1879 / 158 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

der Koiimnission nicht befürworten zu können. Was den Transitverkehr mit Holz betreffe, fo beruhe auf demselben do fast der ganze Handel Danzigs, Stettins und Memels. Ob- wohl hier die Richtung des Handels durch die Wasserstraßen, auf welche das Holz viel mchr als das Getreide angewiesen sei, viel gesicherter erscheine, so habe doch au Riga gute Flußver- bindungen für russische Hölzer, und die Kommission habe geglaubt, aus Konsequenz ihrer Be} Glü} ein Betreff des Getreides auf diefem bedeutenden Handelszweige die entsprechenden Erleichterungen für den Transit gewähren zu sollen. Die Einfuhr und Aus- fuhr von Mehl halte sih in Deutschland jeßt die Wage, sie betrage auf beiden Seiten zwischen drei und vier Millionen Centner. Die deutshe große Mühlenindustrie, die man s{hüßen müsse, und der feine anderen Jnteressen gegenüberständen, würde bei ihren großen Ankäufen zu dem großen Weltmarfkts- preis für das Getreide auch noch den Eingangszoll bezahlen müßen. Da ihr Gewinn aber nur 1 bis 2 Proz. betrage, so würde sie dadurch kfonkurrenzunfähig werden. Diese Gründe hätten den Kommissionsbesch{uß veranlaßt. Die Kommizjsion habe für jeßt davon abgesehen, nah Analogie Frankreichs ifalamäßige Prozentsäße nah der Feinheit des Mehles festzu- seßen, und sich mit dem Durchschnitt von 75 Proz. begnügt. Er fönne deshalb auch den Antrag von Varndbüler, welcher die Feststellung des Ausbeuteverhältnisses in das Ermessen des Bundesraths Fellen wolle, niht zur Annahme empfehlen.

Der Abg. Freiherr von Varnbüler bemerkte, der Referent habe dem Hause den Nachweis geliefert, wel außerordentlih große Bedeutung der Getreidehandel und der Holzhandel in den östlichen Provinzen Preußens habe. Er glaube konstatiren zu dürfen, daß sowohl in der Kommission unter den Kom- missionsmitgliedern als auch von Seiten der Regierungs- Kommissare darüber nit eine Differenz bestanden habe, daß es nicht die Absicht sein könne, einen so wichtigen Artikel wie diesen, einen Handel, von dessen Gedeihen und Blühen der Wohlstand ganzer Provinzen abhänge, in irgend einer Weise zu gefährden. Er konstatire das ganz besonders als seine persönlihe Meinung. Aber die Differenz bestehe in Folgendem: Während die Negierungskommissare davon aus- gegangen seien, daß schon nach der bestehenden Geseßgebung den verbündeten Regierungen die Möglichkeit gegeben sei, ales Dasjenige vorzukehren, was nöthig sei, um den Handel in seinem bestehenden Zustand zu erhalten, auch nahdem die Zölle auf das Getreide und Holz eingeführt sein würden, so habe die Mehrheit der Kommission die Ansicht gehabt, daß diejenigen Maßregeln, welche dafür nöthig seien, und welche ihren Ausdruck in den Kommissionsanträgen gefunden hätten, nah dem Gesetze in ihrer ganzen Ausdehnung, wie sie vor- geshlagen seien, nit zulässig seien. Unter diesen Umständen scheine es gerechtfertigt, Vorschläge zu machen, durch welche ganz klar gestellt werde, was zu geschehen habe und geseßlich geschehen könne, um eben diesen Zweck zu erreihen. Der Ausdruck dafür sei in den Kommissionsanträgen niedergelegt. Die Diffe- renz nun, welche zwischen den Anträgen der Kommission und seinen Anträgen bestehe, beziche sich keineswegs auf den Fnhalt der Anträge, sondern nur auf die Frage, ob und inwieweit

die Gestattung derjenigen Erleichterungen, welche dem Hause die Kommission vorshlage, den Betreffenden zu ertheilen seien

oder nur ertheilt werden könnten, und hier bilde nun sein Antrag eine Vermittelung. Er schlage dem Hause vor, daß in allen denjenigen Fällen, wo es sich vielleicht um einen großen Tranf}it handele, auch in den Fällen, wo dieser fein unmittelbarer, fein direfter sei, d. h. also, wo die importirte Waare innerhalb des Zollvereins unter Zollvershluß gelegt werde, daß in diesen Fällen diejenigen Erleichterungen, welhe in den Kommissionsanträgen niedergelegt seien, den Betreffen- den zu gewähren seien. Er habe das Wort „Zollverschluß“ im weitesten Sinne verstanden; er verstehe nämli Zollvershluß den Eintritt im Transitlager mit allen den Lati- tüden, welhe in dem Kommissionsantrage niedergelegt seien. Dagegen gehe sein Antrag davon aus, daß es in denjenigen Fällen, in welhen es fih nicht um einen Transit im eigentlihen Sinne handele, sondern wo es sich darum handele, daß Getreide, resp. Holz importirt werde, um dann Umständen ganz oder theilweije ins Ausland oder ins

4

J E A E e Ler R L E and gebraht zu werden, daß in diesen Fällen dieje Er-

+4 ntr UNLCL

terungen nicht etwa verboten sein sollten, fondern daß in en Fällen es Sache der Bundesregierungen sein solle zu dann diese Erleichterungen etnzutreten haben

_ D 4TA 5550 entscheiden, ob T. SAE, Noëh L 4A av nto Ou A4 A5) das deshalb von großer Wichtigieil,

oder nit. Es sei

weil

die Verhältnisse, wie sie sh in den nordöftlihen Provinzen Preußens, überhaupt am Litorale, fänden, ih im Binnen- ande Deutschlands in derselben Weise nicht fänden, und daß die Transitlager, welche in der einen Provinz ohne Nachtheil sein fönnten, nah Umständen unter anderen Verhältnissen niht dem öffentlihen Interesse entsprächen. In die- sem Sinne bitte er das Haus also, seine Vorschläge in Betreff der Getreide- und Holzzölle zu verstehen. Jn Betreff der Mühlen und Mühlenfabrikate bestehe 1

zwischen seinem Antrage und dem der Kommission gar fein Unterschied, mit Ausnahme eines einzigen Punktes. Während die Kommission 75 Proz. Mehl als das Produkt eines Cent- ners Getreide annehme, also einen Durchshnitt mache, schlage er vor, daß die Skala, nah welcher der Getreidezol geseßt werden solle, in Beziehung zum erportirten Mehl, vom Bun- desrathe durch Îieglement festgestellt werden solle. Das sei au in Franftreich der Fall, das habe die Bedeutung, daß, wenn feste Säße für diese Verhältnisse aufgestellt würden, das

Haus damit eine Prämie gebe auf den Export von grobem

Mehl, während im anderen Falle, wenn man das Ver- hältniß richte nach dem wirllihen Rückstand der Kleie, man einen Jmpuls dafür gebe, das feine Meyl zu exportiren, und dadurch Deutshland den Vortheil gewähre, daß es um so mehr Kleie

und Futtermehl als Nüdckstände für die Landwirthschaft übrig lasse, und das sei der Grund, weshalb in den Vorschlägen der Bundesregierungen das Verhältniß des Mehls zum Getreide vorzunehmen sei, was die Franzosen rendement nennen. Er glaube, daß, indem das Haus seinen Antrag annehme, würde es dem Handel an der Ostsee, dem Getreidehandel überhaupt speziell dem Transithandel in keiner Weise präjudiziren. Er have die Ueberzeugung, daß die verbündeten Regierungen ent- fernt nicht daran dächten, den Transithandel in irgend einer Weise zu schädigen, und er habe deshalb die feste Ueberzeu- gung, daß in den Fällen, wo der Transit dur Nichtgewäh- rung der Transitlager gestört werde, die Transitlager gewiß gewährt würden. În diesem Sinne empfehle er dem Hause jeinen Antrag. 7 i

Hierauf ergriff der Reichskanzler Fürst von Biémarck das Wort:

I& erlaube mir der Emxpfcblurg, die der Herr Verredzer seinem

Antrage beigab, mit wenig Worten beizutreten. antrag, um den es si handelt, deckt mehrere an id nicht gleich be- deutende Gegenstände, die für die Bestrebungen, welche die Rezierung und mit ibr ein großer Theil des Reihétags verfolgen , nicht gleich- bedeutend in ihrer Rückwirkung find. Einmal handelt es si um die Mühlengeschäfte einecseits und um die Transitläger andererseits. Der Herr Referent hat mit Recht bemerkt, daß die MNüblengeshäite unter diesen beiden die günstigere Bedeutung für das innere wirth- schaftliche Leben haben , abgesehen von der SFabritthätigfeit die fie entwideln, und von der gewinnreihen Beschäftigung inländischer Arbeiter; in weit größere Ausdehnung, wie dcr, Tran!ithandel, läßt das Mühlengeshäft der Landwirth\caft ein Produkt zurü, welches in die Kategorie derer zu rechnen sein mödte, die wir über- haupt zollfrei eingelassen baben, Futter, und dadurch indirekt Dünger - material, ich meine die Kleie und das Futtermehl, die Rüdcstände ; wenn die Möüklenbesißer den Vortheil haben, diese Nückftände aus- ländischen Korns unverzollt einzubringen, so kann man ihnen das gönnen, auch wenn, was ic nit befürworte, der Kommissiontsaßz durchginge, 75 /o, 25°/9 Abgang, den sie von ibrem Imvort zollfrei in den auéländiscen freien Verkehr bringen könnten: ich gönne es ibnen, weil es im Ganzen für unseren wirthschaftlichen Verkehr nüß- lich ist. Ich bin weit entfernt zu behauvten, das dies bei dem Trans» sithandel überhaupt nicht der Fall sei, ich meine zur, nit in dem Maße, wie bei den Mühlen.

Nun liegt es den verbündeten Regierungen außerordentli ferne, irgend welde blühende Geschäftsthätigkeit im Lande durch einen Eingriff mit rzuber Hand plöglich zu stöcen, die Besitzvethältnisse innerhalb der geschäftliden Betciebsamkeit zu alteriren, umzustürzen ; wir wissen ja, welche bedeutenden Werthe, welche aroße Thâtigfeit in dem Transithandel mit Getreide stecken und man würde aufhören, im deutschen Sinne cine Regierung zu sein, wenn man solche Reali- täten, die vorhand:n sind, ignorirzn und ledigli der Konsequenz cines geseßgeberishen Gedankens zu Liebe plößlicb zeritôören würde. Gerade aber, weil eine Zertôörung des Transiihandels den Regies rungen ferne liegt, so hatten sie gewüns{t, zu einer Unterscheidung berectizt zu sein in der Betandlung derjenigen Läger, welce dem Transit auts{ließlib dienen sollen, und derjenigen Läger, welche n die Konkurrenz mit der landwirthschaftlichen Thätigkeit des Inlandes vorbehalten. Auf diesen Unterschied hat auch son der Herr Referent aufmerksam aemacht und er wird beleuchtet namentlich dur die Anträg der Landwirtbe in Bavern, die sich gegen die dortigen in Münwen und Lindau, vielleit aud anderweit vorhandenen großen Handelsläger für den Transit und den inländiscen Handel rihten. Ganz ohne Feuerlide Aufsiht werden jol%e Läger ja immer nicht bleiben fön- nen ; wenn das überhaupt mözliw wäre d-ß man sih auss{ließlich auf die kaufmännische Buchführung in der Beziehung verlassen könnte bei aller Glaubwürdigfkeit derselben muß das do nit möglich scin, denn wenn €s mögli wäre, wie einfach könnten wir dann un- sere ganze Steuerbeaufsichtigung einrichten, wir brauten bles die Faufmännisben Bücher nachzusblagen über alles, was importirt worden ift, und brauchten nit di- Kisten zu öffnen, nachzufchen und zu registriren, sondern man könnte si an den Empfänger wenden und ia den Büchern aufs&lagen, was er erhalten hat, wenn das

bisber bei der großen Ersparniß, die darin liegen würde, niemals angänglih gefunden worden ist, jo wird auc bier die faufmännische

Buchführung nicht die alleinige Kontrolle sein, um so weniger, als ganz

Der Kornmissions- |

obne Zutbun, ohne irgend welden Irrthum in der Buchführung, obne Zuthun der manipulirenden Diener auf einem Speicher do dur& die Natur der Dinge Veränderungen in dem Gewichte des Getreides vorkommen ; namentli das russische Getreide, insoweit es nidt durch den Prozeß der Darre in der Scheune gegangen ift, rnuß nothwendig eine Gewicht#verminderung erleiden im Bergleich mit dem Augenblick, wo es die Grenze überschritten bat. Es ift dann in einem mehr oder weniger feubten Zustand, au nicht selten ange- feimt, und gerade dicse Manipúükation des Auésbreitens, die der Herr Referent geicildert hat, ist mit beftimmt, die wäfserigen Theile ver- dunsten zu lasen und die Keime abzustcßen. Diese Operation kann aber, wie einleuctet, nit obne eine erhebliche Gewichtsveränderung vor sib gehen. L

Wenn Sie einen Scheffel Getreide in feuhtem Zustande wiegen und thun nichts weiter dazu, sondern lafsen denselben Scheffel Ge- treide trocknen und wiegen ihn naher wieder, so muß er nothwendig einige Pfund weniger wiegen; also das Gewicht des eingeführten und | auégeführten Getreides deckt 1ich nit nothwendig ; es fönnen au andere Verbältnisse binzutreten. Eine gewisse staatliche Kontrole wird, wie das aub der Kommiisiongantrag in seiner Nr. 3 anerkennt, stets unausbleiblich fein. Nun war es gerade die Absicht der verbündeten Regierungen, den Transit günftigec zu stellen als den im Inlande fonfurcrirenden Handel, die Transitläger mit derselben woblwollenden RNücfsihtaahme auf das Bestehende zu bebandeln, wie, glaube i, ben wird, daß alle Transitläger anterer zollpflibtig Gegenstände bisber von Seiten der- verbundeten Reaierungen und ihrer Zoil-

e -

7 ig

verwaltungen behandelt w-rden find. Das wird erleichtert, wenn beide Kategorien geschieden werden

Diejenigen Läger, welche auf Verkauf nah dem Inlande hinein | aus ihren Transitlägern nibt verzihten wollen, bedürfen {on wegen größerer Komplikation ibrer Arbeiten und Manipulat onen und des stärkeren nad ‘mebreren Seiten hin ausgehenden Wectsels ihres Be- | standes einer genaueren Kontrole, als diejenigen, die sid auf reinen Travsit besbränken, und lediglid um den bestehenden Transit nit

A

/ haben die Regierungen den Gedanken gehabt, der im mendement des Hrn. Abg. v. Varnbüler seinen Auédruck gefunden Wird diefer Gedanke verworfen, so müssen natürli sämmt- Transitläger der gleichen Behandlung unterworfen werden, sie nit gleid ia ihrer wirtbscbaftlihen Wirksamkeit sind, teht ein dritter Unterschied zwischen diesen Geschäftea, die

dieser Kategorie gebrat werden. S | Nämlich die Geschäfte der baltischen Häfen sind ganz anderer ur, wie die Geschäfte in denjenigen Transitlägern, welche fich auf nem sebr viel längeren Lransitwege dur das ganze breite Deutsch- on Often nah Weiten bin bewegen, gerade diejenigen, über die baverisden Landwirthe klagen, und wenn die sächsischen ie der Herr Referent meinte, uicht auch klagez, so ist das

weil ter niedersäsiste Stamm geduldiger und weniger H ist, wie ter süddeutshe; denn Grund zu tlagen ift dort in selben Mafe vorhanden, und dieselben Unterschiede ficden auch auf ; Anwendung. Wenn es mögli wäre, nah der Gleicbheit vor dem

zu ftôren, F

it £2 a E = r t

5

a

ei 1e

f

73

+———

co

r

r

2

g

-) L

e 9 4 D 2 5

o;

a r R r Cr Þ ck L R S 22 24

Tx

R

&

o

Z-sete, diese Einrichtung zu beschränken, auf die Ostscehâfen, da läge ja die Sache ganz anders. Da ist ein {maler Strich, bei dem wenig inländische Produktion in Konkurrerz mit autländishem dur-

gehenden Gut kommt, aber der Tronsit nah dem Westen durch die

größere Breite Deutschlands hin ift dcch zum größten Theil ein

mehr auf Konkurrenz mit dem inländischen Getreidebau, mit der in- ¿ndiséen Landwirthschast bercchneter, als ledigli zur Durchfuhr

nach den westlichen Ländern bestimmter, obschon er au ta nit ganz so unschädlih für unsere eigene landwirißichaftliwe Produktion wird, tie wan annehmen will; denn früher hat Deutschland einen

ganz erheblihen Getreiteabsaß nach Frankrei, Belgien, Holland gehabt. Jett ist es in der Hauptsae nur noch der Spediteur des

unaarisbea und russisben Absatzes nach jenen Gegeuden bin, und an dieser Spedition baben eben die mit der Landwirthschaft be- scäftiaten Angehörigen des Deutschen Reiches keinen Antheil, baten feinen Antheil an dem Verdienst, der davon gewonnen wird. Wenn Sie es turch Zusammenschieben aller Transitläger den Regie- rungen ershweren, dort einen Unterschied zu machen, so wird die Regterung deshalb in der woblwollenden und fêrderliben Bekband- lung des bestehenden Verkehrs sich zwar nicht irre maten laffen, aber die Anortnungen über die Sicherheiten und Bürgschaften, die von den Lägern gesordert werden müfien, können dow nit gar zu cerschieden von ciaander cin. Man kann nit der Willkür der ein- | zelnen Bebörden einen zu aroßen Spielraum laffen, sie müssen all- | gemeiner Natur von den Centralbehörden der einzelnen tie Zölle ! verwaltenden Staaten aukgehen. Und deshalb sage id nur: wenn | Sie im Verglei mit dem von Varabülershen Amendement dab y

Kommissions8gutacten annehmen und das Amendement verwerfen, s@ erslweren Sie den Regierungen die Ausführung der guten Inten- tionen, die sie für den Transithandel baben.

___ Der Abg. Kablé empfahl seinen Antrag, der nothwendig sei, wenn man für das als Mehl exportirte ausländische Ge- treide einen Zollnahlaß gewähre, denn man könne doch dem Fabrikanten niht zumuthen, den Zoe! für das Rohmaterial aus seiner Tasche zu bezahlen; auf den Preis der Waare fönne erden Zoll auch nit schlagen, weil derselbe sonst konfurrenz- unfähig würde. Der Export Deutschlands sei aber ziemlich bedeutend, im Durchschnitt der leßten 4 Jahre ca. 250 000 Ctr. an Kraftmehl, Puder, Stärke 2c.

Der Abg. Stellter erklärte, wenn er im Allgemeinen derr verbündeten Regierungen und der Tarifkommission dankbar sei für das Entgegenkommen, welches fie in der Frage der Transitlager bewiesen habe, möchte er das Haus bitten, bei dieser freundlichen Gesinnung zu verbleiben und den Antrag Varnbüler abzulehnen. Wan werde den ostpreußishen See- pläßen nicht nur, sondern dem Getreide- und Holzhandel überhaupt eine bedeutende Beruhigung gewähren, wenn das Haus auch weiter wie bisher den Beschlüssen der Kommission treu bleibe. Wenn das Haus hingegen dem Antrage Varn- büler zustimme, werde der deutsche Transithandel so erschwert, daß eine {were Schädigung desselben unausbleiblich sei. Er wiederhole also seine dringende Bitte, den Antrag der Kom- mission anzunehmen.

Der Antrag Varnbüler zu 8§. 6 Alin. 1 wurde darauf in namentliher Abstimmung mit 167 gegen 154 Stimmen an- genommen.

Nit dem Antrag Varnbüler wurden auch die übrigen Alineas des §. 6 angenommen und das Amendement Kablé ab- gelehnt, worauf sich das Haus um 4!/2 Uhr vertagte.

Nr. 14 des Central -B*“atts der Abgaben-, Ses werbe- und Handelsgeseßgevung und Verwaltung in den Königl. Preuß. Staaten enthält : Anzeige der in ter Geseßsamml, und im Reiché-Gejetblatt erschienenen Gesetze und Verordnungen. AUgemeine Berwaltungszgegenstände: Befuzniß |des Hauptamts Bingen und deri¡Nes zeptur Birkenseld. Indirekte Steuern: Aufhebung der Beschrän- kungen der Einfuhr aus Rußland. Konfiskation von Brennerei- geräthen. Auétführunzébestimmung zu dem Spielkartenstempel- aeset. Abänderung des Gesetzes, betreffend die Wechselstempe!- steuer. Ausgabe neuer Stempelmarken und gestempelter Blankets zur Gntribtung der Wechselstempelsteuer. Statistik: Einnahmen an Spielkartenstempel für 1. Januar bis 31. März 1879. Per- sonalnahrichten.

Ztatisiische ITachrichten. : Der baverishe Dampfkessel-Revisions-Verein zählte na seinem kürzlich veröffentliwten neunten Geschäftsbericht im Jahre 1878: 798 Mitglieder und 1422 Dampfkessel mit einer Gesammt-Heizflähe von 42877 am. Von der Kesselzahl entfielen 497 auf ODSerbavern, 130 auf Niederbayern, 124 auf Oberpfalz uad Regensburg, 131 auf Oberfranken, 225 auf Mittelfranken, 81 auf Unterfranken und 324 auf Schwaben und Neuburg. Ueber Bauart, Alter 2c. liegen für 1413 Vereinskessel nähere Angaben vor. Von denselben waren 72 einfade Walzenkefiel, 688 Walzenkessel mit Siede-

robren, 3 engrößrige Siederohrkefsel, 141 Flammrohrkessel mit 1 Flammrobr, 148 Flammrohrfkesscl mit 2 Flammrobren, 43

Flammrohrkeßel mit Quersiedern, 89 Heizröhbrenkeisel ohne Feuer- bücbse, 148 Feuerbüchsenkessel mit vorgehenden Heizröhren, 18 Feuer- büchsenkessel mit rückfehrenden Heizröhren, 23 Feuerbüchsenkessel mit Siederöhren und 45 Kessel gemischter Bauart. Was die Feuerung betrifft, fo baben 414 Kesscl Unterfeuerung, 540 Zwischenfeuerung“ 32 Vorfeuerung und 427 Innenfeuerung. Nach dem Brennmaterial geschieden, werden geheizt mit Steinkchlen 718 Kessel, mit Braun- foblen 102, mit Torf 100, mit Holz 113, mit Koks 28, mit Ge- neratorgascn 1, mit abjzi:henden Gasen, mit gemis{tem und unbe- timmtem Brennmaterial 342. Feststehende Kessel waren 1224, Halblokomobilen (d. b. ohne Anwendung von Mauerwerk aufgestellt) 0, Lofomobilen auf Nädern 95, Lokomotiven 4 und Schiffskefsel 10. Die Damyvfipannung betrug bei 27 Kesseln 2 Atm. Ueberdruck und weniger, bei 376 über 2—4 Atm. Ucberdruck, bei 960 über 4—6 Atm. Ueberdruck und bei 59 mehr als 6 Atm. Ueberdruck. Das Durdbscnitt8alter cines Vereinskefsels beziffert sich mit ca. 9 Jahren; im Einzelnen hatten 848 Kessel ein Alter von 10 und weniger Jahren, 405 ein sol%es von 10—20 F,, 99 ein folweë von 20—230 F. und 13 ein solches von mehr als 30 Jahren. Nach Gruppen der Gewerbebetriebe standen in Verwendung bei: Land- und Foritwirth\chaft, Gärtnerei u. dergl. 27 Kessel mit 260 qm Gesammt- beizflahe; Bergbau, Hütten- und Salinenwesen 44 mit 1392 qm; Industrie der Stcine und Erden 63 mit 1604 qm; Metallbearbeitung 18 mit 1473 qm; Industrie der Maschinen, Werkzeuge 2c. 92 mit 2838 qm; chemische Industrie 82 mit 2045 qmz Industrie der Heiz- und Leuchtstoffe 40 mit 246 qm; Textilindustcie 288 mit 16483 qm ; Papier- und Lederindustrie 94 mit 1569 gm; Industrie der Holz- und Schaißzstoffe 86 mit 2826 qm; Industrie der Nahrungs- und Genußmittel 353 mit qm; Industrie der Bekleidung und Reinigung 13 mit 154 40; Baugewerke 4 mit 50 qm; polygraphise Gewerbe 45 mit 347 qm; Handelsgewerbe 35 mit 352 qm; Verkehrsgewerbe 19 mit 346 qm; Beherber- gung und Erguicktung 16 mit 377 gm; für gemischte und unbestimmte Zwecke endlih 112 mit 3517 gra Heuflähe. Die Induftrie der Nabrungs- und Genußmittel (größtentheils Bierbrauereien) zählt ron allen Gewerbebetrieben die meistcn Dampfkessel, wogegen die Terxtil- industrie in Folge ihrer großen Kessel über die meiste Damrfkraft verfügt, indem ihre Kessel 40 ‘%/o der Gesammthei;flähe aüer Keffel

6538

besitzen. Von den Vereinsfkefseln haben die folgenden Länder geliefert : Bavern 615, die Rheinpfalz 77, Preußen 348, Württemberg 156,

Sawsen 33, das übrige Deutshland 32, England 90, die Schweiz 29, Frankrei 7, Oesterrei 4, übriges Ausland 2, während ron 20 Fesseln die Bezugsgquelle niht hat angegeben werden können.

In ten Amvesen, deren Dampfketel in der Vereirékontrole steben, befinden si 830 Stück feststeheade Dampfmaschinen mit einer Leistungsfähigkeit von 25 078 Pferdekfräften. 56 Maschinen, worunter 17 eincolindrige, besißen eine Leistungsfähigkeit von mehr als 109 Pferdekräften. Von diesen 839 Maschinen sind 71 Zwillings- mascbinen, darunter 7 viercylindrigz; 322 haben feine oder nur feste, 364 von der Hand véersteibare und 244 selbstthätige Erpansion ; 110 sind mit Kondtensation rerschenz; 509 besiten Ventil- und 4 Corliß- steuerung ; 9 sind Woolfs%e Maschinen. Ñon den Maschinen sind

| grbaut in Bayern 543, der Rheinpfalz 6, Württemberg 71, Sachsen

41, Preußen 34, dem übrizen Deutschland 38, England 23, der Schweiz 34, Oesterreich 7; von den übrigen 33 hat der Ursprung nidt angegeben werden fönnen. Halblokomobile Dampfmaschinen sind 80 Stück mit 423 Pferdefräften im Verein vorbanden, Loko- mobilen 924 mit 741 Pferdekräften, Lokomotiven 4 mit 96 Pferde- fräften und Dampfschiffe 8 mit ca. 400 Pferdefkrästen.

Die Anzahl der im Jahre 1878 von den Verein8beamten vor-- genommenen Dampfkessel-Revisionen belief sich auf 2779; hiervon waren 1769 außere, 777 innere Revisioaen und 233 periodisce Wafserdracproben. Als Ergebnisse dieser Revisionen wurden aufge- funden und fonftatirt: Mängel an den Auérüftungétheilen 202, Mängel in Wartung und Betrieb 380, Mängel an ben Kesselkörpern und tem Mauerwert 400, Mängel in der Konstruktion und Anlage 206. Aufkerdem wurden 162 aferdruckproben bei neu anzulegendea oder veränderten Dampfkesseln und 125 amtliche Untersuhungen an neuen und âlteren Kesseln vorgenommen.

E

Ge

Ei iR E R S B

E E B R R E

E

M E E E E S T L L i T A E E R E L E

E

*

Æ

Pprenßischen Staats-Anzeigers : Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 82.

ps

s

Fnserate für den Deutschen Reichs- u. Kal. Preuß.

Staats-Anzeiger, das Gertral-Handelsregister und das

Bosizlatt nimmt an: die Königliche Expedition des Hentshen Reichs-Anzeigers und Königlich

L, Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 9, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

3, Verkäufe, Verpacktungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, ÁmortisatioB, Zinszahlung n. s. w. von öffentlichen Papieren.

X

Beffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen ang: die Annoncea-Expeditionen des „Juvalivenvaunk“, Ruvolf Mofse, Haaseustein & Bogler, 6G. L. Daube & Co., E. Sthlotte, Büttner & Winter, sowte alle übrigen größeren

| 5. Industrielle Etablissements, Fabriken

nund Grosshandel, 6. Verschiedene BekanntmachtungeL. i 7, Literarische Ánuzeigen. 8, Thester-Ánzeigen. | In der Börszen-

Anuoncen-Buceaus, E

=—=——

L:

ESnbhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

[6056] Subhastations-Patent.

Das im Mogilnoer Kreise belegene, den Erich und Clara, geb. Krehler - Rihterschen Eheleuten gehêrige Rittergut Baukwiy (Lawki) soll im Termine den 20. August 1879, Bormittags 10 Uhr, an ordentlicber Gerichtsstelle im Wege der noth- wendigen Subhastation versteigert werden.

Dasselbe ist mit einem Reinertrage von 2544,72 M. und mit einem Nußungswerthe von 594 # zur Grund- resp. Gebäudestcuer veranlagt worden und enthält an Sesammtmaß der der Grundsteuer unter- liegenden Flächen 493 Hektar 8 Ar 28 [JM,

Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken- schein, etwaige Abschäßungen und andere das Grund- itüd betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kaufbedingungen, können in unserem Bureau Il. während der Geschäftsstunden eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welhe Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags soll im Termine,

d:u 22. August 1879, Vormittags 12 Uhr, an ordentlicher Gericbts\telle verkündet werden.

Tremessen, den 26. Juni 1879.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Subhastations - Richter.

O Edictalladung. Von dem unterzeichneten Gericht ist beziehentlih auf Antrag der DA en

wegen Todeserklärung folgender vers{hollener Personen :

1) Friedri August Viertel'8, Soltaten der 12. Comp. II. Inf. Reg. Nr. 102 aus S(lettau, welber an dem deutsh-französishen Kriege im Jahre i id Theil genommen hat, seitdem aber vermißt wird ;

2) Julius Friedrid Kriele’s aus Lippehne, welcher ehemals bei dem Hof-Postamt in Seldern a./Rkbein beschäftigt gewesen sein soll , aber bereits seit dem Jahre 1832 verschollen und bei dem Nach- lasse des hier am 12. April 1878 verstorbenen Frâu- [eins Charlotte Bärwaldt als Miterbe betheiliaqt ift, aub von dem Depositalbestande ungefähr 800 zu beanspruchen E:aben würde;

D Guftav Adolph Müller's un

4) Emma Bertha Müller,

Kinder des hier verstorbenen, pensionirten Amt#s- wachtmeisters Müller, früher in Rowlig, von denen na den angestellten Erörterungen ersterer seit Ende des Jahres 1856, letztere bereits seit dem Fahre 1846 verschollen ift, mit Rücksicht auf ihr vermögens- reitliches Interesse bei der Regulirung des Nach- lasses der verwittweten Chaussee-Inspektor Auguste Grnestine Günther ;

5) Fobannen Catharinen Augusten Hildebrandt,

6) IJohannen Friederiken Louifen Hildebcandt,

7) IJohannen Henrietten Dorotheen Hildebrandt, Schwestern des im Jahre 1872 hier verstorbenen Malers Fohann Friedrich Hildebrandt aus Stadtolden- dorf und ebendaher gebürtig, welche bei dem Nachlaße ihres Bruders als Miterbinnen bethei- ligt sein würden, über deren Aufenthalt, Leben oder Tod jedoch seit dem im Anfange dieses Fahrhun- derts bereits erfolgten Wegzuge ihres Vaters, des ehemaligen Kantors Franz Heinrich Hildebrandt, von Stadtoldendorf nach Lunsen, keinerlei Nachricht zu erlangen gewesen ift;

E wegen Ermittelung der unbekannten Erben der hier am 26. Mai 1878 verstorbenen Frau Pauline Bertha, verwittweten Lange, gebornen Nädler, Strobhutnäherin, deren Nachlaß in einem Spar- Tafsenbuche über 35 M e besteht ;

wegen Ermittelung Derjenigen, welche an folgende alte Deposita :

1) 187 Æ 59 S in Landrentenbriefen,

73 M 61 S Sparkfafenkapital, dermaliger Betrag eines von dem vormaligen Kö- viglihen Stabskriegëgericht anher abgegebenen, aus der Administration des vormaligen hiesigen Gouverne- mentégerichts durch den im Fahre 1825 verstorbenen Kriegsrath Möller herrührenden, wahrscheinli zu des Letzteren Privateigenthume gehörig gewesenen Bestandes;

2) Perzeptionsralen aus den von dem im Jahre 1816 hier verstorbenen Advokaten Carl Gottlob Sthreiter seinen Verwandten ausgesezten Vermächk- nissen, welche seit Ende Januar 1835 zur Erhebung bereit Liegen, und zwar:

a, 150 M in Landrentenbriefen

und 299 M. 51 S Sparfafsenkapital, für Christiane Wilhelmine, verwittwete Ungethüm, gerne Tröger, in Stangengrün und deren Kinder, avid Friedri, Christian Gottlob, Ernestine Wil- helmine, Johann David und Johann Gotthelf, Ge- \{wister Ungethüm;

69 Æ Sparfassenkapital für Friederiken Doro- theen, verwittweten Schürer, geborenen Tröger, in Stangengrün hinterlafsene Kinker, Christian Gott- lob, Carl August, Carl Friedrich, Johanne Friede- Christiane, Ge-

rife, Christiane Wilhelmine und schwister Shürer ;

c, 15 Æ in einem Sparkassenbuhe für die Kinder des Begüterten Johann Gottlob Hohmuth in

Ekbelsbrunn, Christian Gottlob und Christian Friede rich August Hohmuth;

94 M für tie Kinder des Beaüterten Carl Fried- rid Wilbelm Sieger in Voigtsgrün, Ghriitiane Friederike, Carl Friedrich und Christian Friedrich, Geschwister Sieger ;

e, 75 M in cinem Werthpapier

und 161 M 49 S Syparfassenkapital, für Juliane Emilie Pilz in bau, Joßann Lebe- ret Pilz aus Mülsen St. Jacob, später Wundarzt in Nicborow, Johann Carl Eduard Pilz in Warschau und Johanne Ludewika Pilz, verehelichte Pawlowsfa in Lencyc in Polen ;

113 A 24 4 Srarkafsenkapital, als eine bei Vertheilung der Schreiterschen Legatenmafse inne- behaltene Kaution für die Kostcnforderung dcs Ad- vokat Dr. Garl Friedri Prölß in Wawwiß;

3) 33 M 67 F Perzeptionsrate des Hantdlungs- haus:s Popper & Co. in Prag aus der Nerlafsen- {chaft des Kaufmanns Carl Gottfried Kreßschmar hier, welhe seit dem Jahre 1818 zur Erhebung bereit liegt;

4) 32 M 60 S Erlôs aus der Versteigerung einer aus dem Nachlaß des im Jahre 1832 hier verstorbenen Klempnermeisters Johann Gettfried Güntzer berrührenden, seitdem hier afservirten Uhr, welche den nit zu ermitteln gewesenen Brüdern des Erblassers von Letzterem vermacht worden war ;

5) 147 M 65 S in der Sparkasse angeleate, seit dem Jahre 1834 zur Auszahlung bereit lie- gende Perzeptionsrate des Finanz - Kalkulators Abraham Lebere&t Lehmann hier und seiner Mit- erbin aus dem Schuldenwesen Friederiken Augusten geschiedenen Hauptmann Weiser;

Ansprüche zu ees Ven

wegen Mortifikation folgender verloren gegangener, beziehentlich vernihteter Werthpapiere:

1) des dem Gutsbesißer Friedri Börner in Thum abhanden gekommenen vierprozentigen Königl. Sächs. Staatsschuldenkassenscheines Serie I. Nummer 30175 über 500 Thaler oder 1500 4, auf Antrag des dermaligen Berechtigten, des Gutsbesitzers Friedrich Auguíît Leschfe in Seidniß;

2) des dreiprozentigen Königl. bs. Staats- \huldenfafensheines vom Jahre 1855 Num- mer 22770 über 100 Thaler oder 300 M, sowie des Talons und der dazu gehörigen Coupons auf 31. März 1869 und folgende

und des vierprozentigen dergleihen vom Jahre 1866 Serie Il. Nummer 134612 über

100 Thaler oder 30) #4, sowie des Talons und der dazu gehörigen Coupons vom 1. Juli 1869 und folgende,

welche dem Privatus Christian Gottlieb Mütllex in Blasewitz entwendet worden find ;

3) der dem Baugewerken Gottlob Ernst Neu- mann hier gehörig gewesenen, durch Brand vernibteten fünfprozentigen, auf vier Pro- zent herabgesetzten Königl. Sächs. Staats- {huldenkasiensbeine Serie Il. Nummer 1151. 1434. 1859. 2428. 3240, 3241. 3327. 7091. 7092. 10870. 11759. 12094. 12723. 14397. 17574. 18518. 19723. 19724. 19725. 19726. 94928, 27100. 27585. 27587. 37929. 46774. 54898 und 59251 über 100 Thaler oder 300 Æ;

4) der mit Nummer 0260 bezeichneten Aktie der Societätsbrauerei zum Waldshlößchen über 100 Thaler oder 300 auf Antrag des Verlustträgers, Nedacteur Friy Wallerstein

hier ;

der Erlaß von Ediktalien beschlossen worden.

Gerichts wegen werden daher der bei 1/4, des nannte Friedri August Viertel, ingleichen die oben bei I. 2. bis mit 7. genannten Verschollenen, even- tuell der leßteren, ingleichen der bei IT, genannten verwittweten Lange etwaigen Erben, sowie alle Die- jenigen, welche an die bei Mi 1, 2,9. 4 00 0 aufgeführten Deposita und an die bei IV. 1 bis mit 4 spezifizirten W-rthpapiére oder die in dem- selben vershriebenen Kapitalien und Zinsen An- sprüche zu haben vermeinen, hierdurch geladen, in

dem aus den 23. September 1879

anberaumten Anmeldungstermine unter der Ver- warnung, taß die Verschollenen außerdem für todt, die übrigen Betheiligtea aber für ausge\s{chlossen und beziehentlih ihres Erbrehies oder ihrer sonstigen Ansprüche für verlustig werden eachtet werden, an unterzeichneter Gerichtéstelle in Person oder durch

gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu er- scheinen, ihre Ansprüche gehörig _ anzumelden und zu bescheinigen, nah Befinden mit

dem Contradictor zu verfahren, sodann aber den 11, November 1879 des Actenschlusses und ven 19, Dezember 1879 6 A Bekanntmachung eines Bescheides gewärtig zu ein.

Auswärtige Interessenten haben gehörig legiti- mirte Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen und ergeht an alle Liejenigen, welche etwa über Leben und Aufenthalt des vermißten Soldaten Biertel Auskunft zu ertheilen vermöchten, die Auf orderung, das ihnen hierüber bekannt Gewordene em Gericht anzuzeigen.

Dresden, den 28, Juni 1879.

Königliches Gerichtsamt im Bezirk3gericht

daselbst. Abtheilung für Vormundsch¿fts- und Nachlaßsachen in Altstadt. DUri| Q . E stler, Assessor.

| 9, Familien-Nachrichten, beilage. Æ [€070] An Königlich Preußisches Amtegericht Grönenberg zu Melle. Klaganträge

von Seiten

des Dr. G. Struck in Buer, des Gesammtvorstehers &. H. Hölsher daselbst und der Colonen Holtgräfe zu Sthlinadorf, Meyersiek zu Marfkendorf und Plohr zu Wetter, al- Mitglieder des BorstauLs der Sparkasse der Sammtgemeinde Buer, Kläger, durch Adv. Meyer

wider

den Kaufmann Jshaun Friedci Heinrich Landwehr aus Buer, jeßt unbekannten Ausfenthalt®,

Beklagten wegen Forderung Werthklasse 6. 7 Die Kläger bilden den Vorstand der Sparkasse der Sammtaemeinde Buer und sind in solcher Gigen- \cchaft zur Vertretung der gedachten Sparkasse sowie zur Prozeßführung legitimirt. , Der Beklagte bat aus den Mitteln der Sparkasse der Sammtgemeinde Buer als Darleha empfangen : 1) laut notariell beglaubigter Schu durkunde vom 96. Mat 1873 ein Kapital von 1000 Thlr. Crt., 2) laut notariell beglaubigter Schuldurkunde vom 5, Dezbr. 1874 ein Kapital von 2000 Thlr. Crt. Nah Inhalt der näher bezeichneten Schuld- urkunden hat Beklagter sich verpflichtet, das erfst- erwähnte Darlehnékapital alljährlih am 1. Juni, das leßtere Kapital dagegen alljährlih am 1. Dezbr. mit 47/4, einen Vionat fpâter jedoch mit 5°/9 pro anno zu verzinsen. Zur Sicherheit für beide Kapi- talien sammt Zinsen und Kosten hat Beklagter seine im Dorfe Buer unter Nr. 55 belegene Marfkkötterei, bestehend aus einem Wohnhause und etwa 41 Ar 73 -M. Grundstücken, verpfändet und ift diele Verpfändung im Hypothekenbuche des Kirchspiels Buer, Bezirk 1V., Abthlg. 1. Band 1 Vol! 55 Pag. 11 Nr. 2 und bzw. Nr. 3, am 28. Mai

1873, bzw. am 24. Dezbr. 1874, eingetragen. Es werden nunmehr die Zinsen gefordert von dem Ka-

pitale ad 1 für das Jahr 1. Juni 1877/78 dem Obigen nach zu 5% mit . . . - 1600 M von dem Kapitale ad 2 für das Jahr 1. Dezbr. 1877/78 ebenfalls zu 5°%/o mit 300. 2 = 450 Der Beklagte hat sich im Sommer v. J. von Buer cntfernt und sol fi angeblich in Amerika aufhalten. Derselbe hat, soviel man weiß, einen Bevollmächtigten hier nit bestellt. Kläger erheben Klage bei Königlichem Amtégerichte Grönenberg 1, als dem Gerichtsstande des Vertrags, und bean- tragen Aúsezung eines Verßandlungstermins und Ladung des Beklagten zu demselben auf Grund des S. 125 der B. P. O. und des Gesetzes vom 10 Febr. 1874 dur öffentliche Blätter. Kläger werden Nerurtheilung des Beklagten zur Zahlung der Hauptforderung ad = 450 A nebst 1 M 15 4 für Anmahnung und Porto 1ef. exp. beantragen. _ Rabingen, den 39. Juni 1879.

H. Meyer, Adv. Durch Vollmacht Anl. À. wird der unterzeihnete Sachführer legitimirt. D. D

Verhandlungstermin Dienstag, den 16, Scptember 1879, Morgens 10 Uhr.

Die Ladung des dem Aufenthaltsorte nah un- bekannten Beklagten hat durch die öffentlichen Blätter zu erfolgen. (§. 124—126 B. P, D/ U. Gese v. 14./2. 74.) L

Melle, den 3. Juli 1879.

Königliches Amtsgericht Grönenberg I. Gülle.

Eine gleihlautende Schrift nebst Anlage A. und Abschrift dieser Urkunde habe ich im Austrage der Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts Grönenberg für den Kaufmann Joßann . Friedrich Heinrich Landwehr aus Buer, der im Inlande eine bekannte Wohnung nicht hat, dem Herrn Gerichts- Assessor Gülle hier in Person heute behändigt.

Melle, den 7. Juli 1879.

Lambrecht, Gerichtsvoigt des Amtsgerichts Grönenberg, wohnhaft zu Melle.

Beklagter wird hiermit aufgefordert, in dem an- beraumten Lermine persönlich oder gehörig vertreten zu er1cheinen.

Melle, dea 7. Juli 1879.

Königliches Amtsgericht Grönenberg.

Gülle.

5544]

| Die verchelihte Bürstenmacher Wust, Char- lotte, geb. Lehmann, hier, hat gegen ihren Che- mann, Carl Wust, dessen gegenwärtiger ‘Aufent- halt unbekannt ist, wegen böslichen Verlassens die Ghescheidungsklage angcitrengt. Fur Beantwortung derselben und zur mündlichen Verhandlung ist ein Termin vor dem unterzeichneten Gericht auf

den 29. September d. Z., Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1, anberaumt worden. Zu welchem der Verklagte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei seinem Ausbleiben obiger Klagegrund für erwiesen erachtet, und gegen ihn in contumaciam erkannt werden wird.

Zielenzig, den 18. Zuni 1879. Königliches Kreisgericht. I. Abtbeilung,

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. [5926] Befanntmachung,. Die Lieferung von

967 Stü kiefernen Bettungsbohlen, à 3 m

lang, 30 cm breit und 8 cm stark, foll auf dem Weze der öffentlihen Submission an den Mindestfordernden v-rgeben werden, wozu ein Termin auf den 18, Zuli, Bormittags 10 Uhr, anberaumt worden.

Lieferungs-Unternehmer wollen ihre postmäßig

verschlossenen, mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Bettungs- bohlen“ versehenen Offerten frei bis zur Terminsftunde an das unterzeichnete Artillerie-Depot einsenden.

Die Lieferungs-Bedingungen liegen im diesseitigen Geschästélokale zur Einsicht aus, können auch ab- \chriftlich gegen Erstattung der Kopialien mitgc- thêilt werden.

Artillerie-Depot Torgau.

T Bekanntmachung.

Das Marine-Dock-Etablissement zu Swinemünde mit allen darauf stehenden Gebäulichfkeiten, den Pumpen, der Dampfmaschine, dem Dockbassin nebst Schwimmthor, den Anlegebrüccken 2c., ferner das eiserne Schwimmdock sammt Dampfmaschine, Pumpen und allem übrigen Zubehör sollen, nahdem sie für die Kaiserliche Marine entbehrlih geworden, vorläufig auf zehn Jahre in öffentlicher Lizitation verpachtet werden.

Hierzu ist ein Termin auf deu 17. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, im Königlichen Schifffahrts-Amtshause hierselbst an- beraumt worden, zu welhem Pachtliebhaber hierdurch eingeladen werden.

Die Verpachtung2bedingungen nebst den näheren Beschreibungen der Pachtobjekte liegen in unserem Bureau im Schifffahrts-Amtshause täglich, mit Aus- nahme des Sonntags, von 9 bis 12 Uhr Vormit- tags und von 3 bis 6 Uhr Nachmittags zur Einsicht bereit, auch können dieselben von uns abschriftlich gegen Bezahlung der Kopialien bezogen werden.

Das Marine-Do&X-Etablifsement und das s{chwim- mende Dock können täglich während der Stunden von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends nach vor- heriger Stellung bei der hiesigen Königlichen Hafen- bau-Inspektion besichtigt werden.

Sÿhließlid wird noch bemerkt, daß in dem Ver- pachtungstermine nur Bieter zugelassen werden dürfen, welche zuvor eine Kaution von 3000 M bei

der Königlichen Hafenbau-Kafse hierselbst baar hinterlegen. Swinemünde, den 21. Juni 1879.

Königliche Schifffahrts-Commisstou. Ferm. (àCto.602/6.A.) [5921] Die Lieferung von: 1) rot. 515 500 Klgr. Stahlschienen, 9) rot, 889 500 Klgr. eisernen Langschwellen, 3) rot. 189 600 Klgr. cisernen Querschwellen, und 4) rot. 108 500 Klgr. Kleineisenzeug, soll im Ganzen oder getheilt im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. : Zeichnungen und Bedingungen können in unserer Kanzlei hierselbst eingesehen, auch Subhmissionséfor- mulare von da auf portofreies Ansuchen und gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. / Bezügliche Submissions-OÖfferten sind versiegelt, portofrei und mit der Aufschrift : „Submission auf Lieferung vou Stahlschienen resp. Lang- \hwellen 2c.“ bis spätestens zu dem auf Montag, den 21. Juli cr.,, Vormittags 11 Uhr, in unserem Nerwaltungsgebäude, Hedderichsstraße 59, hierselbst anstehenden Lermin an uns einzureichen. 2 Später eingehende oder nit bedingung8gemaßye Offerten bleiben unberüdcksicbtigt. Frankfurt a. YN., den 27. Suni 1879. Königliche Eisenbahu-Dircctionu.

[5980] Bekanntmachung.

Cottbus-Großenjainer Eiseubahu- Gesellschaft.

Fn der heute stattgehabten Ausloosung der auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 10, Ja- nuar 1872 emittirten 5°/o Prioritäts-Obligationen unserer Gesellschaft sind folgende Nummern gezogen worden: Nr. 675 807 824 847 1249 1311 1340 1588 1727 1751 1769 1872.

Die Einlösung dieser Obligationen erfolgt gegen Rückgabe derselben nebst Zinscoupons Nr. 17—20 und Talons am 2. Januar 1880 bei unserer Hauptkasse hierselbst, in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt und bei der E Bank.

Rückständig von der Ausloosung des Jahres 1877 die Nummern: Nr. 121 283 307, aus der Auslo0o- sung des Jahres 1878 die Nummern 1017 und 1485.

Cottbus, den 23. Juni 1879.

Die DireCltion.

IVochen-Ausweise der deutscheu Zettelbanken.

Leipziger Kassenverein.

@eschäfts-UebersiGt vom 7. Juli 1879,

Le (ftiva.

Meta Veatbd. «0 1,054,083. 60

Bestand an Reichskassensheinen , 8,875. : Noten anderer Banken , 784,000.

Sonstige Na e e H 47,500. 60

Bestand an Wechseln... 3,661,046. 55 ¿ Lombardforderungen 1,648,053. 55 s R 8,913, 45 Ï « sonstigen Aktiven . 798,421. 80

Passiva,

«4 3,000,000, 132,845. 90

2,808,500.

1,631,129, 75

Das Grundkapital . Der Reservefond . . . .- -. - Der Betrag der umlaufenden Noten , Die lone en täglich fälligen Ver- bindlichkeiten (Giro-Kreditoren) Die an eine Kündigun U ge- : D Tetia Ie ihkeiten S D ie sonstigen Passiven . « + 3,000, 0 Weiter begebrne im Inlande zahlbare Wechsel : M 456,070. 35, Die Dircktion des Leipziger Kassenvereius,

E T