1879 / 177 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Memphis, 27. Zuli am gelben Fieber statt.

Südamerika. (Allg. Corr.) Der peruanische Gesandte bei den Vereinigten Staaten hat, wie eine Washingtoner Depesche vom 28. d. M. meldet, von dem peruanishen Minister der Auswärtigen Angelegenheiten folgendes Kabeltelegramm via Panama empfangen: „Der „Huascar“ is in den blokirten Hafen von Jquique eingelaufen. Nach zweistün- digem Kampfe mit dem chilenishen Geschwader machte er den „Cusino“ sowie den „Abtas“ kampf- unfähig; er selber erlitt keine Beschädigung.“

Afcika. Aus Marocco melden die über Gibraltar ein- gelaufenen neuesten Berichte, daß der Sultan am 9. Juli in Mequinez eingetroffen sei, nachdem er die Kabylen von Bemintear unterworfen. Der Sultan legte den Kabylen eine Geldbuße von 150 000 Dollars und 500 Pferden auf, und befahl ferner, daß ihn 500 achtbare Männer als Geißeln für das künftige gute Verhalten des Stammes begleiten follten. Das Ergebniß der Éxpedition dcs Sultans wurde in der Moschee in Tangier verlesen, und die Batterien der Stadt feuerten Salutschüsse zu Ehren des Ereignisses ab.

Heute fanden hier 9 Todesfälle

Kun}, Wissenschaft und Literatur.

In der Schwersshen Buchhandlung zu Kiel ist ein hand- liber ileiner Katalog der Abtheilung „Stein- und Bronze- Alter“ des Swleswig-Holsteinishen Museums Vater- ländischer Alterthümer“ (Pr. 1 K) erschienen. Derselbe ist von Hein: ih Hanckelmann verfaßt, schr instruktiv und mit 44 sauberen Volzscknitten ausgestattet.

Das so eben ausgegebene 11, (August-) Heft der „Deutschen Rundschau“ (Berlin, Verlag der Gebrüder Pätel) enthält folgende Aufsäße: I. Hermann Küchling, Wildauer. Erzäh- lung. II. Eduard Laéker, Wort und That. 111. H. W. Vogel, Berlin als Industriestadt urxd die Berliner Gewerbeaus stellung. IV. Paul BVailleu, Haugwiß und Hardenberg. V G. Sauerwein, Ueber Norwegen. VI, Ludwig Steub, Kleine Geschichten aus den Bergen. VII, Theodor Storm, Einem Todten. Litcrarische Rundfchau.

Ueber die sofort der neuen Besteueruna unterliegenden Artikel ist soebeu in Carl Heymann's Verlag hierselbst cin Abdruck der bis- her nur an Zo!.beamten zur Vertheilung gelangten amtlichen Aus- gabe des „Auszugs aus dem Zolltarif vom 15, Juli 1879“ zum Preise von 39 S erschienen und so auch weiteren Kreisen zu- gänglid gemacht. Derselbe enthält die vom Bundesrath festgeseßten Taraîâe, deren genaue Kenntniß für den gesammten Handels- und Gewcrbestand nothwendig ist. Eine gleide Ausgabe des voll- ständigen amtlichen Zolltarifs soll, wie die genannte Berlagétucbhandlung mittheilt, sofort, nahdem dic Berathungen Über die Tara abz¿eschblossen sind, in demselben Verlage erscheinen.

Land- und Forstwirthschaft.

Zur Ernte {reibt der „Ldw.“: Noch immer läßt das Grrtewetter auf sih warten; die fortwährenden Niederschläge machen ein gleihmäßiges Einbringen der Feldfrüchte unmöglich und ver- zögern den Beginn der Ernte außerordentlih. Aendert sich die Witterung niht bald, so ist die Gefahr des Auëtwachsens auf dem Halme in drohender Nähe. Die sich häufig wiederholenden Gewitter sind vielfah von Hagel begleitet gewesen, welcher in einzelnen Ge- genden nicht unerheblichen Schaden angerichtet hat; namentlich haben hierüber die Kreise Ratibor, Cosel, Groß-Strehlißk, Namslau, Oels, Poln.-Wartenberg und Leobschüß z:1 klagen. Das Getreide, besonders Weizen, Roggen und zum Theil Gerste ist durch die r.ihlihen NRegenströme zum Lagern g-bracht und vermag nit mehr sich wieder aufzurichter. Die Kartoffeln, welche jeßt im Anseßen begriffen sind, dürften ebenfalls unter dem Uebermaß von Nässe zu leiden haben, und fürchtet man, daß sie zu faulen anfangen werden. Der Weizen dürfte in Slesien eine gute Mittelernte versprechen; hingegen scheint der Winterrogzen hinter eincr folchen um den vierten Theil zurückbleiben zu wollen, und zwar gilt dics nicht allein von Schlesien, sondern auch von anderen Pro- vinzen und den Nachbarländervy. Das Sommergetrcide, Gerste und Hafer, berectigt jeßt noch zu den besten Erwartungen, nur ist, wie bereits bemerkt, bei ersterer der Nachtheil des Lagerns im Anzuge. Der Hafer, welcher, mit Ausnahme trockenen Sandbodens, überall gut steht, hat sih in den leßten Wochen vortrefflih entwickelt. Die &Tultergewächse gaben im zweiten Schnitt reichliche Erträge, so daß Futtermangel nicht zu befürchten steht.

Ueber die Ernteaussichten im \chlesischen Gebirge reibt man der „Scles. Ztg.“, daß der Stand der Feldfrüchte ein günstiger ist. Die Heuernte war durchweg sehr ergiebig, wenngleich de spätere vom Wetter nicht begünstigt war. Klee und sonstiges Futter wuhs in überreiher Menge, doch ist der Nahwuchs weniger befriedigend. Eine gute Durchschnittéernte versprechen Roggen und Hafer, einen geringeren Ertrag jedoch nur die Gerste, da diese zuerft durch kalte und feuchte, und später durch trockecne Witterung stark gelitten bat; der Weizen steht durchweg sehr gut. Hülsenfrüchte und Rüben stehen stellenweise sehr zweifelhaft, da erstere dur die Blatt- lâuse sehr angegriffen sind und leßtere in Folge der Nässe erft sehr spät gelegt werden konrten und daher noch sehr klein sind, tüellen- weise aber au wieder gut, und die Kartoffeln lassen einen ret reien Ertrag hoffen. Die Rapeternte war durchweg gut, wennglei{ fie durch die feuchte Witterung etwas verzögert wurde. Kir|chen giebt es viel, ebenso läßt sich eine lefriedigente Aepfel-, Birnen-, Nuß- und Weinernte hoffen; auf Pflaumen is weniger zu renen.

Karlsruhe, 29, Juli. Im Allgemeinen wird der Wein in diesem Jahre wegen ungewöhnlich verspäteter und ungleicher Blüthe für verloren erachtet. Um so beachtenswerth:r dürfte eine Mitthei- lung der „Karlsr. Ztg.“ vom Bodensee sein, welche es für eine nicht hinreichend begründete Behauptung erklärt, daß um deswillen der Wein schon verloren sei, und daran erinnert, daß man Jahrgänge kennt, wo die Traubenblüthe bis in den August hinein währte und gleihwohl noch ein genießbarer Wein reiste. So könne auch in diesem Jahre immerhin in Menge wie Güte einem ortentlichen Mittelherbst entgegengesehen werden.

Gewerbe und Handel.

Die kürzlich an dieser Stelle reproduzizte Notiz der „Soc.-Corr.“ Über das 50jährige Jubiläum der Firma A. Collenbufch wird von der genannten Correspondenz insofern berichtigt, als der gegenwärtige Umsaß dieser Firma nicht 25000 4 per Monat, sondern 25 000 Thaler beträgt.

Von dem prächtig ausgestatteten Jllustrirten Katalog der Pariser Weit-Ausstellung von 1878 (Leipzig, F. A. Brocthaus) licgen die 14, und 15. Lieferung vor. Dieselben {ließen sid in Bezug auf ges{mackvolle Auswahl der kunstgewerblichen Musterstücke sowohl als auc, was die instruktiven Maschinen-Ab- bildungen nebst orientirendem Text betrifft, den früheren gleichwerthig an, o die rylographisbe Ausführung der Illustrationen ift gleich vorzüzlich.

Die Orenburger Eisenbahngesell {aft hat, wie die russishe „St. P. Z.“ erfährt, die Erlaubniß erhalten, ihr Obliga- tionskapital um vier Millionen Metallrubel zu erhöhen; Motiv: Die Steigerung der Kosten des Wolga-Brückenbaues.

Amsterdam, 30. Juli. (W. T. B.) Bei der beute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinn- auktion wurden 23 296 Blôcke Bancazinn zu 385 à 384 ange- boten. Der Mittelpreis betrug 384 und wurde Alles verkauft.

Berlín, den 31. Juli 1879.

Preußische Klassenlotterie.

(Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 160. Königlich reu E Klassenlotterie fielen :

2 Gewinne à 6000 Æ auf Nr. 34 130. 58 125.

38 Gewinne à 3000 #4 auf Nr. 3545. 9310. 9466. 9509. 12960. 13641. 14968. 16040. 18094. 19882, 21 763. 21897. 23424, 25608. 29196. 30736: 32540. 32 659. 34114. 35749. 36052. 36333. 50 275. 52183. 53 663. 61892. 71021. 73074. 73886. 75818. 78145. 78 303. 79926. 82379, 87031. 87498. 92797. 93739.

52 Gewinne à 1500 auf Nr. 1640. 5368. 6987.

8378. 10 690. 16 382, 16 468. 20 652. 21563. 21 680. 23645. 23 837. 24232. 29564. 32466. 33056. 33548. 34261. 34826. 35323. 35407. 35810. 37674. 38054. 39802. 41123. 45734. 47851. 50640. 51180. 52 212. 52978. 55 652. 56 006. 56 764. 58549. 58719. 59468. 60555. 62411. 63323. 63447. 63667. 69715. 70375. 72468. 74457. 78820. 91 043. 91 263. 94172. 94349, 71 Gewinne à 600 A auf Nr. 1170. 2184. 3633. 5045. 5054, 7431. 12 078. 12 606. 12792. 14909. 15 827. 16 011. 16819. 17 606. 17/899 18361, 18713. 20327. 95 381 25 828. 29190. 30347. 33098. 36915. 38474. 38481. 38754. 40142. 42152. 44422. 45215. 49476. 50386. 51 289. 53 697. 55179. 58500. 58614. 63717. 64776. 65 235. 66 070. 66355. 67256. 68641. 68828. 69840. 70346. 70634. 70916. 71049. 72108. 73218. 73910. 75 647, 706501. 76751. 77846. 79095. 79172. 80 327. 80684. 83939. 85205. 87360. 88271. 89829. 90 605. 91 484. 93247. 93 389.

Der Dombaumeister Voigtel hat folgenden 69. Baubericht über den Fortbau des Domes zu Cöln erstattet:

Die Bauarbeiten am Cölner Dome, seit dem Fahre 1877 auf die Ausführung der beiden Steinhelme der Thürme und die Re- stauration des im Mittelalter erbauten Theiles des südliÞhen Thur- mes beschränkt, haben bei ausreihenden Arbeitskräften und bei au- dauernd günstigen Ergebnissen der Dombau - Prämienkollekten am Schlusse des Jahres 1878 den im Betriecbsplane vorgesehenen Ab- {luß erreicht.

Die Steinkbelme beider Thürme, bis zur Höhe von 32059 m über das Decgesims der Octogone versetzt, sind im Laufe des Monats Mai 1879 bis zur Hälfte ihrer Gesammthöhe aufgebaut, und darf deren Vollendung im Laufe des Jahres 1880 nunmehr bestimmt in Aussicht genommen werden, da der kubische Fnhalt der zu bearbeiten- den und zu verseßeaden Hausteine mit der zunehmenden Höhe der Helmpyramiden stetig abnimmt. Nach Vollendung der zwischen den Horizontalgurten eingefügten Maßwerke der Helmrosetten verbleibt als Hauptarbeit für die Verzierung8arbeiter in den Werkhütten die Ausführung von 192 Kantenblätitern der Helmgräte und die Be- arbeitung der 8 m hohen, die Helme krönenden Kreuzblumen, wäh- rend von den Pcofilarbeiten nunmehr noch 368 laufende Meter der Helmgräte fertig zu stellen sind.

Nachdem im Winter 1877/78 der Sockel am Fuße des südlichen Thurmes erneut und die Konstruktion des 59 m hohen Baugerüites an der West- und Südseite des südlichen Thurmes im Frühjahre 1878 vollendet war, begannen die Restaurationsarbeiten daselbst in der Höhe des 2. Stockwerkes mit dem Aushauen der durch die Witte- rungseinflüsse vollständig zerstörten Fialen, Gesimse und Makwerke. Wenngleich der t ohe Grad der Verwitterung des im Mittelalter zu den Dombauten aus\chließlich verwendeten Drachenfelser Gesteins namcutlih an der Westseite des südlichen Thurmes dur den Augen- schein erkennbar war, so fand sich nach Errichtung der Gerüste und bei der genauen Unterfsuhung des baulichen Zustandes eine so aus- gedehnte und gleiwmäßige Verwitterung der gesammten Ornamentik, daß von einer theilweisen Erhaltung derselben Abstand genommen werden mußte, und Tih die Nothwendigkeit ergab, sowohl die frei abgelösten Fialen, Wimberge und Kreuzblumen, Fenstermaßwerke und Sensterrippen, wie auch die dem Mauerwerk der Thurmpfciler an- gearb-iteten Gesimse, Maßwerke, Profilstäbe und Krönchen sämmtli auszuhauen resp. abzunehmen und in dem jeder Verwitierung wider- stehenden, sehr harten Obernkirchener Stein zu erneuern.

__ So zeitraubend und kostspielig die Restaurationsarbeiten am ¡ südlichen Domthurme dur diese allseitize Verwitterung der Orna- j l ( ¿ zeichnetes Grundstück, welches von dem bisherigen Eigenthümer na Ein-

mentik auch geworden sind, so wenig ist die Standfähigkeit der Thurmpfeiler selbst hiervon berührt, da die glatten Blendquadern den atmosphärishen Einflüssen während dreier Jahrhunderte einen ingleich besseren Widerstand geleistet haben, und die ca. 2 cm b:-

tragende Abarbeitung der Köpfe der Blendquadern bié auf den völlig i

gesunden Stein, bei einer Dicke der Umfassungswände der Thürme daf lbst von ca. 4 m, für die Stabilität des Thurmmauerwerks ohne jede Bedeutung ift.

Zu Anfang Mai 1879 hat nah Errichtung der Lehrgerüste die

Einwölbung der Thurmhalle im Erdgeschosse des südlichen Thurmes ! i | Über die Bietungskaution bei Subhastationen.

mit der Konstruktion des für den Durczug der Glocken bestimmten Kreuzgewölbes begonnen, das bei einer Grundfläche von 7 m im Quadrat um einen Sclußstein von 3,60 m liter Weite qes wölbt ift.

Nachdem die Einwölbung dieser Thurmhalle beendet und der Fußboden darüber auf den Entlastungs8gewölben verlegt fein wird, kann die Aufst.llung der neuen, in der Mannhardtschen Fabrik zu München gefertigten Thurmubr im 1. Stockwerke des südlichen Thurmes erfolgen.

Die neue Domuhr \{lägt Stunden und Viertelstunden sowohl an den großen im Glocenstuhle aufgehängten alten Uhrglocken, wie auch gleichzeitig an den kleineren im Innern der Kirche befindlichen Glocken, und giebt auf zwei in der Vorhalle und in der Kirche an- gebrachten groß:n Zifferblättcrn die Zeit an.

Der plastishe Schmuck der Domkirche hat im Laufe des Jahres 1878 durch Aufstellung der großen Figuren nebst Baldacbinen und Konsolen in der Vorhalle zwischen den Westthürmen einen neuen Zuwac)s erhalten und find die Reliefs, wie die kleinen sißenden Heiligeufiguren in den Bogenlaibungen der Seiteneingänge im Nord- port..l in den Bildhauer-Ateliers so weit fertig gestellt, daß deren Einfügung im Laufe dieses Sommers erfolgen kann.

Die im Mittelalter unaus8geführt gebliebenen 48 Schlußfialen zur Betrönung der Baldachine über den großen Figuren an den Säulen des Mittelschiffes im Lang- und Querschiffe konnten gleich- falls in Angriff genommen werden, und hat die Auf ellung tieser aus franzöôsishem Kalk|\tein gearbeiteten zierlihen Fialen seit Anfang Mai d. J. begonnen.

lischer Presse ist in der Zeit vom 13. Juli bis 7. August 1878 durch die Cölnische Maschinenbau-Aktiengesellshaft zu Bayenthal ohne jeden Unfall zur Ausführung gekommen, und gelangte die 540 Centner s{chwere Kaisergloke am 7. August v. J. auf die Höhe des 59 m über dem Fußboden der Kircbe belegenen neuen cisernen Glockenstuhls. :

Nach mehrfachem Probeläuten, wobei sih die Stabilität des neuen Glockenstuhles allseitig bewährt hatte, indem cine Uebertragung von Stößen weder auf die BVlechbalken des Unterbaues, noch auf die Umfassungswände des südlichen Thurmes bemerkt wurde, erklang am 26. September 1878 gelegentlih der Feier der Enthüllung des Standbildes König FriedriÞh Wilhelms 111. beim Einzuge Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in die Stadt Cöln zum ersten Male wieder seit dem im Jahre 1876 erfolzten Abbruche des alten hölzernen Glocenstuhles das nunmehr nach Einhängunzg der Kaiserglocke aus fünf großen Glocken bestehende und nahezu 50 000 kg wiegende Domgeläute.

Neben der Ausführung der Steinkonstruktion zu den Thurmhelmen und den großen Kreuzblumen is die rechtzeitige Vollendung der Thürme wesentlich von der Aufstellung der leßten drei Gerüstetagen abhängig, und erfordern diese umfangreihen und in einer Höhe von 160 m über dem Erdboden den Starmwirkungen in erhöhtem Maße Ausg ten Baugerüste eine besonders solide und sorgfältige Kon- struktion und Ausführung.

„Da das Aufschlagen von Gerüsten in \solhen Höhen erfahrungs- mäßia nur bei gutem Wetter und völliger Windstille geshehen kann, so lassen sih nur die Sommermonate von Mai bis September für derartige Rüstungsarbeiten mit Sicherheit in Aus\siht nehmen, und bleibt es somit die Aufgabe der Bauleitung, im Laufe dieses Som- mers die fünfte und sechste Gerüstetage zu vollenden, um dann im Jahre 1880 nach Errichtung der siebenten und achten Gerüstetage die Kronen beidec Helme zu verseßen.

__ Als planmäßiger Reinertrag der 14. Dombau-Prämienkollekte ist die Summe von 557 000 4 in die Kasse des Central-Dombau- vereins geflossen, und beträgt der für das Etatsjxhr vom 1. April 1878/79 von Seiten der Vercinskasse zum Fortbau des Domes in die Königliche Regierungs-Hauptkasje cingezahlte Betrag im Ganzen 630 000 M

Laut Nachweisung der Regierungs-Hauptkasse zu Cöln sind für den Dombau zu Cöln verausgabt im Etatsjahr 1. April 1878/79 im Ganzen 780842 M 32 s.

„_ Aus Lüttich wird berichtet, daß die Maas und ihre Neben- flüfse noch immer große Verwüstungen anrichten. Dec Strom der Maas treibt Heuschober, Aergeräthe, Trümmer aller Art und todtes Vieh auf seinen Fluthen, ja man hat den Leichnam eines Kindes aufgefisht, sowie den Kadaver eines Kalbes, welches von jenem am Stricke geführt wurde. Auch von Mastricht wird ge- meldet, daß die Maas noch immer steigt; aus Verviers, daß die Ves dre bereits einen Theil der Stadt überschwemmt hat.

Paris, 27. Juli. Jn seiner gestrigen Sitzung beschloß der Gemeinderath von Paris, einer größeren Reihe von Straßen andere Namen zu geben. Die neuen Namen der haupt\säclichsten sind: Aveaue Hoche (bither Reine Hortense), Avenue Marceau (Avenue Josephine), Aoenue Kleber (Roi de Rome), Rue de la Con- vention (Rue du Dauphin), Rue Lincoln (Rue Saint Arnaud), Rue Valette (Rue Fontanes), Rue P. Louis Courier (Rue du Frère Philippe), Rue Charron (Rue Billaut), Rue Gutenberg (Rue Bona- parte), Nue de Béotie (Rue Abbatucci), Rue de Coulmiers (Rue Cambaceres), Rue Rouget-de-l’Isle (Rue d'Albe), Boulevard Etienne- Marcel (Boulevard Haußmann), Rue Beaurebhaire (Rue Magnan), Rue Antoinette (Rue Marie-Antoinette) 2c.

Literarische Neuigtieiten : nd periodisheScriften.

Publikationen aus8denKöniglihpreußishenStaats- archiven. Veranlaßt und unterstützt durch die Königliche Archiv- verwaltung. Dritter Band. Hessisches Urkundenbuc. Erste Abtheilung. Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei Hessen, von Arthur Wyß. Erster Band, von 1207 bis 1299. Mit einer Tafel in Lichtdruck. Leipzig, Verlag von S. Hirzel. 1879. ;

Erstes Heft des 44. Bandes (Juli 1879) dec „Preußischen Jahrbücher“, herausgegeben von H. von Treitshke und W. Wehren- pfennig (Berlin 1879. Druck und Verlag von G. Reimer). Inhalt: Aus der Zeit der Demagogenverfolgung. (H. v. T.) Das Bundesgesetz üher den Unterstütungswohns{it, seine Väter und seine Feinde (Schluß). (Th. v. Flottwell. ) Die Kolonisation in unserm Often und die Herstellung des Erbzinses. (E. von der Brüggen.) Zur Kenntniß der gegenwärtigen preußischen Archiv- verwaltung. Die Pariser Commune 1871. II1, (Franz Mehring.) Der Reichêtag und die Finanzreform. (Heinr. v. Treitshke.)

4. und 5. Heft des 3. Jahrg. d. 3. Folge der „Beiträge zur Grläuterung des Deutschen Rechts, in besonderer Be- ziehung auf das Preußische Recht, mit Einschluß des Handels- und Wechselrehts“; begründet von Dr. F. A. Gruchot, herausgegeben von Rafsow, Ober - Tribunals - Rath, und Künßel, Stadtgerichts-Rath. (Berlin, Verlag von Franz Vahlen. 1879.) Inhalt: 1. Abhandlungen. Betrachtungen über Ent- stehung und Rechtsstellung des deutschen Reichsfiskus. Vom Appell. - Ger.-Rath Reincke. Berechtigt nah gemeinem Recht juristischer Besiß zur Intervention in der Exekutionsinstanz oder in Folge der Vollstreckung eines Sicherheitsarrestes ? Vom Appellationsgerichté-Prä- sidenten Dr. Kühne. Kritishe Bemerkungen zu den Besißtheorien von Ranta u. Ibering ‘in ihrem Verhältniß und Gegensaß zum Pandektenrecht. (Fortsetßung.) Bom Kreisrichter Kindel, Kann die Anlegung eines Grundbuchblattes für ein bisher im Grundbuche nicht ver-

tritt der Geltung der neuen Immobiliargesetze veräußert wird, mit Nück- sicht auf das Vorliegen von Titel und Uebergabe nah näherer Maßgabe

| des S. 135 der Grundbuchordnung ohne Auflassung - unmittelbar auf

den Namen des neuen Erwerbers erfolgen, oder muß zunäcst das Grundbuchblatt für das betr. Grundftück auf den Namen des bis- herigen Eigenthümers angelegt werden, und hat dieser dann das Grundstück dem neuen Erwerber aufzulassen? Vom Kreisrichter Will. Peters. Ueber die Beibehaltung und Gestaltung des Pflicht- theilrewts. Vom Kreitrihter Schultzenstein. Drci Streitfragen _Vom Gch. Dber- Justiz-Rath K. Kurlbaum. Die Mängel unserer ersten rechts8- wissenschaftliben Prüfung. Vom Geh. Justiz-Rath von Kräwel. Civilprozessualishe Abhandlungen zur Deutschen Civilprozeßordnung in Zeitschriften. Vom Geh. Reg.-Rath Dr. Eccius. 11, us der Praxis (A. Rechtsgrundsäße des K. Ober-Tribunals. B. Ein- zelne Nechtsfälle). : 3. Hest des XVII. Jahrgangs des „Arbeiterfreund". Zeitschrift des Centralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen; heraus- gegeben von Professor Dr. Vict. Böhmert in Verbindung mit Pro- fessor Dr. Nud. Gneist, als Vorsißendem des Centralvereins. (Berlin, Verlag von Leonh. Simion. 1879.) Inhalt: I. Abhandlungen. Die gemeinnüßigen Stiftungen von der Goldenen Hochzeit des Kaiser- paares. Der Zusammenhang der religiösen und materiellen He- bung des Volkes. Von Vict. Böhmert. Das deutsche Arbeiter- hülfsfassenwesen. Von Arth. v. Studniß. Die Geburts- und Sterblichkeitsverhältnisse in den deutschen Städten im Jahre 1878. Bon Dr, med, Arth. Geißler. Außerpolizeilihe Armenpflege. Von Adf. Gumprecht. Der Berliner Handwerkerverein und seine Un- terrichtsbestrebungen. Lohn- und Hülfskassenverhältnisse der belgi- \{chen Gesellschaft Vieille-Montagne. I1, Monatschronik über die Monate Mai und Juni 1879, Politishes. Wirthschaftlihes. So- ziales. Arbeiterfrage. 5 : E i Mittheilungen der Kaiserlich und Königlich öiter- reihisch- ungarischen Konsulats-Behörden. Zusammen- gestellt vom statistischen Departement im K. K. Handels-Ministerium. (7. Jahrg. 7. Heft (16, Bd. der „Nawtrihten über Industrie,

Das Aufziehen der sämmtlichen Domgiocken mittels hydrau- j Handel und Verkehr“). Wien, 1879. Drudck und Verlag der K. K. Hof-

und Staatösdruckerei. Inhalt: Deutsches Reich. Leipzig. (Rückblicke auf die wirthscaftlihen Verhältnisse Sachsens im Jahre 1878). Großbritannien. Cocanada. (Handel und Schiffahrt im Jahre 1878), Frankreich. Bastia (Corsica). (Schiffahrt und Handel im Jahre 1878). Ottomanisches Reich. Rodosto. (Waarenverkehr und Ernte- ergebnisse im Jahre 1878). Cairo. (Handelsbeziehungen zwischen Desterreih-Ungarn und Aegypten). Romanien. Tultsca, (Wirth- schaftliche Zustände der Dobrudscha). Personainachrichten.

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deulschen Reichs-

M 177.

Erste Beilage

Anzeiger und Köni

Derlin, Donnerstag, den 31. Juli

glich Preußischen Staats-Anzeiger.

1879.

5 Inserate für den Deutschen Reihh3- u. Kgl. Preuß. | Staats-Anzeiger, das Gentral-Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Exvedvition des Deutschen Reihs-Auzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers; Derlin, 8. f. Wilhelm-Straße Nr, 32,

1, Steckbriefe und Unteranchnngs-Sachen. 2. Subhbastationen, Aufgebote, Verladungen n, dergl,

, Verkäufe, Verpachtungen, Submiasionen etc.| 7. Literarische Anzeigen.

3 4, Verloozung, Armortisation, Zinszahlnng

Stebriefe und Untersuchungs - Sachen,

46676] Jm Namen des Königs! In der Untersuchungssache wider den Zeitungsredaftenr Johannes Augustin A, 9/09 VAI:

hat das Königliche Stadtgericht zu Berlin, Abthei- [lung für Untecsuhungssacen, Deputation VII, für Vergehen, in seiner öffentlichen Sißung vom 4. März 1879, an welcher Theil genommen haben :

von S 2a als Vorsitzender,

von Ofsowski 0, Es

von Bleul, Stadtrichter, f als Beifißer,

gemäß für Necht

der mündlihen Verhandlung erfannt:

daß der Angeklagte, Zeitungsrcdakteur Johannes Augustin der mittelst der Presse verübten Belei- digung in zwei Fällen {uldig und daber unter Zurla|stlegung der Kosten mit se{ch3 Wochen Ge- fängniß zu bestrafen, dem Kultus-Minister Dr. Falk und dem Staats-Minister das Recht zuzusprechen, die Verurtheilung des Angeklagten innerhalb vier Wochen nah Rechtskraft des Urtheils einmal durch das „s{warze Blatt“ und den „Kaiserlich Deutschen Reichs- und Königlich Preußischea Staats-Anzeiger“ an hervorragender Stelle auf Kosten des Ange- Élagten bekannt zu machen, die in Nummer ein und fünszig des „schwarzen Blattes“ vom 19, Dezember 1878 enthaltenen beiden Artikel: „die Friedens- maske“ und „die innere Fäulniß“ ihrem ganzen Umfange nach in allen verfindlihen Exemplaren nebst den zu ihrer Herstellung erforderlich gewesenen Platten und Formen unbrauchbar zu machen.

Von Rechts Wegen !

# m Namen des Königs!

Auf die in der Untersuchungssahe wider den Zeitung8redakteur Johannes Augustin in Berlin von dem Angeklagten eingelegte Appellation hat die zweite Abtheilung des Kriminal-Senats des König- lihen Kammergericts in dec Sitzung vom 23, Mai 1879, an welcher Theil genommen haben :

Steinhausen, Kammergerichtsrath, Vorsitzender,

Schubert,

Lüty,

Martens,

Volkmann, Kreisrichter, nach mündlicher, unter Zuziehung des Staatsanwalts Groschuff für die Ober-Staatsanwaltschaft und des Kammergerihts-Referendarius Dr. Schleußner als Gerichtsscreibers, erfolgter Verhandlung

für Recht erkannt :

daß das Erkenntniß des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin, Abtheilung für Untersuchungssachen, Deputation V1I. für Vergehen, vom 4. März 1879 zu bestätigen, dem Angeklagten auch die Kosten zweiter Instanz aufzuerlegen.

Bon Rechts Wegen!

Urkundlich unter des Königlichen Kammergerichts größerem Siegel und verordneter Unterschrift aus- gefertigt.

Berlin, den 23. Mai 1879,

(L. 8.) D, 21/6; Daß vorstehende Erkenntnisse seit 26. Juni cr. die Rechtskraft beschritten haben, wird bescheinigt. Urkundlih unter des Königlichen Stadtgerichts Siegel und Unterschrift ausgefertigt. Berlin, den 24. Juli 1879. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VII. für Vergehen.

Steckbrief. Gegen ten Graveur Car! August Paul Max Wedel ist die gerihtlihe Haft wegen {chwerer Urkundenfälshung in den Akten Litt. W. No. 284 de 1879 beschlossen worden. Die Ver- haftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Wedel im Bctretungsfalle festzunchmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtci-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 28, Juli 1879. Königliches Stadtgericht. Ab- theilung für Untersuhungsfahen. Kommission Il. für Voruntersubungen. Beschreibung. Alter: 27 Jahr, geb. 3. Juli 1852, Geburtsort: Berlin. Größe: 171 ecm. Haare: dunkelblond. Augen: braun. Augenbrauen: dunkelblond. Nase: gewöhn- lih. Kinn: rund. Gesichtsbildung: rund. Mund:

i Zähne: defekt. Gesichtsfarbe : ge-

Tlein und [iy fund. Sprache: deutsch. Gestalt : mittel.

Kammergerichtsräthe,

gez. Steinhausen.

Stebriefs-Erneuernng. Der von uns am 1. April 1875 erlassene Steckbrcief hinter dem Tagearbeiier Josef Kudrish, welcher am 1. Fe- bruar 1846 zu Krappiß, Kreis Oppeln, geboren und zuleßt in Leutmannsdorf im hiesigen Kreise wohnhaft gewesen ist, wird hiermit wiederholt in Erinnerung gebracht. S{weidniß, den 29. Juli 1879. Königliches Kreisgericht. Ferien-Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Die Militärpflich- tigen: 1) Emil Robert Anton Hennig, geboren am 24, August 1854 zu Grätz, Kreis Buk, zuletzt in Grünberg wohnhaft, 2) Theodor Reinhold Tiesler, geboren am 13. Juni 1855 zu Scwertendorf, Kreis Grünberg, 3) Friedrih August Günzel, geboren am 29. Juni 1856 zu Grünberg, 4) Carl Robert Reschke, geboren am 17. Mai 1856 zu Schwarmitß, Kreis Grünberg, 5) Richard Paul Robert Koerner, geboren am 28. Mai 1857 zu Grünberg, 6) Carl Friedri

U. 8. v7. von öffentlichen Papieren.

als Militärpflichtige in der Absicht, fich dem Ein- Slotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder na erreich- tem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten. Es ist deshalb gegen sie durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage auf Grund der vorstehenden Anklage und des 8. 140 Nr. 1 des RNeichsftrafgesezbuhs und des Gesc8es vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und Termin zur öffentliden mündlichen Verhandlung auf veu 25. September 1879, Bor- mittags 11 Uhr, in unserem Audienzsaale, Zim- mer Nr. 34, hiesigen Kreisgerictsgebäudes anberaumt worden, zu welhem die Angeklagten mit der Auf- forderung vorgeladen werden, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienen- den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solhe dem Gericht dergestalt rechtzeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch) zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Nicht- ersheinens wird mit der Untersuhung und Ent- scheidung in contumaciam verfahren werden. Grünberg, den 1, Juli 1879. Königliches Kreis- gericht. I, Abtheilung.

Offene Requisition um Strafvollstre&ung. Durch unser Erkenntniß vom 9. Junt d, I ind 1) der Knecht Carl Friedrich Wilhelm Maaß aus Jostin bei Plathe, 2) der riedrich Wilhelm August Schild aus Wißmitz, Kreis Regenwalde, wegen Ver- leßung der Militärpflicht zu Einhundert und fünfzig Mark Geldstrafe, eventuel zu fes Wochen Ge- fängniß rechtskräftig verurtheilt worden. Da der Autenthaltsort der beiden genannten Angeklagten unbekannt ist, so ersuhen wir, von jedem derselben die Geldstrafe von 150 M. durch Mobiliar-Erekution beitreiben und an unsere Gerichtskasse portofrei ab- führen zu lassen, im Unvermögzensfalle der An- getlagten ab:r gegen jeden derselben die substituirte Gefängnißstrafe von sechs Wochen zu volistrecen und uns von der Strafo-llstreckung fofort zu be- nachrichtigen, die Angeklagten aber zur eventuellen Verbüßung der Gefängniß; strafen an die nächste in- ländische Gerichtsbehörde abliefern zu lassen. Grei- fenberg i. Pommu., den 15. Juli 1879. König- liches Kreisgericht. T. Abtheilung. ;

Subhafstatione#x, Aufgebote, Vor- ladungen! n. dergl.

(6669) ODeffeutlihe Vorladung.

In der Expropriationssahße der Berliner Verbindungsbahn is in Folge Antragcs der Direktion vom 3. Juni 1879 das Entschädigungs- verfahren rücsihtlich einer Parzelle von 18,79 Ar Flächeninhalt des in dem Gemei::debezirk Berlin ge- legenen, im Grundbuche von Lichtenberg Band 6 Nr. 220 verzeihneten, den Erben des Königlichen Kommissions-Rathes Heinrih Ferdinand Eckert ge- hörigen Grundstücks eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des Königlichen Polizei-Präsidiums er- nannt worden.

In Folge dessen habe ih zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Tare und zur Erklärung darüber Termin auf den 11. August cr., Nachm. 4 Uhr 20 Min, im Gasthofe zur goldenen Sonne

in Lichtenberg anberaumt, zu welchem diejenigen Betheiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des 8. 25 des Gesetzes über die Ent- eignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zu- thun des etwa Ausbleibenden die Entschädigung fest- gestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Letbteren verfügt werden wird. Berlin W., den 25. Juli 1879.

Körncrstraße Nr. 7. Der Kommissarius des Königlichen Polizei- Präsidiums. Regierungs - Nath Stephan,

A E L c

[6670] Oeffentliche Vorladung.

In der Expropriatioussache der Berliner

Verbindungsbahn ist in Folge Anträge der Direk-

Ton VOM o Unt LOD. © SU 1ST9 bas Eùûte-

\chädigungsverfahren rüdctsihtlich folgender, in dem

Gemeindebezirk Berlin gelegener Parzellen, und

zwar:

a, einer Parzelle von 2,72 Ar Flächeninkalt des im Grundbuche von Lichtenberg, Band IIlL., Nr. 138 verzeichneten Grundstücks der Erben des Milch- pächters August Gensler,

. einer Parzelle von 1,34 Ar Flächeninhalt des im Grundbuche des hiesigen Königlichen Stadt- gerichts zu Berlin von den Umgebungen Band112, Nr. 5422 verzeichneten Grundstück8s des prak» tischen Arztes Dr, Moritz Loêwinson und des Hoflieferanten Adolf Elilenburg zu Berlin /

eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des König-

lichen Polizei-Präsidiums ernannt worden.

In Folge dessen habe ih zur Verhandlung der

Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Tare

und zur Erklärung darüber Termin auf

den 12, August cr,, Nachm. 4 Uhr 20 Min.,

im Gasthofe zur goldenen Sonne in Lichtenberg,

anberaumt, zu welchem diejenigen Betheiligten,

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des aGZuvalidendank“, Nuvolf Mosse, Hasasenttein & Vogler, G. L. Daube & Ca,, E, Sélotte, Büttuer & Wiuter, sowie alle übrigen größeren

tritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der

| 5, Induztrielle Etablissements, Fabriken j und (rosshandel, | . Yerschiedene Bekanntmachungen,

; Theater-Anzeigen. In der Börzen- . Famüien-Nachrichten, beilage. e

#

Anuenrceu-Bureaus, 74

die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Entschädigung festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der leßteren verfügt werden wird. N

Berliu W., den 26. Juli 1879.

Körnerstraße 7.

Dex KFommifsarius des Königlichen Polizei-Präfidiums.

MNegierungs-ziath

Stephan,

[6684] Bekanntmachuug.

In dem auf den Antrag des Landwirth Heinrich Pantaleon get, Peteis zu Altenbochum, eingeleiteten Verfahren, betreffend das Aufgebot verlorener, nachstehend benaunter Nheinisch-Westfülischer Nentenbriefe :

1) Litt. C, Nr. 5464 (Fünftausend Bierhundert Vier und Sech8zig, über 100 Thlr. (Cin-

_ hundert Thaler) vom 1. Oktober 1853,

2) Lit. C. Nr. 5465 (Fünftausend Vierhundert Fünf und Sehs8zig) über 109 Thlr. (Ein- bundert Thalcr) vom 1. Oktober 1853.

3) Litt. C. Nr. 5466 (Fünftausend Bierhundert Sechs und Sechëzig) über 100 Thlr. (Ein: hundert Thaler) vom 1. Oktobcr 1853.

4) Litt. C. Nr, 5467 (Fünftausend Vierhundert Si-ben und Sech8zig) über 100 Thlr. (Ein-

__ hundert Thaler) vom 1. Oktober 1853,

d) Litt, D, Nr. 4275 (Viertausend Zwei- bundert Fünf und Siebenzig) über 25 Thlr. O und zwanzig Thaler) vom 1. Oktober

Do:

6) Litt, D. Nr. 4277 (Viertausend Ziveis- hundert Sieben und Siebenzig) über 25 Thlr. (Fünf und ¿zwanzig Thaler) vom 1. Oktober 1853.

7) Litt. D, Nr. 4278 (Viertausend Ziveis hundert Acht und Siebenzig) über 25 Thlr. (Fünf und zwanzig Thaler) vom 1. Oktober

16 64368,

ist durch das rehtslrästig gewordene Erkenntniß

vom 4. Juni d, Is. erkannt: daß alle Diejenigen, welhe an den vorge- nannten, auf den Inhaber lautenden Rheinisch- Westfäliscen Rentenbriefen ein Anrecht zu haben vermeinen, mit ihren Ansprüchen zu präkludiren, die Rentenbriefe für erloschen zu erklären und dem Landwirth Heinrich Pantaleon, get. Peters, neue an Stelle der- selben aus8zufertigen.

Es wird dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Münster, den 22. Juli 1879.

Königliches Kreisgericht. I. Abtbeilung.

[6687] Der Nechtsanwalt uud Notar Justiz-Rath von Schenck in Arnsberg ist durch Reskript des Justiz-Ministers Excellenz vom 18. d. M. zur Rechtéanwaltschaft bei dem hiesigen Königlichen Landgerichte mit dem Wohnsitze Arnsberg zugelassen, und ist die Eintragung unter Nr. 1 der Liste erfolgt. UArn3berg, den 28. Juli 1879,

Königliches Kreisgericht.

Oswald.

[6688] Der Nechtsauwalt und Notar Schneider in Arnsberg ist durch Reskript des Justiz-Ministecs Excellenz vom 18, d, M. zur Rechtsanwaltschaft bei dem hiesigen Königlichen Landgerichte mit dem Wohnsiße Arnsberg zugelassen und ist die Ein- tragung unter Nr. 2 der Liste erfolgt. Arnsberg, den 28. Juli 1879.

Königliches Kreisgericht.

Oswald. [6689] In die Liste der beim Landgericht in Oppeln zu- gelassenen Rechtsanwälte sind eingetragen : 1) der Rechts - Anwalt und Notar Justiz- Nath Jeuthe,

2) der Rechts-Anwalt und Notar Hohnhorit, 3) der Îehts-Anwalt unò Notar Rosinski, sämmtlich in Oppeln wohnhaft.

Oppeln, den 26. Juli 1879. Königliches Kreisgericht.

WVerkäufe, Berpachtungen, Submissionen 2c. Pferdc-Verkauf. Am Mittwoch, den 183. August d. J., Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem neuen Plate zu Münster ca. 10 Stück Land- beschâler öffentlih meistbietend, gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Die zum Verkauf ge- stellten Pferde sind mehr oder weniger geritten und gefahren und können Tags zuvor Nachmittags von 4—6 Uhr beim Gastwirth Tenkhof in Münster be- sichtigt werden. Warendorf, d:n 26. Juli 1879, Königliche Westfälishe Landgestüt - Direktion. Auktion. Am Dienstag, den 5. Auguft 1879, Morgens 10 Uhr, wird auf dem Artillerie Werk- stattshofe hier, Hühnergasse Nr. 6, 1 Stoßwerk mit Balancier, ferner eine Anzahl alter Werkzeuge, Feilen, Schraubstöcke 2c. öffentlich meisibietend ver- kauft werden, wozu Kauflustige hiermit eingeladen werden. Danzia, den 19. Juli 1879.

Artillerie-Werkstatt.

Emil Teschler, geboren am 24. November 1857 zu Deutsch-Wartenberg, Kreis Grünberg, sind angeklagt,

welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des §8, 25 des Gesetzes über

Köuigliche | 2 J ein Termin in unserem Geschäftslokal anberaumt.

/ ee , Pad t ges [6446] Oeffentlihe Submission.

Die Lieferung von 1500 Quadratmetern Filz, 10 mm jtark, soll durch öffentlihe Submission ver- geben werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen während der Dienststunden in unserer Registratur zur Einsicht aus, auch können dieselben abschriftlich gegen Er- stattung der Schreibgebühren bezogen werden.

Postmäßig verschlofsene, frankirte und mit der Aufschrift: „Submission auf die Lieferung von Filz“ deutlich versehene Offerten sind bis zum Sub- milstonstermine Donnerstag, den 14. August 1879, Vormittags 10 Uhr, an uns cinzureichen.

Spandau, decn 19. Juli 1879. Cto, 504/7,)

Direktion der Artilleriz-Werkstatt,

6 I E O Bekauntmachuug.

Die zum Neubau der Ställe, Reitbahnen und Nebenanlagen des Kavallerie: Kasernements hierselbit erforderlichen Eiscuguß - Walzeisen - Arbeiten, lollen im Wege der Submission vergeben werden. Die Bedingungen und Kostenanschläge können im Geschäftslokal der unterzeichneten Verwaltung eingesehen und versiegelte Offerten bis zum

13, Auguít cr.,

S Vormittags 11 Uhr, daselbst abgegeben werden.

Die betreffenden Bedingungen sind auch auf dem Verliner Baumarkt, Wilhelmstraße 92—93, . ein- zusehen,

Brandenburg a. H,, den 30. Juli 1879.

Königliche Garnison-Verwaltung,

4 . H. [6649] Submission

zur Vergebung sämmtlicher Arbeiten und Material-Licferuug zur Erbauung eines Forts

am Büdericher Banndeich bei LLesel.

Am 20. August d. Zs., Vorm. 10 Uhr, sollen

auf dem Fortificationsbüreau die Arbeiten und Lieferungen durch Submission in Gefammtunter- nehmung vergeben werden. Die Arbeiten und Lieferungen werden nit an einzelne Unternehmer, sondern nur an eine Bau- gesellschaft vergeben, unter deren Mitgliedern wenigstens 2 Bau- oder Maurermeister nch be- finden müssen.

BVaugesell schaften mit nachweiëlih gut organisir- tem Betriebe werden, auch ohne die obige Zahl von Baumeistern 2c. zu enthalten, zur Submission zu- gelassen.

Der Repräsentant der Baugesel!schbaft ist ver- pflichtet, sih mindestecs 8 Tage vor dem Termine dem Plaß-Ingenieur vorzustellen, die die Baugesell- chaft bildenden Mitglieder namhaft zu machen und deren Qualifications-Zeugnisse und Atteste zu über- reichen.

Die allgemeinen und speciellen Bedingungen \o- wie die Preisverzeihnisse liegen im Büreau der ¿Fortification zur Einsicht aus und können auc gegen Zahlung von Copialien daselbst bezogen werden. ZBelel, ven 28, Juli 1879,

Königliche Fortification.

[6643] Submission. In der Strafanstalt Celle sind ca. 40—50 Ge- fangene disponibel, welche entweder im Ganzen oder auch getheilt mit Arbeiten, die mit den Einrich- tungen der Anstalt vereinbar sind, beschäftigt wer- de1 sollen. Ausges{hlofsen sind Cigarren- und Stuhlfabrikation, Möbeltishlerei, Lama- und Hanf- tascbenweberei. Die resp. Unternehmer wollen ihre Offerten mit Preisangabe auf Stücklohn oder pro Tagespensum \chriftlich und versiegelt mit der Aufschrift : „Submission auf Arbeitskräfte“ bis spätestens den 20. Auguit d. J., Vormittags 10 Uhr, an die unterzeibnete Direktion einsenden, um welche Zeit die Eröffnung der eingegangenen Gebote im Direktionsbureau stattfinden soll. Die beim Abschlusse des Kontraktes zu zahlende Kaution beträgt den dreifahen Werth des einmonatlichen Arbeitslohnes. Der Vertcaz selbst wird vorläufig auf 1 Jahr abgeschlossen. Hier unbekannte Sub- mittenten haben ihrer Offerte eine Bietungskaution von 500 M oder eine amtlihe Bescheinig:ng über ihre Vermögenéverhältnifse beizufügen. Celle, den 29. Juli 1879.

Königlihe Strafanstalt3-Direktiou.

[6656] Bekanntmachung. Der Bedarf an Wäschestücken für die Kasernen und die Lazarethe des 5. Armeccorps, bestehend in

52 feinen Deckenbezügen,

102 feinen Bettlaken,

107 feinen Kopfpolsterbezügen,

234 feinen Handtüchern,

969 ordinären blaubunten Deckenbezügen, 2720 ordinären Bettlaken, 1834 ordinäâren blaubunten Kopfpolsterbezügen, 7220 ordinären Handtüchern,

80 Leibstrohsäen,

123 Leibmatratzenhülsen,

250 Unterhosen von Kallikot,

300 Paar baumwollene Soden,

500 Meter Matraßzen-Leinwand

soll im Wege der Submission sicher gestellt werden.

Zu diesem Zweck wird zum + August dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr,

Unternehmer, welche sich bei der Lieferung bethei-