6, in Liverpool 19,4, in Dublin 39,5, in Edinburgh 23:0; in Alexandria (Egypten) 33,1. Ferner aus früheren Wocben: in New- York 21,4, in Philadelphia 13,4, in Chicago 14,0, in St. Louis 10,7, in San Franzisko 13,9, in Calcutta 34,1, in Bombay 354, in Madras 32,9.

Während der Berichtswoche herrshtcn an den deutschen Beob- actungsstationen ziemlich allgemein südliche und südöstliche, von der Mitte der Woche bis zum Wochenshluß mehr \üdwestliche und west- liche Luftströômungen, die nur vorübergehend an einigen Stationen (München, Heiligenstadt) mit östlihen Windrichtungen wechselten. Die Temperatur der Luft war, dem Monats3mittel entsprechend, eine warme. Gewitter und in Folge davon, besonders in Süddeutschland, reihlihe Niederschläge, waren häufig. Das Barometer sank in den ersten Tagen, flieg aber um die Mitte der Woche, zeigte jedoch am Schluß der Woche wieder etwas Neigun? zum Sinken. :

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren deutschen Städte zeigen im Vergleich zur vorangegangenen Woche keine wesent- lih günstigere Gestaltung, weil die Sterblichkeit des Säuglingsalters sowohl im Allgemeinen als besonders in den größeren Städten (vor all-n in Berlin) eine außergewöhnli gesteigerte war. In Folge dessen ist die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte (auf 1900 Bewohner und aufs Jahr berechnet) von 27,0 der Borwoche auf 27,5 in der Berichts8woche gestiegen. Von 10 000 Lebenden starben (gleihfalls aufs Jahr berechnet) 114,1 Kinder unter 1 Dare (in Berlin 231,5) gegen 102,0 der Vorwoche (in Berlin 158,6).

Unter den Todesursachen prävaliren Darmkatarrhe und Brech- durhfälle der Kinder in noch hervorragenderer Weise wie in der Vorwoche, während fast alle übrigen Infektionskrankyeiten nur un- wesentlih verändert auftraten, mit Ausnadme der Poen, die in den außerdeuts{hen Städten etwas seltener tödtlich endeten. Masern grassiren in Posen, Hamburg, London; in Karlsruhe und Pest ver- [i-fen sie milder. Das Scwarlachfieber herrscht in Hamburg und Gladbach; diphtherishe Afffektionen weisen ziemlich allzemein kleine Nacblâsse auf. Todesfälle an Unterleibstyphus waren in Berlin häufiger, in München in gleih hoher Zahl wie in der Vorwoche. Au Erkrankungen an Flecktyphus waren in Berlin etwas zahlreicher, in Breslau seltener. Todesfälle daran werden aus Berlin, Wien und Breslau je 2, aus Pest, Krakau und Bukarest je 1, St. Petersburg 4 gemeldet. Rückfallsfieber kamen in Danzig und Leipzig vereinzelt vor, auch die Neuerkrankungen waren in Berlin, Breélau, Braunschweig vermindert.

Städten häufiger, so in München, Stuttgart, Ausburg, Breslau, Königsberg, ferner in Wien, Warschau u. a. - Die Gesammtzahl der

durch diese Krankheitsgruppen hervorgerufenen Todesfälle aus den deut- |

schen Städten stieg auf 600, davon entfallen auf Berlin allein 301 (in der entsprehenden Woche des Jahres 1878 betrug die Zahl der Todesfälle daran 284). Aus Posen und Reutlingen werden je 1, und Krakau 2 Todesfälle an Cholera nostras gemeldet. Der Keuch- huften verliert in Cöln etwas an Bögsartigkeit. Dagegen mehren sich akute Entzündungen der Gelenke mit letalem Ausgange. Die Pocken verliefen im Ganzen milder, namentlich ift in Wien,

Pest, Prag, Warschau die Zahl der Todesfälle geringer, in London |

rast die gleihe der Vorwoche; nur in Genf stieg die Zahl der Blatterntodesfälle auf 5, in St Petersburg auf 36. Aus Schwerin, Odessa, Lissabon, Barcelona werden nur verei7zelte Pockentodeéfalle gemeldet. :

Dem jüngsten Hefte der „Mittheilungen der Großherzog- lich Hessishen Centralstele für die Landesstatistik“ entnehmen wir folgende Mittheilungen: Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlihen Verbrauchssteuern im Großherzog- thum Hessen im Jahre 1878 bezifferten sich in der Soll-Cinnahme auf 4 268 600 (4, die Bonifikationen auf gemeinschaftliche Rechnung b:trugen 46 488 M, so daß verblieben 4222 112 Hiervon ent- fielen auf Eingangszoll 2288908 Æ, Salzsteuer 860508 M, Tabaksteuer 39 957 H, Braunntweinsteuer 246 534 4, Uebergangs- abgabe von Branntwein 4316 #4, Brausteuer 762472 , Ueber- gangsabgab: von Bier 19417 Æ —. Die Einnahmen an Regalien, indirekten Auflagen (auéëschließlich der Reichs- steuern) und aus verschiedenen Quellen im Großherzogthum Hessen im Jahre 1878 betrugen im Ganzen 3 057 009 M gegen 3 052154 MÆ. im Jahre 1877. Hiervon kamen auf: 1) Regalien 20032 Æ gegen

6199 6, 2) indirekte Auflagen 2519 945 4. gegen 2549480 M, |

und zwar: Weinsteuer 425 797 46. gegen 477 339 #4, Brülkengeld und für Ueberfahrten 123 406 \ gegen 131 740 F, Sporteln: Einregistrirung 198 828 M gegen 213 740 4, Gerichts\reiberei- gebühren 30162 Æ gegen 27482 MÆ, Hypotheken 22358 M gegen 22 261 Æ, Einkommen von Eichungämtern 10747 M gegen 13 248 M, Stempel 1239957 Æ gegen 1189855 G, Collateralgelder 326 151 M gegen 330975 4, Abgabe von Hunden 142 470 4 gegen 142 770 A, Abgabe von Nachtigallen 68,80 4. gegen 68,80 „é. Die Einnahmen aus verschiedenen Quellen bezifferten sih auf 517 031 M. gegen 496 475 Æ Hiervon entfielen auf Geldstrafen, und zwar:

Disziplinarstrafen 12617 A gegen 10183 #4, Civil- und Kriminal- |

strafen 92426 M gegen 81 149 4, Polizeistrafen 106 642 1 gegen 97480 #Æ, Strafen wegen verleßzter Auflagegeseßze 20169 A. gegen 23 162 #4, hinterlegte Strafen 24031 Æ gegen 20841 M Als zufällige Einnahmen werden aufgeführt: Strafen wegen VBerlezung von Geseßen über direkte Steuern 12851 gegen 16 540 M, gerihtliÞhe Untersuchungékosten 234911 Æ gegen 229 394 Æ, sonstige zufällige Einnahmen 13 383 A gegen 17 766 M. Betreffs der Schulbildung der im Ersaßjahre 1878/79 bei der Großherzoglich Hessischen (25.) Division einge- stellten hessishen Unterthanen enthält das Heft folgende Angaben: Von den überhaupt eingeftellten 2601! Rekruten hatten 2595 Schulbildung und 6 waren ohne Schulbildung, d. h. 0,23 °%/, In der Provinz Starkenburg hatten von 839 überhaupt Eingestellten 3 oder 0,36 9/9 keine Schulbilding, in der Provinz Oberhessen von 1022 Cingestellten 2 oder 0,19% und in Rheinhessen hatte von 740 überhaupt Eingestellten nur 1 oder 0,14%, keine Schulbildung. Im Erfatjahre 1877/78 hatten von 2501 eingestellten Rekruten 5 oder 0,20% keine Schulbildung, im Ersaßjahre 1876/77 von 2478 Eingestellten 2 oder 0,08%, im Erfaßjahre 1875/76 von 2661 Eingestellten 9 oder 0,34%, im Ersaßjahre 1874/75 ven 2889 Eingestellten 14 oder 0,48%, im Ersaßzjahre 1873/74 von 2615 Eingestellten 10 oder 0,38%, im Ersagjahre 1872/73 von 2666 Eingestellten I der At un Grfaßzjahre 18/1/72 von 2806 Ein- gestellten 18 oder 0,64 °%/, im ErsaBjahre 1870/71, von 4651 Ein- T 15 oder 0,32%, im Ersaßjahre 1869/70 von 2569 Ein- gestellten 9 oder 0,35% und im Erfaßjahre 1868/69 hatten von 2600 übcrhaupt eingestellten Rekruten 13 keine Schulbildung, das eißt 0,50%. Vitin von 31 037 überhaupt eingestellten Rekruten 112 oder 0,36 %/g der Einzestellten ohne Schulbildung. /

Ueverstwt uber bie Sahl ver Studirenden au] dex Königlichen Akademie zu Münster im me Semester 1879, Jm Winter-Semester 1878—79 sind immatrikulirt gewesen 269, davon sind abgegangen 66, es sind demnach geblieben 203, dazu find in diesem Semester gekommen 79. Die Gesammt-

N ständigkeit der Gerichte mit abgedruckt worden. au

Darmkatarrbe und Brehdurch- | fälle der Kinder wurden in den meisten größeren, besonders deutschen |

zahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 282. Die theologische Fakultät zählt: Preußen 87, Nichtpreußen 14, zusammen 101; die philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 172, b, Preußen mit dem Zeugniß der Nihtreife nah S. 35 des Prüfungs-Reglements vom 4. Juni 1834 —, e. Preußen ohne Zeugniß der Reife nah §. 36 desselben Reglements 4, Preußen 176, d. Nichtpreußen 5, zusammen 181, im Ganzen 282. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Akademie als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt, mit \pezieller Genehmigung des zeitigen Rektors, 4. Die Gesammtzahl der niht immatrikulirten Zuhörer ist demnach 4. Es nehmen mithin an den Vorlesungen über- haupt Theil 286. Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In der Weidmannschen Buchhandlung hierselbst ift vor Kurzem eine mit erläuternden Anmerkungen versehene Tertau8gabe des Strafgeseubuches für das Deutsche Rei ch erschienen, tvelche der Ober-Staatsanwalt W. Heer besorgt hat. Dem Texte des neuen Strafgesetzes sind die Reichsgeseßze über die Zuständigkeit in Strafsachen vorangeseßt, sowie Angaben der für die einzelnen Strafthaten zuständigen Gerichte beigefügt. Diese Angaben werden dem Praktiker gute Dienste leisten, denn die fach- liche Zuständigkeit der Strafgerihte erster Instanz ist durch das Gerichtsverfassungs8geseß nicht übersichtlih geregelt. Die strafgesezliche Eintheilung der strafbaren Handlungen in Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen hat ihre frühere Bedeutung für die Zuständigkeit größtentheils verloren; wenigstens ist sie nur noch insofern unbedingt maßgebend, als für alle Uebertretungen die Schöffengerichte zuständig sind. Dieselben sind aber auch für eine Klasse von Berg7hen, welche mit geringer Strafe bedroht find, immer, und für eine zweite Klasse dann zuständig, wenn der Gegenstand der Strafthat oder der dadur verursahte Schaden sih bei dem ersten Angriff als ein geringer dar- stellt; endlih können ihnen die Straffkfammern noch eine Anzahl von Strafthaien zur Aburtelung überweisen, wenn fie übereinstimmend mit der Staatëanwaltshaft annehmen, daß die Strafe ein ge- wisses niederes Maß nicht über)chreiten werde. Die Übrig bleibenden Vergehen gehören zur Zuständigkeit der Strafkammern, aber nicht sie allein, sondern auch eine große Anzahl von Verbrechen, theils mit theils ohne Rücksiht auf das angedrohte Strafmaß; über die nit vor die Strafkammer verwiesenen Verbrechen sollen die S{wur- gerihte urtheilen, infofern nit wegen ihres besonderen Charafters das Reich8gericht zuständig ist. Diese Mannigfaltigkeit in der Ein- theilung macht es nothwendig, bei fast jeder einzelnen Strafthat erst das Gerit8verfassung8geseß zur Entscheidung der nächst- liegenden Fragen, welcher Behörde der eríte Angriff, welcher die Aburtelung obliegt, zu Rathe zu ziehen. Zur Abkürzung dieser zeitraubenden Thätigkeit hat der Verfasser zunächst die Bestim- mungen über die sachliche Zuständigkeit der Gerichte zusammengestellt, sodann ift bei jeder einzelnen im Strafgeseßbuch aufgeführten Straf- that in dem tertgetreuen Abdruck desselben angegeben worden, welches Gericht für dieselbe zuständig ist. Die Anmerkungen zeichnen sih durch prägnante Kürze aus, der Vollständigkeit halber sind aber auch die Bestimmungen der Strafvorozeßordnung über die örtliche Zus- : a So dürfte sib denn das handlihe Büchelchen, dessen Brauchbarkeit durch ein vollständiges Satbregifter erhöht wird, in den betheiligten Kreisen einer wohl- wollenden Aufnahme zu erfreuen haben.

In dem kürzlih ausgegebenen 33. Heft des rei illustrirten Lieferungswerks „Unser Vaterland“ (Stuttgart, Verlag der Gebr. Kröner) führt P. K. Rosegger den Leser auf eincm „Gluge über das östlihe Land“ nah Graz. Die Holzsnitte im Tert (von Püttner und Nestel) zeigen demzemäß sämmtlich Ansichten von und aus dieser Stadt, nämlih Sch{loß Eggenberg mit Blick auf Graz, das Erzherzog-Johann-Denkmal auf dem Hauptplat, den Hauptplay, mit Blick auf den Scloßberg, eine Parthie aus dem Hofe des Land- hauses, den Brunnen im Stadtpark, die Domkirche, das Mausoleum, eine Parthie vom Sw&loßberg und Maria-Trost. Die großen rylo- araphischen Kunstblätter (von Püttner) veranschaulichen Graz und den Schloßberg, vom Ufer der Mur aus, und das \{ön gelegene Cilli.

Johs. Faßbenders Buchhandlung und Antiquariat in Elberfeld hat soeben das 28. Verzeichniß ihrer billigen Bücher ausgegeben, im Ganzen 283 Nrn. enthaltend. Dieselben gehören

den verschiedensten wissenschaftlihen Fächern an ; die meisten beziehen ih | auf die Naturwissenscbaften, insbesondere auf Chemie, andere auf Medizin, Sprachwissenschaft, deutsche Literatur, Kunst u. \. w. Unter

In der Summe der 11 eben aufgezählten Ersaßjahre |

Sommer- |

| den angeführten Schriften befinden fih gar manche werthvolle. Die | Preise sind mäßig. : ; :

St. Petersburg, 25. Juni. Die „Now. Wr." entnimmt

| einem Privatbrief des Obersten Prshewalskij an einen Arzt | im Saissan-Posten einige Mittheilungen über die Expedition, | welche die früheren Mittheilungen ergänzen. Die Strecke vom

| Saissar-Posten bis zum Fluß Buguluk im südlichen Altai, 616 | Werst vom Saisjsan-Posten, wurde bis Ende April zurückgelegt. Diese ganze Strecke ist eine unfruchtbare Einöde und weist weder

eine Flora roch eine Fauna auf; nur an den Ufern des Flusses

| Urungu wird eine geringe Vegetation angetroffen, die Fauna ift au da arm. In klimatischer Hinsicht wird die von Prshewalskij zurüd-

gele:te Strecke durch Fröste in der Nacht, und Hiße und Stürme am

| Tage charakterisirt. Häufig wechselten 8 Grad Frost am Morgen mit 20 Grad Hige um die Mittagszeit ab. Dessenungeactet gehen die Untersuchungen glücklih von statten, und die zurückgelegte Strecke ist na allen Richtungen hin erforsht. „Wenn es ebenso in Tibet fortgeht“, schreibt Prfhewalskij, „so werden wir viel leisten.“ Am | 2, Mai beabsichtigte Prshewalskij auf dem kürzesten Wege über den | südliren Altai weiter nah Bar kulï und Chami vorzudringen.

Land- und Forstwirthschaft.

| Der Saatenstand in Süd - Rußland und dem | Kaukasus ist, wie d.r „Odeßkij Wiestnik“ vom 24. schreibt, ein so | {chlechter, wie fast nie zuvor. Was von der Dürre und dann dur den | Hagel nicht zerstört wurde, wird gegenwärtig von den \chreckenerregend aroßen Massen von Heuschrecken und Kornkäfern (schutschok) voll- ständig vernichtet. Die Saaten um Odessa herum und ferner in den füdrussishen Gouvernements Bessarabien, Jekaterinoslaw, Cherson, Poltawa und endlich in den kaukasischen Gouvernements Tiflis, Tersk, Baku, Stawropol und Kutais find beinahe gänzlich vernichtet.

Gewerbe und Handel.

Dem uns vorliegenden Geschäfteberiht der gegenseitigen Lebens-, JInvaliditäts- und Unfall - Versicherun gs- Gee Promerbeu in Berin uber 005 Rechnungs- jahr 1878 entnehmen wir folgendes: In der Lebensversi che- rungs8branche wurden im Jahre 1878 neu abgeschlossen 525 Ver- ficherungen mit einer Versicherungsfumme von 204 137 ( Kapital. In Folge unt. rlassener Prämienzahlung, Rückkaufs, durch den Tod von auf den Todeëfall Versicherter und durÞh Umwandlung { eines auf den Lebensfall Versicherten in eine Sterbekafsen- Versicherung, wurde die Versicherungssumme der Uf den Todesfall Versicherten um 11 000 # vermindert, so daß ult, Dezember 1878 ein Bestand von 3002 Polizen mit einer Bersicherungssumme von 4313 062 4 Kapital und 2300 # jähr- [icher Rente verblieb. Jn der Invaliditäts-Versicherung find im Berichtsjahre neue Versicherungsanträge nicht eingegangen. Von dem vorjährigen Bestande von fünf Versicherungen über 2160 X jährliche Rente sind drei durch unterlafsene Prämienzahlung erloschea, fo daß am Schluß des Jahres 1878 ein Bestand von zwei Versiche- rungen über 1800 # jährlihe Rente verblieb. In der Unfallkl- Einzelversiherung traten îm Jahre 1878 638 neue Versicherungen hinzu, und blieb ult. Dezember ein Bestand oon LZOLU Poli 0 der Unfall - Kollektivverfiche- und Ie (n Se S eue Abschlüsse von 133 | Haftyflichtversicherungen mit 3898 Personen und von 473 çemiscchten | Versicherungen mit 9276 Personen zum Abschluß, N 606 | neue Kollektivversicherangen _mit 13 174 Personen. agegen er- loschen dur unterlassene Prämienzahlung, oder wurden nicht er- | neuert, oder wurden durch andere Versicherungen erseßt, oder im / Personenstande vermindert, oder von der Di'ektion aufgekündigt211