1879 / 159 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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———— m MDeffentlicher Anzeiger. 7

Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt anz: die Königliche Expedition des Dentschen Reihs-Anzeigers nud Königlich Preußischen &itaats-Anzeigers :

Berlin, 8. i. Wilhelm-Straße Nr. 32.

M u, 8. w. von öffentlichen Papieren.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 9 Snbhastationen, Aufgebote, Vorladungen n, dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc,

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

5, Indnustrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarische Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Zuvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sthlotte, Büttner & Wiuter, sowie alle übrigen größeren

————————————————————

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Pferde-Auktion. Dienstag, den 29, Juli d. Js. Vormittags von 11 Uhr ab, sollen zu Breslau Tauenzienstraße Nr. 9 circa 12 zum Landgestütsdienst nicht mehr verwendbare Hengste des Königlichen Niederfichlesishen Landgestüts öffentlich meistbietend unter den im Termin bekannt zu

machenden Bedingungen verkauft werden und können dieselben vom 28. Juli c., Nachmittags 3 Uhr ab, in Galish Hotel—Breslau besichtigt werden. Leubus, den 8. Juli 1879. meister.

Der Königliche Landstall- Graf Stillfried. Berliner [99]

Stadt-Eisenbahn. Die Erd-, Manurer- und

S)

Wiesen bis burger Chanssee umfassend, die von 17600 Ziege - und 400 cbm W erkstein-

im Wege der Submission verdunge: werden, Be- dingungen und Zeichnungen können in unserem Centralbureau. Beethovenstrasse 1 hier, bei dem Bureanu-Vorsteher Weltermann eingesehen und die ersteren nebst Snbmissionsformular gegen Erstat- tung von 5 h bezogen u erden, Die Abgabe der- gelben erfolgt jedoch nur an s0olche Unternehmer, geren Qualifikation uns bekannt ist oder durch Atteste nachgewiesen wird, Offerten sind versie-

gelt und portofrei mit der Aufschrift: „Offerte auf und Nordkanal - Niederungen, stand genannter Genoff

Herstellung des Viadukts von Strässe VŸV. bis zur Charlottenburger Cnaussee“ bis zum 16, Juli er. Vormittags 11 Uhr, an uns einzu-

die

gangenen Offerten in Gegenwart der erschienenen Submittenten erfolzen wird. Berlin, den 30, uri 1879. Königl. Birection der Beriiner Stadt-Eisenbalhn.

[6058] Bekanntmachung,

Für die Exerzitien des Ulanen-Regiments Nr. 8 und später der 2. Kavallerie-Brigade bei Alt-Christ- burg (28. Juli bis 15. August), für die Letache- mentsübungen bei Saalfeld (18. bis 20. August) und bei Elbing (21. bis 23. August), sowie für das

(25, bis 27. August) treten 5 Cantonnements- Magazine in Funktion.

und zwar in 3 Loosen: A. Licferunz und Distribution der Viktualien

bedürfnisse ; B. frisches Fleih und Sped; C. Vorspanngestellung. _Die Bedingungen fönnen gegen Kopialienerstattung im diesseitigen Bureau empfangen werden; außerdem liegen sie aus: bei den Königlichen Landraths-

Aemtern in Mohrungen und Pr. Holland, sowie bei | [6106]

der Königlichen Elbing.

Der Submissionstermin findet statt in Gegen- wait der erschienenen Offerenten am Freitag, den 18. Juli 1879, Vormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeihncten Behörde Danzig, Langgarten 47,

Danzig, den 8. Juli 1879.

Depot-Magazin-Verwaltung in |

/ Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. # w. von öffentlichen Papieren.

[6074] Allgemeine Berliner Omnibus- Actien-Gesellschaft.

unserem Centralbureau, Leipzigerstraße 125.

Zu diesem Behufe sind daselbst die Talons, nah der Reihenfolge geordnet, in den Vormittagé stunden von 9 bis 12 Uhr einzureichen und ist denselben ein

i Den Inhabern der gedachten Obligationen werden E ¿x-a Steinmetz - Arbeiten für dez | die bezeichneten Kapitalien hierdurh mit der Auf- s Viadukt von Strasse V. in forderung gekündigt, die Beträge gegen Einreichung zur Charloiten- | der Obligationen vom 1. Oktober d. Js. ab bei Ausführung | unerer Kreiskommunalkasse in Empfang zu nehmen. Die Verzinsung der Obligationen hört mit dem manuerwerk incl. Lieferung der Materialien, sollen 1, Oftober d. Je. auf. Neumark, den 26. Juni 1879.

[6108] In Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegiums vom 7. Oktober 1862 (Ges. S. von 1862 S. 362) betreffend Auégabe von Obligationen der Ge- nossenschaft für die Melioration der Niers-

Hundertstel der Niers - Meliorations - Obligationen reichen, zu welcher Zeit die Eröffnung der einge- auf einmal zur Auszablung

¿Cts 125/7 ; | zu kündigen. Ce Bei der dieserhalb vorgenommenen Verloosung fiel das Loos auf die Obligationen :

t e ffi Gs C R Os E 2k L Ae, 2 von dieser Kündigung resp. von dieser Verloosun Manöver der 2. Division öôstlich von Pr. Holland | mit dun Bemerken in Kenntniß gese, Bas hon ; * | von heute an ie Beträge ei der Genossenschafts-

Magazine in Funktion Die Merpieung ans | P erien Ra 9 ua 10 und der Talons O ; N. inse- ns Nr. 9 ua und der Talon soll im öffentlihen Submissionswege vergeben werden | in Empfang genommen werden können und fehlende G i Kapttalvenaue in, Os, B ; talien | werden. Die bis zum 1. Januar 80 laufende (exkl. Fleis), der Fourage und der Bivaks- | Zinsen werden pro rata vergütet. e

M. Gladbach, den 1. Juli 1879.

Ludwigs -Eiseubahn - Gesellschaft.

Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß vom

ab die neuen Couponsbogen zu den 59% Prioritäts-

D eia Vos at Eisen- L , S - (5 ( . il 1 7 Q

Königliche Intendantur der 2. Division. E o E A eti

e Oh der im : I, : amortisirenden igationen Die Ausgabe der Ill, Serie Dividendenscheine zu Prioritäts-Anlehens “inde ám 29. Sul l S, unseren Actien erfolgt vom 14, Juli cr. ab in | Nachmittags 24 Uhr, in unserem Situngésaale dahier statt. :

Mainz, den 8. Juli 1879.

Litt, C. Nr. 54 über 100 Thlr., Litt, D, Nr. 4 24 97 und 28 über je 50 Thlr, Litt. E. Nr. 9 18 20 22 und 38 über je 25 Thlr. 4 Von der zweiten Emission : Litt, B. Nr. 1 über 500 Thlr., Litt D. Nr. 9 15 18 21 und 23 über je 50 Thlr. : Von der dritten Emission: Litt D. Nr. 1 24 6 7 9 38 und 39 über je 50 Thlr. i Von der vierten Emission: Litt. C. Nr. 2 82 100 über je 100 hlr. Von der fünften Emission: Litt, B. Nr. 7 über 2000 Æ, Litt, C. Nr. 18 über 500 #, Litt, D. Nr. 40 über 200 Æ : Von der VI. Emission: Litt, C, Nr. 3 über 500 M, Litt. D. Nr. 11 und 37 über je 200

Der Kreisausschuß des Kreises Loebau.

Bekanntmachuug.

Bat der ore enschaft beschlossen, die für Jahre 1880 und 1881 fälligen 17 und 18

auf den 2. Januar 1880

Litt, A. à 300 Æ Nr. 5 88 128 209 309 310 389 430 793 794 832 843 862 868 869 und 874.

B A150 Ne 2 00 00 85 149 160 190 253 254 264 342 347 377 533 667 688 700 802 822 841 890 906 930 931 939 1028 1934 1047 1059 1120 1142 und 1156.

Der Genossenschafts - Direktor. Bödiker,

vom 7. Juli 1879.

8, Theater-Anzeigen. In der Börsen- Anüuguceu-BYLeaud, 9, T aiten: è beilage. s % [6122] UebersÌì pt Uebersicht der Provin ial - Aftien - Bank des F cht [6112] Großherzogthums Posen ÉE i am 7. Zuli 1879. annoveraschen Bank | Activa: Metallbestand A TT71 430, Reichs

kafsensheine (A 110, Noten anderer Banken

Königl. Landrath.

Hessische

1. August d. J.

Mainz bei unserer E ffektenverwaltung,

Darmstadt bei der Bank für Handel und In- dustrie, und in

Franffurt a./M. bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie, woselbst die betreffen- den Bordereaux zu beziehen und die Talons einzureichen sind.

laufenden Jahre zu des vorbezeichneten

Der Verwaltungsrath.

doppeltes, ebenfalls na der Reihenfolge geordnetes Nummernrerzeichniß: beizufügen, wovon 1 Exemplar dem Einlieferer mit Empfangébescheinigung versehen, zurückgegeben wird.

Die neuen Bogen können dann nach Verlauf einiger Tage gegen Rückgabe der Empfangsbeschei- nigung erhoben werden.

Berlin, den 8. Juli 1879. Der Verwaltungsrath.

Ahlemann. E. von Bornstedt. i) [6118]

Von dem Russischen Finanz-Ministerium bin ih beauftragt, die fälligen Coupons sämmtlicher

Orieut-Anleihen einzulösen 2) Bestand an Reichskassenscheinen 4 leihen ei E : El : 8,147, ciináal 1/13. Juli sind demnächst die halbjährigen | 3 " an Aa an in S anken 1E 208/000 inscoupons der : : 4 ; an Wehseln . . . . 358,281,000 I1I. Serie Orient-Auleihe : ° an N lind 62,498,000 fällig, und werden dieselben an meiner K 7 n E E, 451. d Tageécourse der eussischen_ B ein p 5 s sonltiaan Seen : S zayIr. A 8) Das Grundkapital 120,000,000 S. Bleichröder. 9) Der Reservefonds. . ..… . . 15,223,000 10) ed Betrag der umlaufenden a U 730,275,009 [6107] Bekanntmachun é 1 11) Die [engen täglich fälligen Ver-

Non den zu Zwecken des Chaussee- und Eisenbahn- binblibleilen .. -++ + » 182,588,000 baues auf Grund der Allerhöchsten Privilegien vom | 12) Die an eine Kündigungsfrift ge- E 17. September 1862, 28. November 1863, 17. August bundenen Me nbli@feiten E 1,832,000 1868, 2. und 23. Juli 1873 auséégebenen Obliga- | 13) Die sonstigen Passiva ; 1,266,000 tionen des Kreises Loebau find am 2. d. Mts, | Berliu, den 10. Juli 1879 E behufs Amor n S U Reichsbank-Direktorium.

on der ersten Emission: B ; : E Lit. B, Nr 2 über 500 Thlr. n E SOM

[6121]

IVochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

Wochen-Uebcrsichr der

Neichs-BanÈ

vom 7. Juli 1879, Activa. Metallbestand (der Bestand an M4 coursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus- ländischen Münzen, das Pfund fein zu 1392 Mark berechnet). . 538,217,000

10) An eine Kündigungsfrift ge- bundene Berb tdlitet-

t a lis le e -8,281;200; 11) Sonstige Passiven 91,217. 64,

eiter begebene und zum Incafso gesandte, im Inlande zahlbare Wechsel 6 625,450.

fine tand

der Badischen Bani am 7. Juli 1879.

Activa. Metallbestand é d. 4,139,856 04 Reichskassenscheine Z 48.220 Noten anderer Banken 327,300|— Wechselbestand . » 114,793,690/91 Lombard-Forderunge x 1/298,115|— Effekten . . i” 32,065/46 Sonstige Activa . A 1,133,675 79 M (21,773,923 /20

Passiva. Grundoapital C E 9,000,010 Reservefonds , » | 1,360,921|— Umlaufende Noten . .. . . » 10,381,300 Täglich fällige Verbindlichkeiten®) " 588,618/72

An Kündigungsfrist gebundene

Verbindlichkeiten . Is 9 121,850 35 Sonstige Passiva , d 320,227 13 M4 (21,772,923 20

Die zum Incass0 gegebenen noch nicht fälligen deutschen Wechsel betragen # 1,966,417. 20 S.

*) Wovon M 41,605. 72 S in per 1. Oktober

1875 eingerufenen Gulden-Noten.

Activa. 4 146,500, Wesel M 5,173,510, Lombardforde- S Les rungen 4 1,487,850, Sonstige Aktiva M 491,070. Reichskassenscheine A I Passiva: Grundfapital A 3,000,000, Reserve» Noten anderer Banken : 421.400. fonds M 750,000, Umlaufende Noten M 2,099,700, Va N 11,000,573. Sonstige tägli fällige Verbindlichkeiten # 8360. [Lombardforderungen 7 666 137. An eine Kündigungsfrist gebundene Verbindlich- Ote S 344,830 Fetten F 1,761,190. Sonstige Passiva dh 306,460, Sonstige Activa . E 7,797,685. Weiter begebene, im Inlande zahlbare Wechsel Passiva. #6 317,000. Gun e M T2OOOOOO Die Direktion, BRogerveiona Op 861,823, S Ade N 4820800 [6110] Wothen-Uebersitht E täglich fällige Verbind- h der f Ae ‘tten | àn Kündigungsfrist gebundene Ver- ürtten ergischen Notenbani bindlichkeiten E 1,995,818, | —— 7. Juli 1879. Sonetige Passivsa . 398,375. Activa. | ilvent, Verbinälichkeiten aus weiter Metallbestand... . .… . . [10,107,321 59 begebenen, im Inlande zahlbaren Bestand an Reichskassenscheinen . , 200 A 6 570,069. , anNoten anderer Banken j 995,400 Hannoverszehe Bank. an Webseln —,, e«18200 20088 A Qn E 5 362,600 [6113 Wochen - U ¿an Ge 404,650 ] d der ebersiht an sonstigen Aktiven é 720,748 28 Bayerischen Notenbau? FPassiva. vom 7. Juli 1879. Dos Grundkapital . . . . ch # | 9,000,000 Der Reservesond +6 371,474 81 Activa. ett. Der Betrag der umlaufenden j Dia Ne E O 20,753,200 Bestand an Reichskassenscheinen . . 37,000 | Die fougen täglich fälligen Ver- : e Noten anderer Banken . 3410/0000 | Hnd 4 a 0 319,399 72 : Weselln l O) Die an eine Künd qun sfrist ge- E . Lombard-Forderungen 1,598,000 bundenen Verbindlichkeiten . - » 80,600|— Z E 1,681,000 Die Pv é Passiven . . = + x 350 GBRILA f . sonstigen Aktiven. 9,474,000 | , Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, Pacalva. im Inlande zahlbaren Wecbseln. .& 989,406. 01. Das Grundkapital 7,500,000 s Ae Der Reservefonds... 992,000 Commerz-B ank 1n Lübeck. Der Betrag der umlaufenden Noten 67,297,000 Status anm 7. Juli 1279. Die sonttigen , täglih fälligen Ver- [6111] Activa. binoliWtea 1,097,000 | Metailbestand . M 40000 2 Die an eine Kündigungsfrist gebun- Beichskassenscheine . A S denen Verbindlichkeiten . . . 216,000 | Noten anderer Banken , 268 300 Die sonstigen Passiva « -+ « + 2,390,000 | Sonstige Kassenbestände 9/798 9 Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande Wechselbestand » 3,768,041. 89 ¿ahlbaren Wechseln . +6 496,712, 29, Lombardfordernngen . 223,031. 08 München, den 9. Juli 1879. Effekten... « «Las » 756,818, 83 Bayerische Notenbank. Effekten des Reservefonds . «43,260. Die Direktion. Täglich fällige Guthaben . 24105 A5 Sonstigs Activa A OULCGUE 00 : Pasasiva. (= s Status der Chemnizer Stadtbank | ranke - t 2,400,000. j 4 SOPVGIONOE 4 A 43,421. in Chemniß Barnes 0 Ulant. 6 677500. [6109] am 7. Zuli 1879. Sonstige täglich fällige Yerbind- Activa. lichkeiten 6 E @ § 9 . @ ® 1,068,442. 3D ) Cafsa An eine Kündigungsfrist gebun- Metallbestand M4 232,703. 74. _ dens Verbindlichkeiten . . « » 2,580,619. 61 Bestand an Sonstige Passiva . ü 51,755. 10 E 0E O Event. V'erbinälichkeiten aus Bestand h v e weiter begebenen, im Inlendáe Noten an- aghlbater Wecheeln M 53,663.95 derer Banken 80,100 344 363.74 Verschiedene Vekanntmachungen. D 3,419,414. 03. Bekanntmachuug. Die Ferien bei dem Stadt- 3) Lombardforderungen . . - 98,938, —. geriht beginnen am 21, Juli und endigen am O s «so IOLDO 31. August d. Is. Während derselben ruht der 5) Sonstige Aktiven . , 530,262. 50. Betrieb aller nicht \chleunigen Sachen. Die Passlva. Parteien und Rechtsanwalte werden aufgefordert, 9 Grundkapital . 510,000. —. | în nit s{leunigen Sachen während der Ferien si 7) Reservefonds . . . . . 115,084. 90. aller Anträge und Gesuche zu enthalten. chleunige 8) Betrag der umlaufenden Gesuhe müssen als solche begründet und als E Nonn. eid 466,700. —. gen C Oa selu: ¡Berlin den onstige täg ällige Ver- . Junt ¡ er adtgerihts-Präsideut bindlichkeiten . .. . 90,295.73. Krüger. E

[5259] Ordentliche Generalversammlung der Afkt.- Ges. Tubalkain für Bergbau und Hütten- i betrieb zu Remagen a./R. Mit Bezug auf Tit. 17. 8, 24 des Statuts beehren wir uns die Herren Aktionäre der Gesell- chaft zur ordentlichen Generalversammlung auf Samstag, den 26. Zuli a. e. im Geschäfts- lokale in Remagen, Morgens 9# Uhr, ergebenst ein- zuladen. : Tagesorduung. 3 Gesan Ln V: aue 1878. ahl eine erwaltungsraths8- Mitgli ù it. 08 dea Status, M echarge-Ertheilung des Verwaltungsrathes. 4) Wahl von zwei Rebaunalrebiforen, y Remagen, im Juni 1879. Der Verwaltungsrath.

Holsteinische Marschbahn- Gesellschaft.

Das Protocoll, welches über die diesjährige

ordentliche Generalversammlung der Holsteinischen

Marschbahn-Gesellschaft aufgenommen worden ift,

kann von jedem sich legitimirenden Actionair im

Bureau der Gesellschaft an den Wochentagen von

Morgens 9 Uhr bis 12 Uhr entgegengenommen

werden.

Jychoe, den 7. Suli 1879,

Der Vorsißende des Auffichtsraths.

Dohrn.

Nedacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (K I). Dru: u Sus / Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

des Reichstages j Windthorst der Abg. von Bennigsen das Wort, Derje!l führte aus, in der national-liberalen Fraktion sei ein- stimmig der Beschluß gefaßt worden, den vorgeschlagenen S7 abzulehnen. Er selbst werde, falls derselbe in das Geseß aufgenommen werde, für den Zolltarif niht stimmen können, was exr sonst gethan haben würde, obwohl manche zu weit gehende Bestimmungen in den Tarif aufgenommen worden eien. N ver Kommission einen Antrag gestellt habe, der nicht die Zustimmung derselben ! | in der Kommission zu dem damaligen Franckensteinshen An- trage, der jeßt als 8. 7 in dem Geseß erscheine, gestellte Gegen- antrag sei einestheils dahin gegangen, daß die Verwendung über den brauchssteuern nah wie vor, wie die Verfassung es vor: reibe, dem Bundesrath und dem Reichstag bleibe und daß in dem Etatgeseb dasjenige, was der Reichstag mit dem Bundesrath nicht anderweitig verwendet wissen wolle, den ein- zelnen Staaten überwiesen werde. Der andere Theil des An- trages habe bezwedckt, daß in dem Moment, wo der Reichstag eine Mehrbewilligung an Steuern und Erhöhung der Zölle ausspreche, die 1h, abgesehen von circa 40—50 Millionen, welche bereits in den Schußzöllen der Landwirthschaft und Industrie enthalten seien, auf rund derselbe sih das Recht vorbehalten möge, Erleichterungen an DeL E der Reichsinsassen herbeizusühren, wenn derselbe es

und der einzelnen Staaten. Im Verlaufe der Verhandlungen in dex Kommission habe sich aber gezeigt, daß die Regierung es grundsäßlih

tage zu gewähren. scinen ursprünglichen Antrag zurüCgezogen habe und einen Antrag mit den fonservativen Parteien vereinbart habe, der in dem § 7 vorliege. über habe er es abgelehnt, seinen {rüheren Antrag nochmals einzubringen. D schaffen, werde am besten charakterisirt durch den Austritt dreier preußisher Minister, denen dieselbe völlig unerwartet gekommen sei. fich an diese Verständigung auf der einen Seite weitgehende Hoffnungen, auf der anderen Seite \{chwerwiegende Be-

fürhtungen geknüpft hätten. Er und seine politischen Freunde würden mit Ruhe abwarten , welchen Erfolg diese Dinge nehmen werden , doch wolle er dies bei

diejem Paragraphen nicht näher erörtern. / die Bedeutung des §8. 7 anlange, 0 Tel er Le Freund von Uebexrtreibungen und von vielen Worten.

\chüttert werde, aber so viel fônne er behaupten, daß dur

staaten und auch die Stellung des Reichstages alterixt werde

der Reichsgewalten zu fonstatiren.

verschiedensten mission sei diese worden, man habe es zu Verständigung Die Aenderung der Verfassung, welche der jo formulirte §. f enthalte, ergebe sich aus Folgendem.

der Vorjahre, den Einnahmen des Post- und Telegraphen- wesens und den Erträgnissen der Zölle und Verbrauchssteuern bestreiten. willigten Ausgaben nicht ausreihten, und soweit nit etwa

Reichskanzler bis zur Höhe der budgetmäßigen Erträge aus-

längere Diskussionen stattgefunden ,

und Zöllen hätte. Matrikularbeiträge sei 1875 und später wiederholt eingehend

nommene Franckensteinshe Antrag die Matrikularbeiträge, n-

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Nichtamtliches.

Berlin, 10, Juli. In der gestrigen (77.) Sigzung ergriff nach dem Neferenten Abg. Derselbe

Der Referent habe bereits erwähnt, daß er (Redner)

gefunden habe. Der von ihm

vollständigen Ertrag von Zöllen und Ver-

60 Millionen bezissere,

päter für angemessen halte und die Möglichkei hierzu vorhanden sei in einer guten Finanzlage des Neiches

ablehne, ein sfolhes Recht dem Reichs- Die Folge sei gewesen, taß das Centrum

Dieser geschlossenen Mehrheit gegen-

Die Situation, welche dur Verständigung ge-

Es sei deshalb gar nichts auffallendes, daß

Was im Uebrigen

Es falle ihm des-

halb gar nicht ein, zu sagen, daß dur die Annahme dieses aragraphen die Reichsverfassung in ihren Grundlagen er-

diesen §. 7 das Verhältniß der Reichsgewalt zu den Einzel-

und insoweit sei allerdings eine Schädigung der Neichsver- fassung, eine Einschränkung, eine Rerkümmerung der Rechte Daß dieser §. 7 eine Aenderung der Reichsverfassung enthalte, das sei ja von den Seiten anerkannt worden; in der Kom- Frage aber gar nicht erörtert eilig gehabt, um die unter Dach und Fah zu bringen. Nach 8. 70 der Ver- fassung solle das Reich seine Ausgaben aus den Ueberschüssen

Soweit diese Mittel zur Deckung der im Etat be-

demnächst noch Reichssteuern eingeführt würden , follten Matrikularbeiträge beschlossen werden und diese könnten vom

geschrieben werden. Ueber die Bedeutung dieses Artikels hätten bei Begründung der Verfassung des Norddeutschen Bundes auf welche wiederholt Bezug genommen sei. Die Matrikularbeiträge seien nach den Intentionen Derer, welche die Reichsverfassun beschlossen hätten, nur als ein Nothbehelf betrachtet worden für die Zeit bis dahin, wo das Reich selbst genug Einnahmen aus Steuern Das Ungenügende und Bedenkliche der

erörtert worden, und dabei niemals ein Zweifel darüber ge- wesen, daß dieselben nur cin Nothbehelf seien. Jn demselben Augenblick nun, in welchem der Reichstag an Schugzöllen für Landwirthschast und Jndustrie 40 bis 50 Millionen, an Tabak- steuer etwa 28 bis 30 Millionen und an Erhöhungen und Neueinführungen von Finanzzöllen etwas über 30 Millionen, im Ganzen also rund 100 bis 110 Millionen neue Reichs- steuern N und die Matrikularbeiträge, die ohne die ZU- zahlung der _}üddeutschen Staaten 72 Millionen betrügen, dur diese Vermehrung der eigenen Einnahmen des Neichs beseitigt werden könnten, konservire der in den §. 7 aufge-

dem derselbe etwas über 80 Millionen den Einzel- staaten überweise. Die hiernah übrig bleibenden einige 90 Millionen würden aber nicht ausreichen, um die

Matrikularbeiträge überflüssig zu machen. Also durch diese Ueberweisung von vier Fünfteln der neubewilligten Einnahmen an die Einzelstaaten würde es nöthig, die Matrikularbeiträge, die man gerade bei Vermehrung der Reichseinnahmen abschafsen wollte, beizubehalten. Das sei also das Gegentheil von dem, was Art. 70 der Reichsverfassung vorschreibe, daß es aber der ganzen Reichsverfassung in ihrem Zusammenhange widerspreche, beweise Kapitel 6 der Verfassung über Zoll- und Handels- wesen, in welchem die Einzelstaaten einen Theil der Ver-

brauchssteuern, speziell die Steuern von Salz, Tabak, Zucker und mit Vorbehalt der süddeutschen Staaten die Steuern von

Berlin, Donnerstag, den 10. Juli

Bier und Branntwein an das Reich abträten und die Erhe- bung sämmtlicher Zölle dem Reich Überwiesen werde. Das Reich sollte also durch die Einnahmen finanziell ausgestattet werden, Und zwar vorläufig nur theilweise, jedoch derartig, daß bei einer weiteren Erhöhung dieser Einnahmen die Aus- gaben vollständig gedeckt werden könnten. Nach Artikel 35 folle das Reich ausscließlich die Geseßgebung über das ge- sammte Zollwesen und die Besteuerung der von ihm er- wähnten Urtikel haben. Diese Bestimmung, das erkenne er an, würde durch den vorgeshlagenen §.7 nicht alterirt, die Geseß- gebung auf diesem Gebiete bleibe auch iu Zukunst beim Reiche, und deshalb tönne der §. 7 auf demselben Wege, auf dem er entstanden sei, zu gelegener Zeit wieder beseitigt werden. Dagegen ändere der 8. 7 entschieden die Bestimmungen Des Ark, 38 der Verfassung ab. Nach diesem fließe der gesammte Ertrag der Zölle und der anderen im Art. 35 bezeichneten und der Neichsgeseßgebung unterliegenden Abgaben in die Reichs- fasse, nah Abzug der für CIUngs: und Verwaltungskosten A Bonifikationen. Dhne den s. 7 behielte also der

eichstag und Bundesrath die Verfügung, über den gesammten Ertrag der neuen Bewilligungen von 100 bis 110 Millionen, derselbe müßte sie nach Art. 70 zur Deckung seiner Ausgaben benugen, die Matrikularbeiträge wären niht mehr nöthig und in den nächsten Jahren wäre es wahrscheinlih möglich, noch mehr oder weniger erheblihe Beträge im Etat den Einzel- staaten zu überweisen. Nach dem 8. 7 aber könnten Bundes- rath und Reichstag über die den Einzelstaaten überwiesenen vier Fünstel der Einnahme-Erhöhungen nicht in dieser Weise versügen, die Matrikularbeiträge blieben noth- wendig und als solche zahlten die Einzelstaaten das wieder heraus, was_ sie hätten und zum Theil in diesen neu überwiésenen Quellen besäßen. Man dürfe dies nun nicht blos als eine andere Art von Nechnungsverhältniß ansehen, das wäre mehr die Auffassung eines Kalkulators als eines Politikers. Daß dies eine jehr erhebliche politische Bedeutung habe, hätten bis vor 3 oder 4 Wochen nicht blos die Vertreter der konservativen und liberalen Parteien, son- dern auch der Neichskanzler anerkannt und zwar wiederholt. Die Herren von der konservativen Partei würden es nicht be- streiten, daß sie es seit Jahren für nothwendig gehalten hätten, dafür zu wirken, daß die Matrikularbeiträge, die als etwas Vorübergehendes und Provisorisches in die Reichsverfassung hineingebrat werden, beseitigt würden und daß das Reich auf eigene Füße gestellt werde. Seit Sahren sei das ein fester politisher Plan, daraus hervorgehend, daß es nicht gleich- gültig sei, in einem Bundesstaate, ob die Reichsgewalt selbst

mit den nöthigen Finanzmitteln ausgestattet sei aus Finanzquellen, die nux für sie fließen, oder ob sie auf den allerdings verfassungsmäßigen Anspruch an-

gewiesen sei, das fehlende Geld von den Einzelstaaten zu erheben, „es nah einem Ausdruck des Reichskanzlers bei den Thüren der einzelnen Staaten einzufordern, wäh- rend doch die so reichlich fließende Quelle der indirekten Steuern das Reich unter Verschluß halte“. Noch am 2. Mai d. (J. habe der Reichskanzler hier Folgendes gesagt, „das erste Motiv, welches ihn in seiner politishen Stellung als Reichs- kanzler nöthige für die Neform einzutreten, sei das Bedürfniß dex finanziellen Selbständigkeit des Reichs ; dasselbe sei bei der Herstellung der Reichsverfassung hon anerkannt worden ; die lehtere seße voraus, daß der Zustand der Matrikular- beiträge ein vorübergehender fein werde, welcher so lange dauern solle, bis Reichssteuern eingeführt seien. Gewiß sei, daß es für das Reich unerwünscht sei, ein lästiger Kostgänger bei den Einzelstaaten zu sein, ein mahnender Gläubiger, wäh- rend es der freigebige Versorger der Einzelstaaten sein könnte bei rihtiger Benußung der Quellen, zu welchen die Schlüssel durch die Verfassung in die Hände des Reichs ge- legt, bisher aber niht benußt jeien. Diesem Zustande müsse ein Ende gemaht werden, denn die Matrikular- umlage wirke ungleih. Die Konsolidation des Neichs, der ja alle zustrebten, werde gefördert, wenn die Matrikular- beiträge dur Reichssteuern ersezt würden.“ Nun geschehe von Alledem das Gegentheil. Die finanzielle Unselbständig- keit des Reichs gegenüber den Einzelstaaten sei bisher nur etwas Thatsächliches und Vorübergehendes, so lange die Ein- nahmequellen nicht das nöthige Quantum zur Deckung sämmt-

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licher Ausgaben lieferten. Das Verhältniß habe si im Laufe der Zeit unter wirthschaftlih gün} igen Zuständen von felbst ändern können, indem die indirekten Abgaben und Zölle von selbst stärkere Einnahmen ergäben und eine vollfommene Deckung der Ausgaben ermöglicht hätten. Jedenfalls sei es in dem Augenblick zu erreichen, wo man die indirekten Steuern und Zölle erheblich vermehrte. Statt nun die Matrikular- beiträge zu beseitigen, stelle der S. 7 dieselben für alle Zukunft dauernd fest, dieselben würden also ein normaler, integriren- der Bestandtheil der Reichsverfassung, während sie bis- sang ein Provisorium gewesen seien. Dies gehe un- zweifelhaft aus den Zahlen hervor. Der Francken- steinshe Antrag spreche von 130 Millionen, während in dem ursprünglichen Antrag nUr_ von 108 Millionen die Rede gewesen sei. Dadurch werde also dem Reich ein weiterer Be- trag von 22 Millionen überwiesen, so daß der jeßt vorhandene Betrag der Matrikularbeiträge von rund 72 Millionen auf 50 Millionen reduzirt werde. Diese 50 Millionen Matrikular- beiträge und Alles, was in den nächsten Jahren noch etwa an Matrikularbeiträgen mehr nöthig werden möge, müßten dauernd und ewig erhoben werden, Cs müßten denn woher wisse man noch nicht auf anderem Wege dem Reiche Einnahmen zufließen dur neue Steuern und vermuthlich würde sich dann ebenso ein Abg. von Franckenstein finden, der in gleicher föde- rativer Weise über die neuen Steuern veriüge. Und dies Alles geschehe, obgleich es sich nux um 30 bis 32 Millionen Finanzzölle handle, denn für die übrigen Steuern und Zölle je dem Reichskanzler so wie fo die Mehrheit des Hauses icher gewesen. Das begreife ein Anderer, er verstehe es nit. Der Antrag Franckenstein betone den föderativen Charakter des Reiches. Dieser söderattve Charakter sei aber noch stets respektirt worden, derselbe werde auh dur die Verfassung selbst garantirt. Der 8, 7 beschränke aber zum ersten Male die Rechte des Reiches, Hâtte man. in Deutschland eine Reichs-

1879.

finanzverwaltung, dann allerdings wären alle diese Dinge niht möglich gewesen, dann hätte man ebenso einen ein- heitlihen Plan verfolgen können, wie auf dem Justiz- gebiete. Auf dem Finanzgebiete sei man zu einem folhen Abschlusse nicht gelangt, was eben zu dieser Situation geführt habe. Er werde gegen den Antrag stimmen.

Der Abg. Dr. Friedenthal erklärte, er dürfe wohl nicht besonders hervorheben, daß der Deutsche Neichstag nicht der Ort sei, wo er die Gründe zu erörtern habe, die ihn bestimmt, Sr. Majestät dem Könige von Preußen um Bewilligung feiner Entlassung“ als preußischer Beamter zu bitten. Um aber für alle Zeiten authentisch Jrrthümer auszuschließen, welche durch die Bemerkung des Vorredners hervorgerufen werden könnten, sei er zu folgender Erklärung genöthigt: Er halte ih nicht veranlaßt, sachlich den Antrag Franckenstein zu charakterisiren er füßle in diesem Augenblick nicht den Beruf dazu dieser Antrag habe aber zu seinem Entschluß auch nicht das Mindeste beigetragen und werde er für den- selben stimmen. Ebenso dürfe er erklären, daß auch sein Freund Dr. Falk sich in dieser Frage bei der Abstimmung niht von ihm trennen werde.

Der Abg. von Kardorff erklärte, die Bedenken des Abg. von Bennigsen gegen die jeßige Formulirung des §. 7 seien das Signal für die liberale Presse gewesen, wegen Annahme derselben über seine Partei herzusfallen. Man sage, seine Partei sei unter das caudinische Joch des Centrums gegangen, er und seine Freunde hätten für dreißig Silberlinge eine Anspielung auf die 30 Millionen die wichtigsten Neichs- rehte aufgegeben. Jm Anfang der Rede habe der Abg. von Bennigsen die Auffassung des Abg. Boretius zu theilen ge- schienen, daß es si hier lediglih um eine Rechnungsmanipu- lation handle und der status quo aufrecht erhalten werde. Das

verfassungsmäßige Recht des Art. 70, die Matrikularbeiträge

seiner Zeit dur Reichssteuern zu beseitigen, bleibe bestehen. Seine Partei habe diesen Zweck aller- dings shon jeßt verfolgt, aber die nationalliberale

Partei habe sie daran gehindert. Seine Partei habe in der Kommission nicht einen mit dem zweiten Theil des Bennigsen=- {en Untrages forrespondirenden Antrag eingebracht, weil dieselbe nicht der unnüßen Demonstrationen und Parade- anträge bedürfe. Die Nationalliberalen hätten ihn und seine Freunde an der Erreichung ihres Zwees dadurch gehindert, daß sie an ihre Zustimmung zu dem Antrage Franckenstein die Bedingung des variablen Kaffee- und Salzzolles geknüpft hätten. Dieselbe sei für viele von seinen Freunden und für alle Deutschkonservativen vollständig unannehmbar, besonders aber für den Reichskanzler. Kein Leiter des Reichs, und wäre es der Abg. von Bennigsen selbst, werde die Entscheidung #o vitaler Lebensfragen des Reiches in die Hände einer Majori= tät legen können, welche dur zufällige Stimmen der Elsasser Protestler, der Polen und Sozialdemokraten gebildet werden fönne. Wenn hier wirkli cine parlamentarische Macht- erweiterung hinsichilih des Einnahmebewilligungsxehtes noth- wendig sein sollte, #0 brauche diese doch noch immer nit in den Reichstag, sondern sie fönne auch in die Einzellandtage verlegt werden. Jn dieser Hinsicht betrachte er es als ein dauerndes Verdienst des Finanz-Ministers Hobrecht, daß er dem preußischem Landtage das Mitdispositionsreht über Die Preußen vom Reiche zugehenden Uebershüsse verschafft habe. Es sei viel gefährlicher, dem Reichstage ein \sol{hes Recht zu geben, einer Körperschaft, die auf allgemeinen direkten Wahlen beruhe, der das Gegengewicht eines Oberhauses fehle, nament- lih in einer Zeit, in welcher, wie jeßt, die Parteiverhältnisse so verwirrt seien, 10 der leidige Kirhenkampf allein eine nicht rein politische Partei geschaffen habe. Er verweise Den Abg. von Bennigsen auch auf seine eigene Partei. Sei es denn nicht ein heispielloser Zustand, daß ein Theil der sih nationalliberal nennenden Presse niht nur die Abgg. von Treitshke und Gneist, Völk und von Schauß in den Staub trete, sondern genau ebenso verfahre mit dem Abg. von Ben- nigsen; und daß umgekehrt ein anderer Theil dieser Presse in derselben Weise mit den Abgg. Lasker und von Forckenbeck verfahre? Bei der von seiner Partei angestrebten Besei- tigung der Matrikularbeiträge habe man Biele im Auge gehabt, die vollständig erreicht sien O Ungerechtig- keit, welche in der Erhebung der Matrikularbeiträge nah der Kopfzahl liege, sei beseitigt, wenn die Vertheilung nah dem- selben Maßstabe erfolge. Die Erleichterung der Finanzlage dexr Einzelstaaten, um dadur die Unzufriedenheit der Be- völkerungsflassen über den wachsenden Steuerdruck zu ver- mindern, werde wenigstens in gewissem Maße erreicht. Denn allerdings hänge die Gewährung von Steuererleichterungen namentlich in Preußen von der Vorfrage ab, ob man mit den auf Preußen entfallenden Uebershüssen des Reiches zU- nächst das dortige Defizit deen müsse, oder ob man diejes Ziel nah gesunden Finanzgrundsäßen auf dem Wege der Anleihe erreichen könne. Sei das leßtere aber der Fall, dann werde schon jeßt eine beträchtliche Steuererleihterung in Preu- ßen, troh der neulich vom Abg. Richter erhobenen Zweifel möglich sein. Die Hauptbedenken des Abg. von Bennigsen richteten sich gegen die Stärkung der föderativen Ga-

rantien im Reiche durch den Antrag Frantenstein. Der Abg. von Bennigsen habe aber am 6 Or

d. J. ausdrüdlih erklärt, daß das Bewilligungsreht der Matrikularbeiträge im Reichstage einen wesentlichen Einfluß gestattet habe auf die Einrichtung eines sparsamen Haushalts. Derselbe habe ferner damals als einen Weg für die Finanz- reform außer dem in seinem Antrage vorgeschlagenen den- jenigen bezeichnet, daß man eine Anzahl Steuern und Zölle aussondere, um sie vorweg den Einzelstaaten zu Überwei)en, während die Matrikularbeiträge bestehen blieben. Danach möchte man annehmen, daß der Abg. von Bennigsen dem Abg. von Franckenstiein seinen Antrag suppeditirt habe. Jeden- falls sei dieser Vorschlag in föderativem Sinne viel s{härser als der Antrag Frankenstein. Während man die Matrikular- beiträge faktisch beseitige, habe der Abg. von Benni sen dafür dieselbe platonische Liebe gezeigt, die derselbe immer Ur die Fi- nanzprozekte des Kanzlers hinsichtlich der indirekten Stcuern ge- zeigt habe, gegen die erx aber stets, wenn 1e einzeln an das Haus gebracht seien, die lebhafteste Opposion gemacht habe. Die-