1879 / 164 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Vegetation der Rüben aber zeigte si häufig ungewöhnlich weit zurück, was hauptsächli aus dem Umstande erklärt wird, daß sich die Bearbeitung in Folge der anhaltenden Bodennässe außerordentlich verzögerte Mit Rücksicht auf diesen Umstand konnte im Ganzen der Stand der Rübensaaten derz-it nur als mittelgut bezeichnet werden. Ueber die ausgeselzten Kraut- und Rübenpflanzen lagen nur gute Nachrichten vor. Die Klee- und Wiesenheu-Ernte war zur Zeit des Be- rihts theils im vollen Zuge, theils beendet oder doch der Been- digung nahe. Dieselbe entspricht beinahe durhwegs den gehegten besten Erwartungen in Bezug auf Quantität. Die Qualität hat auf den zahlreihen Wiesen, welche in diesem Jahre überschwemmt wur- den, dur diesen Umstand mehr oder weniger gelitten, während in den übrigen Theilen der Monarchie meistentheils eine sehr befrie- digende und nicht selten vortreffliche Qualität erzielt wurde. Der Auftrieb auf die Alpen verspäkete sich meistentheils um ungefähr zehn Tage. Die Weide auf dst-n Alpen zeigt fich vortrefflich. l

Die jüngste Nummer des „Bulletin des Halles“ veröffentlicht Mittheilungen aus vierzehn französischen Devartements und aus dem Elsaß, die sämmtlich über Regen klazen und die Ernte für ge- fährdet erklären. Die Zufuhren auf den französishen Märkten waren aleich Null, und meldet man aus allen Richtungen eine Preiss\teige- rung des Getreides. s

Die „Odessaer Ztg.“ \creibt im Gegensaß zu anderen russi- {en Blättern: Wir dürfen uns über die Ergebnisse der diesjährigen Ernte in Süd-Rußland freuen; wenn auch manche Striche zu wünscen übrig lassen, so wird dcch im großen Ganzen das Resultat cin besseres sein als 1878, Als Beweis kann unter Anderem der Umstand die-en, daß gegenwärtig in Odessa alle Mähmaschinen zu hohen Preisen ausverkaust sind, daß ein Mäher nebst Nacharbeiterin 4 Rbl. nebst Kost und mehr per Tag erhalten 2. In der Umgegend Odessas sind Roggen und Gerste bereits ganz gemäht, der Winter- weizen zum Theil und versprechen alle ein gutes Erträgniß.

Gewerbe und Handel.

Na Nachrichten aus Belgrad sind neuerdings wieder cinzelne Fälle von Rinderpest in Serbien *), und zwar im Kreise von Üschiza, vorgekommen und in der Zeit vom 19. bis zum 24. Juni d. J. vier Stück Rinder dieser Seuche erlegen. S

In dem Geschäftsbericht der Braunschweigischen Maschinenbauanstalt pro 1878/79 macht die Verwaltung der Gesellschaft folgende. Mittheilungen: Die erzielten Resultate des leßten Geschästéjahres sind als durcaus befriedigende zu bezeichnen, und zwar umsomehr, als für die Industrie und den Verkehr im Allgemeinen noch immer keine besseren Verhältnisse Plaß gegriffen baben, wie in den Vorjahren. Eine Taxe der Gebrauchêwerthe der Maschinen, Kessel, Trans8missionen, Nohrleitungen 2c. ergab gegenüber den Buchwerthen per 30. März d. I. im Betrage von rund 188 000 é. die Summe von rund 2700009 Æ(. Es ist im leßten Betriebsjahre der Umbau von 8 Zuckerfabriken ausgeführt und ein großer Theil der Mas&inen und Apparate behufs Einrichtung der Elution in 5 Fa- briken angefertigt; ferner wurden eine Menge Maschinen und Ge- räthe für Zuckerfab-iken des Jn- und Auslandes geliefert. Jn der Gießerei wurden produzirt: Eisenguß 161496 kg, Metallguß 13 695 kg und außerdem von fremden Gießereien noch 97 700 kg Eisenguß bezogen. An Blecharbeiten wurden 170 000 kg produzirt. Das L:.amtenpersonal bezifferte sich am 31. März 1879 auf 28; die durbscnittliche Arbeiterzahl bestand aus 324 Personen, an welche in Summa cin Lohn von 307 000 4 bezahlt wurde, was im Durch- schnitt 947,50 A und pro Tag, wenn man 300 Arbeitstage rechnet, 3,16 M. ergiebt. Zu Unterstützungs8zwecken, als Kranken- und Sterbe- aeld, Pensionen 2c., sind vorhanden: 90000 M. în 43 9/0 Eisenbahn- Prioritäts-Obligationen zum Courswerthe von 91013 M und 90753 M in baar, zusammen 111766 e; dagegen _wur- den aus der besonders geführten Unterstüßungskasse 16 478 M. Krantkengelder 2. im abgelaufenen Geschäftsjahr gezahlt. Der Bruttogewinn beziffert sich auf 315981 H gegen 950 132 M im Vorjahre. Nah Abzug von 28783 H gegen 98 291 M für Abschreibungen auf Gebäude, Utensilien 2c. verbleibt mit Einschluß des Uebertrages aus dem Vorjahre ein Neingewinn von 287 108 6 gegen 221 840 in 1877/78. Von dem Reinge- winn erhalten die Aktionäre 180000 M gleich 15 ‘/9 Dividende wie im Vorjahre, die Direktion und Beamten ‘an kontrafktlicher Tantième 92 312 M gegen 13 642 M, der Aufsichtsrath Tantième 9774 M gegen 6873 Æ Ferner werden wie im Vorjahre 9020 (4 an die Be- amten als Gratifikation vertheilt, 50000 A dem Delcredereconto überwiesen und 16 022 M gegen 9322 # auf neue Rehnung vorge- tragen. fs Nach der Betriebsübersiht der Harkortschen Berg- werke und Chemischen Fabriken zu Schwelm für das Ge- schäftsjahr 1878/79 betrug der Versandt von Schwefelkies 560 400Ctr. geacn 551 984 Ctr. in 1878, der Versandt von Eisenstein 1 169 000 Ctr. gegen 1 165 164 Ctr. in 1878, der Fakturawerth der versandten Produkte 798 800 4. gegen 787 700 M in 1878 und die Betriebs- avszabe 255 800 M. gegen 289187 M in 1878. Es bezifferten sich Ende Iuni die Außenstände der Gesellshaft auf 415 077 Æ, Cassa auf 19 797 A und Wechsel auf 14 520 #, zusammen die liquiden Mittel der Gesellschaft auf 449394 Ende Juni 1878 betrugen die Außenstände der Gesellschaft 367263 46 Die Vorräthe an Sw * efelkies und Eisenstein betrugen gleichzeitig 59 009 (A Die am P N bezahlte Abschlagsdividende von 3°/6 is bis auf 20 000 M erhoben.

London, 14. Juli. (Allg. Corr.) Der langwierige Strike der Kohlengrubenacbeiter in Montmouthshire und Südwales ift zu Ende. Die Arbeiter faßten am Freitag in ver- schiedenen Meetings den einstimmigen Beschluß, die Arbeit heute bei einer Lohnherabsezung von 10% wieder aufzunehmen. E

Washington, 15. Juli. (W. T. B.) Der Schahßsekretär Sherman macht bekannt, daß die Einlösung des Restes der 190/,4,er Bonds im Laufe dieses Monats erfolgen werde.

New-York, 14. Juli. (W.T. B.) Weizenverschiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah England 206 000, do, nach dem Kontinent 59 009, do. von Kalifornien und Oregon na England 15 000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 12187 000 Bushel, do. do. an Mais 11 562 009 Bushel.

Verkehrs: WUnstalten.

New-York, 15. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer „Erin“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

f 4) Siehe Nr. 143 des „Reichs-Anzeigers“.

Berlin, den 16, Juli 1879,

Die Verhandlung vor dem Ober-Seeamt am 12. Juli hatte folgenden Fall zum Gegenstande :

„Der Schooner „Fohanna* von Barth, geführt von dem Schif- fer Gottschalk, ging am 283. Januar 1878 von Roschearty ab, um nach Königsberg zu segeln. Am Vormittage des 7. Februar gelangte Skagen - Feuerthurm in Sicht. Es war dicke Luft, hohe See und sehr stürmishes Wetter, so daß man Bedenken trug, in das Kattegat weiter einzulaufen, und vielmehr beschloß, in der Skager Bucht klares Wetter abzuwarten. Am 8. r 4 Uhr Morgens wurde Besteck aufgemaht und nach Paßgabe des- selben der Standort des Schiffes W. z. N. per Kompaß 10 Meilen ab am Winga-Feuer angenommen. Der Kurs wurde sodann SSW. auf Trind.len-Feuer genommen. Um 5# Uhr stieß das Schiff auf den Grund, Schiffer und Mannschaft bestiegen das Boot, um für alle Fälle ihr Leben zu sichern und ein etwaiges Flott- werden des Schiffes abzuwarten. Da? Boot wurde aber abgetrieben und landete in Laesoe. Durch die von dort aus betriebenen An- stalten gelang es, die „Johanna“ wieder flott zu machen.

Das Seeamt in Straliund hat diesen Seeunfall untersucht und seinen Spruch dahin abaegeben, „daß die Strandung dadur ver- anlaßt sei, daß der Scwbiffer nah seinem Besteck eines der Feuer von Winaa zu peilen geglaubt habe, während er in Wirklichkeit Trin- delenfeuer gesehen habe; daß der Irrthum bei größerer Umsicht zu vermeiden gewesen wäre, wenn der Kapitän seiner Peilung nicht vertraut hätte, bevor er fich mit Sicherheit von der Beschaffenheit des Feuers überzeugt hatte und überzeugen konnte, und wenn sorg- fältiger und häufiger gelothet worden wäre; daß aber sein Verschul- den in diesem einen vorliegenden Falle nicht für so {wer zu erach- ten, um ihm die Befugniß zum Gewerbebetriebe zu entziehen.

Fn seiner Beschwerde gegen diesen Spruch hat der Reichskom- m!ffar ausgeführt, es sei unbegreiflih, wie der Schiffer die Feuer von Winga aus einem festen und einem Blinkfeuer bestehend mit dem ein festes weißes Licht zeigenden Feuerschiff von Trindelen habe verwechseln können; es sei ferner fehlerhaft gewesen, am Morgen des 8. Februar den Kurs SSW. auf jenes Feuersciff zu nehmen, da derselbe das Schiff direkt auf Trindelenriff gebracht hätte; der Sciffer habe keine Veranlassung gehabt, unmittelbar nah der Strandung das Schiff zu verlassen und er habe es endlih an den erforderlichen Lothungen fehlen laffen. Der Sciffer Gottschalk hat die Aus- führungen des Reichskommissars3 bestritten, als sei nit festgestellt, daß er die Feuer von Winga und Trindclen verwechselt habe; eine derartige Verwechselung wäre übrigens schr erklärlich, da das Blink- feuer von Winga in größerer Entfernung niht zu sehen und das dann allein sichtbare feste Feuer daselbs niht von dem Trindelen- Feuer zu unterscheiden sei. Der einge\schlageue SSW. Kurs sei nah Lage der Verhältnisse richtig gewesen und das Schiff sei nit zu früh verlassen worden, denn {on bevor dies gesehen, seien 22 Zoll Wasser im Raum gepeilt worden, und 2 A babe man es versäumt, de nöthigen Lothungen vorzu- nehmen.

Das Ober-Seeamt entscbied rach stattaehabter mündlicher Ver- handlung, in welcher der nicht erschienene Schiffer Gottschalk dur einen rechtskundigen Beistand vertreten wurde, daß der Spruch des Seecamts zu Stralsund zu bestätigen. In Bezug auf die Kurse, die Lothungen und das Verlassen des Schiffes sei, so führte der Vorsißende aus, das Verhalten des Schiffers völlig ge- rechtfertint und ein Vorwurf treffe ihn nur insofern, als er die Feuer von Winga und Trindelen verwechselt habe. Der von dem Schiffer zu seiner Entschuldigung angeführte Umstand sci nit unglaubhast; dazu komme, daß die Luft dick gewesen und daß die Beobahtung eines Feuers von einem kleinen Schiffe aus, wie die „Johanna“, überhaupt \chwieriger fei, als von einem gcoßen Schiffe. Unter diesen Umständen liege kein Grund vor, dem Schiffer die Befugniß zur ferneren Au?übung seines Gewerbes zu entziehen.

Am Freitag, den 11. dieses Monats; verhandelte das Db er- Seeamt zum zweiten Male über den Seeunfall der Bark „Kon s u!l Platen“ aus Stralsund.

Nachdem in der ersten Verhandlung vom 24. April dicses Jahres, über welche der „Deutsche Reichs-Anzeiger“ vom 28. desselben Monats nähere Angaben enthält, beschlossen worden war, weitere Er- mittelungen zur Klarlegung des Sachverhaltes anzustellen, gelangte der Fall nunmehr zu endgültiger Entscheidung. Bei der Verhandlung, welche unter dem Vorsiß des Geheimen Ober-Regierungs-Rathes von Möller stattfand, war der Kapitän Schütze erschienen; der Steuermann Lanken, welcher sich auf einer Neise nah Ostindien befinden soll, jedoh nit. j

Die Entscheidung erging dahin, daß der Spruch des Königlich preußischen Seeamtes zu Stralsund vom 8. Januar d. F, zu bestä- tig-n und deshalb weder dem Kapitän Schütze noch dem Steuer- mann Lanken die Befugniß zur Ausübung ihres Gewerbes zu ent- ziehen ist. Das Schiff wurde etwa 400 Seemeilen von der irischen Küste mit gekapptem Fockmast und mit 43 Fuß Wasser im Raum, in einem Zustande verlassen, welcher es der dur anhaltende {were Stürme und durch fortwährendes Pumpen vollständig ershöpften Mannschaft unmöglich machte, mit ihrem Schiffe cinen Hafen zu erreichen. Daß es später der Besaßung eines anderen Schiffes ge- lang, den „Konsul Platen“ in einen Hafen zu bringen, ist besonderen Glüfsfällen und der mit Hülfe eines zufällig ange- troffenen Lootsenkutters herbeigeholten Dampferassistenz zu

| verdanken. Der dem Kavitän Schüße unter Anderem

gemachten Vorwurf, daß er unmittelbar vor dem Verlassen des Schiffes das große Luck geöffnet und die Speigaten anzuhauen ver- sucht habe, um das Sinken seines Schiffes zu beschleunigen, hat das Ober-Seeamt als solchen nicht anerkannt, weil der von dem Kapitän Schüße geltend gemachte Grund, daß er dur möglicst \chnelles und vollständiges Sinken des „Konsul Platen“ andere Schiffe vor Kolli- sionen mit demselben hab: bewahren wollen, als tristig anerkannt weren muß, so lange Beweise gegentheiliger Absichten nicht erbracht werden.

Anläßlich der in mehreren hiesigen Z:itungen an das Central- comité der Berliner Gewerbe-Ausstellung gerichteten Mahnung, die Veröffentlihung der für vckrzügliche Leistungen ertheilten Preise zu beschleunigen, geht uns von dem CGentral- comité folgende Zuschrift zu: „Es handelt sich in erster Reihe um Staatspreise, in zweiter um Diplome, welche das Centralcomité aus- stellt. Die Zahl der Staatspreise is klein gegenüber der Menge vortrefflicher Leistungen. Es sei speziell erwähnt, daß die Gruppen- voritände in 40 Fällen die Verleihung des ersten Preises, der goldenen Staatsmedaille, für angemessen eractet haben, während der Handels- Minister uur ungefähr acht genau ist die Zahl nicht angegeben goldene Medaillen in Aussicht gestellt hat. Unter diesen Umständen ist für die Preisrichter die Erledigung ihrer Avfgabe sehr s{chwierig; noch haben fie ihr Verdikt nicht abgegeben. Dasselbe wirb demnächst als Antrag dem Handels-Minister zugeh n. Dieser trifft, nachdem er auch selbst geprüft hat, die Entscheidung. : E

Das ausgesprochene Verlangen nah s{leuniger Publikation der Preise, welches nah dem Gesagten thatsächlich verfrüht ist, übt sich auf die Erwägung, daß es dem Prämiirten angenehm sein muß , die erhaltene Auszeihnung baldigst den Besucern der Ausftellung vor Augen zu führen. Dieser Gesichtspunkt kann nicht allein maßgebend sein. In der Ausstellung wirkt das gute Grzeugniß unmittelbar, hier bedarf es feines Attestes; nach gesc{lo}j¡ener Ausstellung mag der Geschäftsmann das, was er auf derselben geleistet hat, in Erin- nerung bringen und fonstatiren durch den Hinweis auf die erlangte Auszeichnung. Im Uebrigen steht dem Vergnügen, welches der Be- fißer der Prämie empfindet, das Mißvergnügen seines nicht bedah- ten, gleichfalls recht tüchtigen Kollegen gegenüber, eine Thatsache, welcher man die Spiße nehinen kann dadur, daß die Publikation der Preise erst kurz vor dem Schlusse der Ausstellung erfolgt. Die Bedenken, welche der Prämiirung überhaupt cntgegenstehen, find vom Centralcomité nicht übersehen ; sie fanden um so kräftigere Vertretung, als furz vor unserer Verhandlung über die Prämienfrage im vorigen Fahre recht unerfreuliche Auftritte in Hannover anläßlich der Publi- kation der Preise vorgekommen waren. Die Fürsprecer der Prâ- mien erkannten an, daß dieselben ein nothwendiges Uebcl; für noth: wendig hielten sie cs, weil die große Mehrzahl der Aussteller darauf dringe, und weil es sich Angesichts ihrer opferwilligen Betheiligung in so ungünstiger Zeit nicht empfehle, die allgemeine Praxis in die- sem Falle zu durchbrechen und die Prämienverleihung auszuschließen. Diese Anschauung ist durbgedrungen. Abgesehen davon, daß, wie gesagt, Mahnung an die Publikation der Preise zur Zeit gegenstands- los ist, hat das Centralcomité im Einklange mit dem erlangen vieler Gruppenvorstände beschlossen, nicht früher als im September die Preise zu veröffentlichen, weil während der Ausfte|lung die Er- zeugnisse für sich selbst sprehen, uad weil die hoffentlich nicht ein- tretende (ventualität, daß die jeßt herrschende erfreuliche Einigkeit der Aussteller in gegenseitiger Achtung eine Störung durch die Prämiea erleide, auf alle Fälle nah Möglichkeit hinausgeschoben werden muß.“

Die durch Vermittelung der Kriegervereine gesammelten Beiträge zur Errichtung des Nationaltenkmals auf dem Niederwald haben bis zum 12. d. M. 43926 4 15 H betragen.

Die Ausstellung der Shülerarbeiten des Deutschen S erve - Museums wird noch bis zum 21. d. M. geöffnet eiben.

Veber neu entdeckte Malereien in der Muttergottes- kfapelle bei St. Peter in Wyl (St, Gallen) berichtet Hr. Prof. Rabe der „Allg. Schw. Ztg.“ unter Anderm:

Noch merkwürdiger und auch besser erhalten als die Bilder im Chor sind die Malereien in der westlih anstoßenden „Todtenkapele“. Bis jetzt sind die östlihe Shmalwand und ein Theil der nördlichen

: Langseite abgedeckt. Dort, an der Ostseite über der Chorthüre be- ; ginnend, nimmt eine figurenreihe Darstellung des jüngsten Gerichts ! fast die ganze Breite der Mauec ein- Hoch in der Mitte erscheint

in ciner \ternenförmigen Glorie der Heiland. Sein Thron ift ein Regenbozen, die Füße ruhen auf der Weltkugel. Ein purpurner Mantel läßt den Oberkörper unverhüll. Kopf und Arme sind zerstört, weil hier die nachmals an Stelle einer flach n Holz- diele eingcfüate Gipsdecke beginnt. Zur Rechten Christi fkniet für- bittend die Madonna. Lange gelbe Haare fluthen über den Nacken herab. Ein weißer Mantel umhüllt in {höônem Wurfe die Ge- stalt und läßt nur die knapp anliegenden gelben Aermel frei. Gegenüber, wo jeßt noch Tünche haftet, wird man Johannes den Täufer finden. Eine gelbe von weißea Wolken besäumte Glorie umgiebt diese himmlishen Gestalten. Dann folgen tiefer die markigen, lebensvollen Figuren der Apostel mit ihren Attributen. Fn zwei sih zugewendeten Chören sind sie in doppelter Reihe über- cinander geordnet, wobei die vorderen ganz, die hinteren Gestalten als Halbfiguren zum Vorschein kommen. In der Mitte zwischen diesen Chören sieht man zwei s{webende Engel, die Boten des Ge- richtes, das sie mit ihren gekreuzten Posaunen verkünden. Weiße Wolken trennen die Apostel von dem grünen Erdenplane, wo in der Mitte von vorne bis in die Ferne die Todten aus den Gräbern steigen. Vorne hat sich die Scheidung vollzogen. In wildem Tumult? werden die Verdammten von Teufeln umfangen, gequält und von hianen gerafft. Diese Hälfte, zur Rehten vom Beschauer, ist \{chlimm mitgenommen, sehr gut dagegen die Schaar der Berufe- nen erhalten. Es ift eine anmuthige, lebendig geshilderte Scene. Ein Kaiser, in dem man die Züge Maximilians I. zu erkennen glaubt, befindet sich unter den Seligen. Vor ihm steht ein Mann, mit der Schaube bekleidet, barhäuptig und in devroter Haltung. Die Rechte ans Herz gelegt, scheint er sich ang:legentlih mit einem weißbärtigen Alten zu besprehen. Man möchte in diesem Leh- teren, wenn er einen Nimbus trüge, den h. Petrus vermuthen. Auch eine Nonne sieht man unter den Berufenen und weiter Frauen und Männer, unter diesen einen Ritter, eine prächtige, jugendliche Ge- stalt, mit dem Harnish bewehrt und das Haupt mit einem Feder- barett bedeckt. Der leyte der Schaar, ein bärtiger ann, schaut angstvoll nah seinem teuflishen Verfolger zurück; aber ein Engel, der den Zug geleitet, wendet sich ebenfalls um und weist den Satan mit der Geberde des Segens hinweg. Es muß ein Meifter von großem Talent gewesen sein, der diese Scene, um 1530 etwa, gemalt h-t. Die naften Theile weiß, braunrothe Contouren, gelb für die Haare und einzelne Gewandstücke, dazu ein trüb:8, dunkles Roth und Grün, ein grünlihes Graublau: das iit die Palette, die dem Maler zur Verfügung stand; aber daneben staunt man über die wahrhaft geniale Bravour, mit welcher der Meister nur so flüchtig diese Gestalten gezeichnet hat, wie über die Schönheit und die markige Kraft der einzelnen Erscheinungen. Eine aus dem Bilde herausblickende Frau ist von vollendeter Anmuth; in dem Kopfe des mit Petrus redenden Mannes glaubt man Holbeinishen Einfluß zu erkennen, und der juzendliche Ritter, der so angstooll mit gerunzelter Stirn dem erlösenden Ziel entgaegenshaut, ist ein wahrer Pracht- typus von fraftstroßender, stilvoller Renaissance-Ersheinung. Ebenso großartig, einfa breit, musterhaft im Charakter der Zeit entworfen find die nur mit wenigen Tönen in der Lokalfarbe schattirten Ge- wänder. Den Churer Todesbildern steht die Sorgfalt der Aus- führung nach, den Wandgemälden in Stein if dieses jüngste Geriht an geistreiher Kraft und Frishe des Vortrages weit überlegen. Was muß das für eine Zeit gewesen fein, da der einfache Schilder Dergleichen zu malen im Stande war! Bis jeßt ist nur ein geringer Theil eines BVilderfrieses am östlichen Ende der Nordwand bloßgelegt cine wichtige Entdeckung jedo, denn es ergiebt sih, daß der ganze Fries einen Todtentanz ent- hält, von Versen begleitet, die unten in Minuskeln beigeschrieben find. Die Reihe beginnt an der Ostwand mit der alten Frau, die der Tod, der in der Linken eine Schaufel hält, am Arme faßt. Dana folgen als Opfer ein nacktes Kind, ein Bauer, ein Bürger oder Edelmann, zuleßt ein Krückenmann. Auf grünem Plane heben sich diese s{hwarz gezeichneten und mit wenigen glatten Tönen be- malten Bilder von dem weißen Grunde ab. Der Tod, ein gelber eingeshrumpfter Kadaver, eilt jeweilig tanzend mit seinen Opfern von dannen und bläst da¡u auf einem seltsam ges{wungenen Horn.

Fast noch merkwürdiger ist aber eine eigenthümliche Todesallegorie, die unter den fünf bis jeßt bloßgelegten Gruppen zum Vorschein kam. Ein solches Bild, roth umrahmt, zeigt oben hinter einer Mauer eine Schaar von Geharnischten und Landsknechten. In der Mitte ist die Fallbrücke heruntergelassen; ein Theil der Besaßung scheint einen Ausfall wagen zu wollen, während andere mit Hellebarde und Streithammer ihr Refugium vertheidigen gegen die Todtengerippe halbverweste Kadaver, die mit hohgeshwungenen Dreschflegeln gegen die Mauer anstürmen, hinaufflettern und immer neuen Succurs bekommen von anderen Todesgestalten, welche diefseits des Zwingers ihren Gräbern entsteigen. Rechts zur Seite ist der Einblick in ein hohes Gelaß geöffnet, mit einem Bußtenfenster in der Tiefe. Ganz vorne, wo ein einziges nacktes Figürchen (kein Gerippe) aus dem (Grabe steigt, fniet anketend, von der Schlachtscene abgewendet, die große Gestalt einer Frau oder eines geistlihen Herrn.

Vom 286. bis 23. Juli findet in Berlin der VIL[. deutsche Turntag statt. Das Programm steht bis jeyt in Folgendem fest : Sonnabend, 26. Juli: geshäftlihe Verhandlungen des Ausschusses der deutshen Turnerschaft in den Arminhallen (Kommandanten- straße 20), Festkommers in den Reichshallen und Begrüßung der Gäste. Sonntag, 27. Juli: geschäftlihe Verhandlungen des deut- schen Turntages im Architektenhause; Schauturnen von 400 Turnern sämmtlicher Vereine Berlins (Ansprache des städtischen Ober-Turn- warts Hrn. Dr. E. Angerstein); Freiübungen, Riegenturnen in 40 Riegen, Musterturnen in 8 Riegen, Kürturnen, Reigen: „Die Wacht am Nhein“. Montag, 28. Juli: Fortseßung des Turntages im Bürger- saal des Rathhauses; Besichtigung von Turnhallen und turnerischen Einrichtungen; Festmahl im Zoologischen Garten.

München, 11. Juli. (Leipz. Ztg) Die seit langer Zeit regnerische fühle Witterung war heute hier so empfindlich, daß mehrere Läden geheizt werden mußten. In Landshut wurden am leßten Sonntag junge Schwalben erfroren gefunden. Aus allen Gebirgsgegenden treffen Meldungen über Sch neefälle im Hochgebirge ein. '

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druckt: W Elsner.

Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Skaals-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 16. Juli

: 6

29 769| 42 3311 7 4

5

6

3122| 5 282) 6641 789| 555 | 60 714| 29 817 |17 1565| 4034| 7292956| 507 | 60 807

2 12 27

50 025 |28

471 | 18 183 |30 | 18 409 131

2158S] 6 2114| 51 9] 288 | G7 [29 | 84] 18316202, 12230] 2775, 5023| 5171291| 326 |*)41059, 33 660]

s 0 a 2 . ° , . « e 1 n 2 ) ca. 229%/ Verunçlückungen weniger als in demselben Monate des Vorjahres. 22 Verwaltungen mit in Sa. 3411 km Geleislänge haben keine Verunglückungen gegen 19 Verwaltungen mit in Sa. 2029 km Geleislänge in demselben Monate des Vorjahres.

c

39 464 24 84 837 [25 26 176 129

|

3289| 3244011 776 | 84 239

16 428

22 974| 14 7501 4 24314| 471151 5 24 605

37344/ 8939113 48 224| 47 604 11 61 565/243 086 [19 72 808! 25 393 123

filometer (Geometr.

Mittel) von Col.

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226 | 30 219/ 10 427] 9 0)

178 | 22 072| 32 9931 3 1581 383| 13 115| 2084| 5708| 4179 866| 234 | 31274| 72072 10

28 141 162 199 194 173 501

c

je Eine Verunglückung auf

386 258

1914025 5 916 229| 430 | 50438| 46 782 |1

6 266 6009| 647 | 63 675! 34 586 [21 7 646 942| 624 | 69 077| 683 180 122

2734| 7621| 10 580 801 12 762054| 728 | 96 388| 46 988 |26

Von der Gesammtzahl der Ver-

„| unglückungen Col. 41 u. 42 kommt 2 868 937| 346 | 31 506 8 096 156| 763 | 78 596

3 258 100 2970 514 5 469 000 6442072| 361 7 880 070| 481 1930 4632| 6351-199 636/63 596

774| 1097| 3120 812

246 888| 3 431

738 500| 6435] 1042| 2877| 2736 896

| 8374| 9144710

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9 und|amten Col. 16 773} 1 894

2845| 3 8303| 5002 634| 198 | 31473) 19 381 |11 1 201 129| 13 796] 3 975| 12 742

2154| 2992| 4252185| 212 | 30024| 48092] 8

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34135 [36] 37 | 38139 | 40141 |42 1

: n2g40}/224 U9gUnID F¿ givéaauuz 4300 42198328

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Bahn be- \chäâftigte Arbeiter

Betriebs-Ereignissen waren : Vei der

Bahn-

S E L R, Beamte :

Entgleisungen, Zusammenstößen oder sonstigen

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Tödtungen und Verleßungen, welche nicht eine Folge von

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Zug- digung | verspätungen. | sende

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und sonstigen Betriebs-Ereignifse :

18 Folgen der Entgleisungen, Zusammenstöße

Tödtung oder Verletzung von Personen :

verstorben :

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halb 24 Stunden

getödtet oder inner-

15 [16/17]

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Unfälle bei fahrenden Zügen und

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Zusammen-

beim Rangiren mit Betriebsstörung.

3 [4 5.017 Entgleisungen :

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25]Hessische Ludwigsbahn

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E

Nachweisung der auf deutschen Eisenbahnen (exkl. Bayerns) im Monat Mai 1879 vorgekommenen Unfälle, aufgestellt im Reichs-Eisenbahn-Amt. der

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1879. Anzeigen.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen

Steckbrief. Der Eisenbahn - Sekretär Carl Friedrih Nebec is durch rehtskräftiges Erkennt- niß vom 27. November 1878 wegen Unterschlagung zu sechs Mor.aten Gefängniß verurtheilt worden in den Akten Litt. R. No. 307 ¡de 1878 Y. Die Straf- vollstreckung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den Eisenbahn-Sekretär Carl Friedri Reber im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fic vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst oder aber an die nächste Gerichtsbehörde abzuliefern, welche ersucht wird, die erkannte sech8- monatliche Gefängnißstrafe an dem Reber zu voll- streckden und uns von dem Geschehenen in Kenntniß zu seyen. Berlin, den 23. Juni 1879. König- lihes Stadtgericht, Untersuchungs - Abtheilungs, Deputation V. für Vergehen und Verbrechen. Be- schreibung: Alter: geb. am 22. Mai 1845, Ge- burtsort: Dresden, Größe: 162—164 Centimetz-r, Haare: blond, Augen: blaugrau, Augenbrauen: blond, Nase: gewöhnlich, Kinn: rund, Gesichts- bildung: rund, Mund: gewöhnlich, Gesichtsfarbe: gesund, Zähne: defekt, Gestalt: unterseßzt, Sprache * deutsh. Besondere Kennzeichen: O-Beine.

_Es soll den 7. August cr., Vorm. 10 Uhr, im Henkel’schen Kruge hierselbst, nachstehendes Holz: 1. Vegang Theerofen, Jag. 21, 34: 35 Rm. Eichen Scheit, 17 Rm. Eichen Knüppel, 432 Nm. Kiefern Scheit, 51 Rm. Knüppel. 2. Begang Dammeudorf, Jag. 95: pp. 400 Nm. Kiefern Reiserholz 11. und IlI. in Stangen im Wege der Lizitation öffentlich an den Meisibietenden gegen gleih baare Bezahlung verkauft werden. Dammen- dorf, den 12. Juli 1879, Der Oberförster.

Verloofung, Amortisation, Sinszahlung u. #st w. vou öffentlichen VBayieren.

[6264]

Breslau-Odervorstädtisher Deichverband.

Bei der diesjährigen (fünfzehnten) Ausloosung unserer Obligationen sind die Nummern

40, 102 1007 L 04 117 213, 226 232

344 à 100 Thlr.

Und 2, 3) 14 08/118, 148, 190, 18 a 00 Dle. gezogen worden, welche zu Ende 1879 eingelöst und demnächst vernichtet werden sollen.

Breslau, den 14. Jali 1879.

Der Deichhauptmann. Rokel.

Ausloosung von Schuldverschreibungen der Paderborner Tilgungsïtasse. In dem am heuti- gen Tage zur Ausloosung von Schuldverschreibungen der mit der hicsigen Rentenbank vereinigten Pader- borner Tilgungskasse für das Halbjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1879 hierselbst abgehaltenen Ter- mine sind folgende Apoints gezogen worden: 1) Litt. A, 1500 A (500 Tule.): Nr. 102 384 498 758 774 787 791 827 850 853 896 939 970 976 1079 1123 1151 1298 1623 2670 3374 3693 5753 5802 6131 6144 6147 6214 6372 6593 6807 7256 8486 8629 8883 8931 9099 9101 9126 9129. 2) Litt, B. @ 1200 M (400 Thlr.): Nr. 414 482 862 1033 1877 1950 2056 2166 2339 2420 2501 2544 3382 3422 3470 3540 3547 3561 3746 4325 4718 4832 5047 5067 6154 6205 6300 6305 6375 6612 7419. 3) Litt C. à 900 M (300 Thtlr.): Nr. 283 304 499 1167 1574 1611 1998 3079 3240 3266 3273 3310 3441 3571 3589 3601 4354 5158 5250 5527 5596 5790 6857 8496 8842 9004 9024 9062. 4) Litt., D. à 600 A (200 F Ur: Nr. 94 484 552 602 684 951 2084 2234 2374 2431 2890 2965 3144 3315 3399 3612 3781 3853 4149 4384 4390 5556 5557 5604 5611 5858 5969 6184 6641 6891 7034 7290 7859 8180 9063. 5) Litt, E, à 300 Æ (100 Thcr.): Nr. 36 124 149 436 437 503 1913 2002 2386 2575 2596 2675 2703 2765 2780 2796 2810 3004 3070 3083 3213 3367 3772 3868 4484 4511 4807 4907 4909 5038 5127 5268 5269 5336 5455 5475 5614 6442 6451 6649 6758 6942 7084 7307 7316 7456 7578 7641 8117 8380 9118 9139. Diese Schuldver- schreibungen werden den Besitzern derselben zum 31. Dezember 18379 hierdurþ gekündigt und erfolgt die Zahlung der Kapitalbeträge je nah der Wahl der Interessenten entweder a, durch die Rentenbank-Kafse hierselb in den Vor- mittags\tunden von 9 bis 12 Uhr sofort gegen Zu- rüdcklieferung der ausgeloosten Schuldverschreibungen im donraftbigen Zustande oder b. durch die König- lie Steuerkasse 1. in Paderborn binnen 10 Tagen nah der an dieselbe im coursfähigen Zustande be- wirkten Uebergabe der Schuldverschreibungen gegen Rückgabe der von der Steuerkafse darüber einstweilen ausgestellten Empfangsbescbeinigung. Ueber den ge- zahlten Geldbetrag ift außerdem von dem Präsen- tanten der Schuldversbreibung nach einem bei den genannten Kassen in Empfang zu nehmenden For- mulare Quittung zu leisten. Mit dem 31. Dezember 1879 hört die weitere Verzinsung der gedachten Schuldverschreibungen auf und müssen daher mit denselben die dazu gehörigen nicht mehr zahlbaren Ziaécoupons Serie XI1, Nr. 4 nebst Talons unent- geldliÞh zurüdgeliefert werden, widrigenfalls für jeden fehlenden Coupon der Betrag desselben vom Kapitale zurückbehalten wird. Zugleich werden die Inhaber der folgenden in früheren Terminen be- reits ausgeloosten, bis jeßt aber noch nit reali- sirten Schuldverschreibungen, und zwar aus den älligfeitsterminen a. 31. Dezember 1869 Litt. F. Nr. 8918; d..30. Juni 1875 Litt, E. Nr. 7159; 0, 31, Dezember 1875 Litt. D, Nr. 4102, d. 30. Juni 1877 Litt, C. Nr. 4200, Litt. E. Nr. 4452 5282; e, 31. Dezember 1877 Litt. A. Nr. 919 3330, Litt, B. Nr. 1423 1757 2337, Litt. C. Nr. 1096 9929 4045, Litt. D. Nr. 3279 8879, Litt, E. Nr. 7887; t. 1. Juli 1878 Litt. A. Nr. 917, Litt, B. Nr. 697, Litt. D. Nr. 2072, Litt, E. Nr. 362; g. 31. Dezember 1878 Litt, A. Nr. 854 987 6078