1879 / 167 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

diese Wahlmännerwahl erfolgt! für die ganze Synodalperiode. Der Kreis-Superintendent hat die Wahlmänner des Kirchen- kreises zum Zwecke der Abgeordnetenwahl zusammenzuberufen und die Wahl selbst zu leiten.

Hamburg, 17. Juli. (Hamb. Corr.) Auf der Tages- ordnung der gestrigen Sizung der Bürgerschaft stand u. A. der achte Bericht des Justizausschusses über die in der Mit- theilung des Senats enthaltenen, von der gemishten Kommis- sion vorgelegten Entwürfe eines Geseßes, betreffend Ausfüh- rung der Konkursordnung, eines Ge}eßes, betreffend Ausdeh- nung des hamburgiscten Stadtrehts in Bezug auf die Ver- mögensrechte der Ehegatten auf das ganze Staatsgebiet, und eines Gesetzes, betreffend Abänderungen der Notariatsordnung von 1815, und die von der Kommission annoch zu der Vor- mundschaftsordnung und dem Gesetze, betreffend die nicht streitige Gerichtsbarkeit beantragten Abänderungen beziehungs- weise Zusäße; ferner der Bericht über die in der 5 29. Sitzung gestellten Anträge zu §. 3 des Ausführungsge'eßes ur Konkursordnung (unter Dispensation von §. 30 der Ge- Fbarteorbnuno) Die Bürgerschaft nahm die Anträge der gemischten Deputation in namentlicher Abstimmung einstim- mig en bloc an.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 17. Juli. Die Ein- berufung der Landtage ist, wie die „Pr.“ berichtet, für Mitte September in Aussicht genommen. Der Kronprinz Erzherzog Rudolf wird an den in der Buschtiehrader Gegend 15: 0 S Herbstmanövern der Prager Garnison Theil nehmen.

18, Juli. (W. T. B.) Die „Polit. Corresp.“ meldet: Aus Konstantinopel: Wie verlautet, soll der Großvezier Kheyreddin Pascha um seine Demission gebeten haben, die Versuche, denselben zum Verbleiben auf seinem Posten zu be- wegen, wären gescheitert, Khereddin Pascha hätte erklärt, er werde nur im Amte bleiben, wenn er ein homogenes Ministe- rium bilden dürfe. Zu seinem Nachfolger sei Kadri Pascha ausersehen, man betrachte den leßteren jedo vielfah nur als denjenigen, der den Großvezierposten für Mahmud Nehdim Pascha offen halten solle. Aus Belgrad: Minister:Prä\i- dent Ristics hat eine Cirkularnote an sämmtlihe Mächte gerichtet, um dieselben zur Aufhebung der Kapitula- tionen zu bestimmen. Für die nächste Session der Skupschtina hat die Regierung Geseßentwürfe wegen Errichtung eines Ministeriums für Handel und Ackerbau, sowie wegen Einrichtung von Handelskammern und Advokatenkammern für jeden einzelnen Landeskreis vorbereitet.

Das in Serajewo erscheinende Amtsblatt meldet unter dem 17.: „Das Strafgeseß für Bosnien und die Herzegowina tritt mit dem 1. September in Kraft. Nur die Verbrechen des Aufstandes, des Aufruhrs, des Mordes, des Raubes, sowie Verbrechen wider die Kriegsmacht des Staates werden dur die Militärgerichte standrehtlich behan- delt. Die Untersuhung und Aburthcilung der Vergehen gegen öffentlihe Ruhe, Ordnurg, wegen Theilnahme an geheimen Gesellshaften und verbotenen Vereinen, wegen Vershweigung von Mitgliedern unerlaubter Gesellschaften bleiben der Ent- scheidung des Militärgerichtes vorbehalten.“ Das ODber- geriht in Serajewo und die Militärgerichte in Trawnik, Banjaluka. und Mostar haben, wie die „Pr.“ meldet, ihre Amtswirksamkeit bereits begonnen.

Schweiz. Bern, 15. Juli. Der Bundesrath hat den Kantonen mittelst Kreis\schreibens zur Kenntniß gebracht, daß die ihnen gestellte fünfjährige Frist für Einführung der Unentgeltlihkeit des öffentlihen Primärunterrichts so eben abgelaufen und die leßtere in Folge dessen von nun an thatsählich in Kraft getreten if.

Belgien. Brüssel, 18. Juli. Beschuldigung verhaftet, von der Polizei mit Beschlag belegte

versucht zu haben. Vanhamme ständig, und habe in Folge dessen in dem Jesuitenktollegium

gefunden. 19. Juli.

/ (W. T. B.) Es bestätigt si, daß der ver- haftete Vanhamme

eingestanden, Plakate

aben. Zugleih bat derselbe Personen aus dem Jejuiten-

cte in der Ursulinerinnenstraße beschuldigt, ihm die | lafate und Geld zugestellt zu haben. Es hat in Folge dessen | Jz, : : A T D t Cer eine zweite gerihtlihe Haussuhung in dem Jesuitenkollegium | Die Wahl der richterlihen Persönlichkeiten, welche bei diesem Un- stattgefunden, bei welcher ein jesuitischer Bibliothekar verhaftet | überall die freie Autübung der Justiz sichert. | den unzulänglihen Personalstan) bei ihren Tribunalen kompletiren,

TwWUrde.

Großbritannien und Jrland. (W. T D) n der heutigen erwiderte auf eine Anfrage des Deputirten Baxter der Unter-Staatssekretär Bourke, daß mit der Pforte ein Schriftwechsel stattgefunden habe und noch stattfinde, um die die asiatischen Provinzen der Türkei betreffenden Arrangements in Gemäßheit der abgeschlossenen Konvention zur Durchführung zu bringen.

Londor, 18. Juli, Unterhaussißung

der Krieg mit den Zulus in dem gegenwärtigen Feld- zuge sein Ende finden werde. Er habe, um die Ausrichtigkeit der von Cetewayo gemachten Friedensanträge zu prüfen, die Boten des Königs wieder zurückgesandt und Cetewayo auffordern lassen, drei seiner vornehmsten Räthe als Unterhändler in das englishe Lager zu senden. König Cetewayo sei nicht im Stande, gegenwärtig mehr als 10 000 Mann Truppen zusammen zu bringen.

Nach weiteren Meldungen aus Capetown, vom | 1. d. M., haben die englischen Truppen den Vormarsch |

bis auf 12 Meilen von Ulundi fortgesezt. Cetewayo soll M 19. Juli. (W. T. B.) na langer Debatte, welche bis heute früh 3!/, Uhr währte, ohne besondere Abstimmung angenommen. Frankrei. Paris, 17. Juli, (Rép. fr.) mandirende General des 5. Armee-Corps (Orleans

gercibt.

: l l i. (W. T. B.) Nach dem | „Stoile belge“ wurde heute ein gewisser Vanhamme, der früher | Fustizwesens am Herzen liegen. der flerikalen Partei als Wahlagent gedient hat, unter der |

| werden, daß das neue, nach dea besten europäischen Mustern auëge- | 14, M ; ; ; ; ; , ;

( | arbeitete und jüngst zuerst im Vilajet von Adrianopel angewentdete | bierbrauereien ; auch die Bierproduktion weist eine geringe Steige- Plafate, enthaltend Drohungen gegen das Leben | Sr. Majestät des Königs, angeschlagen oder anzuschlagen | sei der Anschuldigung ge- | “de S ee S A F 26 ie O 2 | Geri ster Instanz bei F iv ité, y i - in der Ursulinerinnenstraße eine gerihtlihe Haussuchung statt- | Gerichte erster Inftanz beigegebenen Crekutivcomité, promulgirt wor | Recht8gebühren hat einige geringfügige Einwendungen Seitens der ), vai | auéwartigen F anden, ‘ate mit Drohungen | egen das Leben Sr. Majestät des Königs angeschlagen zu |

| tauglich ersbeinenden auëêwählte:

/ S A | Armeniern und Persern zu Rei ä In einer aus dem Kaplande hier eingegangenen amt- | Per) gu Reibungen und Händeln

lichen Depesche spriht der Ober-Befehlshaber der engli- | sen Truppen, General Wolseley, die Ansicht aus, daß |

| vollständige Ruhe.

is auf 1 ilen vor rtge 0 | um mit tenselben wegen die Pofitionen im Norden von Ulundi mit etwa 10 000 Zulus |

L __| erklärten, ein parlamentarisches Ministerium zu bilden, so | . 2 L B.) Das Unterhaus hat die | Bill, betreffend die Armeedisziplin, in dritter Berathung | | Senats hervorgehen, da bei eiter solhen Fusion auf eine |

Der kom- Doutre- | laine hat aus Gesundheitsrückdichten4seine Entlaffung ein- | | eingetroffen.

_ Versailles, 18. Juli, (W. T. B.) Die Kommis- sion des Senats für die Vorlage, betreffend die Freiheit des Unterrichts, hat Jules Simon zu ihrem Vorsitzenden ernannt. Die Kommission des Senats für den Gesezentwurf, betreffend die Rückverlegung der Kam- mern nah Paris, hat sich einstimmig für die von der Kammer beschlossene Abänderung des Gesetzentwurfs ausge- sprochen, welcher den Präsidenten beider Kammern das Recht der direkten Truppenrequsition verleiht.

Italien. Rom, 18. Juli. (W. T. B.) Bei Eröffnung der heutigen Sizung der Deputirtenkammer wurde ein Schreiben des Kammerpräsidenten Farini verlesen, worin derselbe erklärt, daß er in Folge der neuen parlamen- tarishen Situation sein Amt als Präsident niederlege. Nach- dem Zanardelli, Depretis, Micelli und der Minister-Präsident Cairoli Namens der Kammer und Namens der Regierung ihr volles Vertrauen für Farini ausgesprochen hatten, beschlo3 die Kammer einstimmig, die Demission Farini's abzulehnen. Bei der hierauf fortgeseßten Berathung der Mahlsteuer- vorlage stellte der Vinister-Präsident Cairoli den Antrag, den vom Senate abgeänderten Entwurf anzunehmen und f0o- dann die andere Regierungsvorlage zu genehmigen, durch welche die Steuer für feine Getreidesorten um 1/4 herabge- mindert und die Mahlsteuer vom 1. Januar 1884 ab voll: ständig aufgehoben werden würde. Der Finanz-Minister begründete diese Anträge des Näheren. Der Berichterstatter der Kommisssion erklärte, daß die Mehrhe.t der Kommission mit den fraglihen Anträgen einverstanden sei. Jm Fort- gange der Sißung genehmigte die Kammer den Geseßentwurf, betreffend die Aufhebung der Steuer auf die niede- ren Getreidesorten vom 1. August 1879 ab. Sodann wurden die zwei Artikel des vom Ministerium eingebrachten Zusaßentwurfes angenommen, nah welchen die Mahlsteuer vom 1. Juli 1880 um ein Viertel ihres Betrages herabgeseßt und vom 1. Januar 1884 gänzlich aufgehoben wird. Darauf wurde beschlossen, die geheime Abstimmung über den ge- sammten Entwurf auf Wunsh des Minister-Präsidenten so lange zu vertagen, bis die Deputirtenkammer die defi- nitive Abstimmuug über die Gesete, betreffend den Einregistri- rungsstempel und die Alkoholtaxen, sowie betreffend die Münz- fonvention, vornehmen fann.

(Ftalie.) Durch die Neubildung des Kabinets werden die Stellen des Vize - Präsidenten der Kammer und des Präsidenten der Budgetkommission vakant. Die erste hatte Herr Villa, die zweite Herr Cairoli inne.

Griechenland. Athen, 19. Juli. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat den Kandidaten der Regierung, Papamichalopulos, mit 71 gegen 68 Stimmen zum Prä- sidenten gewählt.

Ueber die Konvertirung der griehischen An- leihen bringt die „A. C.“ folgende Mittheilung: „Nachdem der griechishen Regierung die Mittheilung gemacht worden, daß das Comité der Londoner Fondsbörse den leßten Abschnitt der Klausel 18 der Konvention für die Konvertirung der alten griec;ishen Anleihen von 1824 und 1825 beanstande, hat das Syndikat für die Konvertirung dieser Anleihen ein Telegramm von der hellenishen Regierung erhalten, des Jnhalts, daß, nachdem die griechishe Kammer für den 29. Juli einberufen worden, sie deren Erlaubniß dazu nahsucchen würde, auf die strenge Beobachtung dér in Rede stehenden Stipulation nicht bestehen zu dürfen.“ ;

Türkei. Konstantinopel, 17. Juli. Der „Pol. Corr.“ wird von hier geschrieben :

Beträcbtliches türkishes Kriegs8material wird an die griecbisbe Grenze befördert. Auch wird mit der Entlassung der Reserve-Redifs bis zur Lösung der griechischen Grenzregulirungsfrage innegehalten. Unter den geplanten inneren Reformen mußte der türkishen Regierung vor Allem die Reorganisirung des Heute kann denn auch gemeldet |

_ Bulgarien. Sofia, 17. Juli. Das Ministerium ist gebildet. Burmoff, Jnneres, Kultus und zugleih Prä- sident; Nazovics, Finanzen; Grekoff, Justiz; Balabanov,

Auswärtiges ; General Parensoff, Krieg.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 19. Juli, (W. T: B) Ein KalserliGer: Ula, vom 14. d. M, ernennt den General-Adjutanten JIgnatieff zum zeit- weiligen Generalgouverneur der Stadt Nishni- Nowgorod und des gleihnamigen Gouvernements für die Dauer des dort abzuhaltenden Fahrmarktes. Der General erhält hierbei dieselben Rechte, we che durch den Ukas vom 17. April den anderen zeitweiligen Generalgouverneuren ver- liehen worden sind. Die Botschafter Graf Schuwaloff und von Oubril baben einen zweimonatlihen Urlaub und

der Botschaster von Nowikoff einen dreimonatlihen Ur- laub erhalten.

__ Amerika. New-York, 16. Juli. (Allg. Corr.) Jn einem Meeting der Greenback-Partei von Pennsyl- vanien wurden Resolutionen angenommen, welche die Er- seßung der National-Banknoten und Handels-Dollars durch Greenbadcks befürworten und die Einführung eines hohen Schußzolltarifs verlangen.

Memphis, 17. Zuli. (W. T. B.) «Heute is hier abermals ein Todesfall in Folge des gelben Fiebers vor- gekommen. Die Zahl der von hier flühtenden Einwohner

ist im Wachsen. Die Kaufleute verlegen ihre Geschäfte nah anderen Städten.

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

St. Petersburg, Sonnabend, 19. Juli. Die „Agence Russe“ sagt: Wenn die auswärtigen Journale von einer nie- dergeseßten Kommission für politische Reformen sprächen, so sei dies wohl eine Verwechselung mit dem Minister-Comité, welches sich mit den durch die leßten Attentate nothwendig gewordenen Maßregeln zu beschäftigen gehabt habe. Bevor an neue politische Reformen zu denken sei, müsse erst das Terrain gereinigt sein, auf dem dieselben entstehen sollen. Auch die dur verbrecherishe Verbindungen geschaffenen Hin- dernisse würden nicht von den ruhigen Zielen heilsamer Re- formen ablenken, wie s{hon die vorgenommene Erseßung der Kopfiteuer durch andere Steuern zeige. Weder Voreingenom- menheit, noch überlegungslose Ungeduld könnten dabei be- stimmend sein.

Reichstags - Angelegenheiten.

Breslau, 18. Juli. (W. T. B.) Bei der heute hier stattgehabten engeren Reihstags-Abgeordnetenwahl erhielt der Justiz- Rath Leonhardt 6390, Hasenclever 7589 Stimmen. Der Leßtere ist sonach gewählt.

Nr. 29 des „Justiz-Ministerial-Blatts“ hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Order vom 4. Juli 1879 und Allgemeine Ver- fügung des Justiz-Ministers vom 12. Juli 1879, betreffend die ron den Richtern, Staatsanwälten, Gerichts\hreibern und Nehtsanwälten zu tragende Amtstracht. -— Allgemeine Verfügung vom 9. Juli 1879, betreffend die Ausführung des zweiten Abschnitts und der §8. 88, 89 der Hinterlegungs8ordnung.

Statistische Nachrichten.

Nach dem Jahresberiht der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin war in Folge der günstigen Hopfenernte des Jahres 1877 das Jahr 1878 für die Lage der Bierbrauereien ein be- friedigendes, ebenso vermöge der niedrigen Weizenpreise für die Weiß-

E T : if R E P S A, rung gegen das Vorjahr auf. Das Quantum des im Jahre 1878 Justizystem B e eingeführt ist. Der | fabrizirten untergährigen Biers kann auf 947 869 b1 (gegen 1877 cu v BIVLY ind derjenige für das Kriminal- | 377 9/9), die des obergährigen auf 750 867 b1 (— 4,129/

verfahren sind ebenso wie das Geseß über die Urtheilsvollstreung ; Le ( 12/0)

durch die Gerichte selbst, nämlich unter Vermittlung eines jedem Die S N ias L ie /9 E,

fallen 1513130 M auf 756 565 Ctr. Braumalz und 35433 M auf Surrogate. Die Surrogatsteuer er;ab im Jahre 1877 34 089 #, sie hat also im Jahre 1878 um 4% zugenommen und erreichte 2,29 9/9 des gesammten Brausteuerertrages. Seit dem Jahre 1874 mit 83 931 M Surrogatsteuer ist dieselbe von Jahr zu Jahr zurück- gegangen ; ihre Steigerung im Jahre 1878 erklärt sich durch das Entstehen einiger neuen Braun- und Bitterbiecbrauereien, die Zucker, Syrup und dergl. verwenden. Von der Gesfammtproduktion fallen auf untergährige Biere 56%, auf obergährige 44/0, während dieses Verhöltniß fich in den zur Brausteuergemeinschaft gehörigen deutshen Staaten wie 60 : 40 stellt. Auf den Kopf der Bevölkerung würde sich die Bierproduktion auf 168 1 bere{nen, die Brausteuer auf 1,53 A Veber die Eiu- und Ausfuhr von Bier fehlt jeder Nachweis, so daß sich der Bierkonsum für Berlin nicht berechnen läßt. Aus Böhmen und Bayern, aber auch aus den be- | nahbarten Städten Spandau, Potsdam, Werter, Oranienburg u. f. w. wird fehr viel Bier eingeführt, aber auch die Berliner Brauereien fahren tas von ihnen produzirte Bier durch ihre eigenen 1 | Gespanne den Abnehmern bis 4 Meilen im Umkreise vor das Haus. daß cs am | Zu München erreihte die Bierprodufktion im Jahre 1878 zwischen | 1252837 bl oder pro Kopf 649 1. Die höchste Berliner Produktion, im Jahre 1875 1 922 743 b1, überstieg die des Jahres 1878 um

O %%o, E Der Steeipien un E L open der Brau- türkischen Behörden die Orkining nell [wiederhergestellt | Leetgemein sas, Sragten üvisGen 10 und 1878 nue 2, 0/"/o Detragl, wurde. Jn den übrigen- Gigenden des Landes herrscht | 1004 bee Ad E E IIE E, Ie, BOW, H 1 Ruhe. Das bis 1or Kurzem noch nit unter- | Die Zahl der Berliner Brauereien i im Jahre 1878 von 49 worfen gewesene Gebiet von Dersim ist vollflommen pazi- | auf 53 gestiegen, so daß auf jede im Durchschnitt eine Produktion fizirt. Mehrere Stämme des Wlayet von Van, darunter die | von 32051 bl, gegen 34 623 hl im Vorjahre, fiel. In den zur Moticans, welche bisher die Stwererheber der fisfalishen Be- | Steuergemeinschaft gehörigen Staaten ist die Durhschnittsproduktion hörden zurüdgewiesen hatten, hiben fich von freien Stücken

v Zoe zu rah Len 2002 4 nur 1976 h1 „jc, Von L Torf «r z __| den 22 bayerischen Brauereien (darunter 12 Aktie llschaft - E Forderungen d& türkischen Behörden na§h- | „rheitete 1 über 9000, 1 über 40 000, 1 über 30000 Cir. Brau | ae 5 den Weiße, Bit Gtr. Ou erden weniger. Von den Rumänien. Bufkare s, |8. Zuli. (W. T. B.) Der | 2 obergährigen eziß-, Bitter- und Braunbier-) Brauereien (dar-

e L ves D ei A Ut unter 3 Aktie [If c j 0( 3 ü Fürst hatte heute die rer derOpposition zu sich beschieden, | 20000, 1 IEL T0 G06 die E uke 00 Se Braut D Lt I Bade neuen Kabinets In ven oben mitgetheilten Summen der Steuer (1 548 563 A) üdsprache zu nehmen. Da dieslben jedoch sich außer Stande | ift der städtishe Zuschlag von 50 S pro Centner nicht enthalten. 1 1 / i D Mit Hinzurechnung desselben betrug die in Berlin erhobene Brau- dlirfte das neue Kabinet vorauss{tlich aus einer Fusion des | steuer 1926845 s Den Centner Hopfen zu 150 #4 gerehuet und Ministeriums Bratiano mit Mitckliedern des Centrums des | den Centner Malz zu 16 Æ&, betrugen die Ausgaben der Brauereien für Steuer, 10 000 Ctr. Hopfen und 756 565 Ctr. Malz 15 500 000 M Zum Malz, der zu etwa F in Berlin gefertigt wird, | sind (9, ao Gie, G L P n: Der Werth des n : , L iz 5 | prodvuzirten Biers berechnet sich auf 25000000 Æ Von den 15 Whit 19, e Der A Bertreter Englands, | Brauerei-Aktiengesellshaften zahlten pro 1878 6 feine, 1 1, 1 24, ite, ist na längerer Abwesenhät gestern Abend hier wieder | 1 s, 29, 1 10%, Dividende; die Durchschnittsdividende betrug

| 32999 gegen 2,83%/9 im Vorjahre.

den. Der rom Justiz-Minister aufgestellte neue Tarif für die Botschafter hervorgerufen, die eine im Justiz - Ministerium einzusetzende Theilnahme der Botschaftzs - Dragomans

dürften. Die Administration der Gefängnisse iff dem Justiz - Ministerium übertragen worden und ist eben eine Kommission ad hoc mit der ernten Reform derselben beschäftigt.

indeß bald dur Kommission unter

auégeglichen werden

lasse ernannt wurden, ist in dner Weise getroffen worden, welche Die Regierung mußte

indem sie unter den öffentliben Beamten die besonders fähigen und Mit diesem Beamtenstockte können die richterlihen Behörden ganz nobl funftioniren, b:6 die unverweilt zu erôffnende und auf den breiteten Grundlagen kasirte Nichtsschule spezielle Elemente für die GerihfLverwaltung liefern kann.

18, Juli, ., &#. B) Der Negierung aus Erzerum zugegangene Teligramme melden, legten Montag in mehrxen Stadttheilen

fam, daß aber in Folge tehtzeitigen Einschreitens der

Zweidrittelmehrheit der Regierung in der Kammer zu rechnen jein würde.

Der Werth der Waareneinfuhr Lübeds im Jahre 1878 hat sih zwar günstiger gestaltet, als im Vorjahce, denjenigen des Jahres 1876 aber noch nicht wieder erreiht. Er betrug im Ganzen 188 152 022 Ly gegen T 243 A f rid V

in 1876; hiervon entfallen auf die Stn 195 10 O 627 486 M (1877 130 810 742 d, 1876 140 860 639 4), avf die Ei ( AC 2 54 245 019 A) An der leßteren find hauptsäcblih folgende Länder d feiligt in Rußland und Finnland mit 32163 385 M. (1877 39 740 856 M, 1876 34017 685 .), Schweden mit 8 035 863 1877 5 460989 M4, 1876 8 412 805 M), Preußen mit 2 631 363 M. (1877 2 997 644 A, 1876 3 174 676 M), Dänemark mit 2 182 754A (1877 2674197 M, 1876 3537379 A), Frankreih mit 1188542 M (1877 657881 M, 1876 1617259 M), Nord- amerifa mit 787 979 M. (1877 1160131 4, 1876 1 285 236 M). Dagegen ist der Import” aus anderen Ländern nur unerheblich ge- wesen, un» ist namentlich derjenige aus Großbritannien, welcher im ahre 1876 noch 1812737 M. betrug, in 1877 auf 558 143 und ín 1878 auf 300323 M zurückgegangen. Was den Schiffs3- verkehr Lübeccks betrifft, so find im Jahre 1878 angekommen: 9946 Se-schifffe mit einem Gehalt von 861 455 cbm (1877 2296 von 859 497 cbm), darunter 1213 Segelschiffe von 282 454 cbm (1877 1308 von 313 244 cbm) und 1033 Dampfschiffe von 579 001 cbm (1877 988 von 546 253 ocbw), Der Zahl der Scife nach zeigt fich in 1878 sonach* ein kleiner Rüdgang (¡des Ver- fehrs; dagegen ift der Gehalt der Schiffe etwas größer, als im Vorjahre gewesen. Die Dampfschisffahrt hat wieder zu- genommen, während die Zahl und der Gehalt der Segelschiffe ge- sunken ist. Die Herkunft der in 1878 angekommenen Seeschiffe ver- theilt sich hauptsächlih auf folgende Länder : Rukland und Finnland 572 Schiffe von 363 812 chm, Dänemark 467 Sch. von 192 823 cbm, Schweden 355 Sch. «von 190491 cbm, Preußen 648 Sch. von 53 073 cbm, Großbritannien 47 Sch. von 29311 cbm, Mecklenburg 119 S. von 13 935 cbm, Nordamerika 10 Sch. von 10213 ebw. Abgegangen sind im Jahre 1878 von Lübeck 2228 Sch. von 853 978 cbm (1877 2327 von 876 396 cbm) und zwax 1194 Segel- \cife von 273 835 cbm. (1877 1340 von 328 864 ebm) und 1034 Dampfschiffe von 580143 cbm (1877 987 von 547 532 cbm). Von denselben waren u. a. bestimmt nach Rußland und Finnland 573 Scwiffe von 368 273 ebm, Schweden 352 Sch. von 199 020 cbw, Dänemark 492 S. von 196 509 cbm, Preußen 679 Sch. von 71 009 cbw, Medcklenburg 120 Sh. von 13 867 cbm, Norwegen 7 S. von 3524 cbm. i

Die Rhederei Lübects zählte Ende 1878 47 Schiffe von 97456 cbm (1877 50 von 29 541 cbm)}, und zwar 15 Segelschiffe von 8314 cbm (1877 18 von 10 399 cbm) und 32 Dampfschiffe von 19 142 cbm (wie im Vorjahre). Auf den lübeckischen Werften waren im Bau: ein Scbiff von 2606 ebm, eine Bark von 1530 cbm und cin dreimastiger Schooner von 1048 ebm, Durchschnittlih wurden 83 Personen auf den Werften beschäftigt.

Land- und Forstwirthschaft.

Zufolge aus Warschau hierher gelangten Nachrichten is in dem See Zusno, Kreis und Gouvernement Suwalki, der Karbunkel (sibirishe Fischpest) auêgebrochen. Amtlicherfeits sind ent- sprechende polizeilich-medizinische Maßregeln gegen die Seuche ergriffen worden. :

Die bis zum 16. cr. reichenden amtlihen Saatenstandsberichte stellen den Saatenstand und die Resultate der Ernte in Ungarn folgendermaßen dar: Weizenernte durhs{chnittlich besser als mittelmäßig. Roggen giebt, mit Ausnahme von einigen Stellen, wo, wie im Wieselburger Komitat und in Siebenbürgen, die Ernte vorzüglich ist, zumeist eine \{chwache Ernte. Die Frühjahrsfaaten stellen in Folge der neuestens eingetretenen günstigen Witterung eine sibere Ernte in Aussiht. Von Hafer ist eine gute Fechsung zu erwarten. :

London, 15. Juli. (E. C.) Die Berichte über die Ernte» aussichten in den verschiedenen Landeêtheilen lauten fast* durh- gehends sehr entmuthigend, besonders die aus den mittleren und öôst- lihen Grafschaften, An den meisten Stellen haben die Aehren der Körnerfrüchte sich kaum zu bilden begonnen, und das Gras auf den Wiesen steht ungeschnitten da. Wo aber ein paar fonnige Stunden zum Schnitt verlockt haben, liegt das Hru verfaulend auf dem Boden, denn bei dem nahezu unaufhörlihen Regengühjen war an etn Ein- fahren nit zu denken. Am besten stehen noch die Kartoffeln.

18. Sul (Qual Corr) Dem landwirthschaft- lihen statistiswhen Bericht über Frland für das Jahr 1878 zufolge waren dort im vergangenen Fahre 61 896 Acres weniger be- tellt als im vorhergehenden Jahre, doch war der Ertrag meist ein besserer, als vorausgesehen wurde. Beinahe die Hälfte des zu Aer- zwecken verwendeten Bodens wird zu Wiesen benutzt. Die fleinen Pachthöfe fahren fort an Zahl abzunehmen. So verminderten sich die unter 30 Acres im Jahre 1878 um 3120, während die über 30 Acres um 556 zunahmen. Die Gesammtzahl der Pächter und fleinen Grundbesißer betrug im vorigen Jahre 531 442 (gegen 541 838 im Jahre 1872). Die Zahl des gehaltenen Viehs belief ih auf 3985120 und hatte gegen das vorhergehende Jahr um 12 478 abgenommen.

Gewerbe und Handel.

Die Nr. 180 der „St. Petersburger Deutschen Zeitung“ vorl 11, Juli enthält den Wortlaut des Seitens der russischen Ne gierun g erlassencn Verbots der Einfuhr von alten Klet- dern, Wäsche, Hadern und Lumpen über die europäische Grenze*).

Die Veröffentlihung läßt ersehen, daß ih das Verbot auf solche Kleidungs- und Wäschestücke nicht erstreckt, welche aus dem Auslande zureisende Privatpersonen als Pafsagiergut mit sich führen.

Dem Aufsichtsrath des konsolidirten Braunkohlen- Bergwerks „Marie“ bei Ayendorf wurde vom Byorstande der Rechnungsabschluß des Betriebsjahres 1878—79 vorgelegt. Derselbe ergiebt einen Reingewinn von 172 554 46 Von Seiten des Auf- sihtsraths wurde beschlossen, %°/0 Dividende an die Aktionäre zur Vertheilung zu bringen und den verbleibenden Mest des Mein- gewinns von ca. 46 000 M in Reserve zu stellen.

Die Mansfelder Kupfserschiefer bhauende Gewerk- \ch aft produzirte, wie mitgetheilt wird, im verflossenen Betriebs- jahre an Raffinadekupfer 159 427 Ctr. im Werthe von 11 207 700 M, gegen 138 168 Ctr. im Werthe von 10 500 798 im Jahre 1877. Die hierbei zugleih erfolgte Gewinnung an Silber (fein) betruz 58 539,52 Pfd. im Werthe von 6 180780 M, gegen 6991966 Pfd. im Werthe von 5 727 533 4 im Jahre 1877. Bei dem gesammten Mansfelder Kupferhütten-Betrieb fand eine Belegschaft von im Jahresdurhshnitt 1194 Personen, gegen 1136 in 1877, Arbeit.

Dem U Drs der Nürnberger Vereinsbank wurde Seitens der Direktion über die Ergebnisse des 1, Semesters Folgen- des berichtet: Der Gewinn abzüglih der Geschästsunkosten beträgt 13 9/9 pro rata tempo'is auf das seit 1. Januar d. J. mit 70 o und seit 15, März mit 80% eingezahlte Aktienkapital gegen 10,68 im I. Semester des Vorjahres, Der Aufsichtsrath beshloß, wie die „B. Börs.-Ztg.“ meldet, mit Rücksicht darauf, daß die Pfandbrief- Emission den siebenfahen Betrag des eingezahlten Aktienkapitals bereits um etwas überschritten hat, die Vollzahlung der Aktien für den Monat März des künftigen Jahres auszuschreiben.

Dem Geschäftöberiht der Direktion der Zwidauer Ma- \chinenfabrik für das Geschäftsjahr 1878/79 entnehmen wir Folgendes: Ueber den Geschäftsgang des vergangenen Jahres find wir nit in der Lage, Günstigeres als im vorhergehenden Jahre zu berichten. Der Umsay beträgt gegen 387560 M des Vorjahres nur 348867 M, mithin 38693 A weniger, und der Geshäftksnußen ift sowohl dadurch als in Folge ves anhaltenben Pretsríick, nges unserer Fabrikate wiederum geschmälert worben, Für den Kohlenbergbau war unser Etablissement in Folge des unglinstigen Geschäftöganges

*) Siehe Nr, 161 des „Relchs- Anzeigers",

weniger beschäftigt, als es jemals zuvor der Fall gewesen. Es wur - den Gn S überhaupt 516033 kg, mithin 32 622 kg weniger als im veraaugenen Jahre produzirt Nah den üblichen Ab- schreibungen bleibt nur ein sehr geringer Reingewinn zur Vertheilung übrig. Der letztere beträgt 7986 4, wovon 7500 M zur Vertheilung einer Dividende von 19% verwandt und 486 A dem Reservefonds überwiesen werden. :

Die „Allg. Corr.“ meldet folgeade Falliments aus England: Die Herren Jackfon, Gill & Co,, Eigenthümer der Imperial Jrenworts in Eston, Middlesbrough, haben ihre Zahlunges eingestellt. Die Passiva betragen ca. 49 000 Pfd. Sterl. Das Kapital der Gesellschaft betrug 100 000 Pfd. Sterl. in Aktien à 100 Pfd. Sterl. Die Western District Bank (Limited) in Barrow-in-Furneß, Lancashire, bat mit Passiven im unge- fähren Betrage von 40 000 Pfd. Sterl. ihre Zahlungen eingestellt. Die Kreditoren werden wahrscheinlich 100/94 empfangen. Die Bank

de im J. 187 gegründet. e N O ber, 10 AulL (Q L, B): Wollauktion. Un-

Antwerpen, 18. Juli. : belebt, AugwaBl mittelmäßig. 2694 B. angeboten, 498 B. verkauft. (Allg. Corr.) Die Beamten

iladelphia, 16. Juli. Die 2 des Be e haben eine ausgedehnte betrügerische Unter- \häßung von aas Frankrei ch importirten Seiden#toffen ent- deckt. Die Zollbeamten haben innerhalb weniger Wochen verschie- dene New-Yorker Firmen gezwungen, die Werthe in den Seiden- fakturen um mehr als 300 000 2 ollars zu erhöhen. Diese Bet üge- reien sind durch eine KFollusion zwischen den französishen Seiden- fabrikanten und der:n New-Yorker Agenten bewerkstelligt worden. Letztere haben durch dieses Konsignationssystem die amerikanischen Kaufleute gezwungen, auf einen direkten Bezug von Seide faît gânz- li zu verzichten.

Verkehrs-Anstalten.

Am 20. Juli eröffnet die Bergisch -Märkische Eisen bahn-Gesellscha ft die direkte Linie A atwerpen-Roermond M.-Gladbach. Der Morgenzug, um 8,42 von M.-Gladbach ab” gehend, trifft um 12,31 Nachmittags in Antwerpen ein.

London 18, Juli, Q. L B) Die internationale Telegraphenkonferenz hat in der Frage der Worttaxe auch heute noch keinen definitiven Beschluß gefaßt. Derselbe wird erst in nähstwöchentlicher Sitzung erfolgen. Die Annahme des Worttarifs gilt als gesichert. Í : /

St. Petersburg, 15. Juli. Der Kanal von St. Pe- tersburg nah Kronstadt, der auf 20 Fuß Tiefe gebracht wer- den soll, ist jeßt so weit hergestellt, daß kleinere Fahrzeug? iha schon in nächster Zeit werden passiren können. Im Jahre 1881 soll er für Schiffe von 16 Fuß passirbar sein.

New-Y ork, 18. Juli. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Suevia* ist gestern hier eingetroffen.

Berlin, den 19. Juli 1879,

Die Berliner Jndustrie 1878. N (Nach dem Jahresbericht der Aeltesten der Kaufmannschaft vou Berlin.)

IL

Die Leistungsfähigkeit Berlins auf dem Gebiete der wissen - \chaftlichen Instrumente hat sich durch den Fachverein und durch das Patentgeseß so gehoben, daß sie in allen Zweigen gegen jede ausländishe Konkurrenz bestehen kann. Die fortichreitende Theilung der Arbeit ermöglicht auch die billigere Herstellung der Instrumente. Die Vorzüglichkeit der Berliner ophthalmologischen Snitrumente is dadurch anerkannt, daß ganze Ausstattungen von Augenkliniken von Berlin nach Belgien und selbst na Paris geliefert werden. Achromatische Mikroskope sind für Trichinenuntersuchungen im vorigen Jahre zu Tausenden abgesetzt worden ; ebenso haben sacharometrishe Instrumente und spektroskopishe Apparate großen Absatz gefunden; die in Deutschland vorhandenen französischen JIn- strumente der erstgenannten Art sind sämmtlich nah deutschem System umgearbeitet worden. Jn geooätischen Instcumenten war das Geschäft nur sehr mittelmäßig, weil der Eisenbahnbau be- \hränfkt war; doch sind größere Transporte von Instrumenten nah China und Japan gegangen, wo die Berliner Fabri- fate die englishen verdrängt haben. Auch für astronomische, höhcre geodätishe und nautische Instrumente erlangt Berlin immer größeren Ruf, so daß es fast aus\ch{ließlich den Bedarf der Kaiser- lichen Marine an è teflektionsinstrumenten, Barometern, Kompassen 2C-, auch denjenigen der Königlichen Landesaufaahme deckt. Die Neiß- zeugfabrikation ist ebenfalls in stetem Aufshwung begriffen und macht selbst in mittleren Waaren der \{weizer und bayerischen Industrie erfolgreih Konkurrenz; der Export nimmt auch immer zu. n physikalishen und meteorologischen Jastrumenten war das Geschäft im Ganzen sehr chwach. Maschinen für Präzisionsarbeit, Linitrmaschinen für Lithographie und Kupferdruck, für Ünterplatten von Werthpapieren und für Xylographen wurden vielfah nah dem Auslande geliefert. Gravirmaschinen, welche nicht nur für Herstellung von Stempeln, sondern auch von Schriftmatrizen füc den Schriftenguß in Aufnahme kommen und bis nah Amerika Absaß finden, werden allein in Berlin angefertigt. Ebenso finden Nummerir- und feine Accidenz-Druk- maschinen im Auslande guten Absatz. i

Chirurgishe Instrumente warden nur wenig gesucht, namentli war der Export s{chwach, da neue derartige Fnafstru- mente vom Auslande meist nur probewets bezogen, in der Regel bald dort nachgeahmt werden. i: |

O et beu bau empfand die Beschränkungen im Eisenbahnbau, doch war die Stem?:ns und Halske’ sche Anstalt durch ihre Neukonstruktionen, Weichensicherungs- und Blokirungsein- richtungen, Geschwindigkeits-Kontrolmesser für Eisenbahnzüge, dynamo- elektrishe Maschinen und Lampen, ia voller Beschäftigung; die Kabelfabrikation mußte bedeutend vergrößert werden. Zum Bau von Lichtmaschinen hat die Firma eine Filiale in Paris crrichtet.

Silberwaaren blieben, wie im Fahre 1877 ‘gefragt, dagegen : Bijouterien, und noch mehr Fuwelenwaaren wurden vernacblässigt.

Die Kurzwaarenfabrikation war mehr beschäftigt als im Vorjahre, da die Ausfuhr namentlid nach Amerika, dann aber auch nah England, Schweden und Norwegen, Rußland und Afrika lebe hafter war. Die gesuchteste Erportwaare sind Photographie-Albums, für welchen Artikel Berlin der bedeutendste Fabrikationsort ist, näcbst- dem Akkordions und Melodions, Portemonnaies, Cigarrenetuis, und Portefeuillewaaren, lederne Damentaschen, Neise-Utensilien, Spiegel, Photographierahmen, Holzwaaren, Goldleisten, Lampen, lackirte Sleteageen und Luxuspapiere. Auf dem inländischen Markt war der Bedarf nur s{chwach. : i i : .

Für Metallknöpfe bestehen in Berlin zwei mit Dampf und Walzwerk betriebene Fabriken, die 100 Arbeiter beschäftigen und ihre Fabrikate (Knöpfe, Medaillen, Armaturstücke) in befriedigendem Um- fang zum größten Cheil in Deutschland, zum geringeren im Aus- lande abseizen. Ueber e sehr bedeutendeu Militäreffekten-Manufak'-

n liegen keine Berichte vor.

E Die Goldleistenfabriken verblieben in gedrückter Lage, haben fich jedoch in England cine qute und wichtige Kundschaft er- halten. Der Absah 1a dem Orient ist in unbedeutendem Umfange ieder aufgelebt, :

7 Vi S0 d en verlief die Saison leblos, obwohl hübsche prelä- werthe Muster angefertigt wurden, Pfeifenrohre hatten in seine- ren Sorten zu gedrückten Preisen etwas bessere Nacbsrage. El fen- bein-Billardbälle behielten bei gleichem Umsay die vorlährigen ohen Preise,

E ani sind auf früher für unmöglich gehaltene niedrige Preise gesunken, doch hat der Absay im Jahre 187 ente sprechend zugenommen, Nach Shweden, Dänemark, der Schwela und Italien war der Erport unverminderk, (Fine Hartgummischmu(k-

fabrik hat lebhasten AbsaÞ nach Süd-Amerika,

Spiegelglas, bis vor einigen Jahren gleichsam das Monopol einer französishen Gesellschaft, ist dur die inzwischen entstandene Konkurrenz so im Preise gesunken, daß die Fabriken nur noch mit Verlust arbeiten. Fensterglas, welhes vor 30 Jahren per Qu.-Fuß 20 - fostete, wird von rheinischen Fabrikanten jeßt zu 11,5 S franko Berlin geliefert. In Berlin werden Krystallkronleuchter, Glasfurzwaaren und physikalishe Instrumente angefertigt , die fh ein ziemlih weites Absaßgebiet erworben haben. H

Porzellanwaaren blieben wenig gefragt, Erzeugnisse der Kunst und Kunstindustrie wurden eri! Anfang 1879 mehr gesucht. Für die Thonwaaren und Ofenfabriken haben sich die Verhältnisse gegen 1877 noch vers{chlimmert, und für diejenigen Fabrifen am meiften, welche die vollkommenste Waare [iefern. :

In Parquet ten machte si die österreihishe Konkurrenz weniger fühlbar, neu eingeführt wurden die Stabparquetten aus amerikani- \{chcn Hölzern (pitch-pine und yellow pine). M öbel erhielten si auf dem billigen Preise; der Bedarf an Tischlerwaaren ist seit 1873 um ein Drittel herabgegangen und die Produktion noch immer zu groß. Im Pianofortebau war es noch stiller als im Vorjahre.

Der Kongreß deutscher Landwirthe wird seine nächste Hauptversammlung im Februar 1880 abhalten und sind unter anderm auf die Tagesordnung vorläufig folgende Themata gesetzt worden: 1) Wie ist dauernd der Grundbesiß in fester Hand zu erhalten ? 2) Welche Bestrebungen sind fortan von der gesammten Produktion der Landwirth{chaft, dem Gewerbe und dem Handwerk gemetin- \caftlich anzubahnen? 3) Was hat der Großgrundbesitz zu thun, um in Verbindung mit dem Kleingrundbesiß seine Aufgabe auf poli- tishem und wirthschaftlihem Gebiete zu erfüllen? 4) Welche Mittel müssen angewendet werden, um das Wasser für die Landwirthschaft uns{ädlich, aber nuybar zu machen ?

Von Seiten des Comités, welches sich der Mühe unterzogen hat, das Zustandekommen des „Ersten Kongresses deutscher Thierschußvereine“ zu ermöglichen, ist Gotha als Festort gewählt und der 17., 18. und 19. August d. J. zu diesem Kongresse bestimmt worden.

In der Pfarrkirche zu Kaßow bei Wolgast in Pom“ mern, einem gothischen Backsteinbau aus dem Ende des 14, Jahr- hunderts, welches augenblicklich nach den Plänen und unter der Lei- tung des Architekten Prüfer hierselb ausgebaut und renovirt wird, find jüngst unter vielsahen Tünchschichten eine große Anzahl Wan d- malereien aus dem 15. Jahrhundert bloßgelegt worden. An der Ost'eite, zur Rehten des Altars, zeigten sih Scenen aus der Leidensgeshichte, darüber Christus am Kreuz mit Maria, zur« Linken eine große Madonna mit dem Christkinde, an der Südseite die Bilder des heiligen Laurentius und_ der hl, Katerina mit den Namen derselbea und dem Namen des Stif- ters der Bilder, Frisen, in gothischer Minuskel, darüber eine größere Figur, von der nur noch die untere Hälfte erhalten ist, an der West- seite St. Georg mit dem Drachen fämpfend. Die Malerei ist ein- fach, \chliht, handwerksmäßiz in Kalkfarben mit kräftiger brauner Umrißzeichnung ausgeführt. Außerdem sind eine große Anzahl der alten Weihekreuze an den Pfeilern bloßgelegt. Das ganze Innere war ursprünglih in Rohbau mit sauber aus Gips gezogenen Fuzen gehalten und soll auch fo wiederhergestellt werden.

Düsseldorf, 15. Juli. (Cöln. 319) Die Vorarbeiten für unsere nächstjährige Kun st- und Gewerbe Ausstellung nehmen einen günstigen Verlauf. Der Bau des Haupt-Ausstellungsgebäudes ist nach den nunmehr fertiggestellten Plänen bewährten hiesigen Architekten übertcagen. Er soll, von den Nebenvauken abgesehen, nit weniger als 30000 qm, d. h. 12 Morgen bedecken und fomit doppelt so groß werden als das Hauptgebäude der diesjährigen Ber- liner Ausstellung. Man beabsichtigt, mit dem Bau bereits in den nächsten Tagen zu beginnen und denselben so zu fördern, daß er in seinen wesentlichsten Theilen bis Ende d. J. unter Dach gebracht werden kann. Auch die Anmeldungen zur Beschickung der Ausstellung laufen in leßter Zeit sehr zahlreih ein. Der Termin läuft mit dem 1. August ab. Ganz besondere Sorgfalt wird man au} die geschmack- volle Ausstattung des Junern verwenden; die Mitglieder des Künstlervereins „Malkastea“ werden sich dieser \hwierigen Aufgabe unterziehen. Ein aus dem genannten Verein hervorgegangener Aus- \{chuß wird die Wünsche der Aussteller in Bezug auf die Ausstattung der Ausstellungsgegenstände prüfen, wobei jedo, 1o weit dadurch die Anordnung des Ganzen nicht beeinträchtigt wird, die Angaben der Aussteller nah bestem Ermessen berücksichtigt werden sollen. Dieser Ausschuß hat auch den Beschluß gefaßt, zur Herbeiführung eines möglichst ecinheitlihen Stils in den verschiedenen Gruppen die Beschaffung der Tische und Schränke für die Aussteller, so weit thunlich, selbst ia die Hand zu nehmen. Letzteren werden dadurch nebenbei niht unerhebliche Mühen und Kosten erspart, da es vor- aus\ihtlich gelingen wird, einen Theil der auf der Berliner Außs- stellung benußten Schränke zu sehr billigem Preise käuflich zu er- werben. Man ist augenblidLlich damit beschäftigt, Zeichaungen ver- \{iedenartigen Stils für Schränke und Nitrinen herzustellen, die dann mit Angabe des Preises vom Ausstellungsbureau bezogen werden fönnen. Schon jeßt läßt sjch mit Sicherheit übersehen, daß die Ausftellung großartig und interessant werden wird, so daß höchstens cinige wenige Firmen von Bedeutung fehlen dürften. Vielfache Anträge von auswärtigen Jnudustriellen und von solchen, deren Firmen zwar im Ausstellungsgebiete domizilirt sind, deren Werkstätten aber außer- halb desselben liegen, mußten ausnahmslos zurückgewiesen wer en. Der Grundsaß, nur Erzeugnisse von Rheinland-Wel|t- falen und den streng abgegrenzten Nachbarbezirken zuzulassen, soll mit voller Strenge durchgeführt werden, um ein getreues Bild unserer vielseitigen Industrie zu geben. Die mit der Gewerbe-Aus- stellung verbundene Kunstausstellung jedoch ist auf Wunsch der Düsseldorfer Künstler nicht auf unsere heimischen Provinzen bee \{chränkt, wird sich vielm: hr auf ganz DeutschlandundDeut\c- Oesterreich erstrecken.

Bingen, 17. Juli. (Cöln. Ztg.) Soeben, _Namittag8 9 Uhr, verkünden Böllerschüsse die Einfegzung des Shlußsteines an dem architektonischen Aufbau des Nation aldenkmals auf dem Niederwalde, das mit Fahnea und Laubwerk festlich ge]chm t ist, Der Sokel hat eine Länge von 23, elne Breite von 1 m; die Höhe bis jeßt, also blos des architektonischen Theils, beträgt 25 m. Die Figur der Germania, welche [hon im näbsten Jahre fertig und aufgestellt werden soll, hat eine Hôhe von 13 m. rit \pâter wer- den die anderen Figuren und in wel Jahrea die Relic}s vollendet an, n vere Zivischenzeit Ut die Thätigkeit darauf ges richtet, für das Denkmal eine einer und des F unkte, worauf es steht, würdige Umgebung zu \chcaffen. Dor Allem gehört dazu cine dem Monument auf der. Höhe des Berges yach dem Rheine hin vorzubauende Terrasse von etwa 45 m Breite bei einer Länge von je H m zu beiden Seiten des Denkmals, so daß ihre Gesammtlänge 73 m betragen wird. Nach dem Walde hinter dem Denkmal wird nah Beseitigung der Bäume bis zum Wege noch ein freier Plaß von etwa 40 m Breite ge\afen. Das Monument wird sich demnach au! erbabener Bergesdöve mit der wundervollsten Aussicht auf grünen Waldeshintergrund, inmittega eines freien Plaßes von etwa 102 m Breite und 738 m WVängze, alto auf einem Raume von etwa 7d 0 qm Flächeninhalt, erbdeden: eiu Raum, genlgend, um etuit große BVolköfeste auf ihm abddalten zu können. Dann wird dieer Plag und das bohre Denkmal erft vet selne Bestimmung ersüllen,

B.) Heute Vormittag U udr igds Luitdold

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München, 19, Juli. wurde dle internationale palaste dur So. Königliche im Austrage Sr. Malestät ded

(W. L Kunstausstellung n Hodeit den Prinzen Königs feterud